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Die Genossenschaften im Dentschen Reiche. xZie Statistische Abteilung der Preußischen Zentral-Genossen- schaftZ-Kasse bearbeitet die bisher bestehende amtliche Genossenschafts- statistik für das Deutsche Reich, unter Mitwirkung der süddeutschen Bundesstaaten. Die Statistik wird alljährlich alsMitteilungen zur deutschen Genossenschaftsstatistik* veröffentlicht. Der neueste Jahr- gang ist soeben erschienen und reicht bis zum Jahre 1903. Nach dieser Quelle gab es im Deutschen   Reiche 26 863 Genossenschaften mit 4 308 20S Mitgliedern; davon entfielen auf Preußen 15 200 Ge- nossenschaften mit 2 370 803 Mitgliedern, auf Bayern   4414 bezw. 489 333, auf Sachsen   767 bezw. 305 247, auf Württemberg   1751 bezw. 291067, auf Baden 1072 bezw. 224 016, auf Hessen   926 bezw. 136 236, auf die übrigen deutschen   Bundesstaaten 2733 Genossen- schaften mit 491 498 Mitgliedern. Gegen die Jahre 1903, 1904, 1905, 1906 und 1907 ist die Genossenschafts- und Mitgliederzahl in den vor« genannten Gebietsteilen beträchtlich gewachsen. Die Stärke der Genossenschaften, an der durchschnittlichen Mit- gliederzahl gemessen, hebt sich von Jahr zu Jahr; es hatte je eine Genossenschaft durchschnittlich Mitglieder: 1903 151, 1904 153, 1905 162, 1906 155, 1907 157 und 1908 160. Bei den Genossenschaften mit unbeschränkter Haftpflicht war die durchschnittliche Stärke in den drei letzten Jahren unverändert 116, bei denen mit unbeschränkter Nachschußpflicht betrug sie 163 bezw. 171 und 176, bei denen mit be- schränkter Haftpflicht dagegen 239 bezw. 243 und 249. Bei diesen letzteren stellte sich die gesamte Haftsumme wie folgt: im Durchschnitt im Durchschnitt im ganzen für eine Genossen- für einen erworbe- schast m. b. H. nenGeschästSanteil 1903... 420 668 018 M. 71 167 M. 197 M. 1904... 468 960 709. 71 227 198 1905... 519 046 614, 72 020, 202, 1906... 568 304 969 73 720. 204, 1907... 626 445 631 76 071. 207 1908... 694 790 618 78 454, 203. die Haftsumme für den Geschäfts für das einzelne Mitglied ist sie ES ist bemerkenswert, daß anteil von Jahr zu Jahr steigt; aber höher, weil viele Mitglieder der Genossenschaften mit"beschränkter Haftpflicht mehrere Geschäftsanteile erwerben können und erworben haben._ Deutsche? Reich..... Großbritannien   und Irland Oesterreich...... Ungarn........ Schweiz  ....... Niederlande  ...... Zahl 6148 43 038 648 2070 3111 5465 Die Aktiengesellschaften in de  « verschiedenen Ländern Europas  . Die gewerbliche Warenherstellung hat sich in den letzten Jahr- zehnten Hand in Hand mit dem Uebergange zum Großbetriebe der Unternehmungsform der Aktiengesellschaft zugewendet. Für das Jahr 1907 läßt sich für eine Reihe der europäischen   Länder die An- zahl der bestehenden Aktiengesellschaften vergleichen, die auf die Ber- breitung der Betriebsform der Aktienunternehmung in den einzelnen Ländern interessante Schlüsse zuläßt. Die Zahl der Aktien- gesellschaften sowie die Gesamtsumme deren Nommalkapitalien stellte sich im Jahre 1907 wie folgt- Nominalkapital in Millionen Mark 14 893,3 42 044,2 2 315,4 1220,1 1 947.1 2 497,0 Demnach zeigt sich, daß das größte Aktienkapital in Groß- britannien arbeitet, ebenso wie dort die größte Anzahl von Aktien- gesellschaften vorhanden ist. Deutschland   steht mit der Summe des werbenden Aktienkapitals in ganz bedeutendem Abstände an zweiter Stelle, aber nur in betreff der Zahl der Gesellschaften. Beachtens- wert ist jedoch, daß in Deutschland   auf das einzelne Aktienunter- nehmen ein bedeutend größeres Nominalkapital als in Groß« britannien entfällt, nämlich rund 2,797 gegenüber 0,976 Millionen Mark. Zu beachten ist, daß m Deutschland   die Eisenbahnen ver- staatlicht find, was in England nicht zutrifft; daher zum Teil hier die höhere Kapitalssumme._ Rheinisch- Westfälisches Ziegeleisyndikat. Die Aussperrung im Baugewerbe hat den Absatz der Produkte wesentlich beeinflußt. Die Bauunternehmer, welche nicht ausgesperrt hatten, bezogen die Steine aus dem Auslände und da in den meisten Fällen größere Abschlüsse vorlagen, so wirkte dies auch noch für die Folge auf das Absatz- Verhältnis. Der Gesamtabsatz betrug im Juni 32 941 616 Stück Steine gegen 18 501 261 im Mai und 61 333 136 im Juni des Vor­jahres. Im ersten Halbjahr betrug der Absatz insgesamt 149 116 822 Steine gleich 14 Proz. der Gesamtbeteiligung, wohingegen im ersten Halbjahr des Vorjahres der Absatz 196 000 638 Stück betrug. Versammlungen. Verband der Steinarbeiter. Die Sektion I hielt am 3. August ihre Mitgliederversammlung ab. H a n s ch k e referierte über das Ergebnis der Kommissionsberatungen über eine einzuführende Arbeitslosenunterstützung. In der letzten kombinierten Versammlung war das A und O der Ausführungen aller Redner: es ist zu wenig, was uns geboten wird I Ja, 6 M. feien ja wenig, aber höher könne man eben zurzeit nicht gehen. Hierzu trügen zum größten Teil auch die letzten Jahre der Krise bei. Er empfehle die Vorlage mit dem Hinweise darauf, daß ja ein Weiterausbau möglich sei. Die Arbeitslosenunterstützung sei notwendig, wenn man mit den anderen Gewerkschaften vorwärts schreiten wolle. Er bitte, bei der Kritik deS Entwurfs sachlich und überlegend vorzugehen. In der Diskussion wurden vor allem folgende Bedenken ge« äußert: Der Beitrag sei zu hoch, die Unterstützung zu niedrig, und durch diese Einrichtung würden noch mehr Restanten herangezogen. Von anderer Seite wurden die Vorteile der Vorlage hervorgehoben. 6 M. zu haben oder nicht zu haben, sei in Zeiten der Arbeitslosig- keit denn doch nicht gleichgültig. Auch bilde die Unterstützung ein gutes Agitationsmittel, um Fernstehende heranzuziehen. Es sei ja auch nur der erste Schritt; wenn der Versuch einschlage, könne man ja auf diesem Wege weitergehen. Der Beitrag käme nur für Arbeitswochen in Betracht, und da könne doch jeder die Mark ab- geben. In der nachfolgenden Abstimmung wurde der Entwurf mit 61 gegen 43 Stimmen abgelehnt. VermilcKtes. äa Hms der Frauenbewegung. Statistik der Ehescheidungen. Die Zahl der Ehescheidungen ist im Steigen begriffen. Nach Ausweis des Statistischen JnhrbuckS für das Deutsche Reich(1910) wurden im Durchschnitt der Jahre 19031907 jährlich ges-bieden 11 337 Ehen. Im Jahre 1908 erfolgten 13 327 rechtskräftige Urteile auf Scheidung. Auf 100 000 Einwohner kamen 19031907 durch- schnittlich jährlich 18 Ehescheidungen, 1903 stieg deren Zahl auf 21. Die Tatsache der Zunahme der Ehescheidungen ist um so bemerkenS- werter, als die deutschen   Ehescheidungsgesetze bekanntlich sehr streng find. Man war bei der Schaffung des Bürgerlichen Gesetzbuche» in dem törichten Wahn, die Sittlichkeit schützen und heben zu müffen dadurch, daß man das Scheidungsrecht nach Möglichkeit beschräntte. Dieser Zweck ist nicht erreicht worden, wie die oben angeführten Zahlen dartun, und konnte auch gar nicht erreicht werden, da die f rößere oder geringere Häufigkeit der Ehescheidungen als Maßstab ür die Sittlichkeit nicht gelten kann. In Oesterreich   hat z. B. die durch die Vorschriften der katholischen Kirche   bedingte Unlöslichkeit der Ehe zu einer riesenhaften EntWickelung des Konkubinats geführt. Erwerbstätigkeit und Heirat. Die Zunahme der erwerbs- -tätigen Frauen hat schon oft zu der Erörterung der Frage geführt, ob die Erwerbstätigkeit nicht dazu führe, den Beruf der Frau als Mutter und Hausfrau zu beeinträchtigen. Die Statistik gibt uns darüber Auskunft, wieviel von den erwerbstätigen Frauen ver- iheiratet sind. Da zeigen sich nun für die verschiedenen Großstädte -so starke Unterschiede, daß man für die erwerbstätige verheiratete Frau für die verschiedenen Städte ganz verschiedene Arbeits- Bedingungen vermuten mutz. In Berlin   z. B. ist die Zahl der erwerbstätigen verheirateten Frauen äußerst niedrig. Von 100 erwerbstätigen Frauen sind nur 19,11 verheiratet. Den äußersten Gegensa? zu Berlin   bildet Braunschweig  , wo von 10Ö erwerbs- tätigen Frauen nicht weniger alz 88,67 verheiratet sind. Berlin  nahe stehen Plauen   mit 19,95, Halle   a. S. mit 20,63 Proz. Zwischen Braunschweig   und Berlin   steht die Prozentziffer in Dresden  j<31,48 Proz.), Magdeburg  (34,63), Krefeld  (37.17). Straßburg 1(46,18), Erfurt  (47,10) und Nürnberg  (64,72). Es ist nicht ohne weitere? zu bestimmen, woher es rührt, daß in Berlin   der Prozent- -satz der Verheirateten unter den erwerbstätigen Frauen so niedrig, warum er in Braunschweig   so außergewöhnlich hoch ist. Sollte in Berlin   die verheiratete Frau sich mehr aus dem Erwerbsleben zurückziehen können als in anderen Städten? Oder find et sie bei dem großen Angebot Unverheirateter weniger Arbeitsgelegenheit als in anderen Städten! Oder spielt die Frage der Heimarbeit auch in die Beziehungen zwischen Erwerbstätigkeit und Hchrat mit herein? Kurz, die Feststellung der Statistik löst die wichtige �rage vicht, sondern regt zu neuen Untersuchungen einer merkwürdigen Iwalia Erscheigung gn. Im Heroplan durch Oftfranferdch. Wenige Tage, nachdem der Oberpräsident für die Provinz Brandenburg   jene famose Bekanntmachung erlassen hat, die für sein Gebiet die Ueberlandflüge im Aeroplan zur Unmöglichkeit macht. findet in Frankreich   ein« abiatische Veranstaltung statt, die beweist, wie voreilig und unnötig das Verbot des UeberfliegenS geschlossener Ortschaften ist. Die französische   ZeitungMotin" veranstaltet einen Aeroplanrundflug durch Frankreich   bei dem in mehreren Etappen im ganzen etwa 700 Kilometer durch- flogen werden sollen. 36 Aviatiker haben zu der Kon- kurrenz, die dem Sieger einen Preis in der Höhe von 100 000 Francs bietet, ihre Beteiligung gemeldet. Außerhalb der Konkurrenz nehmen im Auftrage des Kriegsministeriums einige Offiziere mit ihren Apparaten an dem Fluge teil. Am Sonntag wurde die erste Strecke durchflogen. Von Paris  , wo der Ausstieg erfolgte, flogen die Aviatiker nach der Stadt Trohes, 136 Kilometer von Paris   entfernt. Die spart- lichen Leistungen waren geradezu glänzende. Dem Avia- tiker L e b l-a n c   gelang es, die 135Kilometerin1 Stunde 32 Minuten zu durchfliegen, zweiter wurde A u b r u n. der nur fünf Minuten mehr für die Strecke gebrauchte. Die von den Aviatikern überflogene Landschaft ist dichtbevölkert, eine große Zahlgeschlossener Ortschaften" mußten passiert werden, um das gesteckte Ziel zu erreichem » Das sensationelle sportliche Ereignis wirb in der fronzösischen Presse mit Worten größten Lobes besprochem DerMatin" schreibt: Es gibt keinen Eisenbahnzug, der heute fähig wäre. daS zu leisten. Selbst die schnellsten Eilzüge brauchen min« bestens 1 Stunde 47 Minuten. So haben denn gestern die Vogelmenschen den Dampf geschlagen. Mit ihren leichten Appa. raten haben sie ausgeführt, was selbst die unförmlichen Lokomotiven nicht leisten könnten. Binnen zwei Jahren der Mühe erreichen sie ein Ergebnis, das die tüchtigsten Ingenieure mit den auSgezeich- nessten Werkzeugen und Milliarden von Kosten in einem halben Jahrhundert der Arbeit nicht erreichen konnten." 27 Menschen verbrannt. Ein schtfleres Brandunglück, verursacht durch einen Blitz- schlag, meldet der Telegraph aus Paris  . Nach dort ein- getroffenen Nachrichten wurde die Ortschaft Toumouna (Senegal  ) durch einen Blitzschlag vollständig ein- geäschert. Bei dem Brande, der sich mit großer Schnellig» keit über die ganze Ortschaft ausdehnte, sind 27 Per- s o n e n, darunter drei Europäer. umS Leben gekommen. Die Zahl der Verletzten beträgt 13, darunter 12 Europäer._ Der streikende Pfarrer. Daß ein Pfarrer stteitt, weil ihm fein Mehner nicht ge» L l l t, dürfte wohl bisher noch nicht dagewesen sein. In Ober- gessertShausen, einem Orte in der Augsburger   Gegend, ist dieser Fall tatsächlich jetzt passiert. Dort sollte vor einigen Tagen ein Trauergottesdienst für eine verstorbene Witwe abgehalten werdem Sämtliche Anverwandte aus dem Orte und von auswärts waren im Gotteshause versammelt, da erschien der Pfarrer Dr. Gras und erklärte, er werde so lange in der Kirche keinen Gottesdienst mehr abhalten, als der Schneidermeister Anton Schuster noch Mehner fei. Der Mehner führe in der Kirche die ganze Herrschast und er, als Pfarrer, müsse dem- selben immer Untertan seinl Nach dieser Erklärung verließ der Herr Pfarrer die Kirche und fuhr nach Augsburg  . Nur gut, daß das Zuchthausgesetz nicht in Kraft getreten ist, sonst wäre dem Herrn Pfarrer sein Verstoß gegen daS kaiserliche Wort:Schwerste Strafe dem, der einen anderen an fteiwilliger Arbeit hindert", schlecht bekommen. Henkerschicksal in Ruhland. AuS Petersburg   schreibt man uns: Seitdem die Todesstrafe in Rußland   zur MtagSerfcheinung ge- rden ist, hat sich hier eine g a n z e Schar von Menschen lildet, die mit der Ausübung des H e n k e r a m t e S sich befassen. worden,-------- t gebildet, die mit der Susübung Fast alle rekrutieren sie sich anS sten MM zum 1$C------------- .. den Reihen der schlimm- Verbrecher, die. zu l e b e n S l ä r�g l i ch e r K a t o r g a oder zum Tode verurteilt, durch Annahme deS Henker- Postens frei werden oder eine wesentliche Strafmilderung erfahren. Ihr Schicksal wird damit indes nach jeder Richtung hin ein tief. trauriges: als Menschen demoralisiert und zugleich degradiert, haben sie gar häufig die verschiedensten Racheakte zu gewärtigen. Wenn sie in späterer Zeit in ihren Heimatskreis zurückkehren, wendet sich alles voll Grausen von ihnen ab. Sie find für ihre Umgebung ge- zeichnet.... Auf diesem Boden entstand jüngst ein charakteristischer Konflikt, der selbst dm Premier zur Stellungnahme zwang. Wegen Beraubung und Ermordung eine? Dorfgenossen war der Bauer Jegor Schipka» renko zur Katorga und zum Verlust sämtlicher Bürgerrechte verurteilt worden. Da machte ihm die Verwaltung deS Jekaterinoslawer Ge- fängnisseS. in dem er interniert war, den Vorschlag, daselbst Henkers- dienste zu verrichten und damit zunächst von der Deportation nach der sibirischen Katorga befreit zu werden. Der Bauer willigte ein und war mehrere Jahretätig", bis er vor kurzem pensioniert wurde und als begnadigter freier Bürgernach seinem Heimatdorfzurückkehren durfte. Hier erwartete ihn aber eine unangenehme Ueberraschung. Die Gemeinde machte von dem ihr von alterSher zustehenden Rechte, lasterhafte Mitglieder auszustoßen, Gebrauch, was die Verbannung des Mörders und ehemaligen Henkers»ach Sibirien   zur Folge haben müßte. Da wandte sich Schipkarenko als ehemallger.Staats» beamter" als Heuler ist er doch ein solcher an verschiedene Instanzen, um den Gemeindebeschluß aufzuhehen. Weil aber dabei alles im gesetzlichen Rahmen vorschriftsmäßig sich zugetragen hatte, konnten die Behörden dem Mann nicht helfen. Nun beschwerte sich Schipkarenko bei Stolypin   selbst über das ihm zugefügteUnrecht", er wies darauf hin, daß am Gemeindebeschluß Verwandte der von ihm Hingerichteten teilgenommen hätten, und erreichte es, daß eine zweite Gemeindeversammlung den gefaßten Beschluß revidieren mußte. Trotzdem das Bauernforum diesmal von dem Adelsmarschall Rodsjanko geleitet wurde, blieb es doch bei seinem Beschluß. Um das Schicksal des ausgeftoßenen Henkers braucht man natür- lich nicht besorgt zu sein, da die Regierung schon Mittel und Wege finden wird, um einem solch' nützlichen Beamten zu helfen. Kenn« zeichnend ist aber die ganze Geschichre für den moralischen Abstand zwischen dem russischen Müüsterkabinett und einem russischen Bauern- dors._ Flugvorführungen im Gefängnis. Den Sträflingen des Staatsgefängnisses in PittSburg  (V. St. v. N.-A.) ist am Sonntag abend ein seltenes Schauspiel ge« boten worden. Wie uns ein Telegramm meldet, führte auf Veranlassung der Anstaltsdirektion der bekannte Aviatiker Clann H. C u r t i ß den über 600 Sträflingen seinen Apparat vor. Die Insassen der Anstalt wurden in den großen Hof des Gefängnisses geführt, hier von Schutzleuten überwacht und oben in den Lüften umkreiste der Aviatiker bald niedrig, einmal in engen, dann in weiten Bogen die Gebäude der Anstalt. Wie allgemein bekannt, erfreuen sich die Sträflinge der ameri- konischen Gefängnisse auch sonst einer humaneren Behandlung, als ihre deutschen   Leidensgenossen. Kleine Notizen. Ermordet wurde am Montag in der Nähe vonHallederga. lizische Arbeiter Böhla in einem Kartoffelacker aufgefunden. Neben dem Ermordeten, dem die Kehle durchgeschnitten war, lag sein l e e r es Portemonnaie. Als der Tat dringend ver, dächtig ist ein Arbeiter Opitz aus Radebeul   verhaftet worden. Vom Zuge überrannt. Auf der Straße nach Lünen   in der Nähe von Dortmund   stieß ein Kohlenzug mit einem Wagen zu» sammen. Der Wagen wollte, da die Schranken nicht herunterge» lassen waren, den Bahndamm noch überqueren, als plötzlich in voller Fahrt der Kohlenzug heransauste und in den Wagen hinein- fuhr. Beer Personen, die in dem Wagen fuhren, wurden wer verletzt, außerdem trug der Heizer des Zuges leichtere erletzungen dahpn. Bergmannstod. Auf der Zeche Wilhelmine bei Gelsen» kirchen kamen zwei Häuer unter niedergehende GesteinSmassen und fanden dabeitzen Tod.   Auf derselben Zeche erlitt ein anderer Arbeiter durch einen Sturz schwere Verletzungen. Schwere Automobilunfälle. Am Sonntag nachmittag verun-- glückte am Kapellenderg in Sachsen das Automobil de» Di- rektors F r a n ck von der Plauener Maschinenfabrik. Frau Franck sowie der Chauffeur wurden getötet. Die Tochter des Franck und zwei Herren, die als Gäste an der Fahrt teilnahmen, wurden schwer verletzt. Bei Dieburg   überschlug sich das Auw. mobil des Gymnasialprofessors Dr. M a d i aus Mainz  . Der Pro- fessor erlitt so schwere Verletzungen, daß er nach kurzergeit starb. Seine Frau kam mit leichteren Verletzungen davon. Beim Edelweißsuchen sind im Oberengadin vier Personen abgestürzt. Nur einer von ihnen konnte gerettet werden, die anderen drei büßten bei dem Sturz ihr Leben«in. Aus Eifersucht hat in Aachen   ein junger Handwerker zwei Revolverschüsse auf seine Braut abgegeben; dann schoß er sich selbst eine Kugel in den Kopf. Die beiden mußten in schwer ver, letztem Zustande in ein Krankenhaus gebracht werden. Durch Einsturz einer im Bau befindlichen Brücke wurden in der spanischen   Ortschaft Rubite zwei Personen getötet und mehrere verletzt. Zentral-Kranken- DnterstiitziiDjjS- vereln der Sctimlede ii. verw. Gewerbe Deutschland  *. Zahlstelle Berlin I  . Den Mitgliedern zur Nachricht, daß unser Mitglied Paul Welkisch am 6. August verstorben ist. Ehre seinem Andenken! Die Beerdigung findet morgen Mittwoch, de» 10. August, nach- mittag» 4 Uhr, von der Leichen- halle de» Zentral-Friedhose» in Fricdrlchsselde aus statt. Um zahlreiche Beteiltgung ersucht Tie Ortsvrrwalning. V oz>I? ili- 1 n»ti tat: Frledriehst.l 15/1, a.Orabg. "Set. ffileg. Frack, Gehrock l,50Ho(el,00, Weste S0Pj. Ton der Reise ssardckt Dr. Hoffitiann Augenarzt Gr. Frankfurter Str. 184- '/,9 11,_ 67 Uhr. �Hygienische tjea«xis&ruitoi.-Neuest. Katalog V- ExnpfohLriel-Aerzte u.Prol grat. xxjM H. Unnr, ftommiw&renftibrik Berlin   NW  - PriedrichBiraaa e 81/9 -r" Bach Schönst. Villenort. nR.». 12 M. an. 20 Pf. v. Stett. 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