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Gewerkschaftliches.

,, Gewerkschaften kann das platte Land

auf keinen Fall brauchen".

Die Kreuz- Zeitung  ", das preußische Junkerblatt, begrüßt den christlichen Landarbeiterverband, der mit Beginn dieses Jahres feine Tätigkeit entfalten wird, wie folgt:

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Gewerkschaftsbewegung bleibt Gewerkschaftsbewegung. Und wenn die christlichen Gewerkschaften auch vom Klassenkampfe sich fernhalten, so find sie gleichwohl und müssen ihrer ganzen Ver­faffung nach es fein Kampforganisationen, Organisationen, die die Arbeiterschaft in einen bewußten und sich allmählich ver­schärfenden Gegensatz zu den Arbeitgebern bringen. Bei aller ihrer grundsäglichen Gegnerschaft wider die Sozialdemiofratie fechten mit ihnen die christlichen Gewerkschaften doch die meisten Arbeits­fämpfe gemeinsam aus. Auf dem platten Lande aber ist zu be­fürchten, daß sie, statt der sozialdemokratischen Gewerkschaft gegen­über einen Damm zu bilden, ihr zum Eindringen in die Dörfer verhelfen wird. Es ist deshalb zu wünschen, daß das platte Land von jeglichem Verfuch, die Arbeiterschaft gewerkschaftlich zu organisieren, verschont werden möchte. Gewerkschaftliche Ideen ge­hören nicht auf die friedlichen Dörfer. Die schaffen nur un­frieden. Gemeinsam müssen die ländlichen Arbeitgeber und Ar­beiter organisiert werden, denn sie gehören zusammen. Und wer ein wahrer Freund des platten Landes ist, der muß diese gemein­fame Organisation fördern. Gewerkschaften kann das platte Land

auf keinen Fall brauchen."

So werden die staatserhaltenden" christlichen Gewert schaften von dem preußischen Junkerblatt mit Fußtritten re­galiert, wenn sie das Interesse der Junker gefährden. Man sollte meinen, die Arbeiter zögen daraus die Konsequenzen und würden den Kampf gegen die Junkerfippe grundfäßlich aufnehmen, indem sie sich den freien Gewerkschaften an­schlössen.

Berlin   und Umgegend.

Der Deutsche   Arbeitgeberbund für das Baugewerbe schreibt uns: Ihre Veröffentlichung über die" Tarifverhandlungen im Bau­gewerbe"( Nr. 304 vom 31. d. M.) enthält einen Drudfehler. In Ber fleingebrudten Erklärung der Arbeitgeber muß es in der 10. Beile lauten: ein schließlich des Vertragsmusters."

Achtung, Herrenmaßschneider! Infolge ausgebrochener Diffe renzen haben bei der Firma G. Benedict, Königgräßer Straße 9, unsere Kollegen die Arbeit niedergelegt und verhängen wir über die genannte Firma die Sperre.

Verband der Schneider. Die Ortsverwaltung.

Deutfches Reich.

Die Aussperrung der Dachdecker der Firma Bierkant in Stralsund   ist aufgehoben und sämtliche Ausgesperrte sind wieder eingestellt worden.

Streifbruch und Arbeiterverrat durch streifende und aus gesperrte chriftlich organisierte Arbeiter.

ftreitter Unternehmer für einen gelieferten Arbeitswilligen zu zahlen hat. Bei der Finanztüchtigkeit" der Führer der Christen dürfte dies schließlich gar nicht so unwahrscheinlich sein.

Hus der Frauenbewegung.

Da aber auch an anderen Orten Deutschlands   Metallarbeiter Erwerbstätige Frauen im In- und Auslande. im Kampfe stehen, möchten wir allerorts ersuchen, ein wachjames Die folgende Aufstellung gibt ein Bild, in welchem Maße in Auge zu haben, weniger auf die seit langem bekannten Streif- den nachbenannten Staaten Frauen nach den letzten Zählungen übers brechertruppen, die von Hamburg   und Berlin   durch die Witwe haupt erwerbstätig waren und wie groß ihr prozentualer Anteil an Müller und Herrn Hinge geliefert werden, sondern vielmehr auf der Gesamtzahl der weiblichen Bevölkerung ist. die streikenden und ausgesperrten christlichen Metallarbeiter von Menden  , die dort um besseren Lohn und Koalitionsfreiheit tämpfen und die von ihren Führern als Streitbrecher in die Welt geschickt werden, um ehrlich kämpfenden Arbeitern in den Rücken zu fallen!

Die Tarifbewegung der Münchener   Brauereiarbeiter beendigt.

Zählungsjahr Erwerbstätige Frauen jahr überhaupt

Prozent

Deutschland  

1907

9 492 881­

45,5

Desterreich

1900

5 684.984

51,5

Ungarn  

1900

2 885 235

45,1

Rußland

1897

5 276 112

24,9

Italien  

1901

5.284 064

50,1

0

Schweiz  .

1900

1 556 577

46,9

1906

4 693 412

53,3

1900

1 351 792

39,9

1900

948 229

45,9

1900

433 548

37,8

1901

352 947

44,9

1900

551 021

38,4

1900

277 613

39,5

1901

5 309 900

44,0

Frankreich  Spanien  Belgien  Niederlande  Dänemark  Schweden  Norwegen  Großbritannien  

Ber. Staaten von Amerika  . 1900

5 329 802

38,4

Nach dreiwöchentlichen Verhandlungen wurde am Dienstag durch Schiedsspruch des Einigungsamtes die Tarifbewegung der Brauereiarbeiter und-Arbeiterinnen Münchens   beendet. Die Ar­beiterschaft erzielte zunächst die Erfüllung von drei prinzipiellen Forderungen, nämlich die Verkürzung der Arbeitszeit um täglich eine Viertelstunde, die Beseitigung bezw. Bezahlung der Sonntags­arbeit und die Umwandlung der Stundenlöhne in Wochenlöhne für das Hilfs- und Tagelöhnerpersonal. Außerdem wurden Verbesse­rungen in bezug auf das Stallpersonal durch Gewährung von Extrajourgeldern erzielt. Den Münchener   Brauereibaronen mußten diese Bugeständnisse geradezu abgetrost werden. Durch den Schieds­Die Vergleichbarkeit der Zahlen wird allerdings etwas gestört spruch, der am Dienstag nachts 11 Uhr gefällt wurde, wurde aus burch die verschiedene Zeit und Form der Erhebung überhaupt. Die gesprochen, daß die Präsenzzeit für die Biersteder um eine weitere halbe Stunde verkürzt wird, der Schichtwechsel innerhalb 24 Stun- verhältnismäßig fleine Biffer von erwerbstätigen Frauen in Ruß­den nicht länger als 12 Stunden betragen darf, daß das Hof- und land erklärt sich daher, daß in Rußland   die erwerbstätigen Familien­Taglöhnerpersonal nach einem Jahre drei Tage, nach dreijähriger angehörigen nicht mitgezählt wurden. Aber die Zahlen lassen ununterbrochener Beschäftigung eine Woche Urlaub bekommt. Bis extennen, daß der Kapitalismus überall die Frauen in die Erwerbs­her beffere Lohn- und Gristenzbedingungen dürfen nicht verschlech fron zwingt. Deutschland   zeigt die absolut größte Zahl arbeitender tert werden. Den Maschinisten und Heizern wurde eine Mittags. Frauen, nämlich 9, Millionen. Am nächsten tommt Frankreich   mit pause von Stunden zugebilligt, die sie entgegen den seitherigen über 7 Millionen. Allerdings wurden in diesen beiden Staaten Bestimmungen außerhalb des Arbeitsraumes zubringen können. Die Berufszählungen 1906 und 1907 vorgenommen, also 6 und Durch den Schiedsspruch wurden die Wochenlöhne der unteren 7 Jahre später als in den meisten anderen Staaten, die zu der Zeit Den traurigen Sparten und der Arbeiterinnen um eine weitere Mart erhöht und auch gewiß größere Zahlen aufzuweisen hätten. der Sonntagsstalljourdienst mit einer Ertraentschädigung von 3 M. Vorzug, den höchsten Brozentiaz erwerbstätiger Frauen zu haben, honoriert. Die Vertragsdauer ist auf 4 Jahre festgesezt. Da die genießt Frankreich  . Dort gibt es 53,3 Prozent, für Lohn arbeitende beiden Parteien bereits vor Eintritt in die Verhandlungen er Frauen, also find über die Hälfte der Frauen überhaupt dort ers flärten, daß sie sich dem Schiedsspruch unterwerfen, ist die Brauerei- werbstätig. Deutschland   steht mit seinen 45,5 Prozent auch noch Die nächste Berufszählung wird erst die arbeiterbewegung in München   nunmehr beendigt. Der Abschluß mit an erster Stelle. der Bewegung bedeutet für die Brauereiarbeiter und-Arbeite- Prozentzahl noch höher schrauben, denn die Zahl der erwerbstätigen rinnen Münchens   einen vollen Erfolg. Frauen nimmt im.Verhältnis schneller zu als die Zahl der Frauen überhaupt.

Ausland.

Der Streit der Londoner   Tarameterführer.

Unehelichkeit und Angestelltenversicherung.

Bersammlungen Veranstaltungen.

Die jest geltende Offenbarungspflicht etwa vorhandener unehe licher Kinder in den Aufnahmefarten weiblicher Angestellter hat London  , 1. Januar 1913.( Eig. Ber.) Wie vorauszusehen war, sind die Londoner   Tarameterführer, sowohl in der Deffentlichkeit wie in den Kreisen der weiblichen An­heute 5000 an der Zahl, in den Ausstand getreten. Der Kampf gestellten lebhafte Beunruhigung erregt. Demgegenüber hat jetzt der dreht sich um die Forderung der dem Verbande der Tarameters Deutiche Bund für Mutterschuß, Ortsgruppe Berlin  , eine Petition an befizer angeschlossenen Gesellschaften, den Kutschern in Zukunft den Bundesrat gerichtet, in der er eine Abänderung dieser Be­anstatt der bisher üblichen 8 Pence( 68 Pf.) für die Gallone ſtimmung dahin fordert, daß diese Angabe nur der Versicherungs­Benzin( etwa 4% Liter) einen Schilling und einen Bennh( 1,10 M.), behörde selbst zu machen sein solle, um das Interesse der unehelichen alio 5 Pence mehr abzuverlangen. Nach dem bestehenden Bertrage Kinder zu wahren, daß fie aber auf den Versicherungskarten weg­haben die Gesellschaften zwar ein Recht dazu, den Bertaufspreis zufallen habe, um sonst unausbleiblich scheinende schwere wirtschaft Preissteigerung der lebten Zeit macht die Durchführung des Ver­Der Petition haben sich eine große Reihe von Organisationen Es gibt in der deutschen   Arbeiterbewegung leider immer noch des Benzins nach den Marktpreisen zu erhöhen, aber die enorme liche und moralische Schäden der Angestellten zu vermeiden. Fälle zu verzeichnen, wo die aussichtsvollsten Kämpfe erschwert trages prattisch unmöglich. In England wird der Preis des angeschlossen. werden, oder wo ein Erfolg eines solchen Kampfes überhaupt in Benzins von einer großen Gesellschaft, der Anglo- American Oil Frage gestellt wird, dadurch, daß sich gewiffenlose Subjekte oder in Company  ( hinter der der Standard Oil Trust stedt) festgesetzt; der differente Arbeiter, sei es mit oder ohne Absicht, dazu hergeben, Sandel ist ein Monopol, das aus dem Konsumenten den letzten Ueber Masten der Segualität"( Wie wir vor uns burch Streifbruch im Kampfe stehende Arbeiter zu schädigen. Daß eller herausschindet. In den letzten Wochen haben mancherlei aber Arbeiter, die selbst im Streit stehen, die felbft ausgesperrt Berhandlungen zwischen dem Verbande der Zarameterführer und Bersteden spielen) spricht Dr. med. Wilhelm Stefel- Wien   im Bund worden sind, von ihrer Organisationsleitung aus veranlagt werdem der Tarametergesellschaften stattgefunden, die aber zu feinem für Mutterschutz am Montag, den 6. Januar, abends 8 1hr, im Architektenhaus. den, an anderen Orten Streifbrecher zu machen, dürfte bisher mohl Ergebnis geführt haben. Die Arbeiter sagten: Die Frage ist nicht, zum ersten Male vorgekommen sein und das Kapitel des Streit- daß wir den Preis nicht bezahlen wollen, sondern daß wir den bruchs hat damit nicht nur eine neue Ergänzung erfahren, son- Preis wirklich nicht bezahlen tönnen. Die Arbeitgeber bestanden dern mit unauslöschbarer Schmach und Schande hat sich zugleich jedoch auf ihr Pfund Fleisch. Im Durchschnitt nimmt eine Lon­diejenige Organisation bedeckt, die diese Sache inszenierte, nämlich: boner Tarameterdroschte am Tage 21 Schilling ein. Davon blei­der christliche Metallarbeiterverband. ben dem Führer 5 Schilling und 3 Pence( 25 Proz.) plus durch­Ein sozialdemokratischer Stadtverordnetenvorsteher. schnittlich 10 Bence für Ertragebühren( für Gepäd und für einen britten und vierten Fahrgast), die er seit dem legten Streit ganz Frankfurt   a. M., 2. Januar.  ( Privattelegramm des einsteckt. Aus dieser Nettoeinnahme von 6 Schilling und 1 Penny Vorwärts".) Jm Stadtparlament wurde Genosse soll er mun in Zukunft 3 Schilling und 3 Bence für die täglich ver- Graef   als zweiter Vorsitzender gewählt. Die National­brauchten drei Gallonen Benzin und 9 Pence für verschiedene Stationsgebühren und Kleidungsstüde bezahlen. Ge bliebe ihm liberalen, die Mittelständler und 8 Fortschrittler stinimten mithin mur ein Tagelohn von 2 Schilling und 1 Benny( 2,12 m.); gegen ihn. er müßte sich also fein Leben fast ganz durch Trinkgelder ver­dienen. Schon jetzt nähren sich die Londoner   Tarameterführer in­folge der großen Konkurrenz recht fümmerlich und es ist ganz ausgeschlossen, daß sie bei einem Verlust von mehr als einem Drittel ihres festen Einkommens existieren können.

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Letzte Nachrichten.

Fortgang des Kolonialkrieges in Tripolis  . Rom  , 2. Januar. Die Agenzia Stefani" meldet aus Benghasi: Die Beduinen von Zeiana beschossen heute eine vor­gerüdte Stellung in dem nördlichen Sektor an der Küste. Sic wurden von zwei Rompagnien erhthräischer Schützen, Truppen des 68. Infanterie- Regiments und einer Abteilung eingeborener Trup­pen zerstreut. Die Feinde erlitten große Verluste. Ein Italiener und fünf erythräische Soldaten wurden getötet, dreizehn verwundet. Ein Kriegsschiff bombardierte später die Rüfte von Zeiana.

Der Verwaltungsstelle Stuttgart   des Deutschen Metallarbeiter verbandes wurde am 28. Dezember brieflich mitgeteilt, daß zirka zwei Dugend Arbeiter als Streitbrecher kommen und in den zur zeit in Stuttgart   bestreitten Betrieben anfangen werden. Es wurde dann noch ergänzend mitgeteilt, daß es sich um christlich organi­sierte Leute handeln dürfte, die in Menden   im Streit stehen oder ausaesperrt sind. Man wollte der Nachricht erit feinen Glauben jhenten und telephonierte vorsorglich erst bei der Bezirksleitung des christlichen" Verbandes, bei dem Bezirksleiter Gengler, an. Der Solidaritätserklärung der Balkandelegierten. erklärte, nichts davon zu wissen, daß Leute von ihnen in bestreitten London  , 2. Januar.  ( W. T. B.) Erkundigungen, die das Betrieben anfangen wollten. Als man ihm näher auf den Bela rückte, gab dieser Arbeitervertreter an:" Er müffe erst einmal Reutersche Bureau unter den nichtbulgarischen Balkandelegierien Erfundigungen einziehen, ob die Arbeiter der in Frage kommenden Die Abstimmung über die Frage, ob die Arbeiter die Forderung einzog, ergaben die übereinstimmende Bestätigung des von Danem Werke( Sanitaria und Wagner u. Keller in Ludwigsburg  ) auch der Arbeitgeber anerkennen sollten oder nicht, ergab folgendes Re- eingenommenen Standpunkts. Die Delegierten erklärten, von einen Kampf führen, der berechtigt sei!!!" Dabei ist einzuschalten, fultat: Gegen die Forderung 4695, für die Forderung 177. Der einem speziell serbisch- griechisch- montenegrinischen oder speziell bul­daß die Streits in Ludwigsburg   fast bis zum Tipfelchen auf dem i stampf richtet sich nur gegen die großen verbündeten Gesellschaften, garischen Standpunkt fönne nicht geredet werden, sie seien all c aus den gleichen Ursachen entstanden sind, wie die in Menden  , die gegen 5000 Tarameter befizen. Die kleinen Befizer mit etwa durchaus eins in der festen Entschlossenheit, ihre Forderungen und eingehend in der örtlichen Preffe und der Metallarbeiter- 1000 Droschten haben keine Preissteigerung des Benzins vorge- durchzusehen. Wenn die Türken sich weigern sollten, hinsichtlich Zeitung" besprochen sind, daß Christen dabei gar nicht in Frage nommen. Ihre Tarameter sowie die der 2000 Führer, die ihre Adrianopels nachzugeben, werden sie die Konferenz verlassen. fommen. Und da will sich dieser Herr Gengler erst informieren". eigenen Wagen befizen, werden weiter arbeiten und einen gewissen Adrianopels nachzugeben, werden sie die Konferenz verlassen. Doch das Unglüd schreitet schnell. Ganz zufällig wurde gleich Teil ihrer Einnahmen an die Streittasse abführen. Die großen darauf der erbärmlichste Arbeiterverrat aufgedeckt, der bis jetzt Londoner   Tarametergesellschaften find teine finanziell gesunden wohl vorgekommen ist. Es fuhren nämlich vorerst 10 Mann der Unternehmungen. Sie sind samt und sonders überkapitalisiert und Christen aus dem Rheinland nach Stuttgart  . In Mannheim   erivarten nun von ihren Arbeitern, daß diese Dividende für Kapi­passierte einem derselben das Malheur, seine Kollegen zu ver- talien verdienen sollen, die schon längst verloren sind und die man lieren; er fuhr allein nach Stuttgart   und wurde auf die Frage schon längst in den Schornstein hätte schreiben sollen. nach dem Bureau seines Verbandes zufällig auf das Bureau des Deutschen   Metallarbeiterverbandes gewiefen. Dort gab nun der Mann, der verheiratet ist und einen ganz guten Eindruck machte, folgendes an: In Menden   wäre ihnen von ihrer Organisation aus mitgeteilt worden, daß in Stuttgart   Arbeit wäre. Dort würde noch schönes Geld verdient, die Verhältnisse wären auch sonst gut und Streit wäre dort teiner; sie sollten also nur hinfahren. Auf Ein fürsorglicher Gemeindevorsteher. Grund dessen wäre er mit seinen Kollegen hergefahren und morgen ( Dienstag, den 31. Dezember) sollten sie anfangen. Wo er spiveit Der Gemeindevorsteher in Biefau in Thüringen   hat war, geriet er in die tödlichste Verlegenheit, denn er sah auf einmal gegen einige jugendliche Glasarbeiter folgende Strafverfügung er­das Plakat, auf dem vor Arbeitsaufnahme in der Sanitaria" ge- laffen: warnt war, da dort Streit sei, und gerade die Sanitaria" war die Firma, bei der er und seine Kollegen in Arbeit treten sollen. Der Mann versprach ja nun, seine Kollegen aufzusuchen und sie von der Arbeitsaufnahme abzuhalten; ob er es macht oder ob er von den Christenführern gezwungen wird, Streitbrecher zu nachen, wird sich rasch herausstellen. Festgestellt ist aber, daß der Bezirksleiter Gengler( diesen Namen sollen sich die Arbeiter mer­fen) bormittags erklärt, daß ihm nichts bekannt sei, daß in der Sanitaria" gestreift verde, daß ihm nichts bekannt sei, daß Leute bon Menden dort anfangen sollen usw., und daß kaum zwei Stun­den später die Leute von Menden   selbst kommen und Gengler suchen, um sich die Arbeit in der Sanitaria" zuweisen zu lassen. Es ist ferner noch mit Sicherheit anzunehmen, daß die Sache ein schon lange vorbereiteter Streich war. Sagte doch schon vor Wochen ber Direktor der bestreitten Firma: Wartet nur einige Wochen, dann bekomme ich Leute genug und brauche Such( die eigenen früheren Arbeiter) nicht mehr."

Jugendbewegung.

Es ist gegen Sie zur Anzeige gekommen, daß Sie dem Glas­arbeiterverband angehören und am 19. November 1912 vom hiesigen Schulvorsteher aufgefordert worden sind. Ihre Abmeldung beglaubigt binnen 8 Tagen beizubringen. Letzteres ist aber bis heute noch nicht geschehen. Uebertretung gegen§ 18b des Ortsgefeßes d. G. P. betr. Fortbildungsschule vom 4./5. 1908. Beweismittel: Eigenes Geständnis.

Es wird daher geg.n Sie eine Geldstrafe von 10 M. Hiermit festgelegt, welche binnen 14 Tagen an die hiesige Gemeindekasse zu bezahlen ist. Sollten Sie sich durch diese Strafverfügung be schwert finden, so steht Ihnen binnen 2 Wochen von der Eröffnung an Berufung an das Streisschulamt zu, die bei dem Gemeindevorstand oder beim Streisschulamt in Saalfeld   einzulegen ist. Stellen Sie diesen Antrag binnen einer Woche nicht, so wird diese Straf­berfügung vollftredbar.

Biefau, den 22. Dezember 1912.

Der Gemeindevorstand. Otto Kühnert.

Der christliche Metallarbeiterverband, auf dessen Veranlassung Der gute Gemeindevorsteher denkt so die Jugend vor den ver­diefe Leute aus Menden   nach Stuttgart   tamen, hat aber mit dieser flirten freien Verbänden zu bewahren. Daß es so etwas wie ein Handlungsweise das Recht verwirkt, sich noch eine Organisation Vereinsgesetz gibt, das für gewerkschaftliche Mitglieder feine Alters­zu nennen, die für die Interessen der Arbeiter eintritt. Er kann grenze fennt, braucht natürlich der löbliche Gemeindevorstand nicht firmieren Vereinigung zur Lieferung von Streitbrechern und zu wissen. In der Berufungsinstanz wird ihm das plausibel ge­Arbeitswilligen, Rosten und Spesen frei", denn die Beiträge der macht werden. Uebrigens soll das Ortsgefes, auf Grund dessen die eigenen Mitglieder dürften verwendet werden, um die Mitglieder Verfügung erfolgte, gar nicht mehr zu Recht bestehen. als Streitbrecher abzuschuben", es sei denn, daß er wie die Hinze.

tonjorten einen Tarif hat, in dem festgelegt ist, wieviel ein be­

Echte Magyaren.

Budapest  , 2. Januar. Zwischen dem Präsidenten des Abgeord netenhauses Grafen Tisza und dem oppositionellen Abgeordneten Grafen   Michael Karolyi   fand heute ein Säbelduell unter schweren Bedingungen statt. Es wurden 32 Gänge gefochten. Das Duell dauerte eine Stunde. Karolyi erhielt mehrere Rigwunden, Tisza einen flachen Sieb auf die Hand. Die Gegner schieden un­berföhnt.

Ruchlose Horden.

Saloniki, 2. Januar.  ( W. T. B.) Aus Jenidjewardar wird gemeldet, daß Bulgarenbanden wieder beginnen, von den Bauern jener Gegend Geld zu erpressen. Diese Banden, deren Verfolgung von den griechischen Behörden angeordnet worden ist, trachten wie früher, sich in den Sumpfgegenden von Jenidje zu ver Eine starte aus Basen bestehende Bande soll die Ortschaft bergen. Reichan in hrazien niedergebrannt und dort die christlichen Einwohner niebergemeßelt haben.

Eifersuchtsdrama.

Reichenberg i. Böhmen  , 2. Januar.  ( W. T. B.) In einem hiesigen Hotel wurde heute der Finanzbeamte Franz Bang von seiner jungen Frau, welche getrennt von ihrem Manne in Leipzig  lebte und die auf Besuch gekommen war, betäubt und erwürgt. Hierauf erdroffelte die Frau ihren fünfjährigen Knaben und er­hängte sich am Fensterkreuz.

Berantw. Rebatt.: Alfred Wielepp, Neukölln. Inseratenteil verantw.: Eh.Glode, Berlin  . Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdr. u Berlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin   SW. Hierzu 2 Beilagen u. Unterhaltungsbl.