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infolge der Veröffentlichung des Briefes zur Altion gekommen sei. Ihabe in der vollständig verkehrten Art der Berichterstattung seinen Zur Einbringung der Resolution Leids lag

nicht die geringste Ursache

Grund. Ein Parteitag ist nicht dazu da, um persönliche Streitig feiten zum Austrag zu bringen. Niemand denkt daran, auch nicht Aber vor. Auch er sei nicht erbaut von den Debatten in Jena  . Aber wenn der Parteitag in so schicksalsschwerer Stunde zusammentritt der Parteivorstand, die Kritik als solche zu unterbinden. den einen oder anderen deshalb jetzt zu rügen ist nicht an- wie in Jena  , darf die Debatte nicht in so verlebender Weise ge­gängig. Im übrigen sei die Resolution sehr zweideutig; fie führt werden, als es geschehen ist. Es wird behauptet, mit der fann auch gegen Ledebour und den Kreis ausgeschlachtet Wahl Haases habe der Parteitag einen glücklichen Griff gemacht. werden. Wenu Leid meint, man suche vergeblich nach Er hofft das auch. Doch erst müsse man abwarten, was Haase solchen persönlich gehässigen Angriffen nach der Rechten der Partei, so darf nicht übersehen werden, daß die Rechte eben sionisten Klamaut machen, werden sie in Grund und Boden ge= leistet, aber ihm feine Vorschußlorbeeren erteilen. Wenn die Nevi­schlau genug war und feinen Anlaß zu solchen Angriffen gegeben hat. Es sei auch nicht angebracht, jetzt noch lange über den Ton schmettert, und wenn sie es, wie diesmal, nicht tun, dann wird erst zu reden. Niemand kann auf Grund der Debatten in Jena   ein recht auf sie geschimpft. Es fehlte nicht viel, so wäre auch Bebel in die revisionistische Wolfsschlucht geworfen worden. Auch in Mißtrauen gegen Ledebour haben. Deshalb sei auch die Resolution unseren Versammlungen müssen wir uns mäßigen, damit die überflüssig. Und schließlich ist Ledebour   auch noch Manns genug. gegnerische Bresse nicht wieder so gegen uns auftreten kann, wie um allein mit seinen Meinungsgegnern fertig zu werden. sie es diesmal getan hat und auch fonnte. Wir haben dafür zu sollte es erfreuen, daß von der äußersten Linken bis zur äußersten sorgen, daß nicht eine derartige Partei, wie die unserige, und vor Rechten des Parteitages Einigkeit herrschte in der Frage der Reorgani allem die Arbeiterschaft, den schwersten Schaden leidet. sation und Erweiterung des Parteivorstandes. Wir wollen uns Genoffe Leid ist mit seinen Borrednern insofern einer Mei­deshalb auch nicht darum streiten, welche der beiden Richtungen den größeren oder den kleineren Teil des Verdienstes daran hat, sondern nung, als auch er der Ansicht ist, daß die Vorgänge, die zur Ein­bringung seiner Resolution geführt haben, nicht die bedeutendsten Behandlung der Marokkoangelegenheit der Massenstreit zu kurz gefein, ob sich solche Angriffe gegen Müller oder Lehmann richten. jedem das Seine lassen. Wenn bemängelt worden ist, daß bei der auf dem Parteitag gewesen sind. Auch ihm würde es gleichgültig tommen ist, so sage er, daß sich

Bebel das größte Berdienst erworben

Uns

Aber anders denkt er, wenn es sich dabei um einen Mann handelt, der an der Spitze des Kreises steht. Deshalb habe er geglaubt, die Sache zur Sprache bringen zu müssen, und die Genossen aufzufor­dern, sich dazu zu äußern. Den besten Weg dazu sah er in der Ginbringung der Resolution. Er könne sich von der Empfindung nicht freimachen, daß gegen Ledebour

eine wahre Hehe inszeniert

der

Stimmenzahl den sozialdemokratischen Vertreter in den Reichs­

tag zu entsenden. Ferner verpflichten sich die Parteigenossen, für die weiteste Verbreitung der Presse und Stärkung der Dr­ganisation Sorge zu tragen.

und

Die Berichterstattung von der Provinzialfonferenz wurde von Tagesordnung abgesetzt.

Mit einem Appell des Vorsitzenden zu eifriger Parteiarbeit dem Hoch auf die Partei wurde die Versammlung geschlossen.

Graf Wolff- Metternich   vor Gericht.

Siebenter Tag.

Die geftrige Sigung wurde durch lange Plaidoyers des Staats­anwalts- Rats Porzelt und der Verteidiger Rechtsanwälte Dr. Jaffe und Dr. Alsberg ausgefüllt. In den Plaidoyers nahm die Frage, ob die Heranziehung der privaten Verhältnisse der Familie Wert­ heim   ein Mißbrauch sei, einen großen Raum ein. Dem Staats­anwalt erschien das Hineingiehen als ein geschickter, aber verwerf lider Theatercoup. Der Angeflagte habe gewußt, Frau Wertheint sei die bestgehaßte Frau in Berlin   W., und daß, wenn er den Spieß umdrehe und diese Frau an den Pranger stelle, die Aufmerksamkeit und schmußigen Szenen, die dem Gericht vorgeführt seien, hätten von sich abgelenkt und ein Streit unter dem Schlachtruf entfacht würde: Hie Wolff- Metternich  , hie Wolf Wertheim! Die widerlichen mit der Sachlage nichts zu tun. Die Staatsanwaltschaft habe, habe, als er in überaus wirksamer Weise dartat, wie sich die bürger­wiewohl sie reichliches Material in der Hand habe, in das Privat­liche Gesellschaft felbst das Grab graben würde, wenn sie einen Krieg leben einiger Zeugen hineinzuleuchten, das nicht getan. Die Eru­heraufbeschwören würde. Es sei viel beffer, wenn wir das, was ierung der Verhältnisse des Zeugen Pauli sei erforderlich gewesen. Die Verteidigung weist umgekehrt zurück, daß ohne dringende Ver­Bebel gefagt hat, propagieren als den Massenstreif. Dieser fönnte anlassung von ihrer Seite Dinge in die Verhandlung hineingezogen unter Umständen gegen uns ausgenutzt werden, als uns die Schuld feien, die mit der Sache nicht streng zusammenhingen. Der Staats­an der durch den Strieg bedingten Not und dem Elend zugeschoben worden ist. Durch sie werden in ihm die Erinnerungen gewedt an anwalt habe gav in das Gheleben des Angeklagten hineinleuchten werden würde. Der Parteitag habe gute Beschlüsse gezeitigt. Und den vor 20 Jahren tobenden Streit zwischen den Fraktionellen und und die internsten Dinge aus den Privatverhältnissen der Ehefrau wenn wir alle unsere Schuldigkeit fun und beim nächsten Wahl den Oppositionellen. Damals ging man gegen die Kritiker des aufdecken wollen. In dem fachlichen Plaidoyer führt die Staats­kampfe die möglichst größte Stimmenzahl auf unseren Kandidaten Parteivorstandes mit dem Ausschluß vor. Er, Redner, habe da anwaltschaft aus: Der Fall Guftte sei ein typischer Fall des Be­zu vereinigen, dann wird das ein weit besseres Bertrauensvotum mals gegen den Ausschluß von Werner und Wildberger gestimmt truges, wie er im Buche steht. Er zeige, wie moralisch minderwertig, für Ledebour sein, als die Annahme der Leidschen Resolution. und auch der ganze sechste Kreis hat sich nicht das Maul berbieten verwerflich und gemütsroh der Angeklagte vorgegangen ist. Der Genosse Meyer würde lebhaft bedauern, wenn der Parteitag lassen. Heute versucht man es mit dem Ausschluß zwar nicht, man Brief aus Laden- Baden sei für ihn bezeichnend. Der Staats­darin eine Ehre finden sollte, daß hier im sechsten Kreise der Reso- sucht aber die Kritiker des Parteivorstandes auf andere Weise un- anwalt glaubt die Ansicht zurückweisen zu müssen, die in der Presse lution Leid den Niederschlag geben sollte der Verärgerung über den möglich zu machen. Ein Abgeordneter bedarf mehr als ein anderer geäußert ist, daß es nichts Außergewöhnliches fei, wenn sich Ka­Ton. Die Resolution ist aber nur deshalb entstanden, weil unser des allgemeinen Vertrauens.( Burufe: Hat er ja!) Ja, dann müßten valiere in der vom Angeklagten beliebten Weise Geld mit Rücksicht Abgeordneter in sehr harter Weise mitgenommen worden ist. Aber Sie erst recht für die Resolution stimmen.( Burufe: Nein!) Die und Aussicht auf eine reiche Heirat verschaffen. Auch im Fall des wie ist es gekommen, daß Ledebour insbesondere von Bebel so hart Ablehnung der Resolution würde außerhalb unseres Kreises von Amtsrichters von der Schulenburg liege Betrug vor, wenn auch fich mitgenommen worden ist? Bei dem Temperament Ledebours, das anderen Parteigenossen anders ausgelegt werden.( Burufe: Zieh der Amtsrichter nachträglich, nachdem die Aussicht auf Zahlung wir alle schäzen, war ชน erwarten, daß es in den sie doch zurück! Vereinzelte: Nein!) Ich weiß wohl, daß Lede- feiner Forderung vorliegt, nicht geschädigt fühlt. Auf denselben Debatten etipas scharf hergehen wird. Der Parteivorstand bour ein besonderes Vertrauensvotum nicht braucht. Es ist aber Umstand sei der Umfall von Zeugen zurückzuführen, die sich zuerst habe nach seinem Empfinden mit Recht seinen Stritifern entgegen. Anstandspflicht, die Resolution anzunehmen.( Teilweiser Beifall.) an die Polizei gewendet hatten. Glaubte und wollte der Angeklagte gehalten, daß die Situation nicht dazu angetan war, früher mit der Ledebour: Meyer hat gegen mich den Vorwurf erhoben, eine Heirat mit der Frau Dolly, so sei unerfindlich, weshalb bei Aftion vorzugehen. Was hat Ledebour getan, um den Krieg ab- ich hätte in der Marottofrage versagt und ihn begründet mit Be- der intimen Beziehung, in der er angeblich zu dieser Frau ge­zuwenden? Er hat sich weder an den Parteivorstand, der hier zugnahme auf den Brief, den ich an Liepmann geschrieben habe. standen habe, er sich nicht durch das Wort der Werbung aus der feinen Siz hat, noch an den Zentralvorstand von Groß- um endlich den elenden Treibereien, die außerhalb Berlins   gegen Situation befreit habe. Der Angeklagte habe insofern sehr viel Berlin   gewendet. Ja, er hat nicht mal in der General ihn im Gange feien, entgegenzuwirken, will er, obwohl er nicht die Glück gehabt, als Belastungszeugen zum Teil wegen Erkrankung versammlung das ihm angetragene Referat gehalten, obwohl Absicht hatte, auf die Entstehung des Briefes eingehen. Redner und teilweise wegen Geisteskrankheit und aus anderen Gründen er doch hätte ordentlich darauf brennen müssen, uns bei dieser Ge- schildert nun seine Bariser Reise. Nach seiner Rückkehr nach Berlin   nicht erscheinen konnten. Im Fall Frey habe sich die Unschuld des legenheit zu sagen, das und das muß gemacht werden. Es wäre habe er eine Aussprache mit dem Barteivorstand für notwendig Angeklagten herausgestellt. In einer Reihe anderer Fälle beſtehe seine verdammte Pflicht gewesen, seine Ansicht zum Ausdruck zu gehalten. Er sei aber dabei in beinahe brutaler Weise unterbrochen ein dringender Verdacht, aber kein hinlänglicher Beweis. Das bringen und nicht kleinliche Bedenken ausschlaggebend sein zu lassen. worden. Er solle nur Bericht erstatten. Wenn er Beschwerden seien die Fälle Brehm, Schlesinger, Hälsen, Fuchs, Winzer, Uhr­Wie kommt aber Ledebour dazu, dem Parteivorstande Bor- gegen den Parteivorstand babe, so soll er sie dem Parteitag vor- mann, Röder, Schönebeck  , Wohlbrück  , Schwarz, Braun und Demuth. würfe zu machen, wo er selbst in Diefer Situation legen. Wenige Tage darauf kam der Brief von Liepmann, Alle anderen Fälle seien typische Hochstapeleien; so die Fälle Horch, so versagt hat. Mit Recht ist der Genoffin Luxemburg der in dem ihm das Referat für die Verbandsgeneralversammlung Riesch, Noad, Gustte, Kielholz, Thielow, Felsing und Werner. Es Vorwurf der Indiskretion gemacht worden. Wir dürfen angetragen wurde. handelt sich um erhebliche Beträge. Zugunsten des Angeklagten uns nicht gefallen lassen, daß die Aktion durch die Kritik führender Er erklärte fich bereit, sei zu berücksichtigen: seine moralische Minderwertigkeit, seine Ju­Genossen berkleinert wird.( Sehr gut! Burufe: Heine.) ( Sehr gut! Burufe: Heine.) Redner als Rüdenbüßer einzuspringen, erklärte aber weiter, daß er auch gend, der Umstand, daß er von seiner Familie verlassen, mit einem bedauert alsdann, daß es leider unter Genoffen zur Unfitte geworden den Parteivorstand dabei kritisieren werde. Auch in der Wahl- Monatswechsel von 30 M. auskommen sollte, und daß er schon vor ist, sich mit geschmaclofen Schlagworten gegenseitig lächerlich zu rechtsversammlung habe er ja bereits gesagt, es ist notwendig, seiner Heirat den Willen bekundet hat, den Schaden einigermaßen machen und herabzuießen. Er würde sich freuen, wenn die Dis- etwas in der Sache zu tun. Und seine Darlegungen wollte er ja wieder gut zu machen. Der Antrag des Staatsanwalts geht auf kussion über den Parteitag den Erfolg zeitigen würde, daß in der in der Verbandsgeneralversammlung machen, zumal da Ströbel im 1 Jahr 6 Monate Gefängnis. Art der Diskussion ein Wandel zum Beiseren eintritt. 4. Kreise die Sache auf ein ganz falsches Gebiet zu schieben ver- Die Berteidigung sucht darzulegen, daß dem Angeklagten fucht habe, indem er die Verfehlungen der Genossin Luxemburg   feinerlei strafbare Handlungen nachgewiesen seien; er habe die Ab­hervorhob. Er, Redner, sicht der Vermögensschädigung nicht gehabt, die Absicht eines Ver habe also nicht vollständig verfagt". mögensvorteils ebenfalls nicht, keinerlei falsche Vorspiegelungen ge­Auch der Vorwurf Wels, daß Redner den ganzen Parteivorstand macht oder wahre Tatsachen unterdrückt. Er habe vom Schulden­habe abmurksen wollen, ist unhaltbar, wie er bereits durch seine machen und Kredit leben müssen, er sei das Produkt seiner Veran­Erklärung im Vorwärts" festgestellt habe. Moses   habe den Stand- lagung und Erziehung. Wenn man alle solche Kavaliere, die punkt des allgemeinen Moralpredigers eingenommen. Was er will, ebenso handeln, wie der Angeklagte, einsperren wolle, würde ganz ist unmöglich, weil es keine abgeschlossene Meinung in der Partei Berlin  , ja das ganze Deutsche Reich mit einem Dache überdeckt, gibt. Im übrigen freut sich Redner, daß die Anschauungen der nicht ausreichen, diese Leute in sich aufzunehmen. Der Verteidiger Radikalen noch die Oberhand in der Partei behalten haben. Es Dr. Alsberg sucht insbesondere nachzuweisen, daß ein Betrug nach ist eine falsche Auffaffung, wenn gefagt wird, daß der Revisionis- dem österreichischen Gesetzbuchy nicht vorliege, daß man aber zu einer mus diesmal gesiegt hat. Verurteilung des Angeklagten nur kommen dürfe, wenn sowohl nach deutschem wie nach österreichischem Gesetz ein Betrug vorliege Heute um 9 Uhr sollen die Plaidoyers fortgesetzt werden

Genosse Weber ist nicht der Ansicht, daß in der Marokko­angelegenheit etwas verfäumt worden ist. Am 2. Juli erschien der Panther" vor Agadir   und in der nächsten Woche fanden Versamm­lungen statt, in denen gegen das Maroffoabenteuer protestiert wurde. Wenn ausgesprochen wurde, daß das Mindeste was unser Abgeord­neter von uns verlangen kann, die Annahme der Resolution Leid sei, so sei seine( Redners) Meinung, daß sich die Versammlung mit ber Annahme derfelben lächerlich machen würde.( Sehr richtig! Vereinzelter Widerspruch.) Denn die Behandlung Ledebours auf dem Parteitage ist sehr nebensächlich. Den Parteitag haben viel wichtigere Angelegenheiten

beschäftigt. Nach der Begründung, die Leid seiner Resolution ge­geben, ist sie übrigens an die falsche Adresse gerichtet. Sie müßte fich gegen Bebel richten, nicht aber gegen Wels. Aus den Worten Wels', die Redner zitiert, ist eine maßlose lleberhebung nicht zu ersehen; denn das Recht steht einem jeden Parteigenoffen zu, aus­zusprechen, was er über die Kritik denkt. Auch Ledebour   hat ja eine ganze Menge gesagt. Was würden wir wohl darüber denken, wenn der fünfte Kreis, in dem der Genosse Wels seit langen Jahren ja auch eine führende Rolle innehat, Protest erhoben hätte gegen die Angriffe des Genossen Lauffenberg? Nun wurde die Annahme der Resolution noch damit begründet, daß der Wahlkampf vor der Türe steht, und dem Genossen Ledebour   die Worte Wels' um die Ohren geschlagen werden können. Das ist aber weniger zu fürchten, denn wenn es gilt, den Kampf mit dem Gegner zu führen,

werden wir alle zu unserm Abgeordneten stehen.

Die un

Aus der Partei.

tot machen und wird sich somit eventuell gegen Ledebour   richten. Genoffe Ernst: Die Resolution Leid muß die Kritik einfach Er gebe rückhaltlos zu, daß der Parteivorstand mit dem Geheim­zirkular einen Fehler gemacht habe. Bei der Marokkoangelegen heit ist nichts versäumt worden. Es ist lebhaft zu bedauern, daß mit dem Worte Revisionismus Handel getrieben wird. Die harten Zur sozialistischen   Einigungskonferenz in Großbritannien  . Worte des Genossen Wels sind nicht so schlimm. Ledebour ist doch London  , 9. Oktober.  ( Eig. Ber.) Eine Londoner   Korrespondenz, schließlich auch nicht heilig, so daß ihm kein Wort gesagt werden die von der deutschen   Parteipreffe benutzt wird, enthält in ihrem darf. Und hat denn Ledebour niemals härtere Worte gebraucht? Berichte über die fürzlich in Manchester   abgehaltene Sozialistische  Ledebour könnte bei seinem Bildungsstand besser die Zunge zügeln Einigungskonferenz die inhaltlich faliche Wiedergabe der wichtigsten als die Genossen aus den Arbeiterkreisen, und Wels ist aus diesen Resolution, wie sie die meisten der bürgerlichen Blätter Groß­Kreisen hervorgegangen. Das Auftreten Leids erinnert gar zu britanniens auch brachten. Der Verfasser des Berichts, der offenbar sehr ans Weiberhafte. Wenn auch die Worte Wels sich gegen Lede- auf der Konferenz nicht anwesend war, verfällt in denselben Ton, bour richten, der Abgeordnete ist nicht mehr wie jeder andere. in dem sich die englischen bürgerlichen Blätter über die Konferenz Die Resolution Leid fann aber gegen Wels in der Provinz, too er beren Seite stände, wenn er die Worte Ledebours wägt, der da Welche Resolution würde Leid wohl faffen, wenn er auf der an- motierten. die Parteiinteressen zu vertreten hat, vielmehr von den Gegnern Nichts ist irreführender als die Behauptung, daß die Spike der berivendet werden. Boher kommt es, daß sich innerhalb der radi- sagte, die Vorstandsmitglieder hatten kein Gefühl für die Ehre Einigungsbestrebungen gegen die J. 2. P. gerichtet sei. Auf der falen Parteitreise eine solche Berfahrenheit bemerkbar machen der Partei. Ihm, Redner, ſtehe Ledebour zu hoch, als daß er eine stonferenz war absolut nichts von einem bitteren Ton gegen die fonnte? Weil man selbst in den radikalen Parteifreisen mit ber solche Resolution eingebracht haben würde. Er würde auch gern 3. Art der Kritik nicht mehr einverstanden sein fann. Ein großes Teil die Anregung Ledebours zur Aftion gesehen haben. Er, Redner, J. 2. P. zu merken. Im Gegenteil; von allen Seiten hörte man der Schuld hieran hat die Leipziger Volkszeitung". Will sie doch hätte im Attionsausschuß von einer Anregung abgesehen, weil in nur den offenen und aufrichtigen Wunsch, daß die J. L. P. Mittel und Wege finden würde, das Wert der Einigung zu vollenden. Kautsty und Mehring zum alten Eisen geworfen sehen. Auch Lebe Anbetracht der Size gar keine Stimmung dafür war. bour ist gelegentlich der Behandlung der Abrüftungsfrage im angenehmen Dinge bei der Pariser Demonstration beruhen auf auch der Brief, in dem der Sekretär der J. L. P. die offizielle Reichstag aufs schärfte von ihr angegriffen worden. Genosse Lede- einen Irrtum. Es ist aber alles getan worden, um die Beteiligung Beteiligung ablehnte, war in freundschaftlichem Tone gehalten. der französischen   Partei noch zu ermöglichen. Daß Ledebour dort Was man auch immer der S. D. P. vorwerfen mag, in den bour hatte im Auftrage der Fraktion zu dem von ihr eingebrachten nicht zu Worte tam, ist feine beabsichtigte Kränkung. Auch die Bestrebungen, die sozialistische Einigkeit in Großbritannien   her­Abrüstungsantrag zu sprechen. Diese Rede gefiel der Leipziger   Darstellung, die Lebebour über die Aussprache mit dem Parteivor- zustellen, hat fie stets die führende Rolle gespielt. Wie fie feit Boltszeitung" nicht und sie schrieb darauf:" Ledebour   hat durchaus stand gab, ist nicht ganz richtig. Ebert sagte zu Ledebour   nur: 14 Jabren an dem Werke gearbeitet hat, wird in einer vom Ges nicht im Sinne der Partei gesprochen. Es war nur seine periön- Sie gehen ja doch mit Ihren Beschwerden über den Vorstand an nojien Lee herausgegebenen Broschüre dokumentarisch dargestellt. liche Ansicht, die in gerader Linie zum Revisionismus führt." Man den Parteitag. Es war also die Aussichtslosigkeit, die sich für die Die J. 2. P. gab auf die Einigungsvorschläge ihrer Bruderpartei bedenke, der Abrüstungsantrag war eine Aktion der Partei und Vorstandsmitglieder nach dem Verhalten Ledebours für eine Ver- itets die stereotype Antwort, die S. D. P. brauche sich nur der gibt es etwas Schlimmeres, als wenn der Redner der Partei in ständigung ergab, die den Abbruch der Aussprache zur Folge hatte. Arbeiterpartei anzuschließen und das Werk der sozialistischen   Einigung folcher Weise kritisiert wird? Während der Marokkoaktion brachte Die Art der Diskussion in der Extrasigung des linken Flügels des ei vollbracht. Die S. D. P. hingegen bestand darauf, daß die bann die Leipziger Volkszeitung" die Angriffe der Genofsin Lugem. Barteitages war wirklich nicht einladend. Insbesondere gefiel dem sozialistische Einigung im Rahmen einer nichtsozialistischen burg. Im Gegensatz zu John ist Redner der Ansicht, entweder übt Redner nicht die Charakterisierung von Vorstandsmitgliedern, die Bartei unmöglich fei. Wer von ihnen recht hatte, fei dahin man sachliche Kritik oder man unterläßt die Kritik überhaupt, aber stets ihre Pflicht getan haben. Wenn solche Zusammenfünfte nötig gestellt. Jedenfalls aber war eine Spannung entstanden, die nicht aus persönlichen Gründen, wie sie die Genossin Luxemburg   sind, so muß es sich schon um gelöst werden mußte. Dazu trieben schon die jüngeren Elemente, borgab. All die Kritiker, die jetzt hinterhergekommen sind, wo waren bie fich in immer größerer Zahl dem Industrial Unionism" zu­Sein oder Nichtfein der Bartel sie hier in Berlin  . Sie sind wandten und neben einer einbeitlichen wirtschaftlichen Organisation handeln, sonst wird nur lähmende Spannung vorbereitet. Der Barteitag ist nun vorüber. Jest gilts, sich gegen den gemeinsamen auch eine einheitliche ſozialistische Bartei zu ſehen wünſchten. Die sozialistischen   Jungmannschaften streben nach einer großen Feind wieder zusammenzufinden. Die Resolution Leid ist eines fozialistischen Partei, die die Gegenfäge zwischen den bes Abgeordneten unwürdig und gibt der Sache eine Bedeutung, die figenden und den befiglosen Klassen flar zum Ausdrud bringen soll. sie nicht hat. Kein Mensch habe Ledebour   das Vertrauen abge- und die jüngsten sozialen Erscheinungen sind diesen Kräften günstig. sprochen. Wenn nur die Hälfte all der Kraft und Energie im Man glaubt gar nicht, wie populär heute sozialistische Forderungen, Kampfe mit unseren Gegnern verwandt wird, dann stände es wie beffer um die Organisation, die Aufklärung der Massen und viele ie die Verftaatlichung der Gruben, der Eisenbahnen, des Bodens in den induſtriellen Gegenden Großbritanniens   find. Nicht etwa anderen Fragen.( Starter Beifall.) als fromme Wünsche betrachtet man sie, sondern als praktisch durch­führbare Maßnahmen, die den Kern der Sache treffen.

getreten.

weder an den Zentralvorstand noch an den Parteivorstand heran­Nach seiner Meinung ist die machtvolle Demonstration in Treptow  , die machtvollste, die wir hatten, zur rechten Zeit gekommen. Rede­bour hat wegen seiner Haltung auf dem Parteitag

niemand einen Vorwurf gemacht.

Er fann also auch nicht verlangen, daß die Resolution Leid ange­nommen wird. Haben wir den einen Temperament zugesprochen, so können wir es dem andern nicht absprechen. Wels hat seit 1890 ununterbrochen seine Schuldigkeit für die Partei getan. Wir haben auch viel wichtigere Dinge zu tun, als Ledebour hier ein Ver­trauensvotum auszustellen. Das fönnen wir bei den fünftigen Reichstagswahlen viel besser tun. Wir wollen uns nicht als Konzil bon alten Kämpfern aufspielen, um über den Ton zu flagen. Wir sollten uns vorbereiten, um bei den Reichstagswahlen unsern Mann zu stehen.( Beifall.)

Genosse Moses   hat das Gefühl, als ob die Genossen von der letzten Generalversammlung nach Hause gegangen sind. Das

Ein

Antrag auf Schluß der Debatte gelangte hierauf zur Annahme.

"

Unriching ist die Behauptung, daß das Fazit der Einigung darin bestehen werde, daß der S. D. P. einige Hundert unzufriedene Mits Die Resolution& eid wurde mit erheblicher Mehrheit abge- glieder der J. 2. P. zugetrieben werden würden. Die S. D. P. lehnt und folgende Resolution gegen 2 Stimmen angenommen: hatte weder die Mehrheit auf der Konferenz, noch gehören ihr die Die Generalversammlung des 6. Wahlkreises erklärt sich Mehrzahl der Ausschußmitglieder an. Wer die volfreichen Industries mit der Haltung der Delegierten auf dem Parteitage in Jena   gebiete Englands in letzter Zeit durchreist hat und mit den Ge­und mit den Beschlüssen des Parteitages einverstanden. Dem- nosien in Berührung gekommen ist, weiß, daß ein radikaler Bug gemäß halten es die Parteigenossen für ihre volle Pflicht, mit durchs Land geht, der die schlummernden Kräfte des mus aller Kraft in den Wahlkampf einzutreten, um mit gewaltiger zu träftigem Leben erwecken wird.