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Nr. 226. 27. Jahrgang.

1. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt. Dienstag, 27. September 1910.

Die Parteipreffe über Magdeburg .

D

,, Volkswille" Hannover .

am Ende des Streites und neuer wird in Aussicht gestellt. Das war zuviel!

Grund vor, sie mit Hohn zu überschütten, sie mit dem höhnischen Beispiele der Nachtwächterhofe zu provozieren. Nur daraus ist der Antrag, der in der Nachts sigung von der Mehrheit mit gereizten, aufgepeitschten Nerven und starker Leidenschaft beraten und angenommen wurde, zu erklären.

Die einzige Antwort auf diese unverhohlene Ankündigung auch zukünftiger Disziplinbrüche war die Aufnahme des um redigierten Antrags 3ubeils. Man wird darüber streiten Magdeburg !" Dieses Wort wird, so befürchten wir, in Zukunft tönnen, ob es taktisch klug war, ihn in so später Stunde einzu- Se wenig es zweierlei Genossen geben kann und geben darf in nicht minder trübe Erinnerungen auslösen, als es bisher die recht bringen, zu debattieren und abzustimmen. Aber man wird es Fragen der Parteidisziplin, so wenig darf es zwei Arten von Aus­unerquidlichen Vorgänge auf dem Dresdener Parteitage getan. begreiflich finden, wenn in der Erregung des Augenblicks die schlußverfahren geben. Wir sind überzeugt, daß die Erkenntnis von So scharf und so heftig auch in Dresden seinerzeit die Geister Mehrheit nach schon zweitägiger Debatte nicht noch einen dritten der Unhaltbarkeit dieses Beschlusses um so schneller reifen wird, je aufeinander prallten: gegenüber Magdeburg wird Dresden Tag bergeuden wollte, denn eine Beitbergeudung mußte der weiter wir uns von der Gereiztheit jener leidenschaftlich erregteir berblassen. Prächtig ließ ließ fich fich der der diesjährige Parteitag Parteitag bei der als starrigfeit und Unbelebrbarkeit Nachtstunden entfernen. an. Selbst der so bedauerliche Disziplinbruch wurde in derer um Frank in einer nochmaligen Vertagung erblicken. Aus Den bürgerlichen Parteien aber ist trotz allem schmerzlich klar, den ersten Stadien der Verhandlung in einer Weise er diesen Gründen heraus glauben wir die Haltung der Mehrheit er- daß der Parteitag in Magdeburg fie nicht wie sie hofften aus örtert, die bei aller sachlichen Schärfe das beiderseitige Be- klärlich zu finden. der Patsche herausgerissen hat. Die von ihnen o wie sehnsüchtig mühen erkennen ließ, den Meinungsstreit so zu führen, wie er unter Nicht erklärlich finden wir aber das Vorgehen von Frank erwartete Spaltung ist nicht gekommen. Die eine ungeteilte und Partei nnd Kampfgenoffen, unter Männern, die troß und Genossen mit ihrem mißglüdten Versuch, den Parteitag durch darum mit mächtiger Stoßfraft ausgerüstete Sozialdemokratie zieht aller taktischen Meinungsverschiedenheiten einem großen Biele zu demonstratives Verlassen zu sprengen. Sie waren als Gegner in den Wahlkampf von 1911. Und sie wird glänzende Siege fireben, üblich. Blöglich änderte sich die Szene. Eine Erklärung. des Antrages berechtigt, ihn zu bekämpfen und gegen ihn zu stimmen, erfechten." die Genosse Frant in seinem Schlußwort abgab, löste auf der da die Vertagung nicht zu erreichen war und hatten dann sich als Gegenfeite eine ungeheure Aufregung aus, die zur Einbringung echte Demokraten zu fügen. Sie taten es nicht, sondern trieben eines neuen Antrags und zum vorübergehenden Auszug der füd- Obstruktion gegen die eigene Partei, die durch den deutschen Delegierten führte. inzwischen gemachten Rechtfertigungsverfuch in der an die Partei presse versandten Erklärung nach unserem Empfinden keine Recht­fertigung findet." Thüringer Boltsfreund"- Sonneberg .

"

Süchs. Volksblatt"-Zwickau .

immer entweichen konnten..

-

Mit

" In Wirklichkeit richtete sich der ganze Kampf und Zorn gegen jene Unterströmung innerhalb der Partei, die nicht müde wird, die Partei starten Erschütterungen auszufegen, gegen das Staats. Darob nun großer Jubel in der bürgerlichen Presse. Ein so männchentum und den Snobismus, die sich seit Jahren gefundenes Fressen ist ihr lange, ja bisher überhaupt noch nicht breit zu machen suchen; turz, gegen jene Unterströnung, die am geboten worden. Sturm auf dem Magdeburger Parteitag"," Die liebsten gegen Kanonen Volksrechte eintauschen möchte. füddeutsche Sezession", Der Magdeburger Bruderzwist", Ein Krach in der Millionen- Partei" Strach auf dem Magde -" Der Beschluß des Parteitages in Magdeburg , der munmehr angmut und Geduld ohne gleichen hat bisher die burger Parteitage", Die Spaltung der Sozialdemokratie", flipp und klar ausgesprochen hat, daß die Partei gewilt ist, an Partei alles hingenommen, wenn sie es auch an nachdrücklichen Ver­Der rote Krach von Magdeburg ", so schallt es frohlockend aus der alten, bewährten revolutionären Tuttit fest- warnungen durchaus nicht hat fehlen lassen. Es hat aber alles so bis jetzt endlich dem bürgerlichen Blätterwald. Dieses Indianersiegesgeheul läßt uns zuhalten und die Prinzipien des Klaffenkampfes nicht aufzugeben, gut wie nichts genutzt. Immer von neuem hat man dem Mehrheitss freilich falt, beweist es doch, daß alle diese Blätter auch nicht die wird im Reiche von den Parteigenoffen ohne Zweifel mit Freuden willen innerhalb der Partei zu trotzen versucht leiſeſte Ahnung von dem haben, was die sozialdemokratische Stämpfer- begrüßt. Besonders wir Thüringer stehen ohne Aus- der Krug der Geduld zerbrochen ist. Nachgerade war es die Partei schar unlöslich zuſammenkittet. Bedenklicher ist schon, daß bürgerliche nahie hinter der Mehrheit des Parteitages und ihrer Selbstachtung schuldig geworden, jenen wider­firebenden Parteimitgliedern ein quos ego( ich will euch!) zuzurufen Blätter und wirklich nicht mit Unrecht von einer Vergewalti- billigen dessen Beschlüsse vollständig. gung der Minderheit durch die Mehrheit sprechen, daß sie Wir geben uns absolut keiner Illusion hin, daß man im und alle Ausgänge zu verrammeln, durch welche die Wühlmäuse, die schreiben fönnen: Die sozialdemokratische Partei hat sich in Magde - bürgerlichen Lager nicht etwa alles tun wird, um das Vertrauen die Einheit und Einheitlichkeit der Partei zu benagen pflegen, noch burg wieder als ein Hort der Unduldsamkeit und eine der Massen zur Partei zu untergraben und die Mitläufer uns ab­Stätte der Vergewaltigung gezeigt." An dieser Fest- spenstig zu machen. Im Gegenteil, wir sind sicher, daß man im stellung ändern auch die Entschuldigungsversuche unseres Zentral- bürgerlichen Lager von der äußersten Linken bis zur äußersten organs nichts. Niemand wird es ihm glauben, daß es sich bei dem Rechten alles tun wird, um die Wähler 1911 abzuhalten, einen mitternächtlichen Beschluß um einen Aft der Notwehr gegen Ver- fozialdemokratischen Stimmzettel in die Wahlurne zu werfen. gewaltigung und Verhöhnung durch die Minderheit gehandelt Wir sind aber auch sicher, daß es, abgesehen davon, daß uns zunächst unsere tlaren Programmforderungen habe Wenn derartige Szenen, wie am Mittwochabend in Magde - über alles gehen müssen, bei der allgemeinen Situation burg , in einer Boltsversammlung vorkommen, dann sind sie im Reiche vergebliche Liebesmith' sein dürfte, den bedrängten Massen noch erklärlich und verzeihlich, ein Parteitag, der sich aus den einreden zu wollen, daß die Sozialdemokratie, die seit über vier erfahrensten Genossen zusammensetzt, sollte darüber erhaben sein. Jahrzehnten für das Wohl des Volkes gekämpft hat, nunmehr des­Zur Zunehaltung der Grenzen parteigenössischer Kritik sind alle halb, weil sie dieselben Richtlinien wie feither einhalten will, mit fie Parteigenossen verpflichtet, ob sich in Mißtrauen bedacht werden müßte. Mit nichten. zufällig der Mehrheit oder Wir betonen es nochmals mit aller Schärfe, wir begrüßen in der Minderheit befinden. Auch Barteitagsmandate sind ebensowenig Freibriefe, wie Redaktions - es mit doppelter Freude, daß die Partei gewillt ist, an den feffel. Nicht die Selbstzerfleischung, das wollüftige Stochern revolutionären Ueberlieferungen festzuhalten." in den Wunden der Partei ist es, was uns bitter nottut, sondern, und hierin stimmen wir mit dem Vorwärts" überein: der Rampf gegen den Feind."

die

in

nun

Boltsstimme"-Chemnik.

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"

Es gibt so manchen, der sich Sozialdemokrat nennt, auch redlich überzeugt ist, es zu sein und in Wirklichkeit es doch nicht ist, weil er noch lange nicht alle Gierschalen seiner bürgerlichen Ver­Und leider gibt es solcher Genossen gangenheit abgestreift hat. selbst in führenden Stellungen in nicht geringer Zahl, wodurch das Uebel nur noch vermehrt wird. & ührern mehr auf die Finger an sehen, follte nicht leichtfertig in den wind geschlagen werden. des ebels zu suchen. Denn hier ist tatsächlich bis zu einem gewissen Grade die Wurzel

Der Rat Bebels, den

Leipziger Bolfsztg."

Und diese Entschlossenheit der Majorität war tein Zufall. Es wäre falsch, anzunehmen, daß sie lediglich durch die unbezahlbare Torheit Franks geweckt wurde. Sie war schon vorher da, sie beherrschte den ganzen Parteitag, durch den Hohn Frants tam sie nur zur Explosion. Und auch die Zurückziehung des Antrages Zubeil bedeutete nicht etwa eine " Den Disziplinbruch hätten die Badener zu gestehen müssen. Das bätte die Budgetfrage nicht grundfäßlich Schwäche. Sie wurde erst vollzogen, als der Parteivorstand fich durch den Mund Bebels ausdrücklich mit ihr fachlich Norddeutsche Boltsstimme"-Bremerhaven . erledigt, aber das für Genossen Selbstverständliche getan: grund einverstanden erklärt hatte, fie führte zu teiner Auch der beste Bogen bricht, wenn man ihn überspannt! Auch fäßlich den Parteitag als höchste Instanz anerkannt. Das tat Grant, Schwäch ung, sondern zu einer erheblichen moralischen rantschen Worte waren eine solche Ueberspannung der füddeutsche Wortführer, nicht. Darum mußte der Parteitag eine Stärkung der Majorität. Denn als dann Frank dieser Situation. Seit Jahren haben wir den scharfe Verurteilung des badischen Disziplin­Budgetstreit in der Partei. Seit Jahren haben die Opponenten mit bruches aussprechen. Diefen Standpunkt nahm die Voltsstinme" durch sein Schlußwort die Majorität zwang, die Resolution Gründen und Erwägungen in Wort und Schrift den sozialdemo- in ihren schon erwähnten Artikeln vor Monaten ein und vertritt ihn Bubeil in veränderter Form wieder einzubringen, da mußte a u dj der gesamte Parteivorstand, soweit er anwesend fratischen Massen den Nachweis zu führen versucht, daß die Budget- auch jest. bewilligung für ihr proletarisches Seelenheil unbedingt notwendig ist. Aber der Parteitag richtiger die Mehrheit ging weiter. war, dafür stimmen. Es war also von Frant nicht nur Trotz der jahrelangen Wiederholungen der Begründungen haben die Sie hat in einer Nachtfizung mit dem Fallbeil des Ausschlusses töricht, es war auch objektiv falsch, wenn er in der Zurücknahme des ersten Antrags Zubeil eine Schwäche der Majorität erblickte. Die Massen die Budgetbewilliger ablaufen laffen. Diese haben sich jeden Genossen bedroht, der bewußt gegen die Parteitagsbeschlüsse Majorität holte fich ihre Wucht nicht aus den Zufälligkeiten der aber nicht daran gekehrt. Sie fetzten ihre Trümpfe auf, in verstößt. Nürnberg die Erklärung der 66", deren letzte Konfequenz am Ende In diesem Falle bedeutete das Aussprechen dieses an sich Barteitagsvorgänge, sondern aus der entschlossenen und er In diesem Falle bedeutete das Aussprechen dieses an sich bitterten Stimmung der Massen draußen im doch die sein sollte, Parteibeschlüsse für opponierende Minderheiten richtigen Gedankens nicht nur einen Schlag gegen die in der Lande." zu wertlofer Matulatur zu erklären und in Baden die voll- Vorstandsresolution schon gerügten Badener, sondern für die zogene Budgetbewilligung, die dann wieder zu den Auseinanders Budgetbewilliger die Drohung mit dem sofortigen Ausschluß. fegungen in eigenen Reihen führten, mit einer Kräfte- und Beit- Mit diesem Beschluß geht die Mehrheit über das vom Partei-" Sympathieerklärungen süddeutscher Delegierter für die preußi bergeudung, die in dieser politisch und wirtschaftlich reichbewegten tage befchloffene Organisationsstatut, über den§ 28 hinaus, ohne schen Wahlrechtstämpfer eröffneten am Freitag auf dem Magde Beit besser gegen unsere Feinde zu wenden gewesen wäre. Die diesen Paragraphen zu ändern. Während jeder von seiner Organi - burger Parteitag die Debatte über Methode und Taktik, die in Massen der Partei sind dieses unfruchtbaren fation ausgeschlossene Genosse das Recht der Berufung an Kontroll- diefem gewaltigen Stingen mit dem brutalen Junfertum und der Streites in den eigenen Reihen herzlich müde. Wir kommission und die höchste Instanz den Parteitag hat, wird von ihm ufurpierten Macht eines durch und durch reaktionären Militär gefährden unsere eigenen Erfolge in der für uns unglaublich günstigen fünftigen Budgetbewilligern das abgekürzte Verfahren angedroht. und Bureaukratenstaates dem Proletariat am zweckdienlichsten ers Beit, wenn wir nichts besseres zu ihrer Ausnügung verstehen. Halten wir diesen Beschluß also für verfehlt, so kann doch nicht Daher kann man es auch begreifen, wenn die Mehrheit der bestritten werden, daß ihn Frank im Schlußworte durch seine Provo­Magdeburger Delegierten, nachdem die zweitägige Nedeschlacht durch fation der Mehrheit herbeigeführt hat. Der taktisch sonst so fluge Frant gefochten und anscheinend Klarheit geschaffen worden war, durch hatte das Augenmaß für das Gebot der Stunde verloren. Nach dem bie wiederholte Frantiche Erklärung wie vor den versöhnlichen Schlußworte Bebels, nachdem die Mehrheit Kopf geschlagen fein mußte. Man glaubte sich endlich ihren Antrag 8ubeil aurüd gezogen hatte, lag für Frant tein denen zwischen Wollen und Tun, 3wed und Mittel gewiffe Bu sammenhänge existieren, trotz Herrn Josky ihre Geltung bewahrt haben.

Kleines feuilleton.

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" Hamburger Echo".

scheinen. Der herzliche Ton der Anerkennung, die unseren preußischen Genossen gezollt wurde, bewies, daß es sich um mehr handelte als um eine formelle, zeremonielle oder nur demonstrative Aeußerung. Das ist zu betonen, stark zu betonen nach den Vorgängen in der Mittwoch nacht, nach der Entscheidung über die Budget. bewilligung und nach dem Exodus eines Teiles der Süd

abschiedet der darauf pocht, daß er des er des Dheims

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einigen Ironien Anlaß. Die Vergnügungen im Barmherzigkeits spiel darf ein Schwantdichter natürlich nicht ernsthaft und satirisch anpacken. Die beste der Frauen sucht für das mangelnde Liebes Der alte Andrea Bellomi produziert sich in den ersten Atten glück- ihr Gatte ist ein Trottel und ihr letzter Liebhaber ver Wie Napoleon III. für seine Familie sorgte. As im Jahre 1870 Erfaz im Gutes tun. Sie füllt fo als Präsidentin nach der Gefangennahme Napoleons die Kaiserin Eugenie Paris als ein Wunder versöhnlicher Langmut. Für alle Infamien des unzähliger Wohltätigkeitsflubs, darunter eines für Leute, die berließ, bemächtigte die Regierung der Nationalen Verteidigung fich bösen Neffen, des kaiserlichen Archivs und beauftragte eine besondere Kommission Reichtum erben werde, hat er Verzeihung, bis ihm der angenehme mindestens 30 Jahre im Elend find, ihre Zeit gesellschaftlich an­mit der Sichtung und Herausgabe der wichtigsten Dokumente. Das Jüngling einen Spießgesellen mit der höhnenden Frage ins Haus genehm aus. Sie gilt als die tugendhafteste Frau. Aber schon hatte zur Folge, daß bald darauf die Korrespondenz der faiserlichen spickt, wann denn seine junge Frau ihm einen Leibeserben schenken der Schluß des ersten Aftes bringt die Erhörung eines neuen Lieb Familie" erschien, ein Wert, das Anlaß zu heftigen Polemiken bot, werde? Nun endlich bricht der Born in ihm los. Er will Vergeltung, habers, der natürlich ihr zu Liebe ihren Sport mitmacht. Aber Wohltätigkeit und Liebe vertragen sich nicht. Der Liebs und das heute nur noch wenige Sammler besigen dürften. Ein Mit Strafe! Und er könnte sie in sehr bequemer Weise haben, nut den Burschen Da entjagt die zu enterben. Doch das haber kommt dabei zu kurz und droht mit Abfall. arbeiter des Giornale d'Italia" veröffentlicht aus der Schrift, die er brauchte das simple Ziel auf einem Hoch- beste der Frauen kurzer Hand ihrem Sport, den mun ihr von seiner ihm vor furzem erst vorlag, einige interessante Daten: Die jähr- Alter" entschließt sich, liche Dotation( Bivilliste) Napoleons III. belief fich auf dreißig dramatischen Umweg zu verfolgen. Weshalb hätte auch Andrea Geliebten hintergangener Gatte zur Ablenfung und Abwechselung den Autoren zufolge trogdem die Millionen; er bezahlte von diesem Gelde Jahresapanagen an in dem Stücke für sein Weib so viel Zärtlichkeit gezeigt, weshalb so übernimmt. Aber sie bleibt Ihrer Leidenschaft droht von einem jungen Mitglieder feiner Familie: diefe Apanagen betrugen zuerst nur eifersüchtig gegen einen Maler, in dessen Venusbild er 8üge ihrer beste der Frauen. 100 000 Grant, stiegen aber allmählich auf 1310 975 Frank. Groß Schönheit wiederfand, gewütet, wenn nicht zur Vorbereitung eines Mädchen Gefahr, das ihre Hilfe in Anspruch nimmt, um ihren Sie läßt ihre Gegen war die Zahl der Schmarozer, die aus der kaiserlichen Staffette ihren tragischen Konflikts? Enterben kann jeder Ontel; ein Venezianischer Liebhaber zum Mann zu bekommen. Aber schließlich entsagt sie edelmütig ihrer Leiden Lebensunterhalt bezogen. So z. B. wurden für bestechliche Journale Patrizier muß positiver und erhabener strafen. Der Leibeserbe, mienen spielen. und Journalisten jährlich nicht weniger als 300 000 Frant aus. vor dem der Neffe sich so sicher dünkte, soll diesem zum Troß nach schaft und führt ihren Liebhaber selber dem jungen Mädchen als gegeben. An die Mutter der Kaiserin, die Gräfin von Montijo, träglich mit fremder Beihilfe erscheinen! So führt der würdige Greis Gatten zu. So endigt alles in Bravheit. Adele Hartwig, die als Gast mitwirkte, lieb der besten mußte Rothschild im Laufe eines Jahres dreimal je 1 Million den Künstler selbst der Gattin zu und verschwindet dann diskret. fenden. Der Kaifer forgte auch für Mitgiften und Heiratsaus- Dem tragischen Verschulden folgt nach Gebühr poetische Gerechtigkeit. der Frauen bezaubernde Liebenswürdigkeit und einnehmende Wärme. ftattungen feiner Getreuen; fo bekam die Herzogin von Mouchy von Der Greis erhält zu seinem großen Schmerz die Nachricht, daß der Sie und ihr Partner, August Weigert, der den Liebhaber forsch ihm eine Mitgift bon 1738 062 Frank. Anläglich der Geburt und berhaßte Neffe just in derselben Nacht durch Mörderhände fiel. Der und flott spielte, retteten ben Abend. Als trottelhafter Ehemann der Taufe des kaiserlichen Prinzen wurden 898 000 Frank vergeudet: projektierte Leibeserbe also hätte den Beruf verfehlt. Judes, es ist betvies Herr Schönfelder, daß dieses Genre immer noch ge­Medaillons in Diamanten 25 000 Frant; Honorar für die Aerzte auch keiner zu befürchten, wie die Gattin berichtet. Unberührt ver- färbte Haare trägt. 62 000 Frank; Honorar für die Hebamme 6000 Frant; Wäsche- ließ fie der edelstolze Maler, dem ihre Liebe nun für immer gehört. ausstattung für das neugeborene Knäblein 100 000 Frant; Grati- Andrea heißt sie gehen. Er bleibt vereinsamt. Die Schuld hat sich fikationen für die Diener der Kaiserin 11000 Frant; Gratis- gerächt. Die Darstellung, in der die Herren Otto Stoettel, Baul- Die Neue freie Boltsbühne gab ihren Mitgliedern borstellungen in deu Theatern 44 000 Frank; Gratifikationen für die Eltern der am Tage der Geburt des Kronprinzen geborenen Knaben Schmaiger, Paul Otto die Hauptollen hatten, brachte, was am Sonntaguachmittag im Metropol- Theater eine Aufführung von Offenbachs unverweltlicher Operette Bariser Leben". Die 50 000 Frant: Medaillen für die Verfasser von Jubelhymnen und das Stüd an Bühneneffelten enthielt, gefchidt heraus. entzückende Musik und die drastische Darstellung besonders der Herren Rantaten, für die Truppen, für die Schuljugend 85 000 Frant; Ge Modernes Theater: Die Beste der Frauen, Lust Giampietro( als schwedischer Baron in Maste_und Spiel un fchenke für die Eltern der Patenkinder des Staiserpaares 20 000 grant; fpiel von Hennequin und Bildhaud. Die französischen Luft vergleichlich) und Pfann( als verwandlungsfähiger Schufter) gefielen Tauffeierlichkeiten 172 000 Frant; Gratifikationen für die Beamten spielfabrikanten werden sentimental und langweilig. Das war des kaiserlichen Haufes 160 000 Frank; dazu kamen noch Spenden der Eindruck, den man von der Premiere des ehemaligen Hebbel allgemein. Dagegen ließ besonders die Handschuhmacherin( Fräul. an verschiedene Stiftungen und Vereine. Theaters mit heimbrachte. Wenn eine so bewährte Firma wie Nemeth) manches zu wünschen. Die kaiserlichen Blutegel verstanden, ihr" Volt auszusaugen. Hennequin u. Ko. versagt, da muß wohl das Thema der schwant--Paul Dellinger, der Komponist der in den achtziger haften Ghebrüche zurzeit erschöpft fein. Hat das bourgeoise Amüsier- Jahren populärsten Operette, Don Cefar" ist im Alter von 53 Jahren publifum etwa wieder einmal Gemütsbedürfnisse"? Oder will der in einer Dresdener Heilanstalt gestorben. Neues Theater: Das Iter ", Schauspiel von Feliz ausgelassene Schwank bürgerlich familiär werden? Genug, die aus- Ein neuer Erfolg des Syphilismittels. Mit Josty. Der Titel läßt ein Stück erwarten, das in seiner Hand- nahmsweise gut übersezte( von Nudolf Presber) Beste Frau" ist Ehrlich- Hata 606 wurde in Kopenhagen ein intereffanter Er lung irgendwelchen typischen Zug des Alters charakteristisch heraus. auch, abgefehen von den fürchterlichen Längen, die eine gute folg erzielt, nämlich die teilweise Heilung syphilitischer Taubheit. arbeiten will. Eine Ankündigung, die zu der Fabel, die der Ver- Regie noch beseitigen muß, durchaus rührseliger Art. Der Ein junger Mann, der stocktaub war, erhielt nach halbjähriger Be faffer auftischt, in geradezu komischem Mißverhältnisse steht. Auch Wohltätigkeitssport der vornehmen Welt- wann wäre von einer handlung mit Quecksilber eine Einsprißung mit Ehrlich Hata 606. im Benedig des fechzehnten Jahrhunderts, das der Theaterzettel als anderen Welt in Pariser Stücken die Rede? dient zwar als Ein- Der Batient hört heute laute Anrede. Man hofft binnen kurzem Schauplaz angibt, dürften die Geseze menschlicher Psychologie, nach fleidung der unvermeidlichen Ehebruchmathematit, gibt aber nur zu eine vollständige Heilung.

Theater.

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dt.

Notizen.

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