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Nr. 184. 29. Jahrgang.

1. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Aus der Partei.

Aus den Organisationen.

Freitag, 9. August 1912.

stellen und die Privatangestelltenfrage auf die Tagesordnung genommen. Die Wahl der Delegierten wird in einer Urabftime des nächsten Parteitages zu sehen." mung vorgenommen.

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Zu dem Stichwahlabkommen mit der fortschrittlichen Volkspartei fag der Kreisfonferenz eine Resolution vor, die jedes Die Genoffen des Wahlkreises Friedberg- Büdingen hielten Stichwahlabkommen mit bürgerlichen Parteien verwirft und sich Reichstagswahl ausspricht. Diese Resolution wurde indes gegen daß das verflossene Jahr rund 500 neue Mitglieder brachte und in der schärfsten Weise gegen das Stichwahlabkommen bei der letzten gleichfalls am Sonntag in Büdesheim ihre Streiskonferenz ab, in der Genosse Busold- Friedberg die Mitteilung machen konnte, die Stimmen der Antragsteller verworfen und dann folgende der Arbeiterpresse ebensoviel neue Abonnenten. Nach sinem Re­Resolution beschlossen:

" Die Kreisfonferenz des Wahlkreises Duisburg- Mülheim- ferate des Genossen Thomas- Frankfurt wurde Anschluß an den Oberhausen   spricht ihr Bedauern darüber aus, daß der Partei- Bezirksbildungsausschuß beschlossen. Die Erhöhung der Beiträge, vorstand sich herbeigelassen hat, beim Stichwahlabkommen mit der wurde abgelehnt. Der Kreisvorstand hatte vorgeschlagen, anstatt 30, in Zukunft 40 Pf. zu erheben. Fortschrittlichen Volkspartei   in 16 Wahlkreisen, in denen unsere Kandidaten mit den Fortschrittlern in Stichwahl standen, den Wahlkampf zu dämpfen". Eine solche Maßnahme muß ver­wirrend wirken und Desorganisation erzeugen und ist deshalb unter allen Umständen zu verwerfen."

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für Reuß ä. 2. fand am Sonntag, den 4. August, in Zeulenroda  Die Generalversammlung des sozialdemokratischen Vereins statt. Aus dem Bericht des Vorsitzenden, Genossen Kiß, ist zu ent­nehmen, daß die Mitgliedersteigerung 23,5 Proz. betrug, von 1393 auf 1717. Die Kassenverhältnisse sind ebenfalls erfreulich. Die Gesamtabrechnung der Haupt- und Ortsgruppentassen betrug in Einnahmen und Ausgaben 14 829,38 M., Kassenbestände am 30. Juni 1912 2007,85 M. Die Reußische Volkszeitung" hat einen Abon nentenstand von 4100. Nach Referaten der Genossen& e u stel und Nach Referaten über die Reichs- und die Landtagswahlen wurde Genosse Busold wieder als Kandidat für den Reichstag aufgestellt. Aiz über die verflossene Landtagswahl und über Organisation Gin Antrag wurde angenommen, der die Annahme von Doppel­und Agitation spricht Genosse Leber über den Parteitag in kandidaturen aus der Welt geschafft wissen will. Als Delegierter Chemnik, wobei es hauptsächlich bei der Beitragserhöhung zu leb haften Auseinandersetzungen kommt. Während Genosse Leber für Ein Antrag, der eine Stellungnahme der Kreiskonferens au nach Chemnitz   wurde Genosse Speer- Friedberg gewählt. die Beitragserhöhung eintritt, ist der Reichstagsabgeordnete Genosse dem vom Parteiporstand veröffentlichten Organisations­Förster ein entschiedener Gegner der Erhöhung. Fast einstimmig it at ut bezweckte, wurde merkwürdigerweise von der Mehrzahl der demokratischen Verein 2473 männliche und 1094 weibliche Mit­Im Wahlkreis Waldenburg  ( Schlesien  ) sind zurzeit im Sozial­wird die Erhöhung der Beiträge von der Generalversammlung ab. Delegierten abgelehnt, so daß diese sehr wichtige Angelegensglieder organisiert. Die Armut der Bevölkerung und der Terror gelehn. Beschlossen wurde, 2 Genossen nach Chemnitz   zu delegieren. heit gar nicht zur Verhandlung tam. Als Kandidaten der Grubenherren sind Hindernisse für die Entwickelung der Or­Eine vollständie Reform in der Zusammensetzung des Kreisbor- für die beiden preußischen Landtagswahlkreise des Duisburg- Mül standes beantragte Genoffe Kiß- Greiz  . Da man fich in vorgeheimer Bezirke wurden die Genossen Hengsbach- Köln und ganisation, die nicht leicht zu nehmen sind. Die Schlesische Berg­rückter Stunde nicht einigen konnte, wurde diese Angelegenheit einer der Parteisekretär Schlucht mann aufgestellt. Teide wurden wacht" hat 15 000 Abonnenten. Aus den Beschlüssen der General­7 gliedrigen Kommission übergeben. auch als Delegierte für den preußischen Landespartei bersammlung ist vor allem der Antrag hervorzuheben, der den tag gewählt. Schließlich wurde dann noch einem Antrage der Parteitag in Chemnitz   auffordert, von einer Erhöhung der Partei­Der sozialdemokratische Verein für Neuß   i. 2. zählt gegen- Filiale Mülheim   und des Kreisvorstandes zugestimmt, wonach beiträge abzusehen, um in den armen Distrikten die Agitation nicht wärtig 6001 Mitglieder, darunter 883 Frauen. Der Abonnenten gegen die Genossen Roes, Laib, Schliester und Sie noch weiter zu erschweren. stand der Reußischen Tribüne" beziffert sich auf 12 000. Die am fötter aus Mülheim   das Ausschlußverfahren eingeleitet Sonntag stattgefundene Generalversammlung befaßte sich mit der werden soll. Ebenso soll das Ausschlußverfahren eingeleitet werden Abänderungsvorschlägen der Reorganisationsfommission Der vor- gegen diejenigen Genossen, die sich weigern, ihren Tagesverdienst geschlagene Par bei ausschuß wurde abgelehnt, statt dessen vom 1. Mai in den Maifeierfonds abzuliefern, obwohl sie nach dem befürwortet die Generalversammlung eine entsprechende Verstär- Jenaer   Beschlusse auf Grund ihres Arbeitsverhältnisses hierzu ver­ung des Parteivorstandes. Die Reichstagsfraktion soll pflichtet wären. bollzählig, aber nur mit beratender, nicht mit beschlie­Bender Stimme zu den Parteitagen zugelassen werden. Die vor geschlagene Erhöhung der Beiträge wurde

nommen.

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Der Sozialdemokratische Verein für den Wahlkreis Minden­Lübbecke hielt am Sonntag seine Generalversammlung in Minden   ab. Da sich aber ein Beamter der Kriminal­polizei zur Ueberwachung eingefunden hatte, der auf Befragen Die drei oftsächsischen Kreise Zittau  , Löbau   und Bauzen erklärte, in höherem Auftrage zu handeln und sich dabei auf Reichs­weisen, troß der dort bestehenden sehr schlechten wirtschaftlichen Bergerichtsentscheibngen berief, wurde die Versammlung, da sie fich hältniffe, eine erfreuliche Mitgliederzunahme auf. Für die nächsten nicht überwachen zu lassen brauchte, vertagt. Gegen das Vorgehen Wahlen ist man in allen drei Kreisen zur Gründung eines Wahl- der Polizei wird er Vorstand Beschwerde führen. Nach einer fonds geschritten. Der Beitrag, der freiwillig ist, beträgt viertel Stunde fonnte die Versamlung ungestört tagen. Der Verein hat jährlich 10 P. Das Stichwaabkommen wurde in den General- im verflossenen Geschäftsjahre seine Mitgliederzahl um 256 ber bersammlungen aller drei Kreise abfällig kritisiert. Auch mit dem mehrt; er zählte am 30. Juni 1912 1398 Mitglieder, darunter Vorgehen des Genossen Ledebour resp. mit der Abhaltung der 82 weibliche, in 24 Ortsgruppen. Zum Parteitage wurde folgender Sonderkonferenz war man nirgends einverstanden. Ueber die Er- Antrag angenommen; weiterung des Parteivorstandes resp. die Bildung eines Parteiaus schusses war man geteilter Meinung.

Auf der am Sonntag abgehaltenen Kreisgeneralversammlung Ses Wahlkreises Kaffel- Melsungen wurde nach einem Referat des Genossen Hauschildt beschlossen, folgende Anträge an den Parteitag zu stellen: 1. die Zahl der Beisiger im Vorstand von zwei auf fünf zu erhöhen; 2. die den Parteiausschuß betreffenden Para­graphen aus der Vorlage der Reorganisationsfommission zu streichen; 3. die Kontrollkommission mit ihren alten Befugnissen weiterhin amtieren zu lassen; 4. einen einheitlichen Wochenbeitrag von 10 resp. 5 Pf. einzuführen; 5. bei Anlage von Parteigeldern möglichst die genossenschaftliche Zentralbank zu berücksichtigen; 6. Die Reichstagsfrattion möge bei paffender Gelegenheit erneut in einem Antrag die Abschaffung der Todesstrafe fordern. Das Stich wahlabkommen mit der Fortschrittlichen Boltapartei wurde als Art politischer Notwendigkeit gebilligt.

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Die Kreiskonferenz des Wahlkreises Duisburg- Mülheim- Dber: hausen fand am Sonntag in Duisburg   Meiderich   statt. Der Kreis war bekanntlich in der berflossenen Reichstagssession durch den Genossen engabach im Reichstag   vertreten, fiel aber bei der lebten Wahl ab. Wie schwer in diesem Wahlkreise Agitation und Organisation sind, ist daran zu ermessen, daß bei rund 3000 Neuaufnahmen in die Parteiorganisation am Schlusse des Geschäftsjahres nur ein Mehr von 441 Stöpfen vorhanden war. Die Parteipresse hat sich gut entwidelt, so daß die Gre richtung einer eigenen Druckerei nicht mehr zu unt gehen war. Der Grundstein wurde vorige Woche gelegt. Bon den angenommenen Anträgen sind zu erwähnen ein Beschluß, der die Kreisleitung berpflichtet, jedem neugewonnenen Grnossen die Broschüre Grundsäße und Forderungen der Sozial­bemokratie" gratis zu liefern. Ferner folgender Antrag:

" Der Parteitag in Chemnitz   wolle beschließen: Der Partei­borstand wird ersucht, in erhöhtem Maße Material für die Agita bion unter den Privatangestellten( Handlungsgehilfen, Techniker, Bureauangestellten) den Parteifunktionären zur Verfügung zu

Kleines feuilleton.

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Kunstverständnis uns nicht zu Hilfe fommen?

" Die Erhöhung des Minimalbeitrages ist abzulehnen, eventuell den Wahlkreisen mit dem Durchschnittseinkommen der Arbeiter unter 1000 m. die Einführung des Beitrages von 40 Pf. freizu stellen."

Ferner tvurde der Schaffung eines Parteiausschusses zuge­stimmt und eine Vertretung darin für den Bezirk Destliches West­falen und lippische Fürstentümer" verlangt. Bum beutschen Parteis tage sowie zum preußischen Parteitage wurde Genosse Libinger delegiert.

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burg  - Lippe   hielt am Sonntag feine Generalversammlung in Der Sozialdemokratische Verein für den Wahlkreis Schaum Stadthagen ab. Die Zahl der Mitglieder ist von 366( bar­unter 6 weibliche) in 11 Ortsgruppen am 30. Juni 1911 auf 837 ( darunter 19 weibliche) in 9 Ortsgruppen am 30. Juni 1912 zurüc gegangen trotz des Fortschrittes in mehreren Orten. Die Schuld liegt an dem schmählich verloren gegangenen Streit der Berg­arbeiter, da in manchen Orten fast sämtliche Mitglieder dem Ver­ein dadurch verloren gingen, daß sie gemaßregelt wurden und ab­wandern mußten. Die Furcht vor, der Bergverwaltung tat ein übriges.

Die Generalversammlung erklärte sich gegen eine Beitrags­erhöhung und für ben vorgeschlagenen Parteiausschuß, für den eine Vertretung für den Bezirk Deftliches Westfalen und lippische Fürstentümer"" gefordert wird.

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Aus dem Reichstagswahlkreise Hanau- Gelnhausen- Orb, der am Sonntag seine Generalversammlung abhielt, wird uns be­richtet, daß das letzte Geschäftsjahr der Organisation einen präch tigen organisatorischen und agitatorischen Erfolg brachte. 575 männliche und 127 weibliche Mitglieder wurden der Organisation zugeführt, so daß der Mitgliederbestand auf 9113 stieg. Die Sozials demokratie hat in drei Städten 15 Abgeordnete und in 29 Land­gemeinden 93 Gemeindevertreter, außerdem 5 Gemeindevorstands­mitglieder. Die Bildungsarbeit und die Jugendbewegung fanden die größte Beachtung und allseitige Unterstüßung. Annähernd 1000 Abonnenten der Arbeiterjugend" sind im Kreise vorhanden, ferner ist die Zahl der eigenen Bibliotheken in den Filialen von 22 auf 29 gestiegen. Bum Parteitag in Chemnis referierte Reichs­tagsabgeordneter Genosse och Hanau  . Folgende Anträge wurden angenomen:

Bu§ 7 Absaz 2 bes Statuts: Die gesamte Reichstagsfraktion ist zur Teilnahme am Parteitag berechtigt, doch nur mit be­ratender Stimme, soweit nicht ihre Mitglieder durch die Organis sation delegiert sind.

Bu§ 14 des Statuts: Der Parteivorstand ist durch die Wahl bon mindestens fünf weiteren unbesoldeten Beisitzern zu ber­stärken. Die Wahl sämtlicher Beisitzer erfolgt wie bei den übrigen Vorstandsmitgliedern durch den Parteitag.

§ 19 Abfab 3( Bezirksversammlungen) bleibt bestehen, Der vorgeschlagene Parteiausschuß ist abzulehnen. Der Parteitag wolle beschließen: Der Parteivorstand wird beauftragt, sich mit der Generalfommission der Gewerkschaften zu verständigen, um zu Beginn des nächsten Jahres eine allge meine Bewegung zum Ausbau unserer Arbeiterschutzgesetzgebung

anzuregen.

Bu Delegierten auf den Parteitag wurden gewählt die Ge­Wachenbuchen und Sehberger Orb. Für den Preußaudag noffen Dißmann Hanau, Zander Bodenheim, Dieß wurden bestimmt die Genossen Schuls- Entheim und Schnell.

bacher Hanau  .

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Parteiliteratur. Im Verlag der Wiener Wolfsbuch  Der Wiener Hoch handlung ist soeben erschienen berrats prozeß". Es ist der Bericht über die Schwurgerichts­berhandlung gegen Andreas Scheu, Heinrich Oberwinder, Johann Most   und Genossen, welchen Seinrich Scheu neu herausgegeben hat, der einft mit seinen beiden Brüdern in der ersten Linie unserer Arbeiterbewegung stand. Die Veröffentlichung macht ein wichtiges Quellenwerk zur Geschichte der Anfänge der österreichischen Arbeiterbewegung wieder zugänglich und wird schon wegen der angeklagten Personen, die auch in der deutschen Be wegung eine Rolle gespielt haben, in Deutschland   großem Interesse begegnen. Das Buch gewinnt dadurch sehr an Wert, daß Genosse Sarl Renner in einer ausführlichen Einleitung und in einem Nach­wort einen Abriß der politischen und sozialen Entwickelung Desterreichs bon 1848 bis 1907 gibt. Das elegant ausgestattete Werk umfaßt 870 Seiten und tostet gebunden 7 M. Es ist auch in 27 Lieferungen a 20 Pf. zu beziehen. Polizeiliches, Gerichtliches ufw.

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Der Reichstagswahlkreis Wiesbaden- Rheingau hielt am Sonne tag seine Generalversammlung in Wiesbaden   ab. Die Mitglieder zahl stieg von 1501 auf 2006. Der wichtigste Schritt war die An­ftellung eines eigenen Parteisekretärs und die beschlossene Umge­staltung der Frankfurter Voltsstimme", die bisher im Kreise ge­lesen wurde, in ein Wiesbadener   Lokalblatt, das ab 1. Oktober erscheinen wird. Die Zunahme der Abonnenten hat diesen Schritt als notwendig erscheinen lassen. Ueber den Parteitag referierte Statt der Umzugsgenehmigung Beleidigung der Arbeiterschaft. Parteisekretär Genoffe tu dolph Frankfurt  , der den Vorschlag Die Gewerkschaften des kleinen Städtchens Kemberg   im Kreise des Genossen Ledebour   befürwortete. Anträge wurden nicht an- Wittenberg   beantragten bei ihrem Stadtoberhaupt, als dem In Theater sterben oder nahezu sterben wird, wenn der Kinemato- Schußmannes fennzeichnet zu jedem Menschen, der ihm troßt, wie Darauf winzig und schwächlich der Uebeltäter auch sein möge: graph lebt! Wenn aber beim Theater die geschäftliche Tüchtigkeit der og der Schuhmann blank und hieb auf ihn ein, Direktoren und der Geist der Autoren nicht imstande ist, das zu bis der Mann blutüberströmt zufammenbrach" bieten, was die Menge verlangt, dann laßt das Theater Das Ronterfei ist nicht ohne" werden alle Sistierten sagen, die sterben! jemals Dresche gekriegt haben.

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Notizen.

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Hie Theater hie Kino! In der Internationalen Film zeitung" berteidigt S. Fellner das Kinematographentheater gegen verschiedene seiner Angreifer, als da sind: Genossenschaft deutscher Man wirft uns häufig vor, daß wir billig sein können und Bühnenangehöriger, Theaterleiter und Goethe- Bund. Der offene billig sind und eben durch diese Billigkeit die Masse anziehen. Wir Brief ist speziell an Ludwig Fulda  , Otto Brahm  ( Lessing- Theater  ) find nicht billiger wie das Theater und werden stets teurer werden. und Vittor Barnowsky( Kleines Theater) gerichtet. Fellner fragt wir bieten nicht Theaterbillette auf den Straßen gegen Stempel Winters Birtusvorstellungen mit" Dedipus"," Hamlet  ", der Schönen Direktor May Reinhardt wird während des nächsten zunächst Dr. Fulda, den Vorsitzenden des Goethe- Bundes: In wessen Namen greifen Sie uns an? Aus welchem Grunde? gebühr an. Man verlangt von vielen Seiten Konzessionszwang für Selena" und dem, Mirakel" veranstalten. In Berlin  ? I wo, sondern Sie Kinematographentheater! Vielleicht gar eine finanzielle, mora­Sind Sie wirklich der Ansicht, daß es eine vornehme Aufgabe der Ehrenlegion. deutschen   Schriftsteller fei, den Kinematographen zu unterbrüden? Halten lische oder künstlerische Garantie vom Leiter eines Lichtbildtheaters? in Paris  , London  , Wien  . Wie sichs schickt für den Ritterprofessor der - Reklame, Bearbeiter". Die Theaterhet ist in Sicht. Sie den Standpunkt, den die französischen   Autoren eingenommen haben, In einem Lichtbildtheater wird die defekte Moral eines Direktors Fremden- pardon nicht für richtig, den Kinematographen zu unterſtügen und für den auch nicht den geringsten Schaden ſtiften können, die moralische Fast täglich kommen uns aus den Agenturen und Theaterlanzleien Kinematographen wie für das Theater zu schreiben? Wenn wir Garantie ist also unnötig. Mitten in der Saison wird ein Stine Notizen augeflogen des welterschütternden Inhalts, daß der Sport­matographentheater nie feine Pforten ſchließen, ohne seine Schau­benn dann die beutschen Schriftsteller mit ihrer Intelligenz und ihrem ſpieler zu bezahlen. Die finanzielle Garantie brauchen wir also nicht. jene Oper, Operette usw. neu bearbeitet". Unter anderen hat auch Dem Kinematographen- Theater wird sein fertiges Programm Herr Georg Hartmann, der fünftige Direktor vom Deutschen   Opern­Die Genoſſenſchaft Deutscher Bühnenangehöriger   wurde 1871 geliefert. Also ist auch eine künstlerische Garantie nicht nötig." hause in Charlottenburg  , bas, wenn's gut geht, erst gegen Jahres­Üsw. usw. gegründet. Damals schon herrschte das größte Elend in Schau­Daß Angreifer wie angegriffene aus ein und demselben Motiv schluß eröffnet werden kann, Webers Oberon" neu bearbeitet". ipielertreifen. Damals gab es noch keine Stinematographentheater: ihre Position zu halten suchen, bedarf eigentlich keiner Worte. Das wäre es nicht vorteilhafter, erst einmal rein direktoriale Leistungen zu bringen? Die Tatsache, daß das Theater eine Anziehungskraft ausübt auf viele, beren otib heißt: Geschäft und wieder Geschäft. Es fann - Rudolf Lencer, ber betrügerische Geschäftsführer der Theater zu ernähren, ist nicht die Schuld des Kinemato- ich lediglich fragen, welche materiellen Vorteile die beschäftigten Andeutschen Kanzlei" in Berlin  , hat, wie aus München   gemeldet Mimen und welchen fünstlerischen Gewinn das zahlende Publikum wird, dort wegen großer Betrügereien sieben Jahre Zuchthaus und Auf der anderen Seite hat die Kinematographie borher bereits in Aarau  ( Schweiz  ) fünf Jahre schweren Sterters Tausenden und Abertausenden(!?) von hungernden Schauspielern aus diesem kapitalistischen   Interessenmanöver ziehen wird. Der Berliner   Schuhmann in englischer Beleuchtung. nicht nur bescheidenen Verdienst, sondern in vielen ein reichliches wegen des gleichen Meats abgesessen. Er erschien also prädestiniert Austommen gesichert. Und häufig waren diese hungernden Schau- englischer Journalisten, die Deutschland   bereisen und für ihr Vater für patriotische Vertrauensstellungen. D, die armen Exzellenzen, und spieler nicht engagementslos, sondern Angehörige guter Bühnen. land entdecken", wächst zusehends. Natürlich ist ihrem unbekümmert die liberalen Verbände" und die deutschen Orden" und die Al­Wir wollen nicht über die soziale Lage der Schauspieler Worte ver- scharfen Blick auch nicht das preußische Auge des Gesetzes" ent- deutschen" Groß- Berlins! Woher nun wieder einen gleichwertigen lieren. Wenn die Kinematographie hier eine Wandlung geschaffen gangen. Ein Beobachter gibt nun in der" Daily Mail" eine ergög- Erfaßmann nehmen? Aber vielleicht fist er schon wo sein letztes fiche Schilderung des Berliner   Schutzmannes: Der Berliner   Schuß- Straffemester ab. Wer weiß?! hat, so tann es nur eine Wandlung zum Besseren sein. Im Namen der Schauspieler tönnen und dürfen Sie nicht mann scheint einer riesigen Familie von Bettern anzugehören: das Eine Berliner   Siegesallee   in Norwegen  ? ist der erste Eindruck. Die Schußleute haben einen Leibesumfang, Wilhelm II.  , der foeben Anordnungen für die Aufstellung einer sprechen. An die oben genannten beiden Direktoren geht Fellners aweite der größer ist als ihre Brust und sie alle umgärten abends, wenn riesigen Frithjof- Statue am Sognefjord getroffen hat, will auf dem sie zu Bett gehen, ihre Oberlippe mit einem Netzwerk, das dazu nahen Konig- Beele- Grabhügel gleichfalls ein Kolossalmonument er­Frage: Sie, meine Herren, stehen zweien unserer ersten Theater vor, bient, den Schnurrbart so fühn empor zu sträuben, wie den des richten laffen. Die Norweger befürchten nun mit einigem Grufeln, Alle Schuyleute halten, wenn sie gerade nichts zu tun daß, wenn die Freigebigkeit des Hohenzollers anhält, am Sognefjord bie glänzend prosperieren. Für wen sprechen Sie denn? Für Ihre Kaisers. haben, die Hände auf dem Rücken und blicken grimmig auf die eine zweite Siegesallee" zu erwarten sei.... Dann gute Nacht, Kollegen, die teine Geschäfte machen? Baffanten, die sie alle für ihre gewerbsmäßigen Feinde halten. Fast Mitternachtssonne! jeden Morgen wird man in den deutschen   Zeitungen bei dem Be--Jacques Daleroze, der Leiter der Hellerauer   Bildungs­richt über bie in der Nacht vorgekommenen Verhaftungen givei oder anstalt, arbeitet an einer Oper Prometheus", au der er auch den brei stets widerkehrende Säge finden, die das Verhältnis des Berliner   Text geschrieben hat,

graphen.

Die gab es zu jeder Zeit und wird es immer geben. Ihre und viele andere Theater profperieren tros der Kine matographen. Ich glaube taum, wie wir es so oft hören und lesen, daß das

Die Zahl

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