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Meuterei türkischer Truppen. Mitteilung der Tagesordnung lege und bestimmt erwarte, daß ihre Konstantinopel  , 14. Januar. Wie verlautet, wurde unter Anweisungen von den Vorständen beachtet werden. den kurdischen Truppen, die in der bei dem asiatischen wohl seiner" Arbeiter und Angestellten erstrect sich noch viel weiter. Doch die väterlichen Sorgen des Herrn v. Breitenbach für das Bororte Stutari gelegenen Kaserne Selimich garnisonieren, Da er, wohlwollend wie er ist, gar gerne verhüten möchte, daß ein meuterische Bewegung entdeckt. Die Truppen die Eisenbahnbeamten nicht zu sehr angestrengt werden, hat er sollen ihre sofortige Entsendung auf den Kriegsschauplatz und die Wiederaufnahme der Feindseligkeiten verlangt haben. folgende Mahnung erlassen: Der Sultan   entsandte seinen ersten Adjutanten, der den Truppen die Grüße des Sultans überbrachte und ihnen zugleich versicherte, daß ihre Ergebenheit in der Krisis, die das Land gegenwärtig durchmachte, den Sultan   tief rühre. Der Bot­schaft des Sultans, welche tiefen Eindruck auf die Truppen machte, gelang es, sie zu beschwichtigen. Einem Gerücht zu­folge wurden einige Rädelsführer verhaftet.

Die finanziellen Schwierigkeiten der Re­gierung dauern fort. Die Dezembergehälter sind den Beamten noch nicht ausbezahlt worden.

Die Lage in Adrianopel  .

Konstantinopel  , 15. Januar. Das Kriegsministerium beröffent licht ein Telegramm des Kommandanten von Adrianopel   vom 13. Januar, welches besagt: Die Familien aller Offiziere sind am Leben, das Gehalt wird bezahlt und Lebensmittelrationen werden

verteilt.

Politische Ueberlicht.

Berlin  , den 15. Januar 1913. Haltlose Ausreden.

hielt, arteten in Radaubersammlungen aus; einige wurden sogar polizeilich aufgelöst, während die Versammlungen, die der alte Ber rein fatholischen Bergmannsdörfern fanden überfüllte Versammlungen band abhielt, glänzend verliefen und gut besucht waren. Selbst in des alten Verbandes statt und alle Versuche einzelner Fanatiker, die Leute gegen die Sozialdemokraten" aufzuhetzen, blieben erfolglos. Wenn in den christlichen Versammlungen die Redner von Erfolgen Die Uebernahme von Aemtern im Aufsichtsrat oder Vorstand der Bewegung sprachen, oder die Notwendigkeit des Waffenstill­von Konsumbereinen durch Beamte der Staatseisenbahnverwaltung standes erklären wollten, erhob sich allgemeine Heiterkeit. Der ist in allen Fällen von der vorherigen Genehmigung der vor- alte Verband hat nach der Bewegung über 30 Versammlungen abge­gesezten Behörde abhängig zu machen und Genehmigung nur halten, die, obgleich die Saarpost" die Bergleute vor dem Besuch dann zu erteilen, wenn für den Konsumverein ein unabweisbares Bedürfnis besteht und die dienstliche Tätigkeit des Beamten nicht warnte und mehrere Geistliche von der Kanzel herunter den Besuch darunter leidet. Beamte, welche vermöge ihrer Tätigkeit Waren- ausdrücklich verboten hatten, riesig besucht waren. bezugsquellen erfahren können, sind völlig ausgeschlossen. Jetzt kommt man auch hinter verschiedene Schliche der christlichen Auch soll unter feinen Umständen den Beamten mit Rücksicht auf Führer. Ein christlicher Konferenz- Delegierter wollte in einer Ber­solche Nebenämter eine Einschränkung der dienstlichen Aufgaben zu fammlung den Streikabbruchsbeschluß damit rechtfertigen, daß er er­gestanden werden. Eine Begünstigung der Konsumvereine, ins flärte, man hätte doch mit 6000 Organisierten feinen erfolgreichen Besondere hinsichtlich der Behandlung eingehender Güter usw., ist Streit unternehmen können. Noch nach dem 15. Dezember teilte die grundsätzlich auszuschließen. Endlich ist das Aushändigen von Bentrumspresse mit, daß mehr als 35 000 Saarbergleute sich durch Warenangeboten in Diensträumen unzulässig. Unterschrift mit dem Vorgehen des Gewerkvereins einverstanden er­flärt hatten und daß sich jeden Tag Hunderte, ja Tausende zur Neuaufnahme meldeten, sodaß, wenn die Zentrumspresse die Wahr­heit geschrieben hatte, am Monatsschluß mindestens 49 000 Mann hinter dem Gewerkverein stehen mußten. Was ist nun die Wahrheit bei diesen unterschiedlichen Angaben?

,, Wenn's nur losginge!"

Auf dem Reichskommers des antisemitischen Vereins deutscher Studenten, der am Dienstag in Berlin   stattfand, hielt zunächst der Reichsverbandsgeneral v. Liebert eine imperialistische Rede; dann folgte der Generalfeldmarschall v. d. Golz, der seine Rede nach einem Hinweis auf die Kriegsbereitschaft Deutschlands   in den Stoß­seufzer zusammenfaßte: Wenn's nur losginge".

Unpolitische Kriegervereine?

Der Militärverein in Themar  ( Sachfen- Meiningen) sandte an einen ihm als Mitglied angehörenden Arbeiter, der es wagte, sich gewerkschaftlich zu organisieren, folgendes Schreiben:

Hätte ein französischer General eine ähnliche Rede gehalten, dann würde die gesamte nationalistische Presse in Deutschland   Beter und Mordio schreien. Es ist dringend notwendig, daß der Kriegsminister eine Generale anweist, in ihren öffentlichen Aeußerungen sich eine größere Reserve aufzuerlegen. Das ist doppelt notwendig in einer Beit wie der gegenwärtigen, wo es ohnedies an Zündstoff nichttische Gesinnung" zu zeigen, sondern man verwehrt es ihm auch,

Spiritus- Produktion und Verbrauch.

1911

Die Organe der Regierung schweigen nach wie vor über die Wehrvorlage, die von der" Post" angekündigt wurde. Nur in der halboffiziösen Presse wird mit einem großen Auf wand von Worten eine Art Beschwichtigungsmanöver versucht. mangelt. So meldet die Kölnische 3tg." aus Berlin   vom 15. Januar: Was von den Phantasien über den Inhalt einer bevorstehenden Militärvorlage zu halten sei, haben wir bereits am 8. d. Mts. Die Spiritus- Statistik für Oktober bis Dezember 1912 zeigt die auseinandergesetzt. Inzwischen werden die völlig in der Luft erfreuliche Tatsache, daß zwar die Erzeugung gegen das Vorjahr schwebenden Mutmaßungen in einer Weise fortgesetzt, die denen erheblich zugenommen hat, der Verbrauch aber wieder gesunken ist. nicht gleichgültig sein kann, denen es nicht einerlei ist, was man Es betrug in der Welt über unsere Heeresarbeit denkt. Darum sei wieder­im Dezember Dftober/ Dezember holt, daß alle jene Auslaffungen teine feste Grundlage haben und feine haben können, am wenigsten die gestrige Meldung der Täglichen Rundschau", die sogar schon eine Zahl aus der Summe der Kostenforderungen zu nennen wußte. Das alles beruht nur auf Vermutung und sollte auch so aufgenommen werden. Angesichts dessen, daß manche Aeußerungen über etwaige Heeresverbesserungen mißdeutet werden können, zumal sie in dem bekannten Ton vorgetragen werden, den manche Leute dabei anzuschlagen für zweckmäßig halten, möchten wir zitieren, was der gewiß zu einem Urteil berufene Feldmarichall von der Golz gestern abend hier auf dem Reichskommers des Vereins deutscher Studenten gesagt hat, nämlich, daß unsere Wehrmacht zu Wasser und zu Lande vollstes Vertrauen verdiene, denn es den Schnaps! werde in ihr jene tüchtige, nie ermüdende Arbeit geleistet, ohne die auch der genialste Gedanke unfruchtbar bleibe.

Ein nichtssagenderes Gerede kann man sich kaum denken. Gerade die Phrase vom Vertrauen auf unsere Wehrmacht" wird binnen kurzem dazu herhalten müssen, alle die Forde rungen, die von der" Post" formuliert wurden, tatsächlich ein­zubringen und zu begründen. Gerade die bestellte Be­schwichtigungsarbeit der Offiziösen bestätigt, daß neue große Aufwendungen für den Militarismus beabsichtigt sind. Wenn es sich nur um Phantasien" handelt, warum, erklärt da die Nordd. Allgem." 8tg." nicht flipp und klar, daß in ab­sehbarer Zeit eine neue große Wehrvorlage nicht zu er­

warten sei?

Der Anschluß nach rechts.

Daß ein großer Teil der Fortschrittlichen Volkspartei  nicht die geringste Neigung verspürt, bei den bevorstehenden preußischen Landtagswahlen mit der Sozialdemokratie zu­sammenzugehen und zusammenzufämpfen, beſtätigt ganz offen­herzig das Hauptorgan der ostpreußischen Fortschrittler, die " Hartungsche Zeitung" in Nr. 21, indem sie schreibt:

demokraten nicht einfach

Vereinbarungen

mit

Produktion.

rintverbrauch

1912

1911

1912

Heftoliter

579 348

172 658

477 701 184 229

131094

Heftoliter 1 245 249 936 816 504 940 523 343 454 465 364 041 1 077 5 019

Gewerblicher Verbrauch. 152 752 Export

430 1802

Produktion und gewerblicher Verbrauch haben die normale Höhe wieder erreicht, nachdem die Kartoffelmißernte im Jahre 1911 beide wesentlich eingeschränkt hatte. Der Trinkverbrauch ist trotzdem nicht unerheblich zurückgegangen. Die Arbeiterschaft darf in diesem Kampf gegen den Junkerfufel nicht müde werden. Arbeiter, meidet

" Ihnen zur Mitteilung, daß Sie laut Versammlungsbeschluß bom 5. Januar 1913 wegen sozialdemokratischer Umtriebe"( 1) aus dem Militärverein Themar   ausgeschlossen worden sind." Wer also einem Kriegerverein angehört, hat nicht nur patrio­fich einer Gewerkschaft anzuschließen, die für eine materielle Ver befferung seiner Lebenslage eintritt. Es gibt für einen lassenbewußten Arbeiter nur eine Parole: heraus aus dem Kriegerverein!"

Soldatenmißhandlung im Interesse der Wissenschaft.

Vor dem Oberkriegsgericht in Kiel   kam dieser Tage ein Prozeß zum Abschluß, der eines gewissen öffentlichen Interesses nicht ent­behrt. Auf dem kleinen Kreuzer Dresden  " war am vormittag des 31. August Schwimmunterricht. Ein Minenheizer war wasserscheu und wollte nicht ins Wasser gehen. Der Marinestabsarzt Dr. Bengsch hatte den Wasserscheuen für schwimmtauglich er­tlärt und wohnte nun der Schwimmübung bei. Als der Heizer ins Wasser sollte, flammerte er sich an allen möglichen Gegenständen test und war nicht ins Wasser hineinzubekommen. Der Stabsarzt hat dann den Heizer mit den Füßen auf die Finger getreten, ihn den Kopf nach hinten gebogen und ihn auch mit einer Bambus­stange auf die Finger geschlagen, damit er die Hände loslassen und ins Wasser kommen sollte. Der Arzt hat dann weiter Mann­schaften der Besatzung veranlaßt, dem Heizer eine Bütte Waſſer über den Kopf zu gießen, schließlich auch noch dazu, ihn aus einem Feuerlöschschlauch mit Wasser zu besprißen. Als auch das nichts Die Landwirtschaftskammern machen mobil. nuzte, befahl der Arzt den Mannschaften, das Fallreep, an dem der Heizer sich hielt, loszubinden, damit er ins Wasser falle. Das Die außerordentliche Höhe der Vieh- und Fleischpreise hat im Fallreep wurde auch losgebunden, der Heizer aber hielt sich krampf­vergangenen Herbst selbst unserer agrarischen Regierung einige ganz haft an einem Steigeisen fest. In dieser Lage ließ man ihn so geringe und vorübergehende Zugeständnisse zur Erleichterung der lange hängen, bis er schlapp war, dann holte man ihn wieder her­Fleischeinfuhr abgenötigt. Aber selbst diese geringfügigen Aus- auf. Gegen den Marinestabsarzt Dr. Bengsch wurde Anklage er­nahmen haben die Agrarier in die fürchterlichste Aufregung versetzt. hoben. Vor dem Kriegsgericht der I. Marineinspektion berief sich Denn gibt die Regierung zu, daß die deutsche Landwirtschaft nicht der Angeklagte darauf, daß er im Intereſſe des Dienstes gehandelt in der Lage ist, den ständig wachsenden Verbrauch an Fleisch allein Das Kriegsgericht sprach den Angeklagten frei. Er sei in seinen habe, er habe dem Angeklagten die Wasserscheu austreiben wollen. zu decken, so unterstützt sie mittelbar selbst die Forderung auf Ein Handlungen gegen den Heizer nicht zu weit gegangen und habe fuhr überseeischen Fleisches. Die Landwirtschaftskammer für die im Interesse des Dienstes und der Wissenschaft Provinz Posen   hat sich daher das Schreiben liegt uns vor in gehandelt. Das Oberkriegsgericht hob jedoch das erstinstanz­einem Noischrei an die Landwirte ihres Bezirkes gewandt mit der liche Urteil auf. Es verurteilte den Stabsarzt zu einem Tage Kammerarrest, und zwar deshalb, weil er gar nicht zu Aufforderung, seinem Vorgehen berechtigt gewesen sei. Es sei Sache der militä­rischen Vorgesetzten gewesen, den Heizer eventuell ins Wasser zu bringen. Mildernd müsse jedoch berücksichtigt werden, daß er ihn von seiner Wasserscheu heilen wollte. Fortschritt für die Wissenschaft, daß in ihrem Interesse Soldaten gemißhandelt werden dürfen!

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in möglichst großer Anzahl sich bereit zu erklären, die Produktion an Schweinen im Gewicht von 200 Pfund und darüber auf die Dauer von drei Jahren zu einem festen Preise von 45 bis 47 Mark pro Zentner ab hof der Posener Landwirtschaftskammer zur Verfügung zu stellen und sich hierzu schriftlich zu ver­pflichten.

Bereits bei den Erörterungen über das Angebot des Pommer­ Die Fortschrittliche Volkspartei   kann sich nicht den Zurus fchen Biehverwertungsverbandes an die Stadt Berlin   ist nachgewiesen worden, daß bei solchen Lieferungen die Landwirte ein recht gutes erlauben, in radikalen Forderungen zu schwelgen. Sie muß als liberale Partei in erster Reihe darauf bedacht sein, mit der Geschäft auf Kosten der städtischen Konsumenten machen würden. Wenn die Landwirtschaftskammer ihren Vorschlag daher überschreibt: nationalliberalen Partei eine möglichst ge= Der einheitliche Durchschnittspreis für Schweine. Ein Mittel zur schlossene Kampfeslinie aufzustellen. Sie fann bei ihrer Stellung zwischen Nationalliberalen und Sozial- Beseitigung der Fleischteuerung und deren Folgen", so hat sie dabei nur an die Folgen für die Agrarier gedacht. Für die Konsumenten der Sozialdemokratie treffen. Für die Sozialdemo- fann von einer Beseitigung der Fleischnot erst dann die Rede sein, fratie liegen die Verhältnisse bei den preußischen Landtagswahlen wenn die Grenzen für Vich und Fleisch geöffnet sind. fast überall gleich. Für die Fortschrittliche Volkspartei   dagegen sind die Verhältnisse in den einzelnen Gebieten durchaus ver­schieden. Sie ist namentlich auch dort, wo gemeinsame Wahl­männer mit den Nationalliberalen aufgestellt werden, gar nicht in der Lage, diese zu bindenden Verpflich tungen in bezug auf das Eintreten für Sozial­demokraten zu veranlassen. Das darf nicht vergessen werden."

Das ist eine entschiedene Absage des Freisinns. Von cinem Kampfe des Freisinns für das allgemeine und gleiche Wahlrecht in Preußen kann unter diesen Umständen nicht mehr die Rede sein.

Heilig ist die Disziplin!

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Welcher

Zu einem Jahre und einem Tag Gefängnis wegen tätlichen Angriffs und Ungehorsam hatte vor einiger Zeit das Kriegsgericht in Breslau   den Grenadier Valentin Dudek vom Regiment 11 ber­urteilt. Grenadier Landmann als Stuben ältester befahl dem Dudek, einen Schemel zu scheuern. Dudek erwiderte: Das mach ich nicht, das muß ein anderer sagen." Auf Befehl des Unteroffiziers tat er die Arbeit. Die Befehle des Stubenältesten, die Waschschüſſel au reinigen und sich die Hände zu waschen, führte D. aus. Der Stubenälteste befahl dann dem D. darauf, Kehrtwendungen zu machen. Weil er sie falsch machte, ließ 2. ihn aus der Stube marschieren und rief ihn dann zurück. Beim fechsten Befehl wurde D. wütend, Herr Thyssen als päpstlicher Ritter. stürzte auf 2., pacte 2. an der Gurgel, gab ihm eine Ohr Kürzlich ging die Notiz durch die Presse, der Großindustrielle feige. D. war bisher ein williger Soldat gewesen. Vor dem Kriegsgericht meinte Kriegsgerichtsrat Schubert, der August Thyssen   sei vom Papste zum Ritter des Großkreuzes des Silveſterordens ernannt worden. Das hat der schwarzen Fall sei milde aufzufassen; der Stubenälteste habe unbedingt ver Zentrumspresse sehr geschmeichelt; ist doch Thyssen ein Mann, der sagt. Er durfte den Mann nicht marschieren lassen, der Zentrumspartei   sehr nahe steht, und der sich als Kirchenspender habe ihn dadurch vorschriftswidrig behandelt. Dudek batte wie als Geldgeber für fromme Zwecke in schwarzen Kreisen einen fich mit Recht schitaniert und brangfaliert gefühlt. Namen von hohem Klang erworben hat. Erst in diesen Tagen ver- Er beantragte sechs Monate und einen Tag Gefängnis. tündete wieder ein Telegramm, daß August Thyssen   erneut 150 000 Das Gericht nahm einen minderschweren Fall an, da Dudek ge Mark für kirchliche Zwede gestiftet habe. Nun ist es zwar sehr reizt worden sei. Es erkannte, wie oben angegeben. gleichgültig, für was der fromme Thyssen sein Geld opfert, weniger Der Gerichtsherr legte Berufung ein zugunsten des Angeklagten, gleichgültig aber ist es, wie er feine Millionen verdient. da die Strafe zu hoch sei. Geheimrat Laub ſtellte anheim, falls

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Just zur selben Zeit, wo sich der Papst des frommen Geld- das Oberfriegsgericht in 2. einen Vorgesetzten erblicke, es beim spenders erinnert und wo Thyssens   Ruhm in die Welt getragen Urteil erster Justanz zu belassen, wenn nicht, die Freisprechung Aus Herrn v. Breitenbachs Reich. wird, ist eine Broschüre erschienen, die zum Verfasser Werner, bom tätlichen Angriff auszusprechen. Nachdem der Verteidiger für Die Fürsorge der preußischen Eisenbahnverwaltung für die An- den Vorfißenden des Steigerverbandes, hat und sich mit Methoden tätliche Beleidigung reip. Störperverlegung eines Kameraden gestellten und Arbeiter ist grenzenlos. Sie gängelt die Leute, als der Geldgewinnung auf den Thyssenschen Bergwerken näher be- plädiert hatte, erkannte das Oberfriegsgericht auf seien diese vorschulpflichtigen Kinder. Welchen Vereinen ein Eisen- schäftigt. Wer diese Broschüre Wie die Wetter schlagen" zehn Monate einen Tag Gefängnis bahner angehören, welche Versammlungen er besuchen darf, das jetzt durchlieft, den überkommt das Gefühl, daß Gerr Thyssen, statt sich unter Anrechnung von 21 Tagen Untersuchungshaft. Eine geradezu mit Kirchenbauten und sonstigen frommen Dingen zu befaffen, barbarische Strafe! seine hohe Dienstbehörde fest. Sie schreibt auch vor, wo die Frau besser täte, sich mit den Zuständen auf seinen Werken zu beschäfti­des Eisenbahners ihr halbes Pfund Kaffee nicht einkaufen darf. gen. Es herrscht dort eine Behandlung der Beamten und Arbeiter, fomischer Aufgeblasenheit den Rekruten ſchikaniert und zu dem An­Und was geschieht mit dem ehrenwerten Stubenältesten, der in Eine ostelbische Eisenbahndirektion, es war soviel wir wissen, die zu wie man sie sich schlimmer kaum denken kann. Maßregelungen, Bromberg  , hat jüngst sogar den Eisenbahnern den Gebrauch der Schikanen aller Art werden Arbeitern und Beamten zuteil, und griff getrieben hat? polnischen Sprache bei Strafe verboten. Allen Untergebenen Breiten- die Zustände in den Gruben grenzen an Verbrechen. Ist auch nur Berichtigung. Das am Dienstag unter Fleischer Frech­bachs wird zur Pflicht gemacht, Uebertretungen des Verbots zu die Hälfte von dem wahr, was Werner Seite auf Seite von den heit" gloffierte Bitat stammt nicht aus der Allgemeinen besonders Zeche Deutscher Kaiser" Thyssenschen Werken zu Fleischerzeitung", sondern aus Nr. 6 der Auch einen Beitrag zum Kapitel: Kindererziehung in Staats- erzählen weiß, so sollte sich in der Tat der Staatsanwalt ein- zeitung" bom 8. d. Mts. mal um die Verantwortlichen der Zeche kümmern. Die Fahr­betrieben, hat jüngst die Eisenbahndirektion in Frankfurt   a. M. berichte des Bergassessors Schilling geben ihm sicher Gelegenheit beigesteuert. Sie erließ einen Ufas an sämtliche Aemter und Be- berichte dazu. dienstete, in dem die Vorstände der Drts-, Bezirks- und Hauptvor- Zunächst sollte Herr Thyssen für die Abhilfe solcher Zustände stände der Fachbereine der Eisenbahnbeamten angewiesen werden, die auf seinen Gruben sorgen dann mag er, wenn er feine nüßlichere Tagesordnungen ihrer Vereinsversammlungen 14 Tage Verwendung für seine schönen Profite weiß, so viele Kirchen und vor dem Versammlungstage auf dem Dienstwege der Kapellen bauen, wie er will. Direktion einzureichen. Die Tagesordnungen müssen alle in der betreffenden Versammlung zur Besprechung und Beichluß­fassung gelangenden Punkte derart enthalten, daß der Gegenstand und Zweck der Versammlung zweifelsfrei erkannt werden kann. So

denunzieren.

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Eine Nachlese von der Bergarbeiterbewegung

im Saarrevier.

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Oefterreich- Ungarn  .

Deutschen   Fleischer.

Zu den Wahlrechtskämpfen in Ungarn  . Budapest  , 15. Januar.  ( Privattelegramm des Vorwärts"). Am nächsten Sonntag werden wieder un­gefähr 40 Voltsversammlungen für die Agitation des allge meinen Streits im Lande stattfinden.

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Der Parteisekretär Stephan Forkos, der heute vor den Budapester Geschworenen stand, um sich wegen 12 angeblicher Aufreizungsdelifte, veröffentlicht in der Nepszawa" im

Die Erregung der Saarbergleute über das christliche Komödien sollen Tagesordnungspunkte, wie z. B. Anträge der Mitglieder" spiel zeigt sich am deutlichsten in den Versammlungen, die jest nach Monat Mai 1912, zu verantworten, wurde freigesprochen, oder Sonstiges"," Diskussion" und" Verschiedenes" unzulässig sein. der Bewegung im Saarrebier abgehalten werden. Alle Verſamm- obwohl der Staatsanwalt die blutigen Ereignisse am Die Eisenbahndirektion erklärt ausdrücklich, daß sie Wert auf die llungen, die der päpstlich geduldete Streitbrecher- Gewerkverein ab- 123. Mai 1912 als durch die Artikel verursacht hinstellte.