handelt sich darum, wie der Hausknechtsparagraph mit den§ 105 Jundzwanzigeinhalb Millionen das Verpfaffungsund 106 des Reichsstrafgesetzbuches vereinbar ist. Es ist ein un- wert am Schulunterricht zu vollenden und den offiziellen bestrittener Rechtsgrundsaß, daß kein Landesgesetz und feine Be Unterricht in Grund und Boden zu ruinieren. schäftsordnung eines Parlamente im Widerspruchy zu einem Reich gesetz stehen darf. Deshalb ist der Hausknechtsparagraph rechtlid unhaltbar.
Selbstverständlich werden unsere Genossen gegen den Lescheid bes Oberstaatsanwalts Peschwerde einlegen und schließlich das Rammergericht anrufen. Wie die Entscheidung auch schließlich aus fallen wird unsere Genossen werden, nicht mundtot gemacht werden
Abrechnung.
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Der Heilige Vater dankt gern für die Gefühle der Unterordnung und Ehrerbietung, welche die in Frankfurt am Main ver sammelten Vertreter der Vereine katholischer Arbeiter ihm zum Bleibt die nationale Prosperität", die die klerikale HerrAusdruck gebracht haben. Er ermahnt sie auf das Lebhafteste, nicht nur im Privatleben, sondern auch in der fchaft Belgien gebracht haben soll. Die Klerikalen hätten ihren öffentlichen und sozialen Tätigkeit den Lehren und Gegnern fein glücklicheres Schlagwort, als dieses in der lezten Weisungen des Heiligen Stuhles auf das treueste zu folgen, Zeit von ihnen oft zitierte, mit in den Wahlkampf geben können. besonders jenen, die in der Enzyklifa Rerum novarum niederWian braucht sich nicht lange zu plagen, um auch hier zu gelegt find. Er zweifelt nicht daran, daß sie jedwede Meinungen zeigen, wie verhängnisvoll der Klerikalismus in Belgien ge- oder Handlungen vermeiden werden, welche den Vorschriften der Kirche auch nur im geringsten widersprechen. Als Unterpfand wirtschaftet hat. So gute Rechner die Klerikalen Minister des himmlischen Schutzes erteilt er ihnen im Herrn den Apostolischen alle Zeit für sich waren und sind, so wenig skrupellos gehen Segen. Kardinal Merry del Val. ste mit den öffentlichen Geldern um. Belgien hat weder Hier also nichts von Billigung wie in der Antwort an eine Flotte noch eine große Armee zu erhalten. Es iſt ſeit Jahrzehnten von außerordentlichen Satastrophen verschont... die Fachabteiler", sondern vielmehr die scharfe Mah. Brüssel , 31. Mai. ( Eig. Ber.) dennoch hat es eine von Jahr zu Jahr anwachsende Schulden- nung, die öffentliche und soziale Tätigkeit ganz nach den Sonntag ist endlich Wahltag! last, bürdet es den Aermsten immer höher anschwellende, Befehlen des Papstes zu gestalten. Also auch hier fordert Das belgische Wahlsystem, das nur allmähliche Ver- indirekte Steuern auf. Als die Klerikalen zur Macht ge- der Papst aufs nachdrücklichste die völlige Aufgabe for han gen in geeignet att den hot Inden und die por lang en betrus bie etansatte schiebungen in der Situation der Parteien zuläßt, ist an und langten, betrug die Staatsschuld 1 Milliarde 700 Millionen. der Selbständigkeit. Die christlichen Arbeiter dürfen für sich wenig geeignet zum Rampf zu Locken und die polisie beträgt heute gegen 4 Milliarden. Im Jahre auch ihre eigensten Angelegenheiten nicht mehr allein ordnen, tische Leidenschaft herauszufordern. Gleichwohl haben die 1880 betrugen die auf eine Familie entfallenden indirekten sie werden zum willenlosen Werkzeug in den Wahlen der letzten Jahre, die freilich in nicht übermäßig Stevern pro Jahr 72,40 Fr.; im Jahre 1909 erreichten sie Händen des von Rom abhängigen Episkopats. Den fundamentalen Unterschied zwischen den beiden Antnormale Zeitläufte fielen, die Parteien in hartem, lebhaftem eine Höhe von 119,50 Fr., das ist eine Erhöhung von Ringen und bei Temperamentsentladungen gesehen, die dem 47,10 Fr. pro Familie und Jahr! Aber die Kleritalen er- wortschreiben auf die Huldigungsdepesche der Berliner und fühl mathematischen Geist der dem Proporz eignet, nicht übel flären, sie hätten keine neuen Steuern geschaffen. Und der Frankfurter Arbeitertagung muß nun selbst, so schmerzlich Vollends der gegenwärtige Wahlkampf, troz zu spotten schien. dieser und anderer Einnahmen Erhöhung es ihr wird, die„ Köln . Voltsztg." zugeben, während die„ Germ." der einer Auflösung folgt und daher das ganze Land zur der Schulden um 2½ Milliarden! Das Sinken der belgischen noch immer schweigt. Sollten, schreibt das rheinische ZentrumsWahl rust, zeigt eine Atmosphäre bon politischer Bewegtheit, Staatsrente- die gerade in der letzten Zeit die Deffentlichkeit organ, in der Tat gegenwärtig in Rom ungünstige von Erhiktheit und Spannung der Gemitter an, die wohl beschäftigte, muß fogar von der Regierung selbst auf ihre Meinungen über die im Kartellverband der katholischen alles übertrifft, was Belgien seit den Tagen des grandiosen Finanzwirtschaft zurückgeführt werden.( Sie ist von 100 Fr., Arbeitervereine West, Süd- und Ostdeutschlands sowie in den Aufschwungs des ersten Generalftreits an Kampfluft und die sie im Jahre 1884 erreichte, auf 85 Fr. gesunken.) Im christlichen Gewerkschaften organisierten fatholischen Arbeiter verbreitet sein, so wäre dies eine Tatsache, die nach unserer Kampfentfaltung zu sehen bekam. Es geht freilich um kein Eisenbahnwesen, auf dem Gebiete der öffentlichen Arbeiten Geringes und die Situation birgt in mehr als einer Richtung überall offenbart fich die jämmerliche Finanzwirtschaft der gegen- feſten Ueberzeugung nur auf irrige Information Außerordentliches und Zukunftsschweres. ni wärtigen Majorität, die auf Wahlplakaten fed ihre Ber - zurückgeführt werden könnte, und es versteht sich von selbst, Allen Tücken des Pluralvotums zum Trok hoffen dienste um die nationale Prosperität" ausruft. Auf einem daß diese Informationen nicht durch die deutschen Bischöfe diesmal die Oppositionsparteien dem klerikalen Gegner, Gebiete indes läßt sich diese dem Klerifalismus wirklich nach- nach Rom gelangt sind, mit deren Willen und Kraft hunderte der fich aus der legten Wahlschlacht nur mehr rühmen: Hat sich doch die Zahl der Klöster seit dem fleri- und tausende seelen- eifriger Priester als geistliche Präsides und eine Majorität von sechs Stimmen zu retten vermochte, falen Regime fast verdoppelt! Die Zahl der Nonnen und General- Präsides jener Arbeitervereine fungieren. Auf diesen den Genickstich zu geben. Von Wahl zu Wahl seit den Geiftlichen während der 28 Jahre verdreifacht! 749 Kom- Umstand ist besonderes Gewicht zu legen, denn er gibt an 20 Stimmen Mehrheit von 1902 ist sie futzessive auf die munalschulen sind verschwunden, aber für den Kloster- und für sich schon die volle Bürgschaft für die firchliche Korrektheit der in dieser großen Organisation heutigen sechs Stimmen herabgefunken. Aber bereits die unterricht ist die Zahl der Lehrkräfte auf 14 000 gestiegen. und er zeigt, day ein legten Wahlen haben die Regierung nach den offiziellen Auch die vergleichenden Zahlen über das Anwachsen des be- lebendigen Anschauungen Wahlziffern in der Minorität gezeigt. Während die weglichen und unbeweglichen Klostergutes zeigen in diesem Mangel an Vertrauen diese Männer, die neben ihrem Der Wert der Mo- Kirchenamte sich mit so großer Aufopferung noch der Opposition Liberale, Sozialisten, Chriftliche Demokraten Sinne nationale Prosperität" an... 1240 830 Stimmen auf sich bereinigten, entfielen auf die bilten wurde bet den Versicherungsgesellschaften auf 305 besonderen Sorge um die katholische Arbeitersache widmen, Regierungsfleritalen nur 1194 620 Stimmen. Unt fich als Millionen angegeben; das unbewegliche Klostergut wurde und wiederum ihre kirchlichen Vorgesetzten, ihre Bischöfe, auch Majorität aufzuspielen, hat sich die Regierung ungeniert 1912 auf 779 Millionen eingeschätzt. Rechnet man freilich noch schmerzlicher treffen müßte, als die katholischen Arbeiter 30 000 Stimmen der katholischen Diffidenten zugelegt, obwohl Einkommen, Wohlstand, Gesundheit des Arbeiters unvorsich selbst. Nach wie vor ist es jedenfalls unsere Ueberzeugung, diese mit der Aufstellung eigener Kandidaten genügend an- tigerweise mit zum nationalen Wohlstand, dann schneidet daß die Stärkung der christlich- nationalen Arbeiterbewegung zeigen, daß sie der Regierung das Vertrauen verweigern, Belgien und das fleritale Regime minder gut ab wie bei den Hand in Hand mit der Frage des religiösen Lebens in den ebenso die 32 200 Stimmen der Daensisten( Christliche Bolts- oben zitierten Berednungen. Denn da stellt sich, wie ins- besonderen konfessionellen Organisationen die wichtigste Aufpartei), die einen offenen Kampf gegen die Regierung führen. besondere die englischen Erhebungen über die Arbeitslöhne, gabe aller ist, die es mit Kirche und Vaterland gut meinen." Diese fleinmütige Opposition wird nicht viel nüßen. Das Ohne diese fünstliche Zuzählung von Stimmen, die der Re- Arbeitszeiten, über die Ernährung usw. in den verschiedenen gierung nicht gebühren, vor allem aber natürlich ohne Ländern festgestellt haben, heraus, daß der belgische Arbeiter, Blatt weiß recht gut, daß die überwiegende Mehrheit des das der Regierung auf den Leib geschnittene Pluralwahlrecht, ganz wie Marr es gefunden, zu dem schlechtest bezahlten, am deutschen Episkopats unter Führung des Kardinal opp das ihr die Kleinbürgerlichen und die Pluralstimmen der meisten ausgebeuteten, in jedem Betracht am miserabelsten auf seiten des Papst es und nicht der Bachemiten steht, daß also die Aussichten, daß der Papst anders, informiert" würde, Bauern zuführt, gäbe es feine Klerikale Mehrheit mehr. gestellte Arbeiter ist. Die Generalwahlen und die Vermehrung der Abgeordneten- Wenn das belgische Proletariat jetzt in einem wunder sehr gering sind. Umgekehrt, wenn sich die Führer des fige von 166 auf 186, die eine korrekte Anwendung der Pro- Saren Elan zur Entscheidungsschlacht schreitet, geht es nicht Zentrums und der christlichen Gewerkschaftsbewegung nicht portionalvertretung bewirken, indem sie das richtige Verhältnis nur schlechthin dem fulturzerstörenden Pfaffenregime zu Leibe, sehr schnell und unbedingt den Befehlen Roms unterwerfen herstellt zwischen den auf jede Partei entfallenden Abgeordneten- fondern dem Feind des Arbeiters, feines Leibes und seiner werden, dann ist es wahrscheinlich, daß der Papst noch entsigen und der für sie abgegebenen Stimmensumme, versprechen Seele, dem Feind seines politischen Rechtes und seines schiedener sprechen wird. Daß aber das Zentrum sich zehnfür diesmal trok Pluralvotum und Wahlgeometrie jene fleine fozialen Anspruches. Darum heißt für den belgischen Arbeiter mal eher dem Papst unterwerfen als die Sache der chrift Verschiebung, der es nur bedarf, um die fiktive Majorität der Stampfruf am 2. Juni nicht nur gegen den Klerikalismus", lichen Arbeiter verteidigen wird, wer könnte daran zweifeln? mit ihrem zusammengeschrumpften Stimmenwert ganz aus fondern für das gleiche Recht", für den obligatorischen und dem Sattel zu heben. weltlichem Unterricht" und für soziale Reformen".
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Der Krieg.
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Die proletarische Begeisterung, die 1893 das Zensuswahlrecht wegfegte und die Arbeiter den Happen des Pluralwahlrechtes erringen ließ, scheint wieder neu erstanden. Wenn Die Ausweisung der Italicuer aus der Türkei . es auch in einem Sinne richtig ist, daß der heutige WahlRom, 31. Mai. Wie Giornale d'Italia" aus KonstanKampf unter dem Schlagwort Gegen den Klerikalismus" tinopel meldet, haben die Italiener, die keinen Ausweisungsgeführt wird, so ist er dank der intensiven und schwungvollen befehl erhalten haben, freiwillig die Türkei berlassen, Propaganda der belgischen Arbeiter nicht weniger ein Kampf um Die Polizei verhindert die Abreise der italienischen Arbeiter bei der die Volksreformen, vor allem um das gleiche politische Recht Bagdabbahn, weil dadurch die Arbeiten verzögert werden würden, geworden. Ja, der allen demokratischen Aspirationen entfagende, Meldungen aus Banderma bestätigen, daß zwischen italienischen und nur den Interessen und der Macht der Klöster dienende türkischen Bahnarbeitern ein Kampf stattgefunden hat. Die Türken Kleritalismus hat das Kunststück zuwege gebracht, alle ent- wollten die Italiener, die von der Ausweisung ausgenommen schlafenen Energien im Bürgertum wadhzurütteln und sie in waren, niedermeßzeln. Durch Truppen, die einschritten, wurde dem eine die Enge der politischen Alltagsinteressen durchbrechende Stampf ein Ende gemacht. Vier Arbeiter wurden auf grausame Kampfbegeisterung zu treiben. Denn wenn sich der belgische Weise getötet. Klerifalismus in seinen politischen Auswirkungen während Italiener, die die türkische Staatsangehörigkeit annehmen. feiner 28jährigen Herrschaft unausgefeßt als antidemokratische, Konstantinopel , 1. Juni. Das deutsche Generalkonsulat wurde arbeiterfeindliche Macht im höchsten Grade erwiesen, so hat er mit seiner systematischen Verpfaffung des Geisteslebens, mit benachrichtigt, daß 35 Jtalienern, darunter 30 Jsraeliten, der Klerikalisierung des Schulwesens, mit dem das Wirtschafts - die ottomanische Staatsangehörigkeit gewährt Leben immer mehr schädigenden Klosterregime das Bürgertum worden ist. nicht minder revoltiert wie die Arbeiter. Schließlich hat der
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Italienische Kaperfahrten im Archipel. Kleritalismus mit seinem Schulverpfaffungsprojekt für Belgien , Smyrna, 1. Juni. Zwei italienische Torpedoboote erschienen das Paradies des Kapitalisten" nach Mary, besonders mert gestern vor Scalanova im Golf von Samos und fuhren später in würdige politische Phänomen bewirkt, im Lande der der Richtung von Plaka( Melos) weiter. Auf der Fahrt entdeckten schlechtest bezahlten, der am längsten arbeitenden, fie vier Handelsschiffe und nahmen diese, nachdem sie am wenigsten geschützten Lohnsflaven Europas Arbeiter 50 Schüsse auf fie abgegeben hatten, fort. 121 Interund Bürgertum sich gemeinsam in politischen Ein Bombardement im Roten Meer . essen finden zu lassen. Wenn heute der Stampfruf des Liberalismus nicht ein leeres Stulturkampfgedresche geblieben ist, Sconstantinopel, 1. Juni. Das Kriegsministerium teilt mit, ja als stärksten politischen Grundton die Forderung des daß die Italiener am 26. Mai aoza und Ebuzahra gleichen politischen Rechtes aufgenommen hat, so mag das am Roten Meer bombardiert hätten. In Haoza wurden allerdings weniger dem eingeborenen demokratischen Gefühl, drei kleine Moscheen und ein fleines Haus beschädigt, in Ebuzahra als der Notwendigkeit politischer Anpassung an die allgemeine wurden eine Moschee und zwei Häuser gänzlich zerstört; eine Frau und zwei Kinder wurden getötet. Boltsstimmung zu danken sein.
teils
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man
nur
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Das Kriegsministerium veröffentlicht ferner eine Mitteilung über die am 26. Mai vor To brut stattgehabten Kämpfe, bei denen die Italiener sich mit 70 Toten zurüdgezogen hätten, die Verluste der Türken und Araber seien unbedeutend gewesen. our
Kreter, die nicht Griechen sein dürfen.
Seit 1884 hat der belgische Kleritalismus die Macht in Händen. Obwohl die belgischen Klerikalen nicht minder eifrig wie die anderer Länder Demokratie und soziales Christentum" mimten, ist in ihrer 28 jährigen parlamentarischen Tätigkeit auch nicht ein Gesetz- mit Ausnahme vielleicht der Heeres- Athen, 1. Juni. Militär hinderte die tretischen Abreform, der es aber an Mängeln wahrlich auch nicht fehlt geordneten am Eintritt in die Kammer, ohne daß Gewalt anaufzustöbern, dem man in sozialer oder politischer Hinsicht gewendet zu werden brauchte. Die Offiziere und Soldaten weinten( 1) Großzügigkeit nachsagen kann. Was die Klerikalen an bei der Erfüllung ihrer Aufgabe. Die Sigung der Kammer wurde Arbeiterschutz geboten haben, ist teis halbe Arbeit, ausgesetzt, und eine Abordnung der fretischen Delegierten trat mit braucht Farce dem Ministerpräsidenten zu einer Besprechung zusammen. Starikatur ihres Sonntagsruhegesetzes Sonntagsruhegesezes zu erinnern oder die famosen Arbeiterpensionen. An die nötigsten die fleritale Majorität aber sozialen Reformen hat überhaupt nicht gerührt, sich nicht einmal zur Abschaffung jenes§ 310 des Strafgesetzbuchs bewegen lassen, der eines der schlimmsten Hindernisse im gewerkschaftlichen Kampf der ga Als die Stunde für den belgischen Arbeiter darstellt. Die Stellungnahme des Papstes gegen die christlichen Geobligatorischen Unterricht schlug und die Reform unausweichlich geworden war, legte Herr Schollaert jenes Projekt vor, das werkschaften wird noch unterstrichen durch das päpstliche Telezwar das Prinzip des Zwangsunterrichts in höchst unverbind gramm an die Frankfurter Tagung der katholischen Arbeiterficher Form aufnahm, dafür aber bestimmt war, bei gleich bereine der Kölner Richtung", das die Zentrumspresse endlich zeitiger Plünderung der Taschen der Steuerzahler um ein| veröffentlicht. Es lautet:
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Der Katholikentag 1912
findet in a chen statt. In einem schwülstig überladenen Aufruf haben die Ehrenpräsidenten, der Ehrenausschuß des Katholikentages und der Vorstand des Lokalkomitees auf die Bedeutung des diesjährigen Tagungsortes hingewiesen und die Aufmerksamkeit der gläubigen Christenheit auf den langersehnten Zeitpunkt" gelenkt, an dem die Wogen. treukatholischer Gesinnung und Begeisterung durch die allzeit treu deutsche und allzeit treu katholische durch die allzeit treu deutsche und allgeit treu katholische urbs regalis( fönigliche Stadt) fluten werden." urbs regalis( fönigliche Stadt) fluten werden."
Was das„ allzeit treu deutsche" Aachen betrifft, so kann man an diese Bezeichnung ein berechtigtes Fragezeichen heften. Wenn man hundert und einige Jahre in der Geschichte zurückblättert, so wird man finden, daß damals der Kaiser der Franzosen von der Aachener Bevölkerung mit derfelben Schweifwedelei als der be rufene Landesvater begrüßt und gefeiert wurde, wie es heute das Haupt des Hauses Hohenzollern wird, wenn er in Aachen seinen Einzug hält. Aber allzeit treu katholisch" das war Aachen immer und ist es bis auf den heutigen Tag, und in Aachen hat man auch am besten Gelegenheit, die Segnungen des klerikalen Regi ments zu erproben. Das traurigfte Sapitel in der Geschichte des deutschen Kapita Tismus: die fabrikmäßige Ausbeutung der Kinderarbeit, hat da, wo es von Aachen handelt, die schwärzesten Seiten, und wer das Elend der Volksschulzustände in der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts an der Quelle studieren will, der muß seinen Blick nach Aachen richten. Die Führer der Aachener Ultramontanen waren es, die im Jahre 1865 noch von dem Ratho lifentag in Trier eine Erklärung verlangten, daß die Versammlung in dem Schulzwange ein unheilbolles Eingreis fen in die Rechte der Familie erblide", die weiter bei dieser Gelegenheit die Katholiken aller Länder aufforderten, auf die Beseitigung des Schula wanges hinau wirken".
Als die preußische Regierung sich im Jahre 1853 anschickte, die spärlichen Kinderschutzbestimmungen vom Jahre 1839( Verbot der Kinderarbeit in Fabriken vor vollendetem neunten Lebensjahre, tägliche Höchstarbeitszeit von 10 Stunden bis zum 16. Lebensjahre) ein wenig zu erweitern( Verbot der Fabrikarbeit für Kinder unter 12 Jahren, tägliche Höchstarbeitszeit von 7 Stunden für Kinder unter 14 Jahren), da waren es insbesondere die Vertreter der frommen Stadt Aachen , die sich dawider auflehnten. Der eine, Abgeordneter Gehr von Schweppenburg, Vorsteher der Aachener Armenverwaltung, meinte, es sei verkehrt, die Kinder sich selber zu überlassen oder gar ihnen die Arbeit zu untersagen, dadurch züchte man Müßiggänger, während sich in dem Seinde, das man früh zur Arbeit anhalte, auch der Trieb und die Liebe zur Arbeit fürs ganze Leben festige. Und der andere Abgeordneter Dr. Lingens, trat für den Antrag ein, den Kreisvertretungen die Bestimmung zu überlassen, ob 7 Stunden Arbeit und 3 Stunden Schulunterricht oder 8 Stunden Arbeit und 2 Stunden Schulunterricht für die jugendlichen Arbeiter einzuführen sei. Und er glaubte der Kreisvertretung von Aachen das Zeugnis ausstellen zu können, daß sie nicht etwa persönliche Wünsche der Unternehmer zur Geltung kommen lassen werde. Gegen die beiden Aachener Kinderund Menschenfreunde wandte sich der Abgeordnete Steichen = fperger, Vertreter des Kreises Geldern, indem er die Herren barauf aufmerksam machte,
daß in der preußischen Monarchie die Folgen der Verkommenheit und des Elends der Arbeiterbevölkerung fich taum irgendwo als dringend und mit so