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->»» mm 3, ßtilop lifo ,|oraärto" Knlim NMsM Melgenolie»! Auf zum Protcft gegen Iflilltarlsmus und IHarinismus. Millilich, 24. April: Flngblattverbreitung. ponnttstag, 25. April: Protestversammlungen. Flugblattverbreitung für die Protestversammlungen am Dovaerstag finden morgen, Mittwoch, in folgenden Vororten statt. Charlottenburg  : Abends 7 Uhr von den bekannten Stellen aus. Steglitz  : Von 6 Uhr ab von den Bezirkslokalen aus. Friedenau  : Von den Bezirkslokalen aus. Ober-Schöneweide  : Abends 7 Uhr von den bekannten Stellen aus. Stralau: Abends 8 Uhr von den Bezirkslokalen aus. Boxhagen-Rummelsburg  : Abends 7 Uhr von den bekannten Lokalen aus. Maricndorf: Abends 7 Uhr von den bekannten Lokalen aus. Die hiesigen Genossen besuchen am Donnerstag die Versammlung in Tempelhof  . Tretztow-Baumschulenweg: Abends 71/3 Uhr von den Be- zirkslokalcn aus. Die öffentliche Versammlung für Baum- schulen weg findet später statt. Tegel  : Abends 7 Uhr von den bekannten Stellen aus. Bezirk Waidmannslnst: Abends 7 Uhr von den bekannten Stellen aus._ Partei- Hngelegenbcitcn. Zweiter Krei». Da die Protestversammlungen gegen die neue Webrvorlage in Nitzlcs Festsälen, HappoldtS Brauerei und der Bockbrauerei bereits heute tagen, findet die Flugblattverbreitung im zweiten Kreise am Mittwoch nicht statt. Der Vorstand. Karlshorst  . Heute abend 8'/z Uhr im Restaurant.Fürstenbad' (Inh. Bartels): Mitgliederversammlung. Tagesordnung: 1. Vortrag des Genossen Fritz Tornow:Von den Utopisten zur sozialistischen  Wissenschaft.' 2. Diskussion. 3. Kassenbericht. 4. Mitteilungen. Die Bezirksleitung. AdlerShof  . Heute Dienstag, abends S'/a Uhr: General» Versammlung des Wahlvereins im Lokal von Kaul, Bismarckstr. 16. Tagesordnung: 1. Vortrag des Genossen Neumann über: Die bürgerliche Jugendbewegung. 2. Bericht deS Vorstandes und der Funktionäre. Neinickendorf-Ost. Heute abend 8 Uhr: Mitgliederversammlung im RestaurantZur Eisenbahn", Provinz- Ecke Nordbahnstrahe. Tagesordnung: 1. Vortrag des Genossen Emil Eichhorn   über:Die Verfaffung des Deutschen Reiches". 2. Partei- und Vereinsangelegen- hciten. Die Bezirksleitung. Wilhelmsruh  - Nicdcrschönhausen West. Mittwoch, den 24. April, emt? Uhr abends: Flugblattverbreitung von den Bezirkslolalen aus. Die Bezirksleitung. Berliner   Nachrichten. Schont die Wälder! In wenigen Wochen hält das Maienkind seinen Einzug. Unter siegreicher Sonnenkraft schafft sich die Frühlingsnatur reißend Turchbruch. Auch der eingemauerte Großstädter fühlt sich mit dem endgültigen Weichen des Winters, der uns gerade jetzt ohnmächtig noch einmal seine letzten Nucken zeigt, verjüngt. Mit der steigenden Boden- und Luftwärme wird jede freie Stunde benutzt, um sie der Natur und ihren Schön- heitcn zu weihen. Da sollen wir auch dankbar sein und nicht schänden, was die wiedererstandene Herrlichkeit in Wald und Feld uns beschert. Es kann nicht früh genug von neuem ge- mahnt werden: Schont die Wälder... schont Baum und Strauch! Es ist wirklich nicht nötig, daß man in der Freude über das erste sprossende Grün auch gleich wieder der Natur in den Arm fällt und rücksichtslos die jungen Triebe vom Zweig raubt, sie an den Hut, an die Brust steckt, um sie wenig später achtlos fortzuwerfen. Auge und Herz tun weh, wenn man sehen muß, wieviele Hunderttausende von zukünftigen Früchten alljährlich bloß bei der Obstbaumblütc von unnützen. lieblosen Händen vernichtet werden. Der Forstmann und der Landmann, die beide ihr Reich innig lieben und jedes Pflänz- wen in seinem Wachstum freudig verfolgen, kennen und fürchten diese sinnlose Plünderungssucht des Großstädters. Wozu auch die Grausamkeit gegen die wicdererwachendeNatur? Hat man nicht mebrFreude daran, beim nächsten Spaziergang zu beobachten, wie schnelle Fortschritte die Zauberkraft der Sonne geschassen hat. wie aus der mageren Rute ein blätter- und blütenschwerer Zweig geworden ist? Was die Hand vieler Menschen entweiht, verkümmert schließlich, bricht sterbend in sich zusammen. Und wo wilde Spekulationsgier uns ganze Wälder nimmt, haben wir doch'wahrlich alle Veranlassung. uns lvenigstens das, was der gewerbsmäßige Waldverwüster nickt in klingendes Gold umsetzen kann, in seiner vollen Pracht zu bewahren. Schont auch die sprossende Matte im Wald und auf der Wiese! Verunziert nicht die grüne Waldpoesie mit den prosaischen Ueberbleibseln eurer Wald- und Wiesen- picknickst Mit Mühe und Not sind seit vorigen Spätsommer zahlreiche und große Waldstrecken in der Berliner   Umgebung durch Mannschaften der Berliner   Arbeiterkolonie von Papier, Knochen. Eierschalen. Glasscherben. Konservenbüchsen gesäu- bcrt worden. Was sich da in monatelanger Arbeit auftürmte, gab, zusammengekehrt, erst den rechten Begriff davon, wie verbreitet der gedankenlose Unfug ist. Mancher wird jetzt denken: Tu kannst deine Mahrzeitreste ruhig liegen lassen, sie werden ja doch aufgesamemlt! Nein, das darf nicht sein. Die systematisch begonnene Waldsäuberung ist nicht dazu ein- geführt, um die Waldbesucher in ihrer Unreinlichkeit zu be- stärken.' Sie soll erzieherisch wirken und dem ausfliegenden Publikum nahelegen, eine Gewohnheit aufzugeben, die einem an manchen vielbesuchten Waldstellen die Sonntagsfreude wahrhaftig verleiden kann. Möge der eine auf den anderen achten. Auch Vereine, die geschlossen Ausflüge machen, können hier gutes stiften. Gute Beispiele verderben böse Sitten. Banmblütesonderzüge. Während der Baumblüte in Werder ver- kehren vom 23. April bis einschlretzlich 4. Mai d. I. täglich von Berlm. Potsdamer Bahnhof, um 11.15 vormittags. 1.05, 2.45. 3.0o und 3 15 nachmittags Vorortsonderzuge nach Werder, die um 12 36. 5.87 8.01 und 0,01 nachmittags von Werder   zurückfahren. Am Sonntag, den 28. April verkehren, lvie die königl. Eisenbahndirektion Berlin   bekannt gibt, bei schönem Wetter in der Zeit von 5.40 Uhr Vormittags bis 9.17 Uhr nachmittags Vorortzüge von Berlin  . Pots- damer Bahnhof, nach Werder. Außerdem fährt ein Zug um 12.45 Uhr nachmittags bis Potsdam  . Für die Rückfahrt von Werder   ist eben- falls in weitgehendster Weise Vorsorge getroffen. Von mittag an verkehren von Werder   im ganzen 33 Sonderzüge: die letzten drei Züge werden ab Werder um 11.26, 11.55 und 12.55 Uhr abends befördert werden. Um 8.20 Uhr nachmittags wird ein Sonderzug von Werder nach Brandenburg   gefahren werden; zwischen Caputh  - Geltow   und Wildpark   verkehren ebenfalls Sonderzüge um 2.10 und 3 41 Uhr nachmittags ab Caputh  -Geltow  . Wegen des großen An- drangeS zu den Fahrkartenschaltern in Werder   wird empfohlen, die Fahrkarten für die Rückfahrt gleichzeitig mit den Fahrkarten für die Hinfahrt zu lösen. Die Spree   Havel  - DampfschiffahrtsgesellschaftStern" ver- anstalret jetzt täglich Sonderfahrten nach Werder  . Abfahrt 9.00 von der Weidendammer Brücke, 9.25 von Cais Gärtner<Bahnhof Bellevue). 9.50 von Charlottenburg  (Schloßbrücke), 11.00 von Spandau  (Charlotteitbrücke). Von Potsdam   aus verkehren die Dampfer ab 10.00 vormittags stündlich. Ein nächtlicher Bergrutsch in den Rüdersdorfer   Kalkbergen hat etwa fünfzehntausen-d Kubikmeter Kalkstein in die Tiefe stürzen lassen und auch einen Teil des neben dem Tiefbau auf der Höhe eingerichteten Schulturnplatzes mitgerissen. Man will daL Un glück nicht ausdenken, wenn der Absturz zur Tageszeit, während der Benutzung des Turnplatzes, erfolgt wäre. Wir haben schon vor zwei Jahren auf die Gefahr des Platzes aufmerksam gemacht. Man ist mit dem Abbau der Kalksteine immer näher an die langgestreckte schmale Turnplatzhalde herangekommen, so daß längst Vorsicht� maßregeln hätten getroffen werden müssen. Es ist sclbstverständ- lich, daß nun der Turnplatz verlegt und der öffentliche Verkehr an jener Stelle, wie auch an mehreren ebenso gefährlichen Stellen in weiterein Umkreise als bisher vom Abgrunde entfernt, gesperrt werden muß. Im Freibad Müggelsee beginnt neues Leben. So 1 mancher, der im vorjährigen Sommer ein eifriger Besucher des beliebten Müggel- strandes und unerlaubten Bades gewesen ist, hat an dem letzten Frühlingssonnrage eine Fahrt nach dem Freibade unternommen. Durch den frischen Wald lenkte er seine Schritte dem im östlichen Teile des Srrandes gelegenen Bade zu. Ueber diesem Freibade weht noch das Banner der Arbeit. Ein hoher Drahtzaun umlegt zum Teil schon das Gebiet. Nur wenig Schritte von der Chaussee zieht er sich einige hundert Meter entlang. Drei Kassen und Verwaltungsräume sind im Roh- bau fertig gestellt; weiße harzige Balken bilden das Gerippe. Das Waldgelände birgt noch an manchen Stellen aufgestapelte Balken, Pfähle und Hölzer. Durch die Bäume schimmert das Blau des Sees. Vom Waldabhange steigen wir die 10 Meter hohe Böschung auf breiten, der Natur angepaßten Treppen zum Strande hinab; zur rechten liegt das Erlengebüsch, zur linken ein sonniger Strand, der in reicher Fülle mit dem bekannten Brandenburger   Schnee be- deckt ist, dem weichen weißen Streusand. An die Böschung gedrängt sind sechs große Aus- und Ankleidezelte sowie zwei Klosettanlagen, meist mitten unter Bäumen versteckt, teilweise schon ganz errichtet. Diese 32 Meter langen, 8 Meter breiten geräumigen Hallen bieten für Hunderte zum gleichzeitigen ungenierten Eni- und Ankleiden Raum. Ungefähr 5060 Meter sind noch bis zum plätschernden Wasser: weil in den See hinein steh: man den weißen Grund; denn bis auf 100 Meter hinein ist daS Ufer flach, nicht mehr als t/i Meter tief. FrühtingSsonnenfchein lacht vom blauen Himmel und auS blauem Wasser uns an. Schon mancher Ungeduldige fühlt sich verlockt, die Kleider abzulegen und ein FrühlingS-Wasser-, Lust- und Lichtbad zu nehmen. Und doch! Alle durchzuckt ein banges Gefühl I Ist daß Bad nicht zu klein? Weiter gestattet es die Stadt Berlin   der Wasser- werke wegen nicht! sagt uns ein Kenner der Verhältnisse. Wird das Bad ein volkstümliches werden? Dürfen Familienzelte errichtet werden? Wie groß ist doch die Zahl der Fragen? Und die Ant wort? Sie soll am kommenden Mittwoch, den 24. April, 8�/2 Uhr abends, in den Concordia-Sälen, Andreas- strotze 64, in einer Versammlung des Freibadvereins gegeben werden. Waldbrände. In der Jungfernheibe bei Saatwinkcl, am Tegeler See  , bei Spechthausen  , in der Nähe von Eberswaldc und bei Bernau   haben Waldbrände nicht unbeträchtlichen Schaden ver ursacht. Bei Saativinkel brannten etwa 60 Morgen Äiefernbestand und bei Spechthausen   in der königl. Forst zu beiden Seiten der Chaussee Stangenholz. Bei Bernau   war der Brand in einer Bauernheide ausgekommen. Trotz der letzten Regen ist an höher- gelegenen Stellen der Boden recht trocken. Die verkehrsknauserige Oberpostdircktio» Berlin  . Uns wird geschrieben:Seit etwa drei Jahren bemühen sich die Bewohner von Steglitz   nebst angrenzendem Friedenau   und Schöneberg   östlich der Potsdamer Bahn bei der Oberpostdireklion um eine Paketannahme st elle, aber alle Eingaben sind fruchtlos geblieben. Einmal hat 14 Tage lang in Friedenau   eine statistische Feststellung stattgefunden unter Aussicht zweier Post- inspektoren. Diese Statistik soll aber eine ungenügende Anzahl Pakete ergeben haben. Infolge dessen war der eine Postinspeltor für, der andere gegen Einrichtung der Paketannahmestelle. Nun muß aber die Statistik insoferu schon als unzuverlässig und falsch bezeichnet werden, als ja eine Anzahl unserer Bewohner ihre Pakete gar nicht in Friedenau   aufliefern, sondern gerade wegen der wetten Entfernung gleich aus Geschäftswegen mit nach Berlin  nehmen. Man erwäge: Die Hauptpostämter Steglitz   und Friedenau  liegen für den Fußgänger 20 Minuten auseinander, wenn man einen direkten Weg benutzt,� für die zahlreichen Umwohner in der Mitte zwischen beiden Postämtern ist aber die Entfernung eben- falls vielfach 20 Minuten. Eine verkehrSsreundliche Oberpostbebörde würde dem Verkehr vorauseilen, wenn auch nicht gleich die Ueber- schüsse in Gold erkennbar wären, aber davon ist man bei uns weit entfernt. Dabei ist der Einwand, die Kosten würden für die Einrichtung einer Paketannahmestelle nicht gedeckt, durchaus hinfällig. Erstens ist der Postbehörde sogar von ganz vortrefflich reaktionären Haus- agrariern Raum zur Einrichtung billig angeboten worden und zweitens erfordert gerade eine Paketannahmestelle so geringen Kostenaufwand, daß eben nur eine so bureaukratisch knauserige Postvei»valtung wie die unserige so rücksichtslos sein kann, den zahlreichen Bewohnern zweier Vororte zuzumuten, seit Jahren Pakete 20 Minuten weit zu buckeln und zu schleppen. Freilich die Oberpostdireklion handelt nach dem Vorbilde ihres hohen Chefs, der sich bat bereit stnden lassen, den Verkehrs- femdlichen Parteien dos 2 Pf.-Porto, diese wertvolle soziale Einrich- tung, zu opfern und sich damit in der Geschichte des Po st- wesenS ein Ruhmesblatt zu sichern. Wie sollte nun eine nachgeordnete Behörde verkehrseifriger,-freudiger und entgegen- kommender sein? Die Hartnäckigkeit der verkehrsfeindlichen Versagung einer Paket annahmestelle ist um so empörender, als der Oberpostdirektion längst bekannt sein muß. wie rasch sich durch zahlreiche Neubauten der Briefverkehr unseres Postbezirks vermehrt hat. Ueber den Unfall eines Segelbootes wird uns von einem Augen- zeugen berichtet:Als ich am letzten Sonntag mit meinem Einskuller zwischen>/.,1 1 Uhr hinter Potsdam   die Havelseen, welche sehr bewegt waren, durchfuhr, war geradeüber der Luftschifferstation ein mit zwei Mann besetztes Segelboot gekentert. Die Leute waren chon bis zur Brust im Wasser, hielten sich aber noch krampfhaft am Kiel des Bootes fest und riefen einen Sterndampfer, der etwa 100 Meter entfernt war, um Hilfe an. Der Führer dieses Dampfers sah wohl hinüber nach den Leuten, es fiel ihm aber nicht ein, etwas halblinks zu steuern und Hilfe zu leisten. Erst als der Dampfer vorbei war, schlug ein Segelboot den Kurs ein und brachte Rettung. Ich meine, so viel Zeit wäre übrig gewesen, und zwei Rettungs- ringe sind doch hoffentlick auch an Bord eines Sterndampfers, so daß eine augenblickliche Hilfe in solchen Fällen geleistet werden könnte. Oder ist den Führern der Dampfer die Instruktion erteilt, solchen Fällen auS dem Wege zu fahren? Ich möchte das nicht annehmen." Wir möchten das auch nicht glauben; aber vielleicht erklärt sich die Gesellschaft über die Angelegenheit. Grosffeuer in Schmöckwitz  . Der bekannte Berliner   Ausflugs- ort wurde in der letzten Nacht von einem Grotzfeuer heimgesucht. Der Brand entstand in einem großen Bootsschuppen neben dem Restaurant..Seglerschloß". Als die Gefahr bemerkt wurde, stand der Schuppen, in dem sich etwa 20 Boote befanden, schon vollkommen in Flammen. Durch Flugfeuer wurde auch der Dachstuhl der bc- nachbarten Villa einer Frau Besser in Brand gesteckt. Auf den hellen Feuerschein hin eilten fünf Feuerwehren aus der Umgegend zur Hilfeleistung herbei. In der Hauptsache galt eS, die anderen in der Nähe befindlichen Baulichkeiten zu schützen, was auch ge­lang. Der Bootsschuppen mit sämtlichen Böoten wurde zerstört. Auch der Dachstuhl der Villa ist ein Raub der Flammen geworden. Ueber die Ursache des Feuers konnte nichts festgestellt werden. Beim Verlassen eines fahrenden Straßenbahnwagens schwer verunglückt ist in der Nacht zum Montag das 21jährige Dienst- mädchen Emma Martin aus der Freiligrathstr. 8. Die M. sprang trotz der Warnung des Schaffners am Brandenburger Tor   von einem Straßenbahnwagen der Linie 21, der sich in der Anfahrt zur Haltestelle befand und kam zu Fall. Das Mädchen schlug so heftig auf das Straßenpslajtcr auf, daß es eine klaffende Kopf- wunde erlitt und in besinnungslosem Zustande nach dem Kranken- hause Moabit   übergeführt werden mußte. Bon einem Schutzmann angeschossen. Zu einem blutigen Zu- sammenstoß zwischen einem Kaufmann und zwei Schutzleuten kam es in der Nacht zum Sonntag in der Andreasstraße. Der Msährige Kaufmann Eduard Memert hatte am Sonnabend zu- sammen mit seinem Freunde, dem Handlungsgehilfen Sch. eine Bierreise angetreten, bei welcher sie unterwegs zwei junge Mädchen kennen lernten. Gegen 5 Uhr morgens kamen sie in ein Lokal in der Andreasstraße, wo drei offenbar angetrunkene junge Leute die beiden Akädchcn durch anzügliche Redensarten derart belästigten, daß Meinert sich schließlich die Flegeleien verbat. Es kam zu einem Streit, an dem sich auch die übrigen Gäste des Lokals bc- teiligten. Als der Zank in Tätlichkeiten auszuarten drohte, wies der Wirt die beiden feindlichen Parteien aus dem Lokal heraus. Auf der Straße setzte sich der Streit jedoch fort und es kam schließ- lich zu Tätlichkeiten, bei welchen die drei Angreifer von Meinert und seinem Freunde mit Spazierstöcken böse zugerichtet wurden. Auf den Lärm kamen schließlich die beiden Schutzleute August Meyer und Paul Meißner   hinzu, um die Ruhestprer festzunehmen. Es kam zu rincm Rencontre, im Verlauf dessen der eine Beamte den Browning zog und einen Schuß abfeuerte, der Meinert in di: linke Hüfte traf. Der Angeschossene brach schwer verletzt zusammen, während die übrigen Kombattanten das Weite suchten. M. wurde von den beiden Beamten in einer Droschke nach dem Kranken- hause am Friedrichshain   gebracht, wo die Kugel aus operativem Wege entfernt werden wird. Ein fingierter Einbruch wird auS der Simeonftraße 12 gemeldet. Hier fand Sonntagnachmittag der Werkmeister B. bei der Rückkehr vom Spaziergang seinen erwachsenen Pflegesohn gefesselt in der Wohnung liegen. Der Junge erzählte, daß er von Räubern über- fallen worden sei. Tatiächlich fehlten Wertpapiere, Sparkassenbücher und Schmucksachen. Der Raubüberfall erwies sich bald als erdichtet. Ins Gebet genommen, gestand der Bursche, daß er bei der Ge- schichte selbst die Hand im Spiel gehabt und dieRäuber" an- gestiftet habe. Er hatte zwei Freunde zu dem Raub veranlaßt. Den Erlös wollten sie sich teilen undauf die Walze" gehen. Der Pflegesohn wurde von der Kriminalpolizei festgenommen. Die beiden Freunde, die die ganze Beute in der Tasche haben, sind noch nicht ermittelt. Die beiden Sparkassenbücher und Wertpapiere fand man später auf dem Nebengrundstück in einem Müllkasten. Die Diebe batten sie weggeworfen, weil sie ihnen gefährlich werden konnten. Die Schmucksachen behielten sie. Der Geisteskranke auf dem Dach. Am Montag versuchte ein anscheinend Geisteskranker von dem 22 Meter hohen Dache des Hauses Schivelbeiner Str. 25 auf die Straße zu springen. Als die von Straßenpassanten alarmierte Feuerwehr vor dem Hause erschien, hatte die Polizei den Mann schon in Sicherheit gebracht._ Fallschirmabsturz in Johannisthal  . Am Sonntagnachmittag hatte sich auf dem Flugplatz Johannisthal   ein außerordentlich zahl- reiches Publikum eingefunden, um den Versuchen des Luftschiffers Thomnick beizuwohnen. Das anfangs sehr böige Wetter klärte sich gegen Abend auf und als der Wind sich legte, brachte Thomnick seinen Ballon aus der Parsevalhalle heraus, um ihn startbereit zu machen. Durch Strohfeuer wurde die im Innern des Aerostaten befindliche Luft erwärmt und nach kurzer Zeit stieg der kleine Ballon, in dessen Gondel der Luftschiffer Platz genommen hatte, aus 800 Meter empor und wurde schnell nach dem Bahnhof Jo- hannisthal zu abgetrieben. Auf Rudower   Gebiet, hinter der Parsevalhalle, verließ Thomnick die Gondel und stürzte sich mit seinem Fallschirm in die Tiefe. Der Apparat trat augenblicklich in Tätigkeit und in sanftem Gleitfluge landete der Luftschiffer kurze Zeit später auf einer Wiese. Auch der Ballon ging sehr bald nieder und konnte geborgen werden. Am Nachmittag flogen Rosenstein auf der Taube, Gsell auf Dorner, Krieger auf dem neuen Jeanninschen Eindecker, Fokker, Bohlig auf Fokker und Poulain, der seit langer Zeit zum erstenmal wieder flog und mit seinem Eindecker 130 Kilometer in der Stunde erreichte. Aus der Selbstmordchronik. Erschossen hat sich am Sonntag- früh im Tiergarten der stellungslose Handlungsgehilfe Fritz KoMe* aus Leipzig  . In hoffnungslosem Zustande wurde Köhler nach dem Ärankenhcmse in Moabit   gebracht. In seiner Wohnung