Gewerkschaftliches.
Ein Angriff auf das Streikrecht vereitelt.
In der Nummer vom letzten Sonntag teilten wir mit, daß Schlossermeister Franke das Streifrecht zu beseitigen oder doch wesentlich einzuschränken trachtete, indem er aus Anlaß eines Streits in seinem Betriebe nicht nur die streifenden Arbeiter, sondern auch die Mitglieder der Ortsverwaltung des Deutschen Metallarbeiterverbandes auf Schadenersatz verklagte. Am Donnerstag wurde in dieser Sache das Urteil verkündet. Das Gericht hat sich auf den Standpunkt gestellt, den der Anwalt der Beklagten vertrat. Die Klage des Herrn Franke wurde fostenpflichtig abgewiesen. Es ist also dem Unternehmer beziehungsweise seinen Hintermännern nicht gelungen, auf dem Wege der Schadenersatzklage den Arbeitern das Streiken unmöglich zu machen. Unternehmer, die feinen Streit wollen, werden sich also auch in Zukunft so verhalten müssen, daß die Arbeiter nicht nötig haben zu streiken.
Eine Berichtigung.
Wir erhalten die folgende zuschrift:
Die in Nummer 66 des Vorwärts" vom 18. März unter dem Titel: Wieder ein Terrorismusschwindel" aufgestellte Behaup tung, daß mein dort in Frage stehender Uebertritt durchaus freiwillig" vom christlichen zum Deutschen Metallarbeiterverband" erfolgt sei und ich auf Grund Drohung meines älteren Bruders den Uebertritt rückgängig gemacht hätte, ist unwahr. Wahr bleibt hingegen, daß meine Ueberschreibung zum Deutschen Metallarbeiterverband, nachdem mir mein Mitgliedsbuch unter den Vorwand der Einsichtnahme von den Anreißer Hoffmann weggenommen war, durch den Vertrauensmann Schmidt, trok meines Protestierens, bewerkstelligt wurde. Ferner ist wahr, daß die in Frage stehenden deutsche Metall arbeiterverbandsmitglieder Hoffmann und Schmidt mich ersuchten, zweds Regelung des Falles mit zum Verbandsbureau
zu gehen.
Als ich dort ankam, mutete man mich im Beisein des ersten Bevollmächtigten Herrn Adolf Cohen zu, eine Erklärung zu unterschreiben, wonach mein lebertritt freiwillig erfolgt sei. Als ich diese Zumutung ablehnte, wurde ich mit dem Bemerken, ich sollte das deutsche Metallarbeiterverbandsmitgliedsbuch wiederbringen, dann erhielt ich mein altes Buch retour kurzer Hand entlassen. Die Abholung meines christlichen Metallarbeiterverbandsmitgliedsbuches fonnte deswegen nicht gleich er folgen, weil ich an eine Fußquetschung trant zu feiern genötigt war.
Hochachtungsvoll
Felig Jablonski. Berlin , Thurmstr. 50, S. I. Eine Berichtigung zu bringen, selbst wenn ihr Inhalt den Tatfachen nicht entspricht, zwingt ja Beitungsredaktionen das Gesez Wir fönen deswegen die Aufnahme der unrichtigen Behauptungen des Herrn Jablonski nicht zurückweisen. Von allen sonst an der Affäre Beteiligten wird uns auf das Bestimmteste versichert, daß die Darstellung in Nummer 66 des Vorwärts" durchaus den Tatsachen entspricht. Noch mehr: Auch Herr Jablonski hat auf dem Bureau des Metallarbeiter- Verbandes unter Zeugen die Darftellung als richtig anerkannt. Er hat die" Bumutung", eine im glei chen Sinne gehaltene Erklärung zu unterschreiben, nicht abgelehnt, sondern erklärt, wegen der Unterschrift seinen Bruder fragen zu wollen. Es wurde ihm dann gesagt, daß sein christliches Verbandsbuch, wenn er dies wünsche, ihm gegen Rückgabe des Metallarbeiter. Verbandsbuches jederzeit zur Verfügung stehe. Nach der von ihm gewünschten Aussprache mit seinem Bruder hat er dasselbe dann zurüdgefordert und anstandslos erhalten.
Tarifbewegung in der Berliner Album-, Mappen und Galanteriewaren- Industrie.
In allen 15 Versammlungen wurde folgende Resolution eins stimmig angenommen:
Wegen Tarifbrudh feitens des Unternehmers find die Safen. I überfüllten Bersammlungen nahmen sie die Berichte der Verbands. und Kohlenarbeiter der Firma Kurt Thomas zu Spandau am funktionäre und die Mitteilung entgegen, daß die streikenden 22. März in einen Abwehrstreit eingetreten. Die Firma hatte Former und Gießereiarbeiter hohnlachend die Zumutung der Unterim vorigen Jahr nach achttägigem Streik die Forderungen der nehmer zurückgewiesen haben, bedingungslos die Arbeit wieder aufStreifenden anerkannt und einen einjährigen Lohntarif mit dem zunehmen. Freudig wurde der Beschluß der Verbandsleitung aufsuchte die Firma die alten und langjährigen Arbeiter durch Ent- erhalten sollen. Transportarbeiterverbande abgeschlossen. In der letzten Zeit ver- genommen, daß die Ausgesperrten die volle Streifunterstützung lassung zu maßregeln und an deren Stelle unorganisierte Arbeiter einzustellen. Sie verbot den Neueingestellten den Beitritt zum Transportarbeiterverband mit der Strafe der Entlassung. TroßFirma glaubte, ihren Herrenstandpunkt wieder einnehmen zu können, dem war es gelungen, die Arbeiter zu organisieren. Als nun die erklärte der Unternehmer Thomas den Hafenarbeitern, daß er nunmehr den alten Tarif nicht mehr als gültig anerkenne und gab bekannt, daß er selbst einen neuen Tarif ausgearbeitet, der in manchen Akkordſäben eine Herabsehung derselben bis zu 30 Prozent bedeutet. Wegen der Maßregelungen und des Koalitionsverbotes traten die sogenannten Salzhofarbeiter bereits am Nachmittage des 22. März, nachdem eine gewählte Kommission vergeblich versuchte, auf dem Wege von Verhandlungen eine Verständigung mit der sich am Abend desselben Tages die Hafenarbeiter einmütig, an, um Firma herbeizuführen, in den Abwehrkampf. Demselben schlossen dem Unternehmer zu zeigen, daß sie sich einen derartigen frivolen Vertragsbruch nicht bieten und das Recht der Koalition nicht so ohne weiteres nehmen lassen.
Die Firma Thomas wird, genau wie im vorigen Jahre, durch verlockende Inserate in bürgerlichen Zeitungen versuchen, Arbeitswillige heranzuziehen. Wir bitten daher, für Fernhaltung des Buzuges Sorge zu tragen und werden alle arbeiterfreundlichen Blätter um Abdruck gebeten.
Deutscher Transportarbeiter- Verband, Verwaltung Spandau . Deutsches Reich .
Internationale Diamantschleifer- Konferenz.
Frankfurt a. M., 22. März. Im hiesigen Gewerkschaftshause tagte diese Woche eine internationale Diamantschleiferkonferenz, die auf Beschluß der letzten Tagung des Weltbundes der Diamantarbeiter vom Vorstand des Weltbundes einberufen wurde. Die Konferenz beschäftigte sich lediglich mit der für die Diamantschleifer so wichtigen Frage der Regelung der Lehrlingsverhältnisse. Es wurde untersucht, welche Maßnahmen zu ergreifen sind, um die Ueberfüllung des Berufes mit Lehrlingen zu verhindern.
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Anwesend waren 38 Delegierte und zwar aus Holland 14, Belgien 7, Frankreich 6, Schweiz 1 und Deutschland ( D. M.-V.) 10. Das Bureau bildete der Vorstand des Weltbundes der Diamantarbeiter: Polak- Amsterdam, Vorsitzender und Le Guere Baris, Bartels- und Romeo- Antwerpen als Beisizer. Polat Amsterdam eröffnete die Konferenz mit einer Einleitungsrede, in der er die früheren Versuche, die Lehrlingsfrage zu regeln, schilderte und die Aufgaben der Konferenz besprach. Der lebte Stongreß des Weltbundes, der im Herbst vorigen Jahres in Amsterdam tagte, habe die Lehrlingsfrage eingehend beraten und sei zu dem Ergebnis gekommen, die Verhältnisse genau zu untersuchen, bevor eine bestimmte Taktik zu diesem Punkt festgesetzt wird. Man habe daher beschlossen, diese Konferenz der Diamantschleifer einzuberufen. Der Gedanke, die Zahl der Lehrlinge in dieser Industrie zu beschränken, ist sehr alt. Schon vor 40 Jahren haben Arbeitervereine Beschränkung in der Lehrlingsaufnahme verlangt, um dadurch eine Ueberfüllung des Berufes zu verhindern. Die Diamantindustrie umfaßt nur einen engen Kreis, ein Ueberfluß von Arbeitskräften ist daher gerade in dieser Industrie von Verhängnis für die hier Tätigen. Auf verschiedenen Kongressen der Diamantarbeiter stand die Lehrlingsfrage im Mittelpunkte der Debatten. Im Jahre 1897 faßte man den Beschluß, keine Lehrlinge mehr zuzulassen. Und es gelang auch wirklich von 1897 bis 1904 die Lehrlingsaufnahme zu verhindern. Dazu war vor allen Dingen eine gute Organisation notwendig. Zu diesem Erfolg beis getragen hat aber ganz wesentlich, daß das Diamantfach damals fein gutes war. Es herrschte große Arbeitslosigkeit, so daß wenige Eltern Neigung fanden, ihre Kinder Diamantarbeiter werden zu lassen.
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" Die Versammelten erblicken in der Androhung der Aussperrung durch den Bezirksverband der Chemnizer Metallindustriellen lediglich ein Mittel zur Einschüchterung, um die Former und Gießereiarbeiter zum Rücktritt von ihren berech tigten Forderungen zu veranlassen. In Anbetracht der Wichtigteit dieser Forderungen für die gesamten Eisengießereiarbeiter betrachten die Versammelten die Aufrechterhaltung der Forde rungen für die Former und Gießereiarbeiter als ihre selbstver= ständliche Pflicht und die Uebernahme einer etwaigen Aussperrung durch die Chemnitzer Metallindustriellen für unerläßlich." In weiteren fünf stark besuchten Versammlungen nahmen bie einmütig stellten sie sich auf die Seite der Streifenden, denen fie Modell- und Fabrittischler Stellung zu dem Aussperrungsbeschluß; durch Solidarität zum Siege verhelfen und auch die Aussperrung übernehmen wollen.
So steht denn die Arbeiterschaft der Chemnizer Metallindustrie geschlossen in dem Kampfe, gut organisiert und diszipliniert, wie nie zuvor. Seit dem Streit der Chemnizer Maschinenbauer vor vierzig Jahren jah Chemnitz einen so großen Kampf nicht in seinen Mauern! Das Chemnizer Unternehmertum, das im Arbeiter nur das Mittel zum Zweckt seiner Bereicherung, nicht den gleichberech tigten Vertragabschließenden sieht, ist ganz fonsterniert; solche Einigkeit hatten die Herren nicht erwartet! Nun wollen sie Uneinigkeit mit Hilfe der bürgerlichen Presse und der christlichen Gewerkschaft- die armen Schächer- und der Gelben unter die Arbeiter bringen! Diesmal ist aber alle Liebesmüh umsonst!
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Christliche Verleumdungen.
bandes, Martin Fromm in Köln- Ehrenfeld , hatte über eine Anzahl Der Redakteur des Organs des christlichen Keramarbeiterberfreiorganisierte Keramarbeiter der Zahlstelle Tirschenreuth in der Oberpfalz beschimpfende Univahrheiten verbreitet. 12 der frei organisierten Arbeiter hatten gegen Fromm, um die Unwahrheiten des christlichen Blattes festzustellen, Beleidigungsklage erhoben. Obwohl der Christ Fromm in früheren Fällen, wenn er sich beleidigt fühlte, feinen Pardon gab, willigten die Kläger , um den Christen bor Strafe zu bewahren, in folgenden Vergleich:
Der Beklagte erklärt, daß er die Behauptung, die Mitglieder des Porzellanarbeiterverbandes in Tirschenreuth trieben Ter rorismus und hätten eine am 29. Oftober vorgekommene Mißhandlung veranlaßt, nicht machen kann und will.
Er nimmt daher die in Nr. 47 der Keramarbeiterzeitung" bom 26. November 1910 unter der Ueberschrift:" Wie der freie Borzellanarbeiterverband jugendliche Mitglieder wirbt" gegen diesen Verband enthaltenen Behauptungen und Beleidigungen als durchaus unbegründet mit dem Ausdruck des Bedauerns zurüd.
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Dieser Vergleich wird je einmal durch den flägerischen Vera treter auf Kosten des Beklagten in der Ameise" und der„ Keram arbeiterzeitung" und in der Fränkischen Tagespost" veröffent licht. Der Beklagte übernimmt die sämtlichen Kosten. Strafantrag und Privatklage werden zurüdgenommen.
Letzte Nachrichten.
Zum Sturze Stolypins.
schieden sei. Stolypin wurde zwar in 3ars toje Selo empfangen, soll aber seine Demisfion nicht zurückgezogen haben. Andererseits habe der Kaiser die Demission nicht angenommen.
Sozialdemokratischer Wahlfieg.
Petersburg, 23. März. Während im Laufe des heutigen Anders tam es aber, als die Technik weiter vorschritt und die Tages verlautet hatte, daß Stolypin plöglich seine Demission Elettromotore eingeführt wurden. Da waren die Arbeiter nicht zurückgezogen habe und im Amte bleibe, wird jezt die Nach mehr stark genug, die Zufuhr an neuen Arbeitskräften zu berricht verbreitet, daß die Ministerkrise bisher noch nicht enthindern. Anfangs 1904 tam es in der Diamantbranche zu einem Der am 16. Ottober 1909 zwischen der Vereinigung Berliner großen Konflikt zwischen Arbeitern und Unternehmern, der eine Lederwarenindustrieller einerseits und den Verbänden der Buchbinder, Aussperrung zur Folge hatte. Beim Friedensschluß mußten sich Sattler und Portefeuiller andererseits geschlossene Vertrag läuft am die Arbeiter verpflichten, alle Jahre einige hundert Lehrlinge zu 30. Juni ab, wenn er drei Monate zuvor gekündigt wird. Eine zulassen. Durch den größeren Bezug von Diamanten aus Afrita Sigung der Vertrauensleute des Berufes hatte bereits dazu Stellung kam ein Aufschwung der Industrie und durch dieses Aufblühen genommen und fich für die Kündigung des Vertrages ausgesprochen entstand bald ein Mangel an Arbeitskräften. Nun fielen alle und eine neue Tarifvorlage vorbereitet. Gründe für die Fernhaltung von Lehrlingen weg und der Andrang Der noch geltende Tarifvertrag sieht bei 54stündiger Arbeitszeit von solchen war sehr groß. Die Diamantarbeiter durften früher Frankfurt a. M., 23. März.( Privattelegramm des„ Vor Mindestſtundenlöhne von 52 Pf. für Arbeiter und 32 Pf. für Ar- ihre Kinder in der Diamantindustrie nicht ausbilden lassen. Dieses wärts".) Bei der heutigen Stadtverordneten- Ersabwahl wurde beiterinnen vor. Der Mittelständler Für Spezialarbeiter und Arbeiterinnen waren durch die Arbeiter selbst gegebene Verbot wurde aber nun durch- Genosse Maier mit 1463 Stimmen gewählt. etwas höhere Löhne vorgesehen. brochen. Die Lehrlingszüchterei nahm bald eine sehr große Aus- erhielt 1060, das Zentrum 188 Stimmen. In der neuen Tarifvorlage werden Wochenlöhne bei 51stündiger dehnung an und man stand ihr fast machtlos gegenüber. Heute Arbeitszeit gefordert und zwar 32 bezw. 36 M. für Arbeiter und stehen die Diamantarbeiter nun wieder vor der Frage, welche 20 bezw. 23 M. für geübte Arbeiterinnen. Den Affordarbeitern sollen Maßregeln sind zu ergreifen, um die Ueberfüllung des Berufes bei allen Artikeln 70 Bf. und den Affordarbeiterinnen 45 Pf. pro durch Lehrlinge und die dadurch erzeugte Schädigung der Lage der Stunde garantiert werden. Außerdem sollen die effektiven Diamantarbeiter zu verhindern. Das internationale Komitee des Zeit- und Affordlöhne bom 1. Juli ab 15 Prozent Weltbundes macht teine Vorschläge. Wir wollen erst die Sachlage erhöht werden. Den Heimarbeitern soll als Entschädigung prüfen und beraten und dabei die realen Tatsachen nicht aus dem für den Arbeitsraum, Heizung und Beleuchtung desselben Auge laffen. Hoffen wir, daß die Taktik, die beschloffen wird, für ein Zuschlag von 5 Proz. zu den Akkordlöhnen gezahlt werden. die Diamantarbeiter von ebenso großem Nutzen sein wird, wie die, Weitere Neuerungen, die angestrebt werden, sind die Lohnzahlung die wir 1897 antvandten. am Freitag, Bezahlung der Feiertage, volle Wirksamkeit des§ 616 Der Kongreß trat nun in nichtöffentlicher Sigung in des Bürgerlichen Gesetzbuches , Gewährung eines Sommerurlaubes die Beratung ein und nahm zunächst die Berichte der Delegierten unter Fortzahlung des Lohnes, Freigabe des 1. Mai und Besser- über die Verhältnisse in den einzelnen Ländern und Bezirken entbezahlung der Aushilfsbeschäftigungen bis zu drei Tagen um gegen. Dann wurde die Frage untersucht, mit welchen Mitteln die 10 Broz. Die Gültigkeit des neuen Vertrages soll sich auf drei Lehrlingsfrage zu lösen ist. Die Beratungen dauerten mehrere
Jahre erstrecken.
um
Tage.
Eine Streitleitung verhaftet!
Eine gut besuchte Versammlung der Album, Mappen und Galanteriearbeiter beschäftigte sich am Mittwoch mit der Tariffrage und beauftragte die Organisationsleitungen, den gegenwärtig be Auf der Stinnes- Zeche Union in Dortmund streiken die stehenden Tarifvertrag zu fündigen und den Abschluß eines neuen Maschinisten und Heizer. Am Mittwochvormittag hielten die Vertrages anzustreben auf Grundlage des von der Kommission und Streifenden eine Versammlung ab. Ein Polizeikommissar ersuchte den Werkstattbertrauensleuten zusammengestellten Tarifentwurfs, der acht Personen, deren Namen auf einer Lifte standen, mit zur den bescheidenen Wünschen der Versammelten entsprach und von ihnen Bolizeibehörde zu kommen. Aus den weiteren Bemerkungen des gut geheißen wurde.
Klerikale Rache. Straßburg , 23. März.( W. T. B.) Jm Landesausschuß für Elsaß- Lothringen fragte bei der zweiten Lesung des Etats für die Universität Straßburg der liberale Abgeordnete Georg Wolf , ob die Profefforen der katholisch- theologischen Fakultät den Antimodernisteneid geleistet hätten und wie die Regierung sich zu dieser Frage stelle. Der Kurator der Universität, Erzellenz Bad, erklärte, die Regierung brauche sich mit dieser Sache nicht zu befassen; die Professoren hätten den Eid nicht geleistet, und er sei von ihnen auch nicht gefordert worden. Mehrere Zentrumsabgeordnete, blickten in der Rede des Abgeordneten Wolf eine Störung des konfeffionellen Friedens und warfen weiterhin der Universitätsver= waltung vor, fie lasse sich bei Besetzung der Stellen von antielsaklothringischen Tendenzen leiten. Um die Abneigung des Landesausschusses dagegen zum Ausdruck zu bringen, wurden zwei außerordentliche Professuren für Strafrecht und klassische Philologie auf Antrag eines Zentrumsabgeordneten abgelehnt.
Arbeiterrisiko.
er
Dortmund, 23. März.( H. B.) Der Arbeiter Heinrich Koch fiel Bolizeikommissars wurde entnommen, daß der Oberbürgermeister auf einem hiesigen Eisenwert von einem 10 Meter hohen Gerüst. Zur Tarifbewegung der Schuhmacher. für Verhandlungen wirken wolle. Nach wiederholtem Verhör wurden Er erlitt einen Bruch der Wirbelsäule und Brüche beider Beine und Obwohl ein Tarif mit der Innung abgeschlossen ist, finden sich aber dann sechs Personen, darunter die aus drei Arbeitern wurde lebensgefährlich verletzt dem Krankenhause zugeführt. immer wieder Arbeitgeber, die denselben nicht zahlen wollen, und bestehende Streiffeitung, verhaftet!! Das Mitglied des Hauptzu diesen gehört auch Herr Bansemer, Anflamer Str. 40. Wir vorstandes vom Maschinistenverband, Scheffler aus Berlin , und berweisen auf die Notiz vom 9. März, in der wir mitteilten, daß der Gauleiter Matthies aus Köln wurden freigelassen. Am
Schon wieder eine Fürsorgeanstalt vor Gericht. Herr Bansemer Arbeiter, die den Minimallohntarif verlangten, Mittwochmorgen fand im Stahlwerk der„ Union " ein schwerer Un- Aachen , 23. März.( B. H. ) Nach zweitägiger Verhandlung einfach aufs Straßenpflaster setzte und dem Organisationsvertreter glüdsfall statt. Durch Versagen des Wasserdrucks tippte ein Ston- wurde das Urteil im Prozeß wegen der Vorgänge in der Fürsorgebrüst die Türe wies. Die Firma C. Tack u. Cie., die wir um verter mit flüssigem Stahl um. Ein Arbeiter wurde am ganzen ihnen die Ehefrau des früheren Direktors Warlies erhielten Gefängnisanstalt Mauel bei Gemünd gefällt. Die Hauptangeklagten, unter Vermittelung angingen, weil Bansemer deren Zwischenmeister ist, Körper verbrannt. Schwere Unglücksfälle sind leider nichts Seltenes strafen von 9, 8, 6 und 3 Monaten, vier andere Geldstrafen von konnte ebenfalls eine Einigung nicht erzielen, da Herr Bansemer die in den Hüttenwerken. Anscheinend soll die Verhaftung mit diesem 500, 50 und 20 m2. Es handelt sich um Mißhandlungen von BögUnglüdsfall in Berbindung gebracht werden. Natürlich haben die lingen, bei denen unter anderen bis zu 150 Stockhiebe verabreicht Verhafteten mit der Sache gar nichts zu tun. Wenn die Polizei wurden. Unglüdsfälle verhüten will, täte sie besser, zu verhindern, daß jetzt Lehrlinge die Maschinen und Krane fahren.
Anerkennung des Tarifs nach wie vor verweigerte.
Zentralverband der Schuhmacher, Ortsverwaltung Berlin .
Achtung, Tapezierer! Es wird unferen in Arbeit stehenden Kollegen ganz besonders zur Pflicht gemacht, darauf zu achten, daß feine Arbeit berrichtet wird, die von Werkstätten kommt, wo die Kollegen im Streit stehen oder ausgesperrt sind.
Streitarbeit.
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Man rechnete wohl, die Streifenden durch die Verhaftung ein- Rom , 23. März.( W. T. B.) Die Blätter erörtern ausführlich schüchtern zu können, jedoch ist die Erregung dadurch natürlich nur die Ministerkrise und halten es für sicher, daß Giolitti den offiziellen Es wird jetzt versucht, angefangene Arbeit auf diese Weise in gesteigert worden. Es sind sofort Schritte getan worden, um die Auftrag zur Kabinettsbildung erhalten habe. Sie heben es als anderen Werkstätten fertigstellen zu lassen. Derartige Arbeit ist Freilaffung der Verhafteten zu erwirken. Es wird angenommen, politisch sehr wichtig hervor, daß der König auch den Sozialisten Die Ortsverwaltung. daß die Werksdirektion die Namen der Betreffenden der Polizei Biffolati empfangen hat, und besprechen dies sympathisch. Achtung, Friseurgehilfen! Tariflich geregelt in Nieder- Schönes übermittelt hat. Die wußte dann, was man von ihr berwelde sind Erb, Berliner Str. 44, Gräbniß, Grünauer Str. 5, verlangte-!! May, Berliner Str. 40, Rädlein, Berliner Str. 108, Schulz, Czarnifauer Str. 20. Für Verbandsmitglieder gesperrt sind Schulz, Rigdorf, Richardstr. 53, Meier, Tilsiter Str. 12. Verband der Friseurgehilfen. Zweigverein Berlin . Berantw. Redakteur: Albert Wachs, Berlin . Inseratenteil verantw.: