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Nr. 155. 29. Jahrgang.

2. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt.

Der Schapiroprozeß.

Darmstadt  , 5. Juli.  ( Privattelegramm des Vorwärts  ".) Die beiden Verteidiger Justizrat Dr. Mag Bernstein und Rechtsanwalt Dr. Bopp plädierten für Freisprechung, eventuell für eine Geldstrafe gegen den noch unbescholtenen Redakteur, Morgen, am 15. Sigungstage, hofft man, die Verhandlung zu Ende zu führen. Das Urteil wird voraussichtlich erst am Montag oder Dienstag gefällt werden.

Aus Industrie und Handel.

Die Vertenerung der Zündhölzer. Nachdem fich die deutschen   Zündholzfabrikanten über eine Er­höhung der Berkaufspreise geeinigt haben, wird das Publikum gar bald die Wahrnehmung machen, daß auch im Kleinhandel die Zünd­

1909

1907 1908 6457 3938 67 266

1910 1911 679 649

Sonnabend, 6. Juli 1912.

Jm laufenden Jahre hat sich das Exportgeschäft noch weiter statt sie aufs Amt zu tragen, versäuft und damit nicht sein, wohl verschlechtert. In den ersten fünf Monaten 1912 wurden insgesamt aber seiner Frau Wahlrecht im Alkohol aufgehen läßt. Gin 1907 Doppelzentner ausgeführt gegen 4089 Doppelzentner in der Wähler oder eine Wählerin, die mit Verstand und Gerechtigkeits­vorjährigen Bergleichsperiode. Die Einfuhr ist gleichzeitig von gefühl ausgerüstet sind, müssen natürlich für die Beseitigung 259 Doppelzentner auf 309 Doppelzentner gestiegen. Daß der solcher Zustände und Möglichkeiten eintreten. Darauf mußte auch Verbrauch von Zündhölzern im Inlande start zurückgegangen ist, die fonservative Partei Rücksicht nehmen, und sie fühlte sich um so unterliegt feinem Zweifel. In Deutschland   ist vorläufig das goldene mehr dazu veranlaßt, als die Storthingswahlen vor der Tür stehen Beitalter des Bündholzes vorüber. Immer mehr fommen Feuer und noch in diesem Herbst stattfinden werden. Aber das allge­zeuge aller Art in Aufnahme, die trog moderner Aufmachung fast meine Frauenwahlrecht wurde von den Konservativen nur mit durchweg auf dem alten Prinzip von Stein, Stahl und knapper Mehrheit und unter startem Protest einer nicht geringen Schwamm beruhen. Die technische Errungenschaft des Bündholzes Bahl ihrer Storthingskandidaten in das Parteiprogramm aufge­wird ein Opfer moderner Steuerpolitit. nommen. So schreibt auch das fonservative Morgenblad", es werde sich jetzt wie vordem zeigen, daß die Partei in dieser Frage geteilt dasteht. Die Wählerschaft wird aber wohl in ihrer Mehr­heit dafür sorgen, daß mit den Feinden, wie auch mit den sehr zweifelhaften Freunden des allgemeinen gleichen Frauenwahl­rechts aufgeräumt wird, und das wird selbstverständlich vor allem Aufgabe der Sozialdemokratie sein.

Aus der Frauenbewegung.

Das allgemeine gleiche Frauenwahlrecht im Barteiprogramm der Konservativen.

Natürlich nicht in Preußen oder sonstwo in Deutschland  , wohl

Neue bürgerliche Gesetze.

holzpreise steigen. Ob die Preispolitit der Bündbolafabrikanten die aber in Norwegen   hat die tonservative Partei es für zwed. Am 1. Januar 1912 ist das neue schweizerische Zivil­Rentabilität der Betriebe in erwünschter Weise fördern wird, ermäßig befunden, auch ihrerseits nun das allgemeine staatsbürger- gesetzbuch in Kraft getreten, daß für die Frauen der ganzen Welt ſcheint allerdings fraglich, denn die Konsumenten fehen sich genötigt, liche Frauenwahlrecht als Forderung in ihr Programm aufzu- von großem Interesse ist, weil es neue Beſtimmungen über die den Verbrauch von Zündhölzern noch mehr einzuschränken. Dem nehmen. Bisher wollten die Konservativen den bestehenden Zustand Pflichten des Vaters gegen das uneheliche Kind enthält. Früher Taschenfeuerzeug, den Dauerbrennern und anderen aufrechterhalten wissen, nämlich den Zustand, daß man bei den hatte jeder Kanton seine eigenen Bestimmungen, die manchmal Konkurrenten des Zündholzes eröffnen fich immer günstigere Ber- Männern nicht nach der Steuerleistung fragt, den Frauen außerordentlich hart waren und meist die uneheliche Mutter um spektiven. Das Bestreben der Zündholzindustrie, die Verluste aber nur dann das Storthings- oder Reichstagswahlrecht zugesteht, jede materielle Unterstügung durch den Vater gebracht hat. Das früherer Jahre wieder auszugleichen, erscheint verständlich. Hat doch wenn sie selbst, oder der Ehemann, auf dem Lande für mindestens neue Gesez aber räumt dem unehelichen Kind viel größere Rechte die Zoll und Steuergesetzgebung im In- und Auslande äußerst 300 Stronen, in den Städten für mindestens 400 Kronen Jahres ein. Es kann der Vater nicht nur zur Unterhaltungspflicht ge­ungünstig auf den Geschäftsgang in den Zündholzfabriken eingewirkt. einkommen, die Steuern richtig bezahlt haben. Bei den Kom- zwungen werden, die in der Schweiz   bis zu dem 18. Jahr dauern Man erinnert sich noch der Jagd nach dem Streichholz, die munalwahlen ist ja diese Ausnahmebestimmung des Frauenwahl- wird, es kann auch, wenn der Mann der Mutter die Ehe ver­im Sommer 1909 einfegte. Das Publikum wollte sich noch vor rechts schon seit einigen Jahren beseitigt, so daß hier die Gleichsprochen hat, die Anerkennung des Kindes verlangt und durch­dem Inkrafttreten der Bündholzsteuer und der hohen Einfuhrzölle berechtigung beider Geschlechter besteht. Nachdem nun auch die gesetzt werden. Das heißt, der Vater muß dies Kind als so reichlich wie möglich mit Streichhölzern versorgen. Besonders Konservativen ihren Widerstand gegen die Beschränkung des po- fein Kind anerkennen und das Kind erhält den Namen des start war die Nachfrage in den Warenhäusern. Die einheimische litischen Frauenwahlrechts in aller Oeffentlichkeit preisgegeben Baters und muß nach dem Stand des Vaters erzogen werden. Zündholzindustrie erlebte eine noch nie dagewesene Hochtonkunttur, haben, könnte die Gleichheit des Wahlrechts und das allgemeine Fit der Vater reich, so muß er das Kind in denselben Ver­ohne allerdings den Bedarf decken zu können. Infolgedessen stieg Frauenwahlrecht auch auf staatlichem Gebiete gesichert erscheinen. hältnissen aufziehen, in denen er lebt. Das Kind bekommt auch an auch die Einfuhr von Zündhölzern in ungeahntem Maße. Sie Aber die Frage ist, ob sie es ernst damit meinen und in diesem die Verwandien des Vaters dieselben Ansprüche, wie die ehelichen betrug in den Jahren 1907 bis 1911 in Doppelzentnern: Buntte ihrem Brogramm treu bleiben. Ob das der Fall sein wird, Kinder, auch in erbrechtlicher Beziehung. Dies gilt allerdings nur, ist sehr zweifelhaft. Es sind gewiß nicht ideelle Gründe, es ist wenn der Mann ledig ist, ist er verheiratet, so genügt die materielle Einfuhr. nicht der Gedante, daß man eine durch feinerlei Vernunftsgründe Unterstügung des Kindes. zu rechtfertigende Ausnahmebestimmung beseitigen will, was die Nach dem 1. Oktober 1909 traten gar bald die ungünstigen Konservativen veranlaßte, sich programmatisch mit dem allgemeinen Wirkungen der Steuergesetzgebung für die deutsche Zündholzindustrie gleichen Frauenwahlrecht zu befreunden, sondern es sind taktische zutage. Die vorher noch so starte Nachfrage verschwand fast voll- Erwägungen, die dafür ausschlaggebend waren. Die tonservative ständig. Troß weitgehender Produktionsbeschränkung häuften fich in Partei hat natürlich ein Interesse daran, daß die Proletarierinnen Auch in Frankreich   wurde endlich ein Gesetz angenommen, Fabriken große Vorräte an. Noch einmal erlebte jedoch die deutsche soweit wie irgendmöglich von der Storthingswahl ferngehalten daß jenen berüchtigten Paragraphen des napoleonischen Gesetzbuches Zündholzindustrie eine Hochkonjunktur von fürzester Dauer, als im Jahre werden, was ja der Zwed der Steuerklausel ist. Aber auch diese auslöscht, der bisher den unehelichen Vater jeder materiellen Unter­1910 Desterreich- Ungarn die Einführung eines 3ündbolzmono- Partei tann sich natürlich nicht allein auf die geringe Zahl der stützung des unehelichen Kindes enthoben hat. Es durfte nicht pols nach französischem Vorbilde plante. Die Ausfuhr Wähler und Wählerinnen aus den bejizenden Klassen stüßen, einmal nach diesem unehelichen Vater geforscht werden. Dieses stieg gewaltig, ließ jedoch bald nach, als sich heraus sondern ist abhängig von einer ziemlich zahlreichen Wählerschicht, Gesetz hat aber zwei Bestimmungen, die nicht geeignet find, das stellte, daß der Monopolgedanke fobald nicht verwirklicht die eigentlich ihrer Klassenlage nach mehr oder weniger der So. Gefeß zu verbessern. Einmal gilt es in Algier   bei Ausländern nur werden konnte. Nun wiederholte sich in Desterreich- Ungarn   derselbe zialdemokratie angehören müßte, aber, noch unaufgeklärt, den dann, wenn wenigstens ein Teil französischer Staatsbürger ist oder Borgang wie vorher in Deutschland  . Handel und Konsum waren bürgerlichen Parteien Gefolgschaft leistet. Von diesen Wählern zu den Ausländern gehört, die den Staatsbürgern gleichgestellt sind. auf längere Zeit hinaus mit Bündhölzern reichlich versorgt, so daß und Wählerinnen würden manche abgestoßen werden, wenn die Außerdem kann das Zivilgericht, ohne daß es die Staatsanwalt die Fabriken wieder feinen Abfaz für ihre Produkte fanden. Die Konservativen auf den Unsinn beharren wollten, daß die Frau erst schaft beantragt, auf 1-5 Jahre Gefängnis erkennen, wenn die Ausfuhr deutscher Zündhölzer nach Desterreich- Ungarn ging bald auf die politische Reife erlangt, wenn sie oder ihr Ehemann( soweit Klägerin in schlechtem Glauben gehandelt hat. Es würde also nicht ein Minimum zurüd. In den Jahren 1907 bis 1911 entwickelte fich es sich um verheiratete Frauen handelt), die fälligen Steuern ge- wie bei sonstigen Erpressungen eine genaue Untersuchung notwendig Deutschlands   Gesamtegport an Zündhölzern in Doppel- zahlt hat. Die Ungerechtigkeit jener Ausnahmebestimmung tritt fein, sondern die Erkenntnis des Gerichts würde genügen, die un­gentnern wie folgt: übrigns in Ginzelfällen ganz besonders fraß zutage, nämlich dann, eheliche Mutter in den Kerter zu bringen. Das ist gerade hier eine wenn die Frau fleißig und sparsam, aber mit einem Ehemann sehr zweischneidige Bestimmung, die für die nneheliche Mutter eine 8050 verbunden ist, der alles durchbringt und die schuldigen Steuern, große Gefahr bildet.

Ausfuhr

1908

1907 13 702 13 003

1909

11 095

1910 28.026

1911

Die Rechte

Die Klage fann bereits vor der Niederkunft eingereicht werden, muß aber vor Ablauf eines Jahres überreicht werden. des Kindes werden auch durch feinen Vergleich berührt, der zwischen Vater und Mutter geschlossen wird.

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