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außerlich genommen, alles, was noch an den Riesenausstand gebie Kommission bei der Beratung des Totalen Wahlrechts zu einer gebenden Rreifen in Deutschland   Herrschende Auf­mahnt. Formel gelangen fönne, die auch für das Kammerwahlrecht maß- faffung der politischen und wirtschaftlichen Fragen. Erzelsior" schreibt: Nicht ohne Sorge sieht man Das heißt: da find noch die Zeitungen. Und in ihnen rumort der gebend werden könnte. Diese Formel hätten die Deputierten vor Generalftreil noch ganz munter; sie haben ihn noch lange nicht ge- die Wähler zu bringen. Wer unter uns sagte Herr von Broque- dem Augenblick entgegen, in welchem der Kronprinz be­schluckt, zumal in der Klerikalen Presse geht es jetzt zu wie bei ville wörtlich würde sich dann widersetzen, daß die Revision gerufen sein wird, das Schicksal Deutschlands   zu leiten. Bisher Valentins Tod: Man schilt und rauft, man schreit und ficht; war macht würde?" Und diese Erklärung ist in die Tagesordnung hat er noch nichts von der Friedensliebe gezeigt, Paris- Midi" der Generalstreit ein Erfolg? Jm Grunde war das für Maffon- Liebaert aufgenommen, die einstimmig angenommen der sein Vater so aufrichtig ergeben ist." die klerikale und rein kapitalistische Presse von allem Anfang an wurde und mit der sich der Ministerpräsident ausdrücklich einver- Nacht auf den Umstand aufmerksam, daß der Kronprinz ge­feine Frage". Der Generalstreit war für sie schon tot, noch ehe er standen erklärte. Daß der Generalstreit, auch der siegreiche, nicht sagt habe, Deutschland   müsse seinen Platz an der Sonne geboren war. Als am ersten Streiftage, wie auf ein Glockenzeichen, zur sofortigen Revision führen könne, daß nur ein Zugeständnis noch erobern, woraus zu schließen sei, daß dieser Blak Wer sind eine Armee von 300 000 den Fabriken, Werkstätten, Schächten, dieser Art werde erreicht werden können, haben führende Genossen augenblicklich noch von anderen besetzt sei. Steinbrüchen, Glasbläsereien den Rüden gefehrt hatten, da war schon vor dem Streit ausgesprochen. Daß ein Teil der Arbeiterschaft denn diese anderen?" fragt das neugierige Blatt. Der es fofort ein ausgemachtes Fiasko". Und das Fiasto ward, im gleichwohl mehr erwartet hatte und das parlamentarische Resultat Berliner   Korrespondent des Echo de Baris" meint: Man selben Maß größer als die Zahl der Streifenden wuchs, au 400 000, als ungenügend betrachtet, ist angesichts des großartigen Verlaufs fann finden, daß der junge Brinz ziemlich stürmisch bielleicht zu 450 000 anschwoll. Das Eisengerippe der Krane im des Streifs begreiflich genug gehört aber auf ein anderes Blatt. veranlagt, ist und daß das deutsche Schwert die Achse seiner Hafen von Antwerpen   sah stumm zum Himmel; Fabriken mußten Immerhin zeigt der Streit in der Klerikalen Presse um die Mi- Träume bildet. Zwischen Kelch und Lippe und zwischen schließen, weil ihnen das Rohmaterial ausging. Kohle und Eisen, niſterworte und ihre Deutung, weffen sich die Arbeiter zu verschen Schwert und Blut bleibt ja allerdings noch ein gewiffer Raum, aber die schneidigen Worte des Kronprinzen sollten Herz und Hirn der Industrie, blieb tote Masse. Der Generalftreit haben, wenn sie nicht auf ihrer Hut sind. hatte die Industrie von Verviers   bis Tournai   hinüber lahmgelegt. bei uns doch be a chtet werden." Aber die klerikale Presse besonders groß war darin das Brüsseler " XX e Siècle" schrieb Tag um Tag, daß die Masse der Ar­beiterschaft auf den" Bluff" des Generalstreits nicht eingehe. Was verschlägt's, daß auf den Bluff" zwei Drittel der in dustriellen Arbeiterschaft Belgiens   geantwor­tet hatte?

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Die Wahlrechtskommission.

Brüssel  , 2. 2. Mai. Mai. Auf eine Anfrage in der Kammer erklärte der Ministerpräsident, daß die Kommission zum Studium der Wahlrechtsfrage in Laufe des Monats Mai eingesetzt würde.

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Frankreich   äußern. Auf der Tagesordnung der am Dienstag, den 6. Mai stattfindenden sung steht ein gemeinsamer Antrag aller Fraktionen, gezeichnet von den Fraktionsvorsitzenden und dem Präsidenten der Zweiten Kammar, der dahin geht: Die Kammer woolle beschließen, den Herrn Statthalter zu ersuchen, die Vertreter Elfaz- Lothringens im Bundesrat dahin zu instruieren, daß sie sich mit Entschiedenheit gegen den Gedanken eines Krieges zwischen Deutschland   and Frankreich   wenden und den Bundesrat veranlassen, die Mittel und Wege zu prüfen, welche ge­eignet sind, eine Annäherung zwischen Deutschland   und Frankreich  herbeizuführen, weil in ihr ein Mittel at erblicken ist, wodurch dem Rüstungswettkampf zwischen den europäischen   Kultur­nationen Einhalt geboten werden fann.

Mögen die Klerifalen an dem parlamentarischen Votum drehen und deuteln so viel sie wollen und Herrn von Broqueville, da es Der Kronprinz ist immerhin erst etliche 30 Jahre alt. ihnen Spaß macht, als Sieger feiern. Wie hoch und niedrig man Da fein Buch je doch Wilhelm II.   gewidmet ist und auch sonst den parlamentarischen Erfolg aber einschäzen mag: die belgischen Erfahrenere von seiner Absicht Kenntnis erhalten haben Proletarier der verflossene Generalstreit ist just ein Beispiel müssen, ist es uns unbegreiflich, daß man ihm nicht etwas dafür werden diesen Erfolg zu hüten und für ihr Recht zu mehr Zurüdhaltung zur Pflicht gemacht hat! nüşen verstehen. Ueber diesen Erfolg bleibt aber der belgischen Und weiter: War es überhaupt ein" General" streit? Mit Arbeiterpartei noch der andere, höhere und unverlierbare: daß das Friedenskundgebung im elsa- lothringischen Landtag. nichten, sagt die flerifale Preffe. Denn es gab jeden Morgen frisches belgische Proletariat den Gegnern und der ganzen Welt die Macht Nachdem bereits in einer der lekten Sihungen das elfaz- loth­Gebäck, Tram- und Eisenbahnen verkehrten, die Warenhäuser der Arbeit demonstriert, die Wirksamkeit des methodischen General- ringische Parlament feira Stellung zu den neuen Behrvorlagen standen offen und in den Ministerbureaus wurde gearbeitet.... streifs erwiesen, im letzten Grunde also gezeigt hat, was das Pro- fundgegeben hatte, wird es in seiner nächsten Sizung auch seine Stimmt. Aber was wollte die Arbeiterpartei? Dem Publikum letariat vermag, wenn sein starker Arm nur will! In diesem Sinne Meinung über einen Krieg zwischen Deutschland   und den Morgenkaffee verderben? Die Bourgeoisdamen verhindern, sich besonders: welch ein Erfolg, dieser belgische Generalstreit. Schleier und Handschuhe zu kaufen? Herrn von Broqueville etwa durch Stilleſetzung seiner Bureaus zur Verzweiflung treiben? Der Streif war die ganze Welt weiß es weder gegen das Publi­fum, noch direkt gegen das Unternehmertum gerichtet, sondern ausschließlich gegen die Regierung. Er hatte nicht den Zweck, den Schuster der X- Gasse und den Bäcker des Y- Plakes zur Arbeitseinstellung zu veranlassen, sondern die Arbeiter der Grozindustrie. Hat diese gefeiert? Wir haben seinerzeit die Ziffern gebracht über die Streifenden der Kohlenreviere und der Metallindustrie, wo alle großen und größten Betriebe- siehe Coeke. rill, wo mit Ausnahme einer Abteilung und diese nicht komplett alles Streifte stillgesetzt waren. Und weiter: Tertilarbeiter, Stein­arbeiter, Glasbläser die Glasarbeiter der berühmten Kristallerie von Val St. Lamberg- es war schlechthin ein Triumph. Schließ­lich jetzten die noch zögernden Diamantarbeiter von Antwerpen  ein. Aber mehr als das: der Streit hat in seinem Verlauf Hunderte und Tausende von Arbeitern fleiner und Kleinster Be­triebe gleichsam automatisch mitgeriffen und sich auf Branchen aus­gedeht, auf deren Beteiligung selbst die Optimisten der Streit bewegung nicht gehofft hatten. Besonders Brüssel   brachte in dieser Hinsicht überraschende Resultate, wie ja überhaupt die Haupt­stadt einen vollen Erfolg gebracht hat. allen albernen Lügen der Klerikalen zum Trop. Hier waren es nicht nur die Fabriken der Vororte, sondern eine Fülle von Kleinbetrieben, deren Arbeiter, hingerissen von der Streifwoge, hinter den anderen nicht zurück­bleiben wollten in dem Kampfe für das Recht aller. Kürschner, Wagenbauer, Damenschneider, Bronzearbeiter, Lithographen, Fein­mechaniker usw. usw., feine Branche war unvertreten, etliche bis auf Ben lezten Mann komplett. Und die städtischen Arbeiter? Nur ein Bruchteil konnte seine Solidarität bezeugen; aber man weiß, daß es feines großen Aufwandes bedurft hätte, die Reihen dieser noch

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zu verstärfen.

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Aber die Klerikale Presse hat die Tatsachen geleugnet, wie sie Ziffern fälscht. Um die Wucht der proletarischen Demonstration zu verkleinern, hat sie sich, nachdem ihr Woeste in der Kammer da­für das Beispiel gegeben, eine eigene Industriestreikstatistik zurecht­gemacht, wonach nicht zwei Drittel der industriellen Arbeiterschaft im Streik gestanden haben sollen, sondern nur die Hälfte, wenn nicht noch weniger. Den Gipfel der Originalität erreicht wie immer das XX e siècle". Es rechnet schlankweg die 500 000 landwirtschaftlichen Arbeiter dazu, wodurch sich der Prozentjaz der Streifenden allerdings vermindert. Ein ander mal werden die Kinder, die Frauen, die Beamten, Unternehmer aller Kategorien, die Heimarbeiter mitgezählt- natürlich mit dem selben niederschmetternden Resultat für den Generalstreif.

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Politische Ueberlicht.

Berlin  , den 2. Mai 1913. Herrenhaus gegen Abgeordnetenhaus.

Die hohen, edlen und erlauchten Herren im preußischen Ober­hans toben ihre Redelust ganz gehörig aus. Sie flagen fortwährend, daß die Vorlagen aus dem Abgeordnetenhaus so spät an das Herren­haus fommen; sie selbst halten aber die Gesetzgebungsmaschine mur  sehr langsam im Gang, und man wird noch in die Pfingstwoche hinein tagen müssen.

Zur Beratung stand heute zunächst das Ausgrabungs­gesez, und es ist ja eigentlich nicht zu verwundern, daß sich die im Herrenhaus zusammengebrachten gesetzgeberischen Fossilien so ausführlich und ausgiebig mit den Fossilien und prähistorischen Dingen, die etwa noch im Erdreich verborgen liegen und durch Aus­grabung oder Zufall ans Tageslicht gefördert werden, beschäftigen. Bei der Beratung gewannen agrarische Einflüsse die Oberhand. Weil man die Leute auf dem Lande nicht in unangenehmen Verkehr mit den Behörden bringen wollte, nahm die Mehrheit des Herren­hauses die Bestimmungen der Vorlage, welche eine Anzeigepflicht bei Gelegenheitsfunden und das Ueberlassen solcher Funde an den Staat enthielten, aus dem Gesetz heraus und vereitelte so den Sauptzwed der ganzen Aftion. Die Vorlage muß nunmehr noch einmal an das Abgeordnetenhaus zurüd, falls es die Regierung nicht vorziehen sollte, sie zurüdzuziehen, da sie doch nicht ihren eigentlichen Zwed zu erfüllen imitande ist.

b.

Himmelschreiende Mißstände" bei der Steuer­einschätzung.

Aus dem Wahlkreise Insterburg- Gumbinnen wird der Hartungschen Zeitung" geschrieben:

Was sich bis jetzt bei allen Versammlungen in gleichem Maße feststellen läßt, ist die Entrüstung in fleinen und mittleren ( agrarischen) Streisen über die himmelschreienden Mißstände bei der Steuereinschätzung. In einem Orte des Landbezirks Insterburg  wurden u. a. die Ausführungen des fortschrittlichen Redners über die Steuereinschätzung dahin richtig gestellt, daß der kleine Mann nicht vier bis fünffach höher im Ertrag aus einem Hettar eingeschäzt sei, als der Groß­grundbesizer, sondern sehr häufig mehr denn sechsmal höher(!!) Dazu komme noch, daß bei der Aufteilung des Grundbesizes in früherer Zeit die großen Güter durchweg die besten Grundstüde vorweg nahmen und daß die kleineren Besitzer sich mit dem mehr oder weniger wertlofen Boden begnügen mußten. Und wer war es, der uns diese interessanten Fest stellungen gab? Ein alter, in der Landwirtschaft und in seinem Amt ergrauter und erprobter Gemeindevorsteher, der in der Ausübung seiner Tätigkeit jahrelang die Mißstände kennen zu lernen die allerbeste Gelegenheit hatte.

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Es sind die Edelsten und Besten der Nation", die Stüßen der Gesellschaft, die in dieser Weise in Staat und Gemeinden vorgehen.

Der zweite Teil der Sizung wurde mit der Beratung der neuen st marfenvorlage ausgefüllt. Zwei polnische Granden sagten sehr scharfe Worte über die ganze preußische Polenpolitif. Herr Die Schönheit der Dreiklassenwahl. forzewski nannte das Enteignungsgesetz verfassungswidrig Daß die Agrarier feine besonderen Freunde von Steuern und beschuldigte die Regierung der Willfür. Natürlich verteidigte sind, die sie selbst bezahlen sollen, ist bekannt; es jei nur er­der Finanzminister Lense die Regierung gegen diese polnischen innert an den Vorsitzenden des Bundes der Landwirte, Frei­Vorwürfe. Seine Beweisführung lief darauf hinaus, daß, nachdem herrn b. Wangenheim, der es fertig brachte, eine Zeit einmal das Enteignungsgesetz zustande gekommen sei, niemand hindurch überhaupt keine Steuer zu bezahlen. Daß solche mehr dagegen zu mudjen wagen dürfe. Herr v. Chlapowski Agrarier aber trotzdem als Höchstbesteuerte gezählt werden geriet wegen der ja lehthin erfolgten Anwendung des Enteignungs- und in der ersten Klasse wählen können, ist eines der vielen gefeßes derartig in Harnisch, daß er mit dem Sozialdemo. Rätsel, die das Dreiklassenwahlrecht zu Löseit gibt. Ein solcher fratisch werden für sich und seine großgrundbefißerlichen Sol Fall wird dem Berliner Tageblatt" aus Liegnig gemeldet: legen drohte. Als Helfershelfer der Regierung traten der Pojener Oberbürgermeister Wilms, der frühere Kultusminister Studt und ein Herr v. Selchow auf, der den polnischen Klerus für die Stärke der großpolnischen Agitation verantwortlich machte. An die Seite der Polen   stellten sich die katholischen Grafen Droste und Oppersdorff.

Die Beratung wurde noch nicht zu Ende geführt und wird morgen fortgesetzt.

Das Echo der Kronprinzenworte.

Hält man sich an die offizielle Statistit, an die Ziffern 3. B. des statistischen Atlas, so zeigt sich folgendes Biffernbild. Es fommen für die Berechnung des Prozentsatzes der Streifenden in Betracht die dort angeführte Ziffer von 682 000 industriellen Ar­beitern. Hiervon wären aber logischerweise abzuziehen die 100 000 Frauen, auf die sich schlechthin die Agitation für einen Streit zur Abschaffung des Pluralvotums nicht erstreden konnte. Nehmen wir die von der Unternehmerstatistik zugegebene Ziffer von nur 400 000 Streifenden, so sieht dieses Resultat wohl faum wie ein Fiasfo" aus. Nimmt man andererseits die vom XX e siècle" als Basis für die Berechnung angeführte Ziffer von 773 260 in der Industrie beschäftigten Personen an, so find von ihr 175 753 Arbeiterinnen, davon 65 438 Heimarbeiterinnen sind, abzuziehen, und es bleiben fonach 598 260 industriell beschäftigte Arbeiter, wo- Das Bekenntnis des Kronprinzen zur Weltanschauung" von wieder 36 000 in der Heimarbeit Beschäftigte. Und damit des Gardeleutnants hat überall Befremden und Kopfschütteln lommen wir wieder auf unsere ursprüngliche Feststellung zurüd, erregt. Nur die Presse der Panzerplattenpatrioten und wonach sich bei einer nur redlichen Handhabung selbst des von dem Munitionsinteressenten hat ihre helle Freude an der Auf­flerifalen Blatt angezogenen Ziffernmaterials ergibt, daß min- faffung, daß das Schwert bis zum Untergange der destens zwei Drittel der industriellen Arbeiterschaft Belgiens   am Welt immer der letzten Endes ausschlaggebende Faktor sein Generalstreif beteiligt waren. Ob diese Tatsache ein Erfolg oder und bleiben werde." ein Fiasko" zu nennen ist, wird für einen Nichtklerifalen nicht all. zuschwer entscheidbar sein. Vermerken wir noch, daß nach einer offiziellen Unternehmerstatistik, die sich in ihren Berechnungen an die Hauptzweige der Industrie hält, 71 Proz. der industriell beschäftigten Arbeiter am Generalstreit beteiligt hat.

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Was in Jahrhunderten sein wird um gar nicht einmal von den Zeiten zu reden, in denen unser Erdenball sich in eine Schlacke verwandeln wird fümmert natürlich unsere Prozentpatrioten verteufelt wenig. Sie interessiert nur die Gewinnchance der Gegenwart, und da hoffen sie, daß der Thronfolger ihr Mann sei, ihr Profit­bedürfnis befriedigen werde.

Aber der Krafeel der Klerikalen Presse tobt nicht minder um den politischen Erfolg des Generalstreifs, den sie rundweg mit Null einschätzt. Die Arbeiter hätten mit ihrem Streit poli- Wir wollen gern annehmen, daß der Kronprinz es tisch nichts erreicht. Herr v. Broqueville, behauptet sie dreist, hätte feineswegs auf die Anerkennung der" Post" abgesehen nach dem Streif nicht anders gesprochen, nichts anderes versprochen, hatte, jener Leute, die vor noch nicht allzu langer Zeit feinem als vor dem Streif. Also: der Streit war umsonst. Die Regierung gefrönten Vater den Ehrentitl Guillaume le habe nicht nachgegeben. Wir haben hier die Tagesordnung timide"( ,, le timide" ist ungefähr das Gegenteil von Masson Biebaert, ohne ihren Wert zu überschäßen, gewür. Löwenherz") gegeben hatten, weil er nicht die unjägliche digt. Selbst der auf die Zweideutigkeit und diplomatische Subtilität Maroffoaffäre dazu benutzt hatte, um einen Krieg zum Vor­der Broquevilleschen Versöhnungspolitik nicht Eingeschworene wird teil etlicher fapitalistischer Beutejäger heraufzubeschwören. aus einem einfachen Vergleich der Ministertoorte vor und nach dem Wir wollen vielmehr ohne weiteres annehmen, daß ihm bei Generalstreit feststellen können, daß die Tagesordnung Masson- feinen ungewohnten literarischen Anstrengungen das Tempe­Liebaert etwas ausspricht, was auszusprechen sich die Regierung rament mit dem Verantwortlichkeitsgefühl durchgegangen ist. Aber ein ronprinz bis zum 14. April offen oder verblümt geweigert hat. Am 12. März, zumal einer, der seine nach der Zurüdzichung des Generalstreifs, nach der Komödie mit 30 Benze bereits hinter sich hat darf sich eben in feinen lite­den Bürgermeistern erflärte Herr von Broqueville: Die Kommission rarischen Befenntnissen nicht gehen laffen wie der jüngste werde sich ausschließlich mit der Prüfung des kommunalen Beutnant. und provinziellen Wahlrechts beschäftigen. In der Kom In Frankreich   geben denn auch gerade die Zeitungen, mission werde man in der belgischen Politif bewegen sich jest die für die dreijährige Dienstzeit eintreten, ausführ alle Formeln in Bildern keinen Konversationssalon" für die Verfaffungsrevision finden. In der Streifmoche, als die 400 000 ber 450 000 in den Straßen standen, erklärte der Kabinettschef, daß

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lich die bedenklichen Ansichten des Kronprinzen wieder. Das Echo de Paris" und andere nationalistischen Blätter er­blicken darin einen Beweis für die in den maß.

Der betreffende Rittergutsbefizer neint nach Angaben des Schlesischen Güteradreßbuches eine Fläche von 430,8 Heftar fein eigen, und zwar 390,1 Heftar Acer  , 14,5 Heftar Wiefe, 13 Heftar Holz, 2,5 Heftar Garten und 10,7 Heftar Wege usw. Auf dem Gute ist eine Branntweinbrennerei, eine Dampfmolterei und eine namhafte ostpreußische Zuchtherde vorhanden. Der Grundsteuer reinertrag ist mit 14 737 M. festgesetzt. Und doch ist der Besitzer zur Staatssteuer nicht veranlagt. Für die Bildung der Abteilungs. lifte zur Landtagswahl ist ihm wie jeder zur Staatseinkommensteuer nicht veranlagten Person on Stelle dieser Steuer ein Beitrag von 3 M. in Anjaz gebracht. Das Geheimnis, weshalb der betreffende Großgrundbesißer als der Höchstbesteuerte des Urwahlbezirks gilt, löst sich dadurch, daß ihm 1567,81 M. in Ansatz gebracht worden sind, von denen er jedenfalls eine lächerlich geringe Summe wirl­lich bezahlt. Der Oberinspektor dagegen, der auf dem Rittergute tätig ist, bezahlt fast 150 M. Staatssteuern, wählt aber in der dritten Abteilung."

Ein Einkommen muß diefer Agrarier natürlich haben, wovon sollte er sonst leben? Allein in den Steuererklärungen nehmen die Wirtschaftsunkosten einen breiten Raum ein, und dann bleibt in der Regel zum Zwecke der Versteuerung nicht mehr viel übrig. Das ist das" gute, alte Preußen", das die Agrarier nicht angetastet wissen wollen.

Wie gut, daß der Froft überall hauste. Auf diesen Ton ist ein Artikel in Nr. 17 des Landwirtschaft. lichen Wochenblattes für Baden" vom 26. April gestimmt, in welchem die bekannten Frostschäden besprochen werden. Am Schlusse heißt es bezeichnenderweise:

Was einigermaßen tröstend wirken tann, ist die Tatsache, daß ganz Mitteleuropa   vom Frost heimgesucht wurde, was die Preisbildung so beeinflussen dürfte, daß der Ausfall einigermaßen ausgeglichen fein dürfte."

Es sind doch Gemütsmenschen, diese Herren Agrarier! Sie reuen sich, daß der Frost überall den gleichen Schaden angerichtet hat. Die Hauptsache ist ihnen, daß die Preise steigen.

Was diesem offenen Profitbekenntnis noch besonderen Reiz ver­leiht, ist der Umstand, daß es von der Badischen   Landwirt. haft stammer, also einer staatlichen Behörde, ausgeht.

Geheime Wühlarbeit des Bundes der Landwirte. Die Konservativen und Nationalliberalen haben in Schleswig­ Holstein   ein Wahlbündnis abgeschlossen. Der Bund der anwirte erkennt diefes Wahlbündnis wohl an, im geheimen aber sucht er bie Bojition der nationalliberalen Bartei zu unterwühlen, um sie aus