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Nr. 32. 29. Jahrgang.

1. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt. Donnerstag, 8. Februar 1912.

Abgeordnetenbaus.

7. Sigung bom Mittwoch, den 7. Februar, nachmittags i Uhr. Am Minstertisch: Kommissare.

Auf der Tagesordnung steht zunächst die Beratung von Anträgen, Mart pro Jahr gewährt!( hört! hört!) Es müssen be- bereiten und den Konservativen wieder Hilfe leisten will.

Betreffend

Aufbefferung der Altpensionäre.

Der Antrag Dr. Schroeder- Staffel( natt.) und Gen. will die Regierung ersuchen, noch im Laufe dieſer Seffion einen Gesetz­entwurf vorzulegen, welcher eine prozentuale Erhöhung der Pensionen der vor dem 1. April 1908 in den Ruhestand ge­tretenen Staatsbeamten, Lehrer und Lehrerinnen sowie der Re= Iittenbezüge der Witwen und Waisen solcher Beamten und Rehrer vorfieht.

schlags.

zunächst den Streit auszuschalten, об die Regelung der dann müßte dieser Grundsatz doch auch bei den Pensionen im all­Bezüge auf gefeglichem Wege geschehen soll oder durch Er- gemeinen berücksichtigt werden.( Buruf bei den Sozialdemokraten: göhung der Beihilfen. Wir streiten uns sonst noch jahre Auch bei den Ministern!) Auch dem Antrag der Freikonservativen lang um Prinzipien mit der Regierung, womit den Altpensionären tönnen wir nicht folgen. Aus den Ausführungen des Abg. König nicht geholfen ist.( Sehr gut!) Im übrigen glauben wir, daß unser ging nicht flar hervor, ob das Zentrum für die gesetzliche Antrag einen praktischen Weg zur Regelung der Materie bietet. Dem Regelung ist oder nicht. Er sprach sich zuerst dafür aus, Borredner stimme ich darin bei, daß zu geringe Beihilfen nicht vor- brachte aber nachher allerhand Gründe dagegen vor. Es So wurde einem Rektor eine Beihilfe von scheint, als ob das Zentrum seinen späteren Umfall vor Die stimmte Grenzen festgelegt werden, innerhalb deren sich die Unter- Ronservativen wollen ja, daß nicht nur die persönliche Bedürftigkeit, Gerade stügungen zu bewegen haben. Eine Prüfung der persönlichen Be- sondern auch die persönliche Würdigkeit entscheiden soll. dürftigkeit des Einzelnen halte ich im Gegensatz zum Vorredner bei nach den Versuchen, die Beamten politisch zu entrechten, sind wir Bemessung dieser Bezüge nicht für angebracht. Für Fälle besonderer gegen die Gewährung von Unterstützungen, damit nicht auf dieſe Bedürftigkeit sind besondere Fonds da.( Bravo!) Weise auch den inattiven Beamten ihr Staatsbürgerrecht geraubt werden kann. Deshalb wollen wir von einem solchen Unter­stügungsfonds, der nur ein Korruptionsfonds

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Abg. Ströbel( S03.):

Auch wir sind einverstanden mit den Anträgen Aronsohn und Schroeder- Kassel  . Dadurch wird nur eine bedauerliche Ein Antrag Aronsohn( Vp.) und Gen. will dasselbe und de ausgefüllt, die bei der Besoldungsreform gelassen wurde. ſein tann, nichts wissen und verlangen eine baldige gefeßliche zwar eine Erhöhung der Pensionen bis zu 3000 M. inkl. des Bu- wir hätten selbst einen solchen Antrag gestellt, wenn uns das Regelung der Ansprüche der Altpensionäre. Der Vertreter der Frei­nicht infolge unserer geringen Zahl unmöglich wäre. Wir sind konservativen meinte, wir sollten uns nicht über Prinzipien Von dem Abg. Dr. Arendt( ft.) und Gen. ist dazu ein An- zwar die stärkste Partei im Lande, verfügen aber doch nur über sechs streiten, dann bekämen die Altpensionäre gar nichts. Aber wenn die trag eingegangen: die Regierung zu ersuchen, schon für 1912 unter bgeordnete. Es ist selbstverständlich, daß eine Erhöhung der Mehrheit dieses Hauses geschlossen vorgeht und der gesetzlichen entsprechender Bemessung der Fonds zur Unterſtügung der Alt- Bezüge der Altpensionäre notwendig ist, nachdem inzwischen durch Regelung zustimmt, dann wird zweifellos die Regierung die Vers pensionäre des Beamten- und Lehrstandes deren Zwedbestimmung den Bollwucher auch ihre Verhältnisse so sehr verschlechtert worden antwortung dafür scheuen, daß die so dringend bedürftigen Alt­dahin zu erweitern, daß alle altpensionierten Beamten und Lehrer, find. Selbst die Kreuz- 8eitung" bat ja gestern zugegeben, wenn die gefeßliche Regelung nicht zustande kommt, liegt die Schuld pensionäre noch länger auf Erhöhung ihrer Bezüge warten müſſen. deren Gesamteinkommen den als ausfömmlich anzusehenden Betrag daß in den letzten 15 Jahren sich die gesamten also allein an den Konservativen und dem Zentrum.( Sehr wahr! nicht erreicht, ohne weiteres als unterstügungs­bedürftig anzuerkennen und ihnen entsprechende Beihilfen haben. Trotz der verschiedenen Versprechungen der Regierung, den Lebensverhältnisse um 28 bis 30 Proz. verteuert bei den Sozialdemokraten.) Abg. Stroffer( f.): Die Angriffe des Abg. Ströbel gegen zu gewähren sind. Wir stehen in unserer über­Abg. Wigmann( nail.): Die Notwendigkeit der Erhöhung der berechtigten Wünschen der Altpensionäre und ihrer Hinterbliebenen die Rechte waren ganz unbegründet. Bezüge der Altpensionäre ist nicht zu bestreiten angesichts der ge- Rechnung zu tragen, ist das bisher nicht geschehen. Schon großen Mehrheit auf dem Standpunkt der gesetzlichen Regelung. 1906 wurde darüber geklagt, stiegenen Kosten der Lebenshaltung, die sich in den legten 30 Jahren daß es Lehrerwitwen( Buruf bei den Sozialdemokraten: Pappenheim  !) Ich bin überhaupt um die Hälfte erhöht haben. Wir halten an unserer Forderung der gäbe, die eine Pension von 250 Mart beziehen.( Hört! gegen die Unterstüßungen; dies Wort hat nun einmal einen üblen gefeglichen Regelung dieser Bezüge fest. Leider hat sich hört! links.) Ein Regierungsvertreter erklärte damals, daß in Bu- Klang( Sehr richtig! links) und wie der von Herrn Krause- Walden­Herr v. Pappenheim   im Gegensatz zu der Haltung der Konservativen funft jede alte Witwe mindestens 360 M. Pension im Jahre erhalten burg vorgebrachte Fall beweist, mit Recht.( Abg. Hoffmann im vorigen Jahre gegen eine solche gefeßliche Regelung ausgesprochen solle. Trotzdem mußte 1907 erneut darüber Beschwerde geführt( Soz.): Sehr richtig!) Deshalb bitte ich Sie, unserem Antrag zu­und hat auf den Ünterstützungsfonds verwiesen. Der Finanz­werden, daß eine 88jährige fast erblindete Lehrer zustimmen, die Bezüge der Altpensionäre unter Berücksichtigung ihres minister Dr. Lenge hat sich, wie nicht anders zu erwarten witwe nur 250 Mart erhalten habe und mit ihrem Ge- Privateinkommens aufzubessern. war, auf denselben Standpunkt gestellt. In der Tat aber haben such um Erhöhung der Unterstüßung nach fieben Monaten a b= die Altpensionäre einen Rechtsanspruch auf Erhöhung ihrer Bezüge. Bewiesen worden sei.( hört! hört!) 1908/09 wurde dann wieder Jch bitte Sie daher, unserem Antrag zuzustimmen. versprochen, daß die Fonds entsprechend erhöht werden sollten. Trotzdem blieb die Notlage Noch am 30. März 1911 wurde in der Budgetkommission eine die Notlage der Lehrerwitwen die gleiche. Erhöhung des Unterstützungsfonds beschlossen, und das Re­fultat war, daß am 21. Juni 1911 wieder Beschwerde darüber geführt wurde, daß zwei Lehrerwitwen, 82 und 87 Jahre alt, ganze Ruhmestitel für Preußen, das nach dem Worte des Fürsten Bülow 346 Mart Pension bezögen.( hört, hört! links.) Das ist kein in der Welt voranmarschieren soll.

Abg. Delius( Vp.): Ich kann mich den Ausführungen des Vor­rebners nur anschließen. Die Pensionen der Altpensionäre sind außerordentlich niedrig, insbesondere die der Lehrer. Die Pensionen außerordentlich niedrig, insbesondere die der Lehrer. Die Pensionen der bor 1891 pensionierten Lehrer betragen nur ein Drittel der heutigen Pensionen.( Hört! hört! links.) Die übrigen Pensionäre haben sich zu einem Zentralverband deutscher Pensionäre zusammengeschlossen. Wenn aber dieser Verband u. a. fordert, daß auch die Bezüge der Neupensionäre erhöht werden Nach der Absicht des Finanzministers soll nun abermals das müssen und daß jedesmal bei einer Erhöhung der Beamtengehälter auch die Pensionen erhöht werden sollen, tönnen wir ihm nur raten, System der Unterstützungen beibehalten werden. Das ist nach den feine Forderungen nicht allzu ſehr zu überspannen. Die Pensionäre aber wir sind vor allem auch aus prinzipiellen Gründen dagegen. gemachten Erfahrungen schon aus praktischen Gründen abzulehnen, gefährden dadurch nur ihre berechtigten Forderungen.( Sehr richtig! Die Altpensionäre und ihre Hinterbliebenen haben rechts.) Wir wünschen, daß entsprechend den entsprechend den Teuerungs­verhältnissen die niedrigen Pensionen aufgebessert werden. ein moralisches Recht auf Pension Wenn dazu, wie der Finanzminister sagte, 7 Millionen und dürfen nicht mit Bettelpfennigen abgefunden werden. Der nötig sind, so wird diese Summe bei unserer glänzenden Finanzlage Finanzminister meinte allerdings, fie möchten sich vertrauensvoll an nicht schwer aufzubringen sein.( Sehr richtig! links.) Wir erwarten, die zuständigen Behörden wenden. Wenn aber solche Fälle fich er­daß die Regierung nun endlich die berechtigten Forderungen der Alt- eignen können, wie der von dem legten Vorredner erwähnte, pensionäre erfüllt.( Bravo  ! links.) dann möchte ich wissen, woher das Vertrauen zu der Regierung Abg. v. Goßler( f.): Wir bringen dem Schicksal der Alt- tommen foll.( Sehr wahr! bei den Sozialdemokraten.) Auch Herr pensionäre das denkbar größte Wohlwollen entgegen, find auch der Friedberg hat bei der Etatsberatung betont, daß die Alt­Meinung, daß die gefegliche Regelung ihrer Bezüge auf die penfionäre es als Demütigung empfinden, wenn sie sich als Bitt­Dauer nicht zu umgehen sein wird, haben aber praktische Besteller an die Behörden wenden müssen. Auch Herr Sittart vom denken gegen die vorliegenden Anträge. Bei Gewährung pro- Bentrum hat das früher zugegeben. Nicht Almosen haben die Alt­zentualer Buschläge würden gerade die Landlehrer sehr schlecht weg- pensionäre zu verlangen, sondern Befriedigung ihrer Rechtsansprüche. tommen. Auch halten wir die Begrenzung des Antrags Aronsohn( Sehr richtig! links.) Der Finanzminister behauptete, es sprächen auf 3000 M. nicht für angebracht. Wir wollen feine schematische allerhand staatsrechtliche" Argumente gegen die gesetzliche Regelung. Regelung, sondern zugrundelegung der tatsächlichen Verhältnisse der Zunächst sagte er, sie widerspreche der Gepflogenheit. Da kann man Pensionäre, etwa unter Ausschaltung derer, die ein bestimmtes mit dem Dichterwort sagen: Das ist ein Brauch, von dem der Brivateinkommen haben. Ein Antrag in diesem Sinne wird Ihnen Bruch mehr ehrt als die Befolgung.( Sehr gut! links.) Und wenn der noch zugehen.( Bravo  ! rechts.) Minister weiter meinte, die Staatsfinanzen ertrügen die Belastung mit den dazu erforderlichen Mitteln in Höhe von 6,8 Millionen nicht, so erinnere ich nur daran, daß zur Erhöhung der Kron dotation 3 Millionen ohne weiteres bewilligt wurden.( Sehr wahr! bei den Sozialdemokraten.) Den Vorschlag der Konservativen, die Pensionen zu gewähren unter Berüdsichtigung des Privat­einkommens der Betreffenden, halten wir nicht für richtig. handelt sich eben nicht um ein Almosen, sondern um einen Rechts­anspruch der Pensionäre.( Sehr wahr! links.) Und wenn bier,

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Abg. König( 3.) erklärt das Einverständnis feiner Freunde mit den Anträgen Schroeder Staffel und Aronsohn. Für die Unter­stügungen müssen bestimmte Grundsäge festgelegt werden, vor allem muß die Zahl der unversorgten Kinder berücksichtigt werden. Die Höhe der Unterstüßungen darf nicht so gering sein, daß sie wie ein Trinkgeld oder Almosen aussehen.( Sehr richtig!)

Abg. Krause- Waldenburg( ft.): Um den Altpensionären so schnell wie möglich zu helfen, halten wir es für richtiger,

Kleines feuilleton

Abg. Heine( natl.): Was anderswo möglich ist, muß auch in Preußen möglich sein. Man muß auch berücksichtigen, daß sich unter den Altpensionären zahlreiche Kriegsteilnehmer befinden. Zwölf teilgenommen. Wenn für diese Altpensionäre so wenig gesorgt Prozent derselben haben sogar an allen drei Feldzügen wird, wo foll da noch die Vaterlandsliebe herkommen!( Hört! hört! links.)

Abg. Ernst( Vp.) tritt insbesondere für die Aufbesserung der Bezüge der pensionierten Lehrer ein. Damit schließt die Besprechung. Sämtliche Anträge gehen an die Budgetkommission.

Es folgen Anträge betreffend Regelung der

Verhältnisse der nichtrichterlichen Beamten. Die Regierung ersucht, einen Gesetzentwurf vorzulegen, durch den Abg. Fritsch( natl.) begründet den Antrag seiner Freunde, der gemäß Artikel 98 der Preußischen Verfassung vom 31. Januar 1850 die Verhältnisse der nicht zum Richterstande gehörigen Staatss beamten einheitlich und den veränderten Zeitverhältnissen entsprechend geregelt werden sollen.

Abg. Delius( Vp.) befürwortet einen Antrag auf eine einheitliche, organische, erschöpfende und den veränderten Beitverhältnissen ent­sprechende Neuregelung des gesamten Beamtenrechts. Die Schaffung eines modernen Beamtenrechts ist zurzeit die wichtigste Frage für die Beamten. Selbst Sachsen   hat ein wesentlich moderneres Beamtenrecht als Preußen. Vor allem muß das Wahl, Petitions  . Vereins- und Versammlungsrecht der Beamten, sowie deren Recht auf freie Meinungsäußerung durch Wort und Schrift gewährleiste werden. Eine dringende Forderung ist die Beseitigung der Arrest strafe für Unterbeamte.( Sehr richtig! links.) Ebenso notwendig ist eine Reform unseres Disziplinarrechts unter Einführung des Wiederaufnahmeverfahrens. Die Beamten müssen die volle Gleichberechtigung mit allen anderen Staatsbürgern ge­nießen.( Bravo  ! links.)

Abg. v. Gescher  ( f.): Wir stimmen dem Antrag Fritsch zu, lehnen aber den Antrag Aronsohn ab. So schlecht wie man die Rechtslage der Beamten schildert, ist sie durchaus nicht.

Abg. König( 3.) spricht sich ebenfalls gegen den Antrag Aronsohn und für den Antrag Fritsch aus.

Abg. Rewoldt( ft.) äußert sich in demselben Sinne. Hierauf wird ein Schlußantrag angenommen. Zum Worte gemeldet waren noch die Abgg. Dr. Schepp( Wp.) und Dr. Lieb­in echt( Soz.)

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Notizen.

saugt, felber ein Nichts, das alles nimmt aber nie gibt. Sie wußte mosen und Anemonen. Ollioules bringt Narzissen, Hyazinthen, diese mit den Augen des Hasses gesehene Karikatur lebendig zu Anemonen und vor allem Immortellen hervor. Die Blumen von machen. -r. Grasse  , die einen Weltruf genießen, dienen besonders zur Parfum­Eine Strindbergfeier veranstaltete die Neue Freie Bolts­Bom Pariser Blumenhandel. Es herrschte in Paris   dieser fabrikation. Cannes   und Golfe Juan   widmen sich fast ausschließ­bühne am Dienstag im Neuen Boltstheater. In einem Tage teine geringe Aufregung, als Blumenhändler und Blumen- lich der Orangenblütenernte. Die Ernte ist eine Sehenswürdigkeit einleitenden Vortrage umriß Gustav Landauer   den Menschen binder erfuhren, daß ein ministerieller Beschluß den Schnittblumen für sich. und Dichter. Warmherzig brachte er uns den unermüdlichen von italienischer Herkunft den Zutritt" zu den französischen   Dank den raschen Verkehrsmitteln kommen die Blumen des Kämpfer nahe, der stets die Wahrheit, seine Wahrheit suchte. Aber Blumenmärkten untersage. Der Beschluß war übrigens nur von Südens in ihrer ganzen Pracht und Frische nach Paris  . In weniger gerechterweise zeigte er ihn uns auch als den modernen Romantiker, furzer Dauer, denn die Maßregel wurde angesichts der Proteste als sechzehn Stunden ist die Fahrt von Nizza   nach Paris   voll­dessen Leben eine Reihe von Krisen ist, dessen Erlebenslust bis an die der Blumenhändler vorläufig aufgehoben. Die Blume spielt in endet; für viele Blumen ist das aber noch lange nicht das Ende Grenzen des Wahnsinns führt. Strindberg die repräsentative Ge- Paris   eine große Rolle. Daher kommt es, daß Paris   ein, nein, der Reise, denn sie gehen weiter in alle Länder. Wenn sie ge­stalt unserer Zeitzerrissenheit, Strindberg der Problematifer und der große Blumenmarkt Europas   geworden ist. Aus allen Gegen schnitten sind, haben nicht alle Blumen die gleiche Lebensdauer. Paradore, Strindberg der Dichter der Wirklichkeit und der den Frankreichs  , hauptsächlich aber von der französischen   Riviera, Die Rose kann zehn Tage leben, während das Veilchen nur sieben Sehnsucht. So charakterisierte ihn Landauer. Den tiefen fommen alle erdenklichen Blumenarten in Hülle und Fülle nach bis acht Tage erhalten bleibt. Kräftiger ist die Nelke, die vier­Zwiespalt zwischen Geist und Sinnlichkeit deckte er in ihm der Seinestadt. Im Vergleich mit der Blumenproduktion der Côte zehn Tage frisch bleiben kann. Aber das alles ist relativ und auf und verhehlte nicht, daß dieser Erforscher aller Ab- d'Azur spielen die italienischen Blumen auf dem Pariser   Blumen- hängt von den meteorologischen Bedingungen, von der Kälte, von gründe im Menschen kein Lehrer und Führer fein fann und will, markt eigentlich nur eine untergeordnete Rolle. Trotzdem würde der Wärme, von der Feuchtigkeit oder Trockenheit dr Luft ab. Daß er Aergernis zu erregen gekommen ist. In seinem Schaffen stellt das ministerielle Einfuhrverbot die Blumenindustrie in nicht ge­er sein eigen Erleben zur Schau, voller Widersprüche, voller Kämpfe ringe Verlegenheit gebracht haben, da bei den Blumensendungen, und Krämpfe, unharmonisch und ungemeistert.( Db nicht ein Teil die von Paris   nach dem Ausland gehen und deren Wert jährlich Vorträge. Am Donnerstag, abends 8 1hr, findet im der Zwiespältigkeit in Strindberg durch seine Stellung zu den Klassen mehr als drei Millionen Francs beträgt, die italienischen Blumen Blüthner  - Saal ein Vortrag von Prof. Werner Sombart  zu erklären wäre? Als Sohn der Magd hat er den starken prole- immerhin in Betracht gezogen werden müssen. Während die ita- über das Thema:" Judentum und Antisemitismus statt. tarischen Klasseninstinkt nie verleugnet. Aber in seinem schranken- lienischen Händler sich in Frankreich   mit Rosen, Nelken, Levkojen, Die Rückständigkeit der tgl. Bibliothek in den Loien Judividualismus, in seiner völligen Jioliertheit hat er ebenso Reseden, Ranunkeln, Anemonen versehen, lassen sich die Blumen- technischen Fächern ist jetzt von der Verwaltung offiziell anerkannt starke antidemokratische Tendenzen entwickelt. Der Ref.) züchter Südfrankreichs   aus den großen Blumenbezirken der ita- worden. Der Direktor Harnack will sich durch den Verein Deutscher  Ein Bild von Strindbergs Schaffen durch Vorführung von lienischen Rieviera bestimmte Rosenarten kommen, die in Frank- Ingenieure einen Technifer vorschlagen laffen, der zunächst eine Einzelstücken zu geben, ist von äußerster Schwierigkeit. Das Ge- reich nicht gezogen werden. Uebersicht über die vorhandenen Bestände aufstellen soll. Der Verein famtwert ist riesig und imponierend, aber es ist wie eine höchst Var und Alpes- Maritimes   sind die beiden Departements, die gibt einen Zuschuß zu dem Gehalt des technischen Assistenten. mannigfache und kontrastreiche Landschaft. Jede Einzelheit gehört den großen Pariser   Markt am meisten mit Blumen verforgen. Beitschriftenschau. Unter dem Titel Die Ar­dazu, aber keine gibt eine Vorstellung vom Ganzen. Die Ver- Von Hyères   bis Mentone   sieht man ein einziges großes Blumen- beitsschule" beginnt das Organ des Vereins für Knaben­anstalter des Abends machten sich die Aufgabe leicht. Sie gaben feld, auf welchem Rosen, Veilchen, Nelken, Mimosen, Hyazinthen, handarbeit mit starf erweitertem Programm seinen 26. Jahrgang. den Strindberg der Niezichephase und Strind Narzissen, Anemonen und Lebkojen blühen. Die Blumenzucht bringt Das gesamte Gebiet der werktätigen Erziehung soll in Zukunft in berg den Weiberfeind. Herr Karl Streder las fehr uns hier den Züchtern sehr viel ein; es wird z. B. erzählt, daß einem der Zeitschrift gepflegt werden. glücklich Bruchstücke aus dem Roman Am offenen Meer", der Bauern in Carqueiranne sein Nelkenfeld etwa zwei Heftar Automatische Telephone sind von der Londoner  großen Tragödie des vom Leben losgelösten Intellektmenschen, der durchschnittlich 50 000 Francs pro Jahr bringe. Man wird sich Postbehörde nach längeren erfolgreichen Versuchen in Betrieb ge­im Stampf mit dem Leben und der Borniertheit erliegt. Ohne ven der Bedeutung des südfranzösischen Blumenhandels einen nommen worden. Ein großer Fortschritt ist dadurch erzielt, zumal Zweifel ein Meisterwerf Strindbergs. Aber wo blieb der Gesellschafts- Begriff machen, wenn man erfährt, daß Paris   von November bis auch die Benutzung dieses Telephons billiger ist. Die Einschaltung fritifer( Das rote Zimmer  "), wo der Demokrat, wo der Mystiker, Ende April täglich im Durchschnitt 5000 Kolli Blumen erhält. geschicht ganz automatisch mittels einer kleinen Scheibe. Jeder der Künstler historischer Miniaturen und vor allem der Selbst- Ein großer Teil dieser Sendungen wird sofort weitergeschickt: nach ist imstande, sich selbst Anschluß zu verschaffen, zunächst an das be­belenner und Selbstzerfleischer Strindberg? Deutschland  , nach England, nach Rußland   und sogar nach Schweden  . treffende Amt und dann an die Nummer, mit der er zu sprechen Uud doch dauerte die Feier so ichon bis 12 Uhr. Die Einer der besten Kunden ist Deutschland  . Im Jahre 1909 erhielt wünscht. famose Szene Die Stärkere und die Abrechnung mit Berlin   etwa 4000 Tonnen frische Blumen: zwei Drittel kamen William Ramsay  , der berühmte Entdecker des Argon jenem Weibwesen, das Strindberg behert zu haben scheint aus Frankreich   und das andere Drittel aus Italien  . Die Anzahl und der anderen Edelgafe der Luft, dem auch der weittragende Gläubiger zeigten uns den Dramatiler. Welch eine der Hektare, die in den Departements Var   und Alpes- Maritimes   Nachweis der Wandlungsfähigkeit der Elemente zu verdanken ist, Kunst des Dialogs( oder Monologs), welche Schärfe der ausschließlich der Blumenzucht gewidmet sind, schäßt man auf will von seinem Lehrstuhl für allgemeine Chemie am University Beobachtung, welch eine bis zur Qual gesteigerte psychologische achttausend. Hyères   produziert fast ausschließlich Veilchen, die College, den er gerade 25 Jahre innegehabt hat, zurücktreten. Da Sezier- und Analysierkunst! Roja Bertens war für beide Stücke sehr gesucht sind. Die Saison beginnt im November und endet sich der Forscher erst im 60. Lebensjahre befindet, darf angenommen die gegebene Vertreterin, in dem ersteren die liebende Frau, die Ende April. Nizza   und Antibes   liefern prächtige Nelken und auch werden, daß er seine Lehrtätigkeit nur aufgibt, um durch Ar­ihrer Liebe alle Opfer bringt und so die überlegene Geguerin über das sogenannte Barmaveilchen. In Carqueiranne baut man Nelken beiten im Laboratorium seiner Wissenschaft um so mehr dienen windet; in dem andern, der lokette Vampyr, der die Männer aus- und eine bestimmte Narzissenart an. Vallauris   liefert Rosen, Mi- zu fönnen,

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