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In geheimer Sigung wurde darauf u. a. die Begebung von 2 Millionen Mark aus der 33- Millionenanleihe und die Anlage eines großen Hafens an dem neuen Teil des Schiffahrts fanals zwischen Kanner Chaussee und Grenzallee beschlossen. Die Geländeankäufe dazu fanden die Zustimmung der Versammlung. Schöneberg  .

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Balkonstudien.

fraten als einen Fortschrittlichen zum Schöffen zu wählen. Bei Unglücklichen vorhanden zu sein. Der Rettungsmannschaft ist Herrn Konig   konnte man nur wiederholt die Beobachtung machen, es bisher noch nicht gelungen, bis zu dem Orte der Kata­daß er manchmal an einer starken Vergeßlichkeit leidet. strophe vorzubringen. Außer einigen bald nach Bekanntwerden Groß- Schönebeck  . des Unglücks geborgenen Leichen sind im Laufe des gestrigen Eine gut besuchte Boltsversammlung tagte am Sonntag auf dem Tages fünf weitere Leichname aus dem Unglücks­Wegemannschen Grundstück, um ein Referat des Genossen Julius schacht ans Tageslicht gefördert worden. Die Bergungsarbeiten Aus der Stadtverordnetenversammlung. Der Vorsteher Hildebrandt über Die Not des Volkes und der schweigsame Reichs- werden unermüdlich fortgesetzt. stellvertreter Genosse Moltenbuhr teilte zunächst den Eingang fangler" zu hören. mehrerer Petitionen mit, die sämtlich dem Petitionsausschuß über- Der Referent verstand es in vorzüglicher Weise, den Ver­Der Ruhm, den sich ein Herr Bley in der Deutschen Tages­wiesen wurden. Die Freie Fraktion beantragte, noch ein- fammelten die Ursachen der Lebensmittelverteuerung flarzulegen. zeitung" mit feinen Plastometerstudien über die Form der politischen mal in Erwägung darüber einzutreten, ob es ratsam sei, den Bau- Diskussion fand nicht statt. Mit einer Aufforderung an die Versammlung, sich den Organi- Köpfe des Reichstages erwarb, hat einen anderen Grundgelehrten, block zwischen der Innsbrucker  , Freiherr- vom- Stein- und Badenschen Straße nur zum fleinsten Teil für die Bebauung mit Wohnhäusern fationen anzuschließen und die Parteipresse zu lesen, wurde die Ver- den Schriftsteller Otto Hauser, nicht ruhen lassen. Er ver­zu verkaufen und den übrigen Tefl für eine spätere Verwendung fammlung unter begeisterten Hochrufen auf die Sozialdemokratie öffentlicht in der Politisch- Anthropologischen Revue" einen Artikel zur Erweiterung des Rathauses zu refervieren. Der liegenbleibende gefchloffen. über die Vertreter des deutschen   Volkes im dreizehnten Reichs­Teil wäre vorläufig als Spiel- oder Schmuckplay anzulegen. tage nach ihrem physischen Typus". Eine bedeutendere Rolle Stadtv. Linifus meinte, das neue Rathaus würde über furz oder lang doch schon wieder zu klein sein und darum sollte nur In der außerordentlichen Sigung der Gemeindevertretung wurde in seinen Untersuchungen spielt der Gesichtserker, der die unter­ein fleiner Teil für Wohnhäuser verkauft werden. Das Ganze wäre u. a. beschlossen, Straßen- bezw. Bürgersteig- Parzellen bei der Mittel- schiedlichen Abgeordneten ziert. Lange oder kurze Nasen sind ihm Sodann mit ein Unterscheidungsmerkmal der germanischen oder nichts doch nur als Hinterland anzusehen, auch hätte die Stadt große Berg- und Dampferstraße unentgeltlich zu erwerben. Zinsverluste. wurde dem mit der Gemeinde Schöneiche   abgeschlossenen Vertrag germanischen Rasse. Aber noch mehr. Herr Hauser Klassifiziert die wegen gemeinschaftlichen Betriebes der Straßenbahn Kaltberge- Schön- Abgeordneten auch nach dem Aristotratentypus, was bor  eiche- Friedrichshagen   zugestimmt. Weiter wurde mitgeteilt, daß die ihm verschiedene Simplizissimus" zeichner meisterlich gemacht haben. Straßenbahnwagen und eine Lokomotive jedenfalls noch in der Nur drei von unseren laufenden Woche eintreffen, so daß der Betrieb der Bahn dann sofort Unsere Vertreter kommen schlecht weg. 110 Vertretern haben einen sehr guten Typus, darunter ein oder aufgenommen werden kann. ztvei Juden, sieben steden ihre Nasen noch erträglich in die Bernau  . Welt, bei den andern aber ists fürchterlich! Iauter ungerma nische Typen, davon 36 mit egtrem furzen Nasen. Ja, ja, Ausländer, Fremde sinds zumeist, die unter uns gefät den Geist der Rebellion!

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Oberbürgermeister Dominikus ersuchte, den Antrag abzu lehnen, da das neue Rathaus mit der vorgesehenen Erweiterungs­möglichkeit vollständig allen Anforderungen auch für spätere Jahre genüge. Stadtrat Schüler betonte, daß ungefähr 450 Beamte unterzubringen seien, während für 630 Beamte Platz vorhanden wäre. Im alten Rathaus verbleibe das erste Standesamt, die Wohlfahrtspflege und die Sparkasse. Stadtrat Katz betonte, daß von Hinterland keine Rede sein könne, da eine 32 Meter breite Straße projektiert sei und nur vornehme Bauten errichtet würden. Der Antrag wurde einem Ausschuß überwiesen.

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Ferner beantragte die Freie Fraktion bei der Beratung der zur Hebung des städtischen Realkredits in Aussicht genommenen Maß­nahmen zu erwägen, ob nicht ein gemeinsames Vorgehen mit den Gemeinden Groß- Berlins möglich und angebracht sei.

Stadtv. Jayo w wünschte, daß die Gemeinden mehr als bis­her für den Hausbesitz tun sollten, da derselbe mit großen Schwierigkeiten zu kämpfen habe. Auch der Staat müßte auf gefordert werden, Besserungen zu schaffen. Die Ueberproduktion fo­wie die Konkurrenz der Städte untereinander hätten viel zu der schwierigen Lage der Hausbefizer beigetragen. Zum nicht ge ringen Teil schuld hieran seien auch die Bodenreformer. Es sei bedauerlich, daß selbst der Oberbürgermeister Dominikus sich an deren Vorträgen beteilige und Anwürfen auf die Hausbesizer nicht ge­bührend entgegentrete. Die Gemeinden Groß- Berlins sollten sich zusammentun und den soliden Hausbesiz unterstützen und nicht be­tämpfen. Oberbürgermeister Dominikus weist den Vorwurf des Vorredners zurück und meinte, daß er einem wissenschaftlichen Bortrag beigewohnt habe, Vorwürfe gegen den Hausbesitz seien aber dort nicht erhoben worden. In absehbarer Zeit werde der Ver­fammlung eine Vorlage unterbreitet werden, die viel mehr bringt, als der Vorredner wünscht. Vester( Lib. Frakt.) meinte, der Antrag kommt zu spät. Die Gemeinden Groß- Berlins fönnten nicht gemeinsam arbeiten, es müßte daher jede Gemeinde für sich vor­gehen. Der Antrag wurde gegen die Stimmen der Antragsteller abgelehnt.

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Der Abänderung der Altersgrenze für die Einstellung der Beamtenanwärter vom 35. auf das 37. Lebensjahr wurde zu­gestimmt. Der Oberpräsident hatte die untere Festsetzung beanstandet und gemeint, daß dies mit den gesetzlichen Bestimmungen nicht ver­einbar sei.

Kalkberge- Rüdersdorf  .

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Absturz bei einem Passagierflug.

Einen schaurigen Fund machte am Montagmorgen gegen 4 Uhr der Streckenwärter Schulz von hier beim Absuchen der Gleise zwischen den Stationen Bernau   und Zepernick  . Unweit Bernau   fand er einen jungen Menschen auf den Schienen noch lebend, welchem beide Füße Der herbeigerufene Bahnarzt Dr. Schröder abgefahren waren. ordnete die sofortige Ueberführung nach dem Krankenhauſe in Bernau   Ein schwerer Fliegerunfall wird aus der französischen   Stadt an, in welchem der Schwerverletzte, welcher als der 16jährige Schrift. Chaux- de- Fonds gemeldet. In der Nähe der Stadt stieg am fezerlehrling Artur Pöppel von hier festgestellt wurde, nach kurzer Zeit Dienstagvormittag der Flieger Cobioni mit dem Redakteur berstarb. Der Betreffende ist jedenfalls von dem Personenzuge, welcher Bippert als Passagier zu einem Fluge über die Stadt auf. Beim 12 Uhr 56 Minuten nachts Bernau   vassiert, überfahren worden. Wie Landen senkte sich der Apparat nach vorwärts und stürzte sent Der Apparat wurde zertrümmert. er auf dem Bahndamm gelangt ist, muß erst die eingeleitete Unter- recht auf den Boden. fuchung ergeben. Cobioni ist an den Verlegungen kurz darauf gestorben. Der Zustand Bipperts ist hoffnungslos.

Spandau  .

Uebel empfunden wird es in der Bevölkerung, daß der Magistrat in der Zeit der Notstandsaktion die Kokspreise erhöht. So ist auf den Zentner Stückenkoks ein Preisaufschlag von 6 Pf. und auf den Bentner Koksgries, der hauptsächlich von der ärmeren Bevölkerung gekauft wird, ein solcher von 10 Pf. erfolgt.

Neue Autobanditen..

Ein Verbrechen, das an die Schredenstat der Pariser Apachen Bonnot und Garnier erinnert, wird aus der französischen   Ortschaft Nanterre   gemeldet. Dort wurde der Kassierer einer großen Gesell­

schaft, namens Bouillon Brebion, der sich zur Leistung einer

Da sich beim ersten Seefischverkauf ein großer Andrang bemert­bar machte, find diese Woche zwei Verkaufstage vorgesehen worden. größeren Zahlung nach Paris   begeben wollte, auf dem Wege von Der erste hat bereits am gestrigen Dienstag auf dem Lutherplay mastierten Räubern überfallen. Diese schleppten ihn in ein stattgefunden, während der zweite heute Mittwoch während der bereitstehendes Automobil und raubten ihn während der Fahrt aus. Dann fuhren die Verbrecher an die Seine, wo sie Marktzeit in der Morißstraße abgehalten wird. Brebion in den Fluß warfen. Brebion konnte sich jedoch durch Schwimmen retten.

Sitzungstage von Stadt- und Gemeindevertretungen. Hohen- Schönhausen. Heute Mittwoch, nachmittags 6 Uhr, im Sigungssaal des Verwaltungsgebäudes. Alt- Glienicke. Heute Mittwoch, nachmittags 4 Uhr, im Bohnschen Rotale. U. a.: Beratung der Straßenbahnfrage.

Lichtenberg  . Donnerstag, den 17. Oftober, nachmittags 6 Uhr, in der Aula des Cecilien- Lyzeums an der Rathausstraße. Auf der Tages. ordnung steht u. a.: Beschlußfassung über die Einsprüche gegen die Bürger liste pro 1912.

Das Elektrizitätswerk Südwest" hatte beschlossen, das Aktien­tapital um 5 Millionen Mark zu erhöhen und den alten Aktionären Spandau  . Donnerstag, den 17. Dktober, nachmittags 4%, Uhr, im auf je drei alte zwei neue Aktien zu pari zuzüglich 5 Proz. für Stadtverordneten- Sigungssaal des Rathauses. Auf der Tagesordnung Stenipel und Unkosten zu geben. Die Stadt ist an dem Wert start steht u. a.: Bewilligung eines Kredits an die Teuerungstommiffion; Be­interessiert und ersucht den Ankauf junger Attien für 834 000. willigung von 432 000 M. zur Erweiterung der Brunnenanlagen des zum Preise von 105 zu beschließen. Dem wurde zugestimmt. Die städtischen Wasserwerks; Erhöhung des Fahrgeldes für die Straßenbahn lette Dividende betrug 13 Proz. Eine größere zur Rückzahlung auf 20 Pf. für alle nach 12 Uhr vom Bahnhof abfahrenden Wagen. Diese Sigungen sind öffentlich. Jeder Gemeindeangehörige ist be­geforderte Summe wurde dem Etatsausschuß zur näheren Auf­flärung überwiesen. In die Deputation für Boltsunterhaltungen rechtigt, ihnen als Zuhörer beizuwohnen. wurde Genoffe Hoffmann wiedergewählt. Hierauf folgte eine geheime Sizung.

Lichtenberg  .

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Die Regelung der Arbeitsbedingungen der städtischen Arbeiter

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Aus aller Welt. Was das Volk effen muß.

Maffenvergiftungsversuche in Mailand  .

Ein Massenvergiftungsversuch, der an den Fall des östers reichischen Leutnants Hofrichter erinnert, erregt in Mailand   peinliches Aufsehen. Zahlreiche Hausbesizer in verschiedenen Vierteln der Stadt erhielten in der letzten Zeit Proben von Tabletten zugesandt, die angeblich eine heilkräftige Wirkung ausüben sollten. Einige Hausbesitzer, die die Tabletten nahmen, ertranften unter heftigen Vergiftungserscheinungen. Untersuchung der Tabletten ergab, daß sie Quecksilber Chanit enthielten. Vom Absender fehlt jede Spur. Auf den Proben war eine Gesellschaft Sanitaria" als Absender angegeben, doch existiert eine solche Gesellschaft nicht. Die Empfänger haben, abgesehen davon, daß sie fast alle Hausbefizer sind, keine Bes ziehungen zu einander.

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Ein Bureaukratenstücklein.

Eine

Sie werden hiermit aufgefordert, eine Zusammenstellung über den Verdienst, den Sie und Ihre Frau in der Zeit vom 1. X. 10 bis 1. X. 11 hatten, innerhalb fünf Tagen bor­zulegen. Zur Nachweisführung sind ferner Bescheinigungen der Arbeitgeber darüber, während welcher Zeit Sie bei diesen be schäftigt waren, zu erbringen. Hierbei wird darauf aufmerkjana gemacht, daß es Sache der Berufungsführer ist, die Nachweise zu erholen und vorzulegen."

Es ist ja bekannt, daß die Steuerbehörden es trefflich bea stehen, jeden Pfennig versteuerbaren Einkommens aufzufinden, neuartig ist es aber, daß jezt schon gar nicht vorhandene Ehefrauen zum Steuerobjekt werden. Die Schlacht im Gefängnis.

Ein Mezgerlehrling in Oberalting, der sich feines vers fowie die Gehaltsregulierung der Beamten und Lehrer sollen in der Aus Anlaß der in Köln   vorgekommenen Massenfleischvergiftungen steuerbaren Einkommens bewußt ist, da er von seinem Meister am Donnerstag stattfindenden Stadtverordnetenversammlung zum Steuerreklamation durch das folgende Schreiben des Rentamts Abschluß gebracht werden. Viele Wünsche bleiben unberüdfichtigt, veröffentlicht ein Kundiger in unserem Kölner Bruderblatt Dinge, feinen Geldlohn, sondern nur Verpflegung erhält, wurde auf feine viele mehr wären unberücksichtigt geblieben, hätten nicht die fort- die nahezu an den Roman Upton Sinclairs über die Chicagoer Starnberg erfreut: gesetzten Borstöße unserer Genofien in den Wall des Widerstandes Schlachthauszustände erinnern. Der Gewährsmann hat jahrelang Breiche gelegt. So weit die Arbeitsverhältnisse in Betracht kommen, Gelegenheit gehabt, die sogenannten Poltaschlächtereien im Land­bewegen sich die Vorschläge auf folgender Grundlage: Einführung freise Düren  , besonders in den Drten Gürzenich, Hoven, Maria­der neunstündigen Arbeitszeit. ausgenommen Wächter weiler und Merken, zu beobachten, und hat seine Erfahrungen den und Wärter, Mindestlohn 4.25 W., nach einem Jahre Dienstzeit Regierungsbehörden mitgeteilt: In den Polkaschlächtereien 4,50 M. Für Ueberstunden 25 Proz. Zuschlag, 50 Proz. Zuschlag wird gewohnheitsmäßig das Fleisch von tranten für Sonn- und Feiertags-, sowie für Nachtarbeit. rechnet ab 8 Uhr abends, jedoch soll von dieser Zeit an für Kutscher Tieren verarbeitet, der Knochen entledigt, in Körbe erst die Ueberzeit rechnen. Sommerurlaub ab 1913 soll gewährt verpackt und nach allen möglichen Gegenden versandt. Der Kreis werden: 4 Tage nach einjähriger Arbeitszeit für Innenarbeiter, Düren   sei sozusagen die Abdeckerei für einen großen Teil der 4 Tage nach dreijähriger Arbeitszeit für Außenarbeiter und 10 Tage Rheinprovinz  . Das Fleisch von Tieren, die nicht gerade an Milz­nach fünfjähriger Arbeitszeit für alle Arbeiter. Die Differenz brand, Rinderpest und dergleichen frank waren, werde tier­zwischen Lohn und Krankengeld foll regelmäßig gezahlt werden, nur ärztlich vielfach als zum Genuß noch geeignet freigegeben, obwohl dann nicht, wenn besondere Umstände eine Abweichung von der Jm Strafgefängnis zu Rawling( Vereinigte Staaten   von Regel rechtfertigen. Ferner soll für alle städtischen Arbeiter ein gesundes Fleisch niemals vom franken Zier kommen könne. Die Nordamerika  ) ist es am Montag zu einer förmlichen Schlacht gemeinsamer Arbeiterausschuß errichtet werden und dazu eine all- Boltaschlächtereien kauften speziell zweifelhafte Tiere, gemeine Arbeitsordnung Geltung erlangen. · Das sind die Haupt- auch solche, die schon dem Verenden nahe seien, und zwar in allen fächlichsten Bestimmungen. Die Regelung der Beamten- und Lehrer- Gegenden der Rheinprovinz   auf Entfernungen von 50 und mehr zwischen revoltierenden Sträflingen und ihren Wärtern gekommen, gehälter bringt teilweise erhebliche Verschiebungen. Die vor- Kilometern. Häufig fönne von einer regelrechten Schlachtung nicht in deren Verlauf zwei der Sträflinge getötet, zahlreiche gesehenen Erhöhungen bewegen sich zwischen 100 bis 200 m. pro mehr, höchstens von Rotichlachtung gesprochen werden. Meist andere mehr oder weniger schwer durch Revolverschüsse verlegt Stimmungsdifferenzen sein, die die Gehaltsregulierungen in der find, ohne jede Untersuchung geschlachtet und heimlich an die Metzger ihre wärter zu überrumpeln und die Freiheit zu gewinnen. Am So groß, wie diese Unterschiede, werden wohl auch die aber würden nächtlicherweile Tiere, die dem Verenden nahe wurden, Bereits in der Nacht zum Sonntag war es 20 Verbrechern unter Anführung des berüchtigten Raubmörders Butch gelungen, Beamten und Lehrerschaft auslösen. der verschiedensten Städte zur Verarbeitung übersandt. Der Gewährsmann hat dem Landrat des Kreises und dem Montag wiederholte sich die Revolte und es gelang abermals Um weiteren Meutereien In seiner letzten Sigung beschäftigte sich das Gewerkschaftskartell Regierungspräsidenten   in Aachen   vor längerer Zeit An- mehreren Verbrechern, nachdem sie ihre Bärter nieder. Drtstrantenfasse für Ober- Schönewveide. Die Delegierten der an- veranlaßt worden sei, was nach Lage der Sache zur Aufklärung mit Revolvern bewaffnet. Als wenige Stunden darauf mehrere für Ober- Schöneweide und Umgegend mit den Ersazwahlen zur zeige gemacht und von dem letzteren die Antwort erhalten, daß alles geschlagen hatten, zu entkommen. wirksam entgegentreten zu können, wurden die Gefängnisbeamten mit Revolvern bewaffnet. Als wenige Stunden darauf mehrere geschlossenen Gewerkschaften wurden beauftragt, umgehend die Vor- der erhobenen Beschuldigungen sowie zur Beseitigung und Ber- Gefängnisinfaffen, durch den Erfolg der vorhergehenden Revolten schläge für die neu zu wählenden Delegierten einzureichen. Des hütung etwaiger( 1) Mißstände geboten und möglich war." Im weiteren wurde Stellung genommen zur Privatangestelltenversiche übrigen werde die Angelegenheit weiter im Auge behalten werden." fühn gemacht, einen britten Ausbruchsversuch unternahmen, tam es rung und den bevorstehenden Wahlen hierzu. Von der Vertretung Der Gewährsmann behauptet, daß trotzdem der gemeingefährliche zu dem eingangs erwähnten Kampf, den die Wärter erst durch der Bureauangestellten wurde lebhaft Klage geführt, daß von der Betrieb fortdauere, und wiederholt Fleisch vergiftungen den Gebrauch des Revolvers zu ihren Gunften entscheiden konnten.

Jahr.

Ober- Schöneweide.

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leitenden Stelle( Freie Vereinigung) noch keine vorbereitenden Schritte unternommen ieien, obwohl in Ober- Schöneweide doch auch zur Folge gehabt habe.

ein großes Teil Privatangestellte vorhanden sind. Der Vorsigende

Es ist festgestellt, daß bei den zahlreichen Fleischvergiftungen in

Kleine Notizen. Selbstmord eines Zwölfjährigen. Am Montagabend verübte in foll hierüber nähere Erkundigungen einziehen. Um den Bildungs- Köln tatsächlich Fleisch aus dem Kreise Düren   mit in Frage kommt. Dortmund   ein zwölfjähriger Quartaner, der Sohn eines Ge­bestrebungen der Arbeiterschaft am Drte entgegenzukommen, beschloß Bei der Kölner   Staatsanwaltschaft ist unter Benennung von neun fangenen- Aufsehers, Selbstmord durch Erschießen. Der das Kartell, Vortragsfurse abzuhalten. Zur Vorbereitung dieser Schlächtergesellen als Zeugen und von zwei jener lichtscheuen Knabe, der das Real- Gymnasium   besuchte, hatte von einem Lehrer Angelegenheit wurde eine Kommission, bestehend aus den Genossen Händler als Beschuldigte eine Anzeige eingegangen, in der behauptet eine Mitteilung an seinen Vater mitbekominen, die dieser unter­Grünow, Schwarzburger   und Behrenbeck, gewählt. Die Genossen wird, daß zum Zwecke der Verwurstung jahrelang schreiben sollte. Um dem Vater dieſe Mitteilung nicht vor Augen werden darauf aufmerkiam gemacht, daß in den nächsten Tagen die trantes und tierärztlich nicht untersuchtes Fleisch fommen zu lassen, fälschte der Junge die Unterschrift Einlaßkarten zu den einzelnen Kurien bei den örtlichen Vorständen war, berübte er die unfelige Tat. zu haben sind; auch wurden hauptsächlich die Vertrauensleute er- zum Preise von 25 und 30 Pf. pro Pfund von jenen eines Bater's. Als nun die Fälschung ans Tageslicht gekommen Händlern unter dem Schuße der Nacht nach Köln  fucht, sich daran zu betciligen. geliefert worden ist. Die Hochschutzzollpolitik und die dadurch bedingte Fleischteuerung An einer Blinddarmentzündung ist der der fortschrittlichen Fraktion wirkt für strupellose Leute geradezu als Anreiz, die durch Ver­angehörende Schöffe Severin im Lazarustrantenhause verstorben. arbeitung von tranfem Bich erzielten enormen Gewinne in die Der Gemeindevorstand ist durch diesen Todesfall in ganz kurzer Zeit Taiche zu stecken. Selbst auf die Gefahr hin, die Arbeiterschaft auf die Hälfte reduziert. Schöffe Rathmann hatte bekanntlich ein mit dem Kadaverfleisch zu Tode zu füttern. Amt niedergelegt und der beieldete Schöffe Dr. Pape ist seines Amtes enthoben, so bez in Kürze die Wahl von zwei unbefoldeten Schöffen einem desoldeten Schöffen stattfinden muß. Die fort­schrittliche Fraktion hat hierbei die besten Aussichten, da sie im Ge­

Weißensee.

Aus der Tiefe. Der Sellner Mart in Harburg   tötete am Dienstagmorgen die Prostituierte Else Gehrke durch einen tid in ben Hals, weil sie ihn wegen 8ubälterei an­gezeigt hatte. Der Mörder wurde nach erfolglosem Selbstmord­versuch verhaftet. In der Nähe von Klogiche( gr. Sachsen  ) tötete der Arbeiter Lehmann, der oft betrunken nach Hause kant, seine Frau, Mutter von vier unversorgten Kindern. Zwei Nach­barn, welche der Frau zu Hilfe eilen wollten, verlegte er ebenfalls schwer. Benzinexplosion in Wien  . In der Färberei von Josef Sme= Trotz der Versicherung des Direktors der Grube North tana in Wien   erfolgte am Montag eine Benzinexplosion, darch meindepariament allein ſo ſtarf ist, wie die unabhängige und sozial- yell, daß die über neunzig in der Grube cin- die elf Berionen mehr oder weniger schwer verlegt wurben, demokratische Fraktion zusammen. Der Führer der unabhängigen geschlossenen Bergarbeiter sich wahrscheinlich in Sicherheit ge- Durch die Explosion wurde auch beträchtlicher Sachschaden Fraktion, Herr Konig  , äußerte seinerzeit, lieber einen Sozialdemo- bracht hätten, scheint wenig Aussicht auf Rettung der angerichtet.

Die Grubenkatastrophe in Australien  .

Verantwortlicher Redakteur: Alfred Wielepp, Neukölln. Für den Inferatenteil verantw.: Th. Gloce, Berlin  . Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdruckerei u. Verlagsanstalt Paul Singer u. Co., Berlin   SW.