Ar. 112. 27. Zahrgm.t KnlM des Jurairts" Kerlim pIMIott.Ssvlltag. 15. Mai IM.Quittung*Im Monat April gingen bei dem Unterzeichneten folgendeParteibeiträge ein:Aachen-Stadt, fozialdemolr. Verein, t. Quart. 1S1V B4,56.Aalen, Beitrag des 13. württemb. Wahlkr'. für 1. Quart. 1910 18,32.Aachen- Land- Eupen, fozialdemolr. Verein, 1. Quart. 1910 42,60.Berlin- Trotz a konto seiner acht Wahlkreise 12 000,—,(darunterKassensturz bei Rausch 2,08, lleberschutz vom Märzkranz der organisierten Kollegen von F. F. A. Schulze 17,00, Märzkranzüberschutz derArbeiter der Firma Flohr 37,1k, lleberschutz von der Kranzliste desKollegen Grimm, Setzmaschinenfabrik Typogravh 2K,25, Märzkranzüberschutz von der Setzmaschinenfabrik Typograph 4S,85, lleberschutz vom Märzkranz der Arbeiter und Arbeiterinnen der FirmaDr. M. Levi 28, 8ö, Kranzüberschutz der Deutschen Waffen- undMunitionsfabrik zum Wahlrechtskampf 680, 3S, Kranzüberschutz derArbeiter der Firma Hasse u. Wrede 24,—, Gen. Schulmeistrat 10,—,Kranzüberschutz der Firma Neumann u. Reichlin, Chausseestr. 8, 3,0S,LeSke u. Slnpecki 10,—, Bez. 646/47, lleberschutz vom Wahlrechts»spaziergang 10,—, Bezirk Orbis 3,—, lleberschutz der Kranzspendedes Gen. Dachwitz 3,—. Höppner 1,—, Fr. Räch 7,06, lleberschutzvom Bez. 745a 2,80. A. B. Mister 1,—, Kranzüberschutz von denArbeitern der Firma Gebauer 1,70, Arbeiter vom Märzkränz der Firma I. Pintsch 36,45, für Opfer des Wahlrechtskampfesvon den Arbeitern der Tischlerei Lauter u. Co.. Boxhagener Str. 17a,IS,—, Arbeiter der Tischlerei G. Bauer 16,—, Arbeiter der FirmaHeimS u. Sohn 8,—, lleberschutz der Kranzspende durch Liudström16,95, Schein 38,05, Bocküberschutz durch Emil Schulze, ForsterStr. 17, 5,68, Bergemann, Abt. 7, 300,—, Kranzüberschutz Bez. 7243,80, Kranzüberschutz Moder durch Schmidt 18.60, August Schulz6,—, Bleisteg Bierkasse 1,—. lleberschutz der Märzkranzipeude vonden Arbeitern der Firma Maffeh u. Schwarzkopff, Wildau 10,—,desgleichen von den Arbeitern und Arbeiterinnen der Fa. Mix u.Genest 67,60, Kranzüberschutz von den Arb. der Färberei O. Schmidt,Lichtenberg 1,50, desgleichen von den Tabakarb. Berlins 29,—, desgleichen von den Buchdruckerei-Hilfsarb. u. Arbeiterinnen sowievom Botenpersonal der Fa. Ullstein u. Co. 43,25, desgleichenvon den Arb. der Fa. H. Härtung, Wiclefstr. 10,—, H. Dinke1,50, von den Kall, der Fa. W. Hyan 10,—, Honorar fürBeiträge in der„Gleichheit� v. L. Z. 20,—, desgleichen von O. B10,—.) Berlin, diverse Beiträge: Kranzübersch. v. Fahrpersonal der Schultheitzbrauerei, Abt. II, durch D. 5,65. Märzkranzübersch. von den Koll. der Fa. Frister u. Rotzmann, Nähmaschinenfabr. 49.—. Die organisierten Arb. der Schultheitzbrauerei,Abt. II 32,60. Uebersch. der Kranzsp. von den Koll. der Fa. Weberu. Co. 14,05. Uebersch. v. Märzkranz der Deutschen Waffen- undMunitionSfabr., Wittenau 292,—. Kranzübersch. f. d. verstorbenenKoll. I., v. d. Arb. d. Werkzeug» und Maschinenfabrik Deiche,Görlitzer Ufer 6,40. Dr. S. W. 15,—. Machetes 5,—. lleberschutz v. Märzkranz von den Arb. der Firma Dr. P. Meyer, A.-G.4,70. Desgleichen von den Arb. der Firma F. G. Dittmann 13,10.Mitgl. der U.— Dr, 8,—. Märzkranzübersch. v. d. Arb. d. Telephon-werke, Zeughofftr. 6/7 74,60. Desgleichen v. d. Arb. der Nikes«Werke 71,75. Von den Koll. d. Fa. Fricke u. Stiller 10,—. März-kranzübersch. v. d. Arb. der Fa. Steffens u. Nolle, Tempelhof 26,—.Bon den Arb. d.„Lokal-Anzeiger�, Abt. Falzerei(darunter Uebcr-schuh v. Kranzsp. 17,25) 55,76. Uebersch. der Märzkranzspende, gesammelt von den Arbeitern der Firma Bergemann, Rosenthal,sür die Opfer der Wahlrechtsbewegung 147,40. Gutenberg31,60. lleberschutz vom Märzkranz durch die.VorwärtsExpedition in Rixdorf 2,40. Die Kontobucharbeiter vomWedding 5,—. Personal der Fa. Lück u. Vetter 3,50. Knabe3,—. Von den Schlossern der Fa. F. Willebald 7,10. O. S. u. Co.50,—. Zum Wahlrechtskampf ges. v. technischen Personal der Hof-buchdruckerei I. Sittenfeld und von C. Heymanns Verlag 61,95.A. Balkow 3,—. O. L., Barnimstratze, für den Wahlfonds 1,70.Märzkranzüberschutz v. d. Arbeitern der Fa. Delling u. Lübke 10.—-Schreiber 5,—. lleberschutz v. Kranzspende und Brauereibesichtigungvon Emmerich u. Schöning 9,50. Bon d. Arbeitern der Fa. Parde-mann u. Co.. Kronleuchterfabrik 19,50. Märzkranzüberschutzvon den freiorganisierten Arbeitern der Anilinwerke 32,60.Dr. L. A. 100,—. Märzkranzüberschutz v. d. Arbeitern u. Arbeite-rinnen der opt. Anstalt Goerz, Friedenau 166,30. Desgleichen v. d.Arbeitern der Firma C. Lorenz. Telegraphenbau 66,55. Desgleichenv. d. Arbeitern der Post- u. EtsenbahnverkehrSwesen-Aktienges. 17,—.Desgleichen v. d. Arbeitern der Englischen Gasanstalt 30,30. Des-gleichen v. d. Koll. der Firma H. Aron durch S. 14,55. Desgleichenvon den Kollegen u. Kolleginnen der Auergesellfchast, Rother-I strahe* c,>«>->_Kleines f euilleton*pfingltfonne.Von Clara Müller.De» Geist wollt Ihr feiern, den heiligen Geist,Der die Dogmen zerschmilzt und die Formeln zerreiht—Und ihr bindet den Arm, der die Fessel zerbricht!?Ihr blendet die Augen— und predigt das Licht l?Und all' Eurer Glocken weithallend GedröhnUebertäubt nicht der winselnden Sklaven Gestöhn—,Und all' Eurer Kerzen hellflammender ScheinFlammt nicht in die Tiefen de» Elends hinein!Aus dem Himmel nicht mehr, der den Blitzstrahl Euch gab,tahren feurige Funken der Liebe herab:uS der kreisenden Erde gemartertem SchatzRingen glühende Ströme des Haffes sich los.Du Sonne der Pfingsten, du himmlischer Strahl,Gietze aus deine Fülle ins finsterste Tal!Du göttliche Freiheit des Menschengeschlechts,Leuchte du uns im Kampfe als Fackel des Rechts iDann läuten wir Sturm in die zitternde WeltMit Glockengetön, das die Gräber durchgellt——Dann feiern wir Pfingsten und krönen den Geist,Der die Mauern zersprengt und die Ketten zerreitzt!Pfingstreiten. Zu den reizvollsten Pfingstbräuchen, die sich invielen ländlichen Gegenden bis heute noch erhalten haben, gehörtdas Pfingstreiten. Das ist der grotze Tag der Burschen; schonlange vorher wird mit sorglicher Heimlichkeit das Sattelzeug ge-rüstet und blank geputzt, denn wenn es dem Reiter nicht vergönntsein sollte, bei dem Pfingstrennen oder beim Ringstechcn den Preisdavonzutragen, so will er wenigstens stattlich aussehen. Auch deralte Brauch, daß am Pfiugstmorgen die Burschen hoch zu Rosse dieGrenzen der Gemeindegemarkung abreiten, wird noch heute indielen Gauen Deutschlands getreulich innegehalten. Im BöhmerWalde ist am Pfingsttage das Wettrennen das grotze Ereignis; amZiele harrt eine prächtige Fahne des Siegers, aus der die Preiseliegen, ein schöner, roter oder blauseidcncr Westenstoff, vielleicht einleuchtend rotes Halstuch oder ein bunter, kunstvoll gestickter Hosen-träger. Eine dünne Strohspur markiert die Rennbahn, ein Flinten-schütz ist das Zeichen zum Start, und unter der fieberhaften Auf-regung aller Zuschauer brausen dann die Burschen jauchzend undjubelnd dem Ziele zu. Aber wenn der Sieger dann stolz die Fahnein den Lüften flattern lätzt, ist das Rennen noch nich! zu Ende. DerHumor kommt zu Wort, der Spatzmacher, der„Gschboasmocho".reitet sein eigenes Rennen. Er hockt auf der armseligsten Mähreder ganzen Gegend, auf der Kruppe des Pferdes hat man ausStroh einen künstlichen Kopf befestigt, nur mit einer Leiter steigt,der Spaßmacher auf seinen Renner. Auch ihm gibt ein Flinten-'172.55. Diskutierklub Karl Marx 14.25. M. W..März— April 4,—. P. S. 50. A. B. 50. Jule, Ritterstr. 85.V Quart. 1910 13,50. Breslau, sozialdemokr. Verein für BreslauOst u. West, 1. Quart. 1910 982,—. Bant, 2. oldenb. Wahlkreis,1. Quart. 1910 672,10, desgl. 2. hannov. Wahlkr. 58,80. Sa. 730,90.Bern 50,—. Bergheim-Euskirchen, soz. Verein, 1. Quart. 1910 15,80.Braunschweig, 1. brauuschw. Wahlkr., 1. Quart. 1910 600,78; deSgl.2. Wahlkr. 108,26; desgl. 3. Wahlkr. 125.84. Sa. 834,88. Burg beiMagdeb., Wahlkr. Jerichow I u. II, 1. Quart. 1910 415,69. Bonn,Wahlkreisbeitrag für 1. Quart. 1910 30,—. Brandenburg-West-Havelland, 1. Quarr. 1910 339,15. Crailsheim, 12. Württemberg.Wahlkreis 15,—. Crefeld, soz. Volksverein, 1. Quartal 1910 209,10.Düsseldorf, Wahlkreisbeitrag für 1. Quart. 1910 764,96. Dortmund-Hörde, Wahlkreisbeitrag a konto 4. Quart. 1909 u. 1. Quart. 19101600,—. Duisburg-Mülheim, Wahlkreisbeitrag für 1. Quart. 1910599,33. Danzig, Provinz Westpreutzeu, 1. Quart. 1910. Wahlkreise:Elbing-Marienburg 47,40; Danzig-Land 7,64; Danzig-Stadl 130,96;Neustadt-Karthaus 18,36; Stuhm-Marienwerder 17,29; Thorn-Kulm 5,84; Schwetz 5,60; Schlochau-Flatow 8,84; Deutsch-Krone 17,—; Sa. 308,93. Essen a. Ruhr, Wahlkreisbeitrag für1. Quart. 1910 847,63. Eberswalde, Wahlkr. Oberbarnim, 1. Quart.1910 117,36. Etzlingen, sozialdemokr. Kreisver. f. d. 5. württemb.Wahlkr., 1. Quart. 1910 244,47. Erfurt- Schleusingen- Ziegenrück,Wahlkreisbeittag für 1. Quart. 1910 204,41. Elberfeld- Barmen,Wahlkreisbeitrag für 1. Quart. 1910 950,—. Falkenberg(Oberschl.)3,—. Frankfurt a. M.. Wahlkreisbeitrag für 1. Quart. 1910 1344,36.Flensburg, 1. u. 2. schlesw.-holst. Wahlkreis, 4. Quart. 1909 326,62.Finsterwalde, Wahlkr. Kalau-Luckau, 1. Quart. 1910 230,43. Gröba,Schnauzinger 10,—. Gebweiler i. E., sozialdemokr.-Kreisv., 1c Quart.1910 16,52. Goldbeck(Altmark), von einem Parteigenossen 15,—.Gr.-Ottersleben, Beitrag deS Wahlkr. Wanzleben für 1. Quart. 1910300,—. Geldern. Wahlkr. Clebe-Geldern, 1. Quart. 1910 15,66.Hildesheim, 10. hannov. Wahlkreis, 2. Halbjahr 09 432,22. HessenlGrotzh.), 1. Quart. 1910. Wahlkreise: Alsfeld-Lauterbach 7,50;Gietzen-Nidda 90,—; Friedberg-Büdingen 109,50; Offenbach-Dieburg600,—; Dartnstadt-Gr.-Gerait 150,—; Erbach-Bensheim 30,—;Bingen-Alzey 30,—; Worms-Heppenheim 75,—; Mainz-Oppenheim150,—; Sa. 1242,—. Harburg, 17. hannov. Wahlkr. a. konto seinerBeiträge für 1909/10 800,—. Hagen-Schwelm, Wahlkreisbeitragfür 1. Quartal 1910(dar. v. Frauen 32,19) 558,07. Husum, Wahl-kreisbeitrag 29,94. Halberstadt-Oscherslebeu-Wernigerode, 1. Quartal1910 387,—. Köln a. Rh., Reg. W. 20,—. Kattowitz, Beitragder P. P. S. für 1. Quartal 1910 174,36(dar. Wahlkr. Kattowitz-Zabrze 67,50; Beuthen-Tarnowitz 48,56). Kiel, 7. schlesw.-holst.Wahlkr., Nestbeitrag für 4. Quartal 1909 154,82. Leipzig-Stadt,12. sächs. Wahlkr., a konto seiner Betträge für 1909/10 500,—.Lüdenscheid, Wahlkr. Altena-Iserlohn, 3. Quartal 1909 58,45.Lichtenrade, G. H. 1,—. Metz, Wahlkreisbeittag für 3. Quartal 190915,92, deSgl. für 4. Quartal 1909 15,96, Summa 31,88. Mülhausen i. E., Wahltteisbeittag für 1. Quart. 1910 105,56. Magde-bürg, Wahlkreisbeitrag für 1. Quart. 1910 955,10. Mannheim11. badischer WahltteiS, 1. Quart. 1910 700,—. Neunkirchen. Bei-ttag der Organisation 24,—. Neuwied, Wahlkreisbeitrag für1. Quart. 1910 19,75. Neuwied, freiwilliger Beitr. von einemGeistlichen für 1909 5,20. Ottensen-Pinneberg, soz. Zentral-verein für den 6. schlesw.-holst. Wahltt. a konto seiner Bei-träge für 1909/10 1600,—. Olvenstedt, Bcittag d. Wahlkr. Wolmir-stedt-NeuhaldenSleben für 1. Quart. 1910 252,74. Pirna, 8. sächs.Wahlkreis, a konto seiner Beiträge für 1909/10 1500,—. Reck-linghausen-Borkeu, Wahlkreisbeitrag für 1. Quart. 1910 245,—.Rostock, Beitrag des 5. Mecklenburg.' Wahltteises für 1. Quart. 1910200,80. Saarbrücken- St. Johann, sozialdemokr. Verein, 1. Quart.1910 81,80. Saargemünd- Forbach, Wahlkreisbeitrag für 1. Quart.1910 9,24. Statzfurt, Wahlkreis Quedlinburg« Aschersleben- Calbe,1. Quart. 1910 572,20. Solingen, Wahlkreisbeitrag für 1. Quart.1910(dar. v. Frauen 28,96) 613,59. Siegen-Wittgenstein, Wahlkreis-beitrag für 1. Quart. 1910 14,50. Stockelsdorf. Fürstentum Lübeck,1. Quart. 1910 131,40. Steele a. Ruhr, E. B. 2,—. Spandau-Osthavelland, Wahlkreisbeittag für 1. Quartal 1910 247,40.Schwedt, Wahlkreis Prenzlau-Angermünde, 1. Quart. 1910 54,15.Schwiebus, Wahlkr. Züllichau- Kroffen, 1. Quart. 1910 67,62.Schwenningen, 9. württemb. Wahlk., 1. Quart. 1910 128,66. Thann.Wahlkr. Altkirch-Thann i. E. 3,36.„Porwärts'-Ueberschutz, 1. Quart.1910 34 390,80.„Wahrer Jakob",„Neue Zeit",„Gleichheit"15 000,—. X. D. Z. 5000,—. Zittau, Beitrag des 1. sächs. Wahlkr.für 1. Quart. 1910 207,73.Berlin, den 10. Mai 1910.Für den Parteivorstand: A. G e r i s ch, Lindenstt. SS.schütz daS Zeichen zum Start. Er trabt los, nach zwanzig Schrittensteigt er ab, füttert seine Rosinante, treibt allerlei komische Possen,und wenn er dann endlich das Ziel erreicht hat, beginnt er mit demSieger einen wilden S"reit um die Fahne, der gewöhnlich damitendet, dah der Spatzmacher mit einem Dutzend Päckchen Schnupf-tabak abgefunden wird und seinen Ansprüchen entsagt. Am Nach-mittag aber reitet der„Gschboasmocha" durch das Dorf und treibtvon den Bäuerinnen seinen Zins ein, Kuchen, Eier und dergleichen,die ihm lachend und freigebig gespendet werden.Die älteste Kometendarstellung ist. so führt Camille Flamma»rion in der„Illustration" aus, in B a y e u x zu finden,-auf derweltberühmten Tapisserie, die dort in der Bibliothek als ein kost-barer Schatz gehütet lvird. Die grotze Stickerei soll von der KöniginMathilde, der Gemahlin Wilhelm des Eroberers, ausgeführt war.den sein; während ihr Gatte, damals noch der Herzog der Nor-mannen, im Kriege gegen Harold lag, fertigte die Gemahlin daheimmit Hilfe ihrer Ehrcndamcn daS grotze Stickwerk an, in dem aufLeinwand und mit Leinenfäden gestickt die Eroberung Englandsdurch Wilhelm dargestellt ist. Die Tapisserie hat eine Länge von70 Metern bei einer Höhe von einem halben Meter; sie ist in 58Felder eingeteilt, die die verschiedenen Phasen des normannischenEroberungszuges darstellen. In einem dieser Felder, in dem 32.,gewahrt man eine Gruppe von Leuten, die in großer AufregungdaS Erscheinen eines Kometen beobachten; nach den Berechnungender modernen Astronomie war es der Hallehsche Komet, derauf seinem Zuge durch den Weltraum im Jahre 1066 von der Erdegesichtet werden konnte. DaS Jahr fällt auch genau mit der Er-oberung Englands zusammen. Oben auf der Stickerei sieht manden Stern mit einem kammartig gezähnten Schweif und danebendie Inschrift„lsti mirsnt Stella", die sich auf die darunter stehen-den Gestalten bezieht, die das merkwürdige Sternbild beobachten.Daneben erblickt man den König Harold auf seinem Throne sitzend;ein Bote ist zu ihm getreten und der König scheint über die Nach-richten, die er empfängt, aufs höchste beunruhigt zu sein. Im fol-genden Felde dann sieht man Harold in den Krieg ziehen, der ihmbald die grotze Niederlage bringen sollt«.Humor und Satire.Preußisches Volksschullehrerliedchen.In der Stadtschule in Schwetz, Bezirk Marlenwerder, wird, wie einBerliner Blatt meldet, trotz vieler Beschwerden in zwei KellerräumenSchulunterricht an 200 Kinder des jüngste» Schuljahres erteilt.Im kühlen Keller sitz' ich hierAls Wissenschaftsvermehrer.Ich Unterricht' und denke mir:Wie gut Hat'S doch ein Lehrer!Wie schön ist dieser Schulraum doch!Ich Hause, o Misere,Wie eine Ratt' im KellerlochUnd lehre, lehre, lehre lAittschastllcher Nochenberlcht.Berlin» 14. Mai 1910....Zucker und Nahrungsmittel.— Technische EntWickelung, Konsumsteigerung und Außenhandel.— Agrarische Praxis.— Steuer undPrämiensystem.— Die Brüsseler Konvention.— SuspendierteSteuerermäßigung,— Spekulation.— Riesige KreiStreiberej,—Nichts für die Arbeiter,> ,-ch*Früher galt Zucker in den weitesten Kreisen der Bevölkerungals ein reines Genutzmittel. In vielen Arbeiterfamilien kam esin der Woche einmal, zur Erhöhung der Sonntagsstimmung, aufden Kafseetisch. Heute weih wohl jedermann, datz die sütze Speiseeines der nahrhaftesten Lebensmittel darstellt. Leider aber spieltZucker im Haushalt der breiten Masse immer noch nicht die ihmals Nahrungsmittel gebührende Rolle. Sein hoher Preis ist dieUrsache. Damit könnte man sich leichter abfinden, wenn der Per»kaufspreis des Zuckers von seinen natürlichen Produktionslostenbestimmt wäre. Das ist jedoch nicht der Fall. Kaum ein andereswertvolles Nahrungsmittel hat von jeher so sehr der künstlichenPreisbecinflussung unterstanden wie der Zucker. Wie auf vielenanderen, so hat sich auch auf diesem Gebiete die deutsche agrarischeWirtschaftspolitik für das Allgemeinwohl als sehr unheilvoll er«wiesen. Die Technik der Gewinnung von Zucker aus der Zucker.rübe hat einen so hohen Grad erreicht, datz das Erzeugnis sehrwohl im Haushalt des armen Mannes als Nahrungsmittel Per-Wendung finden könnte. Unsere Steuerpolitik lätzt jedoch heutenoch in weiten Kreisen des Volkes den Zucker als Luxus erscheinen.Dank unserer Liebcsgabenpolitik fanden dagegen die englischen In-dustriellen im deutschen Zucker ein wohlfeiles Rohmaterial für ihreMarmeladen-, Konserven und andere Zucker verbrauchende In-dustrien.Verbesserte Rübenkultur und entwickelte Technik haben dasAusbringen pro Gewichtseinheit ganz bedeutend gesteigert. ZurGewinnung von 1 Kilogramm Zucker waren beispielsweise zu An-fang der 70er Jahre je nach Qualität der Rüben 11 bis 12 Kilo-gramm erforderlich: im letzten Jahrzehnt bedurfte es zu einemKilogramm Zucker nicht einmal mehr 7 Kilogramm Rüben. Unddie Produltion, die damals 2 bis 3 Millionen Doppelzentner be-trug, ist jetzt auf über 20 Millionen Doppelzentner gewachsen. Mitder Produktionssteigerung hat der inländische Konsum nicht gleichenSchritt gehalten. Er ist in Deutschland nach amtlichen Angabenvon 6 Kilogramm Verbrauchszucker in der Periode 1871 bis 1876auf 8,4 Kilogramm im Jahrfünft 1886 bis 1891 und auf 17,58 Kilo.gramm im Jahre 1903/09 pro Kopf der Bevölkerung gestiegen. Biszum Jahre 1903 war der Verbrauch im allgemeinen nur sehr un-bedeutend gewachsen. Dagegen hob sich die Ausfuhr dem Wertenach von 9,5 Millionen M. im Jahre 1872 auf 235,5 Millionen M.im Jahre 1906. Seit 1906/07 ist zwar die Ausfuhr zurückgegangen,aber auch die Produktion ist eingeschränkt worden. Während z. B.die Ausfuhr in Höhe von 11035 714 Doppelzentnern im Jahre1906/07 auf 8 384 155 Doppelzentner im Jahr« 1908/09 sank, gingin der gleichen Zeit die Erzeugung von 22 420 463 Doppelzentnerauf 20 792 212 Doppelzentner Rohrzucker zurück.Die Schwankungen im Export, die nicht befriedigende Entwicke-lung des Konsums sind Folgen eines nach Liebesgabenprinzipicngemodelten Steuer- und PrämrenshstcmS. Nach dem Stcucrgesetzvon 1896 betrug die VerbrauchSabgabe 20 M. für 100 KilogrammReingewicht. Dazu trat noch eine nach Produktionshöhe abgestufteFabrikbettiebssteuer, die pro 100 Kilogramm Rohzucker 0,10 M. beieiner Erzeugung bis zu 4 Millionen Kilogramm betrug und dannvon Million zu Million Kilogramm Mehrerzeugung um je 0,025 M.pro 100 Kilogramm stieg. Andererseits wurde für exportiertenZucker ein Ausfuhrzuschutz gezahlt, der 2,50 M. pro Doppelzentnerfür Rohzucker und 3 resv. 3,55 M. für Gebrauchszucker betrug. Dagleichzeitig ein Eingangszoll von 40 M. pro 100 Kilogramm dieKonkurrenz ausländischen Zuckers auf dem deutschen Markteausschlotz, war die Grundlage für einen starken Export zuniedrigen Preisen auf Kosten der deutschen Produzenten und Kon.sumenten gegeben. Welchen Vorteil das für die hauptsächlich Zuckerimportierenden Engländer hatte, geht genügend aus der Tatsachehervor, datz ter Konsum in England pro Kopf der Bevölkerung dasDoppelte des Verbrauchsquantums in Deutschland erreichte. DieEngländer konnten den in Deutschland produzierten Zucker unterUmständen sogar als Viefutter verwenden.Trotzdem regte sich mit der Zeit auch in England eine Oppo»sition gegen die bestehenden Zustände. Dem Rohrzucker der eng-tischen Kolonien wurde von den Rübenzucker erzeugenden europäi-Der Preutzenstaat, er denkt modern,So sehr, datz ich'» kaum fasse:Gibt's„Liebesgaben" für die Herr»,Dann hat er Geld in MasselDoch heißt eS: Geld für Bildung her!Gibt Staat sowohl wie Stadt nix lDann ist sein großer Beutel leer,Er hat nix, hat nix, hat nix!Schrei' ich den Hals auch rauh und rotAls armer. VolkSmagifter:„Helft mir aus dieser tiefen Not"— Er hört'S nicht, der Minffter.Wird Frömmigkeit nur eingebläutDer lieben Schülergruppe,Ist alles andre eben heut'Ganz schnuppe, schnuppe, schnuppe!Sirlchen.— Aus der Schule. Professor(diktierend):»...Und sozogen die Germanen mit ihrein ganzen Hab und Gut. mit ihremVieh, mit Frau und Kiitdern—— Lehmann haben Sie—Kinder?"—-„Noch nicht, Herr Professor l"(.Jugend'.)Notizen.— Die Neue Freie Volksbühne hat die Konzessionzur Uebernahme des bisherigen Gastspieltheaters erhalten. DasTheater wird unter dem Namen Neues Volkstheater geführtwerden; die Vorstellungen sollen sich auf den Kreis der Mitgltederbeschränken.— In der Komischen Oper beginnt heute daS kaiserlichrussische Hofballett ein Gastspiel. Zur Auffuhrung gelangt daS drei-aktige Ballett„DaS schlecht bewachte Mädchen" von Ober wall,Musik von H e r t e l.— In München wurde am Sonnabendvormittag eine AuS»stellung für orientalische Kunst eröffnet.— Orchideeu-AuS stellung. Der Verein zur Be-förderung des Gartenbaues in den preußischen Staaten veranstaltetam 19. und 20. Mai eine Orchideeu-AuSstellung im Preußischen Abgeordnetenhause.— Vom Halleyscheu Kometen. Der amerikanischeAstronom Prof. L o w e l l hat neuerlich eine spektographische Unter-suchung des Halleyscheu Kometen vorgenommen. Danach soll diegefürchtete Blausäure nur im Kern, nicht auch im Schweif deSWeltenbuinmlers vorhanden sein.— Hoffentlich sehen überängstlicheNaturen dem seltenen Phänomen nunmehr mit größerer Ruhe eut«gegen.— Der Heidelberger Universität ist von dem der-storbenen Chemiker Dr. M o n d in London ein Vermächtnis voneiner Million Mark gestiftet worden. Die Stiftung soll nachdem Wunsche des Erblassers zur Förderung der naturwissenichastlichenForschung, vorzugsweise auf physikalischem und chemischem Gebiet«verwand» werde»»,