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Nr. 127. 29. Jahrgang.

3. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt.

Partei- Angelegenheiten.

berbreitung von den bekannten Stellen aus.

Die Bezirksleitung. Potsdam  . Mittwoch, den 5. Juni, bei Glafer: Wahlvereins­versammlung. Es ist eine wichtige Tagesordnung zu erledigen.

Berliner   Nachrichten.

Schwedische Städtevertreter in Berlin  .

Dienstag, 4. Juni 1912.

Jahre

Die Bevölkerungszahl Berling stammt. Ein Hausdiener fand gestern früh gegen 42 Uhr die beiden wächst nicht ununterbrochen von Monat zu Monat, sondern bewegt Leichen in einem Gebüsch in der Nähe der Rousseau- Insel liegen. sich im Laufe des Jahres in einem wechselnden Auf und Ab. Ein Der junge Mann hatte eine Wunde an der rechten Schläfe und hielt Charlottenburg  . Heute abend 81%, Uhr: Deffentliche Versamm- beträchtlicher Rüd gang tritt alljährlich z. B. im März ein, weil einen Revolver in der Hand, das Mädchen blutete aus einer Schuß­lung im Boltshause, Rosinenstr. 3. Tagesordnung: 1. Vortrag des da die Wegzüge stets sehr viel zahlreicher als die Zuzüge sind. In wunde an der Stirn. Bei den Toten fand man einen von beiden Redakteurs E. Unger: Religion und Sozialdemokratie. 2. Freie der Regel ergibt dann aber im April die Frühjahrshochflut der unterschriebenen Zettel, auf dem sie mitteilen, daß sie die Tat Aussprache. Genossen, forgt für recht regen Besuch. Zuzüge wieder einen so starten Zuwachs, daß der Verlust aus dem Vogel Boghagen- Rummelsburg. Heute abend 8 Uhr im Café März reichlich aufgewogen wird und noch ein Plus herauskommt. mit beiderseitigem Einverständnis ausgeführt haben. zuerst seine Geliebte zuerst seine Geliebte durch einen Schuß in die Bellevue: Versammlung. Tagesordnung: Vortrag des Genossen Im Jahre 1912 fällt nun der April dadurch auf, daß er habe er sich in die Dr. Breitscheid über: Ich bin ein Preuße". den Bevölkerungsrückgang vom März nicht auszugleichen vermocht, Stirn getötet und dann sich selbst, indem sondern sogar noch einen weiteren Rüdgang gebracht rechte Schläfe schoß. Als Wohnung des jungen Mannes Oberschöneweide  . Donnerstag, den 6. Juni d. J., abends 8 Uhr, hat. Nachdem das Jahr 1911 mit einer Bevölkerungszahl von war Wiesdorf( Kreis Solingen), Hauptstraße 67, angegeben, findet in Wilhelminenhof eine öffentliche Gemeindewählerversamm­Yung statt, die sich mit der Aufstellung der Kandidaten zur Gemeinde- 2084 045 abgeschlossen hatte, war im Jahre 1912 die Bevölkerungs- während das Mädchen in Opladen  ( Kreis Solingen), Düsseldorfer Yung statt, die sich mit der Aufstellung der Kandidaten zur Gemeinde- zahl bis Ende Januar auf 2088 529 und bis Ende Februar weiter Straße 67, gewohnt haben soll. Irgendwelche Angaben darüber, bertretung zu beschäftigen hat. auf 2 090 972 gestiegen. Im März fant sie dann bis zum Um greitag, den 7. Juni, von abends 7 Uhr ab: Flugblatt- Monatsschluß auf 2082 440, ſo daß für diesen einen Monat die was sie beide zu diesem Schritt veranlaßt hat, enthielt der Bettel Abnahme sich auf 8582 stellt. Sie ist dadurch zustande gefommen, nicht. Allem Anschein nach scheint aber Stellungs- und völlige daß in ihm die Zahl der zugezogenen( 25 290 nach den Mel- Mittellosigkeit das junge Paar in den Tod getrieben zu haben. bungen) hinter der Zahl der weggezogenen( 34 630 nach den Mel- Beide waren nur sehr dürftig gekleidet und führten keine Barmittel Dungen nebst üblichem Zuschlag für unterlassene Meldungen) um bei sich. Eine Wohnung scheinen sie in Berlin   gar nicht gehabt zu 9340 zurückblieb, während die Zahl der Lebendgeborenen( 3648) haben. Man nimmt an, daß das Pärchen hierher gekommen ist, um über die der Gestorbenen( 2840 ohne die Totgeborenen) nur um 808 sich Arbeit zu suchen, aber keine gefunden hat. Die Heimatbehörden hinausging. Mit einem Mehr an Wegzügen hat aber diesmal auch der Toten wurden sofort von der Polizei benachrichtigt. Die Leichen der April abgeschlossen. Ihm fonnten zwar 42 410 Personen als wurden beschlagnahmt und nach dem Schauhause gebracht. zugezogen gebucht werden, aber als weggezogen waren nach den wurden beschlagnahmt und nach dem Schauhause gebracht. Meldungen( nebst Zuschlag) 46 526 Berfonen in Rechnung zu stellen, Ein durchgehendes Dragonergespann versetzte gestern früh die In Erwiderung des vorjährigen Befuchs Berliner   Stadt- so daß die Zuzüge hinter den Wegzügen um 4116 Personen zurück- Passanten der Prinzenstraße in große Aufregung. Das Gespann bertreter in Malmö  , Gothenburg und Stockholm   sind Ver- blieben. Da bei 3355 Lebendgeborenen und 2609 Gestorbenen( ohne fam die Straße heruntergerast und fuhr an der Ecke der Annen­treter der genannten Städte einer Einladung der hiesigen Totgeborene) der Geburtenüberschuß nur 746 betrug, so hatte der straße direkt in das Schaufenster der Obsthandlung von Guſtke. städtischen Behörden gefolgt, um die Einrichtungen der Ge- April immer noch einen Bevölkerungsrüdgang von Die große Schaufensterscheibe ging in tausend Trümmer und die meinde Berlin   zu besichtigen und Freundschaftsbezeugungen 3370 Personen. Hieraus ergibt sich, daß von Ende März bis beiden Pferde zogen sich schwere Schnittwunden zu. Zur Befreiung auszutauschen. Die Herren sind am Sonntag in Berlin   ein- Ende April die Bevölkerungszahl Berlins   von 2082 440 weiter bis der Tiere aus ihrer lebensgefährlichen Lage mußte die Feuer wehr herbeigerufen werden. Das Geschäft von Gustke wurde durch getroffen und wurden von den Vertretern des Magistrats und auf 2079 070 gesunken ist. den unerbetenen Besuch arg demoliert. der Stadtverordneten am Bahnhof empfangen. Gestern vor- Der Feuerkassenwert der Gebäude Berlins   ist, wie die städtische mittag fand im Rathause eine Begrüßungsfeier statt. Ober- Feuersozietät in ihrem soeben erschienenen Jahresbericht für das Ge­Aus dem Fenster gestürzt ist Sonntagnachmittag die 1 bürgermeister Kirschner und Stadtverordneter Cassel begrüßten fchäftsjahr 1910/11 mitteilt, bis zum 1. Ditober 1911 auf mehr als alte Tochter Herta des Postschaffners Baumann aus der Kameruner­die Gäste, worauf die Stadtverordnetenvorsteher von Stock- 5/10 Milliarden Mar( genauer: 5 404 895 200 M.) gestiegen. straße 11. Das Kind fletterte in einem unbewachten Augenblick auf holm, Gothenburg und Malmö   dankten. Nach einer Rund- Hieran waren 27 464 Grundstücke beteiligt, so daß jezt auf das das Fensterbrett des Küchenfensters, verlor das Gleichgewicht und Grundstück ein durchschnittlicher Feuertassenwert von 196 800 m. fam. fiel vom dritten Stod hinab auf den gepflasterten Hof. Schwer fahrt durch die Stadt wurde das neue Stadthaus besichtigt Bei den einzelnen Grundstücken ist natürlich der Feuerfaffenwert sehr verletzt wurde die Kleine von ihrem Vater nach dem Paul Gerhardt­und hier das von der Stadt gebotene Frühstück eingenommen. ungleich, da ja die Größe der Grundstücke und die Beschaffenheit der stift gebracht. Gebäude sehr verschieden sind. In dem letzten Jahrzehnt, vom Der Ausschuß des Zweckverbandes Groß- Berlin Oftober 1901 bis Ottober 1911, ist der durchschnittliche Feuerfaffen­trat gestern vormittag gegen 12 Uhr unter Vorsitz des Ober- wert um ein volles Sechstel gestiegen, von damals 168 263 M. auf bügermeisters Stirschner im Magistratssigungssaale zu Berlin   jezt 196 800 m. Im Jahre 1875 war der Durchschnitt pro Grund­zusammen. Anwesend waren wieder Oberpräsident v. Conrad stück erst 87 546 M. und Oberpräsidialrat Graf v. Roedern. Die Wahlvorschläge Die Fürsorge- und Beratungsstelle des Krüppel- Heil- und Für­über die Besetzung der Stellen eines Städtebauers, eines forgevereins für Berlin- Brandenburg E. V., Berlin   SO. 26, Staliger Verkehrstechnifers und des Juristen wurden vertagt. Dasselbe Straße 9, dicht am Kottbufer Tor, hat seit ihrer Eröffnung im Schicksal traf nach mehrstündiger Verhandlung die Frage der Juni vorigen Jahres orthopädisch Kranke und Krüppel in 550 ton Spandauer Waldverkäufe. Oberbürgermeister Stoelge- Spandau fultationen behandelt und beraten. Um die Fürsorge in weitestem bertrat die Interessen seiner Stadt wieder persönlich. Als Maße durchzuführen, ist jetzt neben der orthopädischen Poli­Ergebnis der Debatten darf nach der Vossischen Zeitung" linit und Strüppelberatung( wochentäglich 9-10 und 4-5 Uhr, leitender Arzt: Prof. Dr. Biesalsti) noch eine Boli  festgestellt werden, daß der Zweckverband weiter mit der Gelinit für Kinderkrankheiten( Montags und Donnerstags Das Polizeipräsidium teilt mit: Noch immer nicht ermittelt meinde Spandau   verhandelt. Zur Beratung stand ferner die von 2-3 Uhr, leitender Arzt: Dr. A. Reiche vom Kaiserin ist die Matter des am 28. April d. J. im Hause Rotherstr. 1 aus Hochbahnangelegenheit der Stadt Schöneberg  . Einer Polizei- Auguste- Bittoria- Haus zur Bekämpfung der Säuglingssterblichkeit im gesekten, etwa acht Tage alten Kindes weiblichen Geschlechts. Das verordnung, die ein kleines Charlottenburger   Territorium be- Deutschen Reiche  ) und eine Politlinit für Nerbentrant- Sind trug weißes Jädchen und Hemdchen und war in einer Windel trifft, wurde zugestimmt. Es lagen noch weitere An- beiten( Montags und Donnerstags von 1-2 Uhr, leitender Arzt: aus Bettzeug, einem Barchenttuch und einem grün und rotkariers träge der Gemeinden Köpenick   auf Erwerbung ihrer Wälder Dr. Simons von der Poliklinik für Nervenkrankheiten von Prof. ten Tuch eingetidelt. Personen, die über die Mutter des Kindes Mitteilung machen können, wollen sich bei der Kriminalpolizei  und Weißensee   auf Schaffung eines Wald- und Wiesengürtels Oppenheim und Dr. Cassirer) eingerichtet worden. im Norden- Nordosten von Berlin   vor, die aber noch genauer Eine Submissionsblüte. Das städtische Hochbauamt hatte für Berlin  , 8immer 321, mündlich oder schriftlich zu den Akten 2131 IV Prüfung bedürfen. Der Ausschuß wird Montag, 10. Juni, a cht eichene Ausstellungsschränke eine beschränkte Submission aus 24. 12 melden. wiederum zusammentreten, um die schwebenden Fragen zu erle angefertigt worden war und der an Materialien und Aus- am Sonntag nachmittag auf dem Nettelbeckplay Aufsehen hervor. geschrieben nach einem Probeschrank, der in der Berliner   Tischler  - Die Verzweiflungstat eines jugendlichen Selbstmörders rief ledigen. lagen( Arbeitslohn, Miete, Verdienst, Unkosten usw. sind nicht be- Der 19jährige Maler Richard Schönfeld  , Fennstr. 19 wohnhaft, hatte rechnet) 460 M. Kosten verursacht hatte. Für diese acht eichenen sich auf einer Ruhebant niedergelassen und durch sein gedrücktes Schränke verlangte Ostar Antoni nur 1632 M., Robert Blöd Wesen die Aufmerksamkeit der Vorübergehenden hervorgerufen. Der 1840 M., Union   Möbelfabrik 1872 M. Die höchste Forderung war junge Mensch griff plötzlich in die Rodtasche, holte einen scharf ges 3320 M. von der Firma Netband u. Ramslow. Diese Blüte hat ladenen Revolver hervor und schoß kurz hintereinander drei Schüsse allgemeines Erstaunen erregt. auf sich ab. Die beiden ersten Kugeln gingen fehl, während das

Die Wienfahrt der Berliner   Stadtvertreter hat mit Schluß voriger Woche ihr Ende gefunden. Das Programm war recht reichhaltig mit Vergnügen, Essen, Trinken und vielen Reden ge­würzt. Man sagte sich fortgesetzt neue Liebenswürdigkeiten und bekräftigte fast täglich die Freundschaft. Dabei ereignete es sich, daß die Berliner   Gäste einer Einladung absagten, der sie erst zu­gesagt hatten, nämlich den Besuch des Wiener   Volksheims. Diese Absage hat in Wien   recht peinliches Aufsehen gemacht. Wir lesen über die Angelegenheit in der Wiener Arbeiterzeitung":

Einbrecher, deren Spezialität es ist, fleine Wohnungen heim. zusuchen, und den armen Leuten, die sich sowieso fümmerlich durchs Reben schlagen, ihre wenigen Sachen zu stehlen, statteten am Sonn­abend nachmittag der Arbeiterwitwe Tennert in der Nieder­Barnimstr. 23 zu Lichtenberg   einen Besuch ab. Während sich die Frau auf ihrer Arbeitsstelle befand, öffneten sie mit einem Nach­fchlüssel ihre Wohnung und stablen daraus alles, was auch nur bes Mitnehmens wert war. Als die Frau abends müde von der Arbeit zurückkehrte, machte sie die betrübende Entdeckung, daß ihre ganze Wohnung ausgeräumt worden war. Von den Einbrechern haben die An anderen Stellen haben Einbrecher Nachbarn nichts gemerkt. wiederum die Abwesenheit der Wohnungsinhaber am Sonntage zu Einbrüchen benutzt.

Der Herr Pfarrer auf dem Kriegspfade. Aus Friedrichshagen   dritte Geschoß in die Stirn eindrang. Die Waffe entfiel jekt den wird uns geschrieben: Auch in den Berliner   Vororten macht die Händen des Lebensmüden und Sch. brach zusammen. Er wurde Jugendbewegung gute Fortschritte.- Bergebens läßt man Einschleunigst nach dem Virchow- Krankenhaus gebracht, doch ist sein labungen an alle Sonfirmanden" ergehen, sich im Sonfirmanden Bustand völlig hoffnungslos. In einem hinterlassenen Schreiben faale der Kirche einzufinden. Man durchschaute die Absichten der an die Eltern gibt Sch. als Motiv unglückliche Liebe an. Er Herren. Ein paar Schäflein fanden sich ein, blieben aber später schreibt, er sei von seiner Braut schnöde verlassen worden und könne

wieder weg.

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dies nicht überleben.

" Eine Anzahl von Berliner   Stadtverordneten hatte den aus­drücklichen Wunsch geäußert, in Wien   die Volksbildungseinrich tungen zu besuchen, die der Berliner   Bürgermeister Dr. Reide Das ließ nun den Herrn Pfarrer feine Ruhe, er schon im Herbst teilweise besichtigt und als mustergültig bezeichnet sann und fann, wie es wohl komme, daß sich die Jugend von heute Krankheit hat die 28 Jahre alte Ehefrau Jda des Arbeiters hatte. In der Tat wurden der Wolfsbildungsverein und das Volks- gar nicht mehr einfangen läßt. Da traf es sich, daß er gerade über Floeth aus der Böttgerstraße in den Tod getrieben. Frau Floeth ben Spielplaz tam, wo sich unsere Arbeiterjugend mit Turnen und litt seit längerer Zeit an den Nerven. In einem Anfalle ihrer heim vom Gemeinderatspräsidium offiziell verſtändigt, daß die Spiel unterhält. Jetzt war ihm klar, wer die Jugend eingefangen hatte. Krankheit legte sie gestern Hand an sich. Während ihr Mann ab­Berliner Herren heute vormittag die beiden Volksbildungshäuser An einem der nächsten Tage tam er zufällig" dem betreffenden wesend war, erhängte sie sich in ihrer im vierten Stockwerk des besuchen werden. Heute um 9 Uhr früh war der Ausschuß des Volksbildungs- Hausbesitzer in die Quere und sagte ihm vieles von einem angeblich Seitenflügels belegenen Wohnung am Fensterkreuz. vereins, an dessen Spiße der ehemalige Finanzminister Geheim ließ wohl durchblicken, daß es sich nicht schickt für einen Kirchen- tag stattfindenden Veranstaltung war ein heftiger Blagregen, ber die sozialdemokratischen Ingendverein, der in seinem Hause tagt, und er Radrennen im Olympia- Park  . Die Einleitung zu der am Sonne rat Dr. Meher, im Volksbildungshause in Margareten   vollzählig vertreter, solchen staatsgefährlichen Leuten Unterkunft zu gewähren. tag stattfindenden Veranstaltung war ein heftiger Blazregen, der die bhaltung der Rennen fast in Frage stellte, doch trodnete die Bahn versammelt, um die Berliner   Gäste zu begrüßen und ihnen die Er kam aber schön an. Die Leute sind gar nicht so schlecht, Herr Abhaltung der Rennen fast in Frage stellte, doch trocknete die Bahn Wiener Volksbildungseinrichtungen vorzuführen. Da kam um 9 Uhr im Auftrag des Gemeinderats Oberlehrer Philp durch Pfarrer, im Gegenteil, fie betragen sich sehr gut, und übrigens muß rajch ab und auch ein später heraufziehendes Gewitter aog feitlich einen Magistratsbeamten die telephonische Verständigung, daß ich meine Wohnungen vermieten, an wen, ist mir gleich." Der Herr vorbei, so daß das Programm ohne Störung beendet werden konnte. Pfarrer Braumann war abgeblikt. Er wird sicherlich auf andere Drei Dauerrennen bildeten den Hauptanziehungspunkt. Der Preis der Besuch der Berliner   im Volksbildungshause unterbleibt. Auch im Voltsheim hatten sich die Herren des Vorstandes, Mittel und Wege finnen, die Arbeiterjugend für seine Zwede einzu- bon Tegel  , über 15 englische Meilen, war für Fahrer der Klasse B eine Anzahl Universitätsprofessoren, die Vorstände der Fachab- fangen. Aber die Jugend wird lächeln über die Machinationen und wurde von M. Gnilka in 18 Min. 44 Set. leicht vor Pawke, Ad. Schulze und Jenste gewonnen und erwarb der Sieger die teilungen und der Laboratorien vollzählig zur Begrüßung der dieses Herrn. Startberechtigung zum Zehn Meilen- Rennen. Den Preis. von Berliner   Stadtverordneten eingefunden. In den Laboratorien Warnung vor Ringneppern. Ningnepper treiben fortgefegt ihr Charlottenburg  , ebenfalls 15 engl. Meilen, errang Miquel waren auch Vorbereitungen für die Demonstrationen getroffen Unwesen. Ein auf der Durchreise begriffener Kuhmelter E. aus in 17 Min. 16% Set. vor Demke, Janke und Schipke. worden. Auch hier kant zur Zeit, da die Berliner   eintreffen Brigwalt wurde in der Potsdamer Straße   von einem Mann an- Die, 8ehn Meilen" fahen diese fünf Fahrer am Start und sollten, das gleiche telephonische Aviso im Auftrag des Stadt- gehalten, der ihm nach allgemeinen Redensarten schließlich zu ver- der Franzose Miquel war hier unstreitig der beste Mann. Vom rates Philp, daß der Besuch nicht stattfinde. stehen gab, daß er gezwungen sei, einen sehr wertvollen goldenen Beginn an der Spize, konnte nur Guilta ſeinem Tempo folgen, Von anderer Seite erfahren wir, daß schon am Sonntag im Ring zu verkaufen oder zu verfezen. Durch das Hinzukommen während Janke, Demte und Schipke mehrmals überrundet wurden. Kreise des Wiener   Gemeinderates bekannt war, daß die Führung zweier anderer Männer, die als Sachverständige die Echtheit des Gnilka greift in der 20. Runde den Franzosen an, doch wehrt dieser nach den Wiener   Voltsbildungsanstalten nicht stattfinden werde." Ringes bestätigten, ließ sich der Angeredete schließlich bewegen, das den Angriff ab und kann nach ziemlich eintönigem Verlauf dem Als Grund der Abfage wurde offiziell angegeben, daß das tostbare Schmuckstück für" nur" 30 Mart zu kaufen. Zu spät sah jungen Berliner   in der 110. Runde nach Hartem Kampfe eine Bahn­Programm zu sehr überladen gewesen, um das Volksheim zu be- der glückliche Besizer des" goldenen" Ringes, daß nicht alles Gold länge abnehmen. In der 125. Runde plagt der Hinterreifen an suchen. Leute, die die Wiener Verhältnisse kennen, wissen es besser. ist, was glänzt. Als ihm ein etwas hellerer" Mann, dem er sein Gniltas Motor, der Schrittmacher stürzt mit der Maschine, Sie behaupten, daß das Wiener   Volksheim den christlichsozialen gutes Geschäft" erzählte, erklärte, daß der Ring faum eine Mart doch fallen beide glücklich dem Innenraume zu, und Machern ein Dorn im Auge ist, was bei den verschiedensten Ge- wert sei, lief er zur Polizei, die ihm jedoch jetzt nicht mehr helfen Schaden kann der Schrittmacher sich erheben. Auch Gnilla ist legenheiten in Erscheinung getreten sei. Lediglich in Rücksicht auf konnte. einem Sturz entgangen, doch da er feinen Ersagmotor hat, die Gastgeber hätten die Berliner   Stadtvertreter von dem Besuche Ein schweres Brandunglück ereignete sich am Sonntagmittag muß er das aussichtsreiche Rennen aufgeben. Demte hat Staddefekt abgesehen. 12 Uhr in der Mühlenstr. 35 im Osten Berlins  . Als dort die und fällt noch hinter den schlechtfahrenden Schipke. 12 Stunden vor Heimatspiele und kein Ende. Auch das märkische Städtchen 36 Jahre alte Frau Jda Böhm in ihrer im dritten Stod gelegenen Schluß bersagt Miquels Motor, und ebe ein zweiter für ihn in Trebbin   hat nun sein Talent zu vaterländischen Festspielen Wohnung in Abwesenheit ihres Mannes mit einer brennenden Schwung kommt, hat Janke die Spige erobert und gewinnt mit entdeckt. Wenn das so weitergeht, wird wohl bald jedes Petroleumlampe hantierte, entglitt diese plötzlich ihren Händen und 290 Meter Vorsprung das Rennen. Die Ehrenrunde überläßt er Kleinste Nest den modernen Patriotenrummel mitmachen wollen. fiel zu Boden. Die sich entwickelnde Stichflamme fezte ihre Kleider Miquel und folgt als Zweiter. Auch Gnilka muß sich ihnen an­" Dichter" und Darsteller dazu finden sich ja immer. Und ein in Brand, und im Nu glich die Unglückliche einer Feuersäule. Laut schließen. In dem Fliegerrennen war Peter der beste Mann, der Piepmäßchen für die Leute an der Sprige fällt auch ab. Die um Hilfe schreiend stürzte sie aus ihrer Wohnung auf die Treppe mit Techmer zusammen das Tandemrennen gewann. Ein Ver­Ullsteinsche Berliner Morgenpost  ", die aus geschäftlichen und lief, am ganzen Körper lichterloh brennend, eine Etage tiefer, folgungsrennen mit 8 Teilnehmern gewann awfe und das wo sie bewußtlos zusammenbrach. Andere Hausbewohner eilten so- Prämienrennen K. Müller. Gründen krampfhaft nach der Volksgunst angelt und, um es fort hinzu und erstickten die Flammen durch Aufwerfen von Decken. mit der anderen Seite nicht zu verderben, nebenbei byzantinert, Frau Böhm hatte aber schon am ganzen Körper schreckliche Ver­bringt von diesen Heimatspielen ein Bild, das zeigt, wie ein brennungen davongetragen, sodaß sie in bedenklichem Zustand nach zum Tode Verurteilter, der barbarischen Sitte der damaligen dem Krankenhaus Bethanien gebracht werden mußte. Die alarmierte Beit entsprechend, auf Tierfellen von Hentersknechten zur Feuerwehr konnte bald wieder abrücken, da in der Wohnung weiter Richtstätte geschleift wird. Das mag ja so etwas wie Natur- fein Feuer entstanden war.

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Neukölln.

Vorort- Nachrichten.

Sozialdemokratischer Wfieg. Bei der am Sonntag im 10. Bezirk der dritten Wäht abteilung stattgefundenen Stadt­berordnetenerfahwahl erhielt der sozialdemokratische Kandidat Eigentümer Ernst Röhl sämtliche 549 abgegebene Stimmen. Ein Gegenkandidat war seitens der bürgerlichen Par­

treue sein, wird aber auf feiner empfindende Naturen ab- Eine Liebestragödie spielte sich in der vergangenen Nacht im stoßend wirken, weil die Prozedur auf öffentlicher Straße ge- Tiergarten ab. Dort erschoß der 20 Jahre alte, aus Neuwied   ge­schieht. Ist das nicht in die Praxis übertragene Schund- bürtige Hüttenarbeiter Hermann Vogel   die ebenfalls 20 Jahre Lettüre, die die Sitten verroht? zählende ledige Paula Münch, die aus Opladen   im Kreise Solingen   teien nicht aufgeftelt.