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Gewerkschaftliches.

auch die übrige Arbeiterschaft Solidarität üben und den Betrieb meiden, dann muß es gelingen, den Kampf zu gewinnen. Zentralverband der Glasarbeiter.

also im Krefelder   Bezirk etwa 900 Mitgliede zählen. Der Deutsche  Textilarbeiterverband aber hat 4172 Mitglieder. Die Angaben der Bereinigung der Arbeitgeberverbände" sind also unwahr.

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Der Konflikt der Buchdrucker mit der Verlagsgesellschaft deut. icher Konjumvereine ist durch eine Verständigung beigelegt. In ciner Zusammenkunft, an der auch der Verbandsvorsitzende des Buchdruckerverbandes, Emil Döblin, teilnahm, wurde folgendes

bereinbart:

Die Glasarbeiter und Arbeiterinnen fordern wir nach wie vor zur strengsten Solidarität auf und bitten sie, die um ihre Existenz fämpfenden Kollegen und Kolleginnen tatkräftig zu unterstüben Wieviel Organifierte gibt es? und den Betrieb zu meiden. Die Firma macht die größten An­Nach dem bisher vorliegenden statistischen Material war strengungen, durch Annoncen Arbeitskräfte heranzuziehen. Möge die von den organisierten Unternehmern beschäftigte Zahl Arbeiter annähernd doppelt so groß wie die der gewerkschaft­lich erfaßten Arbeiter. Angeblich nach Abzug der Doppel­zählungen waren bei den zu Arbeitgeberverbänden zusammen­geschlossenen Unternehmern im Jahre 1912 fast 41 Millionen 1. Das gesamte aus den Betrieben der Verlagsgesellschaft- aus­An die organisierte Arbeiterschaft Groß- Berlins! Arbeiter beschäftigt. Denen standen nur 2,6 Millionen gewerk geschiedene Buchdruckerpersonal wird nach Maßgabe der vorhande Die unterzeichnete Branchenleitung bringt der Arbeiterschaft, nen Plätze zu den bisher für sie geltenden Lohn- und Arbeits­schaftlich Organisierte gegenüber. Jekt liegt eine Bearbeitung insbesondere den Gastwirten, Kolonial, Grünframhändlern, bedingungen wieder eingestellt. des Kaiserlichen Statistischen Amtes vor, die das Verhältnis Kantinen usw. hiermit zur Kenntnis, daß die im Deutschen   2. Die vom Buchdruckerpersonal aufgestellten Forderungen, zugunsten der Arbeiter wesentlich korrigiert. Unter Transportarbeiter- Verband organisierten Kutscher, Mitfahrer aus soweit sie nicht durch den Inhalt dieser Erklärung gegenstandslos Benutzung aller verfügbaren Materialien, zum Teil Angaben den Mineralwasser und Effigfabriken sowie Großdestillationen, geworden sind, zurückgezogen. der Arbeitgeberverbände, kommt das Amt zu statistischen Er- Wein- und Bierversandgeschäften, desgleichen für die in den Lager-, Es wird anerkannt, daß die Entlassung der drei Buchdruder, gebnissen, wonach sich die Zahl der gewerkschaftlich Organi- Malz, Weiß- und Jungbierbrauereien beschäftigten Fahrer usw. eine die sich weigerten, der Unterſtüßungstaje beizutreten, obwohl jie bom Tarifschiedsgericht als tarifwidrig bezeichnet wurde, den Be­sierten zu den von organisierten Unternehmern beschäftigten Legitimationstarte herausgegeben hat. Die Einführung diefer Karte ist deshalb erfolgt, weil noch strebungen entsprungen ist, den gesamten beschäftigten Buchdrudern Arbeitern wie 5,5 zu 7,5 verhält. Eine Zusammenstellung, immer ein Teil dieser Arbeiter der Organisation fernsteht. Wir die Mitgliedschaft bei der Unterstüßungskasse zu ermöglichen. Sie nach Berufsgruppen geordnet, veranschaulicht das Verhältnis ersuchen alle Gewerkschafts- und Parteigenossen, soweit sie mit den kann daher nicht als Maßreglung im üblichen Sinne des Wortes zwischen Organisierten und Berufstätigen. Hier die Ueber- in Frage kommenden Personen in geschäftliche Berührung kommen, gewertet werden. ficht: dieselben nach ihrer Legitimation zu fragen und sie auf die Die in der öffentlichen Erörterung dieses Falles erfolgten An­griffe gegen die Geschäftsführung werden, soweit sie dazu geeignet gewerkschaft von Arbeit nach der Be- Organisationspflicht hinzuweisen. sind, deren Ansehen zu schädigen, zurückgenommen. lich organisierte geberber- rufszählung bon 1907 vorhandene

Berufsgruppe

Bergbau, Hüttenwesen.. Industrie der Steine, Erden

Arbeiter

Arbeiter 903 156 644 604

208 402

69 140

bänden er faßte Arb. 469 982 209 248

Metallindustrie, Maschinen­ bau  

627 312

Tertilindustrie

178 183

796 288 490 026

1 694 111

856 522

Lederindustrie

44 274

16 034

158 413

Holzindustrie.

217 114

70 137

571 549

Nahrungs- und Genußmittel

industrie

133 811

182 355

Bekleidungsgewerbe

123 546

146 729

789 615 707 143

Baugewerbe.

496 836

500 924

106 239

77 006

Polygraphische Gewerbe

Zusammen

Bergbau, Müllerei

2 204 857 2 958 729

1 571 154 163 322 8 059 589

der Organisierten

22,4

Industrie der Steine und Erden 10,7 Metallindustrie, Maschinenbau  

Die Karte trägt den Namen des Verbandes sowie den des In­habers. Die 12 Monate sind in Felder eingeteilt, die allmonatlich von der Organisation abgestempelt werden. Wer nicht im Befig einer Starte ist, gilt als Unorganisierter. Die Mitglieder des Ver­bandes wollen besonders auf die Legitimationskarte achten und stets danach fragen.

Deutscher Transportarbeiter- Verband, Bezirt Groß- Berlin. Die Branchenleitungen der Kellers, Mineralwasserarbeiter und Bierfahrer.

Deutfches Reich.

3. Maßreglungen finden nicht statt. Falls Entlassungen not­wendig werden, erfolgen sie aus geschäftlichen Gründen. 4. Die Frage der Zugehörigkeit der Buchdruder zur Unter­stüßungstasse des Zentralverbandes deutscher Konsumvereine foll durch eine besondere Verständigung geregelt werden. Der aus diesem Anlaß entstandene Konflikt ist zur beiderseitigen Zufrieden­heit beigelegt.

5. Beide Parteien einigen sich dahin, aus prinzipiellen Grün­den die anhängig gemachte Feststellungsklage, ob die Massen­fündigung tarifwidrig war, zur Entscheidung zu bringen. Weitere Konsequenzen für das wiedereingestellte Personal werden aus dem Ausfall dieser Entscheidung nicht gezogen.

Lohnbewegung der Färbereiarbeiter in Chemnik.

Die Färbereiarbeiter und-arbeiterinnen stehen in einer Lohn­bewegung. Gefordert wird ein Stundenlohn von 38 bzw. 42 Pf., beffere Bezahlung der lleberstunden sowie Verkürzung der Arbeits­geit am Sonnabendnachmittag. Der gegenwärtige Durchschnitts­lohn der Färbereiarbeiter beträgt 18-19 M. wöchentlich. Zuzug von Färbereiarbeitern nach Chemnitz   ist streng fernzuhalten.

Zu dem neuen Schiedsspruch im Malergewerbe. Der am 16. d. M. von einem besonderen Schiedsgericht unter Vorsitz der bekannten drei Unparteiischen gefällte Schiedsspruch be deutet die Rechtfertigung des Standpunktes, den die Gehilfen­organisationen des Malergewerbes während der ganzen Dauer der In der Aufstellung fehlen einige Berufsgruppen. Das frivolen Aussperrung hervorgehoben haben: Aufrechterhaltung des Verhältnis, wie es in den vorstehenden Ziffern zum Ausdruck Schiedsspruches vom 24. Februar und Würdigung der besonderen fommt, wird durch ihre Einbeziehung faum geändert. Die Verhältnisse in einzelnen Lohngebieten, wo die Schiedssprüche nicht Angaben lassen zwei Tatsachen flar heraustreten: einmal die, befriedigen und wo während des Kampfes die Arbeiter die Lohn daß das Unternehmertum tatsächlich besser organisiert ist als gen der Unternehmer dagegen mußten vom Schiedsgericht als un­verhältnisse aus eigener Kraft verbessert haben. Die Anforderun­die Arbeiterschaft und weiter das Vorhandensein einer noch berechtigt abgelehnt werden. Der neue Schiedsspruch läßt den Kampf in der Nürnberger Pinselindustrie. sehr großen Schar Unorganisierter. Bei Würdigung der früheren von den Unternehmern abgelehnten vollinhaltlich weiter Am 29. April überreichte die Ortsverwaltung des Holzarbeiter. Aufstellung muß berücksichtigt werden, daß sich die Zahlen der gelten" und bestimmt, daß sich in Orten, wo in größerem Umfange verbandes den Pinsefabrikanten folgende Forderungen, die in Organisierten auf das Jahr 1912 beziehen, während die Vereinbarungen über den Schiedsspruch hinaus getroffen worden einer Versammlung der Arbeiter und Arbeiterinnen beschlossen Berufszählung bereits fünf Jahre zurückliegt. Mittlerweile ist find" die örtlichen Organisationen darüber einigen sollen, daß waren: Verkürzung der Arbeitszeit auf 50 Stunden pro Woche, die Zahl der in den aufgeführten Berufen Beschäftigten Schiedsgericht in Berlin   hat damit die ihm zunächst zugewiesene beiter über 22 Jahre 54 Pf. pro Stunde, über 20 Jahre 49 Pf. pro diese Vereinbarungen allgemein durchgeführt werden." Das Regelung der Ueberstundenaufschläge, Mindestlohne: a) für Ar­wesentlich größer geworden. Unter diesen Umständen ist an Aufgabe, zu prüfen, für welche Orte noch über die Schiedssprüche Stunde, über 18 Jahre 44 Bf. pro Stunde, über 17 Jahre 39 Pf. zunehmen, daß die gewerkschaftlich Organisierten nicht viel hinaus Lohnerhöhungen stattfinden sollen, den örtlichen Organi- pro Stunde; b) für Arbeiterinnen über 22 Jahre 32 Pf. pro mehr als nur ein Viertel der Berufszugehörigen ausmachen. fationen und Instanzen überwiesen. Sind also zunächst die An- Stunde, über 20 Jahre 29 Pf. pro Stunde, über 18 Jahre 26 Pf. In den einzelnen Berufsgruppen ist das Stärkeverhältnis sprüche der Gehilfenorganisationen, soweit sie über die Schieds- pro Stunde und über 16 Jahre 23 Pf. pro Stunde. Auf Stüd zwischen Organisierten und Angehörigen sehr verschieden. Es sprüche hinausgingen, praktisch noch nicht festgesetzt, so sind sie im arbeitende Arbeiter und Arbeiterinnen erhalten vorstehenden Min­ergeben sich diese Reſultate: Brinzip anerkannt und es ist den örtlichen Organisationen nach destlohn garantiert. Werden Arbeiter oder Arbeiterinnen aus Prozensatz erfolgter Prüfung anheimgegeben, sie zu erfüllen. ihrem Afford heraus zur Taglohnarbeit verwendet, so ist ihnen Der Unternehmerverband wollte durch die Aussperrung für sich ihr Durchschnitts- Affordverdienst( auf Grund des Nachweises für günstigere Schiedssprüche erzielen. Wie er sich die neue Regelung die Berufsgenossenschaft) als Lohn anzurechnen. Liegt ein solcher Sachte, hat er bei den letzten Verhandlungen verraten, wo er sein Nachweis nicht vor, so ist der Durchschnitts- Akkordverdienst der früheres Angebot 3 Pf. auf der ganzen Linie Lohnerhöhung und vorhergehenden Beschäftigungsdauer maßgebend. Alle bestehenden feine Arbeitszeitverkürzung zu bewilligen, erneut vorbrachte, und Löhne werden um 10 Proz. erhöht. Der durch die Arbeitszeitver als das strikte abgelehnt war, verlangte, daß die früheren Schieds- fürzung entstehende Lohnausfall wird vom Arbeitgeber gedeckt. Die sprüche für 245 Orte um 1 bis 6 Pf. reduziert werden sollten. Daß Unternehmer lehnten alles ab. Es fanden daraufhin mehrere die alten vom Unternehmerverband abgelehnten Schiedssprüche voll mündliche Besprechungen zwischen den beiderseitigen Vertretungen inhaltlich bestehen bleiben, obgleich zwei Unternehmervertreter im statt, ohne daß die Unternehmer zu irgendwelchen nennenswerten neuen Schiedsgerichte saßen, illustriert am besten die völlig unbe­Das große Wort bei dieser Zugeständnissen zu bewegen waren. rechtigte Aussperrung. Wenn ferner anerkannt wurde, daß die ablehnenden Haltung führten diejenigen Unternehmer, die wegen Ansprüche der Gehilfen in gewissen Orten über die Schiedssprüche ihrer kleinen Betriebe am wenigsten in Frage kamen. Als alle hinaus an sich gerechtfertigt und von den örtlichen Organisationen Bemühungen der Arbeitervertreter, einen friedlichen Vergleich her­zu berücksichtigen sind, so ist das ein weiterer Beweis dafür, daß beizuführen, ergebnislos blieben, wurde die Arbeit niedergelegt. der Unternehmerverband mit seinem Bemühen, die Schiedssprüche Bei der geschlossenen Organisation der Nürnberger Arbeiter au bekämpfen, keinen Erfolg gehabt hatte. Dazu kommt, daß schon und Arbeiterinnen kann der Ausgang dieses Kampfes nicht zweifel­Städte wie Hannover  , Zwidau, Delsniz, Gotha   u. a. mit höheren haft sein. Allerdings haben jetzt auch die Unternehmer ihre alte Löhnen, als in den Schiedssprüchen bestimmt, forporative Verträge uneinigkeit anscheinend überwunden. Sie renommieren damit, abgeschlossen haben und daß andere bei längerer Dauer des daß auch sie jetzt alle im Verbande der deutschen Bürsten- und Kampfes bestimmt diesem Beispiel folgen werden. Pinselfabriken organisiert seien. Wie dem auch sei, der Holz­Auch der Verband der Maler ist nicht zu Boden gerungen wor- arbeiterverband befindet sich in der Lage, wenn nötig, auch mit den, was die eigentliche Absicht der Echarfmacher im Malergewerbe dieser Organisation die Entscheidung auszukämpfen. mit war. Ganz im Gegenteil! Fest zusammengefügt und durch sein Vorgehen bei der Arbeiterschaft und vor der Oeffentlichkeit gerecht­fertigt, blidt er auf einen zehnwöchigen ehrenvollen Kampf zurüd. Noch sind die Bedingungen des neuen Schiedsspruches von den Parteien nicht akzeptiert. Der Verband der Maler wird in einer in seinen verschiedenen Gauverbänden dazu Stellung nehmen. Ein endgültiges Resultat wird erst am Freitag vorliegen können. Bis dahin geht der Kampf unverändert weiter, und er wird, sollte es zu keinem Abschluß der Bewegung kommen, von den Arbeiter organisationen mit der bisherigen Energie und Geschlossenheit weitergeführt werden.

37,7

Textilindustrie.

20,8

Lederindustrie

27,9

Holzindustrie

37,9

Nahrungs- und Genußmittelindustrie 17,1 Bekleidungsgewerbe

Baugewerbe  

17,4 31,6

65,0

Polygraphische Gewerbe

Zusammen 27,5

Danach ist die Organisation am besten im polygraphischen Gewerbe. In der danach folgenden Holzindustrie sowie in der Metall- und Maschinenindustrie hat sie annähernd dieselbe Stärke Etwas weiter zurück folgt das Baugewerbe. Noch sehr un­günstig ist das Organisationsverhältnis in der Industrie der Steine und Erden.

Jm polygraphischen Gewerbe, in der Holz und der Lederindustrie sind die Arbeiter besser organisiert als die Unternehmer; diese haben den Vorrang in der Maschinen­industrie, der Metallindustrie, der Nahrungs- und Genußmittel­industrie, besonders aber in der Tertilindustrie und in der Industrie der Steine und Erden. Jm Baugewerbe ist das Verhältnis zwischen Arbeitern und Unternehmern ungefähr außerordentlichen Generalversammlung, der Unternehmerverband gleich. Jedenfalls läßt die Untersuchung erkennen, daß den gewerkschaftlichen Organisationen noch viel Arbeit bevorsteht. Das zu bearbeitende Brachland zeigt noch bedeutende Aus­messungen.

Berlin   und Umgegend.

Achtung Sattler, Koffermacher! Die Firma Heinrich Stöhr 11. Co. hat nunmehr den Tarifvertrag für die Reiseartikel- und Portefeuillesbranche unterschriftlich anerkannt. Die Sperre über diesen Betrieb ist hiermit aufgehoben.

Die Ortsverwaltung Berlin   des Verbandes der Sattler  und Portefeuiller.

Vorsicht, Zimmerer!

Aus Kiel   wird uns folgendes geschrieben: Die Tiefbau- Aktiengesellschaft Jul. Berger in Charlottenburg  sucht durch den Städtischen Arbeitsnachweis daselbst Zimmerleute nach Kiel  - Landwehr.

Ta in Kiel   zirka 70 arbeitslose Zimmerer, also genügend Ar­.beitskräfte, zu bekommen sind, kann es sich nur darum handeln, Leute als Lohndrücker nach Stiel zu bekommen.

Eigenartig ist auch, daß auf dem Arbeitsnachweis ein Schein ausgehändigt wird, wonach den abreisenden 3im= merern der Fahrpreis um die Hälfte ermäßigt wird!

Die Zimmerer werden deshalb davor gewarnt, nach Stiel zu fommen. Die Zahlstelle des Zentralverbandes der Zimmerer für Niel und Umgegend.

J. A.: Heinr. Ehlers.

Schwarze Listen und Stimmungsmache im Krefelder  Färberstreik.

Der Arbeitgeberverband der rheinischen Seidenindustrie ver­sendet an alle Unternehmer Rheinlands eine Liste mit den Namen von 1996 Streifenden, darunter 1729 männlichen und 267 weib­lichen Arbeitern. Der Liste ist folgendes Schreiben beigefügt: .P. P.  

Seit dem 21. Februar a. c. streiten hier ca. 3000 Färberei­arbeiter.

Die Mitglieder der christlichen Gewerkschaft haben die Arbeit inzwischen wieder aufgenommen, nachdem sie die gemachten Zuge­ständnisse als hinreichend anerkannt hatten.

Dagegen beharren die Mitglieder des Deutschen Textil­arbeiterverbandes( Sozialdemokraten) weiter im Streif.

Die bestreitten Arbeitgeber erwarten nun, daß ihre Kollegen in Krefeld   und der näheren und weiteren Umgebung keine dieser streifenden Arbeiter annehmen.

Es handelt sich heute nur noch um eine Machtprobe der sozial­demokratisch organisierten Färbereiarbeiter und ist es nur im Interesse der gesamten Arbeitgeberschaft, wenn auch die viel Teicht zufällig inzwischen eingestellten Ar­beiter wieder entlassen werden.

Indem ich Ihnen diese Bitte unterbreite, erkläre ich im Namen der Mitglieder unseres Verbandes, daß diese im analogen Fall auch keine Ihrer Arbeiter annehmen werden.

Arbeitgeber- Verband der rheinischen Seidenindustrie. Der Geschäftsführer."

Letzte Nachrichten.

Noch eine Demonstration gegen die dreijährige Dienstzeit. Belfort  , 19. Mai.  ( Meldung der Agence Havas.) Soldaten des 35. Linienregiments veranstalteten heute vormittag eine Kundgebung gegen die dreijährige Dienstzeit. Dabei soll die Jn­ternationale gesungen und ein Feldwebel mißhandelt worden sein. Der Oberst ließ das Regiment in der Kaserne antreten und hielt eine patriotische Ansprache. Fünf Personen sollen verhaftet worden

sein.

Jungdeutschlandbündler beim Militärspielen schwer verletzt. Aachen  , 19. Mai.  ( P. C.) Als etiva 300 Mitglieder des Jung­deutschlandbundes" Pionierübungen vornahmen, und eine Brüde gebaut hatten, die photographiert werden sollte, sprangen 50 Jun gen auf dieselbe und vier stellten sich unter sie, um mit photogra­phiert zu werden. Blöblich brach die Brücke zusammen, und eine Anzahl der Jungen wurde mehr oder minder schwer verletzt. Einer von ihnen erhielt einen schweren Schenkelbruch und schwere innere Verlegungen. Als ein Wurder ist es dabei noch zu betrachten, daß niemand von den Jungen erschlagen worden ist.

Acht Seefoldaten vermist.

Stiel, 19. Mai.  ( W. T. B.) Die Einjährigen Böd, Homad, Wilte und Stein sowie die Seesoldaten Erämer, Preste, Lämmer und Schirmer, sämtlich von der 3. Kompagnie des 1. Seebataillons, sind von einer Sonntag nachmittag in See unter nommenen Segelpartie bisher nicht zurückgekehrt und bei dem stürmischem Wetter anscheinend verunglüdt. Die Kreuzer München   und Magdeburg  " sowie S. M. SS. Württemberg" und Pelikan" und einige Torpedoboote sind am Montag auf der Suche nach den Vermißten gewesen, aber am Abend wieder ein. gelaufen, ohne ein Ergebnis erzielt zu haben. Die Nachforschungen sollen Dienstag in aller Frühe wieder aufgenommen werden.

Folgenschwere Kohlenstaubexplosion.

Der Streif der Glasarbeiter und Arbeiterinnen bei der Firma Isola, Schlesischestr. 26, dauert unverändert fort. Es ist der Firma bisher nicht gelungen, Glasbläser für ihren Betrieb zu er­halten, da es den Streifenden gelungen ist, diese wieder zur Ar­beitseinstellung und zum Verlassen des Betriebes zu veranlassen. Die Polizei geht nach wie vor rüdsichtslos gegen die Streitposten bor   und verhindert sie an der Ausübung ihres Rechts. Auch haben sich noch andere Elemente dort angefunden, welche fich Organisationsverhältnissen der Krefelder   Arbeiterschaft. Die christ­die Rechte von Kriminalbeamten anmaßen und den Streikposten sogar mit Schlägen drohen. Die postenstehenden Schußleute weigern fich, die Namen diefer Leute festzustellen und lassen sie schalten und walten, wie es ihnen beliebt. Es wird bermutet, daß diese Elemente bom Arbeitgeberschußverband gestellt werden. Es mag nun den Merger dieser Leute hervorrufen, daß es den Arbeitern geglüdt ist, immer wieder die Arbeitskräfte aus dem Betrieb herauszuziehen. Berantw. Rebatt.: Alfred Wielepp, Neukölln. Inseratenteil verantw.: b. Glode, Berlin  . Drud u. Verlag: Borwärts Buchdr. u Berlagsanstalt BaulSinger& Co., Berlin   SW. Hierzu 3 Beilagen u. Unterhaltungsbl

Die Vereinigung der Arbeitgeberverbände" sucht gleichfalls durch Publikationen in der Presse aufklärend" zu wirken. In der Niederrheinischen Volkszeitung" teilte sie mit, daß der Färberstreit seinen Grund nicht in wirtschaftlichen Fragen habe, sondern in den lich organisierten Arbeiter hätten das lebergewicht und dieses Köln  ( Rhein  ), 19. Mai.  ( P. C.) Auf der Gewerkschaft Boller Uebergewicht zu gewinnen, sei das Streben des Textilarbeiter­verbandes; deshalb der Streif. Selbstverständlich ist das geschwindelt. Hammer" ereignete sich heute abend eine Kohlenstaubexplosion, durch Der Verband christlicher Textilarbeiter zählte am Schluß des die die ganze innere Einrichtung in die Luft gesprengt wurde. Ein 3. Quartals 1912 in Krefeld  - Bockum   und Fischeln  , also im Krefelder   Arbeiter wurde dabei getötet, einer schwer ver. Bezirt, 1025 Mitglieder. Davon sind bis heute 172 zum Deutschen   Lett. Mehrere Arbeiter erlitten leichtere Verlegungen. Der ganze Tertilarbeiterverband übergetreten. Der christliche Verband wird Betrieb ist gestört.