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Nr. 249. 28. Jahrgang.

3. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt. Dienstag, 24. Oktober 1911.

Partei- Angelegenheiten.

1. und 5. Wahlkreis!

Die Parteigenossen werden nochmals auf die heute, Dienstagabend 82 Uhr stattfindende Wählerber­sammlung des 1. und 25. Kommunalwahĺbezirks aufmerksam gemacht. Alles Nähere siehe Inserat in dieser Nummer.

Charlottenburg  . Heute abend: Mitgliederversammlung im Bolts­Hause, Rosinenstr. 3. Tagesordnung: 1. Vortrag des Reichstags­abgeordneten Genossen Dr. Südetum. 2. Diskussion. 3. Auf­stellung der Kandidaten für die bevorstehenden Stadtverordneten wahlen  . 4. Verschiedenes. Wir machen die Parteigenossen darauf aufmerksam, daß der Vortrag pünktlich um 29 Uhr beginnt, und bitten um rechtzeitiges Erscheinen. Der Vorstand.

Schöneberg  . Heute, Dienstag, den 24. Oftober, abends 8 Uhr: Wahlvereinsversammlung in den Neuen Rathausfälen, Meininger Str. 8. Tagesordnung: Bericht der sozialdemokratischen Fraktion. Diskussion. Aufstellung der Kandidaten. Verschiedenes.

Berliner   Nachrichten.

Aus der Arbeiter- Krankenversicherung Berlins  bringt die Gewerbedeputation des Magistrats alljährlich in ihren Verwaltungsberichten einige Hauptzahlen. Sie geben eine statistische Uebersicht über die vom Magistrat zu beauf­sichtigenden Krankenkassen, das heißt über die Orts, die Betriebs-, die Innungstrantentassen und über die Gemeinde Krankenversicherung  . Den neuesten Verwaltungsbericht der Gewerbedeputation, der das Etatsjahr 1910( 1. April 1910 bis 31. März 1911) behandelt, hat der Magistrat jezt veröffentlicht. Der Bericht zeigt, wie sehr die Mehrung der Kassenmitglieder, die nach einer Periode des Rückganges im vorlegten Jahr wieder ein­gesetzt hatte, im letzten Jahr fortgeschritten ist.

B

Die Begründung des Antrages und die darüber geführte De­batte ist für die Naturgeschichte unseres Hausagrariertums so cha rakteristisch, daß wir sie hier wiedergeben möchten. Nach dem " Grundeigentum" verlief die Debatte wie folgt:

wurde. Außerdem wurden zwei Fahrgäste verlegt Der Schaffner Draeger   blieb besinnungslos liegen und mußte nach der Charité gebracht werden. Dort erhielt auch Gerichtsaktuar Heine die erste Hilfe, während der Kaufmann Böhnke seine Wohnung aufsuchen fonnte

Reffelegplosion im Neuen Theater.

Herr Schallert führte zu diesem seinem Antrage aus, daß auf seiten der Hausbesizer gelegentlich der im Anfang dieses Jahres erfolgten Erhöhung der Grundsteuer wiederholt der Ruf Im Keller des Neuen ertönt sei: Bei Philippi sehen wir uns wieder!" Jetzt sei die Theaters am Schiffbauerdamm erfolgte Sonntagabend kurz vor Zeit gekommen, diese Worte zu verwirklichen. Es sei Pflicht der Beginn der Vorstellung eine Explosion in der Feuerung des Hausbeſiker, ſich diejenigen Kandidaten, die sie durch ihre Wahl Seizer Otto Müller   Brandwunden im Gesicht und an den Händen. Heizungskessels. Durch die ausströmenden Dämpfe erlitt der zur Vertretung ihrer berechtigten Interessen ermächtigen wollen, Die anwesende Sicherheitswache der Feuerwehr beseitigte sofort genauer anzusehen, um vor ähnlichen Enttäuschungen in Zukunft die Gefahr, so daß die Vorstellung stattfinden konnte. bewahrt zu bleiben.

Herr Stadtverordneter Jden, der als erster Debatteredner Mißstände auf der Hochbahn  . Uns wird geschrieben: Der nach dem Referenten sprach, vertrat ebenfalls den Standpunkt, Massenandrang des Morgens( 7 Uhr) veranlaßt die Gesellschaft daß nur solche Kandidaten, die sich in jeder Weise der Interessen absolut nicht, mehr Wagen einzustellen; fährt wirklich mal cin der Hausbesizer annehmen, gewählt werden dürften. Indessen 4- Wagenzug, so sind davon 1% 2. Klasse, obwohl auf der Strecke dürften sich die Berliner   Hausbesizer nicht verhehlen, daß fie Warschauerbrücke- Hallesches Tor um diese Zeit selten Passagiere zum Teil selbst an den hohen städtischen Ausgaben und somit an hierfür vorhanden sind. Die Folge ist, daß die im Gang einge­ihrer schweren Belastung schuld seien, indem sie häufig eine allzu- pferchten Personen durch die hinzusteigenden Fahrgäste in das schnelle Erledigung vieler kostspieliger Arbeiten, wie z. B. Ver- leere Abteil 2. Klasse gedrängt werden. So ging es auch mir und breiterung von Straßen usw., verlangten, wodurch der städtische vielen Arbeitern. Da auf einmal nahte das Verhängnis in Ge Etat gewaltig belastet würde. Zum Schlusse seiner Ausführun- stalt zweier Beamten der Gesellschaft. Rigoros wurden sämtliche gen empfahl Herr Stadtverordneter Jden, zweds Entlastung der im Abteil 2. Klasse befindlichen Fahrgäste sistiert und warten nun Hausbesitzer die Mieter, deren Mietzins eine gewisse Minimal- ihrerseits, daß ihnen die Gesellschaft die obligaten 3 M. abknöpft. höhe( etwa 300 M.) überschritte, zu den Kanalisations= beiträgen heranzuziehen, eine Maßregel, die nach dem Ein entschlicher Straßenbahnunfall ereignete sich gestern abend Kommunalabgabengesetz durchaus zulässig sei. Herr Apotheker 26 Uhr in der Stralauer Allee an der Hohenlohestraße. Dort fiel Schreber   empfahl eine Verpachtung sämtlicher städti- ein Fahrgast so unglücklich von dem Trittbrett eines Motorwagens scher Betriebe, um aus der Finanzmisere herauszukommen, der Untergrundbahn, daß derselbe mit dem Kopf unter den Wagen da es eine bekannte Tatsache sei, daß private Erwerbsgesellschaf- tam und auf der Stelle getötet wurde. Auf welche Weise der Sturz ten rentabler arbeiten als städtische Verwaltungen. Herr Mönch des tötlich Verunglückten, dessen Name noch nicht festgestellt werden ist ebenfalls der Meinung, daß die Stadtverwaltung einen wenig fonnte, herbeigeführt wurde, ist noch unbekannt. faufmännischen Geist verrate, hält jedoch die Bildung einer Haus. befizerfraktion aus dem Grunde für bedenklich, weil schon ge­nügend zahlreiche Fraktionen vorhanden seien. Auch Herr Stadt berordneter Landsberg hält, so freudig er den Antrag des Herrn Schallert auch im übrigen begrüßt, den Zusammenschluß der Hausbesitzer zu einer Fraktion für nicht empfehlenswert. Gleich wohl sollten sich die Hausbesizer endlich einmal der Macht bewußt werden, die sie in der Stadtverordnetenversammlung besiben. Herr Oberapotheker Linke führt aus, daß es unbedingt notwendig Bei Schluß des Etatsjahres 1910, am 31. März 1911, Tödlicher Absturz mit dem Fahrstuhl. Ein schredlicher Un sei, zunächst ein detailliertes Kommunalprogramm auszuarbeiten, standen außer der Gemeinde- Krankenversicherung 140 auf das die zu wählenden Kandidaten verpflichtet werden müßten. glücksfall, wobei eine Person den Tod fand, hat sich gestern abend Krantentassen unter der Aufsicht des Berliner   Magistrats, Käme ein Kandidat dieser seiner Verpflichtung nicht nach, so dürfe in der achten Stunde in der Großen Frankfurter Straße 10 zu nämlich 54 Ortskrankenkassen, 67 Betriebskrankenkassen, 19 er eben auf keinen Fall wieder gewählt werden. Die Grund- getragen. Dort waren zwei Arbeiter und der 45 Jahre alte Polier Innungskrankenkassen. Im Laufe des Jahres hatten sich die besiberinteressen seien sehr wohl im Rahmen der allgemeinen Jn. Rudolf Brühning damit beschäftigt, für die Fabrik von Lehmann Betriebskrankenkassen wieder um 2 und die Innungskranken- teressen zu vertreten; denn drücke man die Grundbesizer, so Holzvorräte nach den oberen Stockwerken zu schaffen. Sie bedienten taffen um 1 vermehrt, dagegen war die Zahl der Ortskranken­müßten dieselben notwendigerweise den Druck an die Mieter weiter fich hierzu eines Lastenfahrstuhls. Als der Fahrstuhl in der Höhe geben. Nachdem zur Sache noch die verschiedensten Herren gebes zweiten Stodwerks stand, riß plößlich das Förderseil und tassen unverändert geblieben. Die durchschnittliche Mit­sprochen haben und Herr Subdirektor Schallert den zweiten Ab­gliederzahl für das Etatsjahr 1910 war bei allen hier faz des von ihm beantragten Beschlusses zurückgezogen hatte, frachend stürzte der Trageforb in die Tiefe. Während die beiden in Frage kommenden Krankenkassen zusammen 786 138, wird dieser in der gekürzten Form einstimmig angenommen." Arbeiter ohne Schaden davonkamen, wurde Brühning der Schädel gegenüber 738 955 im vorhergehenden Jahr. Die Zunahme Der Verlauf der Debatte zeigt, daß die Hausbesitzer bestrebt fast vollständig zerschmettert. Auch innere Verlegungen trug der betrug diesmal 47 183, das sind 6,39 Prozent des durch- find, die Stadtverordnetenversammlung ihren Wünschen dienstbar Berunglückte davon. Er wurde schleunigst nach der Rettungswache schnittlichen Mitgliederzahl des vorhergehenden Jahres, zu machen. Dazu gibt ihnen das Privileg, nach dem die Hälfte in der Koppenstraße gebracht, starb jedoch unter den Händen eines während in 1909 die Zunahme sich auf nur 1,83 Proz. ge- der Stadtverordnetenversammlung Hausbefiber sein müssen, eine Arztes. Die Leiche wurde polizeilich beschlagnahmt. Ueber die Ur­stellt hatte. Wieder ist über eine besonders starte besondere Handhabe. Es ist die höchste Beit, daß diesem Hausbesizer- fache des Unglüdsfalles ist eine polizeiliche Untersuchung eingeleitet Mehrung der weiblichen Sassenmitglieder zu privileg und dem Dreiklassenwahlrecht ein Ende gemacht wird. worden.

Zeuerungszulage bei der Hochbahngesellschaft. Die Gesellschaft hat beschlossen, ihren sämtlichen Beamten und Arbeitern, soweit fie vor dem 1. Juli d. J. in ihren Diensten standen, Teuerungszulagen zu gewähren, und zwar erhalten die Verheirateten ein halbes Mo­natsgehalt und, sofern von den Betreffenden mehr als drei Kinder zu unterhalten sind, dreiviertel; Unverheiratete erhalten ein Drittel des Monatsgehalts. Bei den in Wochenlohn stehenden Arbeitern ist der Berechnung ihr monatliches Einkommen zugrunde gelegt.

berichten. Von 1909 zu 1910 stieg die Durchschnittszahl der Im Berkehrsmuseum ist seit furzem ein hochinteressantes Hilflos aufgefunden wurde Sonntagmorgen in der Pallas­männlichen Mitglieder von 447 327 um 24 410 auf 471 737, Modell aufgestellt, in fünffacher Verkleinerung eine Dampffreiselstraße ein unbekannter Mann von 45 Jahren. Er starb auf dem d. h. um 5,46 Proz., die der weiblichen Mitglieder von schneeschaufel, die erst vor ein paar Jahren für den Eisenbahn Wege nach der Unfallstation in der Stegligerstraße in einer 291 628 um 22 773 auf 314 401, b. h. um 7,81 Proz. Sehr bezirk Breslau   gebaut wurde und einer starken Lokomotive borge- Droschke. Der Tote scheint den beffergestellten Kreisen angehört ungleich sind auch wieder die verschiedenen Sassengruppen fuppelt wird. Das mächtige Schleuderrad macht in der Minute zu haben. Man fand bei ihm etwas über 400 M. Er ist mittel­an der Gesamtzunahme beteiligt. Die Mitgliederzahl 150 Umdrehungen und schleudert den Schnee von den Schiefel groß und trug einen dunklen Jadettanzug und einen grauen 20 Meter hoch und bis zu 100 Meter seitwärts. Die hat sich gegenüber dem vorhergehenden Jahr ge- erhält von der schiebenden Maschine ihren Dampf, der nach Kraft Bilzhut. mehrt bei den Ortskrantentassen bon 541 421 um berbrauch durch den Schornstein der Lokomotive entweicht, also Freie Fortbildungskurse für Arbeiter werden wiederum von der 28 255 auf 569 676, um nur 5,22 Proz., bei den zurüdgeht. Im Museum ist durch eine mit Papierschnißeln ge- sozialwissenschaftlichen Abteilung der Wildenschaft der Königl. Tech Betriebskrankenkassen von 143 160 um 17848 auf 161 008, füllte, um die Schaufel herumgebaute Glasvitrine noch befonders nischen Hochschule zu Berlin   veranstaltet. Im Winterhalb um 12,47 Prozent, bei den Innungsfrankenkassen von 54 298 tenntlich auf die Bedeutung des Modells hingewiesen. Besucher jahr 1911/12 werden die Studenten in folgenden Elementara um 1061 auf 55 359, um 1,95 Prozent, bei der Gemeinde- mögen fich jetzt auch den in der westlichen Seitenhalle ebenfalls fächern unterrichten: Deutsch  , Rechnen, Algebra, Geometrie, Zeich frankenversicherung von 76 um 18 auf 94. Immer wieder im Maßstabe 1: 5 aufgestellten Fisch- Eisenbahnwagen betrachten, nen, Mechanit, Erdkunde und Schönschreiben, und zwar am Montag, haben die Betriebstrantentassen die stärkste der genau erkennen läßt, wie Seefische in luftdicht verschlossenen Dienstag, Donnerstag und Freitag abends 8-10 Uhr in der Char. Wagen und in Eisbehältern auf weite Streden transportiert lottenburger Gemeindeschule III, Schloßstr. 2. Jeder Kursus findet Mitgliedervermehrung, diesmal 12,47 Prozent, werden. Das Verkehrsmuseum, dessen dem ehemaligen Hamburger einmal wöchentlich statt vom 30. Oftober 1911 bis Mitte gegenüber nur 5,22 Prozent bei den Ortsfrantenfassen. Bahnhof vorgelagerter Grweiterungsbau demnächst der Benutzung März 1912; die Teilnehmergebühr beträgt für jeden Kursus Bezüglich der Inanspruchnahme der Kranken- übergeben wird, ist übrigens nicht mehr Mittwochs und Sonn- 0,50 W Anmeldungen werden am 26., 27. und 28. Oktober M tassen ergaben sich im letzten Jahre bei den männlichen abends von 2-8, sondern wie folgt geöffnet: vom 1. April bis abends 8-9 Uhr im Unterrichtslokal entgegengenommen. Aus Mitgliedern etivas günstigere Ziffern, bei den weiblichen 30. September am Dienstag, Mittwoch, Donnerstag, Freitag bon funft erteilt Dipl.- Ing. Schimpf, W. 50, Achenbachstr. 22 III.

noch ungünstigere als im vorletzten Jahr. Erkrankungs- 10-4, bom 1. Oktober bis 31. März an denselben Tagen von Vermißt wird seit Dienstag ein junger Mann von 19 Jahren, fälle, die mit Erwerbsunfähigkeit verbunden waren, 10-3, ferner jeden Sonnabend von 2-7, Sonntags von 11-3, der mit grauem Ulster, dunkelblauem Cheviotanzug bekleidet war wurden hei den Kassen zusammen in 1910( bezw. in 1909) Montags geschlossen. Eintritt und Garderobe ist frei. Bei dem und einen weichen, graubraunen Hut trug. Der junge Mann ent gezählt: unter den männlichen Mitgliedern 200 054( 195 891), großen Interesse, das diese Sammlungen für jedermann haben, fernte sich mit Freunden in der Nacht vom Dienstag zum Mittwoch aus der elterlichen Wohnung und ist seit der Zeit verschwunden. unter den weiblichen 139 553( 125 567), das heißt 42,4 sollte der Besuch reger werden. ( 43,8) Fälle auf je 100 männliche und 44,4( 43,1) auf Ein seltsamer Selbstmord beschäftigt die Kriminalpolizei. In Wer nähere Mitteilungen machen kann, wird gebeten, diese an je 100 weibliche Mitglieder. Krankheitstage wurden der Kastanienallee 64 hat sich am Sonntag morgen eine unbe- Soppe, Görligerstraße 67, gelangen zu laffen. gezählt: Verloren gegangen ist am Sonntag vormittag ein Mitglieds

Vorort- Nachrichten.

bei den männlichen Mitgliedern 5 017 196 fannte Frauensperson mit der Schnur ihres Pompadours erhängt. ( 5 039 536), bei den weiblichen Mitgliedern 4 093 283 Gin Bäderjunge aus der Nachbarschaft sah morgens gegen Uhr, buch mit Verbandsmarken, das für 36 Mark Marten enthielt, auf ( 3 556 982). mehrmals auf und abgehen. Gine besondere Erregung merkte er Die durchschnittliche Krankheitsdauer als er Frühstück austrug, vor dem bezeichneten Hause ein Baar bem Wege von der Vogtstraße bis zur Schreinerstraßenede. Abzu stellte sich hiernach bei den männlichen Mitgliedern auf weder an dem Manne, noch an seiner Begleiterin. Er fümmerte geben bei Viktor Wellsand, Simplonstraße 33, vorn 1 Treppe. 25,08( 25,73) Tage, bei den weiblichen auf 29,33( 28,33) fich deshalb auch nicht weiter um sie. Eine Stunde später fand Lage. Wie man sieht, hat gegenüber dem vorhergehenden ein Hausbewohner die Unbekannte auf dem Flur des Hauses er. Jahre die Zahl der Erkrankungsfälle pro 100 Mitglieder und hängt und tot auf. Das Grundstück ist nur mit einem Vorder­auch die Zahl der Krankheitstage pro Erkrankungsfall sich hause bebaut, neben der Treppe führt ein Gang nach dem unbe­gemindert bei den männlichen Mitgliedern, gemehrt bei bauten Hofe. Hinter dem Treppenverschlag liegt vor dem Hof- Lichtenberg. ben weiblichen Mitgliedern. Reine Notstandsaktion in Lichtenberg  ? Aus einer großen Reihe Günstiger als im ausgang ein Klosett für die Mieter des Erdgeschosses. Als um 7% Uhr ein Schlafbursche eines Mieters austreten wollte, fah er zu Städte wird über kommunale Maßnahmen zur Linderung der durch Vorjahre stellt sich bei beiden Geschlechtern die Sterblichkeits- feinem Schrecken die Leiche an der Angel der Klosetttür hängen. bie schredliche Lebensmittelteuerung hervorgerufenen Not berichtet. ziffer. In 1910( bezw. 1909) starben 3911( 4044) männ. Die Selbstmörderin hatte sich mit der Schnur ihrer Handtasche Was aber geschieht und geschah in Lichtenberg  ? Nichts hört man liche und 1844( 1748) weibliche Mitglieder, das sind 0,83 aufgeknüpft. Der Hausverwalter, den der Schlafbursche benach von Aktionen des Magistrats! Daß unsere sozialen Verhältnisse ( 0,90) Prozent aller männlichen Versicherten und 0,59( 0,60) richtigte, schnitt sie ab. Die Leiche war noch warm. Wieder geradezu nach Notstandsaktionen schreien, haben die Mitteilungen belebungsversuche jedoch, die ein Schuhmann und ein Arzt machten, über die unheimliche Säuglingssterblichkeit in Lichtenberg  - siehe Prozent aller weiblichen. blieben erfolglos. Die Leiche wurde polizeilich beschlagnahmt und nach dem Schauhause gebracht. Die Ermittelungen nach dem Be-" Borwärts" vom 15. Oktober doch in einer Weise beleuchtet, bie zu schleunigen Maßnahmen hätte provozieren sollen. Umsomehr, gleiter der Toten führten bisher zu keinem Ergebnis. Die Tote als Berlin   mit dem Bezuge von Seefischen doch wenigstens einen ist etwa 25 Jahre alt und hat volles, dunkelblondes Haar und ein Anfang nach dieser Richtung gemacht hat. Warum versucht man bolles Gesicht und trug einen blauen Faltenrod, eine weiße feidene nicht, mit oder durch Berlin   auch für unsere arme Bevölkerung See­Bluse, weiße Wäsche ohne Zeichen und schwarze Schnürstiefel mit fische zu beziehen? Steht da auch wieder Hausagrarierintereffe ent Ladspiken. In ihrem hellen Pompadour mit schwarzen Schnüren gegen? Das von unseren Broken immer über die Achsel angesehene befanden sich zwei Schlüssel. Die Unbekannte macht einen guten Rummelsburg   darf sich doch einer weit fortgeschritteneren fozial­Eindruck und scheint bessergestellten Kreisen anzugehören. politischen Initiative rühmen. Die Stadtverwaltung von Rummels.

Freifinnige Reichstagskandidatur im 2. Wahlkreise. In einer Vertrauensmännerversammlung der Fortschrittlichen Volts­partei wurde am Sonntag der Stadtverordnete Mommsen, der jetzt die Stadt Danzig   im Reichstage vertritt, als Standidat aufgestellt.

Unsere Genossen werden schon dafür sorgen, daß Herr Mommsen von der Bürde des Reichstagsmandats verschont

wird.

Zur Liquidation der Allgemeinen Teeimportgesellschaft, über die burg   hat sich an Berlin   gewandt zweds gemeinschaftlichen Einkaufs Die Gründung einer Hausbefizerfraktion im Rathause ver­langte ein Antrag, der in einer Versammlung des Verbandes Ber  - wir am Sonntag berichteten, werden wir um wiedergabe folgender bon Seefischen. In Lichtenberg   will man sich mit solchen Kleinig langte ein Antrag, der in einer Versammlung des Verbandes Ber  - Mitteilung erfucht: Herr Siefried Hirsch war nicht Geschäftsführer feiten nicht abgeben. Hier wird die Sache gründlich vorbereitet. liner Grundbesitzer gestellt wurde. Es lag folgender Antrag zur liner Grundbesitzer gestellt wurde. Es lag folgender Antrag zur der Gefelichaft. Es find zwar Krankenkassenbeiträge rückständig Die berühmte, fagenhafte, seit Jahren bestehende, aber noch nie in Beschlußfassung vor: " Der Bund   wolle auf die Bundesmitglieder durch geeignete und zwar deshalb, weil die Beiträge am 30. August d. J. gezahlt ftion getretene soziale Kommission soll der Teuerung auf den Leib Mittel( wiederholte amtliche Belanntmachung im Grundeigen werden sollten, was durch die am 24. Auguft erfolgte Liquidation rüden. Das ist keine leichte Aufgabe! Sie bedarf gründlicher Bor­tum" usw.) dahin einwirfen, daß jedes Bundesmitglied bei den und durch die Entziehung des Banffredits verhindert wurde. Aber bereitungen, damit man nach gemessener Frist in bas Borstadium bevorstehenden Stadtverordnetenwahlen seiner Wahlpflicht geverfahren schwebt." es ist unrichtig, daß wegen der Nichtzahlung der Beiträge ein Straf- der aufzunehmenden Verhandlungen treten kann. Die diesjährigen Säuglinge, soweit unsere erbärmlichen sozialen Berhältnisse fie nüge, und daß es nur solchen Kandidaten seine Stimme gebe, die fich verpflichten, gegen jede neue Sonderbelastung des Grund- Stranfenfaffenbeiträge an die Ortstrankenkasse bereits polizeiliche rühmten Beschlüssen der sozialen Kommission zur Steuer der Teue Wir bemerfen hierzu, daß wegen Nichtabführung der abgezogenen nicht zu Engelein machen, fie bielmehr das Schwabenalter erreichen, befizes Stellung zu nehmen und für eine gerechte Verteilung werden vielleicht dann das Vergnügen haben, etwas von den be­Bernehmungen stattgefunden haben. des Steuerbedarfs auf alle Bürger Berlins   einzutreten. rungsnot im Jahre 1911 zu hören. Und dann wird sicher auch die Um dem Hausbesitzerstande die ihm kraft seiner steuerlichen Ein heftiger Zusammenstoß ereignete sich gestern vormittag an Stadtverwaltung, in absehbarer Zeit entsprechende Maßnahmen zu Leistungen zukommende Beachtung zu verschaffen, ist die Bilder Ede der Alsen  - und Bismardstraße. Dort kollidierte ein beschließen, in wohwollende Erwägung ziehen. Nur Geduld! Die dung einer Hausbesiberfrattion anzustreben, der Straßenbahnwagen der Linie 23 mit einem Automobilomnibus der Wähler werden ganz gewiß nicht verfehlen, bei den bevorstehenden die von den Hausbesitzern gewählten Stadtverordneten beizutreten Linie 11. Der Anprall war derart, daß der Schaffner Draeger Stadtverordnetenwahlen ber segensreichen Arbeit der sozialen Soms hätten." von dem Automobilomnibus auf den Straßendamm geschleudert I mission dankbar zu gedenken!