deren politische und parlamentarische Leistungen unter demMittelmaß bleiben."Wer von den Männern des Deutschfreisinns hat dasparlamentarische Militärmaß nicht?—Nicht Koseielski» Admiralski, sondern ein Ober-Präsidialrath von Dziembowski ist vom Provinzialausschußals Nachfolger Posadowskis zum Landeshauptmann derProvinz Posen gewählt worden.>—Ter Zentrumskandidat Letocha ist im WahlkreiseKattowitz- Zabrze mit großer Mehrheit in den Reichstagwiedergewählt worden. Weshalb Herr Letocha, der bei derAbstimmung über die Militärvorlage eine so klägliche Rollegespielt hat, eigentlich zurückgetreten ist?—Parlamentarisches. JmReichstags-WahlkreisSchlochau-F l a t o w steht eine Nachwahl bevor, da der bisherige Reichs-tags-Abgeordnete Graf von Könitz zum geheimen Oberregierungsrath und vortragenden Rath im Hausministerium er-nannt worden ist.—Ein Maulkorbgesetz für den Reichstag sollen, wiedie„Saale-Zeitung" meldet, die Regierungen planen. Esheißt in dem Halle'schen Blatte, das allerdings schon öfterfette Enten hat fliegen lassen:„Der nach Abschluß der letzten Legislaturperiode in Ver-bindung mit dem Aktenskandal des Abgeordneten Ahlwardterörterte Gedanke einer Verstärkung und Erweiterung derparlamentarischen Strafgewalt nach englischem Muster istkeineswegs als ausgegeben zu betrachten. Es schweben auchheute noch innerhalb des Bundesraths bezügliche Erörterungen, dienach seinem Wiederzusammeutreten im Oktober zu bestimmtenVorschlägen verdichtet werden dürfte». Neben dem Verweiseund der Verpflichtung zur Entschuldigung soll insbesondere eineAenderung der Verfassung und geltenden Geschäftsordnung desReichstages dahin erstrebt werden, daß in gewissen Fällen eineAusschließung von Mitgliedern aus dem Reichstage auf be-stimmte Zeitdauer, die sich bis zum Ende der Legislaturperiodeerstrecken kann, statthast sein soll. Indessen steht diesem letzterenBorschlage der größte Theil der süddeutschen Mitglieder desBnndesraths entgegen."Dazu ist zu bemerken, daß der Bnndesrath in diesenFragen einseitig und ohne Zustimmung des Reichstags garnichts machen kann. Aber trotzdem kann derselbe durch seinestrebsamen Freunde im Parlament irgend ein starkes Attentatauf die parlamentarische Redefreiheit aus-führen lassen. Diensteifrige Pudelscelen, die Allesapportiren, was man oben will, gicbt es genug. DieNachricht der„Saale-Zeitung" ruft die Thatsache ins Ge-dächtniß, daß während der Ahlwardt-Krawalle eine Reihereaktionärer Organe, an ihrer Spitze das Pindterblatt undirren wir nicht, das Organ Stumm's, die„Post", die Be-schränkung der Redefreiheit forderten unter Hinweis aufden in den siebenziger Jahren gemachten, aber sehlgeschlagenenVersuch, im Reichstag das freie Wort zu erdrosseln. DerReichstag, dem wir viel zutrauen, wird hier sein Nein!entscheidend in die Wagschaale werfen.—Die„Germania" zerbricht sich den Kopf darüber,wie unsere bayerischen Genossen, welche als Landtags-Abgeordnete gewählt sind, sich mit dem beim Eintritt indie Kammer zu leistenden Abgeordneten-Eid abfinden werden.Das leitende katholische Blatt macht sich dieserhalb wirklichganz überflüssige Sorgen. Wenn es so frommen Herren,wie dem verstorbenen Windthorst und dem noch lebendenAbgeordiieten Dr. Brnel— von weniger bekannten Parti-kularisten nicht zu reden— keine Gewissensbeschwerdenmachte, dem König Georg von Hannover und dem Königvon Preußen den Treueid bis ans Lebensende zu leisten,warum sollen dann unsere„gottlosen" bayerischen Genossenan den Zwirnsfäden des politischen Bersassungseidesstolpern?Schweiz. Die Zahl der von den beiden Zentralstellennach Bern gesandten Unterschriften für das Recht aufArbeit beträgt nun 52 427. Sie vertheilcn sich ans dieeinzelnen Kantone wie folgt: Zürich 11178, Bern S857,Luzern 2419, Uri 326, Schwyz 574, Unterwalden 126,Glarus 1115, Zug 354, Freiburg 883, Solothurn 3183,Baselstadt 2527, Baselland 957, Schaffhausen 1910, Appen-zell 1191, St. Gallen 3645, Graubünden 435, Aargau2529, Thnrgau 574, Tessin 734, Waadt 3114, Wallis 221,Neuenbürg 3653, Genf 1657.—die Heiligthümer verbrennen, den Landmann berauben und,wenn sie den Sieg davontrügen, was Gott verhüten wird,ihre Ketzerei mit Feuer und Schwert über das Land aus-breiten würden."„Du siehst es. mein Sohn/ sagte der Alte,„weil Dues so sehen willst; wir mißverstehen uns immerdar indieser Sache, weil Du dem Verständniß widerstrebst, undfreilich, so lange Du in dieser Leidenschaft bist, wird Dirnie jener stille, ruhige Sinn beiwohnen, der nach meinemErmessen nöthig ist, um der Religion fähig zu werden, undder recht eigen der Geist des Christcnthunis selbst ist, fürwelches Du zwar mit Schwärmerei streiten, aber nicht inwahrer, hingebendes Liebe leben kannst."Ter Sohn stand unwillig auf und ging mit Heftig-keit im Saale auf und ab, dann faßte er die Handseines Vaters, sah ihm scharfins Auge und sagte:„Also,Schwärmerei? Mit diesem Worte also, mit diesem tobtenLaute haben Sie sich genug gethan und meinem trauerndenGeiste Rede gestanden? Das ist es freilich, was die Weltwill, was die Verzweiflung meint, deren Herz gestorben ist.Nicht wahr, die Märtyrer und Helden der christlichen Kirchewaren auch nur Schwärmer? Wenn sie lächelnd unterMartern ihr Blut vergossen für den, dem sie nicht Schmerzund Liebe genug opfern konnten, so faselten sie, weil esihnen an Vernunft und Ruhe gebrach? Alle jene Wunderder Liebe sind nur unreife Verirrungen aberwitziger Leiden-schast, die jene überirdischen Geister nicht mit Rührungund Freude, sondern nur mit mitleidigem Lächeln von obengesehen haben und den i» Verziickung Verschiedenenwohl alLbald mit Kopsschütteln und zurechtweisendem Tadelentgegengetreten sind? O, ehe ich mein schlagendes Herzans dergleichen Ueberklugheit und niedrige Zweifelsuchtabrichten möchte, möchte ich eS mir lebend aus der Brustreißen und mit Füßen treten und den Bestien zum Fraßhinwerfen."(Fortsetzung folgt).In Oesterreich-Ungnrn ist die Verarmung derBauern in rapider Zunahme. Nach einer Zusammen-stellung des Abg. Adamek giebt es 4 Millionen Ortsarme,16 Millionen arbeitsunfähige Kinder, Greise und Krüppel,6 Millionen nur zum Theil arbeitsfähige Kinder, 9 Millio-nen verheirathete Tagarbeiter mit einem Jahreseinkommenvon 189 Gulden, 2 Millionen Arbeiter, Dienstboten«. miteinem Jahreseinkommen von 399 Gulden und nur 1 691 969Personen mit einem höheren Einkommen. Den„Wohl-stand" unter der Bauernschaft illustrirte derselbe Abgeord-nete in den Delegationen mit folgenden Ziffern: In denletzten 13 Jahren wurden in Böhmen 46 389 Bauerngüterim Schätzungswerthe von 296 977 918 Gulden auf demZwangswege verkauft. Bei diesen Verkäufen kamen Tabular-gläubiger um 79 866 718 Gulden.— In den letzten11 Jahren wurden in Galizien 21831 Bauerngüter imWcrthe von 23 Millionen Gulden auf dem Zwangswegeverkauft. In Ungarn befinden sich 49 pCt. des Grund-besitzes in Wucherhänden, und 39 pCt. der Bauerngüter sindarg verschuldet.—lieber den Ausgang der französischen Wahlenwird uns aus Paris unterm 4. d. geschrieben:Wer die gestrigen Wahlsiege der Sozialisten so recht goutirenwill, der muß die heute erschienenen Bourgeoisblätter lesen,sosern diese nicht, wie der„Germinal", dessen politischer Leiter,der bisherige Abgeordnete A. Maujan, einem Metallarbeiterweichen mußte, in ihrer Verblüffung über den Ausgang derWahlen ganz ihre Sprache verloren haben. Sie rufen heutenicht mehr, daß die französischen Sozialisten„wahrscheinlich be-rauscht von den Siegen der deutschen Sozialisten, schon im vor-hinein ihren Sieg feierten, der sich nun als eine Niederlageerwies", denn sie haben es gestern zu ihrem Schrecken erfahren,daß im Gegentheil sie es waren, die allzu voreilig die Nieder-läge der Sozialisten bejubelten; noch ein paar solche Nieder-lagen und die Bourgeoisie hat ausgelebt. Ja, auf ihren seitThiers bis zum Ueberdruß gehörten Satz:„Die Republik wirdkonservativ sein oder sie wird nicht sein", was mitanderen Worten nichts anderes heißt, als daß Frankreich eine Aus«beuterrepublik oder überhaupt keine Republik sein wird, istihnen gestern klar und deutlich geantwortet worden: Frankreich wirdeine Republik, aber nicht nur dem 3! amen, sondern auch demInhalte nach, nicht eine konservative, sondern einesoziale, nicht eine Ausbeuter-, sondern eine Arbeiter-Republik sein. Es sind nämlich, soweit sich zur Stunde dieGesammtwahlen überblicken lassen, folgende Sozialisten gewähltworden:Von den sogenannten Allemanisten: Grousster(Paris, 19. Bez.), Fabörot(Paris, II. Bez.), dem der ehe-malige Minister- und- Kammerpräsident Floquet erlegen ist,Toussaint(Paris, 11. Bez.), D e j e a n t e(Paris, 20. Bez.),Avez(St. Denis, Seine).Von den sogenannten Blanquisten: Baudin(Bourges),Chauviöre(Paris. IV. Bez.), Ed. V a i l l a n t(Paris, 29. Bez.),Walter(St. Denis).Von den sogenannten Brousfisten: A. Lavy(Paris,18. Bez.) und Prudent-Dervillers(Paris, 19. Bez.).Von den sogenannten Marxisten oder Gnesdisten:Antide Boy er(Marseille), C h a r p e n t i e r(Rive-de-Gier),Chauvin(St. Denis), C o u t u r i e r(Lyon), A. Del cl uz e(Boulogne), Jules G u e s d e(Lille), I a u r ä s(Aldi), I o u r d e(Bordeaux), Sauvanet(Montlugon), S a l i s(Montpellier),T h i v r i e r(Montlugon), P. 21. Baut(Dijon) und PaulAigns(Lodeve), der den der Kapitalisten klaffe so sehr ansHerz gewachsenen Aonrgeoisökonomen Paul Leroy-Beaulieu aussHaupt geschlagen hat.Von den sogenannten unabhängigen Sozialisten,d. i. denjenigen Sozialisten, die entweder der„Fsderation desSocialistes independanta"(Verband der unabhängigenSozialisten) oder überhaupt keiner Verbrüderung angehören:M i l l e r a n d(Paris, 12. Bez.), R o u a n e t(Paris,18. Bez.), der den Abbe Garnier mit einer Mehrheit von2704 Stimmen schlug, V i v i a n i(Paris, 5. Bez.), S e m b a t(Paris, lö. Bez.), Clovis Hugues(Paris, 19. Bez.), Hove-laque(Paris, 13. Bez.), Roche(Paris, 17. Bez.), Chassaing(Paris, 4. Bez.), M i ch e l i n(Paris, 14. Bez.), Alph. H u n>-b e r t(Paris, IS. Bez.), Paschal G r o u s s e t(Paris, 12. Bez.),Pauli n-Mery(Paris, 13. Bez.), P. Richard und C o u-t a» t(Sceaux, Seine). C l u s e r e t(Toulon).21 ls zu keiner Fraktion angehörenden Sozialisten sind auchdie beiden Grnbenarbeiter-Abgeordneten Basly und Lamendinzuzählen, die in Bethune(Pas de Calais) gewühlt worden sind.Ließe sich auch über den Sozialismus mancher der unter denunabhängigen Sozialisten 2lngesührten von unserm Standpunkteaus streite», so werden sie doch und noch so mancher andere 21b-geordnete zu den Sozialisten gezählt und werden auch sicherlich.soweit sie auch keine Kolleklivisten sind, mit diesen Hand in Handgehen, wenn es gelten wird, in die Bastillen des KapitalismusBresche zu schießen. Die Bouraeoispresse hat denn auch voll-kommen recht, wenn sie das Resultat der gestrigen Wahlen alsein überaus beklagenswerthes bezeichnet, und zwar umsomehrrecht, als selbst die Verdächtigung, als hätte jeder kollektivistischeKandidat„von der Berliner internationalen Kasse, die von demdeutschen Kanzeleramt streng überwacht wird", 2300 Fr. erhalten,„unter der Bedingung, die Beseitigung der stehenden 2lr»>ee inseinem Wahlprogram», aufzunehmen", die Wühler nicht ab-geHallen hat, eine so stattliche Schaar von internationalenKolleklivisten in die Kammer zu entsenden und gleichzeitig denHäuptern der verschiedenen Bourgeoisparteien den Laufvaß zugeben. Ja. klaget nur, Ihr Drohnen all', denn es ist der Ülnfangvon Eurem Ende: die Arbeitsbienen haben erkannt, daß ihnendie Natur nicht nur den Honig, sondern auch den Stachelgab.—Aus Paris läßt sich die„Vossische Zeitung" folgendeSchauerinär drahten:„Der sozialistische Pariser 2lbgeordnete Chauvin, der vonden deutschen Sozialdemokraten Geld zu Wahlzwecken erhaltenbat, wird von den radikalen Blättern heftig angcgriffen.Einige dringen darauf, daß die Angelegenheit sofort in derKammer zur Sprache komme, in der man weder SöldlingeDeutschlands noch vaterlandslose Leute brauchen könne."Unser Genosse wird von denselben Prcßmamelucken an-gegriffen, die im Panamaskandal als Zuhälter der Lcffeps,Herz, Alton, als seile Agenten der Panamisten ihr schoflesGciverbe trieben, die jedem Bankhaus, das sie zahlt, ihreunsauberen Dienste leisten. Die französische Sozialdemo-kratie lächelt über diesen Sturm im— Rieselfetde.—Eine Fremdenstener sollen französische Ar-heiter aus Nancy gefordert haben. Wenn dies wahrist, so haben sie nur als Werkzeuge und Mundstückechauvinistischer Bourgeois gehandelt. Jedenfalls können eskeine Sozialisten gewesen sein, sondern nur rückständigeArbeiter, die noch in ver geistigen Knechtschaft und Nachtdes Kapitalismus leben.—O diese verkommenen Franzosen! Die französischenOffiziere— das ist jetzt durch eine Denunziation des durch-gefallenen Gassenbuben Grenier aus Cassagnac herausgc-kommen— haben die freventliche Gewohnheit, ihre Uniformabzulegen, sobald sie den Dienst beendigt haben, und nament-lich bei Ausgängen und in Gesellschaften niemals die Uniformzu tragen. Und der französische Kriegsminister hat kürzlicherst eine Verordnung erlassen, die das Tragen der Uniformim Dienst vorschreibt, woraus zu schließen ist, daß dieOssiziere nicht einmal im Dienst ihre Uniform regelmäßigzu tragen pflegten. Unsere Ferienkolonial-Politiker sindganz außer sich über diesen„Mangel an Respekt vor derUniform", der sich bei den Franzosen hier zeigt, und sagenden Untergang des für die höchsten Kultur- Errungen-schaften verständnißlosen Volks voraus. In Frank-reich gilt der Militarismus nicht wie bei uns füretwas an sich Großes und Schönes, sondern für ein noth-wendiges Uebel, dessen man sich entledigt, sobald man kann.Uebrigcns möchten wir unsere Mordspatrioten, die beidieser Gelegenheit über die verkommenen Franzosen weh-klagen, doch einmal ersuchen, in Buckle's„Geschichteder Zivilisation" das Kapitel nachzuschlagen, in welchemausgeführt wird, daß die Kulturhöhe eines Volkes im um-gekehrten Verhältniß zu seiner Verehrung des Krieges undMilitarismus— oder zu seinem„Respekt vor der Uniform"— steht, und daß die Kultur eines Volkes um so geringer,je mehr es vom„militärischen Geist" durchdrungen ist.—Der grohe Kohlenstreik in England fängt an, aufdie englische Industrie zu wirken. Die Eisenbahnen habenschwere Verluste durch den Ausfall an Fracht und die Er-höhung der Kohlenpreise. Zwei der größten Bahnen bc-rechnen ihren Verlust auf eine halbe Million Pfd. Sterl.(— 19 Mill. Mark). Der Gesammtverlust der Bahnen bisEnde der vorigen Woche wird auf das Doppelte geschätzt,also 29 Millionen Mark.— Viele Fabriken haben ausKohlenmangel den Betrieb schon ganz oder theilweise ein-gestellt, und da auch das„große Publikum" unter denKohlenpreisen schwer zu leiden hat, so wird der Ruf nach einerVerständigung immer lauter. Die Grubenbesitzer aber, die beidem Streik ein gutes Geschäft machen, weigern sich nach-zugeben und bestehen nach wie vor auf der Lohnreduktion.Und so müssen anderthalb Millionen Menschen hungernund dreißig Millionen Menschen sich Entbehrungen auf-erlegen, damit ein paar Dutzend reiche Grubenbesitzer ihrenGoldhunger befriedigen und die Roth ihrer Mitmenschenin blanke Sovereigns(29 Markstücke) umsetzen können. Dasist die Ordnung in dieser besten der Welten.Daß es in den Streikbezirken hier und da zu Tumultenkommt, ist begreiflich. Man darf jedoch nicht glauben, wasder Telegraph alles meldet. Er übertreibt bei solchenGelegenheiten stets— und wo er nicht übertreibt,lügt e r.->Dem durch seine Lügennachrichten übelberüchtigten, imDienste der Regierung stehenden„Reuter'schen Bureau"wird aus Barnsley vom heutigen Tage gemeldet,„daß.mehrere tausend Bergarbeiter die Steinkohlengruben vonSilkstone und Hoyland plünderten, den Direktor, sowiemehrere Beamte verwundeten und die Bureaus der Grubenin Rockingham in Brand steckten. Die Behörden vonBarnsley beschlossen Truppen aus Chesterfield herbeizu-rufen. Die Streikenden, mit eisernen Stangen bewaffnet,beherrschten die Steinkohlengruben und forderten die Polizeiheraus, die unter dem Schutze t>er Truppen sich nur unter-großen Schwierigkeiten den Weg bahnen konnte. Die Be-Hörde erließ die gesetzlichen Aufforderungen und kündigtean, daß nach Verlauf von 29 Minuten Feuer gegebenwerden würde. Die Bergarbeiter zogen sich hierauf zurück."Diese Mittheilung in der vorliegenden Fassung ist natürlichmit der größten Vorsicht aufzunehmen. Die Tendenzmachespricht aus jeder Zeile.—Rustland. Der„Regierungsbote' veröffentlicht eineVorschrift für die Verabfolgung von Darlehen ans Getreidedurch die Reichsbank. Vermittler sind die Semstwos, dieLandschaftsverwaltungen.—Sozinle Lleberlirhk:An die sozialdemokratische« Radfahrer der ProvinzBrandenburg.Im Anschluß an den Aufruf der Fürther Genossen, zwecksBildung eines Arbeiter-Radfahrer-Bundes über ganz Deutschland,werden die Vereine, sowie die Einzelfahrer der Provinz Branden-bürg aufgefordert, zu einer engeren Besprechung zusammen zutreten. Ort und Zeit werden nach Eintreffen der Zuschriftensofort bekannt gemacht. Zuschriften wolle man spätestens biszum 13. d. Mts. an Richard Vogel, pr. Adr. RestaurantG. Köppen, Berlin 80., Köpenickerstraße 29», richten.Der Vor st anddes Arbeiter-Radsahrer-Vereins„Berlin".Alle arbeiterfreundlichen Blätter werden um Abdruck ge-beten.Lithographen, Steindrucker und Berufsgenossen!Von den auegegebenen Sammellisten für die streikenden2lrbeiter und Arbeiterinnen der Firma Kauffmann in Branden-bnrg sind uns die Nummern 133 und 134 als verloren ge-meldet, und bitten wir, die betreffenden Nummern, sollten die-selben irgendwo zum Zeichnen vorgelegt werden, anzuhalten undan Kollegen Seidel, Brunnenstr. 40, abzuliefern.Die Verwaltung.Monopolgelüste des Herrn v. Thielen. Trotz allerTalente, weld)e der Finanzminister Miqnel in der Auffindungneuer Steuerquellen entwickelt, ist er doch außer stände, demVolle genügende Summe» auszupressen, um den Militarismuszu befriedigen. Verftändnißinnig springen ihm deshalb seineKollegen von den anderen Refforls helfend zur Seite. DasSparsystem des Herrn von Stephan und des Eisenbahnministersan dem Gehalt und dem Bestand der unteren Beamten ist satt-sam bekannt. 2lber das passive Sparen bringt nicht genügendein, es muß aktiv„erwerbend" vorgegangen werden, damit allestaatlichen Einrichtungen als Post, Telegraph, Eisenbahn undwas sonst im Deutschen Reich so neben der Pickel-Haube noch herläuft, audi seinen wahren Zweck er-füllt, nämlich— unser„herrliches Kriegsheer" erhalten zu helfen.Wie die„Breslauer Morgenzeitung" zu berichten weiß, geht derEisenbahnminister mit der Absicht um, die Eisenbahn-Reklame zu verstaatlichen. Sämmtlichen Verlegern von Eisen-bahn-Zeitungen, Fremdenführern u. s. w. solle die Erlaubnißzur Vertheilung ihrer Zeitungen entzogen werden; dagegenbeabsichtigt er 2lnnoncenbücher in den Kupees auslegen zu lassenund diese Reklamemittel an ein oder mehrere Unternehmer zuverpachten. Wir wissen nicht, in wie weit die„BreslauerMorgenzeitung" gut oder schlecht unterrichtet ist; würde jedochdiese Maßregel zur Dnrchsührung gebracht, so bliebe dann nurnoch ein kleiner Schritt bis zur Verstaatlichung oder mindestensBesteuerung des gestimmten Juferatenwesens, denn—„der Appetitkommt beim Esten".Eine Arbeitsbörse soll auch in Zürich errichtet werden.