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Nr. 256. 29. Jahrgang 2. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt feitag, 1. November 1912.

Stadtverordneten  - Versammlung.

28. Sizung vom Donnerstag, den 31. Oktober, nachmittags 5 Uhr.

Vorsteher Michelet   eröffnet die Sigung nach 5% Uhr. Dem verstorbenen Stadtrat a. D. und Stadtältesten Nams Iau widmet er einen ehrenden Nachruf, den die Mitglieder stehend anhören. In den Ausschuß zur Vorberatung des Antrags Arons( Soz.) betr. die Feuerwehrleute und die Feuerpolizei sind auch die Stadt­verordneten Brückner, Dr. Rosenfeld, Schneider, Stadthagen   deputiert worden.

In gemeinsamer Sigung mit dem Magistrat unter Vorsitz des Oberbürgermeisters Wermuth erfolgt zunächst durch Zuruf die Wahl von 26 Mitgliedern und 12 Stellvertretern der Einkommen­Steuer- Berufungskommission.

Zur Beratung steht zunächst die Vorlage wegen 3 ahlung von Abfindungen aus dem Nachlasse der Witwe Stock haus. Die Vorlage hat schon in der geheimen Sizung am 17. Of tober zur Beratung gestanden.

Stadtv. Dove( A. L.): Es wird uns hier angefonnen, Ab­findungen zuzustimmen, die zwei im Testament nicht bedachten Personen zufallen sollen. Wir haben eine Aussprache darüber in öffentlicher Sibung für nötig gehalten, weil die Praris der Ver­waltungsbehröden die Testierfreiheit völlig aufzuheben droht. Im vorliegenden Fall ist die eine der beiden Personen überhaupt nicht mit dem Testator verwandt, die andere, eine verwandte Person, ist wegen Undanks des früher ausgesetzten Legats vom Teftator wieder beraubt worden. Die Behörde verlangt nun die Berück­sichtigung dieser angeblich zu Unrecht enterbten Person. Damit schreckt man von der Testierung zu gemeinnüßigen Zwecken gerade­zu ab und führt eine Art Bebormundung ein, die wir uns nicht gefallen lassen sollten.. Stadtv. Galland( A. L.): Das Gesez, dessen Tendenz durch aus zu billigen ist, wird auf diese Weise in seiner Tendenz über­trieben. Die Aufsichtsbehörde geht jetzt über die Berücksichtigung der Geschwister hinaus, fie verlangt auch die Berücksichtigung der Kinder der Geschwister und noch fernerstehender Verwandter. Vor­aussetzung des Gesetzes ist und bleibt, daß es sich um hilfs­bedürftige Angehörige und um Fälle besonderer Härte und Un­billigkeit handelt. Die Feststellung dieser Vorausseßungen erfolgt doch aber einseitig durch die Verwaltung und ohne eidliche Ver­nehmungen. Die Behörde weiß aber sehr wohl: der Bien muß; wenn wir dem Zwange nicht weichen, bekommen wir zu der Schenkung die landesherrliche Genehmigung nicht. Hoffentlich führt diese öffentliche Erörterung Remedur herbei.

Stadtv. Ladewig( N. L.): Seit dem Inkrafttreten des Bürger­ lichen Gesetzbuches   kennen wir auch nicht einmal ein Pflichtteils recht der Geschwister. In der Praxis lehnt aber der Oberpräsident ab, die Genehmigung nachzusuchen, wenn nicht alle, die einen An­spruch geltend machen, berücksichtigt werden. Dabei geht der Ober­präsident so weit, auch die Moral der Teftatoren zu zensieren. Uns aber wird die Pistole auf die Brust gesezt! Verständigerweise hat der Magistrat gegen die Verfügung des Oberpräsidenten re­monstriert. Um die Sache dem allgemeinen Urteil zu unterbreiten. find wir in die Oeffentlichkeit geflüchtet. Stadtv. Dr. Rosenfeld( Soz.): Ich kann durchaus den Vor­rednern beipflichten. Wir haben bei den verschiedensten Gelegen­heiten, wo ähnliche Vorlagen an uns famen, erwogen, wie Besse­rung geschafft werden kann; auch wir meinen, nur der Appell an die Oeffentlichkeit kann helfen. Auch der Magistrat hat sich ja oft genug gesträubt, die Bedingungen des Oberpräsidenten zu afzeptieren, aber ihm ist schließlich auch nichts übrig geblieben, als dem Zwange sich zu fügen. Eine Dentfchrift des Magistrats sollte über die großen Schädigungen, die die Stadt dadurch er­leidet, Auskunft geben. Allein in den letzten zehn Jahren sind den Armen oder sonstigen Bedürftigen auf diesem Wege Hundert tausende entgangen. Mit Hilfe einer solchen Denkschrift können wir bielleicht auch eher einen Erfolg erreichen.

Stadtv. Mommsen( Fr. Fr.) verspricht sich von dem Wege über die Oeffentlichkeit und die Breffe nicht allzu viel. Man sollte den Magistrat ersuchen, die landesherrliche Genehmigung erneut und ohne Annahme der oberpräsidialen Bedingungen zu erbitten, dann wäre abzuwarten, ob der Minister wagen werde, die Ge­nehmigung nicht zu befürworten. Die heutige Vorlage solle man ablehnen.

Stadtv. Dove wünscht noch nähere Auskunft über die Trag­weite des Antrags Mommsen. Stadtv. Dr. Rosenfeld beantragt zu diesem Zweck Ausschuß­beratung.

Stadtv. Mommfen hält solche für überflüssig. Stadtv. Caffel( A. 2.) ist der gleichen Meinung und schlägt vor, die Vorlage dem Magistrat mit dem Ansuchen zurückzugeben, von neuem darüber zu verhandeln, daß die Genehmigung ohne diese belastende Bedingung erteilt wird.

Aehnlich äußert sich Stadtv. Galland. Stadtv. Dr. Rosenfeld: Drei bedeutende Juristen haben soeben etwa vier Meinungen geäußert.( Heiterkeit.) Das spricht doch um so mehr für Ausschußberatung; nur diese verbürgt eine ein­heitliche Beschlußfaffung.

Bürgermeister Dr. Reide: Wenn der Magistrat noch weitere Schritte in der Sache tun soll, so muß ihm die Vorlage zurück­gegeben werden.

Nach weiterer Debatte wird im Sinne des Antrags Cassel be= schlossen; auch Stadtv. Dr. Rosenfeld hatte sich zuletzt dafür ausgesprochen.

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Soziales.

wahlen  

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den Weg zu neuer praktischer Arbeit eröffnen.( Wiederholter Teb- Der Minister weift ferner darauf hin, daß die Spareinlagen bei hafter Beifall.) den Postkassen im Kriegsjahre um 42 Millionen gewachsen find, daß Stadtv. Dr. Weyl( Soz.): Heute vor 14 Tagen haben wir aus der Fleischkonsum der Großstädte zugenommen hat, daß das Aktien­anderem Anlaß anerkennen können, daß der Magistrat unter dem fapital neugegründeter Gesellschaften in sechs Monaten des Kriegs neuen Herrn große Umsicht und Tatkraft bewiesen hat; heute habe jahres 90 Millionen mehr betrug als in den vorhergehenden sechs ich der aufrichtigen Genugtuung Ausdruck zu geben, daß auch diese Friedensmonaten und schließt mit dem üblichen Hoch auf die itas bedeutungsvolle Frage so schleunig erledigt werden soll. Ich lienische Rente, die in der Tat an Kursfestigkeit unter den 31 pro Aber was beweisen diese glaube, wir können frei nach Goethe bekennen: Er gefällt uns gentigen Papieren ihresgleichen sucht. wohl, der neue Bürgermeister!"( Heiterkeit.) Die Sache ist nicht Bahlen? Den wirtschaftlichen Aufschwung Italiens  ? Der ist eine nur bedeutungsvoll dadurch, daß ein alter Stein des Anstoßes aus unverkennbare Tatsache. Ebenso unverkennbar ist es aber, daß die dem Wege geräumt wird. Schon 1856 stand auf Anregung der durch den Krieg veranlagte Verwüstung sozialen Reichtums diesem armendirektion die Frage zur Erörterung. Was lange währt, Aufschwung schädlich gewesen ist und weiter sein wird. Daß sie es wird gut; und daß die Frage heute spruchreif ist, darüber braucht nicht vermochte, diesen Aufschwung lahm zu legen, beweist durchaus nicht mehr des längeren gesprochen zu werden. Besonders bedeut nichts gegen den ungünstigen wirtschaftlichen Einfluß des Krieges. sam aber ist die Frage ihres inneren Wertes halber. Zur Er- Im übrigen ist die Bilanz eines Kolonialunternehmens nicht gleich haltung des guten Rufes unserer hygienischen Einrichtungen, zur nach seinem offiziellen Abschluß aufzustellen. Da wird sich noch Förderung der gesundheitlichen Bedürfnisse unserer Bevölkerung ist manche recht komplizierte Rechnung zeigen. es dringend notwendig, an die Spize unserer vorzüglichen Einrich tungen einen vollbefoldeten verantwortlichen Mann zu stellen.] Sehr häufig haben wir ihn in der Krankenhausdeputation ver­mißt. Wir haben ja schon einmal einen Mann in unserer Mitte gehabt, Rudolf Virchow  , der zeitlebens als solcher gewirkt hat; nach Die öffentliche Verteilung von Wahlschriften für Gewerbegerichtse feinem Tode aber mußte unsere Fürsorge nach einem Ersazmann am so lebhafter werden, und diesen Ersatz glauben wir in dem betrifft eine wichtige Entscheidung des Kammergerichts. Sechs Stadtmedizinalrat zu finden. Die Staatsregierung hat unser Ver- Bergleute( Sauermann, Wohlgemut und Genossen) hatten anfangs langen, die Wohlfahrtspolizei uns zu übergeben, stets abgelehnt; Dezember vorigen Jahres unter den Bergleuten zweier Zechen bei jezt wird uns wohl diese Uebertragung nicht mehr so leicht vor- Bochum   Druckschriften verbreitet, die sich auf die Wahlen zum Berga enthalten werden können. Daß ein solcher Mann an der Spize Gewerbegericht bezogen. In den Schriften waren unter anderem des städtischen Sanitätswesens sehr verdienstvoll wirken kann, sehen die Gründe erörtert, die für die Wahlen bestimmter Kandidaten wir an dem Beispiel einer großen Menge anderer Kommunen. Die und gegen die Wahlen anderer Kandidaten sprachen. Die Verteiler jammervolle Zersplitterung vieler unserer sanitären und hygie- wurden angeklagt, weil sie gegen die§§ 10 und 41 des preußischen nischen Einrichtungen wird jest planboll konzentriert werden mit Preßgefeßes verstoßen hätten, indem von ihnen eine polizeiliche einer Organisation, an deren Spike der Medizinalrat steht. Wir Erlaubnis zu der Verteilung nicht eingeholt worden sei. Der§ 10 hoffen, daß für den Posten eine hervorragende Kapazität ge- des preußischen Preßgesezes hat nach der Judikatur noch Gültig wonnen werden kann. Er soll nach unserem Wunsch das Gehalt teit in etwas abgeänderter Fassung, die er durch§ 30 Absatz 2 des der technischen Magistratsmitglieder erhalten. Der Magistrat hat Reichspreßgefezes erlangt hat. Danach ist die öffentliche, nicht 15 000 M. eingefeßt; dem von anderer Seite gestellten Antrag, ihn gewerbsmäßige, unentgeltliche Verteilung von Plataten, Bekannts nach 3 Jahren mit 18 000 m. zu dotieren, stimmen wir zu. Wir machungen und Aufrufen an eine vorherige polizeiliche Erlaubnis haben die Abschlagszahlung des Medizinaldirettors abgelehnt auch gebunden. Und die neuere Judikatur des Kammergerichts geht das aus dem Grunde, weil sich ein hervorragender Mediziner als von aus, daß eine Unentgeltlichkeit dann vorliegt, wenn der Vers Untergebener des Magistrats sehr schwer finden würde. Wir teiler vom Publikum kein Entgelt erhält. Das Landgericht in stimmen auch dem neuen unbesoldeten Stadtrat zu, der der Parität Bochum   als Berufungsinstanz stellte fest, daß die Angeklagten vom bon ihren Abnehmern tein Entgelt erhalten wegen hinzugewählt werden foll; aber es ist doch etwas Prinzipien- Publikum" reiterei, gerade in den unbesoldeten Stadträten die besonderen hatten. Es sprach gleichwohl die Angeklagten frei, aber lediglich Wahrer der Selbstverwaltung zu erbliden. Der neue städtische im Hinblick auf§ 43 Absah 4 der Gewerbeordnung, wonach eine Medizinalrat muß ein allseitig gut durchgebildeter Arzt sein, der polizeiliche Erlaubnis nicht erforderlich sei für die nichtgewerbs auch insbesondere auf dem Gebiete der sozialen Hygiene mit Ver- mäßge Verteilung von Stimmzetteln und Druckschriften zu Wahl­ständnis und Interesse sich betätigt und unter allen Umständen ein zwecken in der Zeit von der amtlichen Bekanntmachung des Wahl­großzügiger Organisator. In dem Wahlausschuß werden wir uns tags bis zur Beendigung des Wahlatts. Hier habe es sich um entsprechend mit dafür einsehen, daß der richtige Mann gefunden Druckschriften zu Wahlzweden gehandelt, und die Verteilung sei auch nicht gewerbsmäßy gewesen, da die Angeklagten sie nur ein wird. Stadtv. Caffel: Wir haben nicht geglaubt, daß diese Vorlage mal und lediglich aus gewerkschaftlichem Intereffe vorgenommen Veranlassung zu einer so langen Rede geben würde. Jedenfalls hätten. Daß es sich hier nicht um eine Wahl zu gefeßgebenden müssen wir dem Magistrat entgegenkommen, wenn er die Barität Körperschaften handelte, sondern um eine Wahl zum Gewerbe­zwischen besoldeten und unbesoldeten Mitgliedern wahren will. gericht, sei vorliegend gleichgültig, da der hier in Betracht kommende Wir können die Vorlage nur mit Freude begrüßen. Wenn Kollege Absatz 4 des§ 43 der Gewerbeordnung nur von Wahlzwecken all­Dr. Wehl sagt, der neue Bürgermeister gefalle ihm, so können wir gemein spreche und nicht, wie Absatz 3, von Wahlzwecken bei der una nur freuen, daß gerade er das gesagt hat. Aber auch der ver- Wahl zu gefeßgebenden Körperschaften. Aus diesen Gründen rechte storbene Kirschner hat zuletzt der Meinung Ausdruck gegeben, er fertige sich die Freisprechung. werde sich einem erneuten Versuch der Versammlung, einen Stadt- Das Kammergericht gab der hiergegen eingelegten Revision medizinalrat zu erlangen, nicht widersehen. Unsere Aufgabe wird der Staatsanwaltschaft statt, hob die Vorentscheidung auf und ver es sein, die einlaufenden Meldungen genau zu prüfen, um so mehr, wies die Sache zu nochmaliger Verhandlung an das Bandgericht zu­als man schon die Namen der angeblich in Petracht kommenden rück. Das Gericht führte aus: Das Landgericht würdige die Bes Kandidaten wissen will. Die Stelle muß etwas besser dotiert werden. deutung des Absatz 4 des§ 43 der Gewerbeordnung falsch, indem von weitergehenden Forderungen absehend, merden wir dafür es ihn für sich allein betrachte. Er sei in Verbindung mit Absatz 3 stimmen, daß, entsprechend dem Antrag Mommsen- Kyllmann, das desselben Paragraphen zu beurteilen. Absatz 3 besage:" Zur Ver Gehalt nach drei Jahren auf 18 000 m. erhöht wird. Ich glaube, teilung von Stimmzetteln und Druckschriften zu Wahlzwecken bei der Magistrat hat sich ein Verdienst erworben, daß er uns diefe der Wahl zu gefeßgebenden Körperschaften ist eine polizeiliche Gr Vorlage gebracht hat, und spreche die sichere Hoffnung aus, daß der laubnis in der Beit von der amtlichen Bekanntmachung des Wahl felben viel Heil und Nuken für unsere Bürgerschaft entspringen tages bis zur Beendigung des Wahlattes nicht erforderlich." Nun wird.( Beifall.) füge Absah 4 hinzu, daß dasselbe auch gelten solle bezüglich der nichtgewerbsmäßigen Verteilung von Stimmzetteln und Druc schriften zu Wahlzweden. Wenn nun auch in diesem Absatz 4 wörtlich nur von Wahlzwecken gesprochen werde, so ergeben doch feine Berbindung mit Absatz 3 und die Materialien zum Gesetz, daß auch Abfah 4 sich nur beziehe auf Wahlzwecke bei Wahlen für gesetzgebende Körperschaften. Der Wortlaut des Absages 4 spreche nicht dagegen. Somit entbinde auch Absatz 4 bei Wahlen, die nicht gefeßgebende Körperschaften beträfen, nicht von der polizeilichen Erlaubnis zur Verteilung von Wahlschriften, sofern sie sonst er­forderlich wäre. Hier, bei der festgestellten, nichtgewerbsmäßigen, unentgeltlichen Verteilung wäre sie nach§ 10 des preußischen Breß gesezes erforderlich, wenn sie zugleich eine öffentliche gewesen wäre. Daß sie öffentlich erfolgte, habe aber das Landgericht noch nicht festgestellt. Das Landgericht müsse dies nachprüfen. Werde die öffentliche Vornahme der Verteilung in der neuen Verhandlung festgestellt, dann seien die Angeklagten zu verurteilen, denn es fei bereits festgestellt, daß die Angeklagten von den Empfängern der Druckschriften nichts erhalten hätten, es sich also gemäß der neueren Judikatur um eine unentgeltliche Verteilung im Sinne des preußi schen Preßgesetzes handelte.

Stadto. Mommsen: Wir haben alle den Eindruck, daß aus sämt­lichen Reden der Geist der Selbstverwaltung gesprochen hat. Da wir nicht alles allein machen dürfen, sondern die Genehmigung des Oberpräsidenten dazu gehört, möge alles getan werden, um eine möglichst große Beschleunigung dieser Angelegenheit herbeizuführen, damit der Wahlausschuß eingesetzt werden kann.

Stadtv. Dr. Jiaac( N. L.): Auch wir begrüßen die Vorlage mit Freude und großer Genugtuung und sprechen dem Ober­bürgermeister unsere Anerkennung aus. Es wird sich ja bald herausstellen, ob wir den richtigen Mann gefunden haben; be­währt er sich, so sind auch wir nicht abgeneigt, ihm sein Gehalt auf 18 000 m. zu erhöhen.

Die Vorlage wird darauf mit dem Antrag Mommsen Kyllmann einstimmig angenommen.

Die Erweiterung des Kuratoriums der Hand werkerschulen und der Baugewerfschule wird nach dem Magistratsantrage ohne Debatte beschlossen.

Mit der Einsehung einer gemischten Depu­tation zur Prüfung der Realkreditfrage hat der Magistrat sich einverstanden erklärt.

Der Errichtung eines Armenamtes im Süden der Stadt gibt die Versammlung ihre Zustimmung. Schluß der öffentlichen Sitzung 28 Uhr.

Diefer

Die Aus­

Arbeitertouristenverein Die Naturfreunde". Ortsgruppe Berlin  . Sonntag, den 3. November, Wanderung von Baruth   nach Baplis, Forsthaus Wunder und Adlershorst, Neuhof. Abfahrt nach Baruth   früh 600 vom An halter Bahnhof( 4. Stlasse).

Arbeiter: Wanderverein Berlin  ". Wanderfahrt am Sonntag, den 3. November, nach Dahlemiz, Groß- und Klein- Stienis, Mittenwalde  , Schendendorf, Königs- Wusterhausen  . Abfahrt 808 Uhr Potsdamer Borort bahnhof. Gäste willkommen.

Allgemeine Kranken- und Sterbekaffe der Metallarbeiter

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( G. S. 29), Hamburg.  ( Filiale Berlin   7). Mitgliederversammlung am Sonntag, 3. November, vorm. 10 Uhr, Basewalter Str. 3, bei Preppernau. Deutscher Arbeiter Abstinenten Bund. Deffentliche Ver fammlung beute, Freitag, den 1. November cr., im Gewerkschaftshaus, Engelufer 15, Saal V: Vortrag des Genossen Franke über:" Darwinismus und Marxismus  ". Diskussion.

Eingegangene Druckfchriften.

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Aus Industrie und Handel. Ueber die italienische Volkswirtschaft im Kriegsjahr. Durch Vorlage vom 17. Oftober hat sich der Magistrat dem Die Zeitschrift Finanza Italiana" wird demnächst ein Interview Beschluß der Versammlung vom 27. April auf Schaffung der Stelle eines befoldeten städtischen Medizinal- mit dem Ackerbauminister, dem Radikalen Nitti, über die Dekonomie rats angeschlossen; die Stelle soll mit 15 000 m. Gehalt errichtet Staliens im Kriegsjahr veröffentlichen. In den zwölf Monaten vom und gleichzeitig auch eine neue Stelle für einen unbesol- 1. September 1911 bis 31. August 1912 belief ich die Handelsbilanz des Landes auf 5602 Millionen Lire, mit einem Zuwachs gegenüber der beten Stadtrat geschaffen werden. Oberbürgermeister Wermuth: Die Vorlage will einen Streit entsprechenden Periode des Vorjahrs von 125 Millionen. ausfehren, welcher die städtischen Körperschaften geraume Zeit in Buwachs bleibt nur um weniges hinter dem des Jahres 1911 zurüd, Anspruch genommen. Mein Amtsvorgänger war der festen Ueber- das nur drei Monate Strieg einschloß. Wichtig ist, daß die Ver­zeugung, daß eine Vermehrung der Mitglieder des Magistrats mehrung nicht die Einfuhr sondern die Ausfuhr betrifft. Von der Neuen Zeit" ist soeben das 5. Heft des 31. Jahrgangs grundsäßlich bedenklich sei, und suchte nach einem anderweiten Aus- fuhr italienischer Waren stieg um 178 Millionen, während die Ein­weg. Er führte die Direktorenvorlage unter Ihrem lebhaften Bei- fuhr aus dem Auslande um 53 Millionen zurüdging. Diefen Rück- erschienen. Aus dem Inhalt des Heftes beben wir hervor: Nach dem Kriege. Von Friedrich Austerlitz  ( Wien  ). Güterpreise und Schutzoll. Von Ernst Andrée. fall hier ein. Aber gerade weil diese weitaus umfassender und gang führt Ntti darauf zurück, daß das Vorjahr einen übermäßigen Das, was war. Eine Erwiderung von Rudolf Hilferding  . Notizen. bedeutender ist, kann sie der Beilegung der alten Meinungsver- Buwachs der Einfuhr gebracht hätte. Von ausgeführten Fabrifwaren Technisch- wirtschaftliche Rundschau.- Literarische Rundschau. schiedenheit gefährlich werden. Die Organisation der städtischen befinden sich nur die der Textilindustrie auf dem Abstiege; alle Beitschriftenschau. Von G. E. Die Neue Beit" erscheint wöchentlich einmal und ist durch alle Buch Exekutive  , die Minderung der Reibungen zwischen so vielen Or- anderen haben ihre Ausfuhr vermehrt. Im ganzen, meint der Herr Minister, übertriebe man die bandlungen, Postanstalten und Kolporteure zum Preise von 3,25 m. pro ganen, die Vereinfachung, Erleichterung und Beschleunigung des Geschäftsganges, das alles sind Aufgaben, welche nicht nur eines Schädigungen des Krieges. Allein in der Lombardei   und in Ligurien   Quartal zu beziehen; jedoch fann dieselbe bei der Post nur pro Quartal fraftvollen Entschlosses, sondern auch eines bis ins einzelne sorg- fielen in einem Jahre der Tuberkulose mehr junge Leben zum Opfer, abonniert werden. Das einzelne Heft fostet 25 Vf. Vom Wahren Jacob" ist soeben die Nr. 23 des 29. Jahrganges fältig durchgearbeiteten Planes bedürfen. Davon kann man die als der Krieg vernichtet hat. Das mag zugegeben werden, aber was Erledigung der Medizinalratsfrage nicht abhängig machen; der beweist das? Teils fällt der Tuberkulöse seiner geringeren organi- zugegangen, die u. a. ein Porträt des verstorbenen Genossen Bömel Streit darüber möchte sich dadurch vielleicht nur verschärfen. Diese schen Widerstandsfähigkeit zum Opfer, und sein Tod ist also für burg   enthält. Der Preis der Nummer ist 10 Bf. Probenummern find jederzeit durch Erwägungen haben den Magistrat veranlaßt, trok der fortbestehen- die Gesundheit und die Wirtschaft eines voltes ganz anders den Verlag von J. H.& Dieß Nachf. G. m. b. H. in Stuttgart  , sowie von den Bedenken gegen eine Vermehrung seiner Zahl der Entwickelung zu beurteilen als das finnlose Hingemähtwerden der Ge- allen Buchhandlungen und Kolporteuren zu beziehen. Schlachtfelde. Teils ist das ungünstige Bon der ,, Gleichheit", Zeitschrift für die Interessen der Arbeiterinnen, des Medizinalwesens nicht weiter hinderlich zu sein. Er bietef funden auf dem Ueberarbeit, Unterernährung Luftmangel, also das ist uns soeben Nr. 3 des 23. Jahrgangs zugegangen. Aus dem Inhalt Ihnen die Hand zu einer alsbaldigen und vorbehaltlosen Regelung. Milieu ( Lebhafter Beifall.) Das Gleichgewicht zwischen befoldeten und soziale Elend für die Entstehung der Tuberkulose verantwortlich, und diefer Nummer heben wir hervor: Fortschrittliche Volkspartei   und bürger Die Frauen und die Wahlen zur Angestellten unbefoldeten Mitgliedern soll zur Wahrung der Parität und der gerade auf diese Sterblichkeit follte sich Nitti am wenigsten berufen. liche Frauenbewegung. Lebensmittelteuerung und Selbstverwaltung beibehalten werden. Durch Ihre Zustimmung Mit den Hunderten von Millionen, die der Krieg verschlungen hat, versicherung. I. Von F. O. II. Bon A. R. Der freie Sonnabendnachmittag. bitte ich Sie, die baldige Abfertigung der Vorlage zu ermöglichen. hätte man in der Lombardei   und in Ligurien   Arbeiterwohnungen Unterernährung. Von L. Haase- Frisch. Wie Das proletarische Kind. Von M. Auch der neue unbesoldete Stadtrat soll sich über Wangel an muz- bauen, Seehofpize schaffen, öffentliche Gärten anlegen können, die Von Marta Hoppe. Schluß. bringender Beschäftigung nicht zu beklagen haben.( Heiterkeit.) dauernd einen Teil der heute von der Tuberkulose Hingerafften hätten die Beilagen:& ür unsere Mütter und Hausfrauen und Für Die Vorlage trägt einem lange gehegten Wunsche der Versammlostaufen tönnen. Der Krieg dagegen hat Menschenleben und so­Die Gleichheit" erscheint alle 14 Tage einmal. Preis der Nummer lung im Geiste der Selbstverwaltung Rechnung, durch ihre baldige zialen Reichtum zerstört und die Gewähr geschaffen für eine weitere 10 Pi, durch die Post bezogen beträgt der Abonnementspreis vierteljährlich ohne Bestellgeld 55 Pf.; unter Kreuzband 85 Pj. Sabresabonnement 2,60 Erledigung werden wir einen Stein aus dem Wege räumen und Berstörung an Leben und Befizz.

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unsere Kinder.

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