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Schafe dürftige Nahrung finden und günstigenfalls schwind- Rindfleisch vom Bauch. Der Mindestpreis für 1 Rilo- 1 füchtige Föhren die mageren Aeste gen Himmel recken, tönnten gramm ging 1908 und 1909 nie über 1,30 m., 1910 und 1911 nie üppige Ernten gedeihen, eine dichte Bevölkerung reichlich Nahrung und Genuß finden.... Andererseits würden durch Kanalisationen weite Sumpfstrecken, Moore and Moorland entwässert und der

Kultur gewonnen.

Freilich haben wir nie einen Ziveifel darüber gelassen, daß diese große Ausgabe nur mit großen Mitteln zu lösen ist. Der Staat aber, der fast alle seine Mittel für den Militarismus, den Marinismus und die Weltpolitit ver­wendet, ist unfähig, den Pflichten gerecht zu werden, die ihm die Rücksicht auf eine möglichst gute Ernährung der Bevölfe­rung auferlegt.

Bürgerliche Sozialpolitiker sind ebenfalls-wenn auch zum Teil aus anderen Gründen dafür eingetreten, daß planmäßig das Dedland nutzbar gemacht werde. So hat es sich der Verein für soziale innere Kolonisation zur Aufgabe gemacht, den vorübergehend arbeitslosen Arbeitern Arbeit bei der Nut­barmachung von Dedland zu sichern. Dem Verein fehlen aber die Mittel, um so zu wirken, wie es beabsichtigt ist. Daher be­antragte im vorigen Jahre der konservative Abgeordnete b. Raphengst im Reichstage, den Reichskanzler zu ersuchen, bei den Landesregierungen dahin zu wirken, daß sie dem Verein nachhaltige Förderung und Unterstützung zuteil werden laffen. Der gute Mann wagte also gar nicht den Wunsch, daß das Reich, das soviel Geld für die Kolonien ausgibt, Mittel

über 1,50 M. hinaus, und in allen diefen Jahren ging er an ein zelnen Markttagen auf 1,20 M. oder weniger herunter. In diesem nie weniger als 1,70 M. und feit dem 12. August durchweg 1,80 M. Sommer betrug er nie weniger als 1,50 M., seit dem 8. Auguft

Schweinefleisch. Der Mindestpreis für 1 Kilogramm war 1908 und 1910 nie höher als 1,40 m., 1909 nie höher als 1,60 M. 1911 stand er vom 1. bis 10. Juli auf 1,70 M. und betrug im übrigen nur 1,10-1,30 M. Diesmal schwankte er bis zum 7. August zwischen 1,40 und 1,80 M., seitdem beträgt er stets 2 M. 1908-1911 felten höher als 1,50 W., nämlich nur an 14 Markt­Kalbfleisch. Der Mindestpreis für 1 Kilogramm war tagen im Sommer 1911 mit 1,60-1,80 M. In diesem Jahre betrug er seit dem 15. Juli stets mindestens 1,60 m., seit dem 25. Juli stets mindestens 1,80. M. und an einzelnen Tagen sogar 1,90-2 m. M.

Die ungenügende Beschidung der deutschen   Schlachtbieh­märkte hat zu einer Viehteuerung und naturgemäß zu einer Fleischteuerung, wie solche noch nicht dagewesen ist, geführt. Aus Re­gierungstreisen werden Artikel veröffentlicht, welche zwar die Viehknappheit und Viehteuerung anerkennen, aber gleichwohl zu beweisen suchen, daß die deutsche Landwirtschaft an der Notlage teine Schuld trägt. Gegenüber diesen Aeußerungen vom grünen Tisch stellt die Berliner   Fleischerinnung aus der Pragis des geschäftlichen Lebens die Tatsache fest, daß die deutsche Viehzucht, wenn auch ihr Aufschwung nicht verkannt und mit Freuden be­grüßt wird, die gestiegenen Anforderungen der Fleischernährung des deutschen   Volkes nicht befriedigen fann. Die Berliner   Fleischer­innung fann nach den bisherigen Erfahrungen auch der Ver­tröst ung, daß die deutsche Landwirtschaft in Zukunft aus reichend Schlachtvieh zu liefern start sein werde, nicht den geringsten Wert beimessen. Die Berliner   Fleischerinnung fordert daher von neuem als einziges Mittel zur Abhilfe des Rotstandes Oeffnung der Grenzen für die Einfuhr bon lebendem Schlachtvieh."

Ebenso fand am Montagabend in Hanau   eine von vielen Tausenden besuchte Versammlung statt.

Sammelfleisch. Der Mindestpreis für 1 Kilogramm war 1908-1911 nie höher als 1,80., 1909 fogar nie höher als 1,60 M., und ian allen diesen Jahren ging er auch auf 1,40 oder 1,60 m., und in allen diefen Jahren ging er quch auf 1,40 oder Montag fanden in Köln   5 Protestversammlungen gegen die als 1,60 2. und beträgt seit dem 28. Juli meist 2 M. Geräucherter Sped. Der Mindestpreis für 1 Milo- Fleischteuerung statt. Die Versammlungen waren sämtlich sehr gramm war 1911 nie höher als 1,50 M., 1908 nie höher als 1,60 m. start besucht. Es würde eine Resolution angenommen, worin und auch 1909 und 1910 nur selten, nämlich an 8 bezw. 2 Tagen Grenzöffnung und Einfuhr argentinischen Fleisches verlangt und ( mit 1,80 M.) höher als 1,70 M. Ju diesem Jahre betrug er fast die Stadt ersucht wird, städtische Fleischverkaufsstellen einzurichten während des ganzen Juni und vom 12. bis 27. August 1,80 M., und städtische Kommissionen zur Festsetzung der Lebensmittelpreise einzurichten. seitdem sogar 1,90 M.

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Der Protest der Unternehmer.

zur Nutbarmachung des Dedlandes hier in Deutschland   in Die Bergwerks- Zeitung", das Blatt der Zechen- und Hütten­Verbindung mit den Maßnahmen zur Beschäftigung der kapitalisten, nimmt in ihrer Nummer vom 1. September d. J. in Arbeitslosen gewähre. ihrer Wochenrundschau Stellung zur Fleischteuerung. Wir finden da folgende interessante Ausführungen:

Wichtig sind aber einige Angaben seiner Begründungs­rede. Er führte u. a. an: Er habe persönlich mit arbeits­Losen Arbeitern in den von ihm im Ehrenamt geleiteten An­stalten Friedrichswille bei Reppen   aus fumpfigem Unland flee­fähige Wiesen geschaffen. Dort, wo wir noch vor fünf Jahren in Wasserstiefeln gingen, weidet jegt eine 60 Haupt starke Herde friesischen Viehs. Dann fagte er:

Wenn das Reich, die Einzelstaaten und die Gemeinden fich in richtiger und wahrhaft patriotischer Weise die Hand reichend hier zusammenarbeiten, dann würde ein Neuland un­begrenzter Möglichkeiten in Deutschland   entstehen. Ich meine, es ist um ein beträchtliches wichtiger, deutschen   Boden zu pflügen, als nach dem Nordpol   zu fliegen. Dort oben ist berteufelt wenig zu holen, aber hier fönnen 72 000 Siedlerfamilien an­gesiedelt werden, und lönnten acht Millionen Doppelzentner Fleisch produziert werden.

Alle bürgerlichen Parteien und nicht weniger die Re­gierungen ließen ausdrücklich erklären, sie stimmen dem Redner zu daß aber das Reich hier mit den nötigen Mitteln eingreife, davon war überhaupt nicht die Rede. Der Reichstag   nahmt zwar den Antrag an; damit ist jedoch in Wahrheit gar nichts getan.

Der Verein gibt sich auch jetzt wieder die größte Mühe, mehr Mittel aufzubringen. In einem Berichte über die bis­herigen, günstig verlaufenen Versuche des Vereins, das Debland nußbar zu machen, wird das Zeugnis des Dr. M. Fleischer, eines der ersten Fachmänner auf diesem Gebiete", hervorgehoben, wonach das Dedland Fleisch für 15 Millionen Menschen liefern tönnte, wenn es als Weide nutzbar gemacht werde.

Wieviel hat also die herrschende Klasse dadurch versäumt, daß sie noch so viel Dedland bestehen läßt! Sie tann sich auch aus diesem Grunde nicht von der Verantwortung für die Fleisch not frei machen. Sie muß sowohl die Grenzen für die Fleischzufuhr öffnen und die sonstigen Maß­nahmen zur Linderung der augenblicklichen Not treffen, als auch mit den Arbeiten beginnen, das Dedland möglichst bald nubbar zu machen und so im Laufe der Zeit eine größere Aufzucht von Schlachtvieh zu ermöglichen. Das müßte ge­schehen, wenn- die jetzige Wirtschaft nicht in erster Linie der Ausbeutung des arbeitenden Boltes, sondern dem Wohle der Gesamtheit dienen würde.

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Hilfe des Auslandes?

In München   fanden Montag abend neun bon der sozial­demokratischen Partei einberufene Protestversammlungen gegen die Teuerung statt. Es wurde eine in allen Versammlungen gleich­lautende Resolution angenommen, in der verlangt wird, daß der Reichstag   baldigst einberufen, der Boll auf Getreide, Butter und Schlachtvieh aufgehoben und die zollfreie Einfuhr überseeischen Gefrierfleisches ermöglicht werde. Dagegen solle die Ausfuhr deut­scher landwirtschaftlicher Produkte verboten werden. Die Versamm lung forderte die Gemeindeverwaltungen auf, durch kommunale Lebensmittelversorgung der Teuerung entgegenzuwirken

Politifche Ueberlicht.

Berlin  , den 3. September 1912. Unterernährung und Tuberkulose.

" Es geht so auf die Dauer nicht weiter. Gelbst aus den Kreisen, die früher nicht gewillt waren, wird jetzt die Mahnung erhoben, die Regierung müsse die Grenzen weit öffnen, wenigstens für geschlachtetes, insbesondere für ge­frorenes Fleisch aus Australien   und Südamerika  . Dieser Forde rung gegenüber kann das beliebte Argument gegen die Ein­führung von lebendem Vieh, daß dadurch der Biehbestand des deutschen   Bauern verseucht werde, nicht geltend gemacht werden, denn ein gefrorenes Hammelsviertel tann dem deutschen   Rindvich unmöglich die Maul- und Klauenfeuche übertragen. Die Er­fahrung in England hat aber gezeigt, daß durch die sorgsam or­ganisierte und gepflegte Einfuhr von australischem Fleisch Auf dem Festmahl im Weißen Saale feines Schlosses in Berlin  weiten Volksfreisen ein billiges, zusagendes hat der Kaiser die bestehenden Verhältnisse in Deutschland   als recht und gesundes Nahrungsmittel beschafft werden tann. Gegen diese bescheidene Forderung zur Zeit der Fleisch befriedigend bezeichnet, und furz vorher hat er in Essen   bei dem not fann die Regierung unter: teinen Umständen irgendein stich. Festmahl der Jubiläumsfirma Krupp fich besonders günstig über das haltiges Argument geltend machen, und wenn sie auch diese Forde Dasein der rheinisch- westfälischen Arbeiter ausgelassen. Wer etwas näher rung ablehnt, so kann sie sich gegen den von extremer Seite er- mit dem Volfe in Berührung gekommen ist, als es Wilhelm II.   bei hobenen Vorwurf, ihre Politik sei nur darauf gerichtet, den seinem raschen Fahrplan durchs Land möglich war, der weiß, daß Agrariern die hohen Viehpreise unter allen Umständen zu garan- zu dieser günstigen Beurteilung der Lage des Volkes nicht der tieren, nicht verteidigen. Selbst die Norddeutsche Allgemeine mindeste Anlaß vorliegt. Auch im Schatten der Kruppschen Schlote, Beitung" hat zugegeben, daß eine Fleischteuerung vorhanden ist. die dem Kaifer als Zeichen des Reichtums und Wohlstandes erschienen, Der von ihr angegebene Trost, es handele sich nur um eine vor haust das Elend, wie man in dem jüngst erschienenen Bericht übergehende Erscheinung, tann nicht mehr ernst genommen werden, da er schon zu oft gespendet worden über die Tätigkeit des Instituts für Sygiene und ist und sich niemals bewahrheitet hat. Wenn das Batteriologie in Gelsenkirchen   nachlesen tann, mit offiziöse Blatt jebt von neuem mit dieser windigen Ausflucht dem auch der Bericht über die 2ungentrantenfürsorge­tommt, so darf es sich nicht darüber wundern, daß ihm mit Hohn stelle in Essen   berbunden ist. Ueber diese teilt der leitende begegnet wird. 3m ganzen fommt ja diese regierungsfeitige Be- Arzt mit, daß im verflossenen Jahre besondere Aufmerksamkeit den gründung darauf hinaus, das deutsche. Volk werde sich an diese Kindern zugewendet worden sei, die bie aus tuberkulösen emig wiederkehrende Fleischteuerung gewöhnen". Dieses Familien stammten. In allen Fällen, wo der Mann wegen Argument ist aber um nichts humaner als die Anschauung der Leute, die dem Aal die Haut bei Tuberkulose   einer Seilstätte zugeführt wurde, sei die Familie unter­lebendigem Leibe abziehen, und die jeden Gin lucht und jedes Kind, bei dem auch nur der Verdacht einer tuber­wand gegen diese Grausamkeit mit der Ausrede fulösen Infektion vorliege, der besonderen Untersuchung zugeführt begegnen, die Aate feien bas gewohnt. Natür- worden. Durch Gewährung von Stärkungsmitteln, von Lebertran lich sind nicht die Aale an diese Graujamteitge und Badefalz, besonders aber durch den Aufenthalt in einem Sool­wohnt, sondern ihre Schinder." bade werde danu eingegriffen. Dann heißt es:

gefekt.

Teuerungsinterpellation im bayerischen Landtage.

"

Klerikale Anschuldigungen gegen frühere bayerische  

Minister.

des

Besonderes Augenmert haben wir auf die Kinder gerichtet, die zu Ostern aus der Schule entlassen werden, um diese durch Unter großem Andrang des Bublifums begann Dienstag nach- mehrwöchigen Aufenthalt in einem Bade wider mittag in der bayerischen Abgeordnetenkammer die Beratung der standsfähiger zu machen für ihren tommenden fozialdemokratischen Interpellation über die Teuerung. Nach einer Beruf. Wir haben sodann die Erfahrung gemacht, daß das ganze Material eingehend würdigenden Begründung durch den mangelnde Ernährung in außerordentlich vielen Genossen Auer, der u. a. auch auf die die ungeheuere Futternot des Fällen einen Hauptgrund der Erkrankung bildet, borigen Jahres verschärfenden Spekulationen der Heimschen indem auf die Ernährung des Mannes in der Familie Regensburger   Genossenschaft hinwies, verlas Minister b. Soden der Hauptwert gelegt wird, während besonders den eine sehr lange Erklärung, die an feudaler Schamlosigkeit alles Kindern eine ganz unzureichende Nahrung übertrifft, was bisher von Ministern in dieser, Frage geleistet geboten wird. Wir haben die Stadtverwaltung hierauf worden ist. Die Teuerung sei international, tönne also auch nicht besonders aufmerksam gemacht und vorgeschlagen, daß hier Das Zoll- und Einfuhrscheinsystem, das in so erheblicher durch nationale Maßnahmen behoben werden. Die Teuerung führt dadurch viel Gutes gefan werden könnte, wenn auf einen Aufruf in den Lokalzeitungen sich Familien meldeten, die bereit Weise den Konsumenten das Brot verteuert, verstimmt auch der Minister auf die ungünstigen Ernteverhältnisse, Uebertreibungen find, solche unterernährten Kinder von dem die mit Deutschland   auf dem Getreidemarkt konkurrierenden der Agitation, hohe Löhne und den Zwischenhandel zurück. Von Ueberfluß ihres Mittagstisches zu betöftigen. Staaten. Ihnen gegenüber bedeuten die deutschen   Getreide- einer Fleischnot fönne in Bayern   überhaupt nicht gesprochen wer den. Die amtlichen sanitären Berichte, die die Unterernährung Dieser Schilderung eines die Masse des Volkes berzehrenden einfuhrscheine nichts anderes als eine Ausfuhrprämie, durch weiter Kreise der bayerischen Bevölkerung schon für 1907 feststellen, Glends noch eine Erläuterung anfügen, hieße die Farben des Bildes die man deutsches Getreide im Ausland um den Zollbetrag werden von dem Minister einfach als falsch beiseite geschoben. Jede verwischen. Nur die eine Bemerkung erlauben wir uns, daß das billiger kaufen fann. Daß sie gegen den Schmutzkonkurrenten Aenderung des heutigen Zollsystems erklärt er für undistutabel; verwischen. Nur die eine Bemerkung erlauben wir uns, daß das endlich Front machen, kann kein Wunder nehmen. Stürzlich auch vorübergehend sei eine solche ausgeschlossen. Der Fleischber- arbeitende Bolt nicht geneigt ist, sich über derartige Zustände mit wurde berichtet, daß Nordamerika   einen Boll auf brauch in Deutschland   sei so groß, daß er höchstens von England dem kaiserlichen Hinweis auf die Unvollkommenheiten, Roggen- und Weizenmehl und Spließerbsen plant. Jezt kommt übertroffen werde. Alles, was der Minister vertreten will, sei, die die nun einmal allem Jrdischen anhaften", hinweg­die Meldung, daß auch Rußland Gegenmaßregeln ergreifen Einführung des Gefrierfleisches durch Aenderung der Bestimmun- trösten zu lassen. will. Zwar beabsichtigt es nicht ein vollständiges Einfuhrverbot gen des Fleischbeschaugesetzes zu ermöglichen. Darüber habe sich für ausländisches Getreide nach Rußland  , wie die Deutsche   bie bayerische Regierung mit der Reichsregierung ins Benehmen Tageszeitung" im ersten Schrecken meldete. Dagegen bestätigt Während das Zentrum bei Schilderung der Boltsnot durch Die Germania  " bringt an der Spike threr heutigen das offiziöse Telegraphenbureau, daß auf Beschluß des unseren Redner in ein rohes Gelächter berfiel, munterte es den russischen Ministerrats beim Handelsministerium eine besondere Minister wiederholt durch Beifall auf. Es ist anzunehmen, daß die Nummer einen Münchener   parteioffiziösen Artikel, in welchem Kommission eingesetzt worden ist, die Maßnahmen ausarbeiten von dem Minister b. Soden verübte Berhöhnung des Boltes zu fie zu erweisen sucht, daß die Stellung des Frhrn. v. Hertling soll, um der Einfuhr ausländischen Getreides nach Rußland   gleich die Antwort der Berliner   Regierung darstellt und mit ihr feineswegs erschüttert ist und die Angriffe auf das Heritale die Person zu steuern. Die Stommission wird sich zunächst mit der Frage bereinbart worden ist. Aus diesem Grunde ist die Interpellation Ministerium nur den Zweck haben, der eventuellen Einführung eines Bolles be- nicht schon am vorigen Sonnabend beantwortet worden, weil erst fünftigen bayerischen Thronfolgers in" den Dienst die Verhandlungen mit Berlin   stattfanden. parteipolitischen und tattischen Ziele des Großblocks", d. h. schäftigen. Bisher wurde die Einfuhr zollfrei gestattet. Jährlich gelangen infolge der Einfuhrscheine fast 1 Millionen Maßnahmen gegen die Fleischteuerung.. der Liberalen und Sozialdemokraten zu stellen. Als Beleg Doppelzentner Roggen über die russische Grenze. Da in Die" Frankfurter Zeitung  " meldet aus Bingen  : Die Stadt für diese Behauptungen tischt die ultramontane Germania" in diesem Jahre die russische Ernte die vorjährige bedeutend verordnetenversammlung vom Montag beschloß nach längerer Aus- allerlei Mitteilungen über angebliche Intrigen am Hoflager ( um 116 Millionen Bud) übertreffen wird, will sich die Re- sprache einstimmig, in einer Eingabe an das Ministerium die Be- und über schauderhafte liberal sozialistische" Pläne der auf. SD gierung die Preise nicht noch durch das deutsche Prämien werkstelligung einer ungehinderten Einführ von aus- früheren Minister v. Pfaff und v. Milter ländischem Schlachtvieh zu fordern. schreibt sie: getreide drücken lassen. " Im übrigen ist an all diesen vorgeblich aus dem K. Hof­lager stammenden Erzählungen nur dies richtig, daß es am R. Hoflager Personen gibt, die an einer Mende­rung der Gestaltung der Dinge ein politisches Interesse haben, ebenso wie sie an der Nichtberufung des Ministers Frhrn. b. Hertling ein politisches Interesse gehabt hatten. Die politischen Anschauungen vor allem des General­adjutanten Frhrn. v. Wiedenmann sind ja genügend bekannt. Unter diesen Umständen ist es natürlich, daß es am Hoflager nicht an Versuchen unverantwortlicher" Beeinflussung fehlt. Daß es aber sehr töricht ist, die Wünsche dieser Herren boreilig mit den Anschauungen des Regenten zu identifizieren, das sollte schon die Geschichte der Berufung des Ministeriums Hertling lehren. Bei der Auswahl der Personen, die zur Hofjagdgesellschaft hinzu­gezogen werden, ebenso wie bei der allgemeinen Gestaltung seines persönlichen Verkehre sind für den Regenten nichts weniger deun politische Gesichtspunkte maßgebend, und sehr irrig wäre es, die pielgerühmte persönliche Anhänglichkeit, die der Regent den seines näheren Verkehrs Gewürdigten zeigt, als poli­tische Abhängigkeit zu deuten... Die relativ öftere Anwesenheit der übrigens in der Nähe des Hofjagdlagers sich aufhaltenden

Im Interesse der deutschen   Konsumenten kann diese Maßnahme nur begrüßt werden. Hoffentlich wehren sich auch die übrigen Staaten energisch zugunsten des deutschen  Voltes gegen diesen agrarischen Aussauger. Aber es ist wirklich weit gekommen, wenn fremde Regierungen noch immer eher im Interesse des deutschen   Volkes handeln, als dessen eigene nationale" Regierung!

Noch immer steigen die Preise.

Oberbürgermeister Feldmann von Aachen gab bei Gröffnung der lebten Stadtverordnetenversammlung die Erklärung ab, daß die Fleischteuerung in Aachen   eine Höhe erreicht habe, wie feit 100 Jahren nicht mehr. Daraus ergebe sich eine Notlage, die nicht mehr zu ertragen sei und der nur durch Einführung ausländi­schen Fleisches abgeholfen werden könne.

Der Magistrat der Stadt Dortmund   hat eine Eingabe an die Staatsregierung beschlossen, zum Zwede schleuniger Maßnahmen gegen die Teuerung. Die Stadt, wird selbst den Verkauf von See­fischen wieder aufnehmen, außerdem eine neue Verkaufsstelle er richten, die sich in einem Fabritviertel befinden soll.

Der Sozialdemokratische Verein der Stadt Dortmund   hatte eine Eingabe in diefem Sinne gemacht.

Die städtischen Kollegien in alle a. G. haben beschlossen, nach dem Beispiele Magdeburgs billiges Fleisch zu beschaffen. Von der Teuerungskommission ist: der: Antrag vorgelegt worden, 200 000 Mark bereitzustellen, um den Einwohnern, die weniger als 2400 m. jährlich Einkommen haben, billiges Fleisch zu liefern. Kundgebungen gegen die Teuerung.

Im Auftrage des Magistrats von Berlin- Schöneberg   ist vom dortigen Statistischen Amt eine Zusammenstellung über das Stei­gen der Fleischpreise in der lebten Zeit gemacht worden. Die Breisermittelungen sind vom Polizeipräsidium an jedem einzelnen Markttage auf den Schöneberger Märkten angestellt worden. Nach dieser amtlichen Zusammenstellung ergeben sich folgende Preise: Rindfleisch von der Keule. Der Mindestpreis für 1 Kilo­gramm betrug im Sommer 1908-1911 in der Regel 1,40-1,70., mitunter nur 1,30 M. und erreichte lediglich an drei Tagen( im Juli 1910 bezw. 1911) die Höhe von 1,80 M. In diesem Jahre wird seit dem 11. Juni Rindfleisch von der Keule nie zu weniger Zur Vichnot und Fleischteuerung hat die Berliner  als 1,80 m. und seit dem 5. Juli nie zu weniger als 2 M. feil- Fleischetinnung, wie die Allgemeine Fleischer- Beitung" geboten. Vom 8. bis 21. August war es überhaupt nicht zu weniger mitteilt, in ihrer gestern abend stattgefundenen Generalversamm als 2,30 m, erhältlich. lung folgende Erklärung einstimmig angenommen:

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