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Nr. 284. 28. Jahrgang.

2. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt.

Die erste Zweckverbandsverfammlung g für Groß- Berlin

frat gestern bormittag 11 Uhr im Stadtverordnetenfihungsfaale des Berliner   Rathauses zusammen. Die Versammlung besteht aus 100 Vertretern, darunter befinden sich 10 Sozialdemokraten. Die Versammlung wurde vom Oberbürgermeister Kirschner geleitet, der der Eröffnung folgende Einleitungsworte vorausschickte:

Meine hochperehrten Herren! Auf Grund der von dem Herrn Minister des Innern gemäߧ 40 des Zweckverbandsgesetzes für Groß- Berlin getroffenen Anordnung habe ich die Verbandsver= sammlung des Verbandes Groß- Berlin zu ihrer ersten Sigung zu­sammenberufen.

Das Verbandsgeset begründet für die zu einem Verbande ver­einigten Kreise und Gemeinden das Recht und die Pflicht, eine Anzahl kommunaler Aufgaben als gemeinsam zu erfüllen.

1. Feststellung einer Geschäftsordnung(§ 20 Absatz 2 des Zweckverbandsgesetzes für Groß- Berlin).

2. Prüfung der Gültigkeit der Wahlen zur Verbandsver­sammlung(§ 19 Nr. 9 ebenda).

3. Bezeichnung des von dem Ersten Bürgermeister der Stadt Berlin   zu bezeichnenden Mitgliedes und Vorbereitung der Wahl der von der Verbandsversammlung zu wählenden 8 Mitglieder des Verbandsausschusses(§ 20 ebenda).

Dienstag, 5. Dezember 1911.

Die Versammlung trat dann in die Erledigung der Tages- zeichnen. Dem Werte nach stieg die Ausfuhr von Maschinen im ordnung ein. Auf dieser standen folgende Gegenstände zur Be- Vergleich mit dem Vorjahre von rund 384 Millionen Mark auf ratung: 465 Millionen Mark, bei den elektrotechnischen Erzeugnissen ergibt sich eine Steigerung von 181 Millionen Mark auf 218 Millionen Mark und der Export von Fahrzeugen stieg von 117 Millionen Mart auf 136 Millionen Mark. Die Ausfuhrsteigerung hat im laufen­den Jahre angehalten. Während in den ersten 10 Monaten 1910 für 658 Millionen Mark Maschinen, Fahrzeuge und elektrotechnische Produkte ausgeführt wurden, ergibt sich für die gleiche Zeit des laufenden Jahres schon eine Summe von 741 Millicon Mark. Die flotte Beschäftigung in der Elektrizitätsindustrie konimt übrigens auch in der Krankenkassenstatistik in die Erscheinung. Für die Maschinenindustrie liegen gesonderte Nachweise leider nicht vor. Die 13 Fabritfranfeniassen der Elektrizitätsindustrie zählten am 1. Oktober vorigen Jahres 44 876 männliche und 11 473 weibliche Mitglieder, zusammen 56 349 Mitglieder; am 1. September d. J. 49 359 männliche und 13 510 weibliche, zusammen 62 869 Mit­glieder; im September trat eine weitere Zunahme um insgesamt 793 Mitglieder ein. Sonach hat sich die Zahl der Beschäftigten in einem Jahre um 7313 Personen, gleich 13 Proz. erhöht. Daß auch die Preisverhältnisse befriedigen, bestätigen die Ge winnausschüttungen. An der Börse scheint man übrigens der An­sicht zu sein, daß die Aussichten sich noch bessern, denn die Aus­sperrung hat den Kursstand kaum berührt. Es notierten nämlich: 28. Novbr. 1. Dezbr. 263.37

4. Festsetzung der Anstellungsbedingungen und Vorbereitung der Wahl des Verbandsdirektors(§ 33 ebenda). Der erste Punkt wurde einer Kommission von 15 Mit­gliedern, Bunft 2 einer solchen von 5 Mitgliedern überwiesen. Zu Bunft 3 wurde Stadtrat Alberti- Berlin   vom Vorsitzenden als Mitglied des Verbandsausschusses bezeichnet.

Dieser Ausschuß besteht nach dem Gesetz aus dem ersten Bür­germeister der Stadt Berlin   als Vorsitzenden, dem von ihm bezeich­neten Magistratsmitglied dieser Stadt, den ersten Bürgermeistern der 6 nach der Einwohnerzahl nächstgrößten Gemeinden des Ver­bandsgebietes, den Vorsitzenden der Kreisausschüsse der Kreise Teltow   und Niederbarnim und 8 von der Verbandsversammlung zu wählenden Mitgliedern und dem Verbandsdirektor.

Es sollen durch diese gemeinsame Organisation für die Er­füllung dieser Aufgaben die Schwierigkeiten behoben werden, welche sich bisher daraus ergeben haben, daß dem wirtschaftlich geeinten Groß- Berlin die rechtliche Gestaltung fehlt, es soll die Möglichkeit geschaffen werden, mit vereinten Kräften und unter Berücksichti­gung der Interessen der Gesamtheit in Zukunft Größeres und Besseres zu leisten, als das den einzelnen Verbandsmitgliedern Dr. Reide- Berlin  , Stadtverordnetenvorsteher Michelet  - Berlin   und möglich war.

Ein solcher Verband ist nicht denkbar, ohne daß die einzelnen Verbandsmitglieder in ihrer Selbständigkeit beschränkt werden. Dieses notwendige Opfer an Selbständigkeit wird aber von den einzelnen Gliedern nur dann willig gebracht werden, wenn die Selbstverwaltung, deren sie sich erfreuen, durch die neue Gestaltung feine Einbuße erleidet. Es wird daher im Interesse einer gedeih­lichen Entwidelung der neuen Organisation und einer glücklichen Lösung der ihr gestellten großen Aufgaben unsere vornehmlichste Pflicht sein, eifrig darauf zu achten, daß die Verwaltung des Ver­bandes im Geiste der allen Verbandsmitgliedern teuren Selbstver­waltung geführt wird.

Die Versammlung wählte folgende Herren: Bürgermeister Stadtverordnetenvorsteher- Stellvertreter Cassel- Berlin  , Stadtver­ordneter Heimann- Berlin, Bürgermeister Buhrow- Steglib, Amts­und Gemeindevorsteher Schulz- Gr.- Lichterfelde, Bürgermeister Ruhr- Pankow  , Landrat a. D. v. Trestow- Friedrichsfelde und als Ersagmänner die Herren: Stadtbaurat Krause- Berlin, Stadtbaurat Dr. Hoffmann- Berlin  , Stadtverordneter Rosenow- Perlin, Stadt­verordneter Brade- Berlin, Bürgermeister Langerhans- Köpenid, Bürgermeister Mussehl- Tempelhof, Bürgermeister Dr. Woeld Weißensee, Bürgermeister Dr. Berthold- Oberschöneweide.

Allgemeine Elektrizitätsgesellschaft Gesellschaft für elektrische Unternehmungen Siemens u. Halske A.-G.

Elektrische Kraft und Licht A.- G.. Schuckert

266,50

182,50

185,25

241,87

245,25

134,62

136,50

163,25

165,62

Weder die drohende, noch die perfekt gewordene Aussperrung brachte die Kurse zum Stillstand. Vielmehr trat in den beiden legten Tagen noch eine Befestigung ein. Nicht mit Unrecht erwartet man, daß die nun flott einsehende Glektrifizierung von Gifen­bahnen und Anlage von Ueberlandzentralen der Elektrizitäts­Der 4. Punkt der Tagesordnung wurde einer Kommission aus industrie eine Fülle von Beschäftigung, gleichzeitig aber auch, was 25 Mitgliedern überwiesen. Diese sind: Oberbürgermeister das wichtigste ist, enorme Gewinne garantiert. Solche Annahme Mit diesem Vorjah wollen wir rüstig und eifrig an die Arbeit Kirschner, Kämmerer Steiniger- Berlin, Stadtrat Geh. Dr. Mofjes ist durchaus berechtigt. Dabei profitieren aber auch die Maschinen­Stadtverordnetenvorsteher Michelet- Perlin, Stadtver gehen in der Hoffnung und in dem Bertrauen, daß wir einem ordnetenvorsteher- Stellvertreter Cassel, Stadtverordneten Schulze- wegen der sicher nicht zu weit gehenden Forderungen der Former fabriken und Gießereien. G3 ist daher sehr kleinlich, daß man schönen, einem guten Ziele zustreben, und daß es uns gelingen Berlin  , Jacobi- Berlin  , Rosenow  - Berlin  , Heimann- Berlin  , Bruns- wegen der sicher nicht zu weit gehenden Forderungen der Former einen Riesenkampf, eine umfangreiche Unterbrechung der Pro­wird, dieses Ziel zu erreichen zum Wohle Groß- Berlins und aller Berlin  , Bürgermeister Langerhans- Köpenid, Bürgermeister duktion anordnet. Die Herrschsucht und Profitgier des Kapitals seiner Glieder. Mufsehl- Tempelhof, Kommerzienrat Haberland- Schmargendorf, ist der treibende Faktor. Lassen Sie uns jederzeit dabei eingedenk sein deffen, was uns Bürgermeister Kaiser- Rigdorf, Stadtverordnetenvorsteher Sander­Sehr unvernünftig und von kleinlichen Gesichtspunkten diktiert allen gemeinsam ist und uns alle miteinander verbindet, vor allem Rigdorf, Kämmerer Machowicz- Schöneberg, Kammerherr v. Velt- ist auch das Verhalten der Konfektionäre, die durch die Weigerung, der Zugehörigkeit zu unserem geliebten preußischen und deutschen   heim- Schönfließ, Pürgermeister Weigert- Tegel, Dr. Hahn- die Lohnverhältnisse in der Damenmäntelbranche tariflich zu regein, Vaterlande, dem wir, wenigstens auf einzelnen Verwaltungs- Rummelsburg, Wilde- Reinidendorf, Oberbürgermeister Schusteh- den Streit der Heimarbeiterinnen und Werkstattarbeiter provos gebieten, eine möglichst vollkommene Hauptstadt, ein Groß- Berlin, rus- Charlottenburg, Stadtverordnetenvorsteher Kaufmann- Char- zierten. Daß dieser Kampf das Geschäftsleben ebenfalls ungünstig zu schaffen berufen sind." lottenburg, Stadtverordnetenvorsteher Koch- Wilmersdorf, Bürger- beeinflußt, ist selbstverständlich, wenn der Ausfall auch lange nicht meister Koelbe- Spandau, Stadtverordneter Roeder- Lichtenberg. Gegen 12 Uhr war die Situng zu Ende.

Der Oberbürgermeister schloß seine Ausführungen mit einem Hoch auf den Kaiser, dann erhielt der Oberpräsident v. Conrad das Wort zu folgender Ansprache: Hochberehrter Herr Oberbürgermeister! Meine Herren Ver­treter der Städte, Kreise und Landgemeinden von Groß- Berlin! Es gereicht mir zur besonderen Ehre und Freude, heute hier in dieser feierlichen und für die Weiterentwidelung Groß- Berlins so bedeutsamen Stunde das Wort ergreifen und Sie, meine Herren, namens der Königlichen Staatsregierung herzlich willkommen heißen zu dürfen, als Mitglieder der ersten Versammlung, die be­rufen ist, die Grundlagen des Verbandes Groß- Berlins nach den Bestimmungen des neuen Verbandsgesetzes zu schaffen.

Ihnen allen, die Sie mitten im frisch pulsierenden Gemeinde­leben unserer Reichshauptstadt, ihrer Vorortfreise und Gemeinden stehen und die Sie das Werden der Großstadt sowie die Gesetz­gebung der letzten Jahre verfolgt haben, brauche ich nicht näher dar­zulegen, welche Gründe die Königliche Staatsregierung und den Landtag der Monarchie zum Erlaß dieses Gesetzes bewogen haben. Sie wissen, daß bei aller Zustimmung zu den Grundtendenzen des Gefeßentwurfes sich auch manche Gegnerschaft gegen seine Einzel­heiten im Laufe der Verhandlungen geltend machte, da der Ent­wurf dem einen zu weit, dem anderen nicht weit genug zu gehen schien. Bei dem damaligen Kampf der Meinungen ist von ver­schiedenen Seiten, insbesondere auch von Vertretern der Berliner  städtischen Körperschaften immer wieder betont worden, daß ohne Rüdsicht auf frühere Gegnerschaft gegen Einzelbestimmungen, überall der Wunsch bestehe, beim demnächstigen Inkrafttreten des Gefeßes mit aller Energie zusammenzuarbeiten zum Gedeihen des Verbandes. Ich betrachte diese Erklärungen als eine besonders gute Borbedeutung für einen günstigen Erfolg Ihrer gemeinsamen Arbeit und für das dauernde Bestreben, Gegensäße, die Sie früher trennten, und die zum Teil draußen Sie auch jetzt noch trennen mögen, beiseite zu lassen, wenn es gilt gemeinsam an den wichtigen Verbandsaufgaben zu arbeiten.

Sind es doch noch große und dankbare Aufgaben, die vor Ihnen liegen, Aufgaben, bei deren Lösung Sie die Augen unseres Vater­landes auf sich gerichtet fehen werden und zwar nicht nur deshalb, weil es die Reichshauptstadt mit ihrer wald- und seenreichen Um­gebung ist, deren Bild Sie in Bukunft gestalten sollen, sondern auch deshalb, weil das Interesse weitester Kreise der Bürgerschaft, der Vertreter der Wissenschaft, der Künstler, der Gemeinde- und So­zialpolitiker sich gerade in den letzten Jahren den Problemen des Städtebaues in verstärktem Maße zugewandt hat. Und parallel zu dieser Arbeit an den technischen Problemen der Großstadt geht in neuester Zeit eine ethische Bewegung durch unser Land, die sich in die Frage fleiden läßt:" Was können wir für eine bessere sitt liche und förperliche Ausbildung unserer heranwachsenden Jugend, insbesondere unserer schulentlassenen Jugend tun?"

Um 1 Uhr traten die von der Versammlung eingesetzten Aus­schüsse zur Beratung zusammen.

Das Gehalt des Verbandsdirektors des 3wedverbandes Groß­Berlin ist von dem gestern gewählten Ausschuß auf 20 000 Mart festgesetzt worden. Dem Direktor soll ferner ein Wohnungszuschuß von 5000 Mart gewährt werden. Das Gehalt des Direktors wird als pensionsfähig erklärt. Die Wahl soll auf sechs Jahre erfolgen. Ob die Stelle ausgeschrieben werden soll oder nicht, darüber soll das Plenum entscheiden.

solche Bedeutung hat, wie durch den Kampf in der Metallindustrie. Die niedrigen Löhne in der Konfektionsindustrie erlauben ohne­hin schon feine großen Sprünge.

int

Die schlechte Entlohnungn bildet aber auch eine treibende Kraft bei den Erschwerungen, die der Einfuhr deutscher Kone  feftionserzeugnisse in andere Länder bereitet werden. Unsere Kon feftionäre weisen nicht mit Unrecht darauf hin, daß die Erhöhung der ausländischen Zollmauern ihnen den Absatz auf dem Welt­markt erschwert. Sie vergessen aber hinzuzufügen, daß die niedri­gen Löhne in Deutschland   ein starkes Argument bei der Forde­rung jener Schutzölle bilden. Die zollüsternen ausländischen Konfektionäre erklären, c3 sei notwendig, die einheimijde Arbeiterschaft gegen die Schmuttonfurreng mit den miserabel entlohnter Heimarbeit hergestellten deutschen   Konfektionss artikeln zu schützen. Und solchen Argumenten geben die Kons fektionäre durch ihr jetziges Verhalten neue Nahrung. Daß der Berlin  , den 2. Dezember 1911. Einführung von Tarifen zu große technische Schwierigkeiten ents Ein strittiger Punkt.- Aus- gegenstünden, wie die Herren behaupten, glaubt ernsthaft doch kein Der Kampf in der Metallindustrie. Mensch. Die Konfektionäre wollen nur keinen Einblick in die Ver­fall im Weihnachtsgeschäft. Die Gießereien zwischen den Buffern. hältnisse gewinnen lassen. Daher auch der von ihnen veranlaßte Die Ausfuhr von Maschinen, Fahrzeugen und elektrotechnischen Protest gegen die Einführung von Rohnämtern für die Heim­Erzeugnissen.- Kursbewegung und Börsenhoffnungen. Kurz- industrie durch ein Heimarbeitergesetz. Hier kann man doch nicht fichtiges Verhalten der Konfektionäre.- Schlechte Löhne im In- von technischen Schwierigkeiten reden. So arbeiten die Non­lande, Schutzzoll im Auslande. fektionäre den Schutzzöllnern im Auslande in die Hände, gerade so,

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Wirtschaftlicher Wochenbericht.

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Bwei wirtschaftliche Kämpfe. Die Aussperrung in der Metall- als ob sie dafür bestellt wären. Wenn man berücksichtigt, daß industrie ist die Konsequenz eines Beschlusses der Metall- unter den Millionären, die Berlin   in den letzten drei Jahrzehnten industriellen, dessen Voraussetzungen falsch waren. Man hatte produziert hat, ein erheblicher Teil Konfeftionäre oder ehemaliger wohl gehofft, durch die Aussperrandrohung eine Pression auf die Konfektionäre zu finden ist, so kann nicht davon geredet werden, Arbeiter auszuüben und so, ohne genügende Zugeständnisse, die daß die Konfektionäre keine besseren Löhne bezahlen könnten. Mit streitenden Former zum Aufgeben des Kampfes zu zwingen. Die dem hartnäckigen Verweigern geregelter Arbeitsverhältnisse, die Streifenden lehnten aber die in letzter Stunde formulierten Ver- das Licht der Oeffentlichkeit wenigstens nicht mehr so zu scheuen gleichsvorschläge ab. Gewiß ohne zu wollen, unterstrich Kommer- haben, wie die bisher herrschenden Zustände in der Heimarbeit, zienrat Borsig die Berechtigung der ablehnenden Haltung. untergraben die Konfektionäre sich selbst in furzsichtiger Weise die

Aus der Partei.

D.

Ein Hauptgrund für die Former, die Vorschläge nicht zu akzep- Absatzgelegenheiten, ziehen sie sich eine durch Zölle geschützte Non­tieren, war die Bestimmung über die Bezahlung von Ausschußguß. furrenz im Auslande groß. Die Durchführung der von den Ar­Die Bezahlung soll danach nur dann erfolgen, wenn den Afford- beitern geforderten Regelung liegt ebensogut im Interesse der arbeiter für Fehlguß keine Schuld treffe; falls die Schuldfrage sich Unternehmer und der gesamten Volkswirtschaft, als wie in dem nicht feststellen lasse, soll der halbe Afford bezahlt werden. Die der direkt beteiligten Arbeiter. Former, die sich wohl mit ihrer Ansicht auf Erfahrungen stützen, befürchten, daß man sicher in allen Fällen ihnen die Schuld zu= schreiben würde. Einem Mitarbeiter des Berl. Tagebl." gegen= über erklärte Kommerzienrat Borsig  , solche Befürchtung sei nicht in vollem Umfange stichhaltig". Das muß man festhalten. Wenn die Befürchtungen auch nur zu drei Vierteln stichhaltig sind, dann Die Bestattung von Paul und Laura Lafargue  . hatten die Former wahrlich Grund genug, sich vor der Differenzen­schlinge zu hüten. Daß die Bestimmung bei den Formern auf Wetters, das die Pariser   Straßen mit Kotlachen füllte, haben heute Paris  , 3. Dezember.  ( Eig. Ber.) Trotz des regnerischen Widerstand stoßen würde, konnten die Unternehmer sich voraus­sagen. Nun hat der Versuch, die Arbeiter zu übervorteilen, eine viele Tausende Männer und Frauen Paula und Laura Lafargue   auf Meine Herren! Die verschiedensten Organe des Staates, der gewaltige Störung in der Gütererzeugung hervorgerufen. Wird dem weiten Weg zum Père Lachaise   das Geleite gegeben. Der Zug Gemeinden und privaten Bereinigungen sind an der Arbeit für Der Kampf nicht bald gütlich beigelegt, dann ist seine Ausdehnung formierte sich vor dem alten Haus der Rue de la Corderie, das diese Frage eine Antwort zu finden. Auch Sie sind zur Mitarbeit noch nicht abzusehen. Die strikte Durchführung der Aussperrung einst der Sitz der französischen   Sektion der alten Internationale und an ihrer Lösung berufen. Hat es doch die rapide, sich überſtürzende würde etwa 65000 Arbeiter und Arbeiterinnen brotlos machen. des Komitees des 20. Arrondissements war, aus dem die Pariser  Entwidelung unserer großstädtischen Verhältnisse mit sich gebracht, In einigen Betrieben hat sich übrigens sofort ein Teil der Nicht- Kommune hervorging und jetzt die Bureaus der geeinigten Partei daß hier Gefahren der förperlichen und fittlichen ausgesperrten mit den Entlassenen solidarisch erklärt, teils waren Entwidelung der Jugend drohen, die als solche jetzt schon vorher Arbeiter den Betrieben durch die Organisation ent- beherbergt. An der Spitze marschierte ein fozialistischer Orchesterverein, allseitig anerkannt werden. Licht und Luft für unsere groß- zogen worden. Rechnet man mit rund 70 000 Personen und nimmt ihm folgten die von zahlreichen Kränzen bedeckten Leichenwagen, die städtische Jugend und Erholungsstätten für die Arbeiter aus der man für jede eine Feierzeit von zwei Wochen an, sowie einen die Eichensärge bargen. Wie sie gemeinsam in den Tod gingen, so Studierstube, dem Schreibzimmer und der Werkstatt werden Sie Durchschnittslohn von 4 M., so ergibt sich für sie ein Lohnausfall find Paul und Laura Lafargue   nebeneinander zum Friedhof geführt schaffen und erhalten können durch Ihre formell rechtliche Mit- bon 3 360 000 M. Ein Teil davon würde durch die zur Aus- worden. Hinter den Wagen schritten die Verwandten, die Brüder wirkung bei Bebauungsplänen und Bauordnungen sowie durch Ihre zahlung gelangende Unterstützung aus der Verbandskasse gedeckt. Longuet, denen die Delegierten der verschiedenen Internationale materiell wichtigen Beschlüsse über die Erwerbung von Freiland& bliebe aber immer noch ein erheblicher Einkommensausfall. folgten, Anseele für das Internationale Bureau, Kautsky  im Häuseremeer und an der Peripherie der Großstadt. Zugäng Dieser Ausfall würde sich im Geschäftsleben durch Verminderung für die deutsche Sozialdemokratie, teir Hardie für die J. 2. P., licher werden Sie die im Verbandsgebiet liegenden märkischen der Weihnachtseinkäufe usw. bemerkbar machen. Jedenfalls wird Wälder und Seen der großstädtischen Bevölkerung machen können die Geschäftswelt in gewissem Umfange durch die Aktion der In- Benzon für die S.D. F., Vertreter der russischen, österreichischen, unga­durch die Art Ihrer Verkehrspolitif. dustriellen in Mitleidenschaft gezogen. Der Ausgangspunkt des rischen, spanischen, argentinischen, polnischen Partei, die Fraktion der ge­Meine Herren, wie Sie sehen, greifen diese Aufgaben tief in Stampfes ist aus dem gewerkschaftlichen Teil des Vorwärts" einigten Partei, darunter die Genossen Vaillant, Jaurès  , Gebiete ein, auf denen nach Lage unserer Gesetzgebung staatliche bekannt. Ghesquière, Charles Dumas, Lauche, Compire­Organe mitzuwirken haben, ich weise dabei hin auf die baupolizei- Die Afteure der Aussperrung sind die Elektrizitätswerke, Roto- Morel und sozialistische Gemeinderäte. Die sozialistischen   Orga lichen und eisenbahntechnischen Fragen sowie auf die Verwaltung motiv- und Maschinenfabriken. Gerade diese Werte können amnisationen von Paris   und Delegationen der Umgebung schlossen sich der fiskalischen Forsten und öffentlichen Wasserstraßen. Mit Rüd- allerwenigsten schlechte Geschäftslage oder ungünstige Preise für ficht auf diesen engen Zusammenhang ist dem Oberpräsidenten zu den Widerstand gegen die bescheidenen Forderungen der Former an, unter ihnen der Deutsche   sozialdemokratische Lesellub. Etwa Ihrem Verbande diefelbe Stellung gegeben worden, die er in der ins Feld führen. Weniger erfreulich liegen die Verhältnisse für die zwanzig rote Fahnen wurden im Zuge getragen. Unter den Kränzen, Provinz nach den Vorschriften der Brovinzialordnung der Bro- reinen Gießereien, die das Roheisen teuer bezahlen müssen, aber die teils auf den Leichenwagen mitgeführt, teils getragen wurden, vinzialverwaltung gegenüber einnimmt. Ja werde deshalb Ihren ihren weiterverarbeitenden Abnehmern feine Preise diktieren erwahnen wir die vom deutschen   Parteivorstand, von der deutschen  Arbeiten im Verbandeausschuß und in der Verbandsversammlung fönnen. Gerade die Unternehmer, die nun als Reiter in der Not Sozialdemokratie in Desterreich und vom Deutschen   Leseklub ges mit größtem Interesse folgen, und es wird mir stets eine Freude sich aufspielen, zwingen die reinen Gießereien in die Rolle zwischen spendeten. Viele Taufende bildeten ein Spalier, das immer dichter sein, mich zum Vermittler Ihrer Wünsche bei den übrigen staat- Buffern. Die Schadloshaltung soll bei den Arbeiterlöhnen erfolgen. wurde, je mehr sich der Leichenzug dem Arbeiterviertel von Menil­lichen Organen machen zu können, welche die Erfüllung der großen Unter diesem Gesichtspunkt betrachtet, ist das Verhalten der Aus- montant und dem Friedhof näherte. vor Ihnen liegenden Aufgaben zum Ziele haben. sperrungstreiber noch weniger einwandfrei. Während man sonst Möchte die gemeinsame hier zu leistende Arbeit stets der För nicht genug sich entrüsten kann über die Störung in der Produk­derung des Gesamtgeistes des Verbandes dienen und segensreich tion, werden jetzt aus nichtigem Grunde große Betriebseinschrän­sein für die Bevölkerung aller Gemeinden von Groß- Berlin. In kungen angeordnet, obwohl cs an Aufträgen nicht fehlt. diesem Sinne wünsche ich Ihrer gemeinsamen Arbeit besten Er­folgl

Ein Bild von der Entwicklung gibt die Außenhandelsstatistik. Schon im Jahre 1910 war ein erheblicher Aufschwung zu ver­

Von dem Krematorium, das auf einer der höchsten Stellen des Friedhofsberges steht, bot sich ein prachtvolles Bild. Kopf an Kopf eine Menge, die man auf zehntausend veranschlagen darf, über ihnen das Not der Kranzschleifen, im Hintergrund, wo der Abschluß der Arkaden den Blick freigibt, das Grün der Zypressen.