.Die PeüenTe Generalversammlung Be? ZenkralveröaNdeSder Handlungsgehilfen und Gehilfinnen bedauert, daß Regie-rung und Reichstag auch bei dem Entwurf des Brbeitskaminer-gesches die Handlungsgehilfen nicht berücksichtigt haben. Stattdem Wunsche des Zentralverbandes der Handlungsgehilfen undGehilfinnen zu willfahren und in das Arbeitskammergefetz eineBestimmung aufzunehmen, wonach für Handlungsgehilfen bc-sondere Arbeitskammern oder Abteilungen zu errichten sind, wirdin dem Gesetzentwurf gesagt, daß er für die Handlungsgehilfenkeine Geltung haben soll.An dieser Mißachtung der Handlungsgehilfen sind freilich diekaufmännischen Angestellten insoweit selbst mit schuld, als siezum Teil zenen Führern gefolgt sind, die die Handlungsgehilfen,um dem Standesdünkel zu schmeicheln, auf ein später vielleichtkommendes besonderes Gesetz vertröstet haben. Dadurch ist esden gesetzgebenden Körperschaften erleichtert worden, von derSchaffung besonderer Kammern oder Abteilungen für Hand-lungsgehilfen in dem gegenwärtigen Arbeitskammergefetzentwurfabzusehen.An den Reichstag richtet die Generalversammlung die Bitte,noch in letzter Stunde in den Gesetzentwurf die Bestimmung auf-zunehmen, daß für Handlungsgehilfen besondere Kammern oderAbteilungen zu schaffen sind. Sollte dieser Wunsch nicht erfülltWerden, so wird der Zentralvcrband der Handlungsgehilfen undGehilfinnen nach Schaffung des Gesetzes nachdrücklichst dafüreintreten, daß den Handlungsgehilfen die staatlich anerkannteVertretung, die man ihnen jetzt verweigert, baldigst gewährtwird."Hierauf werden die zumStatutgestellten Anträge beraten. Zur Annahme gelangen folgende An-träge:Den Mitgliedern anderer HandlungSgehilfenverbände, welcheauS diesen austreten, um sich dem Zentralverbande anzuschließen,kann bei Gewährung von Leistungen, die auch in den anderenVerbänden gewährt werden, die in diesen gehabte Dauer ihrerMitgliedschaft angerechnet werden.Die Zahl der Beisitzer im Verbandsvorstand wird von zwei aufvier, die Mitgliederzahl des Vorstandes also von fünf auf siebenerhöht, ebenso die Zahl der Ausschußmitglieder von fünf aufsieben.Die Bestimmung, daß der VerbandStag stets um Pfingstenstattfinden muß, wird gestrichen.Abgelehnt wird die Schaffung besonderer Jugend-abteilungen und besonderer niedriger Beiträge für Jugend-liche, ebenso die Erhöhung der Stellenlosenunterstützungund die Einführung der Krankenunterstützung.Der Antrag, den Verbandssitz nach Berlin zu verlegen, wirddurch Uebergang zur Tagesordnung erledigt.Bei Erörterung der Frage derVerschmelzung mit anderen Organisationen,welche kaufmännische Handelsangestellte und Bureauangestellte allerArt umfassen, werden eingehend die mit dem Lagerhalterverbandebestehenden Differenzpunkte besprochen, die aus der Welt zuschaffen von mehreren Rednern mit Nachdruck gefordert wird,„aufeiner für den Handlungsgehilfenverband annehmbaren Grund-läge". Die unliebsamen Grenzstreitigkeiten, meinte ein Redner,könnten nur durch eine Fusionierung mit verwandten VerbändenauS der Welt geschafft werden. Der Vorsitzende bemerkte hierzu,es solle alles Mögliche getan werden, um zu besseren Zuständenzu gelangen, doch solle man nicht Unmögliches fordern.Ein Antrag, Verschmelzungsverhandlungen mitdemLagerhalterverbandeanzubahnen, findet ein»st immige Annahme. Mit großer Mehrheit wird b e-schloffen, solche Verhandlungen auch mit dem Verbändeder Bureauangestellten in die Wege zu leiten. Endlichgelangte noch dieser Antrag zur Annahme:„Der Verbandsvorstandwird beauftragt, Fühlung mit dem Verband der VorstandSmit-glieder genossenschaftlicher Unternehmungen betreffs einer Ver-fchmelzung zu nehmen."ES liegen mehrere Anträge vor wegen Anstellung von Weib-lichen Beamten zur Agitation unter den weib-lichen Angestellten und von Beamten für den Be-zirk Chemnitz und Ostdeutschland.Die Anträge werden dem Vorstande zur Berücksichtigung über-wiesen.Die nächste Generalversammlung findet in Berlin statt.Die neuen Beschlüsse treten am 1. Juli d. I. in Kraft.DenBericht vom S. deutschen Gewerkschaftskongreß in Hamburgerstattet Josephsohn, der kurz auf die dort gefaßten Be-fchlüsse hinweist, die gute Früchte gezeitigt hätten. Zum nächstendeutschen Gewerkschaftskongreß könne der Verband, entsprechendseiner gewachsenen Mitgliederzahl, vier Delegierte entsenden, dochsolle man hierin maßhalten, weil sonst die Kongresse zu stark be-sucht sein würden. Redner schlägt vor, wie vor zwei Jahren nurdrei Delegierte zu entsenden. Hiergegen erhebt sich kein Wider-spruch.Ueber den»Internationalen Kongreß und die dritte internationaleHanblungSgehilfeo-Konferenz"referiert ebenfalls Josephsohn. Zum internationalen Kon-greß könne der Verband einen, unter Umständen zwei, und zurKonferenz drei Delegierte entsenden. Als Ort des internationalenHandlungSgehilfenfekretariats würde sich am besten Amsterdameignen, da dort die nötigen Kräfte vorhanden seien. Eine Debattewird nicht beliebt.Als besoldete Vorstandsmitglieder werden per AkklamationJosephsohn, Lange und Wucher wiedergewählt.Der Sitz des Ausschusses bleibt in Berlin.Zum nächsten deutschen Gewerkschaftskongreß werden Joseph-söhn und Lange- Hamburg und L ä h n e r- Dresden delegiert.Zum internationalen Kongreß in Kopenhagen wird Joseph-söhn gewählt, zur internationalen Konferenz werden Lange,Josephsohn und Cohen- Berlin entsandt.Damit waren die Arbeiten des Verbandstages erledigt.Zehnter Nerbandstng der Mühlenürbttter Deutschlands.München, 17. Mai 1310.Zu Beginn des zweiten Verhandlungstages referierte Käpp»ler- Altenburg über dieBerschmelzungsfrage.l Auf eine Anfrage bei den in Betracht kommenden Zentral-vorständen erklärten sich diese zu einer Verschmelzung bereit. Diebeiden Verbände, die in Frage kommen— der Brauer- oderBäckerverband—, tagen in der nächsten Woche in Berlin.In der Taktik bei Lohnbewegungen werde sich in Zukunft nicht vieländern; wir werden«nfcre Bewegungen auch in Zukunft selbstführen und auch für die Kosten aufzukommen haben; in der Agita-tion werden wir aber eine wesentliche Förderung erfahren. Wir«üssen uns nicht verschmelzen. Wir kommen nicht als Bettlersondern als Waffenbrüder zu der anderen Organisation. Durch«inen Zusammenschluß sei zu hoffen, daß die Zahl der organisiertenMühlenarbeiter stark zunimmt. Die Brauer haben 300, die BäckerL00 Zahlstellen, wenn dann bei einer Verschmelzung statt 5, 50 Beamte die Agitation für die Mühlenarbeiter betreiben, dann müßtees mit dem Teufel zugehen, wenn nicht bessere Erfolge als bisherzu erzielen wären. Nachdem Redner die von uns schon im Vor-Bericht veröffentlichten Uebertrittsbedingungen besprochen, überließ«r die Entscheidung, mit welchem Verbände die Verschmelzung vor-Enommen werden solle, dem Verbandstage. Der Hauptvorstandbe bei den Bäckern gengu so viel Entgegenkommen gefunden wiej des BrgllSll. t~~An das Referat Käppiers knüpfte sich eine regeDiskussion»die den ganzen Tag ausfüllte. Zehn Diskussionsredner sprachensich für eine Verschmelzung mit den Bäckern und zehn füreine Verschmelzung mit den Brauern aus. Für die Ver-fchmelzung mit den Brauern traten besonders die Berliner undFrankfurter Delegierten ein. Sie erwarten bei den Brauernmehr Vorteile für die Mühlenarbeiter als bei den Bäckern. Gegeneine Verschmelzung mit den Bäckern wurden die hohen Beiträgeins Feld geführt.— Nachdem die Reserve des Hauptvorstandeswiederholt angegriffen wurde, erklärte schließlich Käppler, daßdie Hauptverwaltung den Anschluß an die Brauer empfehle.— DerVorsitzende des Bäckerverbandes, All mann- Hamburg, erklärte,daß sein Verband der Entscheidung mit Ruhe entgegerrsehe. DieEntwicklung werde mit der Zeit doch darauf hinausgehen, daß beideVerbände mehr und mehr zusammenkommen.Zu Beginn desdritten BerhandlungstageSwurde dann die Abstimmung über die Verschmelzungsfrage vor-genommen. Der Antrag auf Vornahme einer Urabstimmung wurdeabgelehnt.Für eine Verschmelzung mit den Bäckern stimmen11 Delegierte, die 1210 Mitglieder vertreten. Dagegen 23, die2691 Mitglieder vertreten.Nun folgt die Abstimmung wegen einer Verschmelzungmit den Brauern. Für die Verschmelzung stimmen31 Delegierte(3509 Mitglieder), dagegen 3 Delegierte(332 Mit-glieder). Damit ist die Verschmelzung mit dem Braucrverbandbeschlossen.Hierauf machte Käppler bekannt, daß die Delegierten nunauch an dem Vcrbandstag der Brauer teilzunehmen haben.Es folgt nun ein Referat des Genossen Um breit über:„Die Ncichsversicherungsordnung".In einer einstimmig angenommenen Resolution schließt sichder Verbandstag der einstimmig angenommenen Resolution des7. außerordentlichen Gewerkschaftskongresses an. Ebenso ein-stimmig wurde hierauf folgende Resolution angenommen:„Der Verbandstag der Mühlenarbeiter Deutschlands 1910zu München spricht den ausgesperrten baugewerblichen Arbeiternseine vollst« Sympathie aus. Der Kampf der organisierten Bau-arbeiter ist der Kampf um die Aufrechthaltung der Organisationund daher ein Kampf für die Grundrechte der Arbeiter. DerVerbandstag schließt sich der Solidaritätsbezeugung der gesamtendeutschen Gewerkschaften an und beschließt, die baugewerblichcnArbeiter in ihrem Kampfe gegen das Unternehmertum nachKräften zu unterstützen./Der Verbandstag ermächtigte die Hauptverwaltung, den aus-gesperrten Bauarbeitern im Bedarfsfalle eine namhafte Summeaus der Hauptkasse zur Verfügung zu stellen. Die Delegiertenverpflichten sich außerdem für eine wirksame Unterstützung derAusgesperrten zu sorgen."Als erster Vorsitzender wurde Käppler, als zweiter Vor-sitzender H e p k e- Altenburg wiedergewählt. Der Sitz des Aus-schusseS bleibt in Leipzig. Der Zusammenschluß der Verbändeerfolgt am 1. Oktober d. Js.Mit einem Hoch auf die moderne Arbeiterbewegung wurdehierauf die weitere Verhandlung vertagt.Zehnte ordentliche Generalvkrsammlvngdes Zentrnltterdnndes der Maschinisten vnd HeizerDentschlands.Hamburg, 18. Mai.Die heutige Verhandlung beginnt mit einem Referat desGenossen Bauer» Berlin über dieReichöversicherungSordnung.In großen Zügen behandelt Redner das geheimrätlich-bureaukratrfche„Reform'werk und weist nach, daß im Interesse dervielen Millionen Versicherungspflichtiger ein ganz anderer Aufbauder Sozialgesetze erfolgen müsse. Diese Grundzüge sind in folgenderResolution enthalten:Die Generalversammlung kann in dem Entwurf der Reichs-verstcherungSordnuug die Erfüllung der auf Vereinheitlichung,Erweiterung und Verbesserung der Arbeiterversicherung gerichtetenBestrebungen der Arbeiterklasse nicht erblicken.Für die Krankenversicherung bringt der Entwurf schwere Ein«griffe in die seit mehr als 25 Jahren bestehende Selbstverwaltungder Krankenkassen und den Ausschluß der Selbstverwaltungfür die neu geplanten Landkrankenkassen. Die Regelung der Be-Ziehungen zwischen Krankenkassen und Aerzten bezw. Apotheken:,endlich auch des KassenbeamtenrechtS bedeuten die Auslieferungder Krankenkassen an die Aerzteorganisationen und die Bureau-kratie. Der VerbandStag protestiert gegen jene die Interessen derMillionen Versicherten aufS schwerste verletzenden Entrechtung«-versuche, insbesondere aber gegen die Aenderung der Beitrag?»leistung und damit begründeten Stärkung des Einflusses der Unter»nehmer und der Bureaukratie in den Krankenkassen.Auch für die Unfallversicherung bringt der Entwurf, von ge»ringsügigen Erweiterungen der BersicherungSpflicht abgesehen, nurVerschlechterungen. So hinsichtlich der Gestaltung des Rechts-Weges durch Beseitigung deS Rekurses an das ReichSverficherungS-amt, der Einführung von Renten auf Zeit, der Berechnung desJahreSarbeitsverdiensteS u. a. m.Für die Invalidenversicherung läßt der Entwurf zeitgemäßeReformen und Erleichterungen des Rentenbezuges vermissen, vorallem die Angliederung der Pensionöversicherung der Privatangestellten. Die vom Entwurf vorgeschlagene Lösung der Frageder Witwen- und Waisenversicherung hält der Verbandstag nichtden Anforderungen des vom Reichstage erledigten Gesetze? ent-sprechend; er fordert eine Versicherung aller Arbeiterwitwen, ohneRücksicht auf daS Maß der Erwerbsfähigkeit der letzteren.Insbesondere protestiert der Verbandstag gegen die vomEntwurf geplante Belastung der Arbeiterversicherung mit einemkostspieligen Beamtenapparat, der eine stete Gefahr für die ohne»hin geringen VerwaltunaSrechte der Versicherten bedeutet.Der Verbandstag fordert alle Berufsangehörigen auf, ein-mütig gegen diesen Entwurf Stellung zu nehmen. Nicht Ent-rechtung der Versicherten, sondern Sicherung der Selbstverwaltung,nicht Verschlechterungen der Leistungen, sondern Erweiterung der-selben soll das Leitmotiv einer gesunden Reform sein.Debattelos wird diese Resolution angenommen.Es werden sodann die zur Beschickung der Kongresse gestelltenAnträge zur Debatte gestellt.Der Antrag, die Delegierten zu den Gewerkschaftskongressen findvon den Mitgliedern und nicht wie bisher von der General-Versammlung zu wählen, wird abgelehnt.Ein Antrag Ludwigöhafen, der verlangt.fdie zum GewerkfchastS-kongreß gewählten Delegierten sollen für die Verschmelzung sämt-licher Gewerkschaften Deutschlands bis zum Jahre 1913 eintreten inder Weife, daß zwei Arbeitnehmerverbände entstehen, wird demLorstande als Material überwiesen.Zum Gewerkschaftskongreß werden Fleischmann- Hamburg,Bauer- Gera und S ch l i e n z- Mannheim gewählt; ferner werdendelegiert ein Vorstandsmitglied, das vom Vorstande gewählt wird,der Redakteur und ein Gauleiter, der von den Gauleitern ge-wählt wird.Zum internationalen Kongreß in Kopenhagen und zum inter-nationalen Metallarbeiterkongreß wird der BerbandSvorfitzendeScheffel delegiert.Einige Detegierte verlangen eine Gleichmäßigkeit in der Beitrags-erhebung, die aber von anderer Seite bekämpft wird, weil die Ver-hältnisse zu verschieden seien. Die Debatte endet mit der Annahmedieses Antrages:Der Zentralvorstand wird beauftragt, Erhebungen anzustellenMy die Art der Beitragserhebung w den Zahlstellen und über dieFunktion der Arbeitsnachweise. Das Ergebnis dieser Erhebungenist zu verarbeiten und dem nächsten Verbandstage zu unterbreiten.Zur Annahme gelangt noch diese Resolution:Die Generalversammlung beauftragt den Hauptvorstand, einerechnerische Grundlage über die Uebernahme der Lokalbeamtensowie der endstehenden Agitationskosten aufzustellen.Wenn diese Durchführung möglich ist, wird der Hauptvorstandbeauftragt, in Zukunft dementsprechend zu handeln.».'In dem Bericht vom 16. Mai sind irrtümlicherweise einige ge«nügend unterstützte Anträge als angenommen auf»geführt.Das entgültige Schicksal der Anträge ist folgendes:Die Delegiertenkosten eines Gautages sollen von der Lokal«lasse getragen werden.„Die Verwaltungskosten des neugeschaffenen Arbeitsnachweisesfür Rheinland und Westfalen sollen von der Z e n t r a l k a s s e ge-tragen werden", wird abgelehnt.Der Antrag, wegen Regelung der Grenz st reitigkeite n'mitanderen Verbänden usw. in Verbindung zu treten, wird dem Zentral»vorstände zur Berücksichtigung überwiesen.Der Antrag über die Verpflichtung, in jeder Zahlstelleeine Arbeits Nachweis stelle zu errichten, wird abgelehnt,ebenso an Stelle der Listenabrechnung die Marken«abrechnung zu setzen._Soziales*Die Gemeinbeeinkommensteuer in preußischen Gemeinden.Mit der Statistik über den Schuldenstand der preußischenStädte und größeren Landgemeinden im Jahre 1905 sind auch Er-Hebungen über die direkten Steuern der Gemeinden verbundenworden. Diesem Zahlenstoffe entstammen nachfolgende Angabenüber die von den Städten und mehr als 10 000 Einwohner zählendenLandgemeinden Preußens im Rechnungsjahre 1905 erhobenen Zu-schlüge zum umlagefähigen Staatscinkommensteuersoll, die jetzt vonder amtlichen„Statistischen Korrespondenz"(Nr. 18 vom 14. Mai)veröffentlicht werden. Außer den für die eigenen Zwecke der Ge-meinde erhobenen Hundertteilen der Staatseinkommensteucr sindauch die für Kreiszwecke besonders erhobenen Zuschläge bei denbetreffenden Angaben berücksichtigt worden.Von sämtlichen 1273 Städten überstiegen bei 192 oder15,01 Proz. die Zuschläge noch nicht 100 v. H. der Staatseinkommen-steuer, während solche von 200 Hundertteilen noch von 233 oder18,22 Proz. übertroffen wurden. Bei den größeren Landgemeinde»erhoben nur 10,11 Proz. keine Zuschläge von über 100 und14,61 Proz. mehr als 200 v. H. Von den zu Groß-Berlin ge-hörigen Landgemeinden zeigten Weißensee, Boxhagen-Rummelsburgsowie Reinickendorf mit 165 bezw. 150 und 150 Hundertteilen diehöchsten. Treptow, Friedenau und Deutsch-Wilmersdorf mit 100und 90 Hundertteilen die geringsten Zuschläge.Von den Großstädten erhoben folgende sechs auch nicht mehrals 100 v. H.: Berlin Frankfurt a. M., Charlottenburg. Schöne-berg, Kassel und Wiesbaden: desgleichen von den übrigen Städtenmit mehr als 10 000 Einwohnern: Münster i. Wests., Bonn, Lehe.Malstatt-Burbach, Wesel, Sankt Johann a. Saar, Bunzlau sowieOstrowo. Bei einigen von diesen Gemeinden wurden jedoch dieSchullasten besonders aufgebracht. Vom Hundert der zu nach-folgend bezeichneten Gröhengruppen gehörigen Städte erhobenZuschläge zum umlagefähigen Staatseinkommensteuersoll:bis über 100einschl. b. einschl. üb«100 Proz. 200 Proz. 200 Proz.Städte mit mehr als 200 000 Einwohnern 27.27 72,73—,, 100 000 bis 200 000. 16.67 72,22 11,11., 50 000„ 100 000. 8.00 68,00 24.00,, 25 000, 50 000, 3,92 80,39 15,69,, 10 000. 25 000. 2,56 75,00 22,44Die höchsten Zuschläge von sämtlichen 261 Städten mit mehrals 10 000 Einwohnern traten mit 270 bezw. 175, 280, 290 sowie300 Proz. bei Wermelskirchen. Haspe, Bocholt, Dirschau undPreußisch-Stargard in die Erscheinung.Von den 1018 Städten mit nicht mehr als 10 000 Einwohnernerhoben 10 überhaupt keine Gemeindeeinkommensteuer, bei 35 be-trugen die vom umlagefähigen Staatseinkommensteuersoll er-hobenen Zuschläge nicht mehr als 75 und bei weiteren 133 nichtmehr als 100 Proz. Ueber 100 bis einschließlich 200 v. H. er«hoben 658 Kleinstädte, 64,64 Proz., und mehr als 200 Hundert«teile 182 Gemeinden dieser Gruppe, d. s. 17,88 Proz. Folgende10 Städte erhoben sogar 300 Proz.: Goldap, Angerburg, Neuen«bürg i. W., Ragnit, Neumark i. W., Breckerfeld(Wests.), Lauten-bürg(Westpr.), Nikolaiken(Ostpr.), Rhein und Gilgenburg.Uebertrosfen wurde dieser Satz schließlich noch von folgenden14 Kleinstädten: Mewe(303), Schwetz(310), Marggrabowo(310),Märkisch-Friedland(815), Tempelburg(320), Schöneck(330),Tolkemit(338), Sensburg(340), Rheden(350), Arhs(255),Löbtau i. Westpr.(380), Gorzno(380), Stuhm(390) und KallieS(425 Proz.).Vom Hundert der zu nachfolgend bezeichneten Größengruppengehörigen Städte erhoben Zuschläge zum umlagefähigen Staats»einlommensteuersollbis einschl. bis einschl. üb«100 Proz. 200 Proz. 200 Proz.7000 bis 10 000 Einwohnern.. 5.68 71,59 22.735000 bis 7000 Einwohnern., 9.16 67,18 23,662000 bis 5000 Einwohnern.. 17,03 63,57 13,61nicht mehr als 2000 Einwohnern 22,11 63,27 12,58Bei diesen Berechnungen sind die Gemeinden, welche überhauptkeine Zuschläge für Gemeinde und Kreiszwecke erhoben, nicht berück»sichtigt worden._Berechtigte Lösung des Arbeitsverhältnisses.Die Näherin R. war am 21. April bei dem Jnhab« einerBetriebSwerkstätte für Herstellung von Kleidern und Blusen inArbeit getreten, hatte nach kaum dreitägiger Beschäftigung dieStellungaber wieder aufgegeben, weil ihr die Arbeit zu schwer war. Siewurde wegen der ftistlosen Lösung des Arbeitsverhältnisses von demUnternehmer auf Zahlung von 13,20 M. verklagt. Die Beklagte er«hob Widerklage auf Zahlung des rückständigen Lohnes in Höhe von6,25 M.Bei der Verhandlung vor dem Gewerbegericht brachte die Be»klagte ein ärztliches Attest bei, in dem gesagt wurde, daß daS un«unterbrochene Nähen an der Maschine ihre Gesundheit gefährdethaben würde. Das Gericht hielt unter diesen Umständen die er«folgte Lösung des Arbeitsverhältnisses für berechtigt. Der Beklagtezahlte darauf den verlangten Lohn und beide Klagen wurden zurück-gezogen. �Landarbeiter.Ueber die Arbeitszeit der Landarbeiter gibt upS nachstehendex„Vertrag" Ausschluß:� Mietvertrag.Zwischen dem Landwirt G. Müller in Oberursel i. T. unddem Knecht M. G. zu Frankfurt a. M. ist heute folgender Ver«trag geschlossen worden:Der Unterzeichnete vermietet sich als Dienstknecht an HerrnG. Müller für die Zeit vom 19. 1. 10 bis zum 19. 1. 11.Derselbe erhält einen festen Lohn von 36 0 Mark(inWorten Dreihundertsechzig Mark), Kranken- und Jnvalidengeldfrei. Als Zubrot wird Frühstück mit 1 M. pro Woche ausgezahlt.Die Arbeitszeit beginnt im Sommer morgens4 Uhr und endigt abends 7 Uhr. mit Ausnahmeder Erntezeit. Derselbö hat einen Teil seines Lohnes alsTautiAl ttchm zu Iflfiej! tum mindestens bll W. Zollte daStäde mit mehr als