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Marokko.

Ein Aufstand gegen Mulay Hafid  .

auch bereits zwei ganz besonders gelvichtige Gründe entbeat ,! Herr 5. Endebort ist der glüdliche Erbe der Befißung, Ser mit 365 gegen 244 Stimmen abgelehnt und ble givette die gegen die Vorlage sprechen. Erstens können Verbrannte ein Lehnsbrief aus grauester Vorzeit, aus dem Jahre 1324, Lesung der Vetobill mit 368 gegen 243 Stimmen an­nicht erhumiert werden, es kann also auch nicht nachträglich, das Besizrecht auf den fraglichen Teil der Meeresbucht sichern genommen. wenn Verdachtsmomente auftauchen, untersucht werden, ob der foll. Seit Jahrhunderten war niemandem Verbrannte vielleicht durch Gift um das Leben gebracht sei. etwas von diesem Besitrecht bekannt, man Und zweitens, meint fie, sei der Titel Feuer- follte also meinen, daß das Recht" zum mindesten durch Ver bestattung" ganz falsch, denn eigentlich handle es fich jährung erloschen sei. Aber nein: der verjährte An­gar nicht um eine Bestattung, sondern nur um eine Leichen­verbrennung oder um eine Einäicherung. Unzweifelhaft zwei höchst überzeugende, durchschlagende Gründe.

Die ehrsame Kreuz- 3tg." ist denn auch sehr erbost über die preußische Regierung, die fich in ihrem modernistischen Eifer gestattet, einen derartigen Gesenzentwurf einzubringen. Sie richtet an die Adresse des preußischen Staatsministeriums folgende vorwurfsvolle Beschwerde:

Die vorgestern erfolgte Ginbringung des Gefeßentwurfs beim Landtage wird in politischen Kreisen allgemein mit Ueber raschung, in weiten christlichen Kreisen unseres Volkes aber zu­gleich mit schmerzlichem Bedauern aufgenommen werden. Die vom Ministerpräsidenten beim Zusammentritt des Landtages verlesene Gröffnungsrede enthielt über eine solche Vorlage nichts. Nun ist die Angelegenheit selbst feit langen Jahren öffentlich behandelt, der kurze Gefeßentwurf bietet technisch keine besonderen Schwierigkeiten, die Regierung muß auch genau gewußt haben, daß es sich um eine Frage handelt, in der das Dafür und Dawider die Gemüter und manche Gewissen lebhaft bewegt und deren Entscheidung das Empfinden weiter Volksschichten auf das tiefste berührt. Die Nicht­erwähnung der ohne Zweifel schon länger zur Einbringung fertigen Gesetzesvorlage in der Gröffnungsrede fann also nur die Bedeutung haben, daß sich die Regierung in der Frage der Ginbringung oder Nichteinbringung freie Hand wahren wollte, um darüber je nach dem Gang der politischen Entwidelung zu entscheiden.

Gerade die darin sich fundgebende Bewertung einer solchen Sache, ihre Serabwürdigung auf eine bloße Frage der politischen Taktik muß auf die Bertreter der christlichen Sitte der Bestattung räntend wirken und wird viele berühren, die sich von dem Streite der politischen Meinungen sonst fern halten und den Maßnahmen der Obrigkeit vertrauensvoll gegenüberstehen.

Wir begreifen die Kreuz- 3tg." nicht. Die von ihr vor. gebrachten, oben erwähnten zwei Gegengründe sind doch so schwerwiegend und überzeugungsvoll, daß sicherlich der Land­tag die Vorlage mit erdrückender Mehrheit ablehnen wird.

Junkervorrechte gegen Volksrechte. Einen Beweis, wie die Regierung zugunsten uralter Junkeranmaßungen gegen das Volk Partei ergreift, liefert das Vorgehen der Stettiner Regierung. Die Fischer von Alt. warp besaßen feit unvordentlichen Zeiten, viele Generationen hindurch, das Fischereirecht auf dem südlichen Teil des Kleinen Haffs, ein Recht, das ihnen um so wertvoller war, als sie hier auch im Winter und bei Sturmuvetter ihrem Berufe obliegen fonnten. Da auf einmal trifft fie, wie ein Blitz aus heiterem Himmel, folgende Regierungsanweisung: Königliche Regierung, Abteilung für direkte Steuern, Domänen und Forsten. B.

Stettin, den 24. Novbr. 1910.

Paris  , 3. März. Aus Tanger   wird gemeldet, daß die spruch des Junkers wird von der Regierung anerkannt Stämme ber Hiaina und der Mter sich dem angeblich durch un erträglichen Steuerbrud verursachten Aufstande der und die 70-80 Fischer, deren Existenz zu gutem Scherada angeschlossen haben. Man befürchte, daß die 2 age fic Teil von der freien Befischung des strittigen sehr ernst gestalten tönnte, falls auch bei den Zaër und Teils der Bucht abhängt, follen eine für sie ruinöse Bemur, unter denen bereits seit mehreren Monaten große Gärung Pacht zahlen, sofern der Herr sich überhaupt zur Verpachtung herrsche, eine Erhebung ausbreche. Die Streitfräfte des Sultans, die heute gegen die Aufständischen marschieren sollen, bestehen in der Fischerei bereit erklärt! fünf Infanterie- und drei Kavallerieabteilungen und zwei Batterien. Amerika.

Natürlich werden die so schwer geschädigten Fischer die Hilfe des Gerichts in Anspruch nehmen. Aber das Vorgehen der preußischen Behörden, diese Art von Schuß fleiner Beute", ist doch zu kostbar, als daß die Sache nicht niedriger gehängt au werden verdiente!

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Kriegervereins- Fefte.

Der Landrat des Kreises Allenstein fandte an die Kriegervereins­vorfigenden ein Rundschreiben, in dem es heißt:

Der finanzielle Eroberungszug der Vereinigten Staaten  , London  , 3. März. Wie aus Guatemala   gemeldet wird, hat Bräfident Cabrera gestern in einer Botschaft an den Kongreß an gekündigt, daß wahrscheinlich bald mit den Bereinigten Staaten ein bommen über eine amerikanische   Anleihe zustande kommen werde, durch welche die Schuldverbindlichkeiten Guate malas gegenüber dem Ausland geregelt werden sollen. Weiter wurde in der Botschaft von der Erteilung mehrerer Bergwerts­tongeffionen an amerikaner Mitteilung gemacht.

ans

inter.

Ich möchte das Augenmerk der Herren Vorsitzenden auf die bei Vereinsfestlichkeiten veranstalteten Aufführungen richten und fie bitten, es sich angelegen fein zu lassen, daß dabei nicht solche Aufführungen oder Gesänge zum Vortrage gelangen, die grob unfittlich find, wie das gelegentlich vorgekommen ist.... Das nicht zuzulaffen, verlangt die Würde der Vereine ebenso, wie die möglichste Verhinderung jeder Art von Böllerei und Streitigkeiten. Um legterem vorzubeugen, möchte ich zu erwägen geben, ob es wirklich nötig ist, bei Kaisers Geburtstag und anderen Vereinsfestlichkeiten oder Berjammlungen um Konzeffions berlängerungen bis lange nach Mitternacht einzukommen. Die späte und vielfach trunkene Heimkehr des Mannes, verbunden mit reichlichen Geldausgaben, ist nur geeignet, die gute Sache der Kriegervereine in Berruf zu bringen, zumal bei den Frauen Es darf den Bereinen nicht mit Recht nachgesagt werden fönnen, Washington  , 2. März. Das Repräsentantenhaus daß es nur Kneipbereine wären." hat eine Resolution angenommen, den Chef des Justizdeparte angestellt habe, ments zu befragen, welche Erhebungen er um festzustellen, ob irgendeine fremde Regierung oder ein von einer solchen abhängiger Staat sich in eine Verschwö rung zur Monopolisierung des Kaffeehandels eingelassen habe, und ob irgendwelche Vorbeugungsmaß. nahmen auf Grund des Antitrustgesetzes getroffen worden seien.

Ablehnung einer Friedensresolution. violi Washington  , 3. März. Das Repräsentantenhaus hat eine Resolution abgelehnt, wonach der amerikanische  Delegierte bei der Internationalen Friedenstonferenz gewiesen werden sollte, für den Abschluß eines nationalen Abkommens einzutreten, das sich gegen riege richtet, die zum Zwede der Erwerbung neuen Ge bietes geführt werden. Gegen den Kaffeewucher.

Es muß auf den Kriegervereinsfestlichkeiten recht erbaulich zu gehen, sonst hätte sich der Landrat sicherlich die Arbeit erspart, eine folche ermahnende Epistel gegen seine lieben Kriegervereinsbrüder loszulaffen.

Erschwerung der Wiederaufnahme des Verfahrens.

W

Aus der Partei.

Rumänische Barbarei.

Der Effener Schwurgerichtsfall hat die Aufmerksamkeit auf die Schwierigkeit der Wiederaufnahme des Verfahrens gerichtet. Es ist bekannt, welche unfägliche Mühe es loftete, das Wiederaufnahme verfahren im Fall Schröder und Genossen durchzusetzen. Die Wieder­aufnahme erfolgte auf Grund der Ziffer 5 des§ 399 R.-Pr.-D. Bekanntlich hat die rumänische Regierung vor einigen Jahren Nach diefer Borschrift ist ein Wiederaufnahmeverfahren für Schwur den Genoffen Dr. Ratow sti, weil er sozialistische Propaganda gerichtssachen u. a. dann zulässig, wenn neue Tatsachen oder Beweis- treibt, als Ausländer erklärt und über die Grenze gebracht, obgleich mittel beigebracht sind, welche allein oder in Verbindung mit den Ratowstis Rumänentum nach dem von Europa   garantierten Berliner  früher erhobenen Beweisen die Freisprechung des Angeklagten Bertrage ganz unzweifelhaft ist und durch feinen Mang als Militär­oder in Anwendung eines milderen Strafgefeges eine geringere Be arat genügend erhärtet ist. Nun ist unser Genoffe, der zur Depu strafung zu begründen geeignet sind. Nun soll das Bieder- tiertentammer fandidiert, nach Bufareft zurückgekehrt und hat sich der aufnahmeverfahren nach dem Vorschlage der Regierung und der Staatsanwaltschaft wegen Banabruchs angezeigt, um eine Ueber­Kommission noch erschwert werden. Es soll fünftig nur noch au- prüfung des ministeriellen Rechtsbruchs durch die Gerichte herbei­zuführen. Lässig sein, wenn die neuen Tatsachen oder Beweismittel allein oder Die Regierung sucht der peinlichen Situation dadurch auss in Verbindung mit den früheren Beweisen dartun, daß kein zuweichen, daß fie die unwahre Behauptung aufstellt, die feiner­begründeter Berdacht mehr gegen den Verurteilten vorzeitige Ausweisung sei Rafowsti nicht bekannt gegeben, sie sei also liegt." Es wird also im Gegensatz zum bestehenden Gefeß und in Anlehnung an die Militärstrafgerichtsordnung(§ 436) der Nach Auf die Anfrage vom 20. November 1910 eröffnen wir weis der Unschuld vom Angeklagten gefordert. Wäre diese Ihnen, daß dem Nittergutabesizer Herrn v. Endevort auf Bogel   Borschrift schon Gesez, so hätte Schröder das Wiederaufnahme­fang nach dem Lehnbriefe von 1324 alle Rechte auf einem berfahren schwerlich durchsetzen können. Der Fall Steinfatt, den wir 4205,59 Meter breiten Streifen längs der Ufer von Warsin  , gestern unter der Ueberschrift in militärisches Effen" be Vogelsang und Bellin zustehen. Wegen der Fischereirechte und handelten, zeigte, daß durch die der Militärstrafgerichtsordnung ge­der geschehenen Abgrenzung des fraglichen Streifens durch gebene Auslegung ein auf die erwähnte Vorschrift gestütztes Wieder­Schwimmbojen ist die Amtsblattbekanntmachung vom 21. Sep- aufnahmeverfahren so gut wie ausgefchloffen erscheint. Diese Er­tember 1910 ergangen. Die Fischer von Altwarp   haben sich also schwerung der Wiederaufnahme für das Zivilftrafgerichtsverfahren dem Herrn b. Endevort gegenüber als dem wird bei der zweiten Lesung der Strafprozeßordnung im Plenum rechtmäßigen Eigentümer der Fischerei auf der Gegenstand lebhaften Streits werden. der fraglichen Strede gegenüber zu verhalten, und Herrn v. Endevort stehen alle geseglichen Mit dem Lurus ist im deutschen Offiziereforps auch die Ver­Mittel zum Schube feines Eigentums und Be. fibes aur Seite. Wegen der einzelnen Maßnahmen, die schuldung gestiegen. Zwar ist den Offizieren, vornehmlich den Herr v. Endevori deswegen trifft, haben sich die Fischer ge- jüngeren, verschiedentlich von oben herab militärische Einfachheit" gebenenfalls selbst mit Herrn v. Endevort auseinanderzusetzen, empfohlen worden; aber genugt haben diese Ermahnungen ebenso

F. A. Va. No. 790.

find, von Vorstehendem Nachricht geben.

B

Offiziersschulden.

nicht rechtskräftig geworden; der Staatsanwalt hat deshalb auch die Verfolgung von Ratomstis Selbstanzeige abgelehnt und die Regierung hat unserem Genossen eine neue Ausweisungsorder zustellen laffen. Ratowati muß alio, um die richterliche Ueberprüfung des Bojarenstreiches zu er möglichen, Rumänien   berlaffen, und nun nochmals in das ihm ver­botene Vaterland zurüdfehren. Eine Massenversammlung der Butarester Arbeiter hat gegen die Kulturschande dieses osteuropäisch­baltanischen Vorgehens Brotest erhoben.

Kommunale Subvention des Arbeiterbildungswesens. Die Stadtverordnetenversammlung in Frankfurt   a. M. be­willigte am Donnerstag nach langer und heftiger Debatte zum ersten Male 1000 M. für den Arbeiterbildungsausschuß,

Polizeiliches, Gerichtliches ufw. Ein ehemaliger Reichsverbandshelb.

Im Dezember v. J. berichteten wir über die Verurteilung des Genoffen Dahl von der" Tribüne" in Erfurt   zu 50 m. Sie wollen den übrigen Altwarper Fischern, so weit sie beteiligt wenig oder ebensoviel wie so manche anderen guten Ratschläge. Bösser in Weimar  , der sich durch einen aus der Leipziger  Auch in betreff des Schuldenmachens nehmen sich die jüngeren Offiziere Bollsztg." übernommenen Gerichtsbericht beleidigt fühlte. Dr. Böffer nicht selten ihre Vorgesetzten zum Muster, und mancher jüngste Leute war früher in Chemnitz   und hat dort in dem belaunten Orts Gez.: Unterschrift unleserlich. nant hat schon Schulden wie ein Major". frantentaffenstreif eine hervorragende, aber unrühmliche Rolle ge= Diese Kalamität verschärfte sich mit der Bevölkerungszunahme Deshalb ist schon mehrfach in militärischen Kreisen die Frage spielt. Seine Stampfesweise gegen die Sozialdemokratie zeichnete immer mehr. Nach den Angaben des bekannten Statistikers erwogen worden, ob sich nicht eine Entschuldung" des deutschen sich durch besondere Gehäffigleit aus, wobei nur an die Schubertbroschüre F. Schischerbina, die durch die neuesten Forschungen be- Offizierkorps durchführen laffen. Wie eine Korrespondenz zu melden erinnert werden braucht. Schließlich wurde er selbst wegen lleber stätigt wurden, übersteigen die geringen Ausgaben einer Bauern weiß, ist man endlich nach langen Erwägungen dazu gelangt, auf vorteilung der Ortskrankenkaffe Chemnitz   durch zu hohe Honorar familie ihre landwirtschaftlichen Einnahmen um ein Bedeutendes. folgende Weise eine Schuldentilgung zu verfuchen: forderungen auf Grund eines Schiedsspruches des Chemnizer Stadt­Die bäuerliche Landwirtschaft ist nicht imstande, Die Bauernschaft au ernähren. In demselben Sinne mark und des preußischen Striegsministers v. Seeringen sowie babe die Strantentasse als meltende Stuh betrachtet, flagte Dr. Böffer. Unter dem Präsidium des Fürsten Guido v. Hendel- Donners- rats auf drei Jahre von der Kassenpraxis aus. geschloffen. Weil nun in dem Artikel gefagt worden war, er äußert sich Dr. Paul Rohrbach  ): Rußland   hat sich in den mehrerer anderer hervorragender militärischer Bersönlichkeiten hat Bemerkenswert war bei dieser Gelegenheit ein von Dr. B. an Jahren von 1902-1906 durchschnittlich 12 Mill. Tonnen Getreide pro sich ein gwedverein begründet, deffen Biel die Jahr, oder in Geldwert ausgedrückt mehr als eine Milliarde Mart des deutschen Offiziertorps sein soll. Bekanntlich find feit langem mitteilte, er fei fon feit awei Jahren aus dem Biel   die Sanierung unseren Genoffen Dahl gerichteter Brief, in dem er diesem fährlich, a bhungern müssen, um die Binsen für seine aus die verfchiedenartigften Vorschläge zur Erreichung diefes Zieles ge- Reichsverbande ausgetreten und habe jegliche Be wärtige Schulb bezahlen zu fönnen. Schon seit einer Reihe von macht worden; der genannte Berein will sich nun dazu des Ver­Jahren lebt darum der Bauer in einem großen Teil des Reiches ficherungswesens bedienen. Jedes deutsche Offizierkorps wird als ziehungen zu feinen Streifen Streifen abgebrochen, nachdem ihn in einem Zustand chronischer Unterernährung. Die eine je nach Vermögenslage Verband schmählich im juristische Berfon Stime gelaffen Goldwährung, die Zahlungsbilanz, der europäische   Kredit des temporäre Lebensversicherung abschließen und zwar auf die Dauer Bermögenslage verschiedene habe; er fei froh, wenigstens feine feine baren Aus­Reiches jie beruhen famt und sonders nur noch auf der unvon dreißig Jahren. Da als Durchschnitt der Berau haben. Gegen das Schöffengerichtsurteil war vom Ge lagen mit Müh und Not von ihm zurüderhalten unterbrochenen, gewaltsamen Hinaustreibung der Getreidevorräte, fierungsfumme 100 000 m. vorgesehen find, so werden an noffen Dahl Berufung eingelegt worden, die am Montag zur Ver­die von Rechts wegen nicht zum Verkauf, sondern zur Grnährung die 800 Regimenter der deutschen Armee bezw, ihre Dffizierstorps bandlung tam. Dabei wurde Herr Dr. Böffer von dem Angeklagten des eigenen Boltes da sein sollten, ins Ausland." Rohrbach, der auch der Ansicht ist, daß bie Reform von 1861 die Verhältnisse im nach Berlauf von breißig Jahre 30 Millionen Mart zu zahlen sein. und feinem Berteidiger derart zugefezt, daß er ſchon ſein Spiel bor russischen Bauerntum im ganzen genommen nur verschlechtert Sofort nach Abschluß dieses Planes sollen die Polizen mit dem Urteilsspruch verloren gab und die Verfündung nicht ab. hat, zieht aus der heutigen Situation die folgende Stonsequenz: juristische Berfonen eingetragenen Offizierkorps bürgt. Diese Summe Rüdgang des Getreideegportes bedeutet für Rußland   die finan­zielle Katastrophe; Aufrechterhaltung der Stornausfuhr ist aber wird einzelnen perfchuldeten Offizieren oder deren Familien bezw. gleichbedeutend mit der fortgesetzten Hineindrängung der Bauern den einzelnen Offiziertowe mita Broz. Berziniung gelieben werden. Man hofft, diefe einen befannten Uebelstand beseitigende massen in die gänzliche physische und moralische Erschlaffung oder Einrichtung noch im laufenden Jahre in Kraft treten laffen in die Arme der Revolution.. All das hat seine Grenzen, und daß kein Volt auf die Dauer eine so starte Unterernährung au fönnen. Bemerkt muß not werden, daß als Versicherter immer nur das betreffende Offizierkorps, nicht aber ber einzelne berträgt, wie bie, au der das russische verurteilt ist, dafür zeugen angehörige gelten wird, so daß die Leitung des einzelnen die an Zahl wachsenden Bauernrevolten im Innern des russischen Storps auch die Aufsicht darüber in der Hand behält."

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Reiches.

Dieses Urteil hat der nationalliberale Schriftsteller 1908 ge­fällt, als der grandiose Ansturm der russischen Bauernschaft gegen

10 Millionen bevorschußt werden, wofür die Gemeinschaft der als

Dr. v. Daller.

Die Junterfeste von der Militärmacht zurüdgeschlagen worden war. Der Führer der 8entrumsfraktion im bayerischen Landtage, Inzwischen ist das Ministerium Stolypin  , Hand in Hand mit der Dr. b. Daller ist am Freitagmittag im Alter von 76 Jahren in Junterduma, eifrig an der Arbeit gewefen, um die Bauernschaft Freifing gestorben. Er lag schon seit längerer Zeit an Arterien­durch Begünstigung der Dorfbourgeoisie, durch die Bertrümmerung vertaltung trant. Daller begann feine parlamentarische Tätigkeit im der Dorfgemeinde usw. wirtschaftlich und politisch zu zersplittern. Februar 1871 und gehörte feitdem ununterbrochen dem bayerischen Dieser Versuch, die Liquidation der Ueberreste der Leibeigenschaft Bandtag an, in dem er als Führer der bayerischen Zentrumsfraktion aufzuhalten, wird aber nichts nüßen. Sobald der Borkämpfer der eine hervorragende Rolle spielte. rebolutionären Umgestaltung Rußlands  , das Proletariat, wieder, wie in den Revolutionsjahren, auf dem Kampfplab erscheint, wird auch die Bauernschaft sich erheben und mit der herrschenden Junterfippe nicht nur für die schmachvolle Reform von 1861, sondern auch für das halbe Jahrhundert der nachfolgenden Aus­beutung und Erniedrigung abrechnen.

England. Annahme der Betobill.

der

wartete, das deshalb dahin lautete: Die Bribattlage gilt durch den Privatfläger Dr. Bösser zurüdgezogen, das öffengerichtsurteil gegen den Beklagten Dahl wird aufgehoben und dem Privattläger werden fämtliche often auferlegt. Es ift fchwer zu begreifen, weshalb der Reichswahrheitsverband

diese unschäzbare Kraft nicht mehr beschäftigt.

Jugendbewegung.

Der Kampf gegen den Unterricht".

Am Mittwochabend sollte in einer öffentlichen nichtpolitischen Bersammlung ein wissenschaftlicher Vortrag gehalten werden. Die Botsdamer Regierung, Abteilung für Schulsachen, hatte jedoch mit ihrem bekannten Scharfsinn vorausgesehen, daß das eine Unter­its erteilung werden würde, und zwei Bolizeibeamte bes auftragt, sich den hierzu angeblich erforderlichen Erlaubnisschein vor­legen zu lassen oder den Vortrag zu inbibieren. Die Bebörde hatte jedoch ein Loch in ihrer Instruktion gelaffen. Und so tam es denn, daß der Neferent Davidsohn trots alledem einen wissenschaft­lichen Vortrag balten konnte, nur daß er an Stelle des ursprünglich beabsichtigten ein anderes, nicht minder lehrreiches Thema wählte. Das ist der Humor der Geschichte das widerrechtliche Ver­fahren der Behörde, das eine glatte Nichtachtung der Entscheidung Reichsgerichts ist, wird dadurch natürlich um nichts besser.

London  , 2. März. Unterhaus. Um 11 Uhr nachts wurde unter lebhafter Bewegung des Hauses auf Antrag des *) Dr. Paul Rohrbach  , Deutschland unter den Weltvölkern, Premierministers Asquith   beschlossen, die Debatte au schließen. Hierauf wurde das Amendement Chamberlainides

G. 89/90.