Einzelbild herunterladen
 
8..t66. 29. 2. ötüllge inJotmörtö" Kelliltel Jlolliölilntt. M«-.19.W>SIZ. Partei- Hngelegcnbeiten. 6. Wahlkreis. Am Mittwoch, den 24. Juli, findet ein Extrazahlabeud statt zur Wahl der Delegierten für die Kreisgeneralver- sammlung._ Die Taubstummen-Sektion veranstaltet am Sonntag, den 21. Juli, wieder einen Ausflug nach Sadowa und Pferdebucht. Treffpunkt Schlesifcher Bahnbof vormittags 9 Uhr am Droschkenstandplatz des Fernbahnhofes. Abfahrt Punkt l/2\0 Uhr. 10-Pf.-Fahrt bis Sadowa. Die Mitglieder werden hierdurch zu zahlreicher Beteiligung ein» geladen. Da Badegelegenheit vorhanden ist, könnte das Badezeug mitgebracht werden. Gäste willkommen. Spandau  . Die Partei- und Gewerkschaftsbibliothek ist von heute bis 15. August wegen der Jahresaufnahme geschlossen und können während dieser Zeil keine Bücher ausgegeben werden. Die ent» liehenen Bücher müssen bis Montag, den 22. Juli, zurückgegeben Werden. Die Blblwthekskommljsioir. Berliner   JVachncbten. Gassenjitiigen". Wenn nach Friedrich Spielhagen   die Vagabunden das Salz der Erde sind, so sind die Gassenjungen das böse Gewissen der Straße.Frech wie ein Gassenjunge", sagt man. DerGerissenheit" dieser Spezies hält ihre inter  - ndtionale Berühmtheit die Wage. Die Bäcker- und Schuster- buben haben jahrhundertelang ihrAnsehen" zu wahren ge- wüßt. Zu was für losen Streichen sie alleweil aufgelegt waren, tritt uns ja in WagnersMeistersingern" ergötzlich genug vor Augen. Vielleicht hieße es zu weit gehen, wollte man die Bewohnerschaft einer Stadt nach ihrer Straßenjugend einschätzen; aber der Wahrheit kommt man doch ziemlich nahe. In den Gassenbuben schon der Name bezeugt ihr Woher und Wohin verkörpert sich ein Stück des derbsten Volks- geistcs. Wie dieser niemals den Boden verleugnet, dem er entsprungen ist. nie und nirgends seines spezifischen Lokal­kolorits entbehrt, so wird naturlich auch dieBerliner Range" wesentlich anders geartet sein, als der Londoner  Blaolrxuurdbo y", oder als der niederländische s t r u u t j o n x s n", der ja bereits als kleinerHosenmatz" altväterlich sein Tonpfeifchen schmaucht. Was die Pariser  �smins" oderpolissons" anlangt, so genügt es. auf das lobrednerische LustspielBs garnin de Paris" von Jean B a y a r d und E. Vanderburgh hinzuweisen. Darin spielt solch einGassenjunge" die Haupt- rolle, und obendrein keine schlechte; denn er kämpft für die Ehre seiner verführten Sdiwester mit der gleichen Entschlossenheit, mit der er früher einmal ein Kind, das in den Kanal gefallen war. vom Tode des Ertrinkens errettet hat. Was ist nun eingamiu"? Ein Lehrbursche, der wie andere Jungens aus den Boulevards Stielkreisel oder am Ouai des Kanals Saint-MartinKopf oder Wappen" spielt unddie Straßen immer prügelnd oder geprügelt durchschlendert". Den Pariser gamins stehen die neapolitanischen Gassen- jungen an Witz schwerliäl nach ist dies Volk selbst doch eins der witzigsten auf Erden I Als wilde Ranken durch- singen und durchwuchern dievuagliune" das ganze Straßenlebcu Neapels   mit seinen unzähligen originellen Typen. Ueberall trifft man denGua�Üune" und er ist alles und nichts, immer aber singend, lärmend und schlag- fertig mit dem Munde, gegen die Kameraden auch mit der Faust. Er handelt mit harten Eiern, Melonenschnittchen, mit Sdieren und Tragbändern vor allen Dingen mit Streich- Hölzchen. Am Bahnhof und vor den Theatern öffnet er die Wagentüren: den Gemüsehändlern, die ihre Waren auf Eseln zu Markt bringen, den Lohnkutschern bei ihren Aus- fahrten in die Umgegend dient er als Groom. Wo es einen Auflauf gibt, wo daß Gewühl am größten ist. da ist er mitten drin. Man sieht ihn in don Körben am Kai sich sonnen und schlafen: er liegt mit dem Bauch aus- gestreckt auf dem Rücken der Esel die Dünger aus der Stadt schleppen; rauchend und mit schmutzigen Karten spielend hockt er mit seinen Kameraden in den Winkeln. Die meisten von ihnen kennen weder Vater noch Mutter: geboren in jenen gräßlichen, überwiegend finslern und nassen Kellern. Hofhöhlen und Gängen Fondaci genannt in denen tiefste Armut. Verwahrlosung und Verbrechen ihre Schlupfwinkel suchen. haben sie sich eines Tages auf der Straße gefunden. Und die Straße ist nun ihre Heimat geblieben... Selten, viel- leicht nie. erhebt sich einGuagliune" aus dem furchtbaren Elend, von dem gerade das süditalienische Volk beherrscht wird. Wenn wir heute in Deutschland   und speziell auch in Berlin   Zustände haben, die mit den italienischen nicht ver- glichen werden können, so hat die ständige Kulturarbeit der starken proletarischen Bewegung einen erheblichen Teil zu dieser Besserung beigetragen. Nebenverdienst". Vor vier Wochen wiesen wir hin(in Nr. 137) auf die söge- nannteNebenverdien st- Zentrale" von Wilhelm Welskop(Berlin-Steglitz, Albrechtstr. 122), der durch Annonce in der..Morgenpost" lohnende Nebenbeschäftigung offeriert hatte. Meldungen, die bei ihm eingingen, beantwortete er durch Ueber- sendung eine« Zirkulars, das einen..neuen Weg. sich einen dauern. den. hochlohnenden Nebenverdienst oder eine neue Existenz zu ver, schaffen", anpries. Wenn man nach seinen Ratschlägen handein wolle, so könne man pro Tag25 M. und mehr" durch schriftliche Arbeiten verdienen, für die weder Schönschrift noch besondere Vorkenntnisse nöttg seien und die man lediglich als Nebenbeschäfti­gung in seirken freien Stunden leisten könne, ohne seinen Beruf aufgeben zu müssen. Wer Nebenverdienst suchte, der brauchte nur an Personen, die gleichfalls Neben» verdienst haben wollten, eine Liste solcher Per» sonen zu versenden, die Nebenverdien st zu ver- geben hatten. DaS war das ganze Geheimnis! Erforderlich war allerdings, daß man sich bei WelskopsNebenverdienst-Zen-' trale" eine genaue Anleitung samt notwendigem Anfangsmatcrial bestellte, natürlich gegen Vorausbezahlung. Welskop wollte dann eine Liste von Nebenverdienstsuchenden liefern und dazu ein Paket eines Prospektes, der eine Liste von Nebenverdienstvergebenden anbot Den Prospekt sollte der nach Welskops Rezept verfahrende Nebenvcrdienstsuchende zunächst mal den in der Liste verzeichneten anderen Nebenverdienstsuchenden zuschicken. Wenn dann einer eine Liste der Nebenverdienswcrgebenden fordern würde, dann sollte dem diese Liste, die Welskop billig liefern wollte, mit hohem Profit abgegeben werden. Dieses pfiffige Verfahren, bei dem nach Welskops Anleitung der Nebenverdienstsuchende aus der Nebenverdienstfuche anderer jdeute seinen Nutzen ziehen soll. Welskop aber als Lieferant von Prospekten und Listen zum Haupwerdienstfindenden werden kann, läßt sich auch von der anderen Seite anpacken. Wie manS machen muß, lehrt einAdressenverlag" von C. Schmedes, der durch Annoncen in derMorgenpost" schriftliche Arbeiten ange- boten hatte. Er hat aus eingegangene Meldungen folgende Ant- wort geschickt: » Fichtenau  , Datum des Poststempel?. P. P.   In höflicher Erwiderung auf Ihre gefl. Offerte betr. der gewünschten schriftlichen Nebenbeschäftigung bringe ich Ihnen zwei Adresscnarbeiten in Vorschlag. Es sind zwei dauernde, für Damen und Herren paffende und im eigenen Heim zu betreibende Nebenbeschäftigungen, deren Details aus den Ihnen noch zu sendenden näheren Informationen ersichtlich sind, welche keine Kenntniffe, keine Schönschrift erfordern und allerorts ein dauernder und guter Nebenverdienst sind.(Bei 100» Adressen 8 M. bis 40 M. Verdienst.) Sollten Sie auf diese ganz neuartige Nebenbeschäftigung, welche nicht mit ähn- lichen, meist ungünstigen Angeboten zu vergleichen ist, reflek- tieren. so bitte ich um Einsendung von 1,40 M. per Post- anweisung für das erforderliche Anfangsmaterial keine wert­losen KuvertS. was ich Ihnen dann franko zusende. Nach Empfang des Materials kann mit der sehr angenehmen, durchaus selbständigen Tätigkeit sofort begonnen werden. Garantie: Den eingezahlten Betrag erstatte ich ohne jeven Abzug nach Lieferung der ersten 1000 Adreffen zurück, wozu ich mich unter gesetzlich bindender Garantie verpflichte. HIB. Adresse und Stand ist genau zu vermerken und bei Anfragen Rückporto beizufügen. Hochachtungsvoll Adressenverlag C. Schmedes. Fichtenau  , Kr. Niederbarnim. Eine Frau, die durch dieses verlockende Angebot sich bewegen ließ, an C. Schmedes die geforderten 1,40 M. zu schicken, erhielt von ihm eineInformation" zugesandt. Sie müsse. so wurde sie darin belehrt, täglich in Zeitungen den Inseratenteil durchsehen und Adressen von Firmen herausschreiben, diePer- treter. Agenturen, Hausierer, Leute zu hauslichen, schriftlichen oder gewerblichen Arbeiten oder Damen zu verschiedenen Handarbeiten" suchen. An diese Adressen solle sie einen Prospekt senden, den sie von Schmedes für 1, 2 5 M. pro 100 Stück beziehen, aber auch selber vervielfältigen könne. Durch den Prospekt werde sie den Firmen die Lieferung der Adressen von Erwerb und Nebenverdien st suchenden Personen offerieren, was jeder praktische Geschäftsmann wegen der Jnsertionskostenersparnis fürein selten günstiges Angebot" halten werde Schmedes rechnete dann vor, wieviel sie dabei an jeder auf ein solches Angebot eingehenden Firma verdienen werde. Natürlich könne sie nicht Jahre lang dieselben Adressen die er, nebenbei bemerkt, selber liefern will benutzen, sondern müsse sie nach zirka zwei Monaten oder noch besser monatlich erneuern, da doch anzunehmen sei, daß in dieser Zeit verschiedene Personen ihre Wohnung wechseln oder schon genügend Nebenbeschäftigung finden. Die Information endete mit der Mahnung:Auf keinen Fall dürfen Sie sofort verzagen, wenn auf Ihre ersten paar Prospekte nicht sofort Bestellungen einlaufen, sondern müssen an dem Grund- sah festhalten: Je mehr man offeriert, um so eher und mehr Bestellungen müssen eingehen." Hier spricht C. Schmedes offenbar aus Erfahrung. Sein Brief schließt in zuversichtlichem Ton:Sie können nunmehr sofort mit der Arbeit beginnen und besten Erfolg wünschend, zeichne hochachtungs- voll Adressenverlag C. Schmedes, WilmerSdorf-Berlin." Wir wollen ausdrücklich hervorheben, daß als Sitz des Adressenverlages C. Schmedes in dem ersten Brief Fichtenau  , in dem zweiten Brief Wilmersdorf   bezeichnet ist, daß aber beide Briefe in Wilmersdorf  zur Post gegeben worden sind. Es ist möglich, daß Schmedes das Feld seiner Tätigkeit von Fichtenau   nach Wilmersdorf   verlegt hat, aber noch alte, im voraus fertiggestellte Briefe aufbraucht. Höchst einfach ist, wie man sieht, auch das Verfahren dieses Adressenverlag C. Schmedes". Er dreht aber die Sache um. indem er sich erbietet, durch den von ihm zu beziehenden Prospekt die Uebersendung der Adressen von erwerbsuchenden Personen an arbeitvergebende Firmen zu vermitteln. Der Hauptverdienst- findende kann auch hier wieder der Mann sein, der den Prospekt liefern will. Sicher sind ihm schon die 1,40 M., die er als Erstes einfordert, ehe er verrät, worin dieganz neuartige Nebenbeschäfti- gung" besteht. Nebenverdien st suchende werden gut tun, sein Anerbieten ebenso zu behandeln, wie alle derartigen. Der beste Rat, den man dv geben kann, heißt:Taschen zul" Eine neue dreistellige Straßenbahnnummer führt die Große Berliner Straßenbahn am 22. Juli ein. Die Hälfte der Wagen der Linie 38, die von der Pappelallce kommt, geht jetzt bis Witz- leben. Der andere Teil endigt an der Leibnizstratze. Dieser letztere Teil wird unter der neuen Nummer 133 durch die Kant- und Wilmersdorfer Straße   sowie über den Stuttgarter Platz bis in die Kaiser-Friedrichstraße weitergeführt. Auch der Endpunkt der Linie Z wird vom Stuttgarter Platz nach der neuen Abfahrt- stelle in der Kaiser-Friedrichstraße verlegt. Der Betrieb von TVi Minuten auf der Linie 33 wird mit der Eröffnung der Linie 133 von der Leibniz- bis zur Wilmersdorfer Straße   ausgedehnt. Auch die Fahrpläne der Linien 40, 54 und III werden dem der Linie 133 angepatzt. Die in Berlin   zu Besuch weilenden englischen Studenten be- sichtigten am Mittwoch das Asyl für Obdachlose in der Wesen- straße mit großem Interesse. von einemKlub der Erfolg-Erringer" erfahren wir durch ein paar merkwürdige Schriftstucke, die uns zur Verfügung gestellt worden sind.Segno-Succeß-Club, G. m. b. H." ist der offizielle Titel dieser sonderbaren Vereinigung, von der wir einstweilen nicht mehr wissen als das. was auf dem Papier steht. Ein Werbebrief, der dem Empfänger ohne sein Zutun übersandt wurde, trägt am Kops die Angabe, daß der Segno-Succeß-Club" seinStammhaus" in Los Angeles   habe und auch Bureaus in Moskau   und in Berlin  (Dessauer Straße 28/29) unterhalte. AlsDirektor" ist A. Victor Segno angegeben und unterzeichnet. Folgendermaßen lautet der Brief, den mancher auf den ersten Blick nur amüsant finden wird: Sehr geehrter Herr! Sie sind uns von befreundeter Seite, einem Mitglied unseres Clubs, als rechffchaffen. ehrgeizig, energisch und dahin strebend, geistige und finanzielle Erfolge zu erlangen, empfohlen worden. Seinem Wunsche gemäß ge- statten wir unS, auch Ihnen unser Interesse zuzuwenden. Wenn Sic Erfolge zu erzielen wünschen, können wir Ihnen die Wege zeigen. Möchten Sie Ihre Stellung verbessern. Ihre Geschäfte günstiger gestalten, Ihre Talente entwickeln oder einen höheren gesellschaftlichen Rang einnehmen wollen, so können die Mit- glirder unseres Clubs ihren vereinten, geistigen Einfluß zu Ihren Gunsten ausüben und Ihnen zur Erfüllung Ihrer Wünsche verhelfen. Lesen Sie die beifolgende BroschüreDer Weg zum Erfolg" aufmerksam durch, denn sie erklärt, worin der Wer! des Zusammenwirkens der Clubmitglieder zum Besten der Menschheit besteht. Wir wünschen, daß sich strebsame Menschen, die der Hilfe bedürfen, unseren taufenden erfolgreichen Mit- gliedern anschließen, um an dem großen Unternehmen den Mißerfolg in Erfolg umzuwandeln teilzunehmen. Haben wir die richtige Auskunft erhalten, so sind auch Sie, auch wenn Sie der Hilfe dieses Clubs selbst bedürftig sind, dazu geeignet, an- deren denselben geistigen Einfluß, die gleiche Hilfe zuzuwenden, die Sie selbst von den anderen Mitgliedern empfangen. Damit Sie sich von der Fähigkeit der Mitglieder unseres Clubs über- zeugen können und Gelegenheit haben, die Kraft Ihrer eigenen geistigen Macht zu prüfen, machen wir Ihnen das besondere Anerbieten, eine Mitgliedschaft für zwei Monate gegen einen Beitrag von 5 M. oder für ein Jahr bei 25 M. Bertrag zu er- werben. In beiden Fällen erhalten Sie alle Belehrungen sowie die Vorschriften für die täglichen Erfolgsübungen mitgeliefert. Wenn Sie von diesem Sonderangebot Gebrauch machen wollen, so müßten Sie sich sofort dazu entschließen. Wir möchten gleich hier betonen, daß die Auskünfte, die wir Ihnen geben, und die Vorteile, die Sie während der zwei Monate erzielen werden, für Sie von weit größerem Wert sein dürften, als der Betrag, den Sie als Beitrag zu zahlen haben. In der Hoffnung, Sie bald zum Nutzen Ihres eigenen Erfolges und Glückes zu unseren Clubmitgliedcrn zählen zu dürfen, zeichnen wir hochachtungsvoll Segno-Succeß-Club, G. m. b. H.. A. Victor Segno, Direktor. PS. Wir haben Mitglieder in allen Ländern der Wvlt. Sie bilden einen Kreis um die ganze Erde. Unsere Belehrungen und Korrespondenzen geben wir auf Wunfch auch in englischer, fran- zösischer, spanischer, russischer und italienischer Sprache." Die erwähnte BroschüreDer Weg zum Glück" ist uns nicht vorgelegt worden, so daß wir uns nicht darüber belehren können, wie die Klubmitglieder ihrenvereinten geistigen Einfluß" aus- üben undzum Besten der Menschheit" zusammenwirken. Auf Exklusivität" scheint derSegno-Succeß-Club" nicht zu halten, vielmehr scheint ihm sehr daran zu liegen, daß recht vielean dem großen U n te r n eh m e n, de n M i ß er fo l g in Er- folg umzuwandeln, teilnehmen". Das schließen wir aus einem Zirkular, das durch ein besonderes Lockmittel zur Be- teiligung und Mitgliedschaftsanmeldung zu animieren sucht. An- gekündigt wird darin, daß jedes 25. Mitglied jeder Beitretende, dessen Beitrittsnummer auf 25, 50, 75 oder 00 endet eine Gratismitgliedschaft erhalten soll. Das Zirkular sagt: Benutzen Sie die Gelegenheit, einem Club beizutreten, der Sie glücklich machen und Ihnen helfen wird, Erfolge zu erzielen. Um einer größeren Anzahl des geschätzten deutschen   Publikums die wunderbaren Kräfte dieses Clubs bekannt zu machen, wollen wir aber nur für beschränkte Zeit eine Mitgliedschaft jeder 25. Person, die dem Club beitritt, vollständig kostenlos überlassen. Wenn Sie Glück haben, so werden Sie eine solche Mitgliedschaft gewinnen und noch glücklicher und erfolgreicher werden. Ist Ihnen das Glück jetzt nicht hold, so sollten Sie um so mehr ein Mitglied dieses Clubs der Erfolg-Erringer werden, denn dadurch können Sie eine Stütze finden, um glücklich zu werden und Ihre Herzenswünsche erfüllt zu sehen. Mehr als 100 000 Mitglieder in allen Ländern der Welt können seine wunderbaren Kräfte be- stätigen." Es folgt dann eine lange Auseinandersetzung darüber, was' man tun muß, umfür eine Gratismitgliedschaft in Frage zu kommen". Zunächst muß man zahlendes Mitglied wer- den und Geld schicken, entweder 5 M. für zwei Monate oder 25 M. für ein volles Jahr. Das Zirkular bezeichnet es als ratsam", womöglichgleich den Betrag für ein volles Jahr" ein- zusenden. Jedem 2 5. Mitglied werde das Geldsofort zurückgeschickt" werden. Das Gratismitglied habe aber die- selben Rechte, wie die zahlenden Mitglieder. Es erhalte ebenso wie diese z. B. dietäglichen Verhaltungsmaßregeln zur Erlau- gung von Erfolgen". Das Zirkulär schließt: Machen Sie sich über Ihr Glück keine Kopfschmerzen, son- dern senden Sie uns Ihre Bewerbung noch heute ein, damit unser Club damit beginnen kann, Sie erfolgreich und glücklich zu machen. Sie könnten gewinnen, wenn Sie den Versuch machen. Wollen Sie versuchen?" Na, wer willsl? Zur Ermutigung der Mutlosen sind in einer Liste einige Personen aufgezählt, denen in letzter Zeit eine Gratismitgliedschaft gewährt worden sei. Genannt werden aus Deutschland  : Artur Zemisch, Braunschweig  , Elms- straße 42; Karl Nehring, Glogau  , Kasernenstr. 8; K. Rolle" jr., Dresden   24, Postlagcrkarte 13; A. Krzisa, Förster, Großgartach  bei Heilbronn   a. N.; Joh. Swart, Zimmermeister, Fort Schaar bei Rüstringen   in Oldenburg  : Eduard Wuttig, Licgnit�Jauer Straße 88: Rudolf Schriever, Weyer  (Rheinland  ) 63: M. Schumacher, Lehrer, Siegburg  (Rheinland  ), Jakobftr. 0; Max Gerstenberg, Schwelm   i. W., Prinzenstr. 22; H. Hubert, Dampfdrescherei, Haus. sömmern bei Tennstedt   i. Th.  ; Jos. Mengerath, Aachen  , Jülicher Straße 226 p: Fritz Ulbrich, Torgau   a. E., Wittenberger Straße 12; f ermann Fischer, Eichberg b. Schildau   a. Bober: Carl Augstein, rankfurt a. M.-Bockenheim  , Kaufungerstr. 13; Franz Meißner, Rittergut Adendorf b. Friedeburg   a. S. Kennt einer einen dieser Namen? Man möchte doch sehen, wem diewunderbaren Kräfte" desSegno-Succeß-Club" schon Erfolg und Erfüllung seiner Wünsche gebracht haben. Schon während der ersten zwei Monate soll?]a mehr als für 5 M. sein. Schade, daß aus Berlin   und Umgegend kein einziger Erfolgsucher in der Liste steht! Wir hätten ihn unS gern aus der Nähe besehen. Haben die Groß-Berliner bei dem Rennen um die Gratismitgliedschaft so wenig Glück gehabt? Oder hat ihnen zur Riskierung der 5 M. von vornherein der Mut gefehlt?_ Die Gedenktafel an falscher Stelle. Im April dieses Jahre? war zu Ehren des Schrifistellers Berlhold Auerbach eine Gedenktafel an dem Haufe Hohenzollernftr. 18 angebracht worden. Es hat sich jetzt herausgestellt, daß infolge irriümlicher Angaben die Tafel nicht an dem richtigen Haute angebracht worden ist. Auerbach hat bei seinem Tode Hoheuzollcrnstr. 10 gewohnt. Dieses HauS trägt jetzt die Nummer 15. Es find Verhandlungen eingeleitet, um die Ge« denktafel an die richtige Stelle zu setzen. Bon den städtischen Wasserwerken wurden nach Berlin   und den an das städtische Rohrnetz angeschlossenen Vororten(Treptow  , Stralau. Nieder-Schöneweide  , und Weißensee  ) in der Woche vom 8. bis 14. Juli d. I. 1 748 657 Kubikmeter Wasser gegen 1 672 949 Kubikmeter in der gleichen Zeit des Vorjahres geliefert. Am Sonnabend voriger Woche(13. Juli) war der höchste Tages- verbrauch mit 296 881 Kubikmeter zu verzeichnen. Im Jahre 1911 entfiel der größte Wochenkonsum nicht auf den Juli, sondern auf die Zeit vom 7. bis 13. August fmit 1986 444 Kubikmeter, wovon 308 422 Kubikmeter am 12. August verbraucht wurden. Die Höchst- Produktion des Vorjahres fand jedoch am 31. Juli statt mit 308 773 Kubikmeter. Selbstmord im Grunewald. In der Nähe des ForsthauseS Eichkamp fanden spielende Kinder die Leiche eines unbekannten jungen Mannes im Grase liegend auf. Sie benachrichtigten sofort das zuständige Polizeirevier, welches durch einen dorthin ge- sandten Beamten feststellen ließ, daß der etwa 23 Jahre alte Mann durch Selbstmord seinem Leben ein Ende gemacht hatte. Er hatte sich mit einem Revolver einen tödlichen Schuß in die rechte Schläfe gejagt. Der Unbekannte ist etwa 1,65 Meter groß, mit grauem Jackett, schwarz-weiß gestreifter Hose und Weste, blauer Krawatte und Lackstiefeln bekleidet. Ein bei dem Toten vorge- fundenes Taschentuch zeigte die Buchstaben C. M. Neben ihm lag ein weißer Strohhut und ein glatter Spazierstock mit Messing- griff. Die Leiche wurde nach der Friedhofshalle in Schildhorn geschafft. Wegen Berlibung eines Sittlichkeitsattentats gegen ein drei- zehnjähriges Schulmädchen wurde von der Schöneberger Kriminal- Polizei der in der Bahnstraße zu Schöneberg   ein Geschäftslokal be- sitzende Kaufmann D.. der italienischer Nationalität ist, festge- nommen. Nach Aussage Oes Mädchens hat der Kaufmann sie unter dem Versprechen, ihr Naschwerk zu schenken, in das hinter dem Laden befindliche Wohnzimmer gelockt und sie hier vergewaltigt. Infolge der Hilfeschreie der Kleiner, eilten Nachbarsleute herbei und sorgten für die Festnahme des Täters. Dieser bestreitet, daß er irgendwelche Gewalt angewendet habe; das Mädchen fei im Gegenteil aus eigenem Antriebe, ganz freiwillig zu ihm in de»