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Der Bildungsausschuß.

Bei den über diese Angelegenheit geführten Debatten wurde daß der Armendirektion und ihrem Vorsitzenden diese bittere Not- 18. Januar 1911, bormittags 9% Uhr, statt. Wir auch ausgesprochen, daß die städtischen Heimstätten zum Aufenthalt wendigkeit unabweisbar schien. In den letzten Wochen hat die bitten die Teilnehmer, hiervon Notiz zu nehmen. für die kranten Kinder sehr geeignet seien und daß die Belegung der Armendirektion sich mit einer Affäre zu beschäftigen gehabt, bei der Heimstätten mit solchen von den Armenärzten auserwählten Kindern es gleichfalls als wünschenswert angesehen worden ist, das Ehren- Schöneberg. nüßlich und vorteilhaft ist. amt von feinem Inhaber zu trennen. In der Rosen­Jufolge der Regulierung der berlängerten Feurigstraße hat sich taler Vorstadt hatte im Armenfommissionsbezirk 171c sich das Gerücht ver- die Notwendigkeit herausgestellt, daß das eisenbahnfiskalische Grund­breitet, daß gegen den Vorsteher Hauseigentümer Stenschte( Ramlerstück an der Sedanbrücke eine Abrundung erfährt, da die eine in straße 20) eine Unterstügungsempfängerin schlimme Beschuldigungen den neuen Bürgersteig vorspringende Ecke des Grundstückes den Ver­Die seitens des Schöneberger auszusprechen gewagt habe. Nachdem die Angelegenheit im Bezirk fehr ganz erheblich behindert. sich herumgesprochen hatte, soll sie dann durch anonyme Anzeige auch Magistrats mit der Eisenbahndirektion Berlin   gepflogenen Ver­zur Kenntnis der Stadtverwaltung gelangt sein. Auch der Redaktion handlungen haben nunmehr zu dem Ergebnis geführt, daß die des Vorwärts" ging eine ausführliche Darstellung zu, deren Ver- Eisenbahndirektion Berlin   sich bereit erklärt hat, der Stadt Schönes fasser sich leider nicht nannte. Unsere Ermittelungen haben ergeben, wertigen Fläche abzutreten, wenn die Stadt die Kosten für die da daß die Unterstützungsempfängerin in der von der Armendirektion durch erforderlich werdenden Aenderungen an der Eisenbahn­übernimmt Die Berhandlungen bezüglich des geführten Untersuchung den beschuldigten Armenkommissionsvorsteher böschung durch ihre Aussagen schwer belastet hat. Will man wissen, was einzutauschenden Geländestreifens schweben noch, da hier mehrere daraufhin geschah, um die Würde des kommunalen Ehrenamtes zu Flächen in Betracht kommen. wahren? Weiter nichts, als daß der Herr Vorsteher aus seinem Amte schied.

Am 15. Dezember fanden diese Verhandlungen im Rathause statt, wo auch die Mittel bewilligt wurden, heute nach 14 Tagen ist noch nicht ein einziges Kind von der Armenverwaltung in die Heimstätte überwiesen worden, obwohl über 100 Plätze frei find. Das ist ein Zustand, der auf die Geschäftsführung in unserer Armen­verwaltung ein recht bezeichnendes Licht wirft. Die Sache ist um so schlimmer, als bereits in der Sigung vom 15. Dezember der Schneckengang in der Armenverwaltung recht scharf gegeißelt worden ist. In dieser Sigung erklärte Genoffe Dr. Weyl:

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Des Parfevals Reklamefahrt am Silvesterabend.

Der P. L. VI" hatte gestern nacntittag gegen 5 Uhr feine Halle in Johannisthal   verlassen. Beim Licht der elektrischen Bogen­lampen und Scheinwerfer wurde das Riesenschiff auf den Flugplay gebracht und die Bedienungsmannschaften unter Leitung Oberleutnant Stellings bestiegen die Gondel. Auf das Kommando Los" ließen die Angestellten der Ballonhalle die Haltetaue fahren und bei schwachem Südwestwind erhob sich das Ungeheuer, um unter dem Knattern der Motoren in der Dunkelheit zu verschwinden. Nur noch die elektrischen Lampen in der Gondel waren zu erkennen, bis auch fie der aufsteigende Nebel verdeckte. In flotter Fahrt ging es über die Anlagen der städtischen Baumschule, dann an der Rudower   Chauffee entlang bis nach Rigdorf. Ungefähr im Zuge der Urbanstraße näherte sich der Luftkreuzer dem Belleallianceplay.

Eine neue Straßenpolizeiverordnung für Schöneberg   und Wilmersdorf   ist jetzt ausgearbeitet worden, die nicht weniger als 107 Paragraphen umfaßt. Mit Inkrafttreten dieser Bestimmung am 1. Januar des neuen Jahres verlieren die bisherigen Straßen polizeiverordnungen, etwa 25 bis 30 an der Bahl, ihre Gültigkeit. Steglitz  .

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Mit Leuchtgas vergiftet hat sich vorgestern die 45jährige Gattin des Oberlehrers Dr. v. Seydlig Kurzbach aus der Staiſerallee 69. Als Dr. v. S. nachmittags gegen 3 Uhr nach Hause zurückkehrte, fand er seine Frau besinnungslos auf dem Bette liegend vor; sämt liche Gashähne der Wohnung waren weit geöffnet. Die von einem fofort hinzugerufenen Arzt angestellten Wiederbelebungsversuche waren zwar von Erfolg getrönt, doch verstarb die Lebensmüde un­mittelbar nach ihrer Ueberführung nach dem Schöneberger Kranken­hause. Das Motiv zu der Tat ist vollkommen unbekannt.

Friedrichshagen  .

" In der städtischen Verwaltung haben wir es nie zu beklagen gehabt, daß die Abwickelung der Geschäfte im Automobiltempo bor fich geht; aber die Armenverwaltung schlägt in der Frage den Rekord, und wir von der Heimstättenverwaltung erleben es alle Tage, welcher bureaukratische Schneckendienst und welche Schwerfälligkeit gerade in der Armen­berwaltung herrscht. Zum Beispiel ist mir erst dieser Tage ein Aftenstück zugegangen, wonach am 24. August die Eltern eines Kindes den Antrag auf Einweisung in eine Heimstätte stellten; am 17. November wird der Armenarzt gebeten, das Kind zu untersuchen; am 13. Dezember bekommen wir in der Heimstättenverwaltung die Meldung. Solcher Fälle kommen mehr vor. Jeder unserer Kollegen wird Ihnen das be­stätigen. Meine Herren, noch eins. In der Vorlage ist uns davon Kenntnis gegeben worden, daß mehr als 1380 Kinder am 1. Juli begutachtet worden waren hinsichtlich der Würdigkeit und Bedürftigkeit als reif für die Einweisung; aber keine Mittel waren zur Stelle. Meine Herren, wo sind diese Kinder? In unseren Heimstätten stehen gegenwärtig die Bläge. leer. Der neueste Rapport aus unseren Heimstätten vom heutigen Tage besagt, daß in der Anstalt Blanken  - Schon als der Lentballon sich Rigdorf genähert hatte, flammte burg  , wo Mädchen untergebracht werden können, 38 Betten leer die Beleuchtung auf, im nächsten Augenblic flogen taufende von find, in Heinersdorf   69 Betten. Alio 107 Betten sind frei und Köpfen ins Genic und alles starrte erstaunt den P. L. VI", auf 1880 Kinder warten darauf, in die Heimstätten zu gehen. Woran dessen beiden Breitſeiten ein Glückwunsch für das Neue Jahr zu liegt das? Vielleicht wird Stadtrat Münsterberg uns fagen: gelesen war. branntes Kind scheut das Feuer, konstitutionelle Bedenken hemmen Auf den Straßendämmen entstand ein gefährliches Gedränge, mich, denn bevor die Stadtverordnetenversammlung nicht wenigstens so daß zeitweise Verkehrsstockungen eintraten. Der Barieval", der die 50000 M. der Magistratsvorlage bewilligt hat, habe ich nicht sich jedoch mit Hilfe seiner Karte von Berlin   und dem Kompaß vor das Recht, Kinder in die Heimstätten zu schicken. Solche Bedenken trefflich orientierte, zog ruhig und langsam über dem Häusermeer find unbegründet. Ich habe gehört, daß seitens der Heimstätten- dahin und ließ seine Bewunderer weit hinter sich. In der Nähe des verwaltung, seitens des Herrn Stadtrats Marggraff an die Halleschen Tores zog das Luftschiff eine weite Schleife, wendete sich Armenverwaltung herangetreten ist: Bläge sind frei, wir dann die Friedrichstraße hinunter und fuhr bis zur Leipziger Straße  auf die Bezahlung nicht so eilig drängen, wir entlang, wo er nach links abschwenkte und füm Potsdamer Platz  wissen, die Bezahlung seitens der Armenvertaltung ist fuhr. Bon weitem sah man von dem Ballon nur zwei rote und auch der dritte von P. ab. Erschöpft brach der Ueberfallene auf dem nicht prompt! Warum sind diese hundert Bläge immer noch blaue Streifen elektrischer Glühlampen, die sich an den Seiten der leer? Warum kommen die Kinder nicht in die Heimstätten Gondel entlang zogen. Aber als das Luftschiff auf dem Blag an pflege? Das ist ein beklagenswerter, ein außerordentlich bes gefommen war, flammten die Scheinwerfer auf, übergossen die Hülle mit schämender Zustand! Wenn der Chef der Armenverwaltung in einer Flut blauweißen Lichtes und gleichzeitig erschienen auf der Leinwand dieser Sache versagen sollte, muß ich den Herrn Oberbürgermeister in großen Buchstaben die Worte Profit Neujahr  ". Nachdem der bitten, mal mit einem fräftigen Donnerwetter in diesen bureau- Ballon über dem Fürstenhof" noch eine Schleife ausgefahren hatte, tratifchen Schlendrian hineinzufahren." wendete er sich in der Richtung nach den Linden zu, zog um das ( Heiterkeit und Unruhe.) Schloß eine 8, fuhr dann die Linden zurück und wandte sich dem Norden der Stadt zu. Nach anderthalbstündiger Fahrt fehrte das Schiff, das an dem gestrigen Tage seine 200. Fahrt ausgeführt 6 Uhr in der Berliner Allee. Dort fuhren ein Kastenwagen und ein hatte, nach Johannisthal   zurüd. Im neuen Jahre werden am Tage die Bassagierfahrten und allabendlich die Reklamefahrten regelmäßig Leiterwagen zusammen. Durch den Zusammenstoß hatte sich das aufgenommen werden. Borderteil des Kastenwagens gesenkt, was der auf dem Wagen mit zwei Knaben fizende Kutscher Molta, Gartenstr. 5 wohnhaft, nicht Sechs Fuhrwerksdiebe find in den letzten Tagen bon der gleich wahrgenommen haben mag. Plöglich fiel M. in das Vorder­Kriminalpolizei festgenommen und dem Untersuchungsrichter vorteil des Wagens und wurde eine Strecke mitgefchreift. Hierbei zog geführt worden. fich der Verunglückte so schwere Verlegungen zu, daß er bald, nach dem er aus seiner Lage befreit worden war, starb. Auch die beiden Knaben hatten Verlegungen am Stopfe erlitten. Spandau.

werden

Das war, wie gefagt, bor 14 Tagen. Heute steht alles noch auf demselben Flecke. Die Pläge in der Heimstätte sind seit Monaten frei und seit Monaten warten kranke Kinder darauf, daß sie in Heimstätten aufgenommen werden können.

Leute, die in solcher unverantwortlichen Weise die Geschäfte der Stadt führen, find nicht wert, länger auf diesen Posten zu bleiben.

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10 000 M. Stiftung eines Stadtverordneten. Aus Anlaß seines fünfundzwanzigjährigen Stadtverordnetenjubiläums hat der Stadt­berordnete Louis Sachs der Stadt Berlin   10.000 M. geftiftet. Die Stiftung soll den Namen Louis und Rosa Sachs geb. Ginsberg­Stiftung" führen. Aus den Zinsen sollen an verschämte Arme aus Berlin   ohne Unterschied der Konfession Unterstützungen in Raten bon nicht unter dreißig Mart gezahlt werden. Der Magistrat bat gestern die Stiftung angenommen und wird die Genehmigung nach­fuchen.

Die Würde eines fommunalen Ehrenamtes

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Der Polizeipräsident macht bekannt, daß von heute ab bis auf weiteres alle Fuhrwerke, die vom Brandenburger Tor   nach der Boß straße oder dem Potsdamer   Plaz oder umgefehrt fahren, ausschließ­lich die Königgräger Straße, diejenigen aber, die vom Brandenburger Tor   nach der Zennéstraße oder umgefehrt fahren, lediglich den West­weg zu benutzen haben.

Ein schwerer Raubanfall auf der Landstraße beschäftigt zurzeit die Polizeibehörden. Der Kutscher Eduard Banke aus Friedrichs­ hagen   war mit seinem Fuhrwerk in Berlin   gewesen und als er auf der Heimfahrt die Kreuzung der Frankfurter   und Friedrichshagener  Chauffee passierte, tauchten plöglich drei fremde Burschen auf. Zwei der verdächtigen Gefellen warfen sich den Pferden in die Zügel und nachdem sie das Gefährt zum Halten gebracht hatten, sprangen fie auf den Bock hinauf und schlugen auf den Kutscher   ein. Der dritte der Wegelagerer hielt dabei die Pferde fest. Die Pferde wurden jedoch scheu, rissen sich von dem Führer los und gingen durch. Einer der Verbrecher stürzte vom Wagen herunter und nun lieg Bod zusammen. Die Pferde wurden von zwei entgegenkommenden Männern angehalten und zum Stehen gebracht. Wie sich heraus­stellte, war dem Kutscher nichts geraubt worden. Er hatte 400 m. bei sich, auf die es die Räuber abgefehen hatten. Die Gendarmerie, die vergeblich nach den Verbrechern gesucht hat, hat sich jezt mit der Berliner   Kriminalpolizei in Verbindung gesezt. Weißensee  .

Ein tödlicher Unglücksfall ereignete sich gestern abend furz vor

Diejenigen Vorwärts"-Abonnenten, die Weihnachten ihre Zeitung Stresowplay 18 in Empfang genommen haben, erhalten die Zeitung Zur Vorsicht mahnen die uns fortgesetzt zugehenden Meldungen, vom 3. Januar ab wieder an derselben Stelle. daß junge Mädchen, zuweilen auch junge Männer sich an Kinder, Die Spedition. die von ihren Eltern zum Einholen fortgefchickt werden, heran­Arbeiter Samariterkolonne. Mittwoch, den 4. Januar 1911, drängen, ihnen unter irgendeinem Vorwande einen Auftrag geben und ihnen bei der Gelegenheit das von den Eltern erhaltene Geld abends 8 Uhr, im Restaurant Böhle, Sabelstr. 20: erster Uebungs abnehmen. Eine solche Schwindlerin im Alter von 18-19 Jahren abend. Anmeldung daselbst zur Teilnahme. trieb dieser Tage in der Koppenstraße ihr Unwesen und stahl einem Sinde, das es in einen Grünframladen schichte, die Summe von Potsdam  . vier Mark.

Das neue Potsdamer   Rathaus wird nun definitib an einer anderen Stelle der Stadt erbaut werden. Auch die von der Stadt berordnetenversammlung eingefeßte Kommission, die in Gemeinschaft mit dem Magistrat getagt hat, ist einmütig zu diesem Beschluß gekommen. Ein Umbau des jezigen Rathauses hätte eine Ausgabe bon 3 Millionen Mark verursacht, an anderer Stelle hofft man mit 2 Millionen Mark wegzukommen. Die Treppen Die Anfäufe der an das jezige Rathaus grenzenden Grundstücke haben sich daher als unnüße Ausgaben erwiesen. Trotzdem ist der lezte Ankauf erst vor gar nicht langer Beit abgeschlossen worden.

ift ein ganz apartes Ding. Wer sie erringen will, der sehe zu, daß er, unbescholten" bleibe. Wer der Ehre gewürdigt werden will, hineinzugelangen in eine Armenkommission, eine Schul­tommission, ein Waisenratskollegium, der hüte sich, mit dem Straf gefeß zusammen zu rennen. Zwar bringt nicht jede Strafe so sehr den Makel der Bescholtenheit", daß sie den Sünder unwürdig er­Wegen eines größeren Dachstuhlbrandes wurde am Freitag scheinen ließe, ein solches Amt zu verwalten. Wenn seine Bestrafung Abend um 9 Uhr die Feuerwehr nach der Hübnerstraße 6, an der ihm so böse angerechnet werden soll, dann muß er schon Schlimmeres Eldenaer Straße, alarmiert. Als der 7. und dann der 20. Lösch begangen haben, was als ehrenrührig gilt. Aber in diesem Punkte zug dort eintrafen, stand der Dachstuhl mit zahlreichen Boden­ist unser Berliner   Stadtfreisinn im besonderen der Stadt- verschlägen und deren Inhalt an Hausrat und Brennmaterialien berordnetenausschuß, der die Vorschläge zur Besetzung fommunaler uft. schon in großer Ausdehnung in Flammen. maren bereits verqualmt, fodaß über eine mechanische Leiter vor­Ehrenämter zu prüfen hat manchmal doch ganz merkwürdig penibel. Wir haben in voriger Woche ein paar Proben mitgeteilt, gegangen werden mußte. Es gelang den Brand auf den Dachstuhl zu beschränken. Die Entstehung des weithin sichtbaren Brandes die so recht zeigen, wie figlich der genannte Stadtverordnetenausschuß war Freitag Abend nicht mehr aufzuklären. Der Schaden trifft fein tann. Auch ein Zeitungsredakteur, der in seinem Beruf mehrfach auch Mieter, die nicht versichert sind. Gleichzeitig hatte die für allzu offenherzige Meinungsäußerung bestraft worden ist, soll Feuerwehr einen gefährlichen Brand in der Koppenstraße 88, wo deshalb nicht würdig sein, mit einem fommunalen Ehrenamt betraut Wollwaren brannten, zu löschen. zu werden. Man sieht, was da unserem Stadtfreifinn unter Um­ständen schon als ehrenrührig erscheint.

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Rixdorf.

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Vorort- Nachrichten.

Solche Feinfühligkeit findet ihre folgerichtige Ergänzung in der weitgehenden Sorgfamkeit, mit der die Ehre der in den Kommissionen tätigen Mitglieder behütet wird. Wer gegen einen dieser Herren Kaufmannsgerichtswahl. Für die am Sonntag, den 5. Februar, ein allzu fräftiges Wort wagt, der wird dem Staatsanwalt an­gezeigt, vor den Strafrichter geschleppt und zu harter Strafe ver- von 12-3 Uhr stattfindenden Kaufmannsgerichtswahlen bei denen urteilt. In den Armentommiffionen scheint die Empfindlichkeit der Zentralverband der Handlungsgehilfen die Liste B 1 bat, liegen gegen vermeintliche Beleidigungen ganz besonders die Wählerlisten in der Zeit vom 2. bis 9. Januar wochentäglich von groß zu sein, das zeigt die beträchtliche Zahl der sich immer 9-3 und von 5-7 in der Gerichtsschreiberei des Kaufmannsgerichts, wiederholenden Verurteilungen wegen Beleidigung von Armen- Erfstr. 29, Erdgeschoß, Zimmer 26, zu jedermanns Einsicht aus. tommiffionsmitgliedern. Auch der Vorwärts" hat einmal diese Wir ersuchen alle Handlungsgehilfen unbedingt die Wählerlisten nach­Empfindlichkeit schwer büßen müssen. Wir hatten über einen zusehen und falls sie nicht darin verzeichnet sind, Einspruch zu er Armenfommissionsvorsteher, den Gemeindeschullehrer Krienelle in der heben. Ebenfalls bitten wir unsere Genossen alle wahlberechtigten Thaerstraße, die Mitteilung gebracht, daß er eine Arbeiterfrau, die Handlungsgehilfen auf die Wichtigkeit der Kaufmannsgerichtswahl aufmerksam zu machen. ihn als Lehrer in seiner Wohnung aufsuchte, für eine Arme ge­

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Eingegangene Druckfchriften.

Der Kampf. Sozialdemokratische Monatsschrift. Soeben bas Jannarbest der wissenschaftlichen Monatsschrift der österreichischen   Sozial demokratie erschienen. Aus dem Inhalt ist hervorzuheben: Friedrich Austerlitz  : Der Kaiser. Josef Seliger  : Die Minoritätenfrage. Heinrich Weber: Verfassungstämpfe in England. Th. Stauning( openhagen): Die Internationale in Kopenhagen  . Karl Renner  : Deffentliche Wohnungs fürsorge. Franz Nader: Gewerkschaften und Konsumvereine. Heirich( Hamburg  ): Neue Bestrebungen zur Figierung der Arbeitsleistung. Anton Kühnel( Bilin  ): Aus der Parteigeschichte des Karbiger Gebietes. Das einzelne Heft foftet 50 Pf. und ist zu beziehen durch die Buch handlungen oder vom Verlag in Wien   V/ 1, Wienſtr. 89a.

den Großhandel in den Zentral- Marttballen.

Josef

Amtlicher Marktbericht der städtischen Marktballen Direktion über Marfilage: Fletic: Bufuhr schwach, Geschäft still, Breise unverändert. Bild: Bufuhr ge nügend, Geichäft nicht lebhaft genug, Preise etwas nachgebend. Ge ingel: Zufuhr schwach,( Seichäft flau, Breife behauptet.& tiche: Zufuhr reichlich, Geschäft lebhaft, Preise wenig verändert. und Käse: Geschäft rubig, Breise unverändert. Gemüse, Obf ändert. und Südfrüchte: Zufuhr reichlich, Geschäft still, Preise wenig ver

Syphilis Nachweis

Butter

Empfehle den Vorwärtslesern mein

Sarg- Magazin.

In allen frisch. u. veraltet. zweifelhaft Fäll. durch wissenschaftl. Untersuchung. fofort; desgl. Harn( spez. auf Go­norrhoe- Faben) u. Svutum- Analyfen. Otto Löwenstein, Dr. Homeyer& Co., Spezial- Laborat., Fruchtstraße 45, Friedrichstr. 189, 31. Stronen- und Mobrenstraße), I. 8724. Pers. Rückspr. an der Gr. Frankfurter Straße. distr. u. foſtenl. Geöffnet von 8-8 Sonntags von 12-1.

halten und grob behandelt habe. In dem ganzen Artikel war nichts Wahlberechtigt ist jeder Handlungsgehilfe der das 25. Lebens­Schlimmeres über diesen Mann gesagt und gegen ihn fein un- jahr vollendet hat und in Rigdorf beschäftigt ist, ganz unabhängig freundlicherer Ausdruck als das Wort grob" gebraucht worden, aber davon, wo der Angestellte seinen Wohnsiz hat. Wer nicht Stadtrat Münsterberg, der Vorfigende der Armendirektion, war der in der Wählerliste steht, hat am 5. Februar fein Wahlrecht. Meinung, daß der Armenkommissionsvorsteher- Ehrenschild nur mit Hilfe des Gerichts wieder blank zu kriegen sei. Er unterschrieb dem Schutz Charlottenburg. beischenden Armentommissionsvorsteher den erforderlichen Strafantrag Aus Verzweiflung über seine elende Lage unternahm vorgestern und besorgte so unserem Redakteur Genossen Weber die nach der der 45jährige Arbeiter R. einen Selbstmordversuch. R. hatte infolge Sachlage unerhört hohe Strafe von vier Wochen Gefängnis, die den längerer Strankheit feine Stellung verloren und konnte nach feiner Frevler allerdings wohl für immer von dem respektswidrigen Arg. Entlassung aus dem Krankenhause feine Arbeit mehr finden. Er wohn furiert hat, daß irgendwo in Berlin   ein Armenpfleger fähig geriet in bitterste Not, mußte seine Wohnung aufgeben und war seit fein könnte, einen Armen grob zu behandeln Wie gesagt, die Monaten obdachlos. Seit den Weihnachtsfeiertagen hatte der Aermste Würde eines tommunalen Ehrenamtes ist ein nur wenig Nahrung zu sich genommen. Aus Verzweiflung sprang num der Unglückliche an der Röntgenbrücke in die Spree, er wurde ganz apartes Ding. Wer sie erringen will, darf keinen jedoch nach längerem Bemühen von Schiffern aus den Fluten ge­Armenkommissionsvorsteher eine Grobheit gegen einen Armen zu zogen. In besinnungslosem und bedenklichem Zustande wurde der aetraut haben. Und wer im Besitz dieser Würde ist, der wird gegen Lebensmide nach dem Krankenhause Westend   übergeführt. Es ist solche und ähnliche Beleidigungen" nachdrücklich geschützt. fraglich, ob M., der vollständig entkräftet ist, mit dem Leben davon monatliche Teilzahlung, liefert elegante Herrengarderobe nach Maß kommen wird. Schneidermeister,

Nun ergibt sich aber aus der Forderung, daß der Ehrenschild febes Inhabers eines fommunalen Ehrenamtes bligblank sei, selbst­berständlich auch die Konsequenz, daß nötigenfalls auch das Ehren­amt gegen seinen Inhaber geschützt werden muß. Es war schon da,

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