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Nr. 20. 30. Jahrgang.

2. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt

Parlamentarisches.

Freitag, 24. Januar 1913.

ablehnend verhalte. Die Verhältnisse in den Gefängnissen seien direkt können insbesondere schon aus lebtgenanntem Grunde die oben ere himmelschreiend, und die Kommission dürfe unter keinen Umständen wähnte Institution nur empfehlen. die Jugend den Gefahren der dort unvermeidlichen kriminellen Ansteckung Namens der Schulkommission: W., Pfr. Das Petroleummonopol in der Kommission. ausiezen. Wolle die Regierung das Gesez an ihrem Widerstande scheitern Seedorf. Wir haben mit der Unentgeltlichkeit der Lehrmitte Die Sigung vom Donnerstag brachte die Fortsetzung der lassen, so trage sie dafür die Verantwortung; sie werde dann aber und der Schreibmaterialien nur gute Erfahrung gemacht. Jeden­Generaldikussion über die Versorgungs- und Breisfrage lieg die Frage, wie sich seine Fraktion zu den Anträgen stellen baß die Kinder mit fremdem Eigentum nicht sorgfältig umgeben vor der gesamten Deffentlichkeit gerichtet sein.- Fehrenbach( 3.) falls ist sie eine Wohltat für ärmere Familien. Die Befürchtung, Bon fast allen Seiten wurde die Bildung einer Subtommission werde, offen und erblickte seinen weiteren Beruf darin, gegen den würden, ist im allgemeinen nicht gerechtfertigt. In Ausnahmefällen zur Entgegennahme von weiteren vertraulichen Mitteilungen als un- Antrag der Sozialdemokratie zu polemisieren. biskutierbar abgelehnt. Frattion behielt sich vor, auf die Frage der Vernehmung von ändert werde folle, sie den Reichstag nicht hätte zu bemühen brauchen. tragen die Kinder auch zu ihren eigenen Büchern nicht alle in Der Sprecher der sozialdemokratischen erklärte der Regierung, daß sie, wenn an dem Entwurf nichts ge- nicht zu unterschäßenden erzieherischen Wert hat. Uebrigens Heine( Soz.) wird die Autorität des Lehrers leicht nachhelfen, was dann auch technischen und kaufmännischen Sachverständigen Bieles von dem Inhalt des Entwurfs hätte sich auf dem Verwaltungs- gleicher Weise Sorge. zurückzukommen, sobald im Laufe der Beratungen fachmännische

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Aufschlüsse nach einer oder den beiden Seiten sich als not- wege erreichen lassen. Hier komme es aber darauf an, die Grundübel Meines Erachtens sollte die Unentgeltlichkeit auch in den wendig erweisen sollten. Ueber die Veriorgungsmöglichkeit be- anzupacken; der Grund, das heiße Eisen anzufassen, sei auch für die Arbeitsschulen eingeführt werden. Arme, mädchenreiche Familien steht in der Hinsicht volle Uebereinstimmung, daß die Welt- Regierung zwingend gewesen, weil die Verhältnisse nachgerade un- werden durch die Materiallieferungen an die Arbeitsschule zu un­produktion an Leuchtöl, die Versorgung des deutschen   Marktes absolut erträglich geworden seien. Mit schlagenden Argumenten wies Heine verhältnismäßig hohen Ausgaben verpflichtet. sicherstellt. Auseinander gehen die Ansichten über die Versorgungs- fegung des Strafmündigkeitsalters nach. Der Antrag der Sozial- gefähr gleiches Ergebnis, wie oben ausgeführt. an weiteren Ausführungen die unerläßliche Notwendigkeit der Herauf- Die Rücksprache, die ich in diesen Tagen genommen, hatte un möglichkeit Deutschlands   zu angemessenen Preisen beim völligen demokraten wurde hierauf gegen acht Stimmen abgelehnt, der Ausschluß der Standard Oil Company. Von den Sozialdemokraten Antrag der Fortschrittler( Herauffezung auf 14 Jahre) mit wurde diese Versorgungsmöglichkeit oder besser gesagt, Versorgungs- 19 Stimmen angenommen. ficherheit immer noch bezweifelt; vom Zentrum direkt bestritten. Die Regierung mußte zugestehen, daß feste Verträge mit Desterreich nicht borliegen und daß seit den Verhandlungen die Verhältnisse sich ge­ändert haben können.

Geschäfte des preußischen Staates.

In der Frage der Qualität wurde von der Regierung fest- andtages wurde die Frage der Abtretung des Grunewalds an In der Budgettommission des Preußischen gestellt, daß nicht nur die chemische Zusammensetzung, sondern neben die Stadt Berlin   behandelt. Der Minister gab zu, daß der Staat ihr das Ergebnis von Brennproben maßgebend für die Beurteilung ursprünglich einen viel zu hohen Preis für dieses der Stadt Berlin  der Güte sein soll. Das russische Petroleum sei gut, es bedürfe nur so wichtige Waldgelände verlangt habe. Konservative und Zentrum eines befonderen Brenners, der für 13 Pf. zu beschaffen wäre, wenn unterstützten den Minister in dem Bestreben, die Stadt Berlin  , die ihn die Monopolgesellschaft nicht gratis stellen wolle. Bezüglich aus gesundheitlichen Rücksichten den Waldgürtel gebraucht, ordentlich des Preises fehlen immer noch genaue Angaben. Der Preis von zu schröpfen; bei dem preußischen Minister wäre diese städtefeindliche 85 M. frei Hamburg   wurde vom Redner des Zentrums für zu hoch Scharfinacherei faum notwendig gewesen. Er versicherte, daß die erachtet. Er befürchtet, daß eine Verteuerung des Leuchtöls Stadt Berlin, die mit 100 Broz. Steuerzuschlag austomme, irgend­eintreten fönne, was unter allen Umständen vermieden welche Vergünstigungen nicht beanspruchen könne. werden müsse. Im Zusammenhange mit der Preisfrage wurde Bei dem Verkauf der Domäne Dahlem für die Anlage des durch den Regierungsvertreter noch Aufschluß über die zu schaffende Botanischen Gartens hat der Staat 50 Millionen profitiert. Die Tantflotte gegeben. Der Redner der Konservativen wünschte eine junterliche Geschäftemacherei versteht man demnach in der preußischen Statistik über die Badenpreise in einer großen Anzahl von Orten Regierung ausgezeichnet. und sprach sich für einen einheitlichen Verkaufspreis für das ganze Reich aus. Auch die Frage der Versorgung Deutschlands   im Kriegs falle wurde gestreift, wobei einander direkt widersprechende Auf­faffungen zutage traten. Ein Redner der Nationalliberalen wünschte Beendigung der Generaldiskussion, damit die Regierung bald er­fahre, ob eine Mehrheit der Kommission gewillt ist, das Monopol in irgend einer Gestalt zustande zu bringen. Stünde das fest, dann allerdings werde die Regierung noch weitere Aufschlüsse geben müssen.

Eine Niederlage der Reichspostverwaltung.

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Etat der

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Aus der Partei.

Polizeiliches, Gerichtliches ufw. Ein abgeblikter Staatsanwalt.

Präsident der Schulfommission: F., Pfr. Niederried. Seit dreißig Jahren besteht hier die unentgeltlich feit für die Lehrmittel und seit etwa 20 Jahren auch für die übrigen Materialien. Es wird dies als eine wohltuende Einrich tung gefunden, weil stets alle Schüler rechtzeitig die notwendigen Materialien haben, ganz besonders auch, weil alle gleich gehalten. 2,40 Frant pro Kind, alles gerechnet. Der Staat leistet ein Viertel werden. Die diesbezüglichen Kosten betragen durchschnittlich etwa und die Gemeinde drei Viertel. Um dem Mißbrauche vorzubeugen, müssen solche Schüler, die über eine gewisse Norm Materialien ver­brauchen, den Mehrverbrauch bezahlen.

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L., Lehrer. Unser Genosse bemerkt dazu, daß er noch mehrere solcher Beuge nisse in Händen hat, die alle überaus günstig lauten. Redaktion des in Zürich   erscheinenden Grütlianer" fügt hinzu: Jm Kanton Zürich ist die unentgeltlichkeit der Lehrmittel und der Schulmaterialien seit Jahren in Primar- und Sekundarschulen ein­geführt und kein vernünftiger Mensch möchte sie missen." Vorlage vom Jahre 1888 über die Abgabe auch der gedruckten Behr Die Regierung des Kantons Basel- Stadt   sagte schon in einer mittel in allen mittleren und unteren öffentlichen Schulen, daß die Ausgaben für die Lehrmittel, ebenso wie früher das Schulgeld, den Eltern schulpflichtiger Kinder in den meisten Fällen eine ökonomische Last sind, die gerechter, zweckmäßiger, weniger drückend auf alle Steuerzahler gelegt werden sollte. Der Einwand, daß Kinder mit frei gelieferten Lehrmitteln ohne Sorgfalt umgehen werden, wird als völlig grundlos zurückgewiesen. Die Erfahrung, die ander Kantone mit der tostenlosen Lieferung der Lehrmitteb Der Staatsanwalt Gläser in Gotha   hatte Strafantrag und die man selbst seit sieben Jahren mit der freien Lieferung der gegen den früheren verantwortlichen Redakteur Genossen Kühn Schreib- und Zeichenmaterialien gemacht habe, spreche durchaus bom Gothaer Voltsblatt" gestellt und zur Begründung dagegen. Die Schulinspektionsbehörden hätten übereinstimmend ge feines Antrages feinem Kollegen Staatsanwalt Stiefewetter auch antwortet, daß ein Mehrverbrauch der Materialien infolge der Reichspost. gleich eine längere selbstverfaßte Antiageschrift ausgehändigt. Das kostenlosen Lieferung nicht eingetreten sei. Die Lehrmittel sollen war im Juli 1912. Unser Parteiblatt hatte nämlich einen Gerichts- den Kindern geschenkt und nicht geliehen werden, da die Schul­Eine recht empfindliche Niederlage holte sich die Reichsregierung, bericht über eine Schöffengerichtsverhandlung in Thal   bei Ruhla   bücher Familieneigentum bleiben sollen. Die Abgabe soll eine ein­insbesondere die Reichspostverwaltung, in der Donnerstagsizung der veröffentlicht, in der unser Genosse Braun- Ruhla wegen Stadtrats- malige sein. Für verloren gegangene und unbrauchbar gewordene Budgetkommission des Reichstags. Der Entwurf, der den Postscheckverkehr neu regeln soll, ist von der Budgetkommiffion beleidigung auf Grund eines Flugblattes zu 40 M. Geldstrafe ver- Schulbücher hat der Schüler selbst Ersatz zu schaffen. Am 11. Juni wesentlich im Interesse der Ausdehnung dieses Verkehrs verändert vertreter in schärfster Weise gegen die Sozialdemokratie gewettert Chef des Erziehungsdepartements einstimmig angenommen. wobei Herr Gläser als Anklage- 1888 wurde dieser Entwurf nach dringender Empfehlung durch den worden. So hat die Kommission die Stammeinlage auf 50 m. er hatte. Dies, sowie die Entgegnung des Rechtsanwalts, wurde in Sehr richtig tonstatiert ganz allgemein auch der Sekretär der mäßigt, ferner die Gebühr für jede Einzahlung von 10 auf 5 Bf. gedrängter Form, aber völlig objektiv im Boltsblatt" berichtet. Erziehungsdirektion des Kantons Zürich  , Dr. Huber, in einer Am Donnerstag erklärte nun Staatssekretär Kraette, daß die Herr Gläser, der den geschilderten Sachverhalt rundweg bestritt, Uebersicht über die unentgeltlichkeit der individuellen Lehrmittel Ermäßigung der Einzahlungsgebühr für die Regierung aus finan- glaubte wahrscheinlich an eine recht schnelle Verurteilung des Re- und Schreibmaterialien in den schweizerischen Volksschulen, die er ziellen Gründen unannehmbar ſei. Um aber dem Reichstag ent- batteurs. Aber dieser erhielt jegt die Nachricht vom Ersten Staats- im Auftrage des eidgenössischen Departements des Innern ver­gegenzukommen, schlage die Regierung vor, die Stammeinlage auf anwalt, daß das Verfahren gegen ihn eingestellt worden faßte, daß die unentgeltlichkeit der Lehrmittel noch irgends, wo 25 Mr. zu ermäßigen, die Fünfpfenniggebühr aber nur für Beträge bis ist. Der Beichuldigte hatte sich zunächst auf die Glaubwürdigkeit man sie eingeführt hat, wieder abgeschafft wurde, was für sie die 20 M. bestehen zu lassen, bei allen höheren Beträgen aber 10 Bf. und Gewissenhaftigkeit des Berichterstatters berufen und eventuell beste Empfehlung ist. zu erheben. Von den Nationalliberalen wurde angeregt, die Fünf weitere Beweismittel in Aussicht gestellt. Schließlich wurden denn pfenniggebühr eventuell für Beträge von 50 bis 100 M. einzuführen. auch weitere Erklärungen in der Sache" verlangt. Worauf dann Dem widersprach aber die Regierung. Der Ausfall würde etwa Stübn den Antrag stellte, sämtliche im Gerichtsraum auwesend ge­3,1 Millionen betragen, während der Regierungsvorschlag nur einen wesenen Personen, auch die Richter und den Rechtsanwalt, als Zeugen Ausfall von 1,8 Millionen enthalte. Genosse Süde tum begrüßte die Ermäßigung der Stamm- cheitert zu sein. Herr Gläser ist Vorfizender des nationalliberalen zu vernehmen. Hieran scheint die Anklage des Staatsanwalts ge­einlage und wünschte die Beseitigung der Ueberweisungsgebühr von Vereins und ein erbitterter Gegner der Sozialdemokratie. 5 Pf. Im übrigen solle die Kommission an ihren Beschlüssen fest­halten. Lieber vorläufig den alten Zustand beibehalten als eine

urteilt worden war und

berpfuschte Reform machen. Staatssekretär stü bn trat Eine Enquete über die Unentgeltlichkeit der Lehrmittel

für die Regierungsvorschläge durch den Hinweis ein, die Verhältnisse gestatten dem Reich nicht, in einen Einnahmeausfall von 2 Millionen einzuwilligen, wobei zu bemerken ist, daß im Etat für 1913 der Ueberschuß der Reichspost mit über 112 millionen eingestellt iſt. Die Kommission beschloß, die Weiterberatung der neuen Regierungsvorschläge abzulehnen. Das bedeutet für die Reichs­postvertvaltung eine glatte Niederlage.

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Bei der Beratung des Reichs postetats wurde in endlos Langer Debatte darüber gestritten, ob die Post- und Telegraphen­sekretärprüfung zum zweiten Male wiederholt werden kann. Die Kommission war einstimmig der Meinung, daß das zulässig sein Angenommen wurde ferner eine Resolution, die eine Ver­mehrung der höheren Stellen eventuell Gehaltszulagen fordert.

foll.

in

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Jugendgerichte.

in der Schweiz  .

Aus der Schweiz   wird uns geschrieben:

In Deutschland   wird die einst von Waldeck   eifrig vertretene Forderung nach unentgeltlichkeit der Lernmittel fast nur von der Sozialdemokratie verfochten.

Stadtverordneten- Verfammlung.

8. Sigung vom Donnerstag, den 23. Januar, nachmittags 5 Uhr.

Vorsteher Michelet   eröffnet die Sißung nach 5% Uhr. Der Rechnungsausschuß hat über seine letzten Arbeiten einen umfangreichen Bericht erstattet, den vor dem Plenum Stadtv. Liebeherr( Fr. Fr.) vertritt. Der Ausschuß hat u. a. eine Reso Iution vorgeschlagen, wonach der Magistrat in Erwägung ziehem In einer ganzen Reihe von schweizerischen Kantonen ist die soll, ob es notwendig ist, die alljährlichen Bau bereisungen unentgeltlichkeit der Lehrmittel an der Volksschule( Primar- und weiter bestehen zu lassen, oder ob es nicht vorzuziehen sei, mit Sekundarschule) gefeßlich eingeführt, in den anderen Kantonen gibt Reparaturen in den städtischen Gebäuden zu warten, bis seitens es zahlreiche Gemeinden, die diese schätzbare Einrichtung von sich der betreffenden Verwaltung dahingehende Anträge eingegangen aus geschaffen haben. Wo sie noch nicht besteht und Arbeiterorgani- sein werden. Der Ausschußbericht bemerkt, es sei zur Sprache ge= fationen vorhanden sind, wirken diese für ihre baldige Einführung bracht worden, daß die Reparaturkosten alljährlich große Summen neben dem weiteren Bestreben, sie in allen Kantonen durch Gesez erfordern und daß sehr häufig Reparaturen vorgenommen würden, zu schaffen. In der im Kanton Bern   gelegenen Gemeinde Aarberg   die noch nicht notwendig seien. Man vermute, daß dies nur ges hat fürzlich der Gemeinderat das dahin gerichtete Begehren unserer schehe, um die Handwerker fortlaufend zu beschäftigen oder um Genossen abgelehnt, weil dazu das Bedürfnis fehle, indem es in diejenigen schadlos zu halten, die bei Submissionen etwa schlecht dieser Gemeinde teine Armen gebe", und ferner auch deshalb, weil abgeschnitten seien. Die Wurzel des Uebels erblicke man in den man überall da, wo die unentgeltlichkeit eingeführt ist, damit bis alljährlichen Baubereisungen, die unter Aufbietung eines großen jetzt nur schlechte Erfahrungen gemacht habe". Beamtenapparates alle möglichen und unnötigen Instandsetzungen veranlassen. Der Rechnungsausschuß war mit dem Kämmerer der Meinung, daß hier große Summen gespart werden könn ten" usw.

Die eine Behauptung ist so unwahr wie die andere, und des halb nahm ein dortiger Genosse durch Umfrage bei den Schul­behörden verschiedener Gemeinden eine Enquete über die mit der unentgeltlichkeit der Lehrmittel in der Schule gemachten Erfah­rungen vor, deren Resultate er im Grütlianer" veröffentlichte. So wird ihm aus Nidau   geschrieben:

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Wenn Sie einen Vergleich ziehen mit den hiesigen Verhält­nissen, wie Sie selber aus meinem Berichte leicht entnehmen fönnen, springt der Fortschritt zwingend in die Augen, und ich hoffe nur zuversichtlich, daß Sie wenigstens diesen einen unter nommenen Schritt zur Verwirklichung bringen können und weitere nachfolgen werden." Präsident: M. Sekretär: W.

Madretsch. Erfahrungen haben wir vorzügliche gemacht, indem wir ein einheitliches Schulmaterial haben und daß ebenfalls die ärmeren Kinder mit dem gleichen Material arbeiten können wie bessergestellte. Präsident: 2. Lyk. Es braucht natürlich gute Ordnung. Sekretär der Schulfommission: M.

Sekretär: U.

In der Jugendgerichts kommission des Reichs tags, die am Donnerstag zu ihrer ersten Beratung zusammentrat, wurde zunächst ein Antrag Dr. Trendel( 3.) beraten und ans genommen, der die Herbeischaffung des gesamten zum Strafrecht, Strafprozeß und Strafvollzug bei jugendlichen lebeltätern vor handenen Materials des In- und Auslandes verlangt; ebenso die bon Stadthagen  ( Soz.) geforderte Statistik über die Kriminalität der Jugendlichen und eine authentische Dar­stellung der Gestaltung der Vormundschaftsgerichte bezw.-Behörden den verschiedenen Bundesstaaten. Eine längere Debatte entstand über die Frage, wie weit der Kreis der Beratung gefaßt werden solle. Der von den Sozialdemokraten vertretenen Auffassung, bolle Freiheit zu lassen, stand eine andere gegenüber, die alle über den Entwurf hinausgehenden Anträge und Fragen ausgeschieden wissen wollte. Eine Lösung wurde schließlich gefunden in der Ent­schließung: die Heraufsetzung des Strafmündigkeitsalters, die be­dingte Verurteilung und die Rehabilitierung berurteilter Jugend­licher, sowie alle hierauf bezüglichen Anträge vorweg zu beraten. Hierauf begründete Sterichensteiner( Bp.) kurz den Antrag auf Herauffezung des Strafmündigkeitsalters auf 14 Jahre. Schnüpfen. Die Erfahrungen können bei einigermaßen ge­ban Calter( natl.) trat ihm bei. Staatssekretär Lisco verwies nügender Kontrolle nur gute sein. Der Unterschied von arm und auf die kommende Strafprozeßreform und ersuchte, die Regelung der reich in der Schule ist weniger auffällig und die Lehrerschaft ist Frage bis zum Zustandekommen dieser Reform zu verschieben. von einer läftigen Krämerei befreit, ohne daß die Ausrüstung un­v. Liszt  ( Vp.) widersprach unter Hinweis auf die lange Zeit, die gleich und teilweise unpassend wird. bis zur Strafprozeßreform noch verstreichen kann. Auf den Stand­Lehrmittelverwaltung. punkt der Regierung stellte sich Giese( f.) mit der be- Kappelen. Erfahrungen sind im ganzen nicht ungünstig. Wir zeichnenden Begründung, daß sein Universitätslehrer v. Wächter begrüßen Aarberg   zu diesem Fortschritte. Pf. G. notabene vor zirka dreißig bis vierzig Jahren die- Baggwil. Schulverwalter Sloter, ein schlichter Kleinbauer, felbe Auffassung bekundet habe, während Meyer Herford( natl) sagt mir: Erfahrungen haben wir gute gemacht. Es braucht zwar durch den Vorschlag einer vorläufigen Abstimmung die Bahn für eine gute Kontrolle und Ordnung, aber darin liegt ein großer einen späteren Umfall der Nationalliberalen freizumachen versuchte. erzieherischer Wert. Stadthagen  ( Soz.) begründete den Antrag der Sozialdemo Lobsigen  . Kann meine volle Zufriedenheit aussprechen, sowie fraten, das Strafmündigkeitsalter auf 16 Jahre auch die Bevölkerung. Auch für die Lehrerschaft ist es ein großer heraufzufezen, befonders unter Betonung des Umitandes, Vorteil. 2., Schulkommissionspräsident.

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Die Resolution stößt heute bei allen Rednern, Stadtvv. KyII mann( Fr. Fr.), Sachs( A. L.) und Rosenow  ( N. L.) auf Widerspruch. Stadtv. Sachs verwahrt sich insbesondere mit Ausdrücken der Entrüstung gegen die Vermutung", die man im Ausschusse geäußert habe. Sämtliche Redner reden der Bei­behaltung der Baubereisungen das Wort. Die Resolution wird schließlich unter großer Heiterkeit einstimmig abgelehnt. m übrigen gelangen die Entlastungsanträge des Ausschusses zur Annahme.

Die Ausschußverhandlungen über den Antrag des Stadtv. May Schulz( N. L.) auf Gewährung von Entschädigung auch an diejenigen Bewohner der Greifswalder Straße, die durch den Gewitterregen bom 2. Juli 1912 Schaden erlitten haben, sind für die Petenten und den Antragsteller günstig ver­laufen, indem mit 12 gegen eine Stimme die Berücksichtigung der Greifswalder Straße dem Magistrat zu empfehlen vorge­schlagen wird.

Ohne Diskussion tritt heute die Versammlung dem Ausschuh antrage bei. Hierauf schreitet die Versammlung zur Wahl eines be. foldeten Stadtrats an Stelle des Stadtsyndikus Hirse= forn, dessen Wahlzeit am 1. Juli 1913 abläuft. Das Ergebnis des Wahlganges ist die Wiederwahl des Herrn Hirseforn mit sämtlichen 113 gültigen Stimmen; 3 Bettel sind weiß. Zur Wiederbeseßung der durch den Tod des Stadtv. Herzberg ( Fr. Fr.) freigewordenen Stellen im Turn- und Bade- Kuratorium und in der Wasserwerks- Deputation haben Wahlen zu erfolgen. Gewählt werden durch Zuruf Stadtv. Böhm( Soz.) und Berg­hoff( Fr. Fr.). Zur Beratung gelangt hierauf die in ihren Einzelheiten schon daß die Gefängnisse in ihrer heutigen Verfassung geradezu Schulen Bargen. Wir können Ihnen mitteilen, daß wir mit der un- bekannte Magistratsvorlage betr. die des Verbrechens find. Letzten Endes sei eine wirksame Be- entgeltlichen Verabfolgung von Lehrmitteln hierorts nur gute Er­kämpfung der Jugendkriminalität nur von der Verbesserung des fahrungen gemacht haben. Die Kinderhände halten die verab- Organisation der städtischen Wohnungspflege und Wohnungsaufsicht. Milieus zu erwarten; dazu trage der Ersatz der Bestrafung durch folgten Objekte mit der münschbaren Sorgfalt und Oekonomie. Zu Oberbürgermeister Wermuth: Di Wohnungsfrage ist feit die Erziehung wie fie durch die Herauffegung des Straf- betonen ist auch der pädagogische Wert solcher Veranstaltungen, langen Jahren Gegenstand der Besaftigung der städtischen Ver­mündigkeitsalters gewährleistet sei wesentlich bei. Müller- dahin nämlich, daß sonst mancher Batzen, den die Kinder ihren tretung. Die Arbeit des Magif.ats in dieser Beziehung liegt Meiningen  ( Volksp.) bezeichnete es als völlige Verkennung der in der Eltern für die Lehrmittel abverlangen, ohne Zweifei manchmal zu Ihnen jetzt vor. Es ist für die Gemeinde an der Zeit, sich de Deffentlichkeit herrschenden Stimmung und einer seit mehr als einem anderen Krämer wandert und den Bedürfnissen des Gegenstandes, wenn auch vorsichtig, so doch mit fester Hand u zwanzig Jahren bestehenden Bewegung, wenn die Regierung fich Gaumens dienen muß, also zur Nascherei verwendet wird. Wir bemächtigen, so daß nicht wieder die Gefahr entsteht, daß des An

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