Nr. 260. 28. Jahrgang.
Wirtschaftlicher Wochenbericht.
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Hochkonjunkturstimmung in der Eisengroßindustrie- Wettrüsten Die Berbandsfrage Krifengefahren Arbeiterinteressen. Berlin , den 4. November 1911.
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Fabrik in Angriff genommenen weitgehenden neuen Bauten und Verbesserungen, nach deren Beendigung mit Sicherheit auf einen, den recht bedeutenden Aufwendungen entsprechenden Nußen gerech net werden könne. Die überall treibenden Kräfte, durch Benutzung der neuesten Erfindungen und Erfahrungen die Produktion zu steigern bei Verminderung der Herstellungskosten, zwinge auch den Bochumer Verein zu dauernden großen Aufwendungen für den Ausbau der Werte. Es wäre zu wünschen, daß den in der nächsten Beit bevorstehenden Verhandlungen über die Grneuerung des Stahlwerksverbandes ein Erfolg nicht versagt bleibe. Aber selbst, wenn in dieser Hinsicht unüberwindliche Schwierigkeiten sich in den Weg stellen sollten, könne die Lage des guten und starten Unternehmens nicht erschüttert werden.
der Berücksichtigung, daß man weiterhin gezwungen werde, die besonderen Abgaben an den Stahlwerksverband zu zahlen. Läßt man die besonderen Verhältnisse bei den einzelnen Unternehmen ganz unberücksichtigt, so tritt als besonderes Merkmal die Tendenz zu Expansionen in die Erscheinung. Hierbei sind zwei Motive bestimmend. Einmal die technische Entwickelung, die auf den Weg neuer, rationeller Produktionsmethoden verweist. Damit ist gleichzeitig eine Erweiterung der Tätigkeit der Werke verbunden, so bei der Gewinnung der Koksofengase und deren Verwendung als fommunale Lichtquelle. Neben dem Umbau der Defen und der Errichtung von Reinigungsanlagen macht sich auch der Bau von Fernleitungen notwendig. Die Firma Krupp schloß jetzt einen Ver trag auf Lieferung von Gas aus ihren Bechen" Hannover " und Hannibal" bei Bochum an die Stadt Witten und umliegenden Orte. Das Abkommen, das den Preis für einen Kubikmeter Gas auf 3,25. Pf. feftfest, hat Gültigkeit bis zum Jahre 1986. Der Bochumer Verein hat in sein Lauprogramm ebenfalls die Anlage von Gasfernleitungen aufgenommen, um seine überschüssige Erzeugung an andere Konsumenten abgeben zu können. Denselben Weg haben andere Werte schon früher beschritten.
Wie eine Jubelouvertüre über die gute Konjunktur flang es aus den in der lebten Zeit abgehaltenen Generalversammlungen der großen Gemischtwerte. Hohe Gewinnausschüttungen bei bedeutenden Rückstellungen, umfassende Erweiterungsprojekte, und das zu em entsprechendes Bedürfnis, neue Kapitalien aufzunehmen, das waren die bevorstehenden Momente in den Zusammenfünften Auch die Laurahütte hatte eine Stimme in dem Konzert. Geder Aktionäre, die allerdings nur ein Instrument bilden, das die heimrat Hilger beobachtete allerdings eine gewisse Reserve, deren Konzertmeister der Großindustrie benußen, um sich hören zu lassen. Ursache aber wohl mehr in den inneren Verhältnissen der GesellSchon vor etlichen Wochen stellte Herr Klöckner von den Hasper schaft, als in der allgemeinen Lage zu suchen ist. Tros Steigerung Werten eine richtiggehende Hochkonjunktur in Aussicht. In fast der Erträgnisse sei die Dividende mit Rücksicht auf die Unsicher noch prononzierterer Weise stimmte Herr Kirdorf , der Generaliffi- heit des Kohlenmarktes nicht erhöht worden. Die Verhältnisse in mus von Gelsenkirchen und spiritus rector im Sohlensyndikat, in der Gisenindustrie geböten wegen der schwebenden Verhandlungen Die Bauwut und der Expansionsdrang finden im übrigen in die gleiche Melodie ein. Bei der Begründung einer von der Ver- über die Erneuerung des großen Verbandes ebenfalls eine borwaltung geforderten Kapitalserhöhung von 156 auf 180 Millionen fichtige Finanspolitik. Budem seien die Erweiterungsanlagen noch der Sucht, die Werte zu einem möglichst unabhängigen, abgeMart bemerkte er, die legte im Jahre 1909 vorgenommene nicht fertiggestellt, und im laufenden Jahre müsse weiter gebaut schlossenen Produktionsapparat auszugestalten, ihre Erklärung. Der Kapitalserhöhung hätte nicht ausgereicht, um das aufgestellte Er- werden. In Deutschland treibe die wirtschaftliche Entwickelung Widerstreit der Interessen zwischen den reinen und den Hüttenweiterungsprogramm durchzuführen. Es sei das Bestreben aller ohne Frage nach oben, was sich am besten in den bedeutend gestiege zechen gefährdet das Kohlensynditat, die Quotenjagd der Stahlwerte, Werfe, an die Stelle von Roh- und Halbfertigen Waren fertige Er- nen Einnahmen der Eisenbahnen zeige. Das Baugeschäft, welches die wieder ihre Ursache in der durch technische Fortschritte bedingten zeugnisse treten zu lassen. Dieses Bestreben habe Gelsenkirchen für den Absatz von Trägern und Eisenkonstruktionen von großer Produktionserweiterung hat, drohen den Stahlwerksverband zu beranlaßt, in Aachen mit der Errichtung eines Blechwalzwerts und Bedeutung sei, entwidele sich günstig. Die Lage auf dem Gifen- sprengen. Wie die Rhein- Stahlwerte, so führen auch Hösch- DortBreßwerts zu beginnen. Aus dem gleichen Grunde beabsichtige sie markte im Inlande befriedige, mit Ausnahme des Röhrenmarktes. mund, die Westfälischen Stahlwerke, der Phönig usw. bewegliche die Erweiterung der Drahtverfeinerung mit Zubehör in Eschweiler . In Formeisen sei das Geschäft gut, bei Produkten B reichliche Be- Klagen über die zu geringe Beteiligung beim Stahlwerksverband. Die Gemischtwerte streben immer mehr dahin, sich in bezug auf Die Kosten für diese beiden Anlagen stellten sich auf etwa 10 min. schäftigung und Arbeit vorhanden. Mart. Die Verwaltung erwartete eine günstige Ertragsfähigkeit Ein interessantes Nachspiel veranlaßte die Generalberfamm- die Versorgung mit Rohmaterial gänzlich auf eigene Füße zu dieser Werke. Ermutigt durch die guten Ergebnisse der Bement- lung der Laurahütte, indem ein Aktionär in der Presse den Vor- stellen, dann den von ihnen produzierten Stahl in eigenen Befabrik auf dem Bulkan wollte man auch bei den Hochöfen in Gelsenwurf erhebt, daß die minimalen Ausschüttungen auf Berträge mit trieben zu Fertigerzeugnissen zu verarbeiten und durch Gründung firchen die Herstellung von Bement aus Sochofenschlade aufnehmen. der Firma Cäsar Wollheim zurückzuführen seien. Diese Verträge von sogenannten Wertshandlungen den Verschleiß ihrer Produkte Die Ausgaben dafür seien auf etwa 2 Millionen Mark zu veran- garantierten der Firma einen über den üblichen Handelsgewinn selbst zu organisieren. Fliegen schließlich die Verbände auf, dann fchlagen. Auch die Röhrenwerke der Gesellschaft müßten vergrößert hinausgehenden Extraprofit von mehreren Millionen Mart, zum find die großen Werte vollauf gerüstet, die kleinen aber werden die werden, um in jeder Beziehung gerüstet zu sein. Dieser Zwed er- Nachteil für die Aktionäre. Die Enthüllung beweist auch wieder, wie krisis kaum überwinden. Das gewaltige Rüsten erhöht die Gefahren eines Zusammenfordere etwa 5 Millionen Mart. Der notwendige Grunderwerb in sehr man auf dem Holzwege sein kann, wenn man die Rentabilität Aachen , in Esch, in Deutsch- Oth , sowie im Bereiche der Bergwerks- eines Unternehmens lediglich nach den verteilten Dividenden be- bruches. Zum Teil resultiert die bisher flotte Beschäftigung aus den Aufträgen der mit Erweiterungsanlagen und Neubauten be abteilung beanspruche 2 Millionen Mart. Der Gesellschaft er- rechnen will. wachse so für die nächsten vier bis fünf Jahre ein außergewöhnlicher Sehr hoffnungsfroh gestimmt ist die Verwaltung der Rhein - schäftigten Werte. Diese Absatzquelle muß aber doch einmal wieder Geldbedarf von rund 35 Millionen Mart. Die Gewinne im laufen- Stahlwerke. Ueber die Lage des Unternehmens äußerte General- wenigstens für eine Zeitlang bersiegen. Mittlerweile ist der Proden Jahre Ständen auf der gleichen Söhe, wie die des Vorjahres. direktor Dr. jur. Jakob Haßlacher : Der Bestand an Aufträgen, der buktionsapparat gewaltig gewachsen, er heischt nach umfangreichen Schon heute laffe fich mit voller Sicherheit in Aussicht nehmen, am 1. Juli d. I. rund 130 000 Tonnen betrug, stieg inzwischen auf Aufträgen. Bleiben diese aus, dann kommt es zu einer heftigen daß das Jahr 1911 ein gleiches Ergebnis haben werde wie das 180 000 Tonnen, für Bleche und Stabeisen besonders könne auch ein Ratastrophe. Der einsehende wütende Konkurrenzkampf läßt die Borjahr, ohne daß es erforderlich sein werde, das Geld aus dem fleines Anziehen der Preise konstatiert werden. Die Beschäftigung hinwegschreiten, aber auch das Lohnniveau der Metallarbeiter wird tapitalstarken Unternehmen über die kleinen Werke rücksichtslos Verkauf der Kure Viktor" 10 Millionen Mark heranzu- im Eisengewerbe sei geradezu glänzend, die Nachfrage fast stürmisch ziehen. Dieser Betrag sei zu Abschreibungen und Rückstellungen zu zu nennen, und es sei nur bedauerlich, daß die Gesellschaft infolge dann von heftigen Vorstößen der Unternehmer bedroht. Gegen die verwenden. Die wirtschaftliche Lage sei als günstig anzusehen. ihrer ungenügenden Beteiligung beim Stahlwerksverband nicht in heraufziehenden Gefahren müssen auch die Arbeiter rüsten. D. Die Kohlenbetriebe der Gesellschaft arbeiteten besser. Auch im der Lage sei, diese Lage voll auszunuben. In dem Zeitraume vom Stahl- und Walzwerksbetrieb sei für die Butunft auf günstigere 1. April bis zum 30. September dieses Jahres hätten die Rheini - Marktpreise von Berlin am 3. November 1911, nach ermittelung bes Ergebnisse zu hoffen. Gegen das Beto eines Aktionärs wurde die fchen Stahlwerfe ihre Beteiligung für Stabeisen um 18,5 Proz. und Königlichen Polizeipräsidiums. Markthallenpreise.( Kleinhandel), beantragte Kapitalserhöhung beschlossen. für Bleche um 14,3 Proz. überschritten; andernfalls hätten sie sich 100 Stilogramm Erbsen, gelbe, zum Kochen 36,00-50,00. Speisebohnen In der Generalversammlung des Bochumer Vereins beurteilte dazu verstehen müssen, ihrer Kundschaft Absage zu erteilen, während weiße, 40,00-60,00. Linfen 40,00-80,00 Kartoffeln 7,00-10,00. Generaldirektor Baare die Lage ebenfalls als günstig. Er erreichte jetzt eine Buße für die Ueberschreitung der Beteiligungen an den gramm Rindfleisch, von der Keule 1,60-2,40. Rindfleisch, Bauchfleisch 1,30 bis 1,70. Schweinefleisch 1,20-1,80. Salbfleisch 1,50-2,40. Hammelfleisch aber doch nicht ganz den hochgestimmten Optimismus Kirdorfs. Das Stahlwerksverband gezahlt werden müsse. In den berflossenen 1,30-2,00. Butter 2.60-3,20. 60 Std Gier 3,80-6,40. Stilogramm Ergebnis der Stammfabrik sei durch andauernd minimale Verkaufs- Monaten sei es infolge der erhöhten Herstellung möglich gewesen, Karpfen 1,00-2,40. Male 1,20-2,80. Bander 1.40-3,60. echte 1,00 bis preise, steigende Löhne, verteuerte Rohmaterialien ungünstig be- mit geringeren Selbstkosten zu arbeiten. Anzunehmen sei, daß 2,60. Bariche 0.80-2,00. Schleie 1,40-3,00. Bleie 0,80-1,60. 60 Stud cinflußt worden. Nicht ohne Einfluß blieben auch die inmitten der auch die folgenden Monate nicht ungünstig sein würden, selbst unter Streble 2,40-24,00.
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