Nr. 91. 29. Jahrgang.

Reichstag  .

1. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt.

40. Sigung. Donnerstag, den 18. April 1912, nachmittags 1 Uhr.

fortgesetzt.

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Etats des Reichsjuftizamts

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Freitag, 19. April 1912.

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Von einer Klassenjustiz kann feine Rede Unabhängigkeit der Richter sagte; über die Beeinflussung der poli­fein.( Lachen bei den Sozialdemokraten.) Eine bewußte tischen Tätigkeit der Richter habe auch ich Erfahrungen. Wenn aber Rechtsbeugung habe ich noch niemals gesehen.( Bravo  ! die Richter vom Volke gewählt werden, so werden sie erst recht von bei den Nationalliberalen.) Auch sind die Leistungen der Juristen politischen Strömungen abhängig.( Bustimmung.) Einverstanden nicht zurückgegangen, wohl aber sind die Anforderungen an die bin ich auch mit Stadthagen   über das Verhältnis von Reichs­Kenntnisse der Juristen infolge der immer umfangreicher werdenden recht und Landesrecht. Durch Reichsgesetz ist die Möglichkeit der Am Bundesratstische: Dr. Lisco, Delbrüď. Gesetzgebung enorm gestiegen. Wie können diese Anforderungen Ueberweisung an die Landesbehörde an ein richterliches Urteil ge Auf der Tagesordnung steht zunächst die nationalliberale Jnter besser erfüllt werden, als es heute geschieht? Hier sollte das fuüpst und fein Einzelstaat kann demgegenüber berechtigt pellation betreffend den Vollzug des Jesuitengesetes. Reichsjustiz amt mit Anregungen vorangehen. Es ist zuzu sein, die Maßregel der Entziehung der persön Staatssekretär Dr. Delbrück erklärt auf die Anfrage des Prä- geben, daß Professoren, die vor allem wissenschaftlich tätig lichen Freiheit und des Arbeitszwanges ohne fidenten, der Reichskanzler ist bereit, die Interpellation zu beant find, sich in ihrer dozentischen Tätigkeit nicht genügend richterliches Urteil zu verhängen. Der Staatssekretär worten; über den Zeitpunkt der Beantwortung werde ich mich mit Mühe geben. Vielfach sind die Vorlesungen in der Tat etwas sollte daher eingehend prüfen, ob der preußische Gesezentwurf über dem Herrn Präsidenten verständigen. langstielig.( Lebhaftes Sehr richtig! und Heiterkeit.) Eine wertvolle diese Materie zulässig ist, und dementsprechend Maßregeln treffen. Dem Antrag der Wahlprüfungstommission, über Ergänzung der Vorlesungen sind die Uebungen. Wir müssen so Notwendig ist eine Erhöhung der Gebühren für Zeugen und die bei der Wahl des Abg. Dr. Be der Hessen  ( natl.) nach den dozieren, daß die jungen Leute die Empfindung haben, fie Sachverständige. Ein großer Teil der Vorwürfe gegen die Ges Behauptungen des Protestes vorgekommenen Unregelmäßigkeiten lernen etwas, dann kommen fie auch. Und wenn sie mal richte beruht auf den Gesezen. Ueberhaupt machen wir zu viel Beweis zu erheben, wird debattelos zugestimmt, ebenso dem nicht kommen, weil sie im Schwarzwald   oder in den Vogesen   herum Gefeße.( Sehr richtig! rechts.) Sie rufen sehr richtig! und doch Antrag Ablaß   u. Gen.( Bp.), ein gegen den Abg. Bruckhoff( Bp.) laufen, so schadet das auch nichts.( Bravo  !) Die Repititorien an stellen Sie bei jeder Etatberatung Anträge auf den Erlaß neuer schwebendes Strafverfahren für die Dauer der Session einzustellen. sich schaden nichts, denn es ist gleich, wo jemand etwas lernt, wenn Geseze.( Heiterkeit.) Wir alle sollten dafür sorgen, daß uns der Hierauf wird die zweite Lesung des er es nur überhaupt lernt. Gin furchtbarer Schaden für unsere Ruhm einer objektiven Rechtsprechung erhalten bleibt.( Bravo  ! b. d. Vp.) Rechtspflege aber sind die Re pititoren, die auf den Mann, Staatssekretär Dr. Lisco: An der Zivilprozeßordnung auf den Graminator dressieren.( Sehr richtig!) Natür- ist in den letzten Jahren so viel geändert worden, daß erst Er­lich tragen die betreffenden Graminatoren mit Schuld daran. fahrungen gesammelt werden müssen, che an eine weitere Re­Abg. Dr. Belzer( 8.): Sehr bedauerlich ist, daß mit der Ver- Es muß so examiniert werden, daß ein solches Dressieren nichts form, die ja auf Grund der vielen Anregungen wird kommen müssen, zögerung der Strafprozeßreform nun auch eine Reform des Strafvollzugsgefezes und die des Militär straf materie beherrscht.( Sehr richtig!) nüßt. Examinieren kann man nur dann, wenn man eine zu denken ist. Auch an eine Revision der Konturs­Ein Entwurf über gefeßbuches verzögert wird. Dem Antrag der Konservativen, früher eine viel bessere, heute drängt alles Die Allgemeinbildung war ordnung ist zurzeit nicht zu denken. der einen Gesezentwurf zum Schuße der Jugend gegen studium. zum Brot die Konkurrenztlausel ist aufgestellt und wird hoffentlich in Im ersten Semester Schmuz- und Schundliteratur berlangt, werden wir gern nur ein Kolleg über Einführung in die Rechtswissenschaft hören. es mit dem Entwurf betreffend die Haftpflicht der Eisen­sollte der junge Jurist der nächsten Session vorgelegt werden fönnen. Ebenso liegt zustimmen. Gegen den Antrag Ablaß   jedoch, der die Schaffung von Der junge Abiturient weiß ja noch gar nicht, wie es im Staats- bahnen für Sachschäden. Eine Negelung des Lastschiffahrts­Jugendgerichten und eines besonderen Verfahrens gegen Jugendliche wünscht, haben wir sehr schwere Bedenten; es eben aussieht, sein Lehrer weiß es ja meist auch nicht.( Lebrechts habe ich beim Reichsamt des Innern angeregt, ein Ent­wäre nur eine Teilreform, und zudem will der Antrag dem Staats- haftes Sehr richtig! und Heiterkeit.)" Gegen das Verbindungswesen wurf ist in Bearbeitung. Zur Regelung des internationalen habe ich an sich nichts, aber die Verbindungen sollten den jungen e chselrechts soll eine zweite Konferenz im Juli stattfinden. anwalt eine größere Befugnis geben. Dem können wir nicht zu Beuten nicht fagen, in den ersten Semestern seid Ihr für die Ver- Ueber die Resultate wird später mitgeteilt werden. Zur Herbei­stimmen. Bei der Reform der Strafprozeßordnung muß unbedingt an der Forderung der Mitwirkung von Zaien in der bindung da, sondern sie sollten ihnen sagen: in der heutigen Zeit ist führung der Uebereinstimmung des inländischen Berufungsinstanz festgehalten werden; es wird feinen es nicht mehr angängig, daß junge Leute semesterlang nichts tun. Seerechts mit dem internationalen wird Ihnen wohl Betreffs der Reichstag mehr geben, der auf diese Forderung verzichtet( Sehr Gewiß sie sollen fröhlich sein und studentische Sitten pflegen, aber noch in dieser Seffion eine Vorlage zugehen. richtig!), und die Regierung sollte die in der Kommission geleisteten es ist auch durchaus möglich, daneben noch etwas zu arbeiten. t e chtsanwaltsgehilfen find Erhebungen in Vor­Vorarbeiten nicht unter den Tisch fallen lassen. bereitung. Eine allgemeine Erhöhung der Gebühren der Rechts­Eine weitere große( Sehr gut!) Reform, die uns bevorsteht, ist die der Zivilprozeßordnung. ein Jugendgesez. Bei der Reform der Strafprozeßordnung wünschen alle Parteien an wälte fönnte nur dann erfolgen, wenn nachgewiesen wird, Für dieses Gesetz habe ich den besonderen daß bei den heutigen Gebühren ein vollbeschäftigter Anwalt nicht Sie liegt ja noch in weitem Felde. Auch bei ihr wird man an die Zuziehung von Laien denken müssen. Die Erfahrungen bei den Wunsch, Frauen als Schöffen zuzuziehen. In der Gerichts- seinen standesmäßigen Unterhalt finden kann. Dieser Beweis Kaufmanus- und Gewerbegerichten haben die Bedenken hiergegen verfassung wünsche ich das Laienelement in der Weise berück- hat bisher nicht erbracht werden können, sodaß ich nicht in zerstreut. Aber noch vor der großen Reform wäre vielleicht eine fichtigt, daß alle Kreise der Bevölkerung ohne Rücksicht auf Religion der Lage bin, eine solche Erhöhung zu beantragen. Der Uebelstand Teilreform des Konkursverfahrens angebracht, vor allem, um Gebühren für Schöffen und Geschworene festzulegen. fülle der Anwälte. Erwägungen über die Möglichkeit der und politische Ueberzeugung zugezogen werden. Dazu ist es nötig, liegt nicht in der Höhe der Gebühren, sondern in der Ueber­den Zwangsvergleich zu beseitigen. Jmmer enger werden auch die internationalen Rechtsbeziehungen. Notwendig ist vor allem die Nur durch diese Mitwirkung kann das Vertrauen in die Rechtspflege Erhöhung der Gebühren für 8eugen und Sach­Schleunige Justiz ist in jedem Falle gut. Jm verständige schweben noch. Bei den Ausführungen über die Schaffung eines internationalen Luftschiffahrts- gesteigert werden. gesezes. Wie steht es ferner mit der Schaffung eines inter  - Streifgebiet ist jetzt schleunige Justiz durchgeführt worden. Ausbildung der Juristen glaube ich im Abgeordnetenhause So wertvoll die Anregungen nationalen Wechselrechtes? Wünschenswert wäre eine( Buruf bei den Sozialdemokraten: Das war überhaupt zu sein.( Sehr richtig! rechts.) Statistik über die öffentlichen Anklagen etwa in zwei Jahren. Eine ich nicht. Ich glaube nicht, feine Justiz!) Ob die Urteile zu hart waren, weiß waren, fann ich ihnen doch als Staatssekretär des Reichs­daß von solche Statistit würde dem Mißtrauen, das vielfach gegen die deutschen Richtern justizamts nicht nachgehen. Noch viel weniger steht die Fort wird. Klassenjustiz geübt ( Lebhafter Staatsanwaltschaft besteht, begegnen. Wichtiger ist die Forderung Sozialdemokraten.) Widerspruch bei den bildung der Beamten in meiner Befugnis. Die erste Jedenfalls ist eine Beschleunigung des Lesung der Nobelle zum Strafgesetбuch wird der Tagegelder für Schöffen und Geschworene. Die Verfahrens möglich. Gebührenordnung für Rechtsanwälte ist revisions­Dazu könnte auch eine Verbesserung des wohl Ende dieses Jahres, die zweite im Laufe des nächsten Jahres bedürftig, vor allem aber ist eine Besserstellung der Rechtsanwaltsgehilfen Borverfahrens beitragen. Freilich sind das nur kleine Mittel. So fertig fein. Die Veröffentlichung wird so früh wie möglich erfolgen. lange wir die grundlegende Reform nicht bekommen, bleibt dem Die Vorlage an den Reichstag   wird faum bor 1917 erfolgen Staatssekretär als großes Mittel das der persönlichen An- fönnen, also sobald der neue Reichstag   gewählt ist.( hört! Die Strafen im Streifgebiet sind in der Tat teilweise zu hart. regungen. Wir wollen nicht an dem vertrackten Saz festhalten: hört 1) Sachverständige werden natürlich bei der Aufstellung des ( hört! hört! bei den Sozialdemokraten.) Die Erregung, die wäh- Fiat justitia, pereat mundus( Gerechtigkeit muß geübt werden, Entwurfs zugezogen. E% find hier einzelne ur rend des Streits im Ruhrrevier herrschte, sollte nicht als straf wenn auch die Welt darüber zugrunde geht), wir sagen vielmehr: teile fritisiert worden. In dem Falle des Kohlendiebstahls verschärfend, sondern als strafmildernd ange Fiat justitia, ne pereat mundus( Gerechtigkeit muß geübt werden, sind die betreffenden Leute wiederholt gewarnt worden. fehen werden.( Sehr richtig!) Redner geht des weiteren auf damit nicht die Welt zugrunde geht).( Bravo  ! bei den National- Was die Strafprozeßordnung angeht, so muß ich auf einige eine Reihe Einzelfälle ein und verlangt der en Prüfung durch liberalen.) Fälle eingehen. Im Falle des Arbeiters Herrmann ist das Reichsjustiza mt. Die Anordnung der Unterbringung Abg. Dove( Vp.): Nachdem Sie soeben eine Generalbeichte die Staatsanwaltschaft nicht erst auf Drängen der Verteidigung vor­von Frren in eine Anstalt gegen ihren Willen sollte nicht Sache eines deutschen Professors gehört haben( Heiterkeit), will gegangen. Es ist in diesem Falle alles geschehen, um zu der Polizei, sondern der Richter sein, deren Anordnung an- ich vom Standpunkt eines alten deutschen Richters aus sprechen. ermitteln, von ivem Herrmann den tödlichen Schlag erhalten hat. fechtbar sein müßte. Dunkle Stellen gibt es genug in unserer Justiz, Gleich dem Vorredner habe früher auch ich dem Abg. Stadt Die Ermittelungen haben sofort nach dem Totschlag begonnen. Der aber so trübe wie Herr Stadthagen   brauchen wir nicht zu hagen das Bestehen einer Klassenjustiz bestritten. Doch da meinte Leichnam ist obduziert, die in Betracht kommenden Zeugen sind ver­sehen. Es gibt zwei leuchtende Stellen, das ist die Unbestechlichkeit ich, Stadthagen   gehe von der Voraussetzung einer bewußten nommen worden. Die Ermittelungen sind aber ohne jedes Er­unferer Richter und die Gediegenheit unserer Rechtswissenschaft. Rechtsbeugung aus. Das tut er aber nicht, er sagt vielmehr, der gebnis verlaufen. Im Januar 1911, unmittelbar nach dem ( Bravo  ! im Zentrum.) Richter ist das Produkt der kapitalistischen   Ordgroßen Moabiter   Prozeß, sind dann auf Grund einiger Zeugen­Abg. Dr. v. Calfer( natl.): Es ist mein lebhaftester Wunsch, daß nung, aus der nichts Gutes entstehen kann. Tatsächlich bestehen aussagen neue Ermittelungen angestellt worden. Es sind 27 Zivil­wir sobald wie irgend möglich zu einer Steform der Straf Gefahren für eine tendenziöse Rechtsprechung und feineswegs bloß perfonen und 230 Beamte bernommen worden, über prozeßordnung kommen. Auf jeden Fall müssen einzelne auf fozialem Klaffengebiet. Auch wenn die Richter aus dem Volte 200 Beamte find givilpersonen vor Gericht gegenübergestellt Aenderungen erfolgen. Das wichtigste ist eine Regelung des gewählt würden, könnte Klassenjustiz vorkommen, sogar ver- worden. Natürlich ist lebhaft zu bedauern, daß auch diese Jugendrechts. Ich denke an die Herauffezung der Straf  - fchärfte Klassenjustiz. Denn diese Gefahr besteht in den Maffen- Ermittelungen ergebnislos verliefen und es nicht gelungen ist, mündigkeit und vieles andere. Wie steht es weiter mit dem Gesez bewegungen und Massensuggestionen. So sind nach den Attentaten die Täter festzustellen. Aber das liegt genau so wie in vielen betr. Die Konkurrenzflausel. Dringend notwendig ist eine auf Kaiser Wilhelm I.   zu scharfe Urteile wegen Majestäts- anderen Fällen, wo aus einer Masse heraus Steine geworfen werden, Reform der juristischen Vorbildung. Sie ist zwar beleidigung verhängt worden, so mag auch jetzt die Judikatur wodurch Beamte getötet werden. Die Verhaftung des Gewerk Hente Landesrecht, aber es wäre sehr erwünscht, wenn im Streitgebiet zu scharf sein. Ich treffe mich schaftssekretärs Schabel in dem Lichtenberger Fall hat natürlich diese wichtige Materie durch Reichsgesetz geregelt würde. mit Stadthagen   in dem, was er über die Notwendigkeit der mit seiner Tätigkeit als Gewerkschaftssekretär nichts zu tun. Es hat

notwendig.

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Der 29. Kongreß für innere Medizin. die Berzarbeit steigert. Bon Krankheitsguständen wurde insbeson­

O. P. Der erste Teil der Situng vom Mittwoch gehörte der Neurologie( Lehre von den Nerven) an. Lange- Leipzig  machte Mitteilung über die von ihm eingeführte Methode der Kochsalzinjektion in die Nerven bei Neuralgien, die jetzt allgemein mit sehr großem Erfolge angewandt werde. Die besten Wirkungen sieht er bei akuten Neuralgien, gleichgültig, ob bei Jachias, Gesichts­schmerz, Armneuralgie usw., auch noch Influenza, Malaria, bei Amputationsstümpfen. Sehr gering sind die Wirkungen bei Neurasthenie und Systerie, sowie bei Unfallverlegten. Die Methode ist völlig gefahrlos.

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Kleines feuilleton.

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Wien   berichtet, daß Thorium X die Zahl der weißen Blutkörperchen vermindert, den Blutdruck beträchtlich senkt, den Stoffwechsel in einer bisher unbekannten Weise anregt, den Atmungseffekt und Die Literatur im Kastanienwäldchen. Am 16. April Segann das dere die Leukämie( der Mangel an weißen Blutkörperchen) in einer Sommersemester der Berliner   Universität. Das Verzeichnis der Weise beeinflußt, die sogar der schon bekannten Röntgenstrahl- Vorlesungen umfaßt 70 Seiten. Alles Fachliche beiseite lassend, suche wirfung weit überlegen ist. Auch die unheilbare Blutentmischung ich: Deutsche Literatur  . Bunächst ist sie nicht zu finden;„ Gotisch ( perniziöse Anämie) ließ sich in einem Fall überraschend günstig für Anfänger" ist es nicht, und Interpretation von Braunes Alt­beeinflussen. Die Kehrseite der Medaille ist freilich, daß die außer hochdeutschem Lesebuch" auch nicht. Aber dann kommt es: 17 Vor­ordentliche Menge strahlende Energie, die dem Batienten einver- lefungen werden über diesen Gegenstand gehalten. Trübe wird der leibt wird, auch Schädigungen herbeiführen kann. Mit Recht be- Blick, traurig der Sinn: Germanische Heldensage gut!, aber tonte unter allgemeinem Beifall F. Kraus- Berlin  , daß hier eine dann:„ Erklärung des Nibelungenliedes mit Erörterung der Sage Naturkraft gefunden sei, deren Verwendung zu Heilzwecken vor- und ihrer Geschichte". Mittelhochdeutsche Uebungen" im Seminar, läufig noch nicht in Betracht fäme. Unbedingt notwendig sei das Klopstod. Studium dieser Substanz im Tierexperiment und vorsichtig tastende Diese Vorlesungen sind verfilzt. Wer nie bei dem fäuselnden Getön der professoralen Stimme Arabesken in die Bänke schnitt, wer Den Höhepunkt der Sigung bildeten die Erörterungen über die Versuche an tranten Menschen. Wirkung radioaktiver Substanzen, denen sich das Das Programm wandte sich nunmehr den Blutkrant- diefe Philologen nicht anhörte, ihr Ersaufen in Tatsachen, ihr dünkel­der mag glauben, Interesse der Forscher und Aerzte in der letzten Zeit in hervor- heit en zu. v. d. Velden- Düsseldorf   sprach über die Be- haftes Urteil über Künstler, die sie nie begriffen, ragendem Maße zuwendet. Was zunächst das Radium anbe- handlung der Haemophilie. Es ist dies bekanntlich die frank- daß aus dem Besuch der Vorlesung über den deutschen Roman bis trifft, so sind seine gewaltigen biologischen Wirkungen unbe- hafte Disposition mancher Menschen zu schweren, manchmal töd- zur Gegenwart oder über Politit irgend etwas herausspringt. Es streitbar. Unbestritten aber ist noch nicht, inwieweit sich solche lichen Blutungen. Es ist der neueren Forschung geglückt, festzu- lohnt nicht, die alten Eichen einzeln zu benennen: nicht den Wirkungen in Krankheiten therapeutisch verwerten lassen. Außer- stellen, daß diese Disposition dadurch zustandekommt, daß das Blut Simplizissimusfeind noch den Damenprofeffor oder die anderen. Nur soviel: dies papaliche Verstehen der menschlichen Schwächen" dem untersteht noch der Diskussion, welche Form der Radium  - seine Gerinnungsfähigkeit verliert. v. d. Velden hat die Mittel zuführung, ob Einatmung, Trint- oder Badekur, das beste Ver- geprüft, die zur Erhöhung der Gerinnungsfähigkeit in Betracht der Dichter, das Heraustlauben von Daten, widerlich wider­lich! Die Stärrner haben zu tun. fahren darstellt. tommen und hat festgestellt, daß dies durch Einspritzung von Koch­Für ihre Konstruktionen zwischen Leben und künstlerischem Lazarus Berlin   teilt mit, daß die Harnsäure des Blutes falzlösungen, Adrenalin und milchsaurem Kalk in die Wenen mög- Schaffen müßte man sie einbalfamieren. Aber im Gegenteil: ob Goethe durch Emanation nicht in spezifischer Weise beeinflußt würde und lich ist. Weitere Vorträge betrafen die Entstehung der Anämien. fönnte man auch sonst wohl die Gedichte auf Seite 914 und 915 des die Friederike oder ob er sie nicht. 800 Federn frigzeln das mit, bon den Velden Düsseldorf   wies nach, daß die Blutgerin­nung durch Radiumemanation nicht anders beeinflußt würde, wie Gs gibt eine schwere Bluterkrankung des Menschen, bei der dieser II. Bandes verstehen? Man könnte es nicht! durch andere respirable Gase. Von ärztlicher Seite bestärkte unter fortschreitender Blässe sicherem Ende entgegensiecht, ohne daß Rumpel- Hamburg diese ablehnende experimentelle Untersuchung es bisher gelungen wäre, ihre Ursache aufzuklären. Wohl jedes auf Grund seiner Beobachtungen an Gichtkranken und rheumatisch Jahr bringt neue Untersuchungen, welche das Dunkel zu erhellen Kranten. Demgegenüber traten aber gewichtige Fürsprecher für suchen. die Heilwirkung der verschiedenen Radiumapplikationen auf. Eine Port Göttingen   berichtete, daß er durch lange fortgesetzte Da wird eine Erläuterung zu Jbsens Peer Gynt" gelesen: als Reihe von Ladeärzten rühmten die erzielten Heilerfolge. Vom Einsprißung von Lezithin bei Tieren Anämie verursacht hätte. Hauptsache erscheint dem Dozenten, wie er in Klammern angibt, wissenschaftlichen Standpunkt unterstützte Straßburger- übte- Würzburg   hat aus Bakterienarten Fettsäureverbindungen, der vierte Aft wegen des darin enthaltenen Angriffs auf Deutschland  ! Breslau   diese Auffassung. fogenannte Lipoidsubstanzen extrahiert, durch deren Einspritzung er Aber dafür lieft er über den technischen Aufbau in den Haupt­Auf ein hohes Niveau wissenschaftlicher Darbietung erhoben Affen und Hunden künstliche Anämie verursachte. dramen Jbsens auf Grund der Ideen". Jbsen in einent sich die Verhandlungen durch Mitteilungen, welche gleichzeitig aus Nunmehr wurden die Erkrankungen des Magens und Briefe vom 4. 12. 1890: In diesem Stück( Hedda Gabler  ") habe brei führenden Kliniken( is, Kraus- Berlin, b. Noorden Darmes besprochen. Seidl- Wien   eröffnete die Bedeutung ich nicht eigentlich sogenannte Probleme behandeln wollen. In der Wien  ) über die Wirkungen einer bisher unerprobten Substanz, der Schmerzdruckpunkte bei Geschwüren des Magens und Zwölf- Hauptsache ist es mir darum zu tun gewesen, Menschen, menschliche das Thorium X, gemacht wurden. Dieses Präparat wird von den fingerdarms. Er glaubt aus der Lokalisation der Hautempfind- Stimmungen und menschliche Schicksale auf Grund gewisser gültiger Auerschen Glühlichtwerten gewonnen. Es ist so enorm radiaktiv, lichkeit den Ort des Geschwüres feststellen zu können. Ueber die sozialer Verhältnisse und Anschauungen zu schildern." daß schon ganz verdünnte Lösungen die stärksten photographischen besondere Wirkung von Abführmitteln berichten Meyer- Bek Eine Wanzenarbeit, die Lächerlichkeiten jeder Vorlesung zu Wirkungen hervorrufen. Es grenzt ans Wunderbare, welch außer- und Gebhardt München. Sie zeigen an Röntgenbildern, wie belegen. erdentliche Veränderungen im menschlichen Körper nach Einführung Aloë   nur Bewegungen des Diddarmes, Rizinus im wesentlichen des Thorium X hervorgerufen werden. Es wurde übereinstim- solche des Dünndarmes hervorbringt, während Calomel den ganzen mend von Plesch und Gudzent- Berlin und von Falta- Darm in stürmische Bewegungen bringt.

Tintenfinger tasten die Struktur zarter Gedichte ab, was hat der Dichter gewollt, gekannt, erreicht, gedacht...? Nichts, was uns angeht, fein Zusammenhang mit den lebenden Großen; mißgünstiger Neid gegen die Dilettanten.

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Und im Gedächtnis bleibt das einzige mugbare, ehrliche Kolleg: Byzantinische Uebungen, Mittwoch 6-8 abends, Gratis. K. T.