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immer näher. In der Provinz Posen   gab es am Dienstag bereits Die Quartiermacher des Winters rücken von Osten her zollstarkes Eis und am Mittwoch schneite es im Saganer und im Gorauer Kreise( in Niederschlesien und in der Niederlausit) des Nachmittags so start, daß stellenweise der Schnee drei Boll hoch lag.

Bureau Stralauerffr. 42 wie auf dem Gewerbegericht selbst, I sogenannte, Gerichtssiegel" mit der Juschrift: Kaust bei keinem Sind die öffentlichen Spielpläge etwa für die Mitglieder der in feinen Beistand Arbeitern im Prozeß lieb. Weshalb? Das dicke Ende Juden" angebracht, andere Platate sind mit Messerstichen durch verschwiegenen Dunkel tagenden Parkdeputation zu referviren? tommt nach! Für den 87. Kommunal- Wahlbezirt, in dem bekannte löchert u. f. 10. lich Genoffe Gleinert kandidirt, ist Herr Weigert seitens der voltsfeind- Diese Strolche rechnen sich natürlich zu den Jebildeten", Eine neue Cholera Erkrankung mit tödtlichem Aus­lichen liberalen" Partei zum Stadtverordneten aufgestellt. In fingen Heil Dir im Siegertranz" und können sich im übrigen gange wird aus Bachow, einem dicht bei Rathenow   gelegenen dem vom liberalen Wahlfomitee herausgegebenen Flugblatt wird der nicht genug über die Rohheit der sozialdemokratischen Arbeiter Gute gemeldet. Fabritbesitzer Weigert als Muster aller möglichen Tugenden ge- fchaft moquiren. Ob den Eisenbahn- Verwaltung, die doch in priefen und u. a. von ihm behauptet, Otto Weigert ist ein der Wagenthürschluß- Affäre ihre Augen offen hatte, diese Herren Freund der Arbeiter und denjenigen wohl bekannt, die auf dem nicht einmal auf's Korn nehmen kann? Gewerbegericht zu thun hatten: ohne Rücksicht auf Stand und Beruf hat er sich stets derer angenommen, von deren Recht er Sklavenleben. Ein früherer Kondukteur der Allgemeinen überzeugt war". Mit Spect fängt man Mäuse; man darf Omnibusgesellschaft macht uns über den Grund seiner Entlassung aber die Falle nicht zu plump aufstellen. Dem liberalen" Wahl folgende Mittheilung: Am 29. September habe er von der komitee und Herrn Fabritbesiyer Weigert werden die zielbewußten Potsdamer Brücke nach dem Rosenthaler Thor seine Fahrt Ein beklagenswerthes Ende hat gestern Vormittag um Arbeiter des 37. Kommunal- Wahlbezirts am 13. November zeigen, vollendet gehabt, und sei, nachdem er seine Obliegenheiten er- 10 1hr die Ehefrau des Dachdeckermeisters Settemacher gefunden. daß sie durch solchy' plumpe Mittel fich nicht fangen laffen. Bis ledigt, im Begriff gewesen, in den ihm noch bis zur neuen Ab- die mit ihrem Manne im Erdgeschoß des Quergebäudes auf dem dahin gilt es, die Indifferenten durch unermüdliche Agitation fahrt zur Verfügung stehenden sieben Minuten sein Mittageffen Grundstück Keibelstr. 41 wohnte. Sie war anscheinend dem von Mund zu Mund, von Haus zu Haus aufzurütteln und sie hinunter zu schlucken. In diesem Augenblick habe ein Kon- eisernen Ofen, in dem sie das Mittagessen tochte, zu nahe ge­den Kampfreihen des zielbewußten Proletariats zuzuführen. trolleur die Blocks nachsehen wollen. Auf die Bitte, tommen, so daß sich ihre Kleider entzündeten. Sie hat dann ihm doch die paar Minuten zum Verschlingen des versucht, das Feuer zu ersticken und Hilfe herbeizuholen, ist dabei Die Parteigenossen des 4. Berliner   Reichstage. Effens zu gönnen, sei vom Kontrolleur bie Antwort aber bewußtlos zusammengebrochen und gestorben. Sie wurde Wahlkreises( Osten) ersuchen wir dringend, fich am Sonntag, gefallen, es scheine ihm, als ob er einen großen Mann vor sich auf der Schwelle der Küche liegend aufgefunden. Die Leiche den 12. November, Morgens 8 Uhr, bei der Flugblattverbreitung stehen habe. Mergerlich habe er darauf erwidert, die Bedeutung, wurde dem Schauhause zugeführt. zu betheiligen. Wir fordern sämmtliche Mitglieder des Wahl die sein Gegenüber habe, messe er sich auch zu. Die Strafe für vereins auf, mit thätig zu sein. diese Insubordination habe nicht länger auf sich warten lassen. Die Genoffen können sich melden bei 3ipte, Grüner Am nächsten Morgen habe der Inspektor von ihm verlangt, er Meg 14, und bei Wilke, Andreasstr. 26. folle eine Meldung des Kontrolleurs unterschreiben, wonach er Die Wählerlisten liegen von heute an bis zum Wahltage die verlangte Kontrolle verweigert habe. Bergeblich sei sein Be­aus für den 22. Bezirk: bei 3ipte, Grüner Weg 14, und bei mühen gewesen, den Sachverhalt klar zu stellen und als er das Rattte, Krautstraße 48. Für den 23. Bezirk: bei Witte, Ersuchen an den Inspektor gestellt habe, ihn doch beim Direttor Andreasstr. 26. Das Wahlkomitee. vorzulassen, habe der Herr einfach gemeint, es sei wohl das Bündel schnüren müssen. Beste, wenn er feine Kondukteurstelle verlasse. So habe er sein

Der verantwortliche Redakteur des Sozialist", Schrift steller Arthur Ellendt, ist am Mittwoch morgen in seiner in der Gneisenaustraße belegenen Wohnung verhaftet worden. Gleich zeitig ist die vorlegte Nummer des Sozialist bei einer in der Expeditionsräumen des Blattes vorgenommenen Haussuchung be­schlagnahmt worden.

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Titelschacher? In der Bossischen Zeitung"( Nr. 526) annoncirt jemand: S. reich. Herr, w. d. Adel erb. möchte, find. d. passende Heirath Gelegenheit" u. f. w. Was mag erh." be deuten? Erheirathen? Unseres Wissens kann der Adelstitel nicht von Männern, sondern nur von Frauen erheirathet" werden. Also handelt es sich hier vermuthlich um eine Gelegen heit, durch passende Heirath" den Abel zu erhalten. Ob und wie das möglich ist wer weiß es? Aber solche und ähn­liche Geschäfte müssen doch wohl im Bublifum als möglich gelten; benn in der Kreuz- Zeitung  " annoncirte vor längerer Zeit( in Nr. 431) jemand:" Jüngere, aber leistungsfähige Firma wünscht behuss Erwerbung" eines Soflieferanten Präditats auf Damen- Spezialartitel reelle, einflußreiche Verbindung" u. s. w.

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Wie neidisch muß ein solcher Arbeiter auf die Pferde sein, die wohlgemuth von der Gesellschaft der sie gehören, auf menschliche Behandlung rechnen können.

Gegen den Aufsichtsrath und Vorstand der am 30. Mai mit einem Fehlbetrage von 37 000 m. in Konturs gekommenen Deutschen   Pferdebesiger- Genossenschaft ist, wie der Fuhrh." mittheilt, auf Antrag angeblich geschädigter Genoffen schafter strafrechtliches Verfahren eingeleitet worden. Die Staats­anwaltschaft hat die gesammten Akten der Genossenschaft ein­gefordert, namentlich um festzustellen, von welcher Zeit ab die Genossenschaft fallirt hat und nicht im stande gewesen ist, ihren Verpflichtungen nachzukommen.

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Ein schwerer Unglücksfall ereignete fich in den gestrigen Vormittagsstunden. Vor dem Hause Wasserthorstr. 22 spielten einige Kinder, als ein Rollwagen, der Firma Döhl gehörig und von dem Kutscher Brockmeyer geführt, aus dem oben genannten Hause fuhr. Der sechsjährige Sohn des Kellners Meyer, Wasser­thorstraße 23 wohnhaft, wurde dabei von dem Gefährt erfaßt, au Boden geworfen und gerieth dabei so unglücklich unter die Räder, daß ihm diefelben fast buchstäblich den Kopf vom Rumpfe trennten, was bei dem sich schnell ansammelnden Publikum einen fürchterlichen Schreckensschrei hervorrief. Der Knabe wurde nun nach der Sanitätswache in der Brandenburgstraße gebracht, wo er nach wenigen Augenblicken seinen Verlegungen erlag. Trot des bereits eingetretenen Todes schaffte man den kleinen Körper mittels Droschte nach dem Trankenhause am Urban. Die Eltern des Kindes sollen in sehr dürftigen Verhältnissen leben. Ihr Schmerz war beim Anblick des verstümmelten Kindes herz­zerreißend.

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Gerichts- Beifung.

Das Nilpferd im Zoologischen Garten ist am Sonntag frepirt. Im Zoologischen Museum soll es ausgestopft werden. Die Sektion ergab nach der National- Zeitung", daß das ge­waltige Thier das Gewicht des Kadavers wird auf 45 Zentner geschätzt verhungert ist: die gesammte Ernährung stodte; es Ueber die Verbreitung der Schundliteratur unter der fand nicht die geringste Futteraufnahme statt, weil einerseits der Schuljugend flagt in der Wossischen Zeitung" ein Gemeinde Magen des Thieres zum Bersten mit dem Quantum der letzten Schullehrer. Er verlangt strengstes Ginschreiten der Lehrer gegen Mahlzeit vollgepfropft und andererseits der Rest des Verdauungs­die Schmöker", und fährt dann fort: Wichtiger ist allerdings traktus völlig leer war. Die Verbindung zwischen den beiden Organ­pofitives Vorgehen. Unsere Jugend- Bibliotheken verfügen viel- Abschnitten aber hatte einen fünstlichen, unheilvollen Verschluß er­fach über recht dürftige Schäße. Die Ausgaben für sie sind so balten durch einen etwa faustgroßen Gummiball. Auf welche Weise Wegen Wuchers und Provisionsschwindelei ist der niedrig, daß von besseren Jugendschriften mit guten Bildern fast aber die tödtliche Kugel" in den Rachen des Nilpfeldes gelangt, Kaufmann M. aus der Brückenstraße festgenommen worden. Er nichts angeschafft werden kann. Die Mittel würden faum ob sie vielleicht am vorletzten Sonntag von der Hand unterhielt in einer Destillation der Spandauerstraße ein foge- ausreichen, um für alle in Betracht kommenden Kinder eines Kindes hineingeschleudert oder auf dem Wasser schwimmend, nanntes Geldkomtoir und pflegte in Zeitnugen darauf hinzu- die gewöhnliche Schulbibliotheks= Literatur regelmäßig aus von dem Thiere achtlos mit einem anderen Bissen verschluckt weifen. Den Geldsuchenden wurden nun zunächst 5 Mark abzuleihen." Er führt weiter aus, billigen Bänd- worden ist, das wird gewiß niemals ans Licht kommen. verlangt, die zur Einholung einer Auskunft über die Person chen der Jugendbibliotheken seien theilweise inhaltlich ganz Noch einen zweiten Verlust hat der Garten erlitten: Die drei dienen sollten. Wie nun festgestellt ist, hat M. allerdings be- reizlos und so wenig anziehend ausgestattet, daß ste, selbst wenn fleinen Löwen find nur wenige Tage alt geworden. Auch fie züglich der Darlehnsnehmer bei Auskunftsbureaus Erkundigungen sie ausreichend vorhanden wären und zweckmäßig ausgeliehen find verhungert. Früher hatte diefelbe Löwenmutter ihre eingezogen, dafür aber nur je 1,50 M. entrichtet. Er heimste würden, die Schmöter" nicht aus dem Felde schlagen fönnten. Jungen tadellos genährt. Und deshalb hegte man diesmal nicht also von vornherein einen Verdienst von je 3,50 Mark Die Schulen", sagt er, würden sich in der That ein Verdienst den geringsten Argwohn, daß sie sich anders verhalten könne. für fich ein, unbekümmert darum, ob das Geschäft erwerben, wenn sie die Jugendbibliotheken auf einen ganz andern Aus unerklärlichen Gründen hat die Mutter die Kleinen ver­zu stande kam oder nicht. Die Polizei stoßt bei den Gr Stand brächten. Die nöthigen Geldmittel würde die Schul- nachläffigt. mittelungen über den Umfang der Geschäfte insofern auf Schwierig verwaltung scherlich verweigern, da über den Werth eines feiten, als die Auskunftsbureaus die Angabe der Namen von guten und die Gefahren eines schlechten Lesestoffes für die Jugend Potsdamer Plage ein Mann beim Besteigen eines Pferdebahn­Polizeibericht. Am 8. d. M. Vormittags wurde auf dem. Personen, über die M. Erkundigungen eingezogen hat, verweigern doch überall volles Ginverständniß herrscht." Ueber die Bereitwagens durch die Deichsel eines vorüberfahrenden Arbeitswagens bezw. nicht anzugeben im ftande find. Sind dann schließlich mit willigkeit der Schulverwaltung, das Geld zu einer Umgestaltung derartig gegen den Pferdebahnwagen gedrückt, daß er eine be M. Geldgeschäfte zu Stande gekommen, so ist dies gegen der Jugendbibliotheken herzugeben, dürfte sich der Herr täuschen. deutende Verlegung an der Hüfte erlitt. wucherische Binsen geschehen. Wie ferner verlautet, follen bei Gr vergist augenscheinlich, daß es sich um Gemeindeschulen ihrer Wohnung Reibelstr. 41 mit brennenden Kleibern todt auf Eine Frau wurde in einem Großkapitalisten im Norden Berlins  , der nur gezogene handelt. Im Jahre 1892/93 find auf Errichtung u. f. w. von gefunden. Sie war theilweise gelähmt und ist anscheinend beim Wechsel für einen billigen Preis aufzukaufen pflegte, folche Schülerbibliotheken" an Gemeindeschulen 5574 Mark verwandt Kochen dem eisernen Ofen zu nahe gekommen und verbrannt. Papiere in großer Anzahl beschlagnahmt sein. Man scheint dem worden, das macht pro Kind eine Ausgabe von drei Pfennig! An der Schleusenbrücke sprang ein Arbeiter in den Spreelanal. Wucher, der in Berlin   nicht blos von Leuten, die ausschließlich von einer solchen Schulverwaltung foll überhaupt einer eine Er wurde noch lebend aus dem Wasser gezogen und nach der davon leben, sondern auch von kleinen Kaufleuten und sogar ernsthafte Fürsorge für die Lektüre der Schuljugend erwarten! Handwerkern betrieben wird, scharf zu Leibe gehen zu Im übrigen müssen wir offen bekennen, daß uns gar nichts Nachmittags eine Schlägerei, wobei ein Portier einen Arbeiter Charitee gebracht. Vor dem Hause Fruchtstr. 11-18 entstand wollen. Solche versteckten Wucherer sind meistens Mit daran läge, die städtische Schulverwaltung sich mehr um das am Kopf jo bedeutend verletzte, daß letzterer nach dem Kranken­glieder von Genossenschaftsbanken, wo fie ihre Wechsel Lefebedürfniß der Gemeindeschulkinder tüminern zu sehen. Gine hause am Friedrichshain   gebracht werden mußte. Im Laufe abzusetzen pflegen. Sie geben meistens nur Darlehne Vervollständigung der Jugendbibliotheken, welche uns diese Ver- des Tages fanden sechs Brände statt. in Höhe von einigen hundert Mart, so daß fie gegen hohe Verwaltung, wie sie jetzt ist, bringen könnte, wäre höchstens noch eine luste gedeckt sind, nehmen dagegen durchweg höhere Binsen, als Verschlechterung. Hinaus mit den Büchern, welche von die eigentlichen Bucherer. Dabei bleibt es aber auch noch nicht: Frömmelei, verhimmelndem Patriotismus" und Verherrlichung fie machen außerdem häufig die Runde bei ihren Schuldnern und der fapitalistischen Gesellschaftsordnung als einer göttlichen Lassen sich noch anderweite Bortheile gewähren. Go fann man Weltordnung" voll sind. Diese Bücher sind es gerade, welche die fich denn auch nicht wundern, wenn das Handwerk solcher Jugend, gelangweilt und angewidert, zu ihren Schmöckern" Meister" einen goldenen Boden hat und soviel einbringt, daß flüchten lassen. Sie würden aber bei Neuanschaffungen von der auf patriotischen und sonstigen reichstreuen Festen und zu Schulverwaltung immer wieder in erster Linie berücksichtigt von Rußland  " und August der Starte von Sachsen", der ersten Die Beschlagnahme der beiden Broschüren Katharina II  fammentünften es auf eine Flasche Champagner mehr oder werden, weil sie mit zu den geistigen Waffen" gehören, durch beiden Nummern aus der Serie Zur Naturgeschichte des Abso­weniger nicht ankommt. die man die Sozialdemokratie bekämpfen will, indem man die lutismus. Gekrönte Häupter", bildete den Gegenstand einer Begehrlichkeit", die Gottlosigkeit" und die Vaterlandslosigkeit" Berhandlung, welche am 9. November gegen den Verleger obiger Die unerhörten Zustände, die sich mit der Entwickelung in den Kinderherzen schon im Seime zu ersticken" fucht. Auch Broschüren, Hans Baate, vor der Straftammer des Land Berlins   in der Beförderung der Arbeiterzüge" auf der die neuere Jugendliteratur, die der Gewährsmann Der Stadt und Ringbahn herausgebildet haben, sind den gebulbigen Bossischen Zeitung" so rühmt, ist in diesem Puntte um tein berechte Bertin, I stattfand. Die Anklage ſtützte fich auf§ 184 Paffagieren, die in früher Morgenstunde gezwungen find, sich in Saar   besser. des Strafgesetzbuches, nach welchem Derjenige, welcher unzüchtige Dritter Wagenklasse wie Heringe zusammenpferchen zu lassen, Schriften verkauft, mit Geldstrafe bis zu 300 m. oder mit Ge­schließlich doch zu arg geworden. Einer Lokalforrespondenz Das Ende des Judenflinten- Prozesses. Ein großartiges fängniß bis zu 6 Monaten bestraft wird. Nachdem in einem zufolge soll jezt in einer Petition an den Eisenbahnminister um Autodajé jand an den ersten drei Tagen dieser Woche im früheren Termine ein Antrag des Staatsanwalts, nur die als Bermehrung der Frühzüge ersucht werden. Die Beförderung der Moabiter   Kriminalgericht statt. Nachdem das im Judenflinten- unfittlich bezeichneten Stellen zu verlesen, abgelehnt worden war, Arbeiter geschieht jetzt in der Regel derart, daß, sobald ein Prozeß wider Ahlwardt gefällte Urtheil rechtskräftig geworden gelangten heute die beiden Broschüren vollständig zur Berlesung, Arbeiterzug Morgens auf Bahnhof Charlottenburg einläuft, von ist, war mit den Ueberbleibseln des Prozesses aufzuräumen. In und zwar unter Ausschluß der Deffentlichkeit. Das Urtheil den 1500 Personen, die Kopf an Kopf gedrängt auf dem Berron den Verwahrungskammern des Gerichtes lagen noch 50 000 be- wurde daher erst am Nachmittage gefällt. stehend warten, ber dritte oder vierte Theil zurückbleiben schlagnahmte Judenflinten- Broschüren, die laut rechtsfräftigen dem Antrage des Rechtsanwalts Freudenthal gemäß, auf Arbeit fommt und sich somit eines unverschuldeten Bergehens an in die Heizung des Gerichtsgebäudes. Zum großen Theil waren bestraften Angeklagten wegen Vergebens gegen§ 184 in zwei muß. Die Folge ist, daß dieser Theil der Arbeiter zu spät zur Urtheils vernichtet werden mußten. Das ganze Material wanderte reisprechung des Angeklagten und Aufhebung der Be­schlagnahme, während Der Staatsanwalt den bisher un­dem dreimal heiligen Profit schuldig macht, das dann nach Ge- die Druckbogen noch nicht gefalzt und geheftet, ganze Ballen ver. bestraften Angeklagten wegen Vergehens gegen§ 184 in zwei bühr mit Geldstrafe oder Entlaffung gerochen wird. Die Beschlang, das Feuerloch eines riesigen Dampstessels. Da Papier   Fällen zu insgesammt sechs Wochen hatte verurtheilt wiffen amten kennen die Zustände auf Bahnhof Charlottenburg nament- aber sehr langsam brennt, so dauerte die Prozedur drei Tage. Zur Begründung des Urtheils führte der Präsident lich ganz genau; fie können aber nicht helfen und müssen die Der Dampischornstein auf dem Kriminalgericht warf zuweilen etwa Folgendes aus: beiden Wagen 2. Klasse, welche sonderbarer Weise die Arbeiter derartige Rauch- und Aschenmengen aus, daß die nächste Um In den beiden Broschüren werde der unfittliche Lebenswandel züge führen und die natürlich unbesezt bleiben, für etwaige gebung von weißen Flecken wie nach einem Schneefalle bedeckt Katharina's und August des Starken geschildert, Wenn dabei Passagiere" refervirt laffen, während die Koupee's 3. Klasse mit war. Einmal erfundigte sich sogar die Polizei danach, ob ein auch die Liebesabenteuer dieser gekrönten Häupter einen ziemlich durchschnittlich 22-25 Personen, statt 10 Infaffen besetzt sind. Brand ausgebrochen set. Die Berbrennung fand unter ftrengster breiten Raum einnehmen, so müsse andererseits in Betracht gezogen Eine Aenderung dieses unerträglichen Zustandes ist dringend er Aufsicht statt. Am Mittwoch wurden der Firma Ludwig Löwe   werden, daß die Hestchen einen ziemlich großen Theil wahrer forderlich ob die Spartheorie der Eisenbahnverwaltung eine die Bücher- ein ganzer Wagen voll- ausgehändigt, welche Geschichte und Beleuchtung der wirthschaftlichen Verhältniffe, unter Abhilfe zuläßt? denen das Volk damals lebte, bringen. Es sei, nach dem ganzen während des Prozesses beschlagnahmt waren. Zufälligerweije fand die Verbrennung an demselben Tage statt, an welchem Ahl- Inhalt der Broschüren, jedenfalls Thatsache, daß der ungenannte Die Wiederauftellung bes früheren städtischen Verfasser, für den der Angeklagte die Verantwortung übernehme, Mathematiklehrers Dr. Caspary ist, wie verlautet, gegen eine wardt aus dem Landtage hinausgewählt wurde. die Abhandlungen nicht zu dem Zweck geschrieben habe, au Unfittlich­große Minderheit, zu der unsere Genossen im rothen Hause ge- Aus Aulaß des Wucherprozesses soll einer hiesigen feiten Anregung zu geben, was zum Thatbestande des§ 184 St.-G.B. hörten, von der Stadtverordnetenmehrheit in nicht öffentlicher Lokalforrespondenz zufolge die Polizei verschiedene Lofalinhaber gehöre. Demnach konnte der Gerichtshof dem objektiven Thatbestande Sigung beschlossen. Bekanntlich hatte Dr. Caspary, dessen Name des Lindenviertels aufgefordert haben, keine Glücksspiele in ihren der Anklage nicht beitreten. Aber auch in subjektiver Beziehung sei als der eines tüchtigen Mathematiters sich in wissenschaftlichen Bäumlichkeiten zu dulden. Ob das adlige und nichtadlige Mog- der Beweis nicht erbracht. Zweifelhaft könne es zwar erscheinen, Kreisen einen berechtigten guten Klang erworben hat, einen Ruf ler- und Gaunerthum derartige Aufforderungen von seiten der warum der Angeklagte diese ollen Kamellen" ausgrabe, da der als Professor an die Universität Dorpat angenommen. Diese Wirthe beachten wird? Ob die Wirthe überhaupt im stande stud, Absolutismus   doch nirgends mehr existire. Daß er sie zur För Berufung wäre aber, da die Torpater Universität Juden nicht ihre ehrenwerthen Gäste auf Gaunereien hin zu fontrolliren? Es derung der Unsitilichkeit verbreite, dafür habe indeß sich kein anstellt, unmöglich gewesen, wenn Dr. E. nicht der Wahr  - wird da einfach heißen, friß Bogel oder stirb; fümmere Dich nicht Anhaltspunkt aus der Verhandlung ergeben. Die Sozialdemo heit zuwider angegeben, er fet Christ. um das, was wir in dem von Dir gemietheten Bimmer thun, fratie, zu der sich der Angeklagte bekenne, verfolge den Zweck, Daraufhin wurde die Berufung zurückgezogen. Das Provinzial wenn Du Deinen Champagner los werden willst. Und da der die breiten unwissenden Volksmaffen aufzuheben(!). Den gleichen Schulfollegium entfette alsdann( im Jahre 1889) Dr. C. feines Wirth seinen Champagner an den Mann bringen will, wird das Zweck möge auch der Angeklagte mit der Herausgabe diefer Amtes wegen jener unwahren Angabe, die ihn als zum Bildner Jeu seinen Fortgang nehmen. Broschüren verfolgen, denn unter Anführung bestimmter That­der Jugend ungeeignet erscheinen läßt. Die Stadtverordneten­sachen suche er durch Gegenüberstellung der Verschwendungssucht mehrheit scheint anderer Ansicht gewesen zu sein. Die städtische Park- Teputation hat in ihrer Sigung am der Herrscher und der gleichzeitigen Nothlage der unterdrückten Mittwoch unter Vorfis des Stadtraths Friedel beschlossen, die und gefnechteten Majse die breiten Voltemassen zum Daß gegen Autisemitisches. Rohe Patrone haben die in der Stadt- früher versuchsweise ertheilte Erlaubnis, die Spielpläge im die Monarchie anzuschüren. Das gehe schon aus dem Umstande und Ringbahn angebrachten Reflame- Plakate vielfach zu zerstören Humboldt- und Friedrichshain   dem großen Publikum von 3 Uhr hervor, daß die Broschüren zu einem äußerst geringen Preise gesucht. Namentlich sind es die Firmenschilder von Geschäften, Nachmittags freizugeben, wieder aufzuheben, weil durch abgegeben werden und so thatsächlich in die weitesten urtheils­beren Inhaber einen jüdisch klingenden Namen haben, welche in diese Erlaubniß vielfach große Unguträglichkeiten hervorgetreten lofen" Kreise dringe. Eine derartige Absicht falle aber nicht unflätigfter Weise bejubelt werden. An diesen Plakaten sind sein sollen. Welcher Art könnten diese Unzuträglichkeiten sein? unter§ 184 und deshalb war auf Freisprechung zu erkennen.

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wollen.

Es lautete,