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r. 16. 30. Jahrgang.

4. Beilage des Vorwärts  " Berliner   Volksblatt.

Pesthöhle am Krögel.

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Sonntag, 19. Jannar 1913.

Köpenid. Der nächste Theaterabend des Bildungsausschusses| Behm erschossen, man könne ihm jeht aber nichts mehr anhaben. findet am Dienstag, den 21. Januar, im Stadttheater statt. Sur Diese Aeußerungen, die er in ähnlicher Form schon vorher ge Aufführung gelangt Fuhrmann Henschel  " von Gerhart Hauptmann  . macht habe, seien an sich nicht als glaubwürdiges außergericht­Jüngst brachte die Deutsche Arbeitgeberzeitung" eine Ar- Rarten a 60 Pf. bei R. Lefèvre, Grünstr. 16. liches Geständnis" anzusehen. Zu einem solchen würden sie aber in tikelferie über die ungeheuerliche Wohnungsmisere in New York   Tegel  . Am Dienstag, den 21. d. M., abends 8 Uhr, im Ge- Verbindung mit der Auffindung der Leiche, den jezigen Angaben mit der selbstgefälligen Behauptung, solche unhygienischen, un- sellschaftshaus", Schloßstr. 7/8: Generalversammlung. Tagesordnung: der Frau Behm und den schon damals vorhandenen Belastungs­fozialen Zustände feien in Deutschland   ganz unmöglich. Wer die 1. Kassenbericht. 2. Berichterstattung vom Preußentag. 3. Bericht- momenten. Dementsprechend sei die Wiederaufnahme des Ver­Proletarierviertel mancher Großstädte Deutschlands   kennt, weiß, erstattung aus der Gemeindevertretung. daß es bei uns nicht wesentlich besser aussicht. Wer das bezweifeln Technik über die preußischen Landtagswahlen" findet Dienstag, den Lichterfelde  , Lankwik, Teltow  . Die Fortsetzung des Kursus Die fahrens zulässig follte, dem empfehlen wir, einmal einen Blick zu tun in das dem 21. Januar, abends 8%, Uhr, im Restaurant Fr. Wahrendorf, Bäte wohnte feit dem 1. Oktober vorigen Jahres der 54 Jahre alte Ein Doppelselbstmord wird aus der Fichtestraße gemeldet: Dork Fistus gehörige Gebäude Am Krögel Nr. 1. Das historisch- straße 7, zu Lichterfelde   statt. romantische Interesse für diesen ältesten Winkel Berlins   hat wohl schon manchen veranlaßt, sich von außen die Treppen, Erker gliederversammlung des Wahlvereins fällt aus. Rosenthal  . Die am Dienstag, den 21. Januar, fällige Mit- Lithograph Alois Reimer zusammen mit einer ebenso alten Auf­Dafür findet am wärterin Marie Clemens, die ihm den Haushalt besorgte. Das und Fenster anzusehen. Selten aber hat wohl, außer einem be- Sonntag, den 26. Januar, abends 6 Uhr, im Lokal von G. Mil- Paar geriet in Not, weil Reimer Weihnachten feine Arbeit verlor stimmten Kreis Allerärmster, das Interesse so weit vorgehalten, brodt, Kronprinzenstr. 15, eine öffentliche Versammlung statt. In und neue nicht mehr finden konnte. Als die letzte Miete fällig nun auch zu schauen, was innerhalb der" Zimmer" zu sehen ist. derselben hält Genosse Hermann Clajus- Berlin   einen Vortrag über: war, erklärte die Wirtschafterin, sie werde ihre Ersparnisse von Wir haben uns durch persönliche Inaugenscheinnahme und nach Kapitalismus  , Imperialismus und Sozialismus. Nach der Ver- der Kasse abholen und dann zahlen. Das war aber wohl eine durchaus glaubwürdiger Aussage von Leuten, die dort längere fammlung: Gemütliches Beifammensein und Tanz. Ausrede. Ob sie jemals Ersparnisse besessen hat, ist sehr fraglich. Zeit gehaust, informiert und folgendes festgestellt: Die zirka Franz. Buchholz. Dienstag, den 21. Januar, abends 8 Uhr, Jedenfalls. hatten die beiden Leute alles, was sie einmal besessen 30 Zimmer"( in Wirklichkeit sind es Kammern ohne genügend bei Kähne, Berliner Straße 39: Mitgliederversammlung. Tages- haben mögen, schon verbraucht. Wahrscheinlich fehlte es in der Luft und Licht, ohne Wasserleitung und ohne Klosett ordnung: Bericht vom Preußentag. letten Zeit auch schon an der nötigsten Nahrung, und weil keine anlagen!) sind von dem Pächter Anton Pelz gemietet für Aussicht auf Besserung ihrer Lage vorhanden war, so beschlossen die beiden, freiwillig aus dem Leben zu scheiden und so allem Glend ein Ende zu machen. Seit zwei Tagen hörte und sah man im

zirka 250 M. pro Monat. Dieser hat ein Hotel  " daraus gemacht, indem in die einzelnen Kammern 2-6 Betten  " gestellt sind, die in unbeschreiblich schmutzigem Zustand von uns vorgefunden wur­den. Die Bettstelle" besteht großenteils aus ein paar Kisten­brettern, darüber ein schmaler Strohfad oder auch ungezieferhaltige alte Matraßen. Die Bettlaken wurden monatelang nicht bezogen und haben zumeist eine undefinierbare schmutzig- graue Frabe. Die Decken sind von ähnlicher Beschaffenheit und dem ganzen strömt infolge mangelhafter Lüftung usw. ein ständiger pestilenzartiger Geruch aus, der scharf in die Nase steigt.

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Oranienburg  . Heute Sonntag, den 19. Januar, nachmittags Uhr, im Lokal" Waldhaus Sandhausen", Schüßenstr. 34: Mit­gliederversammlung mit wichtiger Tagesordnung. Da in dieser Bersammlung der Streisvorstand anwesend ist, wollen die Genoſſinnen und Genossen vollzählig zur Stelle fein.

Berliner   Nachrichten.

Das städtische Wohnungsamt.

Der Magistrat hat der Stadtverordnetenversammlung endlich die längst versprochene Vorlage über die Einrichtung einer städtischen Wohnungsaufsicht übersandt.

Hause nichts mehr von den Leuten. Eine Nachbarin wandte sich deshalb an den Hauswirt und als dieser nun Sonnabendvormittag durch die Polizei die Wohnung öffnen ließ, fand man die Insassen tot auf. Beide hatten sich auf dem Wohnungsflur erhängt. Reimer an der Stubentür, Frau Clemens an der Küchentür. Die Leichen wurden beschlagnahmt und nach dem Schauhause gebracht.

Unfall auf dem Flaakensee. Ein schwerer Unfall hat sich am Die Bewohner", unter denen sich heruntergekommene Eristen­Freitagnachmittag auf dem Flaakensee nahe bei Woltersdorf   zu­getragen. Der 16jährige Sohn des Kaufmanns Rehfeldt in zen, Trinker, Homoferuelle befinden, zahlen pro Nacht 30-50 Bf. Woltersdorf tvollte sich gestern nach Ertner begeben und benutzte oder pro Woche 2 M.( im voraus zu entrichten!). Da cin Teil Städtischer Fleischverkauf. Um vielfach geäußerten dazu den nächsten Weg über die Gisfläche des Sees hinweg. Da der Insassen es mit der körperlichen Sauberkeit nicht genau Wünschen des Bublikums zu genügen, hat der Magistrat be- infolge des Witterungsumschlages die Eisdecke schon brüchig ge­nimmt, außerdem mangels Wasserleitung und Klosett ausreichende schlossen, vom Dienstag, den 21. d. M., ab folgende Verände- worden war, brach der junge Mann plöblich ein und verschwand Reinlichkeit gar nicht durchgeführt werden kann, so haben sich zu rungen beim Verkauf des russischen Fleisches eintreten zu im See. Obwohl sich mehrere Personen in der Nähe der Unfall­stände herausgebildet, die jeder Beschreibung spotten. Nicht selten laffen. Es wird demgemäß von diesem Tage ab der Verkauf ſtelle befanden, konnte dem jungen Mann keine Hilfe mehr gebracht kommt es vor, daß menschliche Extremente in Papier   gewidelt von Rindfleisch ohne Knochen mit einem Aufschlage von werden. Die Leiche konnte noch nicht geborgen werden. durch die Fenster in den Hausgang geworfen werden oder auch in 10 Pf. für das Pfund zugelassen, ferner darf das bei dem 4000 Mark erbeuteten Geldschrankknacker in der Nacht zum irgendeinem Winkel des Hauses liegen bleiben. Wer von der Berliner   Publikum beliebte Sadfleisch aus reinem Rind­Straße unmittelbar in die Zimmer des 1. Stocks eintritt, glaubt und Schweinefleisch hergestellt werden; der Verkaufspreis vor Gestank und schlechter Luft umsinten zu sollen. Das einzige stellt sich auf 70 Pf. für das Pfund. Klosett, das auf dem Hof zur Verfügung steht, ist derart ber­schmutzt, daß man annehmen muß, es ist seit Monaten nicht ge fäubert worden. In dieser Atmosphäre leben und arbeiten" Wen schen! Hier werden Adressen für einen bekannten Verlag age fertigt, das 1000 zu 2,25 M.! Wir selbst sahen so einen bedauens werten Adressenschreiber in dieser dunst- und bazillengeschwängeter fäufern gestattet wird. Luft sich abmühen, ein paar Pfennige zusammenzubringen. E- heizt werden die Zimmer von den Bewohnern und auf den schem Fleisch von Woche zu Woche steigt und die Qualität der Es mag noch erwähnt werden, daß der Umsatz von russi­Rosten. Daß da mancherlei sonderbares" Brennmaterial" ir- Rinder und Schweine die vertragsmäßige Mittelgüte weit wandt wird, dürfte einleuchten. Hygienisch besonders bedenklich ist auch, daß der Vermier übertrifft und als sehr gut bezeichnet werden kann.

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Belz( laut Adreßbuch Schokoladenfabrik engros!) eine gröfre Anzahl jüngerer und älterer Leute( die in diesen Krankheits- Bit­höhlen kampieren!) auf den Handel in die nein fchidt. Sie lassen würfeln um Apfelsinen, Schokolade usw. nd mancher von ihnen mag wohl ungewollt zum Krankheitsträger nd eberbreiter geworden sein. Das Tollste an diesen Dingen ist, b sie sich sozusagen unter den Augen der Polizei abspielen. Unit liegt nämlich das Polizeirevier Am Moltenmarkt und es ist is von durchaus glaubwürdiger Seite versichert, daß die Polizeii Herrn Pelz ein- und ausgeht.

Schweinepökelfleisch zum Verkauf gelange. Auch Außerdem ist von Käufern gewünscht worden, daß auch hierin soll dem Publikum weitgehendst entgegengekommen werden, indem fortan das Einpökeln von Schweinezungen, Eisbeinen, Spigbeinen, Ohren und Schnauzen den Ver­

Das Geheimnis von Dabendorf.

Der Brunnenbauer Gustav Kolbe, der seit einiger Zeit von der Kriminalpolizei wieder eifrig gesucht wurde, ist in der Nacht zum Sonnabend in der Flottwellstraße ergriffen worden. Die Nach­forschungen in der Gegend von Dabendorf blieben, wie wir mit­teilten, erfolglos. Jetzt richtete die Kriminalpolizei ihr besonderes Augenmert noch einmal auf die ganze Verwandtschaft und Be­kanntschaft des Gesuchten in   Berlin. So erfuhr sie, daß Kolbe vielleicht zum Uebernachten die Schankwirtschaft eines Bekannten in der Flottwellstraße aufsuchen werde. Diese Vermutung bestätigte In welch gewaltigem Kontrast steht doch dies Verhalten sich. Um 1 Uhr in der vergangenen Nacht traf Kolbe in der Wirt­der Schifanierung unserer Jugendheime, wo man so frschaft ein und wurde von Beamten, die ihn erwarteten, festgenom­um die Sicherheit der Mitbürger bedacht ist, daß die Tür v men und nach dem Polizeipräsidium gebracht. manches andere gar nicht vorschriftsmäßig" genug sein könn.

Hier, im Herzen   Berlins, unweit des Roten Hauses, haben Bustände herausgebildet, die man als standalös bezeichnen m und die wir für unmöglich halten würden, wenn nicht der eige Augenschein uns belehrt hätte. Nebenan, im gleichen Gebäu ist eine Speiseeisfabrit". Unter den Berkäufern( jetzt im Win verkaufen sie warme Milch usw. von ihren Wagen) sind gleichfa eine Anzahl Hotelgäste"! Daß es nicht immer ganz friedlich dieser alkoholgeschwängerten Atmosphäre zugeht, geht schon dara hervor, daß der Hund des Herrn Belz auf Mensch dressiert ist und daß mancherlei Schlägereien, Standalszer uf. sozusagen an der Tagesordnung sein sollen.

Sonnabend auf dem Grundstück Prinzenstraße 95. Dort hatten sie es auf die Metallwarenfabrik von Schwidlinsky u. Co. ab­gesehen. Nachdem sie die Haustür mit einem Nachschlüssel geöffnet Sof, stiegen in den, ersten Stock hinauf, schlugen die Fenster ein, hatten, erbrachen sie einen Kellerraum im ersten Hof, holten dar­aus einige Leitern hervor, gingen mit ihnen nach dem zweiten schoben die Riegel zurüd und gelangten so in die Stontorräume. m Privatkontor Inadten sie das Geldspind nach Art getverbs­mäßiger Verbrecher und nahmen daraus das bare Geld mit, während sie die Bank- und Scheckbücher liegen ließen. Unbemerkt enttamen die Einbrecher auf demselben Wege, auf dem fie gee

kommen waren.

Der Lichtbilder- Vortragsabend des Turnvereins Fichte" in den Sophiensälen erfreute sich guten Besuches. Vorzugsweise waren Arbeiter- Turnerinnen anwesend. Die Zahl der Nichtturnerinnen ließ zu wünschen übrig. Herr R. Koppisch aus   Leipzig, Bundesturnwärt des Arbeiter- Turnerbundes, referierte mit Unterstützung einer großen Anzahl von Lichtbildern über den Bau des Körpers ſowie ſeine Er­Einleitung der mit gespanntestem Interesse berfolgten Ausführungen ziehung zur Gesundheit, Arbeitsfähigkeit und Schönheit. Schon die ließ bedauern, daß nicht mehr Frauen und Mädchen dem Rufe gefolgt waren. Der Vortragende schob einen großen Teil der Schuld, daß Frauen noch so wenig rationelle Körperpflege durch Turnen und ähnliche Leibesübungen betreiben, den Männern zu, die in häuslicher Betätigung der Frau deren Hauptaufgabe erblicken, aber in noch höherem Grade den Frauen selbst, die alle möglichen, den nadien Körper verunſtaltenden, einengenden, schwer gesundheitlich Schädigenden Mobetorheiten mitmachen, jedoch der wahren Verschöne rung und Gesunderhaltung des weiblichen Körpers, wie sie vornehmlich Der Verhaftete trägt ein sehr zuversichtliches Wesen zur erreicht werde, leider noch recht gleichgültig gegenüberstehen. Die Zahl durch Turnen und ähnliche Ausnutzung der törperlichen Straftquellen Schau. Im Verhör erklärte er mit aller Entschiedenheit, daß er der Arbeiter- Turnerinnen in   Deutschland sei schon ansehnlich, von dem Dabendorfer Morde nichts wisse. Er habe weder den aber noch viele Zehntausende müßten nach Verlassen der Schule in Sekretär Behm erschossen, noch seine Leiche weggeschafft. Kolbe die Reihen eintreten, um die Frau förperlich und geistig auf eine bestreitet auch, sich in den letzten Tagen verborgen gehalten zu höhere Stufe zu bringen. Auch geistig, denn die geistige Tätigkeit, haben. Nachdem er erfahren hatte, so erzählt er wenigstens, daß die seelische Beschaffenheit werde von einem gefunden, abgehärteten, er wieder gesucht wurde, begab er sich zu einem Rechtsanwalt und au Leibesübungen erzogenen Störper ungemein günstig beeinflußt. erkundigte sich nach der Rechtslage. Nachdem der Anwalt ihm törperzermürbende Zwangstätigkeit der Frau des zwanzigsten Jahr­diese auseinandergesetzt hatte, wollte er sich selbst zur Polizei hunderts in der Tretmühle gegenüber, auf die ja heute leider begeben und sich zur Verfügung stellen. Der Anwalt erklärte jedoch, Millionen von Frauen angewiesen feien, und das Haufen in ungefunden immer nach der Darstellung Kolbes, das sei nicht nötig, er solle Wohnungen, die zur Züchtung der Broletarierkrankheiten mit beitragen. ruhig abwarten, bis ihn die Polizei finde und sich dann verhaften Um so größer fei die Selbstpflicht, aber auch die Pflicht Wir haben nur in groben Umrissen die tatsächlich ungeheu lassen. Aus diesem Grunde will er sich gar nicht verborgen ge- gegen die Nachkommenschaft, den Gesundheitsschäden der Ausbeutung lichen Wohnverhältnisse des Hauses. Am Krögel 1 aufzudecken halten haben. Wenn behauptet werde, daß er in Gesprächen mit weiblicher Arbeitskraft durch Stählung des Körpers in freien sucht, weil hier unseres Erachtens ein Krankheits- und anderen ein Geständnis abgelegt habe, so treffe das nicht zu. Mög- Stunden zu begegnen. Dann komme auch die Schönheit der Frau edungsherd für ganze Kreise der großstädtischen Bevöl lich sei es schon, daß er Aeußerungen wie die ihm zugeschriebenen Formen erhaltener Körper, fei wahrhaft schön. auf ihre Rechnung, denn nur ein gefunder, in seinen natürlichen In langer rung geschaffen ist. Schleunige Abhilfe tut hier dringend gemacht habe. Das sei dann aber immer nur Scherz gewesen, Reihe waren populär gestaltete Lichtbilder, unter denen das Turnen und wenn schon die Polizei teine Zeit findet, hier einzugreif Daß ihn Frau Behm jetzt beschuldige, fei nur ein Racheatft. Bon an schwedischen Geräten besonderes Interesse beanspruchen durfte, follte die Stadtverwaltung dafür sorgen, daß di Erpressungen und Bedrohungen, deren er sich gegen Frau Behm am Auge vorübergezogen. Nach der Bause zeigten auf der Bühne menschenunwürdigen Verhältnisse schleunigst geändert werden schuldig gemacht haben sollte, sei gar keine Rede. Nach der Gerichts- sechs jugendfrische Fichte- Turnerinnen in guter Form schwierigere besten wäre freilich, wenn die zum Wohnen absolut ungeeigne verhandlung hieß es, die Flinte, die damals zur Stelle war, sei Freiübungen. Räume schleunigst geschloffen und das Ganze baldmöglichst nied nicht die geweseen, mit der Behm erschossen wurde Bei den gerissen würde. jezigen Nachforschungen ist nun bei einer Freundin Kolbes eine andere Flinte, die diesem gehörte, zum Vorschein gekommen. Die Das Militärluftschiff S. L. 1 wurde gestern nachmittag gegen  Kriminalpolizei beschlagnahmte sie, um zu prüfen, ob aus ihr die 6 Uhr von einem Unfall betroffen, der den Ballon für längere Schüsse, die den Sekretär töteten, abgefeuert worden sind. Was mit Zeit außer Dienst stellen dürfte. Ueber Potsdam brach während Lankwig. Morgen abend 8%, Uhr: Vortrag des Genof Stolbe unter den obwaltenden Verhältnissen zu geschehen hat, ob er einer Uebungsfahrt das Höhensteuer und der Ballon konnte nur Dr. Schütte über: Zeitalter des   Absolutismus, bei Sch in Haft behalten werden kann, ist noch eine Frage für sich. mit Mühe von dort bis nach   Biesdorf gesteuert werden. Infolge Mühlenstraße. Gestern nachmittag fand in Gegenwart des verhafteten zu starken Auftriebes war eine Landung vor der Halle nicht mög­Friedenau. Da am Dienstag, den 21. Januar, abends 8, 1 Brunnenbauers Gustav Kolbe und der Frau. Helene Behmlich und so wurde der Luftkreuzer bis Mahlsdorf- Süd abgetrieben, in Stegliz bei Schellhase, der Vortragszyklus des Genossen Däum in Dabendorf ein Lokaltermin statt, an dem sich ein ganzes wo er auf einen freien Platz an der Kastanien- Allee zu landen ver­feine Fortsegung nimmt, und am Mittwoch der Vortrag über Heer von Kriminalbeamten und der Staatsanwalt Braut von fuchte. Beim Niedergehen legte sich die hintere Gondel und das Technik zur Landtagswahl für die Funktionäre stattfindet, muß der Staatsanwaltschaft II beteiligte. In der Sache selbst haben Mittelstück des Ballons auf ein an der genannten Straße ge­Vereinsversammlung auf Donnerstag, den 23. Januar, aben 8% Uhr, im fleinen Gaale des Staiser- Wilhelmgartens verle inzwischen mehrere Haussuchungen stattgefunden, die neues legenes Haus, wobei das Holzgerippe des Luftschiffes beschädigt Material gegen die beiden Verdächtigen ergeben haben sollen. In- wurde. In dem Augenblid, als der Ballon etwa 15 Meter über dem  Lichtenberg. Dienstag, den 21. Januar, abends 8%, ur3wischen haben auch längere Unterredungen zwischen dem Staats­Mitgliederversammlung bei Gebr. Arnhold, Frankfurter Chauffee 5- anwalt Braut und den Rechtsanwälten Dr. Schwindt und Dr. Fürle Grdboden schwebte, sprang der Maschinist Mah, der sich in der Tagesordnung: 1. Bericht vom preußismen Barteitag. Referenstattgefunden, die in der viertägigen Schwurgerichtsverhandlung hinteren Gondel befand, in die Tiefe und zog sich bei seinem Fall Genosse Gadner. 2. Distusfion. 3, Ergänzungswahl zum Beim Januar vorigen Jahres, die bekanntlich mit Freisprechung gefchwere Brüche an beiden Armen und Beinen sowie gnügungskomitee. 4. Anträge. endet hatte, die beiden Angeklagten verteidigt hatten. Der 3wed eine Verlegung an der Stirn zu. Er wurde im Automobilkranken­

werden.

Partei- Angelegenheiten.

Folgenschwerer Unfall des Schütte- Lanz".

Stralan. Am Dienstag, den 21. Januar, abends 8 Uhr, ibieser Unterredung war, festzustellen, welchen Standpunkt die wagen nach dem städtischen Hospital in   Oberschöneweide gebracht. Lokal Steinide, Alt- Stralau 5/6: Generalversammlung. TageStaatsanwaltschaft bezüglich der Rechtsgültigkeit des ganzen Ver- Die Verlegungen find jedoch nicht tebensgefährlich. Ein zweiter ordnung: 1. Aufnahme neuer Mitglieder. 2. Vortrag des Genofifahrens einnimmt, da die Wiederaufnahme des Verfahrens gegen Maschinist, der Obermaschinenmaat Mebe, zog sich bei dem Ver­Aschendorf. 3. Bericht der Funktionäre. 4. Diskussion. 5. Beechtsträftig Freigesprochene nur bei Vorliegen eines glaubwürdigen ſuch, aus der Gondel auf das Dach des Hauses zu klettern, Ber­fchiedenes. erichtlichen oder außergerichtlichen Geständnisses möglich ist. Die stauchungen an beiden Händen zu. Als der Ballon still lag, ver­Treptow- Baumschulenweg. Die Mitgliederversammlung findinklagebehörde nimmt diesbezüglich folgenden Standpunkt ein: ließen die Insassen, 15 Mann, die beiden Gondeln, um das   Lufta umständehalber erst am Donnerstag, den 23. Januar, abends Uburch die auch nach der Freisprechung fortgesetzten Beobachtungen schiff zu bergen. Dazu war nötig, daß die Leitung der Cöpenicker in Serpentins Festsälen, Baumschulenstr. 78, statt. Dienstag, den 21. Januar, abendnd Ermittelungen der Kriminalpolizei ist festgestellt worden, daß elektrischen Straßenbahn in der Richtung nach   Mahlsdorf zu auf Nieder-   Schöneweide. 8% Uhr, im Schweizerhaus( Winkler), Berliner   Straße: Generatolbe zu mehreren Personen nicht nur verdächtige Aeußerungen eine größere Strede niedergelegt wurde, wodurch eine Betriebs­bersammlung. atte fallen laffen, sondern auch direkt zugegeben hat, er habe störung bis zum Sonntagmorgen entstand.