Gewerkschaftliches.
Lohnbewegung der Bäcker.
Die Berliner Bäcker sind in eine Lohnbewegung eingetreten. Ihre Lohnkommission hat die aufgestellten Forderungen den Obermeistern sämtlicher Bäckerinnungen in Berlin und den Vororten überreicht und um Abschluß eines Tarifvertrages ersucht. Die Innungen sind in einem Zweckverbande vereinigt, durch den sie diese Angelegenheit als eine gemeinsame behandeln lassen. Die Vorfißenden des Zweckverbandes haben der Leitung des Bäckerverbandes ein vom 29. März datiertes Schreiben zugehen lassen, worin zwar die Bereitwilligkeit zu Verhandlungen erklärt wird, jedoch in einer Weise, die es sehr zweifelhaft erscheinen läßt, ob die Innungen die ernste Absicht haben, eine Grundlage zu schaffen, auf der ein ehrliches Vertragsverhältnis gedeihen kann.
Das von den Obermeistern Fritz Schmidt und Millebille unterzeichnete Schreiben beginnt gleich mit einem Vorwurf gegen den Bäckerverband. Es heißt da, der Verband habe die Forderungen nicht nur den Innungen eingereicht, sondern er versuche auch, schon mit einzelnen Meistern Verträge abzuschließen. Gegen ein solches Gebaren müßten die Jnnungen protestieren, da es das Vertrauen in die Aufrichtigkeit des Verbandes erschüttere und jedes Abkommen von Organisation zu Organisation unmöglich mache. Trotzdem hielten es die Vorstände des Zweckverbandes für ihre Pflicht, die Verhandlungen mit dem Verbande nicht abzulehnen.
Nun hat sich der Zivedverband ja zu Verhandlungen bereit erflärt. Aber unter welchen Voraussetzungen? In dem erwähnten Schreiben vom 29. März heißt es, die Generalversammlung des Zweckverbandes habe sich zu Verhandlungen vor dem Berliner Gewerbegericht bereit erklärt, aber nicht unter Vorsiz des Herrn v. Schulz,„ dem die Bäckerinnungen immer noch mit Mißtrauen begegnen."(!)
-
handlungen nicht zu einer, Komödie herabgewürdigt zu sehen.[ iff, geht Saraus Herbor, daß froß aller von der Zeifung der chriff Sie kann deshalb den Vorschlag des Zweckverbandes, daß neben lichen Gewerkschaft angewandten Mittel sich nur eine ganz geringe mehr als 30 Innungsvertretern nur 4 Vertretern der Lohn- Majorität für diesen Tarif erklärte. Auch sollen die„ Christlichen " kommission der Zutritt gnädigst gestattet wird, gar nicht ernst von den Meistern die Verpflichtung übernommen haben, für Herannehmen. Die Versammlung schlägt für die Verhandlung eine ziehung von Streifbrechern zu sorgen. Zuzug nach Stuttgart ist paritätische Kommission vor, welche je zur Hälfte aus Vertretern streng fernzuhalten. des Zweckverbandes und Vertretern der Rohnkommission der Gesellen zusammengesezt wird. Der vom Zweckverband vorgeschlagene 10. April fann wegen anderer wichtiger Dispositionen als Verhandlungstag nicht in Frage kommen. Die Versammlung schlägt den 18. oder 21. April vor.
In der Diskussion sprach ein Vertreter der Freien Vereinigung der Bäckermeister, die der Lohnkommission bereits erklärt hat, daß sie eine Verständigung auf Grundlage der eingereichten Forde rungen wünscht. Die Versammlung nahm die Resolution einstimmig an. Diese soll dem Zweckverbande zugestellt werden. Zu der Antwort des selben wird eine am 11. April stattfindende Versammlung Stellung nehmen. Berlin und Umgegend.
Christlicher Reinfall.
Einen erfreulichen Erfolg bei der Ortsfrankenkassenwahl hat die freie Arbeiterschaft im badischen Rheinfelden zu verzeichnen, das vor zwei Jahren durch seinen turbulösen Streit und den angeschlossenen Kriminalprozeß in weitesten Streifen bekannt geworden ist. Die christliche Führung der Arbeiter geriet damals schwer unter den Wagen. Wie man aus dem Resultate der jüngsten Wahl der Vertreter zur Ortskrankenkasse erkennt, steht nun die Mehrheit der Rheinfelder Arbeiterschaft hinter der Sozialdemokratie und der freien Gewerkschaft, deren sämtliche Beisigerkandidaten gewählt wurden. Auf dem ersten Wahlzettel hatte das Gewerkschaftskartell auch fünf chriftliche Kandidaten berzeichnet, die aber dann durch frei organisierte Arbeiter ersetzt wurden, als die Christlichen sich nicht Achtung, Schuhmacher! Bei den Firmen Kurzmann, damit begnügten und eine reine" Liste der Neaktionäre aufstellten. Grüner Weg 109, und Braun, Große Frankfurter Straße 84, auch das Aufgebot der weiblichen Kassenmitglieder konnte den Christhaben die Kollegen infolge Lohndifferenzen die Arbeit niedergelegt. lichen den Sieg nicht mehr sichern. Diese beiden Firmen sind deshalb gesperrt. ( Wiederholt, weil nur in einem Teil der Auflage.) Ausland.
Die Aussperrung in Dänemark Der Abwehrstreik der Hafenarbeiter bei der Firma ist nach einem Telegramm aus openhagen perfekt ge
Der gegen den Bäderverband erhobene Vorwurf ist unbegründet. Der Verband versucht nicht, mit einzelnen Meistern Kurt Thomas in Spandau . Verträge abzuschließen, sondern er steht seit Jahren mit einer worden. Außer den Maurern und Tischlern trifft die Aus Die Firma Thomas, die sich, wie bereits berichtet, am Anfang größeren Zahl von Bäckermeistern, vor allem mit einer Reihe von Großbetrieben, im Vertragsverhältnis. Diese Verträge laufen voriger Woche Arbeitswillige von der Firma Knodt- Hamburg sperrung die Elektrizitätsarbeiter und sämtliche Arbeiter der Gegenwärtig ab, es werden deshalb Verhandlungen wegen Erneue- schiden ließ, hat mit diesen„ Ehrenmännern" nicht allzuviel Glüd. Holzindustrie, namentlich Sägetverksarbeiter und Maschinentischler rung derselben gepflogen, und zwar auf ausdrücklichen Wunsch der Obwohl sie dieselben jeden Morgen und Abend per Kremser unter sowie Klempner und Bauhandwerker. Die Zahl der in Kopenhagen betreffenden Geschäftsinhaber. Auch haben sich verschiedene Meister polizeilichem Schutz zur Arbeitsstätte bringt und abholt, scheinen und in den Provinzen Ausgesperrten schätzt man auf insaus eigenem Antriebe an den Verband gewandt und ihn um Ab- bie nüßlichen Elemente" nicht allzuviel Gefallen an der Arbeit zu gesamt 14 000. schluß eines Vertrages ersucht. Aus welchem Grunde sollte wohl finden. Ueberdies ist es der Verbandsleitung gelungen, 17 der Leute Generalftreik der französischen Dockarbeiter. der Bäckerverband die bestehenden Verträge ablaufen lassen und aus dem Betriebe herauszuholen und zur Rückreise nach Hamburg Infolge des Aufrufes des internationalen Dodarbeiter. dem Ersuchen um Vertragsabschluß nicht stattgeben? Etwa mit zu bewegen. Jetzt hat sich nun die Firma, als Ersak für die AusRücksicht auf die Innungen? Mit ihnen steht ja der Verband in gerückten, erneut 13 Mann schiden lassen, alles junge Menschen, die verbandes ist die Arbeit in den meisten französischen Häfen seit kaum den Kinderschuhen entwachsen sind. Dieselben wurden eben- gestern früh teilweise oder vollständig eingestellt worden. In teinem Vertragsverhältnis! Sie haben seither durch ihr ganzes falls unter polizeilicher Estorte und Begleitung nach Tiefwerder 7a St. Nazaire ist der Ausstand ziemlich allgemein. In Brest feiern Verhalten gezeigt, daß sie von Tarifverträgen nichts wissen wollen. gebracht, wo sie im Massenquartier in einem Tanzsaale beherbergt zwei Drittel der Dodarbeiter. Die Ausständigen fordern in Vers Ob die Innungen willens sind, diesen Standpunkt zu verlassen werden. Die Zustände in diesem Quartier spotten jeder Beschrei- sammlungen ihre Kameraden auf, das Verladen von Waren durch und ein gedeihliches Vertragsverhältnis mit dem Verbande einzu- bung, Holzpritschen mit Stroh, das zum Teil verfault, dienen den Nichtstreikende zu verhindern. Bedeutende Gendarmerieverstärgehen, davon weiß man noch nichts. Es kann also dem Bäcker- Leuten als Lagerstätte. Dafür müssen dieselben pro Woche und fungen find zum Schuße der Unternehmerinteressen aufgeboten. verband kein Vorwurf darqus gemacht werden, wenn er die be- Mann 2,50 M. an Schlafgeld bezahlen. Die Getränke und Speisen Auch in Rouen feiern mehrere Hundert Arbeiter. Bisher ist es stehenden Verträge erneuert, und wenn er auf Ersuchen solcher sind unerhört teuer und schlecht. 20 Mann wird ein Handtuch zur trotz des großen Polizeiaufgebotes nirgends zu Zwischenfällen geMeister, die mehr soziales Verständnis haben als die Innungs- Verfügung gestellt. Wo bleibt da die Fürsorge der Polizei, die sich kommen. führer, neue Verträge abschließt. doch sonst so bemerkbar macht. Uns wird versichert, daß einige der Arbeitswilligen von der Polizei stedbrieflich verfolgt werden. Weil Streik in Singers Nähmaschinenfabrik zu Glasgow . sie aber jetzt das ehrbare Handwerk des Streifbrechers ausüben, werden sie von derselben Polizeimacht beschützt und behütet. Die London , 31. März 1911.( Eig. Ber.): Streifenden sind sich darüber nicht im unklaren, daß mit derartigen Nähmaschinenfabrik Singer ein Riesenwert, in dem nicht weniger In Kilbowie in der Nähe von Glasgow befigt die bekannte Elementen auf die Dauer nichts auszurichten ist und werden des- als 3000 Arbeiterinnen und 9000 Arbeiter beschäftigt werden. In halb nach wie vor im Kampfe ausharren. diesem Betriebe ist es nun vor wenigen Tagen anläßlich der Re bolte einiger Arbeiterinnen gegen die unerträglich gewordene Antreiberei zu einem großen Streit gekommen, an dem außer den wenigen organisierten gelernten Arbeitern alle Arbeiter und Atbeiterinnen beteiligt find. Ein schottischer Genosse macht über diesen höchst interessanten Kampf, bei dem die unorganisierten Der in Stolp seit 14 Tagen dauernde Streit der Schneider ist Frauen die Führung übernommen haben und der von der bürgerdurch eine Einigung beigelegt worden. Im allgemeinen haben die lichen Preſſe fast ganz totgeschwiegen wird, in der Justice" einige Arbeitgeber die Forderungen der Schneider anerkannt. Die Arbeits - bemerkenswerte Angaben. Die Arbeitsteilung ist in den Singerzeit, die bisher zwölf Stunden währte, ist auf täglich 11 Stunden schen Werfen so weit fortgeschritten, daß nur äußerst wenige geherabgesetzt worden. Die durchschnittliche Erhöhung der Löhne be- lernte Arbeiter beschäftigt werden. Der ganze Fabrikbetrieb ist trägt 15 Broz. Ueberstunden und Sonntagsarbeit werden mit nach amerikanischem Muster eingerichtet, und das Antreiben der 25 Pf., Nachtarbeit mit 30 Pf. Aufschlag bezahlt, bei Stüdlöhnen Arbeiter und Arbeiterinnen wird auf die Spike getrieben. Organi beträgt der Aufschlag 15 bis 20 Broz. Streitigkeiten aus dem fiert sind nur die wenigen gelernten Arbeiter( Schloffer usw.); die Tarif, der bis 1. März 1914 Geltung hat, regelt eine Schlichtungs - große Masse der Angestellten gehört teiner Organisation an. Auch kommission aus drei Arbeitern und drei Unternehmern. Für Be- hat sich anscheinend noch keine der großen Gewerkschaften ernstlich nukung der Werkstatt, Hergabe des Lichtes und der Heizung werden um sie gefümmert. Schon vor einigen Wochen fand ein kleiner statt den bisherigen 20 Prog. nur 10 Broz. von den Arbeitnehmern Streit statt, der aber bald beigelegt wurde. Vor einigen Tagen traten nun eine Anzahl Arbeiterinnen( Polierer), denen man an den Arbeitgeber gezahlt. mehr Arbeit auftragen wollte, ohne ihnen einen höheren Lohn zu geben, in den Ausstand. Sogleich schlossen sich ihnen alle anderen Arbeiterinnen an, und bald darauf folgten ihnen auch alle unDer Arbeitgeberverband für das Steinsetgewerbe der Probina gelernten Arbeiter und einige der organisierten. Die meisten der Schlesien hat, nachdem die Einigungsverhandlungen wegen der organisierten Arbeiter sind noch bei der Arbeit und warten auf Regelung der Lohnfrage gescheitert find, die Aussperrung aller orga- den Beschluß des Erekutivkomitees der Maschinenbauergewerkschaft. nisierten Gehilfen beschlossen. Die Verhandlungen scheiterten an Bis jetzt haben sich die Streifenden gut gehalten, so daß ihr Sieg der Hartnäckigkeit der Unternehmer, die geringsten Zugeständnisse trotz des Mangels einer Streiffasse nicht ausgeschlossen ist. Diefe zu machen, obwohl die Gehilfen die weitgehendsten Stonzessionen Aktion unorganisierter Arbeiterinnen und Arbeiter beweist, daß fie machten. Die Unternehmer wollten einen Vertrag auf drei Jahre dem Gedanken der Organisation wohl zugänglich sind. Hoffentlich abschließen ohne jede Lohnzulage; fie verlangten noch eine inten- führt der Streit aur Gründung einer dauerhaften Gewerkschaft. fibere Arbeitsleistung.
Von dem ernsten Willen, zu einer beide Teile befriedigenden Bereinbarung zu kommen, zeugt es durchaus nicht, daß die Bäderinnungen gerade dem Manne mit Mißtrauen begegnen, der seit vielen Jahren in Berlin die am meisten begehrte Persönlichkeit zur Leitung von Einigungsverhandlungen ist, dessen Unparteilichkeit und strenge Sachlichkeit nicht nur in Arbeiter-, sondern auch in Arbeitgebertreisen allgemein anerkannt wird. Nur die Bäderinnungen haben Mißtrauen gegen Herrn b. Schulz, weil er bei der Lohn bewegung im Jahre 1906 seine Unparteilichkeit dadurch bekundete, daß er nicht alle Wünsche der Bädermeister erfüllen konnte. Die Vertretung, welche der Zweckverband für die von ihm in Aussicht gestellten Verhandlungen vorschlägt, sieht nicht gerade vertrauenerweckend aus. Die 17 Jnnungen sollen durch ihre Obermeister vertreten werden. Als Vertretung der Arbeiter sollen fungieren die 17 Vorsitzenden der Gesellenausschüsse( Altgesellen), brei bis vier Vertreter des Bäckerverbandes und drei Vertreter des gelben Bundes. Die Hinzuziehung der Gelben wird damit begründet, daß auch sie Lohnforderungen gestellt haben. Es soll also wieder dieselbe Komödie aufgeführt werden wie 1906. A13 damals der Verband eine Lohnbewegung beschlossen und seine Forderungen aufgestellt hatte, reichten auch die Gelben auf Bestellung der Meister Forderungen ein, lediglich zu dem Zweck, daß die Gelben zu den Verhandlungen hinzugezogen und dort gegen die Verbandsvertreter ausgespielt werden konnten. So soll es auch jest wieder gedeichselt werden. Die Innungen wollen sich als Arbeitervertreter bei den Verhandlungen eine fompatte Mehrheit solcher Gesellen sichern, von denen von vornherein feststeht, daß fie nicht Arbeiter, sondern Arbeitgeberinteressen bertreten. Von den 17 Altgesellen sind 11 als unbedingt meistertreu anzusehen. Nur 6 Vertreter der Gesellenausschüsse gehören dem Verbande an. Diese repräsentieren aber die Ausschüsse derjenigen Innungen, die nach Zahl der beschäftigten Gesellen und räumlicher Ausdehnung die überwiegende Mehrheit darstellen. Dem gelben Bund, der in Berlin etwa 100 Mitglieder zählt, sollen 3 Vertreter zugebilligt werden, während der Bäckerverband mit seinen 4000 Mitgliedern auch nur 3-4 Vertreter entsenden soll. Hiernach würde also die tveitans überwiegende hinter den Forderungen des Verbandes stehende Mehrheit der Bäckergesellen durch 9-10 Personen vertreten sein, während das kleine Häuflein gelber, unorganisierter und Sonstiger meistertreuen Gesellen durch 14 Personen vertreten wird, bie sich voraussichtlich voll und gang" auf die Seite der 17 Obermeister stellen werden. Verhandlungen, die von einer so zusammengesetzten Vertretung geführt werden, können natürlich kein zutreffendes Bild von den wirklichen Verhältnissen und von den Wünschen der Gesellen geben und lassen deshalb kein Resultat erwarten, welches den tatsächlich bestehenden Verhältnissen Rechnung
trägt.
Die Bauarbeiter in Belten i. d. Mark haben die Arbeit eingestellt, nachdem Verhandlungen zu feinem befriedigenden Ergebnis geführt haben. Es wird gebeten, den Zuzug fernzuhalten. Deutsches Reich .
Zum Streik der Zinkhüttenarbeiter in Dortmund . Wie seinerzeit erwähnt wurde, hatten die streifenden Zinkhüttenarbeiter die Vermittelung des Oberbürgermeisters angerufen. Die Direktion der Zinthütte hatte es abgelehnt, zu berhandeln. Die Ablehnung war ausführlich begründet worden. Die streikenden Arbeiter haben nun eine Gegenfchrift an die Generaldirektion in Aachen abgesandt, worin sie ihrer Ansicht Ausdruc geben, daß die Generaldirektion über die Ursachen und den Gang der Bewegungen vom April 1910 jowohl wie auch von dem jezigen Ausstande nicht richtig informiert" zu sein scheine. Es wird dann gleich ausführlich die Entstehung der Streitfragen geschildert und dargelegt, daß die Wünsche der Arbeiter berechtigt waren.
Letzte Nachrichten.
Ein neuer Präsident der russischen Bolts" vertretung. Petersburg, 4. April. ( W. Z. B.) Zum Präsidenten Set Reichsduma ist der Oktobrist Rodsianto gewählt worden.
Zu der überwundenen Ministerkrise in Spanien . Madrid , 4. April. ( W. T. B.) Ministerpräsident Canalejas besprach in der Kammer die lekte Ministerkrise und führte aus, der Kriegsminister hätte den bestimmten Wunsch ausgesprochen, daß die Erörterung über die Ferrer- Angelegenheit möglichst tura gehalten werden sollte. Er, der Ministerpräsident, sei demgegenmit einem teilweisen Erfolg beendet. Die Arbeiter nahmen am der Debatte entscheiden müsse. Da eine Einigung nicht erreichbar Der Streit der Möbeltransporteure in Frankfurt a. M. wurde über der Ansicht gewesen, daß die Kammer über die Ausführlichkeit Sonnabend die Arbeit wieder auf, da alle Versuche, eine Verständi war, habe er die Demission des Kabinetts überreicht. Der König gung mit den Arbeitgebern auf der ganzen Linie herbeizuführen, habe ihm erneut sein Vertrauen ausgesprochen, und er habe daraufscheiterten, andererseits aber auch fast alle am Streit Peteiligten hin ein neues Kabinett gebildet, in welches der Kriegsminister aus Gestern nachmittag tagte in Stellers Eaal in der Stoppenstraße bei den Firmen, die bewilligten, beschäftigt wurden, so daß es an den angegebenen Gründen und andere Minister aus Gesundheitseine öffentliche Versammlung der Bädergesellen, die zu der vor- Streifposten mangelte. Mit neun Firmen wurde ein Vertrag, der rücksichten nicht hätten wiedereintreten tönnen. Das Programm stehend besprochenen Angelegenheit Stellung nahm. Saal und wesentliche Verbesserung der Lohn- und Arbeitsverhältnisse enthält, der neuen Regierung sei dasselbe, welches in der Thronrede darGalerien waren überfüllt. Ein Zeichen des lebhaften Interesses, abgeschlossen. Gegen die Firmen, die nicht bewilligten, soll später gelegt worden sei. Die Ferrer- Angelegenheit solle in voller Auswelches die Bädereiarbeiter an den auf die Lohnbewegung bezüge borgegangen werden. führlichkeit gemäß der Geschäftsordnung, aber ohne Mißbrauch erörtert werden. Er, der Ministerpräsident, sei überzeugt, daß man lichen Vorgängen nehmen. In eingehender Weise beleuchtete Achtung, Tabalarbeiter! Sämtliche Arbeiter- Sortierer, die Armee nicht zum Gegenstand von Angriffen machen werde. Se schold das erwähnte Schreiben des Zweckverbandes. Er Bigarrenarbeiter, Zurichter der Firma Kleine u. Rolthoff. Azcarate( Republikaner ) wünscht über die Miniſterkrise zu interführte unter anderem aus: Das Schreiben errege starke Zweifel Burgsteinfurt ( Westfalen ) stehen im Streit. Die Streifenden pellieren. Diese Interpellation wird noch heute besprochen werden. an der ehrlichen Absicht der Innungen, die Bewegung zu einem gehören dem Deutschen Tabatarbeiterverbande an. Zuzug nach friedlichen Abschluß zu bringen. Der Zweifel sei um so mehr be- Burgsteinfurt ist fernzuhalten. Nene Arbeiteraussperrung in Sicht. gründet, da der Vorsitzende des Zweckverbandes bereits am 17. März Die Damenschneider in Düsseldorf beschlossen, die Arbeit ein- Memel , 4. April. Nachdem wegen Entlassung zweier Arbeiter in einer Sigung berichtete über die Schritte, die unternommen zustellen, da über den am 8. März an die Geschäfte eingereichten die Arbeiter einer hiesigen Holzfirma am Montag die Arbeit niederfind, um dem Streit und Boykott wirksam entgegenzutreten. Solche Lohntarif feine zufriedenstellende Einigung erzielt werden konnte. gelegt haben, faßte der Arbeitgeberverband für Memel laut„ Meme Vorbereitungen zeugen nicht von Friedensliebe. Ebensowenig die ler Dampfboot" heute den Beschluß, eine allgemeine Aussperrung Ablehnung des Herrn v. Schulz als Leiter der Einigungsverband. Buzug ist deshalb fernzuhalten. auf nächsten Montag anzukündigen, falls die Arbeiter der betreffen lungen. Die in so beleidigender Form schon im voraus erfolgte den Firma bis Sonnabend morgen die Arbeit nicht unter den alten Ablehnung des Vorsitzenden des Gewerbegerits müßte doch, die Folge haben, daß auch die übrigen Gewerberichter die Uebernahme zu Tarifunterhandlungen bereit. Von der Aussperrung würden Bedingungen aufnehmen. Falls dies geschieht, sind die Arbeitgeber der Einigungsverhandlungen ablehnen und dadurch das Gewerbeau gericht als Einigungsamt überhaupt ausgeschaltet werde. Das sei insgesamt 2000 Arbeiter betroffen werden. im Interesse des Friedens auf das tiefste zu bedauern. weiteren Ausführungen des Redners decken sich mit einer von ihm empfohlenen Resolution, deren entscheidender Teil lautet:
-
Die
Ungeachtet der Ablehnung durch den Zweckverband schlägt die Versammlung Herrn Magistratsrat v. Schulz als Verhandlungsleiter vor. Die Hinzuziehung des gelben Bundes zu den Verhandlungen weist die Versammlung entrüstet zurück, da die Gelben nur eine Schöpfung der Bäckermeister, aber feine Vertretung der Gesellen sind. Die Loynkommission hat in einer öffentlichen, allen Bäckern und Konditoren zugänglichen Versammlung ihr Mandat erhalten. Diese Vertretung ehrlicher Arbeiter mit den Gelben auf eine Stufe zu stellen, wird als Beleidigung und Verhöhnung empfunden. Die Versammlung wünscht die VerBerantw. Redakteur: Albert Wachs, Berlin . In jeratenteil verantw.:
Streit der Steinarbeiter in Koblenz .
Steinarbeiter die Arbeit eingestellt, da Verhandlungen über den Am Montag, den 3. April, haben die in Koblenz beschäftigten Abschluß eines neuen Arbeitsvertrages ergebnislos verlaufen sind. Von den Arbeitern war eine Lohnerhöhung von 5 Pf. pro Stunde gefordert worden, einige fleine Firmen haben dies bewilligt, nur die beiden Hauptfirmen: Hofsteinmetzmeister H. Pabst und Ww. Wilhelm Pabst , weigern sich und wollen nur ab 1. Juli 2 Pf. Zu lage bewilligen. Zuzug ist fernzuhalten.
Ausstand der Schuhmachergehilfen von Groß- Stuttgart.
Folgenschwere Benzinerplosion.
-
Mertingen ( Bayern ), 4. April. Heute nachmittag erfolgte in einem Brauereifeller eine Benzinerplosion, wobei ein Dienstmädchen getötet, die Tochter des Brauereibesizers und ein anderes Diensta mädchen schwer verlegt wurden.
Zur Nacheiferung für Deutschland ! Washington , 4. April. ( W. T. B.) In seiner Programmiede bei nebernahme des Sprecheramtes verhies Champ Glart eine ehrliche und gerechte Durchsicht des Tarifes zur Verringerung der Kosten der Lebenshaltung durch Ausmerzung der besonders großen Härten des jebigen Zolltarifs.
Jn Stuttgart haben am 3. April ca. 200 Schuhmachergehilfen die Arbeit eingestellt. Der Kampf scheint ein erbitterter zu werden. Eine Anzahl Meister mit 48 Arbeitern haben die Forde rungen bewilligt. Die Christlichen " haben den ihnen von den Meistern dittierten Tarif angenommen. Wie miserabel der Tarif Th. Glocke, Berlin . Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdr. u Berlagsanſtalt Paul Singer& Co., Berlin SW. Hierzu 4 Beilagen u. Unterhaltungsúl