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18 996 Stimmen durchs Ziel ging. Der Bauernbündler steigerte seine Stimmenzahl um rund 3500 auf 14 292.

Jm 4. Wahlkreis, Böblingen  , unterlag Genosse Sperta dem Ansturm der vereinigten Boltsparteiler und Nationalliberalen, denen sich der Bauernbund zugesellfe. Im ersten Wahl­gang hatten Volkspartei und Nationalliberale zusammen 6657 Stimmen erhalten; mit bauernbündlerischer Hilfe brachte es der National­liberale einath in der Stichwahl auf 11 979 Stimmen. Ge­noise Sperka steigerte seine Stimmenzahl von 8966 auf 10 039.

Jm 6. Wahlkreis, Tübingen  , behauptete der volksparteiliche Führer v. Payer sein Mandat mit 14 219 Stimmen( Volkspartei, Nationalliberale, Bauernbund) gegen den Genossen Schlide, Vor­fizenden des Metallarbeiterverbandes. Schlicke erhielt 8428.

Durch Zuzug aus konservativen Kreisen erzielte im 7. Wahl­freis, Calw  , der Volksparteiler Schweichardt eine Stimmen­zunahme von 7626 bei der Hauptwahl auf 11 280, Genosse Stein­meher erhielt 6863 Stimmen gegen 6254 am 12. Januar.

Schmerzhaft für die Sozialdemokratie ist die Niederlage des Genossen Schlegel im 5. Wahlkreis Eßlingen. In der Hauptwahl fehlten ihm nur wenige Stimmen an der absoluten Majorität, so daß mit seinem Sieg allgemein sicher gerechnet wurde. Er erhielt am 12. Januar 15 478 Stimmen, sein nationalliberal­volksparteilicher Gegenkandidat Lift 9906, der Bauernbündler 5006, das Zentrum 643 Stimmen. Am Montag stießen alle bürgerlichen Hilfstruppen zum nationalen" Kandidaten, der dann mit 16 371 Stimmen über Schlegel, der 16 328 Stimmen erhielt, siegte. Die Mehrheit des Liberalen beträgt ganze 43 Stimmen.

ftimmen, Mißbrauch getrieben. Im Intereffe des Freifinns versucht man, diese Aufforderung, auch für die freisinnigen Kan­didaturen in Lennep Remscheid   Mettmann   und Altena Iserlohn auszunuzen.

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der Geistliche bei seinen Zuhörern durch seine Bredigten, das ist ein einfacher Nonsens. Wir hoffen, daß die elfab- lothringischen Zentrumswähler bei den neuen Ersazwahlen dem Ober­Tandesgericht eine treffende Antwort auf seine Urteile geben werden. Das Reichstagszentrum aber wird einmal bald nach dem Rechten sehen."

Das ist ein durchaus unzulässiger Täuschungs­versuch. Die Aufforderung des Vorsitzenden des Provinzial­Die Logit der jungferlichen Germania" ist, da sie an patho­ausschusses der rheinischen Zentrumspartei gilt in feiner Weise logischem Schwachsinn leidet, wie gewöhnlich etwas schwach. Erstens den fortschrittlichen Kandidaturen in den beiden Wahlkreisen. Nur durch Mißbrauch kann sie in diesem Sinne gedeutet werden. find die Redakteure der radikalen, revolutionären und anarchistischen Blätter" feine aus Staatsmitteln bezahlte Amtspersonen, Es ist ganz und gar ausgeschloffen, daß die Zentrumspartei   den zweitens besitzen besitzen sie fie feine ihnen durch allerlei Gesetze

beiden freisinnigen Kandidaturen irgendwelche Unterstützung an

sind sie nicht auf

Drittens garantierte Amtsautorität, und gedeihen läßt. Sie muß dieselben ihrem Schicksal über- Kosten der Steuerzahler dazu bestellt, die religiöse Gefühlsseligkeit laffen. Das erfordert die Würde und Selbstachtung zu pflegen, sondern sie haben die Verpflichtung übernommen die der Zentrumspartei   nach der rücksichtslosen Haltung, welche irdischen Interessen bestimmter politischer Parteien oder sozialer allüberall die Fortschrittspartei gegen das Zentrum ein­Gruppen zu vertreten. Vielleicht vermag die, Germania  " diese Unter­genommen hat, und nachdem der Fortschritt überall im Reiche schiede nicht zu begreifen aber Gehirndefekte haben in der Politik so nahe an die Sozialdemokratie herangewachsen ist, und in feinen Anspruch auf Berücksichtigung. bielen, auch für das vaterländische Interesse Hochbedeutsamen Fragen ein Unterschied zwischen Freifinn und Sozialdemokratie nicht mehr besteht.

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Für ein Ausnahmegesetz zur Gewerkschaftsknebelung legt sich die Deutsche volkswirtschaftl. Korrespondenz" eifrigst ins Nicht eine einzige Stimme dürfen die An- Beug. Sie rüffelt die Regierung in der heftigsten Weise ab, weil gehörigen der Zentrumspartei   für die Kandi- fie in der Nordd. Allgem. Ztg." nicht etwa die Absicht der Re­daten des Fortschritts in den genannten gierung, die Gewerkschaftstätigkeit durch eine Berschärfung des beiden Wahlkreisen abgeben. Für das Zentrum in fogenannten Arbeitswilligenschutzes zu unterbinden, bestritten, Lennep- Mettmann- Remscheid und Altena  - Iserlohn   kann nur die sondern nur jesuitisch in Abrede gestellt hatte, daß diese Haltung unserer Parteifreunde in Frankfurt   a. M. und Hagen   Gewerkschaftsfnebelung auf dem Wege eines Ausnahmegefeßes, Schwelm   vorbildlich sein. Diese Darlegungen entsprechen der Auf- eines besonderen Zuchthausgesetzes erreicht werden solle. Aber fassung der Leitung der rheinischen Zentrumspartei   durchaus. schon dieser untaugliche Versuch einer Leugnung bösartigster scharf­macherischer Tendenzen innerhalb der Regierung hat die Entrüftung der Deutschen   volkswirtschaftl. Korrespondenz" hervorgerufen. Die Regierung, so belehrt sie Herrn v. Bethmann Hollweg  , hätte vielmehr rundweg bestätigen sollen, daß tatsächlich der sozialdemokratische Terrorismus unterdrückt werden" solle. Hätte sich die Regierung bereit erklärt, den Arbeitswilligenschutz mit allen Mitteln durch zuführen, so hätte diese Bekundung des antisozialdemokratischen Sammlungsgedankens" bei der Wahl die denkbarste günstigste Wir­fung haben müssen:

Nicht Korell

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sondern Beder.

Wie das Wolfffche Telegraphen- Bureau mitteilt, hat die bor­täufige Prüfung der Wahl in Bingen  - Alzey   ergeben für Beder ( natl.) 12 013, für Rorell( Fortich.) 12 010 Stimmen, wonach nicht Storell, ſondern Beder gewählt wäre. Die amtliche Feststellung

Nachwahl in Pleß  - Rybnik  .

Auch im 10. Kreis, Göppingen   Gmünd, gab der Bauern­bund den Ausschlag zugunsten des Volksparteilers Gunsser gegen Genossen Dr. Lindemann. Die volksparteilich- nationalliberalen Stimmen stiegen von 9445 auf 13603, die des Genossen Lindemann von 11933 auf 13027. Die Unterstützung der Konservativen mit dem Ben­trum hatte sich der Volksparteiler mit Sugeständnissen in der Schutzzoll frage und mit der feierlichen Erklärung in öffentlicher Versammlung er­fauft, daß er die Wahlparole der Geschäftsleitung bleibt abzuwarten. der Volkspartei gegen den schwarz blauen Blod" entschieden mißbillige! Durch die Schonung, die dem Volksparteiler Konr. Haußmann im 9.( Balinger  ) Wahlkreis durch Die Nachwahl im Wahlkreise Pleß- Rybnik, für den in zwei die Sozialdemokratie zu teil wurde, ging uns eine Anzahl fatho- Wahlkreisen gewählten Abg. Graf v. Mielczynski( Pole), findet am lischer Arbeiterstimmen verloren. Die enge Verbindung der Volks­3. Februar ftatt. partei und ihrer Führer mit dem rücksichtslosesten Unternehmertum hat den Herren Haußmann und Genossen den ehrlichen Haß der Gesamt­arbeiterschaft ohne Unterschied der Konfession zugezogen. Auch sei daran erinnert, daß die perfide Politik des Herrn Haußmann die Sozialdemokratie 1907 moralisch dazu zwang, im Balinger   Wahl­Kreis die Parole gegen Haußmann für das Zentrum auszugeben. Die fulturkämpferischen Allüren haben Herrn Haußmann in fatho­lischen Kreisen noch besonders verhaßt gemacht. Die uns günstige Stimmung der Industriearbeiterschaft der katholischen Bezirke schlug in dem Augenblick ins Gegenteil um, als die Vorgänge im Balinger  Kreis bekannt wurden.

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Lieberts Wahlsieg

wurde in den letzten Tagen start bezweifelt. Wie die 2. N. N melden, wurde am Mittwoch bei der von dem föniglichen Kommissar borgenommenen amtlichen Prüfung des Stichwahlergebnisses im 14. Reichstagswahlkreise Borna- Pegau festgestellt, daß für v. Liebert 13 081 und für den sozialdemokratischen Parteisekretär Ryffel 13 058 Stimmen abgegeben wurden. Herr v. Liebert ist demnach mit einer Mehrheit von 23 Stimmen gewählt.

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Ein Aft der Gesetzgebung, der Berhältnisse beseitigen würde, die dem Rechtsstaate Hohn sprechen, ist fein Ausnahmegesez, sondern ein Gesez, das die Ausnahmen von Gesetz und Recht, wie fie jetzt ungehindert und ungestraft herrschen, bekämpft und nor­male Zustände herbeiführen will. Welchen Sinn fann es hiernach haben, wenn sich gerade jetzt der Reichskanzler und der Staats­sekretär des Innern darauf berufen, daß fie Vorschläge zu Ausnahmegesetzen nicht machen, daß ein Ausnahmegeſetz Bon nicht beabsichtigt sei? einem Ausnahmegesez spricht, Sie bersteht

wie schon gefagt, nur die Sozialdemokratie. darunter jede gefeggeberische Maßnahme zur Bekämpfung ihres Terrorismus. Mit dem Namen Ausnahmegefeg will fie folche Maßnahmen diskreditieren. Wenn nun der Reichskanzler und der Staatssekretär des Innern beteuern, daß fie ein Ausnahmegeſet nicht wollen, so hat einzig und allein die Sozialdemokratie Anlaß, das mit Behagen und Genugtung zu begrüßen. Mit Dant werden außerdem noch für die Versicherungen der Herren v. Bethmann Hollweg   und Delbrüd die bürgerlichen Gönner und Handlanger der Roten quittieren."

Das offene Be­

Im Wahlkreise Potsdam  - Spandau  - Osthavelland  , In süddeutschen Parteizeitungen ist bei Besprechung des Haupt­wahlergebnisses des Göppinger   Wahlkreises allerlei Ungereimtes mit in dem unser Genosse Dr. Karl Liebknecht   kandidiert, hatten der unterlaufen. Man sprach von einem Stillstand" der Betvegung in Borstand der Ortsgruppe des Hansabundes, die Leitung des Bundes Wir verstehen nicht recht die Entrüstung des Scharfmacherorgans. diesem Kreise, von einem Schatten" im Gesamtbild der württem- der Festbesoldeten und andere Vereinigungen am Mittwoch die Auf­bergischen Wahlen und dergleichen mehr. Dieser Schatten" besteht forderung zur Wahl des schwarzblauen Bloces, des freikonservativen Denn in Wirklichkeit war doch der ungeschicte Dementierungsversuch in Wirklichkeit nur in der kritiklofen Gegenüberstellung der Wahl- Bürgermeisters Vosberg, erlassen, während der liberale Wahlkreis- der Regierung nichts anderes als eine Bestätigung der sozial­zahlen von 1907 und 1912. Die Wahltaktik des Reichskanzlers verband Donnerstag früh die Parole erließ, entweder weiße Stimm demokratischen Warnung. Und alles, was an Scharfmachern gegen Bülow, die uns mit dem Zentrum in eine Schlachtreihe drängte, zettel abzugeben oder die liberalen Wähler haben sich der Stimme die Sozialdemokratie zu sammeln war, ist ja auch in der Lat   ge hat uns dort 1907 eine größere Anzahl Zentrumsstimmen zugeführt; au enthalten. Die Konservativen suchten die Wähler durch einen fammelt worden: Konfervative, Reichsparteiler, Zentrum und der das Zentrum hatte auf eine eigene Kandidatur Artikel im konservativen Potsdamer Tageblatt" einzuschüchtern, in großindustrielle Flügel der Nationalliberalen. verzichtet. Diesmal ging das Zentrum mit dem Bauernbund zu welchem mit dem angeblichen Wegzug des Hofes und der Garnison fenntnis der Regierung zu einer ausnahmegesetzlichen Knebelung sammen; daher der geringere Stimmenzuwachs 1 Nach sehr vor- im Falle der Wahl Liebknechts gedroht wird. Auch der Wahlausschuß der Gewerkschaftsbewegung würde also an dem Ausgang der Wahlen fichtiger Berechnung ist die Stimmenzunahme doch immerhin der Staatsarbeiter stellte sich in den Dienst der Reaktion und vernicht das geringste geändert, höchstens noch Tausende von Zentrums­14 Prozent, wahrscheinlich aber mehr. Daß die Genossen des öffentlichte folgenden Aufruf: Um Irrtümern vorzubeugen, machen arbeitern in das Lager der Sozialdemokratie getrieben haben. 10. Wahlkreises mit dem Stimmenzuwachs nicht zufrieden sind, ist wir bekannt, daß der nationale Kandidat Bosberg sich verpflichtet Immerhin fönnen wir ja dankend dafür quittieren, wenn die selbstverständlich, und sie werden sicherlich nichts versäumen, die hat, ganz besonders für die Forderung der Staatsarbeiter ein Scharfmacherpresse ihre Absicht der brutalsten Niederbüttelung der Ursache der Hemmung ausfindig zu machen und Remedur zu zutreten." Auch der Bund der Handwerker trat für die Wahl Arbeiterklasse so unverblümt verkündet wie die Deutsche  deren Wuterguß Vosbergs ein. schaffen. boltswirtschaftl. Korrespondena", , Deutschen Tageszeitung" natürlich mit Bonne ab­gebrudt wird.

Konservativer Wahlschwindel.

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Jm 9. Wahlkreise, Balingen  , siegte der volksparteiliche Führer R. Haußmann mit 13 594 Stimmen über den Genossen Mattutat, der 10 569 Stimmen erhielt. Das Zentrum mit seinen 8679 Stimmen Jm Kreise Wittenberg Schweinig, wo unsere Genossen den hatte die Parole ausgegeben: Seine Stimme dem Volksparteiler Fortschrittler Dr. Dove gegen den Großagrarier Major v. Lettre Haußmann! Die Sozialdemokratie stellte jedoch den entschiedenen unterstützen, ist am Morgen des Stichwahltages ein Tonservativer Kampf gegen die Volkspartei ein. So wurde Haußmann gewählt. Wahlschwindel inszeniert worden, bei dem der Name unseres Kan­Der Ausgang der Stichwahlen in Württemberg   ist für die didaten Hildebrand mißbraucht wurde. Die Konservativen ließen in Bartei wenig erfreulich; unser Stimmenzuwachs im ganzrn Land, den Orten des Wahlkreises Flugblätter verbreiten, auf denen zu auch in den rein ländlichen Bezirken mit Ausnahme des 13. Wahl- lesen ist: freises Aalen  - Ellwangen  , der den Stand von 1903 nicht wieder er- ,, Arbeiter, Handwerker, Gewerbetreibende! Enthaltet Euch bei reichte und den von 1907 nicht wieder überschritt, ließ ein günstigeres der heute stattfindenden Stichwahl der Stimme! Hildebrand." Resultat erhoffen. Den Löwenanteil hat die Fortschrittliche Volks­ partei   davongetragen, dank der direkten und indirekten Unterstützung Das Blatt ist ohne Drudfirma erschienen. In Zahna  , einer durch die Sozialdemokratie, andererseits der rechtsstehenden Parteien fleinen Landstadt, wurden zwei junge Burschen, die diese Blätter gegen die Sozialdemokratie! verteilten, festgenommen. Sie verweigerten die Aussage darüber, Das Endresultat der Wahlen in Württemberg  , ist: 3 Sozialver ihnen die Blätter zum Verteilen gegeben hat. Sie wurden in demokraten, 6 Volksparteiler, 2 Nationalliberale, 4 Zentrum, 2 Bauern- Haft behalten. bündler.

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Aus dem Wahlkampf.

Unerhörter Wahlterrorismus.

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Politische Ueberficht.

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Das Wachstum des Luftmilitarismus. Nach einer Meldung der Kreuz- Zeitung  " hat das Kriegs­ministerium soeben verfügt, daß rund 60 Offiziere den verschiedenen Flugzeugfabriken zugeteilt werden, um auf deren Flugplägen das erste Bilotenzeugnis zu erwerben.

Wenn man bedenkt, daß die Aviatik sich immerhin erst noch in ihren technischen Anfängen befindet, und sich deshalb die Militär­staaten einstweilen noch eine gewisse Zurüdhaltung auferlegen, fo wird man sich schon eine Vorstellung Gabon   machen können, welche Mittel erst für den Luftmilitarismus ausgeworfen werden dürften, sobald es einmal gelungen ist, die Flugmaschine wirklich zu einem sicheren und bei jeder nicht allzu stürmischen Witterung vertvendbaren Luftfahrzeug zu extwideln. Daß aber in absehbarer Zeit unsere moderne Technik auch dies Problem lösen wird, ist mehr als wahr­scheinlich. Dann aber werden sich alle Militärstaaten zweifellos riefige Luftgeschwader zulegen, so daß auch die ausschweifendsten poetischen Phantasien von dem dereinstigen Luftkrieg Wahrheit werden dürften. Die militaristische Steuerschraube, die ohnehin schon den Nationen das Mark auspreßt, wird dann noch furchtbarer empfunden werden!

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Berlin  , den 25. Januar 1912. Das Recht auf Wahlbeeinflussung. In Gatow   an der Havel   im Wahlkreise Potsdam- Ost- Die Germania  " ist höchst erbost darüber, daß das zur Wahl­Ein Denunziatiönchen der Germania  ". havelland führte der Wahlvorsteher eine Liste, in der jeder prüfung für die neue reichsländische Kammer berufene Oberlandes­Das führende Organ der für Freiheit und Recht" Wähler der Nummer nach eingetragen war. Er nahm dann gericht in Colmar   die Wahl mehrerer Zentrumsabgeordneten für Kuverts der Reihenfolge nach aus ungültig erklärt hat, weil sich fatholische Geistliche schwere Wahl- fämpfenden Zentrumspartei   hält es für besonders angebracht, der Wahlurne. Dagegen protestierten unjere Kon- beeinflussungen haben zuschulden kommen lassen. Das ehrsame die Tatsache festzustellen, daß ein nationalliberaler Kandidat, trolleure und verlangten die Durchschüttelung der Wahl- Berliner Zentrumsblatt findet es ganz selbstverständlich, daß die Dr. Rosenfeld, der seines Zeichens Staatsanwalt ist, die sozial­urne. Da dies nicht geschah, wandten sich die Kontrolleure Diener des Herrn" die Kanzel und den Beichtstuhl zur Agitation für demokratischen Stichwahlbedingungen anerkannt hat. Man an den Wahlvorsteher, da sie sich die Handhabung der Stim- bie Wahl von Zentrumsabgeordneten benutzen. Solche Tätigkeit, dürfe, so provoziert die Germania  ", darauf gespannt sein, menauszählung nicht gefallen lassen wollten. Der Wahlvor meint die Germania  ", gehöre vielmehr zu den heiligsten" Pflichten was der Justizminister zu diesem Verhalten des natio­steher schlug darauf einem unserer Genossen mit der Faust auf eines Seelsorgers, denn dieser habe dafür zu sorgen, daß die ihm nalliberalen Staatsanwalts sagen werde! Auch die ,, Stöln. den Kopf und kommandierte dem Wachtmeister: anvertrauten Schäflein auch politisch nicht straucheln und Abgabe Volksztg." bringt eine ähnliche Demunziationsnotiz Die Zentrumspresse verlumpt immer mehr. Ziehen Sie blank! Dieser schlug dann blindlings drauflos. liberaler oder sozialdemokratischer Stimmzettel ihr Seelenheil ge= Einer unserer Genossen erhielt schwere Kopfwunden; einem fährden. Dffen erklärt das unter der Aufsicht des Fürstbischofs Stopp trachtet also jetzt bereits einen Staatsbeamten reif zur Maß­regelung, der nichts anderes verbrochen hat, als auf Be­anderen wurde mit dem Säbelüber den Rüden gestehende ultramontane Blatt: schlagen, so daß die Kleider durchschlagen Nie und nimmer wird man es Wahlbeeinflussung nennen dingungen einzugehen, die sich vollständig im Rahmen fönnen, wenn ein Geistlicher von seinen Staatsbürgerrechten so liberaler Anschauungen und Forderungen wurden. gut wie jeder andere Gebrauch macht, wenn er Wahlzettel ver- bewegen! Sie sollte denn doch gleich noch ein Stück weiter feilt oder verteilen läßt, Versammlungen abhält und in Ver- gehen und einfach verlangen, daß jeder Beamte fliegt, der sammlungen redet; und dann erst recht nicht, wenn er von der Stanzel herab zur Wahl von Kandidaten auffordert, die auf dem sich nicht bedingungslos auf die Forderungen des schwarz­Boden der staatlichen und kirchlichen Ordnung stehen, die weder blauen Schnapsblocks festlegt! religions- noch kirchenfeindlich sind. Das ist nicht allein das gute Recht des Seelsorgers, das ist eine seiner heiligsten Pflichten.

Der Wahlvorsteher ist der Gemeindevorsteher Wolter. Der schwer verletzte Genosse heißt Hornig; es ist ein sehr ruhiger älterer Mann.

Zentrum und Fortschritt.

Die flerifale Kölnische Volkszeitung" veröffentlicht an der Spize ihrer Mittwochsabend- Nummer folgende indirekte Auffordernng an die Zentrumswähler der Kreise Lennep­Mettmann und Altena Iserlohn:

Wie wir hören, wird mit der gestern abend an der Spize der Kölnischen Volkszeitung" veröffentlichten Aufforderung des Herrn Justizrats Karl Trimborn, in Duisburg  - Mülheim   und in Bochum   Gelsenkirchen  , trotz der Haltung der Kölner   National­liberalen, für die rechtsstehenden nationalliberalen Kandidaten zul

Diätengesch für Elsaß- Lothringen  .

Sie be­

Vor allen Dingen aber müssen wir mit aller Ent- Der Zweiten elsaß- Iothringischen Kammer ist der Entwurf eines schiedenheit Verwahrung dagegen einlegen, daß durch Gesetzes betreffend die Entschädigung der Mitglieder eine Rechtsprechung, die als Richtschnur für die Zukunft betrachtet de 32 andtages, zugegangen. Die Abgeordneten der Ersten wird, den elsaßz- lothringischen katholischen Geistlichen Rechte streitig stammer erhalten für jeden Abend der Anwesenheit in einer Plenar gemacht werden, die selbst die radikalen, revolutionären und oder Kommissionssigung eine Entschädigung von 20 M., für Reisen anarchistischen Blätter besitzen; sie dürfen die Wahlen beeinfluffen

und tun es reichlich, und in der Wahl der Mittel sind sie zweifel- nach Straßburg   zum Landtag oder im Interesse des Landtages Ver Ios hundertmal weniger wählerisch als die fatholische gütung der Reisekosten mit 14 M. Tagegeld, 6 M. Hebernachtsgeld Geistlichkeit. Und daß der Arbeitgeber durch seinen Druck und mit Fuhrkosten analog der Bestimmung für die Dienstreisen der feine Willensbeugung beim Arbeiter hervorrufe, wohl aber Beamten. Die Abgeordneten der Zweiten Stammer erhalten für