Einzelbild herunterladen
 

nicht eine Gleichgültigkeit der beiden Begriffe: Ser Tod setzt das Leben voraus, und doch dürfte es selbst der reformistischen Dialektik schwer fallen, zu beweisen, daß darum Tod und Leben ein und das­selbe sind.

Sympathisch berührt die Aufforderung an die noch in der Partei verweilenden Reformisten, nicht als geduldet" zu bleiben. Daß die Revolutionären jahrelang als Geduldete blieben, finden die Herren selbstverständlich, daß man sie in der Presse mundtot machte, sie verhöhnte und begeiferte, das war nur recht und billig. Gehörten sie doch, wie im offiziellen Organ des Reformismus zu lesen stand, zu den mindergebildeten Schichten der Partei". Für die war es noch fast zu viel Ehre, in der eigenen Partei geduldet zu werden!

nisation find die militärischen Gesetze und Verfügungen; 4. Wer nicht zur Armee gehört, wird nicht zugelassen; 5. Die Zentralstelle soll dafür sorgen, daß in allen Maßnahmen Einheitlichkeit herrscht; soll ferner prüfen, was zum Wohl des Vaterlandes notwendig ist und dies verwirklichen usw.

Politische Ueberlicht.

Berlin  , den 24. Juli 1912.

Gummiknüppel im Bergarbeiterstreik.

Im Bergarbeiterstreik dieses Frühjahres sind wiederholt und ungestraft Angriffe von Arbeitswilligen auf Streifende Den ganzen echten Reformismus mit seiner philanthropischen erfolgt. Proletarierinnen, die Streifbrechern ein berechtigtes Psychologie finden wir in den Schlußworten wieder, wo von dem Pfui! zuriefen, sind mit Gefängnis bestraft worden. Aber Gebäude die Rede ist, das für das seelische und leibliche Heil der von Ahndungen roher Gewaltakte auf Streifende hört man Arbeiter errichtet werden soll, die die Reformisten befreien wollen. nichts. Wie tätliche Uebergriffe von Streifbrechern geradezu Schon Wilton wußte, daß man Ketten nicht von außen brechen provoziert werden, geht daraus hervor, daß nicht nur mili­tann": jeder kann nur sich selbst befreien. Die Reformisten allein tärischer Schuh" aufgeboten ward, sondern die Streik. haben das Rezept, daß sie instand seßt, Freiheit zu verschenken. brecher, insbesondere Beamten, von ihren Unternehmern mit Sie revolutionieren durch Anpassung und befreien in Stellver- Waffen versehen worden sind. So wird uns berichtet, daß die tretung, was will man mehr? ,, Essener Steinkohlenbergwerfe A.-G." und die Man muß hoffen, daß der Lockruf der neuen Partei recht viele Gelsenkirchener Bergwerks- A.-G. im Früh Ohren finde. Auf die Art können die Reformisten dem proletarischen jahr 1912 während des Streits im Ruhrrevier zusammen Sozialismus einen leßten, großen Dienst erweisen. Eine Beit- etwa 1000 Gummifnüppel bezogen haben. Das lang kurierte die Medizin allgemeine Blutvergiftungen durch künst- Gelsenkirchener   Unternehmen steht unter der Herrschaft des liches Hervorrufen lokaler Entzündungsherde: man nannte das bekannten Zechenherrn Emil Kirdorf  , von dessen Ma­Firationsabzeffe; einen solchen Fixationsabzes könnte die refor- nieren gegen Arbeiter nachgerade genug bekannt ist. Nach mistische Partei für den proletarischen Reformismus Italiens   be- der Zahl der Gummiknüppel, von denen auf jede Gesellschaft deuten. Sie könnte und sollte all die Individuen in ihre Reihen mehrere Hundert entfallen, muß eine recht ausgiebige Be­rufen, die sich den Massen zu fremd fühlen, um unter ihnen waffnung der Angestellten dieser Betriebe stattgefunden haben. zu wirken, aber es gut genug meinen, für die Massen etwas tun Denn daß die privaten Unternehmungen die Knüppel gar zu wollen. Durch ein Mißverständnis haben sich diese Leute guten an die Vigilanten der Polizei gratis geliefert hätten, Willens in unsere Reihen berirrt. Die neue reformistische Partei halten wir für wenig wahrscheinlich. ist ihr normaler Wirkungsfreis. Und außerdem: von wieviel Strebertum tann uns nicht eine Partei befreien, die die Eroberung der Regierung auf ihre Fahne schreibt? Das Manifest hat durch aus den Ton einer Konkurrenzanpreisung: wir glauben nicht, daß die sozialistische Partei Lust hat, mit diesen Männern der Zu­funft" zu konkurrieren.

Der Krieg.

Die ersten Maßnahmen des neuen türkischen Kabinetts. Konstantinopel  , 24. Juli. Die Ernennung des Staatsrates Damad Scheris zum Arbeitsminister und des früheren Botschafters Reschid Pascha zum Handels- und Landwirtschaftsminister ist gestern amtlich veröffentlicht worden. Die Regierung hat allen al bani schen Behörden bereits den Befehl, sofort alle triegeri­schen Unternehmungen einzustellen, zugehen lassen. Das Ministerium der Posten und Telegraphen wurde dem in Aegypten   das gleiche Amt bekleidenden Minister Saba- Pascha ange= boten, der aber noch nicht geantwortet hat. Die Regierung trifft die zur Aufrechterhaltung der Ordnung notwendigen Maßnahmen. Alle Chefs der Polizeiftationen sind durch Offisiere er setzt und der Offiziersrat ist mit der Ueberwachung der Ordnung betraut worden. Ein Oberstleutnant ist zum Generaldirektor der Polizei und zum Gendarmerie- Kommandanten ernannt worden. Der Plakkommandant von Konstantinopel   ist durch einen anderen ersetzt worden. Ein Rundschreiben des Großwesire teilt den Pro tinzbehörden die Ernennung des Kabinetts mit und betont die Not­wendigkeit, die Einigkeit der Rassen zu befestigen, der Bevölkerung den Genuß von Gleichheit und Gerechtigkeit zu gewährleisten und die Privilegien der Ausländer gemäß den Kapitulationen zu sichern. Der Ministerrat beschloß die Aufhebung des Be­lagerungszustandes über Konstantinopel  , der seit drei Jahren besteht. Außerdem soll eine Amnestie erlassen wer­den. Ueber die Auflösung des Parlaments ist sich der Ministerrat noch nicht schlüssig geworden. Drei Offiziere und zwölf Soldaten, die nach ihrer Desertion in Monastir   gefangen genommen und in Konstantinopel   interniert waren, sind freigelassen

worden.

Das Verhalten des jungtürkischen Komitees. Konstantinopel  , 24. Juli. Der Nationaltag ist ohne Störung verlaufen. Das jungtürkische Komitee hat an seine Klubs ein Rundschreiben gesandt, das besagt, die aussprechen, wenn das Programm des Kabinetts den Grund­fäßen der Partei, besonders in der Frage der Bentralisation, ent­spräche. Die Kammer gegen Ahmed Rifa. Konstantinopel  , 24. Juli. Die Kammer hat heute mit 94 gegen 14 Stimmen cinem Antrag des albanischen Deputierten Sureya angenommen, der verlangt, daß eine Untersuchung über die angebliche Beseitigung verschiedener Gegenstände aus dem Bureau des Kammerpräsidenten durch den früheren Präsi­denten Ahmed Risa eingeleitet wird. Die Kammer beschloß, nicht eine parlamentarische Kommission, sondern die Quästoren mit der Untersuchung zu betrauen. Der Wert der fehlenden Gegenstände übersteigt angeblich eine Million Frant.

Partei werde dem neuen Kabinett ihr Vertrauen

-

bas Einreißen religiöser 2auheit erachtet werden wird. Daß die Entscheidung der zu Fulda   ver­sammelten Bischöfe für die Kurie eine Ueberraschung bringen wird, ist ausgeschlossen. Dennt sie dürfte durch die Erfahrungen der jüngsten Zeit gewißigt, vor allem dafür sorgen, daß die woh!- temperierte Stimmung, die für das Gelingen der Fuldaer Be­schlüsse notwendig ist, nicht durch den kölnfeindlichen Eifer der Bischöfe von Breslau   und Trier   unliebsam gestört werde. Der 7. August darf nicht den Abschnitt einer Entwickelung der Gewerkschaftsfrage, sondern er muß ihren zum mindesten theoretischen Abschluß bringen. Daß bei dieser theoretischen Lösung die Berliner   Richtung mit ihren reinfonfessionellen Grund­sägen besser abschneiden wird als die Kölner  , steht für Kenner der Verhältnisse heute schon außer 8 weifel. Doch darf die Kölner   Nichtung und mit ihr die katholischen Arbeiter und Arbeiterverbände, die der christlichen Gewerkschaftsbewegung nahe stehen, mit Bestimmtheit darauf rechnen, daß die Pille der moraltheologischen Ablehnung des Gewerkschaftsprinzips, wie sie ihnen von der Fuldaer Kon­ferenz verabreicht werden wird, mit einer tröstlich starken Dosis Buders, im gegebenen Falle mit dem Ausspruch praktischer Duldung und Anerkennung umgeben sein wird. Db den Ber liner Fachabteilungen dieser moraltheologische Sieg, der ihrer wartet, sehr auf die Strümpfe helfen wird, erscheint fraglich. Denn wenn die bis jetzt noch beargwöhnte Mitgliedschaft bei einer christlichen Gewerkschaft in Zukunft für katholische Arbeiter als un­bedenklich zu gelten hat, so wird der Gott, der nach dem alten Frizz mit den stärkern Bataillonen ist, auch mit den stärkern Kassen der christlichen Gewerkschaften sein."

"

Was unsere Panzerplattenpatrioten sagen. Unsere Panzerplattenpatrioten folgern aus dem eng­lischen Wettrüsten natürlich nicht, daß es doch wohl ver­nünftiger gewesen wäre, wenn Deutschland   auf seine Flotten­Nicht uninteressant an der ganzen Gummiknüppelbewaff- novelle verzichtet hätte, sondern sie meinen, daß nun auch nung ist auch der Name des Lieferanten. Wenn wir recht wieder Deutschland   rascher rüsten müsse! Die" Post" unterrichtet sind, hat das Warenhaus der deutschen   Offiziere, schlägt vor, daß Deutschland   das dritte Linienschiff der der Deutsche Offiziersverein"( Armee legten Flottennovelle, dessen Bauzeit noch nicht festgelegt war, Marine- Haus) in Berlin   die Essener und Gelsen- nun gleichfalls in das Bauprogramm 1912-1917 firchener Arbeitswilligen" mit den Knüppeln versehen. Die einbeziehen solle. Und die Berliner   Neuesten Nach­aus den Steuern des Volkes bezahlten Offiziere führen nicht richten" geben zwar zu, daß, selbst wenn durch Englands nur die Mannschaften gegen Proletarier, die um Brot und vermehrtes Flottenbauen das Bauverhältnis zwischen Deutsch­Kultur fämpfen, sie sind auch wirtschaftlich an der Nieder- land und England sich von 1: 1,6 auf 1: 1,75 verschieben fnüppelung der Ausständigen interessiert. Der Offiziers- werde, Deutschland   dann immer noch beträchtlich Haus" geht es feit aufhole", aber sie halten es doch für fraglich, ob England genossenschaft Armee Marine langem schon recht schlecht. War vielleicht diese Lieferung das Verhältnis auch hätte aufrecht erhalten können, wenn ein Mittel, den leeren Kaffen ein wenig aufzuhelfen? Und wir sogleich zu dem Bautempo von jährlich drei wollte man dabei gar den§ 8 Abfaz 5 des Genossenschafts- Schiffen übergegangen wären." Denn England habe auch gefeges übersehen haben, der vorschreibt, daß nur an Mit- große soziale Lasten zu tragen und sei dadurch verhindert, allzu große Aufwendungen für seine Flotte zu machen. Man glieder verkauft werden darf? werde also gut tun, das bei künftigen Vorlagen zu beherzigen! Unsere Rüstungsfanatiker und Flotteninteressenten harren also bereits wieder zuversichtlichst tünftiger Marinevor­lagen!

11

-

-

Gute Beziehungen.

"

"

Klerikale Einfaltspinsel.

Zum modernen Geschäft gehört Reklame. Rein mit der Zeit fortgeschrittener" Rapitalist fann fie entbehren. Schon hat sich eine eigene Wissenschaft der Reflame entwickelt. Sie lehrt, daß man auch das Aesthetische und Geschmackvolle bei allem Radau nicht vernach lässigen dürfe. Man ist versucht, die Leiter der Hamburg  - Amerika­des Lloyd daran zu erinnern, Wenn man die Es packt die Herren direkt der Uebermut!"- so schreibt ents Linie und Enthüllungen" der Hamburger Zeitschrift" über die rüstet die Essener Volkszeitung", indem sie anknüpfend an die neuen zur faiserlichen Familie Meldung von der Gründung der Aktiengesellschaft Lindenhaus" Beziehungen dieser Gesellschaften zur Regierung durchblättert. So hat es der Nord- und dem Ankauf eines Hauses für den Vorwärts" fabelt. Sie für geschmackvoll gehalten, den Kronprinzen- erzählt von den Bildern der letzten Nummer der Neuen Welt", von deutsche Lloyd findern als Weihnachtsgeschenk den Querschnitt eines Dampfers zu denen das eine das stallähnliche Theater in Graudenz  , das andere senden. Und die Hapag stellt dem Kaiser auf ihren großen Ver- das neue Gebäude der Volkswacht" in Bielefeld   darstellte. Dazu gnügungsdampfern für jede Fahrt zwölf Freiplätze zur Verfügung. meint das Blatt: Den also Begnadeten wird dann freie Fahrt, Speise und Trant und selbst Porti für Briefe und Telegramme geschenkt.

und

Wie freigebig doch diese Erwerbsgesellschaften sein können! Kommt diese Freigebigkeit ihnen oft teuer zu stehen? Der Lloyd hat darin eine teure" Erfahrung gemacht: Se. Exzellenz Herr b. Tirpig ließ auf Anerbieten des Lloyd einen nach Amerika   be­stimmten Dampfer den Umweg über Sardinien   nehmen, um auf seine sardinische Befizung zu gelangen. Das Schiff war mit seinem Tiefgang für diese Gewässer nicht gebaut, strandete dort und mußte als rad für etwa 80 000 m. Losgeschlagen werden.

"

Schön, man fann sichs eben leisten, und wenn den Leuten in Dstelbien die zusammengescharrten Arbeitergroschen zur Ber­fügung ständen, dann könnten sie auch stattliche, architektonisch wundervoll gegliederte Gebäude", statt der bescheidenen, den Steuerverhältnissen Rechnung tragenden Häuser hinstellen, wer den Geldsack hat, kann die Kulturarbeit, von der der Vorwärts" spricht, mühelos leisten. Das haben mittlerweile die Führer der hungernden Broletarier" auch gelernt und machen sich über ärm liche Sterbliche lustig."

"

Es handelt sich bei den Bildern der Neuen Welt" durchaus nicht um ein Lustigmachen", sondern um die Darstellung tief im Wesen der heutigen Gesellschaft begründeter Tatsachen.

in Schiffahrtstreifen ein Ministerialdirektor im Reichsamt des Innern Noch unangenehmer wird man von der Mitteilung berührt, daß Der Junker schleppt sein Geld viel lieber während der großen der nicht üblichen Behandlung vertraulicher Schreiben be- Landwirtschaftswoche in die Berliner   Friedrichstraße, als daß er es zichtigt wird; daß ein Ministerialdezernent Unterredungen mit den zur Unterhaltung eines Musentempels hergibt. Die Lohnpolitik Worten unterbrochen haben soll: Ja, was sagt denn Ballin dazu? der Ostelbier sorgt dafür, daß die breiten Boltsmassen im Junker­Es handelt sich um Schiffahrtsangelegenheiten, und da ist es besser, land nicht daran denken können, ein Theater zu besuchen. So mag sich von vornherein über Ballins Meinung zu orientieren." es kommen, daß der Kreis der an einem würdigen Theater inter­

werden tönnte

Die Bevorzugung gewisser großindustrieller Streise durch die effierten Graudenzer ziemlich flein ist. Die Steuerlast der Junker Regierung wird auch sonst geübt. So behauptet die Zeitschrift", ist jedenfalls nicht das Hindernis, denn von einem ganz kleinen Teil daß eine nach der Baht ihrer Arbeiter und ihrer finanziellen Er- der Summen, um die das Junkertum jahrein, jahraus den Staat trägnisse mit an an erster Stelle stehende Firma bei ihren Aus- betrügt, könnte manches Theater gebaut und unterhalten werden. landsgeschäften es sorgsam vermeidet, die deutsche Regierung von Die Weltanschauung des Proletariats bedingt sein Streben dem neugeplanten Geschäft wissen zu lassen, weil die deutsche nach Gutem, Schönem, und veranlaßt es, auch in seinen Diplomatie aufmerksam und Bauwerken nicht nur den Anforderungen der Gesundheit zu ent diese Aufmerksamkeit nur Krupp zugute tommen sprechen, sondern darüber hinaus ein solches Bauwerk als den Re­würde". Die Schichauwverft stand mit der russischen Regierung in präsentanten einer sieghaft aufsteigenden Bewegung erscheinen zu Beziehung, war aber bald höchst erstaunt zu hören, daß dem Baren lassen. Auch in Bielefeld   ist dieses Ziel mit durchaus einfachen bon deutscher prononciertester Stelle nabe- Mitteln, ohne jede Prahlerei, erreicht worden. Dabei ist das Werk groß gelegt worden war, doch auch Versuche mit der Krupp  - geworden durch die Opferwilligkeit der Arbeiter, während das Essener Zentrumsblatt, dessen Besiger rund 200 000 Mart Einkommen fchen Germaniawerft zu machen"! versteuert, seinen Geschäftspalast nur der Dummheit breiter Volks­massen verdankt.

Die Fuldaer Bischofskonferenz und die christlichen

Gewerkschaften.

Ein Manifest der Militärliga. Konstantinopel  , 24. Juli. Die Offiziere der Militärliga haben ein Manifest erlassen, das zunächst die Schäden des alten Re­gimes hervorhebt, welche die Revolution von 1908 hervorriefen, fo­Nun haben die Norddeutsche Allgemeine Zeitung" und die dann die konstitutionelle Verfassung verherrlicht und die Ursachen der gegenwärtigen Krisis untersucht. Das Manifest erklärt, alles Herren Ballin und Heinkemann wieder das Wort. Sie werden un Uebel komme davon, daß 1. die Offiziere die Stärke der Armee so eher sprechen müssen, je mehr die anklagende Zeitschrift" ihre bei den Wahlen mißbrauchten; 2. daß Offiziere, ohne daß eine Beteuerung, nichts zu erfinden", durch genaue Angaben von Namen, Force majeure borgelegen hätte, in Bivilstellungen beschäftigt wur- Ort, Zeit und Stunde zu ergänzen verspricht. den; 3. daß Offiziere, die der aktiven Armee angehörten, die Armee berließen, um verantwortliche Delegierte einer Partei zu werden; 4. daß Offiziere regelmäßig die Klubs besuchten und, ohne etwas davon zu verstehen, sich in die Politik der Regierung mischten; Die Fuldaer Bischofskonferenz wird in diesem Jahre zusammentreten, 5. daß sie die Moral der Armee verdarben, um die Ansichten der früher als sonst schon Anfang August Bartei zur Geltung zu bringen; 6. daß Offiziere mit erhöhten Ge- denn gar zu gern möchte man im flerifalen Lager die Ge­hältern verwendet wurden, was eine Störung des kameradschaft- werkschaftsfrage, so gut es geht, erledigen, um die Spannung, lichen Verhältnisses hervorrief; 7. daß viele Offiziere an Stellen die heute die Zentrumspartei   beherrscht, zu beseitigen und dem verwendet wurden, die ihnen nicht zukamen, und die Kriegskaffe Katholikentage   in Aachen  , den man zur größten aller bis­bestahlen; 8. daß sie Gefeße nach ihrem Belieben ausarbeiteten, die herigen katholischen Massendemonstrationen zu gestalten gedenkt, sie dann derart anwandten, wie dies nur bei einer absolutistischen aus dem Wege zu räumen. Regierung möglich ist; 9. daß infolge der Aufhebung der Leziehun= gen der Gendarmerieoffiziere zur Armee die politischen Bestre­bungen in der Armee nicht auszurotten waren; 10. daß an Stelle der Gesetze die persönliche Willfür der einzelnen trat; 11. daß Offiziere, die ihre militärische Verantwortlichkeit billig verkauften, von den politischen Komtees Aufträge annahmen.

Wir stüßen uns auf den Patriotismus aller ottomanischen Offis giere und richten an sie folgendes Programm einer Organisation, bie die oben, erwähnten Mißstände beseitigen soll. 1. Der gesamten Armee wird untersagt, sich mit Politik zu befassen; 2. Die Organi­fation beruht auf der Organisation der Armee; 3. Statut der Orga­

-

-

Ueber die Beratung in Fulda   und deren wahrscheinliches Ergebnis weiß die Köln  . 8tg." mitzuteilen:

Die Frage, ob die katholischen Arbeiter, die Mitglieder der christlichen Gewerkschaften sind, durch die gleichzeitige Mitglied­schaft bei einem fatholischen, fonfessionellen Arbeiterverein hin länglich gegen die seelsorgerlichen Gefahren eines allzu engen Zu­sammengehens mit nichtkatholischen Arbeitern gefeit sind, wird in Fulda   zur Entscheidung stehen. Man wird mit der Annahme nicht fehl gehen, daß diese Frage bejaht werden und daß also die Mitgliedschaft bei einem fatholischen Arbeiterverein als genügende Schuzwehr gegen

Auch ein Versammlungsverbot!

In Rdgnit( Ostpreußen  ) streiken die Arbeiter einer Fabrik. In einer öffentlichen Versammlung sollte Aufklärung über die Ur­fachen des Streits gegeben sowie vor den Hingebrüdern gewarnt werden. Die Abhaltung der Versammlung wurde jedoch verboten. Aus der ausführlichen Begründung" des Werbots durch die Stadt­polizeiverwaltung geben wir folgende Gründe wieder:

"

" Da, wie untenstehend nachgewiesen, Ihr Lokal mit den Be­stimmungen der Polizeiverordnung vom 18. März 1910 über die bauliche Anlage, die innere Einrichtung usw. von öffentlichen Versammlungen nicht im Einklang steht und weil im Hinblick auf den Streit der Brüningschen Arbeiter und der unter der übrigen Arbeiterschaft der Stadt herrschenden Gärung zu der geplanten Versammlung der Andrang von mehreren hundert Personen zu er warten ist, so wird Ihr Lofal für diese Versammlung hiermit polizeilich gesperrt.

Die Durchführung der Sperre wird eventuell durch Polizei­organe erfolgen.

Die Beschaffenheit Ihres Lokals verstößt in folgenden Punkten gegen die erwähnte Polizeiverordnung:

1. Nach§ 67 II ist es erforderlich, daß während der Benutzung des Saales nach Eintritt der Dunkelheit zwei Notlampen brennen, die jedoch nicht mit Mineralölen gespeist werden dürfen. Diese Lampen sind nicht vorhanden.

2. Nach§ 56 1 müssen Ausgangstüren eine Breite von mindestens 1,25 Meter haben, während zwei Ausgangstüren Ihres Lokals nur 0,80 beat. 0,90 Meter breit sind.