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Ar. 112. 27. Jahrgang. 4. IrilMf des Jütiiiärtö" Kerlioer WMlt. Sonntag, 15. Ma! 1910. partci- Hngelegenbelten* Zur Lokalliste. Folgende Lokale stehen uns zu den bekannten Bedingungen zur Verfügung: In Schildow fNiedcr-Barnim):»Zur historischen Mühle"(Inhaber Arndt) und Herm. Pöttle, am Katharinen-See; in Ncuenhagen(N.-B.): Wordtmann, früher Wünsche. Bahnhosstratze. Auf wiederholte Anfragen teilen wir nochmals mit, daß das Lokal»MenteS Volks garten", Lichtenberg  , Rvderstraße, jetziger Inhaber Friedrich Neumann  , der Arbeiterschaft nach wie vor zur Verfügung steht. In Hirschgarten(N.-B.) sind alle Lokale frei. Ferner bitten wir zu beachten: In Birkenwcrder ist nur der »Paradiesgarten"(Inhaber Senzbusch) frei, in Kaulsdors an der Frankfurter   Chaussee nur»Hamanns Gesellschafts- ha n S"(Inhaber Kobelt). In Erkner   sind die LokaleKlosterh of",»Gasthaus zur Tranbe" und»Neues Schützenhaus" unter allen Umstände» zu meiden. Die Inhaberin des Lokals Kreideweiß in Tempelhof   hat in vielen Geschäften und Lokalen Berlins   und der südlichen Vor orte Plakate zum Aushang bringen lassen, durch welche auf die Eröffnung des Lokals am 15. Mai hingewiesen wird. Da derartige Plakate auch in sehr vielen Lokalen hängen, in denen ausschließlich Arbeiter verkehren, wird der Anschein erweckt, als fei das Lokal Ztreideweiß frei. Wir weisen ausdrücklich daraus hin, daß dies nicht der Fall ist, imd ersuchen daher, dasselbe streng zu meiden. Freigegeben haben ihre Lokale: in Johannisthal  , Witwe Lenze..Lrndenhof"; in Wildau  , Herr Schulz,»Gasthaus zum grünen Baum". Auf Wunsch der Rudower   Genossen weisen wir die Flugplatz- besuch er darauf hin, daß in Rudow   nur die Lokale von Palm und Rolle, beide in der Köpenicker Straße  , frei sind, dagegen ist das Lokal von H e i n z e, welcher auch gegenüber dem Eingang zum Flugplatz einen Ausschank errichtet hat, streng zu meiden. Für die Besucher der Friedhöfe in Mariendorf   bringen wir in Erinnerung, daß das Lokal, Graßls Gesellschaf tshaus, Chansscestr. 305, streng zu meiden ist. Der neue Inhaber dcS»Deutschen WirtShauseS" in Rixdorf, Herr Arnold, bekannt als früherer Besitzer des »Schwarzen Adler" in Lichtenberg  , lehnt es trotz wiederholter Verhandlungen ab, seine Räume der Arbeiterschaft zur Verfügung zu stellen, mithin gilt dasselbe als gesperrt. Die Lokalkommission. Charlottenburg  . Am 2. Pfingstfelertag, nachmittag? 4 Uhr, im Volkshaus, Rosinenstr. 3, gvßes Gartenkonzert, ausgeführt von Zivilberufsmusikern. Eintritt 15 Pf. Kaffeekochen(2 Uhr ab), Fackelpolonäse. Tanz. Bei ungünstiger Witterung findet das Konzert im Saale   statt. Der Vorstand. Rixdorf. Morgen(2. Pfingstfeiertag) finden in den Lokalen »Karlsgarten", Karlsgartensiraße 610, und Felsch, Knesebeck- slraße 48/49, vom Wahlverein arrangierte Frühkonzerte statt. An- fang des Konzerts 5 Uhr morgens. Eintritt 10 Pf. Die Kaffeeküche steht von 4'/z Uhr morgens ab zur Verfügung. Zahlreichen Zu- spruch erwartet_ DaS Komitee. Berliner   JVachricbten. Feiertag. Machtvoll und herzbezwingend tönt daS Klingen und Singen der Festglocken draußen in der weiten, freien Natur. Die hellen, mit den Vögeln um die Wette jubilierenden Fest- stimmen des aus schwerem Traum erwachten Volkes... es sind Festglocken, vor denen die da droben in festgefügten, kalten, starren Türmen verstummen müssen. Wie aus den zarten Trieben unter der wärmenden Sonne sich herrlicher Bliitenzauber entfaltet, läßt auch in der Volks- feele der Frühjahrsfeiertag alle guten und schönen Regungen reifen. Heraus aus dem einschnürenden Bann der Alltäglich- keit, aus dem Zwang des Staates und der Kirche, in die un» gebundene Natur I Könnt ihr Reichen, die ihr mit vollen Händen, täglich und stündlich ins lachende Leben greift, denn überhaupt dieses Sehnen des Volkes verstehen und würdigen, das Sehnen nach Luft und Licht, nach Lust und Freude? Achtlos und gleichgültig streift euer blasiertes Auge über die Wunder der Natur. Es ist ja nur dasselbe, was ihr alle Tage habt und alle Stunden. Und dem Volke, das kaum ein- mal in der Woche sich loslösen kann vom Joch der Arbeit, möchtet ihr es neiden, daß es am Sonntag die Feldblumen pflückt am Rain, die würzige Luft des Waldes atmet. Feiertag..-. Maienluft! Wie sie sich freuen die Stärksten des Volkes, auf die kurze Spanne Glück! Zur Freude gehört ja dem Bescheidenen so wenig. Und doch) welche unendliche Mühe macht es der jugendlichen Arbeiterin, um mit dem hellen, duftigen Festkleide vor dem kritischen Auge der Freundinnen in Ehren zu bestehen. Wieviele Groschen mußten am Munde abgespart werden, daß der Sohn des Volkes sich wacker sehen lassen kann. Welche rechnerischen Kunststücke haben Vater und Mutter fertiggebracht, ehe sie stolz ihren zweibeinigen«Gottessegen" schmuck und fein an die Feiertagsluft führen können. Was der Glückgeborene mühelos aus dem Vollen schöpft und kaum achtet... hier im Volke wirds pfennigweise erworben mit der Kraft der Fäuste und behütet wie ein köstlicher Schatz. Nur zu kurz ist die Spanne Zeit, die dem Proletar zur Ruhe und Bewunderung der Natur gelassen ist. Bald ruft die Fabrikglocke wieder, und hinein geht es von neuem in die staub- und dunstgeschwängerten Arbeitsräume, um zu fronen für diejenigen, denen die Arbeitsmittel gehören und die sich deshalb alle Genüsse des Lebens leisten können. Empfang beS FlottcnvereinS im Rathause. Vor einigen Wochen haben die städtischen Behörden eine Sub- kommission eingesetzt, die die Aufgabe hat, die im Laufe dieses Jahres stattfindenden Empfänge bei Veranstaltungen von Kon- grcssen und dergleichen vorzubereiten. Seither lagen diese Arrangements lediglich in den Händen des Magistrats und hier war der Macher der Stadtrat Namslau  . Die Stadtverordneten haben um deswillen die Einsetzung einer gemischten Deputation gefordert, weil sie als Schwesterbehörde des Magistrats den An- ffpruch erhebt, an diesen Arrangements mitzuwirken, da sie ja für alle Vorkommnisse bei solchen Anlässen der Bürgerschaft gegen- über verantwortlich ist und sehr oft anstatt als Gastgeber auch nur al Gast behandelt wurde. Der Magistrat war bei solchen Empfängen imnier vollzählig erschienen, die Stadtverordneten os� nur durch eine Deputation vertreten, d. h. es wurden nicht mehr zugelassen, obwohl doch sie mehr als der Magistrat die Bürger- schaft repräsentiert. Wir und unsere Freunde im Roten Hause sind keine Freunde Bm solchen Empfängen, und es war durchaus zu begrüßen, als im vergangenen Jahre der Vorstand des Deutschen Städtetages beschloß: seinen Mitgliedern zu empfehlen, diese Empfänge auf das kleinste Matz einzuschränken. Trotzdem stehen bereits für dieses Jahr wieder vier solcher offizieller Empfänge durch die Stadt fest. Nachdem nun die gemischte Deputation eingesetzt ist, sollte man meinen, daß nun alle solche Dinge dieser Deputation überwiesen würden. Wer das glaubt, kennt die Verhältnisse in der städtischen Verwaltung nicht. In der gestern im Magistrats- sitzungssaal stattgehabten Sitzung der Deputation wurde durch ein Mitglied ganz beiläufig erwähnt, daß doch noch ein Empfang in den nächsten Tagen stattfinde. Auf Befragen teilte Herr Namslau  mit, daß es sich um den Deutschen Flottenverein   handele, Mittel dazu von der Stadtverordnetenversammlung aber nicht be- willigt zu werden brauchen, da dieselben dem Dispositionsfonds des Magistrats, Kapitel XIII, Abt. 2 des Etats, entnommen werden sollen. Die Teilnehmerzahl der Mitglieder des zu empfangenden Vereins würde zirka 100 betragen, so daß der große Festsaal be- nützt werden müsse, wozu die Stadtverordneten allerdings ihre Genehmigung erteilen müssen, die nachträglich eingeholt werden solle. Ter Herr Stadtverordnetenvorsteher sei aufgefordert worden, einige Herren zu benennen, die bei diesem Empfang mit zu- gelassen werden sollen. Das ist geschehen, und sind die Mitglieder des Vorstandes benannt worden. Hier ist also wieder dasselbe Verfahren eingeschlagen worden, das die Stadtverordneten- Versammlung durch ihre Beschlüsse beseitigen wollte, merkwürdiger- weise unter Mitwirkung des Stadtverordnetenvorstehers, der doch in erster Linie für die Rechte der Versammlung eintreten müßte. Merkwürdig auch, daß die Genehmigung der Stadtverordneten zur Hergabe des Festsaales erst nachträglich eingeholt werden soll, obwohl die Benützung schon seit vierzehn Tagen feststeht. Weiter ist verwunderlich, daß von der Delegation des Vorstandes der Versammlung zu diesem Empfange der Stadtverordneten- Versammlung keine Mitteilung gemacht wurde, obwohl vor acht Tagen und am Donnerstag in der Stadt- verordnetensitzung Zeit und Gelegenheit dazu war. Der Magistrat glaubt in diesem Falle frei über die notwendigen Mittel verfügen zu dürfen. Der fragliche Titel VII lautet:Kosten der Re- Präsentation der Stadt z. B. bei hier stattfindenden Versammlungen und Vertretungen, von Gemeinden, Korporationen und Vereinen, welche gemeinnützige und wissen» schaftliche Zwecke verfolgen, bei städtischen und anderen Festlichkeiten usw., 15 000 M." Der Titel ist bezüglich seiner Verwendbarkeit klar, es fragt sich nur, ob der Deutsche  Flottenverein als gemeinnützig oder wissenschaftlichen Zwecken dienend anzusehen ist. Wird diese Frage verneint, so dürfen Mittel für den Empfang des Vereins aus diesem Titel nicht entnommen werden. Der Flottenverein ist weder das eme noch daS andere, sondern ein Verein, der sich anerkanntermaßen mit öffentlichen politischen Angelegenheiten beschäftigt. DaS ist ja auch bei den letzten Wahlen zum Reichstage klar und deutlich zum Ausdruck gekommen. Aber selbst wenn das nicht der Fall wäre, dürfen doch die Mittel nicht diesem Titel entnommen werden, darf der Empfang eines solchen Vereins ohne vorherige Zustimmung der Stadtverordnetenversammlung nicht erfolgen. Der Verein hat allerdings den dringenden Wunsch, von der Stadt Berlin  empfangen zu werden, weil dadurch sein Prestige steigt. Aber dieser Empfang ist gar kein Empfang der Stadt Berlin  , er ist viel- mehr nur eine private Veranstaltung des Magistrat?, für die der- selbe auch die Kosten aufzubringen hat. Die ganze heimliche Veranstaltung läßt erkennen, daß der Magistrat kein gutes Gewissen hat. Indes muß ihm überlassen bleiben, die Sache zu vertreten. Die Mitglieder des Vorstandes der Stadtverordneten- Versammlung aber sollten sich hüten, in einer Sache mitzuwirken, die geeignet ist. die Rechte der Stadtverordnetenversammlung zu schmälern._ Aufregendes von der Flugwoche. Der fünfte Tag der Flugwoche brachte trotz der störenden Ein- Wirkungen der in diesen Tagen ja unvermeidlichen Gewitter gleich den beiden vorhergehenden Tagen eine Reihe schöner Flüge, aber leider auch eine Reihe von schweren Unfällen, die ebenso leicht hätten Katastrophen werden können. Den ersten Unfall erlitt Thorup mit seinem Bleriotapparat, der in den Luststrudel eines anderen Apparates geriet und dabei in die Bäume der von Adlershof   nach dem Flugplatz führenden Ehaussee geschleudert wurde. Der Apparat ging dabei erklärlicherweise in Stücke, glücklicherweise aber kam der Flieger mit dem Schrecken davon. Die übrigen Flieger setzten inzwischen energisch ihre Flüge fort. Neben Frey mit seinem Farman- Apparat zeichneten sich besonders Kapitänleutnant Engelhardt mit seinem Wrigth-Apparat und I e a n n i n mit seinem Farman� Flugzeug aus. Diese beiden Flieger hatten am Freitag neue Rekords im Dauerfluge für Deutschland   aufgestellt, da Engelhardt über 2 Stunden. Jeannin über 2l/s Stunden geflogen war. Während Engelhardt heute einen Flug mit einem Passagier absolvierte, blieb Jeannin über 1 Stunde in der Luft und würde vielleicht seine gestrige Leistung heute noch überboten haben, wenn nicht ein schweres Gewitter zum Einstellen des Fluges gezwungen hätte. Nach der hierbei entstandenen Pause rüsteten sich die Flieger zu einem»Höhenkurvenflug", der mehreren von ihnen verderblich werden sollte. Nachdem de CaterS-Belgien   mit seinem Voisinflieger die Höhenkurve(daS U e b e r fliegen zweier zwischen zwei Masten ge- spannten Leinen, verbunden mit einem Unter fliegen einer dritten in der Mitte befindlichen Leine) mehrere Male in brillanter Weise genommen hatte, startete Jeannin. Bevor er sich jedoch vom Boden erheben konnte, geriet er, da er sich zu sehr seitlich gehalten hatte. mit den Kuvenspitzen seines Apparates in eine Terrainfalte, wodurch die mit 60-Kilomctergeschwindigkeit fahrende Maschine vollständig in Trümmer ging. Arg beschmutzt, aber doch glücklicherweise un- verletzt erhob sich der Flieger aus den Trümmern seines Apparats. Nach kurzer Zeit startete Kapitänleutnant Engelhardt, um gleich de CaterS den Höhenkurvenflug zu versuchen. Beim Ueberfliegen der einen Leine jedoch verwickelte sich die Maschine in die Leine, brachte dadurch den einen Mast zu Fall und geriet selbst derart außer Kurs, daß sie kopfüber ans etwa zehn Meter Höhe zu Boden schmetterte. Schon befürchtete man das Schlimmste für den Führer des völlig zertrümmerten Apparates, als Kapitänleutnant Engelhardt sich aus den Trümmern erhob. Er hatte eine nicht unerhebliche Verletzung über dem Auge davongetragen und begab sich alsbald per Automobil nach Berlin  . Ob diese letztere Katastrophe nicht auf daS Schuldkonto der Veranstalter zu setzen ist, da die Leine unbedingt so dünn sein mußte, daß sie bei der Berührung z e r- rissen wurde, ohne den Flug des Apparates zu gefährden, ist eine Frage, die toohl aufgeworfen zu werden verdient. Ebenso wäre eS endlich an der Zeit, daß die Fluggesellschaft sich an eine g r ü n d- liche Planierung deS Flugplatzes heranmachte, damit künftig Unfälle, wie sie Jeannin zustießen, nicht mehr möglich find. Auch noch ein vierter Apparat, eine Wrightmaschine ThelenS, ging in Stücke, ohne daß sich die Ursache dieses glücklicherweise für den Flieger ebenfalls glimpflich verlaufenen Unfalles erkennen ließ. Trotz dieser vier schweren Unfälle vollführten noch Frey mit seiner Farman- Maschine und de CaterS mit seinem Voisin» Apparat eine Reihe wohlgelungener Flüge. Wenn das Wetter einigermaßen günstig bleibt, so wird sich trotz des wahrscheinlichen Ausscheidens der beiden besten Flieger Engelhardt und Jeannin für die Psingstbesucher des Flugplatzes ein fesselndes und interessantes Bild ergeben. Denn auch von Frey, de CaterS, Keidel, Garrison u. a. sind nach ihren bisherigen Leistungen aus- gezeichnete Flüge zu erwarten. Die Adressen der Gewerbeinspektorate von Berlin   und Vororte sowie die zu den einzelnen Bezirken gehörigen Polizeireviere sind die folgenden: Für Berlin   C.: Schumann, NO. 43, Elisabethstr. 50/51. Polizei­reviere 1, 2, 1216, 10-21, 27, 38 und 40. Für Berlin   N.: Dr. R u h n a u. N. 20, Prinzenallee 88. Polizei- reviere 9. 10. 11. 17, 46, 50. 59-62. 8390, 97. 99. 109 und 114. Für Berlin   NO.: Blatter  , Elbinger Str. 19. Polizeireviere 13, 51. 63. 30. 81. 92. 98. 105, 106 und 113. Für Berlin   0.: Dr. Welze!, O. 34, Warschauer Str. 70. Polizei- reviere 22-24, 44. 45. 52, 65, 66. 9396, 102, 103, 108, 110 und III, sowie Lichtenderg und Boxhagen-Riimmclsburg. Für Berlin   SO.: Dr. L o h m a n n, SO. 26, Oranienstr. 14. Polizei­reviere 25, 26, 29, 43. 49, 6355, 70, 79, 86 und 87. Für Berlin   3.: Kno ll, Gewerberat, S. 53, Gneisenaustr. 55 l. Polizeireviere 28, 30, 41, 42, 47, 48. 67, 72, 78 und 85. Für Berlin   SW.: Hesse, Gewerberat, Schönebcrger Ufer 21. Polizeireviere 3, 3137, 39, 66, 63, 71, 73, 77 sowie Schöne- berg und Wilmersdorf  . Für Berlin   W.: Dr. Kraatz, Kirchstraße 16. Polizeireviere 4, 64, 7476, 83, 84, 100 und 104 und Stadtkreis Charlottenbnrg. Für Berlin   NW.  : Dr. Fischer, Philippstraße 21. Polizeireviere 58, 57. 58, 69, 82. 91. 101, 107 und 112. Zur AuSkunftertcilung über alle die Gewerbeaufsicht betreffenden Angelegenheiten sind die Gewerbeanfsichtsbeamten in den oben bezeichneten Dienstlokale» und zu den nachbenannten Zeiten zu sprechen: A) Für Arbeiter und Arbeitgeber: DienStagS und Freitags von 12 Uhr mittags. B) Für Arbeiter allein: Donnerstags von 73 Uhr abends und am ersten Sonntag des Monats von 910 Uhr vormittags. C) Für Arbeiterinnen allein halten bis auf weiteres die Gewerbe- inspektionsassistentinnen, Fräulein Reichert, Fräulein Kümmert und Fräulein Conrad! zu den unter B angegebenen Zeiten Sprechstunden in den Räumen der Gewerbemspeltion Berlin   0. bezw. SO. und N. ab. Gcwcrbeinspektion Teltow-Ost in Berlin   NW.   62, Werftstraße 2 III, umfassend den Kreis Teltow östlich der Militärbahn(Gewerbe- inspektor Dr. Jungfer). Sprechstunden: Jeden Dienstag von 57 Uhr nachmittags. Gewerbeinspektion Teltow-Wcst in Groß-Lichterfelde  -Ost. Bahnhof- straße 10, umfassend den Kreis Teltow westlich der Militärbahn (Gewerberat Dr. S e r d a). Sprechstunden: Jeden Dienstag von 37 Uhr nachmittags. Gewerbeinspektion Nicdcrbarnim-Nordwest in Berlin   N. 68, Dänen» straße 12, umfassend den Kreis Niederbarnim   nordwestlich der Stettiner Bahn.(Gewerberat Georg Laurisch). Sprechstunden: wochentäglich von 91 Uhr. Gewerbeinspektion Niedcrbarnim-Südost in Berlin   NW.   52, ThomasiuS- straße 22, umfassend den Kreis Niederbarnim   südöstlich der Stettiner Bahn(Gewerberat ArenS). Sprechstunden: jeden Montag und Donnerstag von 102 Uhr nachmittags und jeden zweiten Sonntag im Monat von 111 Uhr. Gewerbeinspektion Beeskow  -Oderdarnim in Berlin   NW 23, Lesflng- straße 4, umfassend die Kreise BeeSlow-Storkow und Oberbarnim (Gcwerbcrat Max Fischer). Gewerbeinspektion Spandau   in Spandau  , Wilhelmstraße, umfassend den Stadtkreis Spandau   und die Kreise Osthavelland und Rnppin (Gewerbeinspektor Dr. Hermann H e l w i g). Umleitung einer Straßenbahnlinie. Die Straßenbahn ist ge- nötigt, ihre Linie III wegen Bauarbeiten umzulenken. Auf dem Kreuzdamm der Bahn- und Kolonnenstraße in Schöneberg   werden AsphaltierungSarbeiten ausgeführt. Die Linie muß deshalb durch die Haupt« und Potsdamer Straße   umgelenkt werden. Die Um- lenkung tritt am nächsten Mittwoch, den 18. Mai, ein. Die Dauer der Arbeiten und der Ablenkung steht noch nicht fest. Die Ausstellung des Berliner   Bebauungsplanes. Am 14. Mai läuft die vierzehntägige Frist ab, in der vertragsgemäß alle Ent- würfe, die zum Riesenwettbewerb um den Bebauungsplan Groß- Berlins eingelaufen find, in der Allgemeinen StädtebanauSstellung jedermann kostenlos zugänglich sind. Um auch allen den Berlinern, die während der Wochentage zu sehr in Anspruch genommen waren, Gelegenheit zu geben, die Entwürfe in Augenschein zu nehmen, die bei diesem denkwürdigen Wettbewerb eingelaufen sind, wird die AuSstellungSleiwng auch am ersten Pfingstlage die große Halle, in der sich die Entwürfe zusammen mit der städtebauliche» Ausstellung der Stadt Wien   befinden, für jedermann kostenlos offen halten. In den Klassenzimmern der künftig zn errichtenden städtischen Gcmeindeschulen sollen folgende figürliche Darstellungen angebracht werden: 1. An der Decke eine Windrose. 2. An einer Wand ein Quadratmeter, eingeteilt in Ouadratdezimeter und einer der letzteren wiederum in Ouadratzentimeter. 3. An der Wand neben der Tür ein Metermaß, 2 Meter lang, davon ein Meter eingeteilt in Dezi- meter und einer der letzteren wieder eingeteilt in Zentimeter. 4. An einer anderen Stelle der Wand der Quadratinhalt de? Fußbodens (im verkleinerten Maßstabe figürlich dargestellt und in Zahlen) und der Kubikinhalt des ZimmerS in Zahlen ausgedrückt(Angabe von Länge. Breite, Höhe). Recht wetterwendisch ist jetzt der Wettergott. In den letzten Tagen wechselte fortwährend große Hitze mit kurzen Gewittern ab. Auch gestern wiederholte sich die gleiche Erscheinung, ohne daß sich nach dem Gewitter die Temperatur erheblich abgekühlt hätte. Heber die Schäden, die das Gewitter am Freitag angerichter hat, wird noch aus der Umgebung gemeldet: In Nahmitz beim Kloster Lehnin  wurde die 16 jährige Anna Rabbach auf dem Felde zwischen Trechwitz und Nahmitz erschlagen: der Bauer Hundertmark, bei dem die N. beschäftigt war, kam mit dem Schrecken davon, während die Pferde betäubt wurden; sie erholten sich aber später wieder. In Pritzerbe   traf ein Blitz das HauS des Rentners Jeserich und ein zweiter ein Haus des Bäckers Seddin in der Havel  - straße. Beide Häuser wurden stark beschädigt. In Groß-Wusterwitz fuhr ein Blitzstrahl in den Schornstein des Wohnhauses von Häuser. Mehrere Gegenstände wie Bilder und Fensterscheiben wurden stark beschädigt. In Wittenau   wurde die Frau Heidenreich vom Blitz ge- troffen, erholte sich aber bald wieder. Am Weigandufcr in Rixdorf wurde ein Pferd vom Blitz erschlagen und mehrere Pferde betäubt. In Köpenick   hat der Blitz an niehreren Stellen Schaden verursacht. DaS gestrige Gewitter war schwerer Natur/ Gegen 5 Uhr setzte ein Hagesichlag ein, wie er seit langem nicht mehr beobachtet wurde. Hagelkörner von der Stärke eines TaubeneieS prasselten nieder und zahlreiche Fensterscheiben wurden zertrümmert. Auß dey Dächern wurden Hunderte und aber Hunderte von Dach-