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" Post".

Rußland   soll im Bunde mit Frankreich   Zugeständnisse in der Gattung der Marineluftflotte sollen Flugplähe, Außenstationen " In der Form, in der die einmalige Vermögensabgabe er- Meerengenfrage von der Türkei   herauszupressen suchen, und mit allen notwendigen Einrichtungen geschaffen werden. folgt, wird man unbeschadet aller prinzipiellen Bedenfen mit auch über die Frage der Kriegsentschädigung ist noch keine ihr durchaus einverstanden sein können, um so mehr, als die Regierung selber betont, daß es sich dabei nur um eine ein rechte Einigung erzielt worden. Auch das Schicksal Stutaris malige Abgabe dieser Art handeln kann. und die Grenzen des autonomen Albaniens   harren noch einer endgültigen Entscheidung.

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Der Gegensatz der Mächtegruppen.

Die Kosten dafür sollen wie gejagt 50 Millionen bes tragen. Davon entfallen 11 Millionen auf die Beschaffung von 10 Millionen auf laufende Kosten; 9 Millionen auf Beschaffung Luftschiffen; 14 Millionen auf die Herstellung der Anlagen; Die fortdauernden Ausgaben der Heeresvorlage, die sich auf drei Jahre verteilt auf insgesamt 393 Millionen belaufen, der Flugzeuge und der entsprechenden Anlagen und endlich werden zu einem erheblichen Teile durch Umlegung auf die ein­6 Millionen auf die Unterhaltung des Luftfahrpersonals, das eine zelnen Bundesstaaten gedeckt. Hat bis zu einem bestimmten Beitpuntt eine landesrechtliche Regelung der Materie bei ihnen nicht der österreichisch  - russische Gegensatz verschärft die inter  - trägt also durchschnittlich 10 Millionen Mark! Stärke von 1452 Mann an Decoffizieren, Unteroffizieren und Paris  , 29. März.( Privattelegramm des Vorwärts".) Mannschaften erhalten soll. Die Höhe der Jahresraten be stattgefunden, so erfolgt diese durch ein reichsrechtlich nor­miertes Steuergeset. Diese Bestimmung bedeutet zweifellos einen nationale Spannung. Der Temps" meldet aus Cetinje  , Das Baby Luftmilitarismus, das kaum zwei Jahre einschneidenden Eingriff in die Steuerhoheit der Einzelstaaten, Rußland   lehne seine Teilnahme an der Zustimmung zur alt ist, berlangt also schon für die allernächste Zukunft ganz gegen den jedoch ernstlich um so weniger etwas einge österreichischen Flottendemonstration ab. Man glaubt, Eng  - enorme Unterhaltungsfosten! wendet werden fann, als der Reichsgedante, das Gemein iamteitsgefühl dadurch sicherlich nur gestärft werden wird. land und Frankreich   werden gleichfalls ablehnen. Der den 50 Millionen für das Marineluftschiffweisen die oben erwähnten Sehr wesentlich erscheint der Gedanke der reichsgesehlich zu ver- Temps" bemerkt anscheinend russisch  - offiziös, daß Siasanom 79 Millionen einmaliger Ausgaben der Heeresvorlage rechnen, fer­hängenden Vermögenszuwachssteuer, falls ein Bundes schon vor acht Tagen den Botschaftern Desterreichs und ner die Unterhaltungskosten für die dem Landheer angegliederten staat bis zu einem bestimmten Zeitpunkt keine Vermögens usw. Luftfahrerbataillone, so ergibt sich bereits für das nächste Jahr­Steuer bei sich eingeführt haben sollte. Denn in dieser Vermögens- Italiens erklärt habe, daß Rußland   wohl an den diploma- fünft nach den bereits heute vorgelegten Berechnungen ein Betrag Vermögenstischen zuwachssteuer ist gleichzeitig, wie amtlich ausdrücklich betont wird, tischen Schritten, aber nicht an einer Zwangsaktion gegen von sicherlich weit über 150 Millionen Mart, das heißt jährlich cine Besteuerung des Kindeserbes wie des Schenkungs- Montenegro teilnehme. Der Temps" meint, die Mächte über 30 Millionen! Aller Wahrscheinlichkeit nach beruhen diese be 3 wie crwerbes mittelbar eingeschlossen." müßten prüfen, ob sie an einer Zwangsaktion teilnehmen| Zahlen aber sehr auf Unterschätzung. Denn wenn beispielsweise Kreuz- Zeitung  ". fönnen. Er greift die Botschafterkonferenz an und sagt, wenn in der Denkschrift über das Marineluftschiffwesen mit einer Ge­" Anzuerkennen ist, daß die Regierungsvorlage sich bemüht hat, diese Gemeinschaft der Mächte Nachgiebigkeit gegen Gewalt- brauchsdauer der Luftschiffe von vier Jahren gerechnet wird, so ist einen Weg zu finden, der den Streit der Parteien über die leidige tätigkeiten zeige, sei ihr Mißerfolg sicher. Die neuen Siege das ein geradezu bodenloser Optimismus! Hinzu kommt aber, Besizsteuerfrage nach Möglichkeit ausschalten will. Wir tönnen es durchaus billigen, daß die Einzelstaaten es der Verbündeten erforderten größere Gewinne. Nach dem daß die Riesenrüstungen des deutschen   Luftmilitarismus nun erst sind, denen die Aufbringung des auf die allgemeinen Befizsteuern allgemeinen Gefühl und der Meinung Frankreichs   sei eine die deutschen   Luftrüstungsausgaben wieder rapid in die Höhe trei­recht ein internationales Luftrüsten auslösen werden, das auch entfallenden Kostenanteils überlassen werden soll.... Auf Preußen Kriegsentschädigung, die Erweiterung der bulgarischen Gren- ben wird! werden schäzungsweise gegen 50 Millionen, also etwa der volle Be­trag der Ergänzungssteuer ohne die Zuschläge entfallen. Dieser Be- en und die Gewährung der Aegäischen Inseln sowie der Er­trag erscheint uns, nachdem bereits der einmalige Wehrbeitrag den oberungen in Epirus   an Griechenland   nur zu billigen. Befit in viel größerem Umfange in Anspruch nimmt, als man je­Noch keine Entscheidung in der Botschafterkonferenz. mals früher beabsichtigt hatte, außerordentlich hoch. Des weiteren glauben wir ein sehr ernstes Bedenken gegen die beabsich London  , 28. März. Wie das Reutersche Bureau erfährt, tigte Regelung daraus ableiten zu müssen, daß das Reich zur Durch wurden in der heutigen Sitzung der Botschafter­führung des den Bundesstaaten auferlegten Zwanges ein eigenes bereinigung, die zwei Stunden währte, die Süd- vorlage fand das Zentrum sein Damastus: aus dem antimilita Im Jahre 1898 bei der Bewilligung der damaligen Flotten Besissteuergejek erläßt. Das ist ein sehr weitgehender grenzen Ibaniens besprochen. Es wurde kein end- ristischen Saulus wurde ein bewilligungsluftiger Paulus, dem in Eingriff in die Finanzhoheit der Bundesstaaten, gültiger Beschluß gefaßt, und man vertagte die Besprechung gufunft feine Forderung zu Wasser oder zu Lande zu groß war, als der den lebhaftesten grundsäglichen Bedenken unterliegt.... Des weiteren erscheint es uns als feine glüdliche Lösung, daß auf Montag. Wie es heißt, bestehen, obwohl keine so ernste daß er sie nicht geschluckt hätte. Die Flottenvorlage wurde von den in dem zu erlassenden Reichsgeses die Besteuerung der Erbschaf- Schwierigkeit mehr vorhanden war, doch verschiedene ver- Herren Lieber, Spahn und Genossen bewilligt, trobem die Wähler ten von Ehegatten und Kindern unter dem doch sehr wickelte Fragen im Zusammenhang mit der Südgrenze, beim Lande einmütig und entschieden protestierten. Man darf der durchsichtigen Schleier der Vermögensauwachs it euer sonders hinsichtlich der Entschädigungen für Griechenland   für Zentrumspresse im Lande die Anerkennung nicht bersagen, daß fie wiederum borgeschlagen wird... die von den griechischen Truppen bereits besetzten Punkte. Damals das menschenmögliche getan hat, die Führer von dem Be­

Sehr lebhafte Bedenten erregte im Jahre 1909 der Vorschlag, die Feuerversicherungsprämien zu be­steuern, der nunmehr in Verbindung mit einer Stempelsteuer auch auf andere Versicherungsverträge wiederholt wird. Ganz offen bleibt für uns die Frage, ob die Heranziehung des mobilen Kapitals genügend sichergestellt ist, und ferner, ob die Vorschläge der Regierung in der Heranziehung des mobilen Kapitals einen genügenden Ausgleich dafür bieten, daß seit dem Jahre 1909 der Grundbesitz und die Landwirtschaft in jo hohem Maße vorweg belastet worden sind, und daß auch jest wieder die gefeßlich zuge sicherte Ermäßigung der Zudersteuer und des Grundstücsumjak­itempels fortfallen, also ein landwirtschaftliches Gewerbe und der Grundstücksverkehr wiederum vorweg betroffen werden sollen."

,, Deutsche Tageszeitung":

Ein Teil des Korfu gegenüber liegenden Gebiets, das Italien  und Desterreich- Ungarn zu Albanien   geschlagen zu jehen wünschen, wird wahrscheinlich Aufmerksamkeit auf sich ziehen, Infel Korfu zu benachbart ist, um nicht Griechenland   zu­aber die allgemeine Meinung herrscht, daß dies Gebiet der erkannt werden zu müssen. In amtlichen Kreisen hatte man bis heute abend noch keine Nachrichten über die Antwort der Verbündeten auf die Vorschläge der Mächte und auch nicht über die Ueberreichung der Kollektivnote an Serbien   und Montenegro. Da die Gesandten aller Mächte ihre Instrut­tionen erhalten haben, so ruft das Stillschweigen einige Ueber­raschung in diplomatischen Kreisen hervor.

Die Grenzen Albaniens  .

Welch wunderbare Perspektive für die Steuerzahler!

Das militariftliche Zentrum.

treten der schiefen Ebene, auf der es tein Bremsen mehr giebt, ab­zuhalten. Die damalige Entschiedenheit und Einmütigkeit in der Saltung der Wählermassen, wie die Rücksichtslosigkeit, mit der die los in der Geschichte des deutschen   Parteilebens. Führer sich über den Willen der Wähler hinwegsetzten, sind beiſpiel­

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Jun Jahre 1899 kam eine Militärforderung im Betrage von 182 Millionen. Die Rede, die Herr v. Hertling in der ersten Lesung dazu hielt, ließ trotz aller Eiertänzelei erkennen, daß die Sentrumsführer zur Bewilligung bereit seien. Wiederum protestierten, wenn auch weniger einmütig und entschieden als 1898, die Zentrums­blätter im Lande. Der Aachener Voltsfreund" erinnerte an die frühere Haltung der Partei gegenüber dem Militarismus: Bis zum Jahre 1893 galt es als etwas Selbstverständliches, daß vor jeder Reichstagswahl das Zentrum lar und deutlich auch dem Militarismus gegenüber Stellung nahm. Wir haben uns die Mühe genommen, vom Ende der siebziger Jahre die Wahlaufrufe der Zentrumsfraktion zu den Reichstagswahlen durchzugehen. In allen ohne Ausnahme wird eine Beschränkung der Reichsausgaben, und zwar an erster Stelle beim Heerwesen, flipp und flar gefordert. Ja, diese Forderung ist stets im Druck der Wahlaufrufe besonders herborgehoben, fonach auch dadurch als eine der vornehmsten Forderungen des Zentrums gekennzeichnet. Der vor den letzten Reichstagswahlen erlassene Aufruf unserer Fraktion enthielt- die Ereignisse warfen bereits ihre Schatten voraus!- die bis dahin übliche Forderung nicht mehr. Allerdings, wie hätten auch nach dem bei der Marinevorlage begonnenen neuen Entwidelungs­gang" gewisser Politiker so altfräntische Ausdrücke, wie 3. B. von der unerträglichen Belastung des Volkes", der sich noch im 1898 er Aufruf findet, zu der jezigen Situation gepaẞt? Der Artikel ging in schärfster Weise gegen den Militarismus, gegen die Zentrumsführer und gegen die Wahlfomitees der Zentrums­ partei   vor, gegen die letzten deshalb, weil diese es bei der letzten Wahl an der nötigen Aufklärungsarbeit über die verderbliche Haltung der Zentrumsführer bei der Marinevorlage hätten fehlen lassen. Die Kölnische Volkszeitung" widmete dem Aachener Blatt einen Artikel, der eine platonische Absage an den Militarismus als ein unter verschiedenen Gesichtspunkten großes llebel", dann aber zur praktischen Nugantvendung den Saz enthielt: Es will uns scheinen, daß der Militarismus sich nach seiner ganzen Entwidlung bis in seine letzten Konse quenzen wird ausleben müssen, ehe Wandel ein= Wien  , 29. März. Wie der Neuen Freien Brejje" austritt." Mit anderen Worten: Man muß den Militarismus tot­Sofia gemeldet wird, hat die bulgarische Armee angeblich den füttern, und wenn dabei das Volk verhungern sollte! Derfos See( nordöstlicher Flügel der Tschataldschalinie) Das Aachener Blatt gestand in seiner Erwiderung zu, daß der umgangen und rückt auch erfolgreich bei Bulair( Halb- militarismus diesen Anschein habe, aber dann fragte das Blatt, ob

Was die Regierungsvorschläge im ganzen anlangt, so London  , 29. März. Das Reutersche Bureau erfährt über die sprechen wir die dringende Hoffnung aus, daß sie in der Haupt- Besprechungen der Botschafter hinsichtlich der Südgrenze Albaniens  , jache eine brauchbare Grundlage für die nötige Deckung daß die von Griechenland   vorgeschlagene Grenze am Adriatischen der Mehrausgaben zur Stärkung der Wehrkraft des Reiches bilden Meer bei der Bai von Chimara beginnt, von dort nach Tepeleni werden. Es bedarf keiner näheren Grörterung, daß dem Gedanken einer Besteuerung des Besizes, noch besser gesagt wohl: der und zur Stelle des Zusammenflusses von Drynos und Wioja läuft, Leistungsfähigen Schultern, im Grundprinzip durch diese Vorlagen dem Laufe des letzteren Flusses bis Klifura folgt und von dort Tin weitgehendstem Maße Rechnung getragen ist. Das darf uns den Kamm des Dangligebirges entlang und durch die Täler des aber nicht hindern, offen und mit Bedauern auszusprechen, daß Debol und Schlumbi bis zum Ohridasee geht, wo sie mit der auch diese Regierungsvorschläge gang vorwiegend ein Ent- Südspite der von den Mächten bestimmten Nordostgrenze Alba­gegentommen gegen die Steuerwünsche der Links.niens zusammentrifft. Die Botschafter haben noch keinen Be­itchenden Parteien und eine Rücksichtnahme auf die Sonder schluß darüber gefaßt, wie sie zu der Frage Stellung nehmen intereffen der nicht bodenständigen Teile des deutschen   Voltes zeigen, werben. Nach den Vorschlägen, die einige der Mächte entworfen mie wir sie in dem Maße nicht erwartet und befürchtet hatten. Dies gilt zunächst davon, daß man dem Gedanken der Reich 3- haben, sollen jedoch etwa zwei Drittel des von Griechenland   be­erbschaftssteuer in diesen Entwürfen nicht nur den kleinen anspruchten Gebiets Albanien   zugesprochen werden, mit 252 000 Finger, sondern tatsächlich die ganze and gereicht hat. Wir Griechen und 141 000 nicht- albanesischen Mohammedanern. Ueber­baben bereits gestern betont und wiederholen es, daß die Art und dies wird noch vorgeschlagen, daß das Festland gegenüber von die Form, in welcher die Besteuerung des Kindeserbes in ein aller Storfu zu Albanien   geschlagen werden soll. dings nur subsidäres Gesetz hineinpraktiziert worden ist, tatsächlich mie grundsätzlich nichts weiter bedeutet, als eine volle und un­eingeschränkte Wiederholung des Steuergedankens, der hinter der Erbanfallsteuer des Jahres 1909 stand. Es liegt aber auf der Hand, daß der erste, grundsäßliche Schritt, gleichviel in welcher icheibende ift; und ebenso, daß wir demnach auf diese Brücke zur Reichserbschaftssteuer auf feinen Fall treten fönnen und treten werden. Daß wenigstens ähnliche grundsätzliche Bedenken, die in der gleichen Linie des fulturauflösenden Charatters der Erbschaftssteuer liegen, auch gegenüber dem Erbrecht des Reiches obivalten, auch wenn hier die gefährliche prattische Wirkung freilich nur in außerordentlich geringerem Grade vor­handen ist, haben wir schon gestern betont."

,, Kölnische Zeitung  ":

Abzug des serbischen   Hilfskorps von Adrianopel  . Belgrad  , 29. März. Das bulgarische Oberkommando teilte dem Kommandanten der zweiten serbischen   Armee, General   Stepa nowitsch, mit, daß der Rüdtransport der serbischen  Truppen nach Serbien   am 29. d. M. beginnen werde, da ihre Anwesenheit nach Beendigung der Aufgabe bei Adrianopel  nicht mehr notwendig sei.

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Weiteres Vordringen der Bulgaren  .

Moloch Luftmilitarismus.

Wenn nicht alles täuscht, wird der Kampf mit den Wehr- insel Gallipoli) vor. beiträgen am erbittersten sein. Der Gedanke ist zwar fehr günstig aufgenommen worden und das endgültige Schicksal wird sicher sein, daß die einmaligen Wehrabgaben im Reichstage mit großer Mehrheit angenommen werden wird. Die Kölnische Zeitung  " fordert, daß die untere Grenze der Vermögen ganz wesentlich heraufgefest werden muß, daß die Steuerpflicht erst beginnen darf, wenn die Einnahmen aus dem Vermögen zu­jammen mit den Einnahmen aus der Arbeit eine gewisse Summe erreichen. Sie ist ferner der Ansicht, daß die Regierung in der Sinzuziehung der großen Einkommen zu vorsichtig ist. Die töln. 3tg." tritt für ein kompromiß ein, das dahin ginge, einerseits die Vermögensgrenze heraufzusehen, andererseits aber die Einkommen von etwa 20000 m. an zahlen zu lassen. Sollte sich dadurch ein Fehlbetrag er­geben, so müßten die ganz großen Vermögen, die befon­bers hohe Erträge abwerfen, dementsprechend höher besteuert werden."

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denn gerade das Zentrum diese verderblichen Konsequenzen müsse ausbilden helfen oder ob es nach seiner Vergangenheit, seinent Programm und seinen Grundsäßen nicht vielmehr die umgekehrte Aufgabe habe, dem Militarismus und dem mit ihm verbundenen Die Nordd. Allgem. 3tg." bringt in ihrer Ausgabe vom Absolutismus   mit aller Entschiedenheit entgegenzutreten und ihm die Sonnabendabend eine neue jensationelle Ueber- Mittel zu seiner Entwicklung und Ausbreitung, zur Beherrschung des raschung. Sie fündigt nämlich über die Forderungen der unge- ganzen öffentlichen, besonders auch des staatlichen Lebens zu heuerlichen neuen Militärvorlage hinaus weitere gewal nehmen? tige Ausgaben für den Luftmilitarismus an. In Dem Satz der Kölnischen Volkszeitung", daß der Militarismus die Luftschiffahrt auf 79 Millionen beziffert. Dazu kommen die entgegen: der Heeresvorlage werden allein die einmaligen Ausgaben für sich ausleben" muß, stellte der Aachener Bollsfreund" den Sag Der Militarismus muß allerwege mit laufenden Ausgaben, die nicht näher angegeben werden, sich jeden- derselben Rüdsichtslosigkeit betämpft und matt­falls aber auf viele Millionen jährlich belaufen, da ja be- gesezt werden, mit welcher er das Rand aus­fanntlich acht neue Luftschiffer- und Flugbataillone formiert wer- powert, das Recht erbrüdt und den bürgerlichen den sollen! Rechtsstaat ruiniert." Mannhafte Worte, denen aber leider Diese Ausgaben werden aber ergänzt durch weitere feine Taten folgten. Als 1900 die zweite große Flottenborlage mit Ausgaben für das in der Heeresvorlage nicht berücksichtigte Ma ihrer Fünfmilliardenforderung lam, da regte es taum noch rine luftschiffwesen. Wie das offiziöse Organ mitteilt, soll dem im Zentrumsblätterwalde. Die Fraktion bewilligte auch Reichstag demnächst ein Ergänzungsetat zugehen, in dem zunächst jetzt, aber niemand niemand hielt fich im Zentrum mehr darüber Neue diplomatische Schwierigkeiten. 3 Millionen gefordert werden. Dieser Betrag ist aber nur die auf. Schon 1898 hatte man geflagt über den fraktionellen erste kleine Abschlagsrate. Denn eine von der Nordd. B ann", der so schwer auf der Zentrumspresse laste, daß die Obwohl die furchtbaren Blutopfer, die die Erstürmung Allgem. 3tg." veröffentlichte Denkschrift über die geplante Gnt- Vertreter mancher Blätter vor der Stimmung im Adrianopels gekostet hat, in aller Welt den Wunsch nach end widelung des Luftschiff- und Flugwesens in der Kaiserlichen Lande, vor der Stimung der Wähler Auge und licher Beendigung aller Feindseligkeiten brennend gemacht haben, Marine für die Jahre 1914 bis 1918 beziffert die Ausgaben für Dhr verfchließen". Dieser Bann, der widerspenstige Verleger ist die diplomatische Aktion wieder ins Stocken geraten. Unter die Marine luftschiffahrt allein auf nicht weniger als 50 Mini- und Redakteure mit dem Aushungern bedrohte, hatte den den Mächten ist in letzter Stunde eine Meinungsverschieden onen Mark! Zentrumsblätterit auch den letzten Rest von Opposition ausgetrieben. heit über die Friedensbedingungen aufgetreten, die die Ver- Es sollen nämlich zwei Luftschiffstaffeln" geschaffen werden. Im Jahre 1899 gab es noch Zentrumsblätter, die der Leitung mittelungsaktion lahm legt. Inzwischen kann das Blut- Jede diefer beiden Staffeln soll aus vier in Dienst befindlichen ihrer Partei den Vorwurf machten, daß sie es bei der Wahl( 1898) vergießen an der Tschatldschalinie und auf der Halbinsel Luftschiffen und einem Luftschiff als Materialreserve bestehen. Der an der nötigen Aufklärung der Wähler hätte fehlen lassen, sonst wäre als Standort für diese beiden Luftschiff- Flotten geplante Luftschiff- mancher Militarist und Marinist, der jetzt wieder in der Fraktion Gallipoli feinen Fortgang nehmen, ohne daß das bisherige Hafen soll vier Doppeldrehballen, feste Hallen für die Material- fäße, über Bord geflogen. Die Zentrumsblätter, die vor fünfzehn politische Ergebnis des Krieges wesentlich beeinflußt werden reserve. Gasanstalten, Unterkunftsanlagen für die Mannschaften Jahren so etwas schrieben, sind in der Folge, nachdem sie aus fönnte. Es wäre wirklich an der Zeit, daß dem nun ein und allerlei Nebenanlagen erhalten. Gründen des Geschäfts sich dem fraktionellen Bann" gebeugt hatten,

Der Balkankrieg.

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halbes Jahr währenden Völkermord ein Ende geboten würde. Weiter sollen zur Verfügung der Marine 50 Flugmaschinen unentwegt für jeden Militaristen und Marinisten eingetreten und Aber es sind eben wieder die imperialistischen Sonderinteressen gestellt werden. Davon sollen 36 Flugzeuge in Dienst gehalten wer- haben die Stärkung des Militarismus und des mit ihm verbundenen der Großmächte, die einen raschen Friedensschluß verzögern, den und 14 Flugzeuge als Materialreserve dienen. Auch für diese Absolutismus nach Kräften betrieben. Und so wird's auch bei der