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erzählt hat. Und wenn dieser Kreisarzt zu dem Schluß kommt, praktische Viehzüchter, der dies schrieb, hat sicher fobiel Sachkennt­daß die zunehmende Verbreitung der Strophulose infolge der nis als die Roryphäen der fonservativen Partei. Unterernährung die Vorbedingungen für die Weiterver- Wir fordern aber nicht nur die Aufhebung der Einfuhrzölle breitung der Tuberkulose und der Uebertragung von Infektions - auf Lebens- und Futtermittel und die Beseitigung der Einfuhr frankheiten fördert, so dürfte das schon ein Grund für die Staats- scheine, sondern auch die regierung sein, der Bekämpfung der Teuerung ein ernsteres Augen­Deffnung der Grenzen für die Einfuhr von Vieh

3058 Millionen Mark

Bon freien Männern", wie Herr Shiffer sie wollte, fann Sa­bei keine Rede sein. Es ist auch unrichtig, daß der Kleinbetrieb not­wendig sein wird, um mehr Fleisch erzeugen zu fönnen. Der Groß­betrieb ist zweifellos, wenn er ordnungsgentäß betrieben wird, in jeder Leziehung der rationellste. Und wenn die Statistik beweist, daß die Kleinbetriebe mehr Schweine liefern, als die Großbetriebe, so merk zuzuwenden.( Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten.) und von gesundheitlich einwandfreiem konserviertem bau widmen. Der Großbetrieb ist technisch dem Kleinbetrieb auch liegt das eben daran, daß die Großbetriebe sich mehr dem Körner­Unsere Marinesoldaten bekommen täglich 335 Gramm Fleisch. Der Vorstand des deutschen Städtetages, dem die Ober- in der Landwirtschaft unter allen Umständen überlegen. Damit Fleisch, doppelt soviel, als manche ganze Arbeiterfamilie zu ver- bürgermeister der größten deutschen Städte angehören, die Leitung lege ich natürlich durchaus keine Lanze noch für den Großgrundbejiz zehren hat, und die Marineverwaltung wird keine Veranlassung des die kleineren Städte umfassenden Reichsverbandes deutscher ein. Die Großgrundbesitzer halten wir Sozialdemokraten für haben, den Mannschaften mehr Fleisch zu geben, als zu einer Städte und verschiedene Männer der Wissenschaft haben erklärt, ausreichenden Ernährung notwendig ist. Die wirtschaftlich und politische Schädlinge der daß ohne die Zulassung der Einfuhr ausländischen Fleisches eine nation, ihnen gegenüber sollte die Enteignung zuerst an= ständige Zunahme des Pferdefleischkonsums ausreichende Fleischversorgung unmöglich ist. Der Minister - gewandt werden. Es wird früher oder später auch kommen. ist ein weiterer Beweis dafür, daß nicht nur von einer augenblick- präsident hat uns ersucht, darüber doch kein Urteil abzugeben, fon- Wenn wir aber einmal enteignen, so werden wir das nicht in kapi­lichen Weischnot gesprochen werden kann, sondern daß die Fleisch- dern zunächst die Wirkung der Regierungsmaßnahmen abzuwarten. talistischem Sinne, sondern in sozialistischem Sinne tun. ieuerung in den letzten Jahren andauernd war, und wenn nicht Wenn aber feststeht, daß gerade in denjenigen Ländern, aus denen Ge würden dann Genossenschaften landwirtschaftlicher Arbeiter ge­energische Maßnahmen getroffen werden, auch in den nächsten die Regierung die Einfuhr gestattet, auch nicht mehr Fleisch vorhan- schaffen, werden, die ausgezeichnet florieren würden, denn die Ar­Jahren vorhanden bleiben wird. Freilich, auch bei diesen trau- den ist als bei uns, dann brauchen wir den Erfolg dieser Erlaubnis beiter würden um so lieber dieser Arbeit nachgehen, wenn sie wüßten, rigen Tatsachen sehe ich einen Zentrumsmann, den rühm- nicht abzuwarten, sondern wir können nicht nur, sondern wir müssen daß sie nicht mehr für den Gutsherrn oder dessen Hypothekengläubi­lichst betamsten Abgeordneten Gronowski, lächeln.( Hört! auch schon jetzt erklären, daß die Regierungsmaßnahmen absolut ger arbeiten, sondern für sich selbst und ihre Fantilien. Ob, wie hört! bei den Sozialdemokraten.) unzulänglich sind. Während aus den Balkanstaaten jetzt An der Leuerung des Fleisches und der Lebensmittel tragen selbstverständlich nichts ausgeführt werden kann und der Viehstand man behauptet, der antikollektivistische Bauernschädel von diesen die Einfuhrzölle die Hauptschuld. Nach einer Besprechung in Rußland auf den Kopf der Bevölkerung auch nicht höher ist als Dingen nichts wird wissen wollen, das wollen wir abwarten. Gs Volk in drei Jahren für das von ihm verbrauchte Getreide Rindviehstand von 5,2( in Deutschland 0,3!). Es sind pro Kopf der rechts) haben, allerdings kein Interesse für die geistigen Bedürfnisse des Professors Lujo Brentano in München hat das deutsche bei uns, besteht in Argentinien pro Kopf der Bevölkerung ein werden dann ganz andere Möglichkeiten für die Kultur aus der großen Masse der Landbevölkerung geschaffen werden. Sie( nach Bevölkerung 21,23 Schafe vorhanden( in Deutschland 0,12) und des Voltes. Die Vorlage über die ländlichen, Fortbildungsschulen mehr ausgeben müssen, als wenn wir nicht die Schutzölle hätten, selbst die Zahl der Schweine ist in Argentinien nicht viel niedriger ließen Sie scheitern, weil die Regierung sich Ihrem Wunsche nicht als bei uns. Und sowie wir die Grenzen öffnen und Argen­und nicht weniger als 2586 Millionen Mark sind nach tinien, Australien und an a da die Möglichkeit geben, sich Schulen einzuführen. Das Zentrum hält es noch heute mit fügen wollte, den Religionsunterricht als Lehrgegenstand in diesen Brentano in die Taschen des Großgrundbesibes auf die Lieferung nach Deutschland einzurichten, kann in diesen Thomas von Aquino , der meinte, die ländliche Bevölkerung geflossen.( Sört! hört! lints Lachen rechts.) Das ist ja Ländern der Viehstand noch um Millionen Stücke erhöht werden. auch die Absicht, die mit den Hochschutzöllen verfolgt wird. Die Dringend notwendig aber ist vor allem, daß ausländisches Gefrier- müſſe ſtart an Körper, aber schwachan Geiſt ſein. Aehn­Regierung selbst wünscht ja, wie fie in einer Dentschrift an den fleisch nach Deutschland eingelaffen wird. Der Bormand der Ge- lich hat sich ja auch ein konservativer Vertreter im Herrenhauſe ge­Reichstag hat erteunen laffen, daß der ganze Zollbetrag auf den jundheitsschädlichkeit ist geradezu abgeschmackt. Dieses Fleisch ist außert, der meinte, den Landarbeitern sei es ganz gleichgültig, was Preis des Getreides aufgeschlagen wird. Während die Groß- doch in England und anderwärts seit vielen Jahren als keineswegs aus ihrer Arbeit hervorgehe. Das Wort Schillers grundbesitzer Millionen und Milliarden einsacken, wird durch die gesundheitsschädigend reichlich erprobt. Und wenn Herr v. Heyde­Zölle die arbeitende Bevölkerung ausgebeutet. Nach Brentano brand auf Versuche hingewiesen hat, die unsere Militärverwal­beträgt die Brotsteuer 19 M. pro Kopf der armen Bevölkerung, tung vor 20 Jahren gemacht hat und von denen sie abgekommen ist, weil das deutsche Volt keinen Geschmack an diesem Fleisch findet, so 76 M. für eine viertöpfige Familie, ift mir allerdings neu, daß bei der Zubereitung der Soft für die meinen die Herren, trifft für die Landarbeiter nicht zu. Die Soldaten auf ihren Geschmack in erster Linie Rücksicht genommen Not der großen Masse der Bevölkerung wird erst dann wirklich wird.( Bachen rechts.) Aber eine Gesundheitsschädlichkeit hat selbst beseitigt werden können, wenn die fapitalistische Ge­Herr b. Heydebrand nicht behaupten können. Versuchen Sie sellschaftsordnung überhaupt beseitigt ist, es doch mal, ob nicht der Geschmack des deutschen Publikums sich denn die letzte Ursache der Not ist doch die, daß die breiten Massen nicht ebenso dem Gefrierfleisch anpassen wird, wie es in England längst der Fall ist.( Sehr wahr! links.) Aber das sind ja alles nicht faufträftig genug find, weil sie allzu ſehr ausgebeutet werden. Bei dieser Ausbeutung marschiert der preußische Staat selbst nur fadenscheinige Vorwände. in erster Neihe. Als sich herausstellte, daß 408 Mark unbezahlte Arbeit auf den Kopf der staatlichen Bergarbeiter entfielen, war das der Mehrheit dieses Hauses noch viel zu wenig. Sie faßte damals den Beschluß, daß der Staat als Arbeitgeber feine anderen sozialen Pflichten kennen solle, als jeder Privat­arbeitgeber auch. Das war die

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Das ist ja, was den Menschen zieret Und dazu ward ihm der Verstand, Daß er im innern Herzen spüret, Was er erschafft mit seiner Hand,"

( Lachen rechts.) Die Einkommensvermehrung der landwirt­schaftlichen Bevölkerung durch die Zölle kommt aber auch nur den Großgrundbesitzern zugute, da nach der deutschen " Agrar­zeitung" selbst 66 Proz. der deutschen landwirtschaftlichen Bevölke­rung von der Einkommensteuer frei sind. Die Sta­tistik ergibt, daß das Gesamtvermögen der landwirtschaftlichen Be­völkerung nicht gestiegen ist, aber die Gruppe mit einem Einfom­men von 30 000 bis 50 000 m. im Jahr von 7,7 Proz. auf 13 Proz. Es muß auch damit gebrochen werden, daß veterinärpolizeiliche des landwirtschaftlichen Gesamtvermögens angewachsen ist; in der und hygienische Gründe vorgeschoben werden, um eine wirksame Be­Tat haben ungefähr 700 Goßagrarier eine Bermögensvermehrung fämpfung, der künstlich gesteigerten Fleischteuerurng zu verhindern. um 2236 Millionen Mark zu verzeichnen. Auch gestern haben wir Der§ 7 des Reichsviehseuchengesetes ermächtigt die Regierung, die wieder das schöne Verhältnis beobachten können, daß die Vertreter Grenzsperre auch dann zu verfügen, wenn im Ausland nicht der Großindustriellen, die Nationalliberalen und Frei Seuchen in bedrohlichem Umfang aufgetreten sind. Diese Beſtim Bankrotterklärung der staatlichen Sozialpolitik. fonservativen, den Agrariern in der Zollpolitik beistehen, mung kann dem Ministerpräsidenten die willkommene Gelegenheit damit die Agrarier auch umgekehrt wieder die 3ollwünsche geben, die soeben getroffenen fümmerlichen Maßnahmen jederzeit Vergeblich wies damals unser Berghauptmann von Velsen der Großindustriellen unterstützen. Dieses Zu wieder aufzuheben. Und solche Reden, wie wir sie gestern von der darauf hin, daß nicht behauptet werden könne, daß die geringeren sammenwirken haben wir ja längst auf allen Gebieten, nament Rechten und den Nationalliberalen gehört haben, können die Regie- Ueberschüsse etwa durch geringeren Fleiß der Arbeiter verschuldet lich auf dem der sozialen Scharfmacherei, gerade hier im preußischen rung nur in einem solchen Beginnen bestärken. Rein schitanös ist verden, sondern daß der Grund darin liege, daß der Abbau Abgeordnetenhaus genügend beobachten fönnen.( Sehr wahr! bei der bekannte§ 12 des Fleischbeschaugefeßes, der bestimmt, daß bei schwieriger geworden sei. Gerade gegenüber der erwähnten un­den Sozialdemokraten.) der Einfuhr von Gefrierfleisch auch gewiffe, leicht verderbliche und begreiflichen Aeußerung vom Ministertisch muß klar hervorge= Auch dem Minister muß pflichtgemäß die Wirkung der Agrar- zum Ueberfeetransport fast ungeeignete Teile des Tieres mitgebracht hoben werden, wie das Volk darbt und verkümmert. Statt fidj zölle bekannt sein, und trotzdem erklärt er hier, daß es sich dabei um werden müssen. Dadurch kann nur der Zustand des zum mensch- um die Speisezettel der Arbeiter zu kümmern, möchte ich Ihnen nationale Intereffen handele! Die Einnahmen des lichen Genuß bestimmten Fleisches nachteilig beeinflußt werden. empfehlen, sich mehr die Menus der besigenden Klas­Reiches aus Steuern und Zöllen sind von 273 Millionen Mark im Uns Sozialdemokraten werden Sie nicht zumuten, daß wir unsere sen anzusehen. Der Schweiß der Arbeiter wird von den herr­Jahre 1878 auf mehr als 1500 Millionen Mark gestiegen, und dazu Wählermassen durch schlechtes, ungesundes Fleisch etwa frant machen schenden Klassen verschlemmt und verpraßt. Sehen Sie sich die fommen noch Steuerreformen wie die Finanzreform des schwarz- wollten, dergleichen überlassen wir gewissenlosen Fabri- Auslagen in den Juvelierläden, in den Belzgeschäften an. blauen Blocks. Wollen Sie behaupten, daß die Masse der landwirt tanten von Methylalkohol und Back- Margarine. Glauben Sie denn, daß Proletarier diese Edelsteine und Pelze schaftlichen Bevölkerung von diesem System Vorteile hat? Die Auch wir Sozialdemokraten wollen natürlich für den gesundheitlichen kaufen? Nein, die werden von dem Mehrwert bezahlt, zahllosen Zwerg- und Barzellenbetriebe, die zusammen mir einen Schuß der deutschen Bevölkerung alles tun. Aber wenn gestern von den die Arbeiter nicht erhalten, den die besitzende Klasse sich att winzigen Prozentsatz der gesamten Bodenfläche bedecken, und nicht dem Ministerpräsidenten, dem Abg. v. Heydebrand u. a. dem Abg. geeignet hat. Nicht die Arbeiter sind es, die schlemmen und un­einmal die Bauern, die nur 7 Proz. der Bodenfläche befizen, haben Wiemer immer wieder entgegengehalten wurde, was er denn tun nüz vergeuden, sondern die Besitzenden mit ihrem sinnlosen, ent­davon gar keine Vorteile; diese kommen vielmehr ausschließlich den wolle, und wie er sich die Einfuhr des Gefrierfleisches denke, dann pörenden Lurus, ihrer Schlemmerei und müßigen Zeitvertreib. landwirtschaftlichen Großbetrieben zugute. Ich stüße mich bei diesen ist darauf zu antworten, daß ja die Untersuchung dieses Fleisches Ehe der Sozialismus nicht durchgeführt wird, wird von einer Vehauptungen auf amtliche Zahlen, die beweisen, wie berechtigt sehr wohl vorgenommen werden kann durch beamtete deutsche Tier- durchgreifenden Besserung der Lage der breiten Masse des Volkes die Forderung der Sozialdemokratie auf Beseitigung der Getreide- ärzte an Ort und Stelle in Argentinien , und daß wir dadurch vor keine Rede sein. Hier im Hause hat sich der konservative zölle ist. Leider war ja der Spott, den gestern Abg. Schiffer der Uebertragung von Krankheiten auf das deutsche Volk vollkommen Redner ja eine gewisse Mäßigung auferlegt. Freilich die Her­über den Freifinn ausgegossen, der nicht mehr auf dem Standpunkt gesichert würden.( Sehr gut! links.). Die Kommunen machen es ja ren können es sich ja leisten, weil sie der Regierung und der Mehr­rascher Beseitigung der Getreidezölle stehe, sondern nur auf dem, schon jetzt so, und die Stadt Berlin läßt das Fleisch, das sie in heit des Dreiklaffenhauses sicher sind. In den agrarischen Or­sie abzubauen, nicht ganz unberechtigt.( Sehr wahr! bei den So- Rußland kauft, an Ort und Stelle untersuchen. Man öffnet die ganen draußen im Lande wird diese Zurückhaltung nicht geübt. zialdemokraten.) Das Intereffe der Kleinbauern und der deut- Grenzen gegen Länder, aus denen nichts eingeführt werden kann, mit welchem Hohn schrieb kürzlich die Deutsche Tageszeitung", schen Biehversorgung erfordert unbedingt mindestens die Beseiti hält sie aber geschlossen gegen Länder wie Frankreich , Norwegen das führende Organ des Bundes der Landwirte, über die De= gung der Futtermittelzölle. Das System der Einfuhrscheine ist usw., wo der Seuchenschuß ebenso streng oder noch besser gehandhabt monstranten in Treptow , es feien meist gutgekleidete schuld daran, daß gerade die guten Ernten nur dem Ausland zugute wird, wie bei uns. Wenn man wirklich durch die Grenzsperre die und gutgenährte Leute gewesen. Ein solcher Hohn ist um so un­tommen. Im letzten Jahr wurden 1 Million Doppelzentner Roggen Verseuchung der deutschen Bevölkerung hintanhalten, will, warum erhörter, als gestern Herr von Heydebrand selbst zugeben und 1,2 Millionen Doppelzentner Weizen mehr aus Deutschland läßt man es dann an einer schärferen Seuchen mußte, daß die Fleischpreise eine ganz ungebührliche Höhe er­aus- als eingeführt.( Hört! hört! bei den Sozialdemokraten.) betämpfung im Inland fehlen, und warum haben die reicht haben. Die Arbeiter erheben Anspruch darauf, sich auch Durch die Getreide- und Futtermittelzölle wird die Fleischproduk Agrarier den gesetzlichen Beschauzwang bei den Hausschlachtungen anständig fleiden zu können, und namentlich die Arbeiter, die tion im Inlande direkt vermindert. In dem bekannten Werk des abgelehnt?( Sehr wahr! links.) Das beweist, daß gar nicht die vor- fich der Sozialdemokratie und den Gewerkschaften angeschlossen Professors Elen Zürich ist auch diese Tatsache festgestellt. Der geschobene Absicht eines wirklichen Seuchenschutzes, sondern nur haben, gehören nicht zu den rückständigsten und sozial verküme Minister hat zwar aus diesem Wert einiges, was ihm in den Kram die Profitintereffen der Agrarier mertsten. Durch die politische und gewerkschaftliche Tätigkeit ist paßte, zitiert, aber auf diese Angaben und Forschungsergebnisse ist er nicht eingegangen. Steht er etwa auf dem Standpunkt des Abg. maßgebend find.( 3ustimmung bei den Sozialdemokraten.) Streng es gelungen, das Los gewiffer Arbeiterschichten ein wenig zu ber­b. Arnim- Zusedom, der hier einmal erklärte: Ja, ich zitiere nur find sie nur in der Seuchenbekämpfung im Inland, wenn es gilt, bessern. Nach dem Agrarierblatt könnte offenbar von einem Not­das, was mir past.( Seiterfeit.) eine fozialdemokratische Versammlung zu verbieten, weiß durch das stande erst gesprochen werden, wenn die Arbeiter als verhungerte Gerade in dem Zeitraum von 1890 bis 1900, wo wir mäßigere zusammenkommen der Teilnehmer Viehseuchen verschleppt werden Gespenster herumlaufen. Nein, die Arbeiter erheben Anspruch Zölle hatten, ist die Fleischproduktion um 50 Prozent geftie- fönnten.( Sört! hört! bei den Sozialdemokraten.) Die Wissenschaft darauf, sich anständig fleiden und ernähren zu können. Der gen.( Sört! hört! links), und zwar nicht nur die Produktion an beweist, daß an den Folgen der Unterernährung und schlechten Er- Ministerpräsident sprach von einer verhängnisvollen Entwicklung Schweinefleisch. Ge fann aber fein Zweifel darin bestehen, daß nährung zahlreiche Menschen zugrunde gehen, ungleich mehr, als zum Industrialismus und nannte das eine elementare Ent­die gemischte Fleischmahrung für das Volk gesünder ist, als bloß vielleicht durch Viehseuchen. Von den 28000 Menschen, die an den wicklung. Diese Entwicklung wird nicht aufhören und sie ist sehr das ewige Schweinefleisch, nody dazu so fettes Schweinefleisch, wie Folgen der Unterernährung im Jahre sterben, fönnten wir biele müßlich gewefen. Denn unter diefer Entwicklung hat sich die es der Protelarier gewöhnlich bekommt. Die Zunahme der Fleisch- Tausende am Leben erhalten, wenn wir der großen Masse der Be- Einwohnerzahl in Deutschland erheblich vermehrt. Wenn der produktion in der Zeit mäßigerer Agrarzölle widerlegt aber schla bölferung durch billige Nahrungsmittel ein menschenwürdiges und Ministerpräsident fagte, daß sich dadurch der Volkscharakter ver­gend die agrarische Behauptung, daß eine Ermäßigung der Zölle den Anforderungen der Hygiene entsprechendes Leben ermöglichen ändere, fo trifft das glüdlicherweise zu: Glüdlicher­Ge ist übrigens festgestellt, daß Maul- und Klauen, weise betrachtet sich die Masse des Volkes nicht mehr als rechtlose Sen Ruin der Viehzucht bedeuten würde. Gerade in der billi- würden. Heloten, sondern beanspruchen die gleichen Rechte gen Einfuhr ausländischer Futtermittel beruht die Lungenfeuche usw. von Schlächterläden aus unübertragbar ist. Wenn auch gestern wieder dem Zwischenhandel ein Teil der wie die Besibenden. Wir werden alles dazu beitragen, Förderung unserer Viehzucht. Unsere Landwirtschaft hat aber nicht nur teinen Nußen, sondern geradezu Schaden von den hohen Böllen , Schuld an der Teuerung zugeschrieben wurde, so wollen wir feines- daß diese gesunde und vernünftige Entwicklung des Boltscharakters die eine enorme Steigerung der Bodenpreise zur Folge haben, die wegs bestreiten, daß durch die Zwischenhändlerringe, die Viehkom- weiter fortschreiten wird zum Wohle der Nation. Erst wenn die gestern der Ministerpräsident zwar als Schaden bezeichnete, von missionäre und Großhändler an der Verteuerung mitgewirkt wird. sozialistischen Ziele durchgeführt werden, wird das Wort in Er­ der er aber nicht angegeben hat, wie ihr abzuhelfen ist. Jeden- Aber diese Erscheinungen, können nur dadurch bekämpft werden, daß füllung gehen: Solch ein Gewimmel möcht' ich sehn falls wird diese Steigerung der Bodenpreise solange zunehmen, als die Konkurrenz des ausländischen Fleisches im bas gegenwärtige System der Getreideschutzölle besteht. Der weiten Maß zugelassen wird.( Sehr gut! links.) Be­Auf freiem Grund mit freiem Volke stehn!" fleinere Landwirt kann nur von niedrigen Bodenpreisen profi- feitigen Sie also die Einführerschwerungen und Sie werden diefe( Lebhhafter Beifall bei den Sozialdemokraten.) tieren, weil er sonst nicht in der Lage ist, mehr Land zu kaufen. Ringe gesprengt haben. Im übrigen steht es aber gerade den Uebrigens ist der Bodenpreis bei den Gütern unter 5 Hektar um Agrariern nicht sehr an, sich über solche Dinge zu entrüjten, da doch 11 bis 12 Broz, von 20-100 Settar um 23 Proz, von 100-500 gerade von landwirtschaftlichen Kreisen Milchringe und andere Kar­Heftar um 36 Proz. und über 500 Heftar um 34 Pro3. gestiegen. telle zu dem offenfundigen Zwed der Teuerung geschaffen worden Die Steigerung der Bodenpreise tommt also in der Tat nur dem find. Wenn es möglich ist, den Zwischenhandel auszuschalten und Großbesib zugute. Infolge der hohen Kaufpreise muß ober die landwirtschaftlichen Genossenschaften mit den Kommuren, den auch immer höheres Kapital angelegt werden, das sich verzinsen Konsumgenossenschaften usw. in direkte Verbindung zu bringen, und fallende Artikel hat zu einer Nachprüfung Aalaß gegeben. und das herausgewirtschaftet werden muß. Die Folge ist eine wei- dadurch die Fleischpreise herabzusehen, so wird uns das nur will- Die Untersuchung hat ergeben, daß sich unter etwa 1800 Volksschul­tere Preissteigerung, so daß wir hier eine Schraube ohne Ende kommen sein. Mein Fraktionsfollege Hirsch hat in der Kommu- findern 40 fanden, die nach ihrem ganzen Habitus als strophulös in Tätigkeit sehen. Selbst der Generalsekretär des Deutschen nalen Praris" Ausführungen hierüber gemacht, durchaus in dem u bezeichnen waren.( Sört, hört! rechts.) Im übrigen unterschied Landwirtschaftsrats hat seinerzeit nur für ein Jahrzehnt die höhe Sinne der gestrigen Ausführungen von Heydebrands und des fich das Aussehen der Stinder bezüglich Gesichtsfarbe. Crnährungs­ren Zölle verlangt, damit die Bodenrente nicht allzu jäh herabfinte. Ministerpräsidenten. Bilden Sie sich nur nicht ein, daß die Be- zustand usw. in teiner Weise von dem üblichen sich Das Jahrzehnt ist längst abgelaufen, das Volk wünscht, daß endlich feitigung der Händlerringe im Rahmen der jebigen Agrarpolititen Schuläraten bei Untersuchung bon Bolts­schullinbern barbietenden Bilde.( Ltchen bei ben die Hochschutzölle beseitigt möglich ist. Dazu gehört in erster Linie, daß wir jenen Ländern, des vorliegen­werden. Nicht nur die Arbeiter, auch weite Kreise des Bürger- wo ein großer Viehstand vorhanden ist, die Fleischeinfuhr er den Materials tann nicht behauptet werden, daß die leischernäh­möglichen.

tums und selbst der Landwirtschaft erheben gegen die Fortdauer dieses Systems immer lauter Einspruch: so zum Beispiel schrieb ein prattischer Landwirt am 22. August d. 3. im" Görliker Anzeiger": fonders durch die Futtermittelteuerung noch verschärft, bie die viehhaltenden fleinen Landwirte zur Verteuerung der Vich preise zwingt. Es besteht hier der größte Gegensatz zwischen großen und kleinen Landwirten. Jeder rechtlich denkende Mensch mus heute einsehen, daß die Futtermittelzölle der Allgemeinheit feinen Ruzen, sondern Schaden bringen.( Sört! hört! links.) Der

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Minister des Innern v. Dallwig: Der Vorredner hat auf einen Artikel des Streisarztes Dr. Thomalla Bezug genommen, der behauptet hat, daß in Altena die Zahl der skrophulösen Volksschul­finder sich um 100 Prozent infolge der ungenügenden Fleisch­ernährung seit einem Jahre vermehrt hat. Dieser etwas auf­

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in nennenswertem Grade Es ist gestern sehr viel über die innere Kolonisation rung der dortigen Bevölkerung Die Behauptung des Dr. Thomalla gesprochen worden. Wenn es möglich wäre, alle die armen Land- zurückgegangen fei. proletarier, nicht nur die Knechte und Tagelöhner, sondern auch die ist dadurch widerlegt und feine weiteren Schlußfolgerungen dieser unrichtigen Behauptung sind Heinen und Barzellenbauern jo anzusieteln, daß jeder genug hätte, um sich anständig und menschenswürdig ernähren zu können, so wür: inischen Standpunkt aus als unhaltbar zu bezeichnen. den auch wir Sozialdemokraten dafür eintreten. Aber die Bauern- Lachen bei den Sozialdemokraten.) Wenn Herr Ströbel für alle seine Behauptungen so zuverlässige Zeugen hat, tann man sich über die überraschenden Ergebnisse, die er heute vorgetragen hat, ansiedelung, wie Sie sie planen, ist wieder nichts, als nicht weiter wundern.( Bravo ! rechts.) Daß eine Aufhebung der SS 12 und 18 des Fleischbeschaugesezes die einheimische Viehzucht

Sand in die Augen der Maffen der Bevölkerung, und namentlich der Kleinbauern