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Gewerkschaftliches.

Der Aufmarfch der Bergarbeiter.

auf die Straße und berlangten zwar ruhig, doch entschieben den ihnen[ streit stimmten. Man glaubt, diese Arbeiter zur Arbeit bewegen borenthaltenen Lohn. Auch die Polizei, welche in der Stärke von zu können, wenn man ihnen Schuh gegen die Streikenden zu­vier Mann und einem Leutnant erschienen war, fonnte die Menge sichert. Diese Auffassung kann jedoch durch nichts gerechtfertigt nicht bewegen, nach Hause zu gehen. Wie wir nachträglich erfahren, werden. Was diese Arbeiter dazu bestimmte, gegen den General­Am Sonntag, den 25. Februar, nahmen in 19 großen blieben jedoch alle Bemühungen erfolglos. Man vertröstete die Leute streit zu stimmen, war sicher nicht die Gegnerschaft zum Minimais Versammlungen die Bergarbeiter des Ruhrgebiets Stellung auf Montag. Auf der einen Seite 20 Proz. Dividende, auf der Lohn. Vielen von ihnen gingen die Forderungen der Föderation zu den an die Bergbefizer eingereichten Forderungen. Die anderen kein Lohn oder nur teilweise Auszahlung. Die Arbeiter, Die anderen fein Lohn oder nur teilweise Auszahlung. Die Arbeiter, Versammlungen waren gut besucht, zum Teil überfüllt. Die auch die Buzer, sollten aus solchen Vorkommnissen die richtige Lehre ganz zweifellos nicht weit genug, und manchen wird der Zeitpunkt Kommt es zum Generalstreit, was ziehen und beizeiten lernen, daß sie vereinzelt ganz ohnmächtig solchen nicht günstig erschienen sein. größte Versammlung tagte in dem für die Bergarbeiter Buständen gegenüber sind. jetzt allgemein angenommen wird, so wird die Arbeit in allen historischen Saal in Bochum  , im ,, Schüßenhof". Mehr als Gruben ruhen. Das Solidaritätsgefühl ist unter den britischen 4000 Bergarbeiter drängten sich hier und lauschten den Aus­Der Streit der Flügelzusammensetzer bei der Firma Bechstein Knappen so stark und unerschütterlich, daß die Unternehmer noch führungen Löfflers vom Bergarbeiterverband und des dauert unverändert fort. Die lettere befindet sich ihren Abnehmern nie daran gedacht haben, während eines Streits in einem einzelnen Es gibt Herrn Schmidt vom Gewerkverein der Bergarbeiter gegenüber in einer verzweifelten Situation, da alle ihre An- nie daran gedacht haben, während eines Streits in einem einzelnen ftrengungen, Flügelzusammenseger als Erfaz für die Streifenden zu Revier Arbeiter aus anderen Revieren anzuwerben. ( Hirsch- Duncker). Wiederholt wurden die Ausführungen der erhalten, fehlgeschlagen sind. Sie muß sich weiter mit der sehr Gruben in Großbritannien  , die seit Jahren bestreift werden und Redner durch den Ruf: Kampf und Streif! unterbrochen. zweifelhaften Hilfe begnügen, Arbeitswillige, die sich dazu finden, als still liegen müssen, weil die Besizer keine Streitbrecher bekommen Stürmischen Beifall fanden die Ausführungen, die sich gegen Flügelzusammenfeger anzulernen. Bon den Leuten, die sich bisher können. Wenn alle Arbeiter jo fest zusammenstünden wie die die Haltung der christlichen Gewerfvereinsleitung richteten zu solch unlauterer Handlungsweise hergegeben haben, werden die Bergarbeiter Großbritanniens  , so brauchten sich die Leiter der Ge und die Zersplitterungstaftif geißelten. Auch Mitglieder des meisten nach längerer Lehrzeit gar nicht imstande sein, die für den werkschaften keine grauen Haare wachsen zu lassen. Auch die Hoff­christlichen Gewerkvereins, die hier vertreten waren, stimmten Instrumentenbau so verantwortungsvolle Arbeit des Zusammen- nung der bürgerlichen Presse, die Bergarbeiter würden am 1. März den Ausführungen zu. jegens überhaupt ausführen zu können. Als solche Lehrlinge sind eingetreten. bedauerlicherweise mehrere Bechsteinsche Arbeiter anderer Branchen ihren Beschluß nicht ausführen, entbehrt jeder Begründung. Deu Bergknappen kostet es nicht viel Herzeleid, sich von einer mühseligen Arbeit zu trennen; wer einmal auf allen Bieren oder auf dem Bauche durch eine Grube gekrochen ist, wird dies leicht verstehen. Nicht die Arbeitseinstellung, sondern die Wiederaufnahme der Arbeit bildet die Schwierigkeit namentlich bei dem britischen Berg­arbeiter. Er kämpft für die Sache, die ihm als gerecht erscheint, mit der Ausdauer einer Bulldogge. Im Jahre 1894 hielten die schottischen Bergarbeiter zum Beispiel 17 Wochen lang im Streit aus und bezogen während der ganzen Zeit nur 22 Schilling( 22 M.) an Streifgeld!

In Dortmund   sprach Husemann vom Berg­arbeiterverband vor mehr denn 2500 Personen. Hier war der Saal polizeilich gesperrt. In der Diskussion sprach Schmidt vom Hirsch- Dunderschen Gewerkverein und ein Anhänger der Anarchos.

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Die Streifenden stehen noch so fest zusammen wie zu Beginn des Streits. Sie wissen, daß sie unter den gegenwärtigen Verhält nissen für die Firma unentbehrlich sind. Es wird ersucht, auch ferner den Zuzug fernzuhalten.

sperrt.

Verband deutscher Gastwirtsgehilfen, Zahlstelle Rigdorf. Deutsches Reich  .

Die Verhandlungen im Schneidergewerbe gescheitert! Frankfurt   a. M., 26. Februar.( Pribattelegramm des vorwärts".) Die zentralen Verhandlungen im Schneider gewerbe sind nach fünftägiger Dauer an der Lohnfrage gescheitert.

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Leipzig, 26. Februar.( W. T. B.) Der Speditionsstreit ist heute nach ungefähr zehnstündiger Verhandlung zwischen den Par­teien durch erhebliche Zugeständnisse der Arbeitgeber beigelegt worden. Die Arbeit wird jedenfalls morgen früh wieder aufge­nommen. Ausland.

Letzte Nachrichten.

Türkischer Protest.

Baris, 26. februar. Nach einer offiziösen Mitteilung hat der hiesige türkische Botschafter Rifaat Pascha im Namen seiner Regierung dem Ministerpräsidenten und Miniſter des Acußeren Poincaré   heute die an alle Mächte gerichtete Protestnote gegen das Bombardement von Beirut   überreicht, in der unter Berufung auf den Artikel 2 der Haager Konvention erklärt wird, daß die von den Italienern den türkischen Schiffen gewährte Frist von 20 Minuten nicht als eine billige Frist im Sinne dieses Artikels angesehen werden könne.

In Hörde waren 800 Personen versammelt. In Achtung, Schuhmacher! Die Kollegen der Firma Großmann, Gelsenkirchen   drängten sich mehr denn 3000 Personen Adlershof  , Molttestr. 2, haben infolge Maßregelung des Vertrauens und hörten den Ausführungen Pokornys zu. Auch hier mannes und sonstiger Differenzen die Arbeit niedergelegt. Eine von waren christliche Gewerkvereinsmitglieder vertreten. In feiten eines Organisationsvertreters angebahnte Verhandlung hatte Oberhausen  , wo Sachse vom Bergarbeiterverband ein negatives Ergebnis. Die Firma ist deshalb gesperrt. Zentralverband der Schuhmacher, Drtsverwaltung Berlin  . sprach, waren 600 Personen anwesend. Die Versammlung Daß der kommende Streit auch nur annähernd so lange dauern verlief sehr anregend. In Redlinghausen sprach Witt Kellnerstreit im Deutschen Wirtshaus" Neukölln, Bergstraße   könnte, ist natürlich ausgeschlossen. An gut unterrichteter Stelle vom Bergarbeiterverband. Hier verlief die Versammlung 136/137. Der Betrieb ist für organisierte Gastwirtsgehilfen ge- rechnet man mit einer Dauer von 2 bis 3 Wochen. Die Berg­arbeiter fönnten jedoch mit ihren gefüllten Kaffen viel länger aus­sehr stürmisch. Zwei Vertreter des christlichen Gewerkvereins harren, mindestens 6 bis 7 Wochen. Zwar haben die Südwaliser versuchten die Haltung der Gewerkvereinsleitung zu ver­nach den schweren Kämpfen der letzten Jahre nicht viel Geld in der teidigen, fielen jedoch bei der Versammlung schwer ab. Für Kaffe; 2 bis 3 Wochen dürften sie jedoch immerhin aushalten, ehe die christliche" Strategie war im schwarzen" Recklinghausen  Fein günstiger Boden. In Essen   waren im Nordpark"-Saal ihnen die anderen Reviere zur Unterstüßung fommen müßten. Die 2500 Personen anwesend. Gegner meldeten sich nicht, obgleich Bergarbeiterföderation hat augenblidlich 610 000 Mitglieder, die faft alle Hauer oder andere Untertagsarbeiter find. Ein General hier Gelbe und christliche Gewerkvereinler anwesend waren. streit würde aber mindestens noch 400 000 andere Grubenarbeiter In Castrop  , eine bisherige Hochburg des christlichen Ge­Die Leipziger Speditionsarbeiter hatten vorige Woche den Fuhr- arbeitslos machen, von denen ein Teil wenigstens die Gelegenheit werkvereins, war die einberufene Versammlung so überfüllt, unternehmern Forderungen um Verkürzung der Arbeitszeit und Er- beim Schopfe ergriffen und ebenfalls Forderungen gestellt hat. Auch daß eine Parallelversammlung unter freiem Himmel gemacht höhung der Lösne gestellt, welche Verbesserungen in einem abzu- die Steiger und Aufseher beteiligen sich in einigen Distrikten an werden mußte. Ueber 2000 Bergarbeiter drängten sich im schließenden Tarifvertrage festgelegt werden sollten. Wie bescheiden der Bewegung. Der Streit kann unmöglich lange dauern.. Diese Saal und im Garten. In Lünen   waren 500, in Scharn die Forderungen und wie verbesserungsbedürftig die Berufsverhält- Anschauung stüßt sich nicht darauf, daß die Regierung gezwungen horst 600 Personen versammelt. In beiden Versammlungen nisse sind, erhellt daraus, daß die Speditionsarbeiter erst den sprach Bartels Dortmund und in der Diskussion meldete eh n stündigen Arbeitstag fordern, der sich innerhalb 13 Stunden sein wird, etwas zu unternehmen, um die Industrien des Landes sich ein Anarcho. In Herne  , wo Redakteur Wagner die zweilpänner fahren, und 28 M. für Rollkutscher, die Einspänner Die Arbeiter zum Arbeiten zwingen? Das ist unmöglich. Soldaten abwickeln soll. Als Wochenlöhne fordern sie 29 M. für Rollfutscher, vor schwerem Schaden zu schüßen. Was könnte die Regierung tun? von der Bergarbeiter- Zeitung" sprach, waren 1200 Personen fahren, sowie für Bodenarbeiter und Hilfsarbeiter. Die Fuhr aufmarschieren lassen? Das ist nuklos. Das einzige, was sie versammelt. Die Stimmung war ausgezeichnet. Von den unternehmer konnten nun auch nicht umhin, die Forderungen unternehmen könnte, ist, den Kohlenbesikern mit der Verstaatlichung Versammlungen in den Orten Mörs  , Bruckhausen, Kamen, zum Teil anzuerkennen, doch wollten sie mit der Organisation der Bergwerke zu drohen. Und das tut sie nicht. Der General­Linden, Wanne, Buer  , Freisenbruch   und Krey war bis Sonn- feinen Tarifvertrag eingehen. Darauf konnte der Transport itreit der Bergarbeiter wird den Kohlenbesitzern in kurzer Zeit so tagabend 8 Uhr noch nicht berichtet. arbeiterverband aber nicht eingehen, denn bei der Bewegung im Im ganzen kann gefagt werden, daß die Vergarbeiter, Jahre 1906 hatten die Fuhrunternehmer den Arbeitern auch folossale Verluste bereiten, daß sie sich bereit erklären werden, die auch die im christlichen Gewerkverein organisierten, mit dem geständnisse( ohne Tarifvertrag) gemacht; als aber die Bewegung Forderung der Arbeiter anzuerkennen. Die Bergarbeiter haben nacht, een Borgehen der drei Berbände einverstanden sind. Nachfolgende vorüber war, entließen sie die Arbeiter, denen sie die Zulagen den Trumpf in der Hand und gedenken ihn auch auszuspielen. gemacht hatten, und stellten dafür billigere Arbeitsfräfte ein. Dieses Resolution wurde, soweit Meldungen vorliegen, einstimmig, Spiel wollen die Speditionsarbeiter diesmal nicht wieder mit sich in Redlinghausen gegen eine Stimme, angenommen: treiben lassen, weshalb sie die Anerkennung eines Vertrages fordern. Die Bergarbeiterversammlung erklärt sich mit dem Vor- Am Sonntag( 25. februar) nachmittag nahmen nun die Speditions­gehen der Vorstände des Bergarbeiterverbandes, der Pol- arbeiter Leipzigs   in einer sehr stark besuchten Versammlung zu der nischen Berufsvereinigung und des Hirsch- Dunckerschen Ge- Haltung der Unternehmer Stellung. Sie beschlossen da die Fuhr­werkvereins zieds Herbeiführung einer durch die Berteuerung unternehmer zur Anerkennung des Tarifvertrages nicht bereit find am Montag früh in den Aus stand zu treten. Der Beschluß der Lebenshaltung längst notwendig gewordenen und durch wurde gegen zwei Stimmen gefaßt. Die Arbeitseinstellung bat fich die günstige Lage der Industrie nun auch zweifellos ermög- Montag glatt vollzogen. Von 642 in 40 Betrieben Beschäftigten lichten Lohnerhöhung vollkommen einverstanden. Die im hatten sich bis 10 Uhr vormittags als ausständig gemeldet. Laufe des letzten Jahres eingetretene fleine Lohnverbesserung reicht durchaus nicht aus, um die mittlerweile erfolgte starke Lebensmittelverteuerung auszugleichen. Im letzten Quartal stand der Durchschnittsschichtverdienst der Gesamtbelegschaft immer noch auf 24 Pf., der der Hauer und Schlepper jogar noch 51 Pf. niedriger wie 4 Jahre früher. Dieser die Lebens­haltung der Bergarbeiterbevölkerung niederdrückende Lohn­verlust ist jetzt noch nicht einmal ausgeglichen, während doch Der Bergarbeiterstreik in Großbritannien  . mit Rücksicht auf die seit 1907 eingetretene starke Lebens­London, 22. Februar 1912.( Eig. Ber.) mittelverteuerung die Löhne längst über den Stand von 1907 Was die friedliche Beilegung dieses Streits so schwer macht, hinausgegangen sein müßten. Die Vorstände der drei ge- ist die Tatsache, daß es sich um die Anerkennung eines Prinzips nannten Bergarbeiterverbände haben also ihre gewerkschaft- handelt, dessen Anwendung die meisten Arbeitgeber sehr fürchten. liche Pflicht durch ihr Vorgehen erfüllt. Der gewählte Beit- 3war foll auch in Zukunft nicht mit dem Grundsak gebrochen wer­punkt ist für die Verwirklichung der wohlberechtigten Lohn- den, daß die Löhne mit den Preisen steigen und fallen, aber die forderung durchaus günstig. Kohlen-, Kofs- und Brikettabjak untere Grenze foll für jeden Untertagearbeiter festgesetzt werden. steigen, die Preiserhöhungen des Kohlensyndikats sichern den Der Lohn soll mindestens so hoch sein, daß er dem Arbeiter die ein­Werksbefizern außerordentlich erhöhte Einnahmen. Deshalb mal erreichte Lebenshaltung sichert. Die Bergarbeiter haben dies müssen wir von den Werksbesitzern nunmehr die Erfüllung auch ganz deutlich in ihren Forderungen zum Ausdrud gebracht. der gestellten Forderungen verlangen. Sollte unsere Er- Sie fordern keine Lohnerhöhungen, sondern in jedem einzelnen wartung getäuscht werden, dann beauftragen die Ver- Revier nur die üblichen Löhne oder die schon bestehenden( allge- Kohlenarbeiterstreit in England hat den Ernst der Lage in Amerika  sammelten die Vorstände der verbündeten Bergarbeiter- meinen) Minimallöhne. Die für Hauer verlangten Minimallöhne zusehends verschärft. In nächster Zeit sollen hier Besprechungen verbände, geeignete Schritte für die entschlossene Förderung schwanken zwischen 5% und 8 Schilling. Die große Differenz erstattfinden zwischen den Anthrazitgrubenbesizern und den Ver­der Bergarbeiterinteressen zu tun, und wir versprechen, die flärt sich in der Hauptsache aus der Einbeziehung einiger fleiner tretern ber 175 000 Mitglieder des Verbandes der Vereinigten Organisationsleitungen mit allem Nachdruck zu unterstügen." Reviere mit sehr alten und schlechten Gruben. Für die im Tage- Grubenarbeiter. Die Grubenarbeiter verlangen den Achtstunden­lohn stehenden Untertagearbeiter wird ein Minimallohn von fünf arbeitstag, eine 20prozentige Lohnerhöhung und andere kleinere Die Stellungnahme der Chriftlichen. Schilling und für Knaben ein Mindestanfangslohn von 2 Schilling Vergünstigungen nach dem Ablauf des bis zum 1. April geltenden Effen( Ruhr  ), 26. Februar. Der Gewerkverein der christ- gefordert. Die Löhne der Obertagsarbeiter, die meist nicht der jetzigen Abkommens. Die Grubenbefizer sind nicht zum Nach­Iichen Bergarbeiter veranstaltete gestern etwa vierzig geschlossene Bergarbeiterföderation angehören, sollen später geregelt werden. Bersammlungen, in denen unter anderem betont wurde, es müsse Die Arbeiter versprechen sich von der Einführung des indi- geben geneigt und erklären, sie hätten keine Besorgnisse vor dem Streit, da der Grubenarbeiterverband sowohl in finanzieller Hin­erst die Lohnerhöhung durch die Grubenbesitzer abgewartet werden. viduellen Minimallohns nicht allein die Regelung der Frage be- ficht wie auch numerisch schwach sei und bereits eine bedeutende Falls diese den Ansprüchen der Bergarbeiter züglich abnormer Stellen, sondern auch eine bessere und sicherere Menge von Kohlen vorrätig sei. Sie geben indessen zu, daß ein nicht genügen würde, werde die Mitgliedschaft Arbeitsmethode. Deshalb gehen sie auch nicht auf den Vorschlag längerer Streit große Verwirrung in der Industrie anrichten und im Verein mit allen Bergarbeiterberbänden der Unternehmer ein, anstatt der Minimallohnfrage die Frage der die Konsumenten schwer schädigen würde. bereit sein, deren Forderungen durchzudrücken. abnormen Stellen zu diskutieren. Ein weiterer Grund, weshalb Sich vorher in einen Streit einzulassen, lehne der Gewerkverein sie diefes Anerbieten der Arbeitgeber ausschlagen, ist der, daß man ab. Die gute Konjunktur laffe erhebliche Lohnerhöhungen zu. Aachen  , 26. Februar. bei der Lösung der Frage auf die noch viel schwierigere Frage stößt: Mehrere Versammlungen des christ­Die Arbeitgeber werden Baris, 26. Februar.( P.-E.) Ein schwerer Straßenbahnunfall lichen Gewerkvereins im Wurmrevier haben zur augenblicklichen Was ist eine abnorme Arbeitsstelle? Lage des deutschen   Bergbaues eine Resolution angenommen, in jedenfalls stets bereit sein, zu erklären, daß es die Trägheit oder hat sich heute mittag in der Rue Gah Lussac ereignet. Dort explodierte in einem Straßenbahnwagen plöblich unter der es heißt: Einen Sympathiestreit zugunsten der Engländer Ungeschicklichkeit eines Arbeiters ist, die daran schuld ist, daß er großer Detonation der Kessel der Dampfanlage, wodurch in dem lehnt die christliche Arbeiterschaft des Aachener Kohlenreviers ganz den Minimallohn nicht verdient. Unter dem individuellen Minimal- Wagen erhebliche Verwüstungen angerichtet wurden. In demselben entschieden ab, weil sie nur dann in einen Streit eintreten kann lohn müßte der Unternehmer jedem Hauer den Minimallohn zahlen, befanden sich zur Zeit der Katastrophe 15 Passagiere, von denen und will, wenn der Streit im Interesse der deutschen Bergarbeiter ob nun der Hauer die entsprechende Kohlenmenge fördert oder nicht. vier besonders schwere Verlegungen erlitten haben, während die notwendig ist und Erfolg verspricht. Die Resolution weist darauf In anderen Worten, der Unternehmer müßte für Arbeiten zahlen, anderen Personen weniger schwere Verwundungen davongetragen hin, daß der englische Bergbau bei früheren Streits der deutschen die jetzt der Hauer in vielen Fällen umsonst verrichtet. Das würde Bergarbeiter Deutschland   mit Kohlen überschwemmt und dadurch dem deutschen   Bergbau ganz erhebliche Absatzgebiete eggenommen auch der sich immer mehr ausbreitenden Unternehmerpraxis, un­Auf der Mehrzahl der Pariser Straßenbahnlinien verkehren hat. Zum Schluß spricht die Resolution die Erwartung aus, daß gelernte Arbeiter in die Bergwerke zu schicken, ein Ende bereiten, noch immer die vorsintflutlichen Ungetüme der Serpollet- Dampf­die Unternehmer, entsprechend der Hebung der Konjunktur, eine und damit wäre eine Quelle der Gefahren verstopft. Der indi- wagen. Erhöhung der Löhne gewähren werden, wie es bereits der Esch- viduelle Minimallohn würde ferner einen besseren Grubenbetrieb weiler Bergwerksverein dem Arbeiterausschuß von der Grube Anna   herbeiführen; denn die Unternehmer würden dafür sorgen, daß die bestimmt in Aussicht gestellt habe. Förderung möglichst wenig durch leicht vermeidliche Betriebs. störungen, Ueberfüllung der Gruben mit Arbeitern und ähnlichen Dingen beeinträchtigt würde.

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Berlin   und Umgegend. Kein Lohn.

Aufruf der englischen Partei an die Bergarbeiter. London  , 26. Februar.( W. T. B.) Die sozialistische Partei hat einen leidenschaftlichen Aufruf an die Bergarbeiter erlassen, in welchem die Bergwerksbefizer als Sklavenhalter hin­gestellt werden, welche die Bergleute ausbeuten und sie hinmorden. Das Manifest fordert die Arbeiter dringend auf, jede Intervention, jede Vermittelung und jede schiedsgerichtliche Entscheidung zu ver­werfen und feine bindenden Verträge einzugehen, sondern sich um jeden Preis die Freiheit des Handelns zu wahren. Den Arbeiter Führern wird dringend geraten, ohne Abstimmung der Arbeiter tein Abkommen zu treffen.

Die amerikanischen   Kohlengräber folgen den Engländern. New York  , 26. Februar.( W. T. B.) Der nahe bevorstehende

haben.

Straßenbahnkatastrophe in Paris  .

Ein Geisteskranker im englischen Parlament. London  , 26. Februar.( W. T. B.) Während der heutigen Sitzung des Unterhauses ereignete sich gegen Abend ein aufsehen. erregender Zwischenfall. In einem äußeren Vorsaal des Parla. mentsgebäudes feuerte plöglich ein als Geistlicher gekleideter Mann, der schon längere Zeit auf einer der Bänke im Vorsaal gesessen hatte, aus einem Revolver gegen die Dede. Er wurde sofort von Schußleuten festgenommen und hinweggeführt. Aus verschiedenen Ausrufen, die er ausstich, geht hervor, daß es sich um einen Geistestranten handelt.

Die Minimallohnfrage ist eine Prinzipienfrage und bietet da­Recht eigenartige Zustände scheinen sich bei der großen Baufirma her für das in England sonst so beliebte Kompromiß keinen Spiel­Held u. Frante, Att.- Gesellsch., bei den Lohnzahlungen heraus- raum. Entweder ziehen die Bergarbeiter ihre Forderung zurück, zubilden. Anläßlich von Differenzen, welche auf den Bauten der A.-E. G. in Ober- Schöneweide und Voltastraße mit den Buzern ent- oder die Arbeitgeber geben nach. Einen dritten Ausweg gibt es standen sind, kam es am Sonnabend in den Abendstunden zu einer nicht. Das ist auch allmählich der bürgerlichen Preise Groß­förmlichen Belagerung des Bureaus in der Dranienſtr. 101/102. britanniens flar geworden, die jetzt ihre Hoffnung auf die 115 000 las patronen geladen, so daß Schaden nicht angerichtet Hunderte von Arbeitern standen auf dem Hofe unterm Torweg bis| Mitglieder der Bergarbeiterföderation setzt, die gegen den General­Verantw. Redakteur: Albert Wachs, Berlin  . Inseratenteil verantw.: Th. Glode, Berlin  . Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdr. u Berlagsanstalt

wurde.

Der Revolver war nur

mit

Baul Singer& Co., Berlin   SW. Hierzu 3 Beilagen u. Unterhaltungsbl