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Gewerkschaftliches.

Was Gronowski erzählte.

Nebenbei

tagsruhe einführen wolle, wenn die Arbeiter dafür sorgen fönnten, I ranten von Baumaterial hat man ein Uebereinkommen getroffen, daß sie in anderen Staaten auch abgeschafft werde! Ten Arbeitern das ihnen verbietet, an unorganisierte Arbeitgeber irgendwelches der Koloniewohnungen sind zum 3. März die Wohnungen gefün- Material zu liefern. Geld ist für einen solchen Unternehmer auch digt worden, indes haben sich die Arbeiter deshalb bis jetzt nicht sehr schwer aufzutreiben, da die Banken mit dem Kreditgeben an Den Fuchs als Moralprediger markierte der Zentrums- einschüchtern lassen. Das Lohnsystem will die Gesellschaft nicht unorganisierte Unternehmer äußerst vorsichtig sind. landtagsabgeordnete Gronowski- Dortmund, als er im Parla- ändern, da sie angeblich befürchtet, daß sonst nicht mehr sparsam werden der zentrale Verband und die ihm unterstellten Berufs­gearbeitet werde. Jetzt herrscht ein indirektes Lohnsystem, das es organisationen zu rüdsichtslosen Preistreibereien ausgenußt. Gin ment herausstrich, wie Zentrumsleute in Münster   das Ver- den Arbeitern unmöglich macht, zu erfahren, wie sich der wirklich Baumeister, der sich hierüber äußerte, erklärte, daß die Unterneh hältniswahlsystem bei der Gewerbegerichtswahl eingeführt verdiente und der bezahlte Lohn zueinander verhalten. Die Arbeit mer und Handwerksmeister jetzt glauben. Sie könnten für die Ar­hätten. Gronowski hat da wieder eine Not zur Tugend um in den Zinkhütten ist nach der in den Bleihütten die gesundheitlich beit verlangen, was sie nur wollten. Er führt unter anderem ein gefrempelt, wie wir jetzt erfahren. In Münster  , wo Bentrum mit am gefährlichste. Einheimische Arbeiter sind meist nicht dafür Beispiel an, wie für eine Arbeit, die bei gutem Unternehmergewinn und Zentrumsgewerkschaften dominieren, haben diese ge- zu haben, so daß von weither Leute herangeholt werden. Einen für 15 000 Stronen hergestellt werden konnte, nicht weniger als rechten Christen zehn Jahre lang nicht an die Einführung Sonntag kennen die Zinthüttenarbeiter nicht. Nun sind auch diese 25 000 kronen verlangt wurden, und wie der Unternehmer, der der Verhältniswahl gedacht. Ein katholischer Arbeiter- geplagten Proletarier in einen Kampf um besseren Lohn gedrängt das um 10 000 Stronen billigere Angebot gemacht hatte, dafür von der Organisation zu schweren Geldstrafen verurteilt wurde. sekretär von Münster  , Holle  , hat in einer Versammlung worden. Hoffentlich führen sie den Streit siegreich durch. Der zentrale Arbeitgeberverband ist es, auf dessen Befehl jett der Christen, in der wegen der Einführung der Verhältnis­im ganzen Bande die Lokaltarife in den Bauberufen gekündigt wahl Vorwürfe erhoben wurden, ausgeplaudert, daß die chriftlichen Arbeiterführer im Stadtverordnetenkollegium nur wird die jüngste Landtagsrede des christlichen Arbeiterſsekretärs Reihe von Orten die Arbeitszeit verlängern und die Löhne wo­In der Deutschen Bergwerks- Zeitung"( Nr. 49 vom 26. Februar) worden sind, die danach zum 1. April ablaufen. Man will in einer gezwungen zustimmten, als auf Anregung höheren Ortes" Gronowsti und die Reichstagsrede Giesberts gegen uc möglich herabsetzen. Verhandlungen haben an verschiedenen Orten der Magistrat eine Vorlage unterbreitet hatte. So ist es( in der Frage der Lage der Hüttenarbeiter) einer bemerkenswerten begonnen, aber der Zentralvorsitzende der Arbeitgeber erklärte be­also nicht das Verdienst der Zentrumschriften, wenn vor Betrachtung unterzogen. Mit Genugtuung wird zunächst konstatiert, Offenbar liegt ein allgemeiner Kampf in der Absicht des Unter­reits im voraus, daß sie schwerlich zur Einigung führen würden. furzer Zeit in Münster   nach dem Verhältniswahlsystem zum daß der Spalt zwischen dem alten Bergarbeiterverband und dem nehmertums, wobei man sich wahrscheinlich über den bestehenden Gewerbegericht gewählt wurde. Die gehorsamen Katholiken" christlichen Gewerkverein immer tiefer klafft und die Stimmung mußten, ob sie schon nicht wollten.- Uebrigens ist das zwischen den Vertretern der beiden Richtungen immer gereizter werde. Reichstarif hinwegjezen wird, der noch bis zum 1. Januar 1912 schwarze Münster   in Westfalen   gar nicht mehr so schwarz. Es sei bedeutungsvoll, was Gronowsti in folgenden Worten seiner Geltung hat. wie die Zahlen bei der jüngst erfolgten Gewerbegerichtswahl beweisen. Die Christen" erhielten 1397, die freien Gewerk­schaften 830 Stimmen. Es tagt also auch im frommen Münster  .

immer wieder berzögerte.

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Deutfches Reich.

Rede gefagt habe:

Scharfmacherfreunde.

Wir wollen uns durch die Verheßung der Sozialdemokratie nicht von einer gefunden Sozialpolitik abbalten lassen. Wir wollen auch nicht die Gefälligkeitsschwäger der Arbeiter sein. Nicht die Wünsche der Masse, sondern das Wohl des Water­landes muß maßgebend sein."

Hieran knüpft die Bergwerks- Zeitung" folgendes an:

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Das sind Töne, die seit Jahren nicht mehr aus den Reihen der christlichen Gewerkvereine erflungen sind, Töne, die in der Eat in erfreulichem Gegensatz stehen zu der Kampfesweise, die Herr Efferts und seine Freunde noch vor kurzem, besonders aber beim Bergarbeiterstreit des Jahres 1905 fich gegen die Arbeit. geber zu eigen gemacht hatten."

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ihr

Verfammlungen.

Die Arbeiter aus den Schultheißbetrieben von Berlin  , Nieder. schöneweide und Pankow   beschäftigten sich in einer Versammlung im Gewerkschaftshaus mit allgemeinen Betriebsangelegenheiten. Zur Tarifbewegung im Holzgewerbe. Unter anderem wurde energisch protestiert gegen das Ansinnen der Brauerei, auch in diesem Jahre wieder den Urlaub bereits im Mo­Die zentralen Verhandlungen über die einzelnen Städte nat März beginnen und im November beenden zu lassen. Als der wurden in den letzten Tagen in Berlin   fortgesetzt. Mit Aus­Arbeiterausschuß hiergegen Einwendungen erhob, wurde von einem nahme von Kalfheim ist nun über alle Orte verhandelt. Die Lieg­Direttor gejagt, die Wintermonate seien die geeignetsten für den niger Arbeitgeber weigern sich, vor dem Forum der Zentralvor­Urlaub, da sei die Luft am reinsten. Treffend wurde erwidert, doch stände und der zentralen Schlichtungskommission zu erscheinen und Also, was heißt nach Gronowski noch Masse! Das sind jedenfalls nur für die, die in den Harz  , nach der Schweiz   oder an wird der Vorstand des Arbeitgeberschutzverbandes, weil die Arbeit doch nur gewöhnliche Arbeiter, und deren Wünsche zu berücksichtigen, die Riviera fahren könnten. Dies würde allerdings für die in den geber dieser Stadt den verlängerten Vertrag gebrochen und die ist rbeiter aussperrten, die Konsequenzen zu ziehen haben. Die Ar- faum noch nötig! Die Masse steht ja nach Gronowski wohl Schultheißbetrieben beschäftigten Arbeiter keinesfalls zutreffen. außerhalb des Begriffes Vaterland, hat mit diesem nichts zu tun! Dieselben sind vielmehr der Meinung, daß der Urlaub für sie mur beitgeber in Forst und Kalkheim, welche den Arbeitern gekündigt Wem es gut geht, d. h. wer zu den Satten gehört, der hat ein Bater- Erholung sein kann, wenn Gelegenheit vorhanden ist, denselben in hatten, haben sich verpflichtet, die Entlassung zu verschieben, um land und repräsentiert es! Also es lebe das Glück der Satten den Sommermonaten bei warmem, schönem Wetter wahrzunehmen. das endgültige Resultat der Verhandlungen zunächst abzuwarten. Wohl ist maßgebend! Nun weiß man, warum die christlichen Arbeiter- Gine dahingehende Resolution fand einstimmige Annahme. Von In Finsterwalde   hat der Unternehmer Weise eine größere Anzahl fekretäre so besorgt sind, wenn es sich darum handelt, Junker und einigen Kollegen wurde alsdann der Haustrunk, der nach den tarif­Arbeiter entlassen, weil sein Vorschläge bei den Verhandlungen Schlotbarone au fügen und zu schügen, ihnen Millionen und lichen Abmachungen aus gutem, ausstoßfähigem Bier bestehen soll, nicht akzeptiert wurden. In Neumünster   haben die Arbeiter den Milliarden zuzuschanzen und der Masse Recht und Brot zu ver- einer scharfen Kritik unterzogen. Die Schultheißbrauerei hat int Betrieb des Arbeitgeberverbandsvorsitzenden verlassen, weil dieser fümmern. Die Masse sind die Arbeiter, zu denen sich zu rechnen vorigen Jahre die Brauerei Pfeifferhof in Breslau   käuflich über­den Weg zu Verhandlungen nicht finden konnte, sondern diese sehr bald als Schande bei den chriftlichen Heerführern gelten wird, nommen. Einen Teil des übernommenen Bieres ließ man in die Am weitesten vorgeschritten sind die Verhandlungen für die die hier und da früher einmal gezeigte Klassensolidarität ist nur als Oder laufen, der andere Teil wurde den Berliner   Arbeitern als Haustrunt offeriert und diese mußten sich das Zeug bis in diese Städte Stuttgart  , Aachen  , Chemnik, Helmstedt  , Elberfeld  , Elbing   christliche Entgleisung aufzufaffen. und Breslau  . Ueber Neumünster, Serford, Bosen, Kirchheim und Sehr beifällig wird Giesberts in dem Scharfmacherorgan Woche hinein herunter ekeln. Einige dieser Kollegen sind dabei Weiter wurde auf die ungleichmäßige Behandlung hingewiesen, Forst wird gegenwärtig noch weiter verhandelt, während die Ber  - beurteilt, wie er Strupp und andere Hüttenbarone gegen Hue ver unfreiwillig Abstinenten geworden. handlungen für Bremen   wegen der Arbeitseinstellung stoden. Von teidigt: den übrigen Orten sind die Vertreter größtenteils nach Hause ge= Ich will hier nicht untersuchen, ob die Firma Krupp   und die die den organisierten und unorganisierten Arbeitern zuteil wird. Auf der Abteilung II wurde während der Arbeitszeit dem organi­anderen beteiligten Unternehmen zu viel verdienen. Ein hervor fierben Brauer Pawlik von dem Bundesmitglied Jung der reift, um weitere Vollmachten einzuholen oder aber von den Oris­parteien beschließen zu lassen, daß die noch vorhandenen Diffe­ragendes Mitglied dieses Hauses hat einmal gesagt: Ohne Profit Schlauch weggerissen, dabei fiel B. und verletzte sich erheblich. Die renzen dem Schiedsgericht überwiesen werden sollen. raucht tein Schornstein. Es ist gewiß richtig, daß nicht bloß Strantentasse flagte gegen J. auf Erstattung der entstandenen Krupp, sondern auch andere Firmen hohe Gewinne erzielen. Aber Kosten und J. wurde auch verurteilt. Inzwischen hatte die Direk die Gerechtigkeit gebietet doch auch zu sagen, daß diese Millionen tion erklärt, wenn J. verurteilt werde, solle er ohne weiteres ent­auf das ganze Industriegebiet befruchtend wirken." laffen werden, aber wer nicht entlassen wurde, war J. Auf der So Giesberts. Das Kohlensyndikatsorgan schnalat mit der Abteilung I famen vor längerer Zeit die unorganisierten Faßfahrer Bunge wie folgt: zusammen, um zu beratschlagen, wie sie ihre Mitfahrer, welche or Solche Aeußerungen aus dem Munde eines den christlichen ganisiert sind, los werden können. Die Mitfahrer erfuhren davon Organisationen nahestehenden Arbeiterführers wären noch vor und protestierten in der Gruppenversammlung des Brauerei und wenigen Jahren unmöglich gewesen. Im Wettbewerb mit den Mühlenarbeiterverbandes energisch dagegen. Hierbei wurde von Sozialdemokraten um die Erfüllung der Wünsche der Maffe", wie dem Fahrer Jakob gesagt, daß er beffer täte, an seine Vergangen­fich Herr Gronowski oben ausdrückt, um die Gunst der Wählermassen heit zu denken, statt zu versuchen, Leute bei der Direktion anzu im Ruhrrevier gingen die Chriftlichen in ihrer Agitationsweise schwärzen. Eine Beleidigungsklage gegen den Mitfahrer Boy und in ihren Kraftansdrüden gegen die Arbeitgeber oft genug über feitens Jakob war die Folge und Boy wurde von der Direktion die Leistungen der Sozialdemokraten hinaus. Wir begrüßen erklärt, daß er sofort entlassen würde, wenn er verurteilt sei. Auf den Umschwung, der sich praktisch bei der seine Frage, was denn mit Ja to b geschehe, wenn ihm das Be jüngsten Lohnbewegung, am deutlichsten behauptete bewiesen würde, antwortete man, dann werde dieser mertbar gemacht hat, mit Freuden und hoffen, entlassen. Jakob wurde nun sowohl vom Schöffengericht als auch daß er auf innerer Ueberzeugung und nicht etwa bom Landgericht mit seiner Klage unter Ueberbürdung sämtlicher auf politischen Erwägungen beruht und von Soften abgewiesen, da ihm einwandfrei nachgewiesen wurde, daß die politischer Tattit diktiert ist." Beschuldigungen gegen ihn zu Recht erhoben seien. Wer nun aber glaubt, daß 3. entlassen sei, obgleich seit dem Urteilsspruch bereits 3 Wochen vergangen sind, befindet sich im Irrtum. Den Organi fierten hätte man höchstwahrscheinlich schon nach dem Urteil des Schöffengerichts entlassen. Ein Antrag, die Hilfsarbeiter fünftig bei Ausschußwahlen in den Sparten wählen zu lassen, in denen sie arbeiten, fand einstimmige Annahme.

Die zentrale Schlichtungsfommission wie die Verbandsvor­stände find augenblicklich dabei, für die Orte, wo die Verhandlungen unterbrochen, eine neue Basis zu finden, oder die notwendigen Schiedssprüche, die insbesondere in bezug auf die Arbeitszeit für die meisten Städte notwendig sind, vorzubereiten. Mit Sicherheit darf jetzt angenommen werden, daß für die meisten Orte eine Ver­ständigung möglich ist. Aus diesem Grunde hat die zentrale Schlich­tungsfommission den dringenden Wunsch ausgesprochen, daß weitere Aussperrungen und Streits in den in Frage kommenden Orten nicht stattfinden, solange die Verhandlungen fortdauern.

Für Mitte dieser Woche dürfte das endgültige Resultat zu erwarten sein.

Die Arbeitsverhältnisse der Oderfchiffer.

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Bor kurzem find die statistischen Erhebungen über die Rege­lung der Arbeitszeit abgeschlossen worden; vom Beirat für Ar beiterstatistik wurden dem Reichstanzler entsprechende Vorschläge unterbreitet, die allerdings die Wünsche der Schiffer bei weitem nicht erfüllen. Unter den Arbeitsverhältnissen auf den verschiede nen Stromgebieten gehören die der Oderschiffer zu den un Die Bergwerks- Zeitung" begrüßt die Herren Arbeiterführer" günstigsten; hier treten Mißstände zutage, die man taum für aufs herzlichste, praktisch führen solche Anschauungen ja zu allen möglich halten sollte. Die überlange Dauer der Fahrzeiten führt schmuhigen Verrätereien gegen die um ihre Rechte fämpfenden zu vollständiger Erschöpfung der Schiffsmannschaften. So wie Arbeiter. Wie das auch die letzte Lohnbewegung der Ruhrberg  auf der Oder wird auf teinem anderen Stromgebiete mit der leute gezeigt hat. Die überschwenglichen Lobesbezeugungen der Arbeitskraft der Schiffsmannschaften gewirtschaftet. Unmenschlich Scharfmacher haben die christlichen Gewerkschaftsführer reichlich lange Arbeitszeiten sind nicht nur auf der Fahrt, sondern auch verdient. beim Laden und Löschen der Frachten allgemein üblich. Die Lohn. Ein Streik jugendlicher Arbeiter und Arbeiterinnen der Zertil. berhältnisse sind die denkbar traurigsten. Die Schiffahrtsperiode beträgt 9-10 Monate. Die Bootsleute erhalten im Durchschnitt industrie ist vor zehn Tagen in Mülhausen   i. Is. ausge monatlich 95 Mt. Lohn, die Steuerleute 100-115 Mt. Dafür brochen. Es sind die Aufsteder und Aufstederinnen( Spinnereihilfs­haben sie die Verantwortung für die Ladung, für das Schiff usw. arbeiter) der Baumwollspinnereien Dreyfus- Lank u. Cie., Spin­zu tragen. Ueberstunden werden nur selten und dann mit 25 f. nerei und Weberei der Cité und Charles Mieg u. Cie., ferner die für die Stunde vergütet. Vom Monatslohn werden 3-6 Mt. eine Aufsteder der Sammgarnspinnerei Schwarz u. Cie., die sich im behalten, der sogenannte Nachschuß, der erst bei Schluß der Schiff Streit befinden. Sie fordern Lohnerhöhung. Die Löhne sind zur­fahrtsperiode zur Auszahlung gelangt, wenn sich der Schiffsmann zeit derart, daß beispielsweise bei Dreyfus Lanz u. Cie. die gut geführt hat. Dies System macht begreiflicherweise viel böjes Jugendlichen 1,20 bis 1,40 m. täglich verdienen, fie verlangen Blut. Auch sonst gibt es noch eine Unmasse von Misständen, bie ganze 30 Bf. täglich mehr! Die Firma aber, die in den legten das Arbeitsverhältnis unerträglich machen. Kein Wunder, daß die Jahren glänzende Ueberschüsse gemacht hat, hofft der Bewegung Schiffsmannschaften jetzt zur Selbsthilfe greifen wollen, nachdem Herr und Meister zu werden: Zur Strafe dafür, daß ihre Kinder die Schiffsgesellschaften durch ihre Dienstvorschriften ein wirkliches streifen, wurde am letzten Lohntage den erwachsenen Arbeitern, Stlabenverhältnis geschaffen haben. 3000 Oberschiffer haben sich welche von der Firma Kohlen für den Haushalt bezogen hatten und mit der Bezahlung noch im Rückstande waren, der dem deutschen   Transportarbeiterverbande angeschlossen. Durch rege und intensive Agitation während der letzten beiden Winter reftierende Betrag rüdsichtslos ganz bom Lohn und während der verflossenen Schiffahrtsperiode ist eine straffe abgezogen, so daß es vorkam, daß ganze Familien an dem Organisation geschaffen worden, der erfreulicherweise nicht nur Lage ohne einen Pfennig Lohn blieben! Die Direktion dieser Spinnerei gilt als besonders christlich", was sie aber lediglich Bootsleute sondern auch die Schiffsführer angehören. Die letzten durch Begünstigung der christlich Organisierten dartut. In einem Winterversammlungen im Odergebiete waren reindrucksvolle De­anderen Stadtviertel greift die Polizei zugunsten des Fabri­monstrationen, gegen die miserablen Arbeitsverhältnisse in der fanten in den Streit ein, indem sie mehrere Jugendliche als" Rä­Binnenschiffahrt. Jetzt drängen die Mannschaften auf eine Rege- delsführer" aufs Revier- Polizeikommiffariat zitiert hat. lung der Lohn- und Arbeitsverhältnisse. Der Vorsitzende der In zwei von den vier Fabriken haben die Streifenden am Frei­Binnenschiffer der Elbe, Oder und der märkischen Wasserstraßen, Genosse Schüning- Berlin, hält diese Woche in allen größeren tag die Arbeit bedingungslos wieder aufgenommen. Die Vermitt­Umladepläzen Versammlungen ab, in denen über weitere Schritte lung des Bürgermeisters, die die Streifenden nachgesucht hatten und beraten werden soll. Binnen kurzem wird es zeigen, ob die Ober­schiffer durch eine Lohnbewegung die unleiblichen Arbeitsverhält niffe ändern wollen. Bei einer Lohnbewegung fämen 3000 Ded mannschaften und außerdem 400-500 Maschinisten und Heizer in Frage, die im Zentralverbande der Maschinisten und Heizer organisiert sind.

die vom Bürgermeister zugesagt worden war, wurde von den Fabrik­befizern zurückgewiesen. Immerhin hat der Deutsche Textilarbeiter verband aus der Bewegung durch eine erfreuliche Anzahl von Bei­trittserklärungen Nutzen gezogen.

Husland

Schwedische Scharfmacher.

Letzte Nachrichten.

Schmiergelder für französische   Beamte.

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Baris, 4. März.( W. T. B.) Aus Rochefort wird berichtet, daß der Bauunternehmer Bagniol unter der Beschuldigung ver­haftet worden sei, daß er bei Gelegenheit der Ausführung ver­fchiedener Bauten für das Ministerium dem Marineingenieur Giraud Bestechungsgelber bezahlt habe. Pagniol soll bereits ein Geständnis abgelegt haben. Auch Giraud wurde trotz entschiedenen Leugnens in Haft genommen.

Verurteilung der royalistischen Lärmmacher. Paris  , 4. März.( W. T. B.) Die wegen der letzten Ruhe­störungen vor dem Theatre Française verhafteten Demon­ftranten hatten sich heute vor dem Strafrichter zu verantworten. Maurice Bujo wurde zu einem Monat Gefängnis und 25 Frant Geldstrafe verurteilt. Sechs andere Ruhestörer erhielten Geld. strafen von 25 oder 16 Frank und Freiheitsstrafen von einem Monat oder acht Tagen mit Strafaufschub. Ein Angeklagter wurde zu acht Tagen Gefängnis verurteilt.

Gendarmerieattacken in Frankreich  .

Cancale( Frankreich  ), 4. März.( M. T. B.  ) Zwischen hiesigen Reedern und Fischern sind Streitigkeiten ausgebrochen. Es fam infolgedessen zu Unruhen, die zu einem Zusammenstoß mit der Gendarmerie führten. Eine Frau wurde getötet, zehn Seeleute verwundet. Verstärkungen der Gendarmerie sind unterwegs.

Aus Unvorsichtigkeit die Mutter erschossen. Streit der Zinkhüttenarbeiter in Dortmund  . Mannheim  , 4. März.( W. T. B.) Im Stadtteile Feuden. Unter der Ueberschrift Das Zwangsregiment im Arbeitgeber heim hat sich gestern ein schweres Unglüd ereignet. Der Lehrer Seit dem 17. Februar stehen zirka 200 Arbeiter der Zinkhütte lager" veröffentlichte fürzlich das Svenska Morgenblad  ", ein real- Duender war mit dem Bußen seines Revolvers beschäftigt, ohne im Streit. Das Werk gehört der Aktiengesellschaft für Bergbau, tionäres Blatt, das die Interessen des Unternehmertums rüdsichts. zu wiffen, daß noch eine Patrone in dem Laufe stedte. Blöblich Blei- und Zinkfabrikation zu Stolberg   und in Westfalen   mit dem los zu vertreten pflegt, einen Artikel, in dem das terroristische entlud sich die Waffe und der Schuß ging der, ihrem Sohne gegen­Sitz in Aachen  . Die Arbeiter fordern eine Abänderung des Lohn- Gebaren des zentralen Arbeitgeberverbandes schonungslos aufge. überfügenden Mutter in die Brust, die schwer verletzt zu Boden fant. systems und die Einschränkung der Sonntagsarbeit. Wo die Sonn- deckt und scharf verurteilt wurde. Es handelt sich hier um den tagsarbeit als notwendig hingestellt wird, soll ein Lohnzuschlag ge- Terrorismus, den die Unternehmer der Bauberufe, die jener Ber  - Sie wurde in das nächste Krankenhaus übergeführt. währt werden. Die Firma betonte früher immer, daß es unmög band umfaßt, in ihrem eigenen Lager ausüben, um einen unber­lich sei, die Sonntagsarbeit abzuschaffen, da die Oefen dann be- brüchlichen Organisationszwang durchzuführen. Ueber Bauten, mit schädigt würden. Als aber vor einem Jahre die Arbeiter in einen denen sich unorganisierte Unternehmer oder Handwerksmeister be­wilden Streit eintraten, standen die Oefen sechs Tage still und faßt haben, wird ohne weiteres die Sperre oder, wie es in dem hatten doch keinen Schaden erlitten. Die Werksverwaltung hatte Verband heißt das Arbeitsverbot" berhängt, und wie gegen miß­den Arbeitern damals versprochen, daß die Löhne wieder steigen liebige organisierte Arbeiter, so geht das Unternehmertum im follten, wenn die Binfpreise stiegen. Die Preise sind nun mit der eigenen Lager gegen die mißliebigen unorganisierten Arbeitgeber Beit wiederholt erheblich gestiegen, aber eine Besserung der Böhne auch mit schwarzen Listen vor, um ihre Existenz zu vernichten. wurde nicht vorgenommen. Die Arbeiter jahen ein, daß sie sich Das genannte Blatt veröffentlicht unter anderem ein Arbeits­organijieren mußten, ehe sie Forderungen stellen fonnten. Jest   verbotszirkular, wie sie an die Mitglieder versandt werden, um erklärt die Verwaltung des Werfes in Dortmund  , daß sie die Sonn- die unorganisierten Unternehmer zu boykottieren. Mit den Liefe­Berantwo. Redakteur: Hans Weber, Berlin  . Inseratenteil verantw.: Th. Glode, Berlin  . Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdr. u. Verlagsanstalt

Die Lage auf Haiti  .

Cap Haiti, 4. März.( W. T. B.) Hier droht eine Hungersnot auszubrechen, da die Landbewohner aus Furcht vor Gewalttätig. feiten feine Lebensmittel mehr in die Stadt bringen. Infolge der fortgesetzten Verhaftungen von Revolutionären, die paarweise ans einander gefesselt werden, sind die Gefängnisse überfüllt. Nur Militärpersonen und Fremde werden auf den Straßen geduldet. Von den einheimischen Bürgern halten sich die meisten aus Furcht vor den Represalien der Machthaber verborgen. Paul Singer& Co., Berlin   SW. Hierzu 5 Beilagen.