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denen mehrere Vertreter zu wählen sind(wie Groß-Berlin, Ham» bürg usw.), sind so viel mal drei Genossen vorzuschlagen, wie Vcr- lreier gewählt werden müssen. 67. M i ii d e n» L ü 6 b e et e: In dem zu schaffenden Partei- aiisschub dem AgitationsbezirkOestliches Westfalen" einen Sitz resp. ein Mitglied zu überlassen. 68. Breslau  -Land, Ohlau  , Liegnitz  , Goldberg, Glogau  , Reiste  , Brieg  , Namslan  , Neustadt O.-Schl.: Der Parteiansschnst ist abzulehnen. Sollte er jedoch beschlossen werden, sind für die Provinz Schlesien   2 Vertreter in den Ausschust (je einer für die Agitationsbezirke Breslau   und Kattowitz  , Görlitz  und Langenbielau zu wählen. 69. Ni e o er b a r n im: Ausdehnung der Rechte der Kontrolle koiniiiission und Beibehaltung der im§ 19 des Organisationsstatuts vorgesehenen Konferenzen. 70. Königsberg   i. Pr.: Ein Kontrollkommission von 13 Mitgliedern. 71. Ha Ire a. S.: Die Rechte der Kontrollkommission dürfen nicht beschränkt werden. 72. Leipzig  : Die Kontrollkommission zu erlveitern und ihr politische Funktionen zuzuweisen. 73. W a n z l e b e n: Z 23 soll lauten; Die Kontrollkommission Wird auS der Mitte des Parteiausschusses gewählt. 74. R i e d e r b a r n i m: Der jetzige Z 23. Absatz 2 ist wie folgt zu ergänzen:Ueber die Zugehörigkeit zur Partei entscheidet der Vorstand der zuständigen Bezirks- oder Landesorganisalion oder eine von dieser eingesetzte Schiedsgerichtskommission." 75. Nürnberg  : Die Kontrollkommission besteht aus IbMit- gliedern. Die Wahl derselben findet auf dem Parteitag statt, wo- bei die einzelnen Bezirke zu berücksichtigen sind. Die Kontroll- kommission hat die geschäftliche und politische Tätigkeit des Partei- Vorstandes zu überwachen und über Beschwerden gegen den Partei- Vorstand zu entscheiden. 76. Teltow  -Beeskow  -Charlottenburg  : Dem Z 23 soll als 4. Absatz hinzugefügt werden:Entzieht sich ein An- geschuldigter einem gegen ihn einzuleitenden Schiedsgerichtsverfahren durch seinen Austritt aus der Parteiorganisation, so kann gegen den Austretenden das NichtWiederaufnahmeverfahren eingeleitet werden." 77. Elberfeld  -Barmen: Hinter K 24. Absatz 2 ist als Absatz 3 einzufügen:Erscheint der Angeschuldigte ohne genügende Entschuldigung zu dem festgesetzten Termin nicht, so haben die Jnstanzen-Vas Recht, ohne dessen Anwesenheit zu beschliesten." In dem jetzigen Absatz 3 des fj 24 ist der Schlust voner- nennen" ab so zu gestalten:so gilt ohne weiteres der Beschluh des Bezirks- oder Landesvorstandes". Als Absatz S ist neu einzufügen: Handelt eS sich in einer Sache um mehrere Angeschuldigte einer Organisation, so hat der Parteivorstand das Recht, die Sache vor einem Schiedsgericht verhandeln zu lassen und die erforderlichen Maßnahmen dazu zu treffen". 78. E l b e r f e l d- B a r m e n: In§ 26 ist Absatz 3 wie folgt zu fassen: Die Organisationen haben das Recht, auch ohne Aus- schlnstantrag eine Untersnchungs- und Beschlustkommission gegen ein Mitglied einzusetzen. Gelangt die Kommission zu einem sachlichen Beschlust, so steht den Beteiligten daS Einspruchsrecht gegen diesen Beschlust nach den Bestimmungen der§K 24 und 25 zu., Sonstige Anträge zur Organisation. 79. Bremen  : Die Kontrolle der parteitaktischen Haltung der Parteiorgane und die der Auswahl der Angestellten steht nur den von den Genossen des Verwaltungsbezirks gewählten Instanzen zu. 80. Mülheim  -Wipperfürth  -Gummersbach  : Der Parteivorstand wird beauftragt, dafür zu sorgen, daß die Ver- waltungsmaterialien, als Geschäftsbücher, Kassen- und Mitglieds- bücher sowie Formulare au einer Zentralstelle hergestellt werden, um so eine Vereinheitlichung und Berbilligung der Materialien zu erzielen. - 81. K a s s e l: Bei Anlage von Parteiaeldern möge der Partei- vorstand in Zukunft möglichst die genossenschaftliche Zentralbank berücksichtigen. . Düsseldorf: 1. In besoldete Parteiämter können nur Genossen gewählt oder angestellt werden, welche mindestens fünf Jahre der Partei angehören. 2. Es ist eine Institution oder Ausschust zu schaffen, der die Ge- hälter von denjenigen Genoffen regelt, die ein ReichstagSmandat oder LandtagSmandat haben und sonst noch im Partei- und Gewerk- schaftsleben angestellt sind. 83. Genosse Kolb-Würzburg: Neuabgrenzung der Agitationsbezirke. Der weitere Forffchritt der ökonomischen Ent- Wickelung, das rapide Wachstum der Bevölkerung in bestimmten Gegenden schafft stark nberlastende. auch räumlich zu groß aus- gedehnte Agitationsbezirke. Die starke Ausdehnung der Partei bringt diversen Bezirksiekretären zu viel Arbeit, wodurch deren Ueber« blick leidet, aber durch eine bessere Arbeitsteilung die Arbeit in den einzelnen Kreisen intensiver betrieben werden kann. Verschiedene Bezirke gehören geteilt oder Teile mit anderen zusammemjelegt. Analog meines Artikels,Soz. Monatshefte" Nr. 15, schlafse statt der jetzigen 45 nun 55 Agitationsbezirke vor, die mehr ausgeglichen sind in der Kopfzahl, auch diverse wirtschaftliche Gebiete zusammen- fassen. Maifeier. 34. Sozialdemokratischer Berein Wanzleben, 15. sächsi- scher Wahlkreis. Reichenbach-Neurode, Ortsgruppen St i e s a und Gröba(Sachsen VH), Ludwigshafen  , 19. hannoverscher Wahlkreis und Bremerhaven  , Königsberg   i. Pr., Hagen  -Schwelm  , 12. sächsischer ReichstagSwahlkreis, Bezirk Ober-Langenbielau, Nordhausen.Köln, Magdeburg  : Der Beschlust 90 deS Parteitages zu Nürnberg  (Abführung des Tagesverdienstes) ist auf- zuHeben. 85. 183 Genoffen in Braunschweig  . 29 Genoffen in K o t t b u S, 21 Genoffen in Dortmund  , das Personal der DruckereiVolksfreund' in Karlsruhe   und das technische Per- sonal der.Volksstimme' in Frankfurt   a. M.: Der Beschlust deS Jenaer   Parteitages, nach welchem diejenigen Parteigenossen, die in Parteibetrieben, Arbeitergenoffenichaften usw. angestellt sind, den ganzen Arbeitsverdienst deS 1. Mai an die Parteikasse abzuführen haben, ist aufzuheben.» Zwecks Ansammlung eines Fonds zur Unterstützung wegen Feierns des 1. Mai Gemastregelter ist von jedem eingeschriebenen Mitgliede ein Beitrag zu erheben, und zwar von den männlichen Mitgliedern 1 M., von den weiblichen 50 Pf. Dieser Beitrag wird nicht erhoben von den Mitgliedern, welche am 1. Mai feiern und keine» Lohn erhalten. 86. 16 Genossen in W a l d e n b u r g i. Schi.  : Der Beschlust deS Jenaer   Parteitages, nach welchem diejenigen Parteigenossen, die in Parteibetrieben. Arbeitergenoffenschaften usw. angestellt sind, den ganzen Arbeitsverdienst deS 1. Mai an die Parteilasse abzuführen haben, ist aufzuheben. Der Parteitag wolle dagegen beschlresten, eine gerechtere Lösung der Frage herbeizuführen. Internationaler Kongreß. 87. Reichenbach-Neurode: Auf dem nächsten Inter­nationalen Arboiterkongrest der- Antrag zu stellen, die Regelung deS Feierns des 1. Mai den einzelnen Landern lelbst zu überlassen. 88. Randow-Grersenhagen: Der Parteworstand wird beauftragt, im Einvernehmen mit der Generalkommtssion eine Ur- -bstimmuim-vrüber vorzunehmen, wer von den Organisierten für dis Ar�eilsruhe am 1 Mai ist. Das. Resultat soll dem Jnter- . nationalen Kongreß in Wien   als Materml überwiesen werden «9 R n 0 o ck' Der Parteitag wolle beschliesten, bei dem Internationalen Parteilag den Antrag zu stellen, die Maifeier auf den ersten Sonntag im Mai zu verlegen.. 90. M a g d e b u r g: Der Parteitag wolle dem Jnternatronalen Kongreß in Wien   die Aufhebung der Matfeler empfehlen, oder, um eine wirklich würdige Demonstration herbeizuführen, sie aus den ersten Sonntag im Mai verlegen. presse irnd Literatur. 91. Bremerhaven   und 19. hannoverscher Wahl kreis: Die Redaktion derGleichheit" wird ersucht, den Inhalt unseres Frauenblattes mehr dem Verständnis der Leserinnen ent sprechend zu halten, die Kinderbeilage soll die jetzige Gestaltung und Tendenz beibehalten. 92. M ü l h ei.m- W ipp e r r t h- G u m m e r s b a ch: Der Gleichheit" ist jeden Monat ein Schnitrmuster beizulegen. Ferner sind kleinere Artikel für die Hausfrau über Küche, Wäsche und der- gleichen zu bringen. 93. H a in b u r g m, D i st r i k t Veddel: Für alle in der Schiffahrt beschäftigten Personen eine einheitliche periodische Zeit schrift herauszugeben. 94. Köln  : DaS Titelblatt derNeuen Zeit' ist in moderner Ausstattung herzustellen. 95. F r a n k f u r t a. Für das gesamte Bildungswesen ist (event. gemeinsam mit der Generalkommission der Gewerkschaften) ein monatlich erscheinendes Organ herauszugeben. Dasselbe soll für alle Zweige unserer Bildnngsarbeit Rat und Auskunft geben, den Austausch praktischer Erfahrungen ermöglichen und besonders das Bibliothekswesen in wirksamer Weise unterstützen. Eventuell kann die in Leipzig   erscheinende MonatsschriftDer Bibliothekar" übernommen und in gedachter Weise ausgebaut werden. 96. Steglitz  : Ter Parteivorstand wird ersucht, eine Ueber- setzung des Protokolls des letzten italienischen Parteitages vorzu- bereiten und mit einer kleinen einleitenden Darstellung der jüngsten italienischen Parteiwirren und des tripolitanischen Abenteuers zu versehen. Diese Schrift ist den Genossen möglichst billig zu über- lassen. 97. Düsseldorf  : Die Sektion der taubstunimen Genossen und Genossinnen: Der Parteivorstand wird beauftragt, für die taub- stummen Genossen eine regelmäßig erscheinende Agitationsschrift herauszugeben. Die Schrift soll mindestens monatlich einmal er- scheinen. 98. Köln  . Der Parteitag beauftragt den Parteivorstand, in Verbindung mit dem Zentralbildungsausschust ein der Reihenfolge nach geordnetes Verzeichnis von Büchern herauszugeben, die eine planmäßige Einführung in den wissenschaftlichen Sozialismus ermöglichen. 99. München  : Der Parteivorstand soll sich mit der General- kommission der Gewerkschaften in Verbindung setzen, um unverzüg- lich die Gründung einer Zeitschrift in die Wege zu leilen, deren Inhalt sich erstreckt: 1. auf die gesamte Verwaltungslätigkeit der Versicherungsinstitute. 2. auf die Organisation der Wahlen zu diesen Instituten, 3. auf die Rechtsprechung der Spruchinstanzen. 4. auf das Wirken der gesamten Privatversicherung und ihrer Träger. ReiebstagstvaM. 100. Duisburg  : Die Kreiskonferenz spricht ihr Bedauern darüber aus, daß der Parteivorstand sich im verflossenen Wahlkamps beim Stichwahlabkommen mit der Fortschrittspartei in einer Anzahl Wahlkreise, in denen unsere Genossen mit der Fortschrittspartei in Stichwahl standen, herbeigelassen hat. den Wahlkampf zudämpfen". Eine solche Maßnahme ist geeignet, Verwirrung und Deöorgani- sation bei den Genossen zu erzeugen und ist deshalb in Zukunft zu verwerfen. 101. Nordhausen  -Hohenstein: Da» Stichwahl- abkommen vom Januar 1312 war geeignet, die Führung eines prinzipiellen Wahlkampfes für die Zukunft zu erschweren und das Vertrauen der Parteigenoffen zu erschüttern. Die Generalversammlung bedauert deshalb lebhaft dieses Abkommen und erwartet, daß sich derartige Abmachungen nicht wiederholen. Sie ersucht den Parteitag. seinen Willen in dieser Richtung zum Ausdruck zu bringen. 102. Elberfeld  -Barmen: Der Parteivorstand hätte aus die von den Forischritilcrn verlangte Dämpfung unserer Agi- tation in einer Anzahl Wahlkreise nicht eingehen sollen, auch wenn die Möglichkeit bestand, daß daan das Abkommen nicht zustande ge- kommen wäre. 103. Weimar III: Die Generalversammlung des sozial- demokratischen Kreiswahlvereins Weimar III bedauert, daß der Parteitag bei dem Snchwahlabkommen mit der Fortschrittlichen Volkspartei   sich dazu herbeigelassen hat, in sechzehn Wahlkreisen, in denen die Partei mit den Fortschrittlern in Stichwahl stand, den Wahlkampf zu dämpfen, weil dadurch nicht nur unsere prinzipielle Auffassung des WablkampfeS verletzt, sondern auch eine große Verwirrung und Erbitterung bei den Parteigenoffen angerichtet worden ist. 104. Frankfurt   a. M.: Bei Aufftellung von Kandidaten für den Reichstag und die Landtage sollen Doppelkandidaturen ver- mieden werden. 105. Kassel  : Durch den Abschluß de« Stichwahlabkommens mit der Fortschrittlichen Volkspartei   hat der Vorstand unserer Partei die Interessen der arbeitenden Bevölkerung im allgemeinen und die- jenigen der sozialdemokrattschen Partei im besonderen erfolgreich wahrgenommen. Deshalb billigt der Parteitag den Abschluß dieses Stichwahlabkommens. Parlamentanfcbe». 106. Frankfurt   a. M.: Der Parteivorstand wird beauf- tragt, zur Durcharbeitung großer Geletzesvorlagen, wie z. B. des bevorstehenden ZolltarifeS, geeignete Parteigenoffen auS dem Reiche auch außerhalb der Fraktion zu berufen. 107. Genosse Schmidt in Lübeck  : Die ReichStagSfraktion ist verpflichtet, bei jeder Abstimmung im Reichstage und bei Be- ratung von Anträgen, die von unserer Fraktion gestellt sind, zu mindestens 75 Proz. anwesend zu sein. 108. Genosse Jakobsen-Swinemünde: Die Reichs- tagsfraktion aukzufordern, Anträge, die Forderung de? Rechts auf Arbeit betreffend, in entsprechender Formulierung im Reichstage ein- zubringen. 109. Kassel  : Die sozialdemokratische Reichstagsfraktion möge bei geeigneten Beratungen im Reichstag erneut unsere Forderung auf Abschaffung der Todesstrafe durch diesbezügliche Anträge ver- treten. Sonstige Anträge. 110. 17. sächsischer Wahlkreis: Die Generalversamm- lung deS 17. sächsischen ReichstagSwahlkreiseS drückt ihr Mistfallen darüber aus. daß ein Teil der ReichStagSfraktion in Eisenach   eine Sonderkonferenz abgehalten hat. Sie erblickt darin eine Be« einträchttgung der Einheit in Partei und den Massen. Die Kreis- Versammlung stellt sich(in dieser Frage) ganz auf den Standpunkt derVolksstimme'. III. Mülhe.im-Wipperfürth  -GummerSbach  : Die Kreiskonferenz verurteilt auf das schärfste die Teilnahme an den sogenannten Sonderkonferenzen und wünscht, daß eS den als Dele­gierten zu den Parteitagen gewählten Genoffen verboten wird, an irgendeiner Sonderkonferenz teilzunehmen. Die Kreiskonferenz protestiert gegen daS parteischädigende Treiben der Sonderkonserenzen, wie unlängst eine in Eisenach   statt- gefunden hat. Die Kreiskonferenz beschließt, beim deutschen   Partei- tag zu beantragen, dieser möge dafür sorgen, daß derartige Kon- ferenzen in Zukunft unterbleiben. 112. R e ck l i n g h a u s e n- B o r k e n: Die Generalversamm- lung verurteilt energisch das Vorgehen der Parteigenossen ein- schließlich der Reichslagsabgeordneten, welche Konferenzen ver- anstalten oder daran teilnehmen, die auf Sonderbündeler hinaus- laufen. Die Generalversammlung erwartet vom Parteitag, daß er das Vorgehen der Veranstalter und Teilnehmer entschieden mißbilligt. 113. Lübeck   und Köln  : Der Parteitag verurteilt auf da« entschiedenste die Abhaltung besonderer Zusammenkünfte von Partei- tagsdelegicrten der einen oder der anderen Richtung, sowie die Arrangierung von Sonderkonserenzen von Mirgliedern der sozial- demokratischen Reichslagsfraktion. Er erblickt darin ein die Einigkeit der Partei schwer gefährdendes Verhalten. Der Parteitag spricht die bestimmte Erwartung auS, daß derartige Sonderzusammenkünfte fernerhin unterbleiben. [ 114. Magdeburg  : Der Parteitag möge auf das schärfste alle Sonderkonserenzen und-Veranstaltungen verurteilen, die dazu bestimmt sind, die Verhandlungen innerhalb der Partei- Organisationen überflüssig zu machen und an Stelle der offenen Aussprache unter Parteigenossen die Konventtkelherrschaft zu setzen. 115. Bonn  : Die Generalversammlung des sozialdemokratischen Vereins Bonn  -Rheinbach   mißbilligt die Veranstaltung von Sonder- konferenzen, in denen Parteigenossen, gleichviel welcher Richtung, zu allgemeinen Parleifragen Stellung nehmen. Die Parteidisziplin verlangt, daß die Parteigenossen ihre theoretischen und takttschen Gegensätze im Rahmen der Organisatton austragen. Derartige Sonderkonserenzen schwächen die Bedeutung des Parlenags und zersplittern die Kräfte der Partei, während das einheitliche Klaffen- interesse des Proletariats eine starke, einheitliche Organisation fordert. 116. Frankfurt   a. M.: Der Parteitag spricht die Er- Wartung aus, daß Zusammenkünfte bestimmter Richtungen nach Art der Eisenacher Konferenz im Jntereffe der Geschlossenheit und Einheit der Partei vermieden werden. 117. Niederbarnim: Der Parteitag mistbilligt die Arrangierung jeder Art von Sonderkonserenzen sozialdemokratischer Parlamentarier. Die Abgeordneten sind in erster Linie Mitglieder der sozialdemokrattschen Parteiorganisationen ihres Kreises und haben als solche daher die Pflicht, diesen ihre Anschauungen und Meinungen über alle das Parteileben berührende Fragen zu unter- breiten. 118. Frankfurt   a. M.: Den Zentral-BildungSausschuß der sozialdemokratischen Partei Deutschlands   zu veranlassen, daß er, in Anbetracht der immer größeren Verbreitung der Lichtbilder- Vorführungen, den Bezirks- resp. örtlichen Bildungsausschüssen Material für derariige Vorträge zur Verfügung stellt. Dies kann geschehen durch leihweise Ueberlassung von Lichtbilderierien oder durch gemeinsamen Bezug der interessierten Bildungsausschüsse. 119. Elberfeld  -Barmen: 1. Zusammenlegung der am gleichen Orte befindlichen Bibliotheken, die Besitz von Arbeiter- organisationen sind. 2. Vereinheitlichung der Verwaltung, insbesondere deS Aus- leiheverfahrens, BibliothekbenutzungSordnung und Statistik. 3. Vereinheitlichung der Kataloge mit Unterstützung einer so bald wie möglich ins Leben zu rufenden Zentralstelle für die Arbeiterbiblioiheken. nach dem Muster der von der belgischen Bildungszenttale geschaffenen. 4. Die Bibliothekenftage ist von den angedeuteten Gesichts« punkten aus so bald als möglich von einem Parteitag zu behandeln. 5. Kurse für Arbeiterbibliothekare nach dem Vorgang der öfter- reichischen Genossen. 6. Die wiederholt verlangte Zusammenkunft der Arbeiter- bibliothetare ist bald einzuberufen. 120. Merseburg  -Ouerfurt: Mitglieder eines gelben Werkvereins oder eine« gelben Verbandes können nicht Mitglieder der lozialdemokratischen Partei sein. Angehörige, solcher gelben Ge« werkscbaften, sofern sie der Partei angehören, sind aus der Partei auszuschließen. 121. Genoffe Haller in Mylau  : DaS Lotteriespiel wider- spricht den Anschauungen der Sozialdemokratie und ersucht der Partei- tag die Genossen um Unterlassung desselben. 122. Genoffe Repp in Friedberg  : Der Parteivorstanb wird beauftragt, einen oder mehrere Genossen zu bestimmen, welche statistische Erhebungen anzustellen haben, ob und inwieweit eine Steigerung der Lebenshaltung der Arbeiterklaffe seit Mitte der siebziger Jahre stattgefunden hat. 123. Genosse Stein in Charlottenburg  : Der Partei- tag beschließt, den örtlichen Parteivereinen die Förderung des ArbeitersamariterwesenS und der Arbeitersamariterausbildung zu empfehlen, da e« für die Arbeiter von großer Bedeutung ist, daß.bei «intretenden Betriebsunfällen sofortige Hilfe vorhanden ist. Die ungemein zahlreichen Unfälle in den Betrieben der Industrie, des Baugewerbes usw., die eine Folgeerscheinung der modernen kapitalistischen   Ausbeutung der Arberter sind, haben seit Jahren de» Arbeitern nahegelegt, selbst für eine sachgemäße erste Hilfe bei ein- tretenden Unfällen Sorge zu tragen, da erfahrungsgemäß die von den Unternehmern gettoffene Vorsorge für etwaige Unfälle im Be- trieb häufig sehr ungenügend ist, und daß sie in vielen Fällen gapz gefehlt hat. Der Parteitag empfiehlt daher, den Kolonnen des Arbeiter- samariterbundes die weitgehendste Unterstützung zn teil werden zu lassen, da diese bestrebt sind, unter den Arbeitern eine genügende Zahl von Kräften heranzubilden, die bei eintretenden Unfällen Isfort im Betriebe zur Hand sind und die erst» Hilfe leisten kännen. 124. Genosse Jacobsen in Swinemünde  : DaS sozial- demokratische Programm lautet in Zukunft wie folgt: Was will die Sozialdemokratie, was ist deren Ziel und wie will sie dasselbe erreichen? Die Sozialdemokratische Partei   will die Erringung der wirt- schastlichen und politischen Macht, um: 1. durch Uebernahme von Grund und Boden, Bergwerken, Fabriken, kurz aller ProduktionS-, Fabrikattons- und Ver« kehrsmittel in StaatShände gemeinschaftlicher Besitz deS ganzen Volke». 2. durch geregelte ordnungsmäßige Produktion und Fabrikation. 3. durch gewissenhafte Verteilung der erforderlichen Arbeiten an alle dazu Befähigten, mit weitgehendster Berücksichtigung der persönlichen Veranlagung, der physischen und geisttgen Kräfte jedes einzelnen, 4. durch gerechte Verteilung der erzeugten Güter und Produkte, jedem Staatsangehörigen eine auskömmliche und sorgenfreie Existenz zu verschaffen und damit eine menschenwürdige Lebensführung, nicht nur in leibttcher, sondern auch in geistiger Beziehung zu er- möglichen. 125, a,�-: Der SchnapSboykottbeschlust d-S Leipziger Parteitages vom Jahre 1909 wird den Genossinnen und Genoffen in eindringliche Erinnerung gebracht 126. OrtSverein Harburg. Köln  . Magdeburg  . Ham- bürg I. Niederbarnim: Der Parteilag erneuert und be- kräftigt den von dem Leipziger   und dem Magdeburger   Parteitag beschlossenen Branntweinboykott. Der Parteitag stellt fest, daß die bisherige Durchführung des Boykotts an vielen Orte» eine erheb- liche Verminderung des Branntweinoerbrauchs zur Folge gehabt hat, die im Interesse der körperlichen und geistigen Volksgesundheit, der geslergerlen Kämpffähigkeit und der Schwächung seiner bösartigsten Feinde freudig zu begrüßen ist. Er erkennt jedo» an vielen Orten eine viel schärfere Durchiührung des Parteibeschlüsse« als notwendig und verpflichtet insbesondere die Vertrauenspersonen zu deren energischster Unterstützung... 127. Königsberg   i. P r.. Hagen   Westf.. Lübeck  , Bonn  . Bremen   und Sozialdemokratischer Berein auf Fehmarn  : Borstehendem Antrag und fotgendem Absatz 2: Der Parteitag erklärt, daß der Beschluß sich auf Spirituosen jeder Art bezieht, da er nicht allein der Bekämpfung des ostelbuchen Junlertums. sondern auch als praktische Protestaktion gegen das herrschende Steuersystein dient. Diese Protestaktton ist durch die neueste, unter dem NamenAbschaffung der Liebesgabe" erfolgte weitere Belastung der ärmsten Schichten zugunsteii des Militarismus und der Schnapsproduzentcn besonders dringend geworden, zugleich aber bezweckt sie auch die Förderung der durch den Alkohol gefährdeten Volksgesundheit. 128. Rees  -Mör». Kiel  . T e lt o w- B e e S k o w- C h a r- lottenburg, OrtSverein M a r n e in Holstein, 7. sächsischer ReichstagSwahlkreis. 16. sächsischer RetlyStagS- Wahlkreis. Naußlitz in Sachsen   VI. 22. sächsischer Reichstags>v ahlkreis und 36 Genoffen in Bremen   bc- aiilrage«, den vorstehenden beiden llbsatzen noch folgenden Absatz 3 zuzusetzen. Der Parteitag verpflichtet demgemäß die Parteipresse. keinerlei Anzeigen oder Anpreisungen derartiger Getränke aufzuuebmen. Er erwartet auch von den Verwaltungen der Volks- und Gewerkschafts- Häuser, sowie sonstiger Arbeiterunternehmungen, daß sie die segens  -