Herr Wilson behandelt dann die noch dielfach gehegte Ansicht.daß das Rüstungsgeschäft ein patriotisches Geschäft sei. Er zeigt.wie diese Firmen ihre besten Waren an das Auslandliefern und nicht die geringsten Skrupel empfinden, selbst wenn siedem Ausland mächtigere Waffen in die Hand geben, als sie an Englandverkaufen. So sagte Sir Andrew Noble in der Generalversammlungder Mlienbesitzer von Armstrongs:.Der.Monarch' ist daZgrößte und mächtigste Sckilachtschiff. das wir für die britischeRegierung gebaut haben; doch der brasilianische.Rio' und derchilenische.Valparaiso', die wir jetzt im Bau haben, sind sowohlgrößer als auch mächtiger.' Daß mehrere englische RüstungSfirmenim Auslande Unternehmen besitzen, wo sie Kriegsschiffe bauen,ist allgemein bekannt. Man, wird sich fragen, wo bleiben dadie.KonstruktionSgeheimnisse', deren Besitz eS der vaterländischenFlotte ermöglichen soll, den Ausländer in die Pfanne zuhauen? Die Zeitschrift.The Economist' beschäftigte sich neu-lich mit der Frage, wie es den englischen Aktienbesitzernder Firma Armstrong, die in Italien ein Zweiggeschäft, die AnnstrongPozzuoli Company besitzt, im Falle eines Kriege? zwischen Englandund dem Dreibund ergehen würde, und bemerkte unter anderem:.Warum sollten die Flottensachverständigen, die die Ansichten derAdmiralität wiedergeben, darauf bestehen. Italien als einen Flottenrivalen und einen möglichen Feind zu betrachten, wenn einegroße brittfche Firma mit brittfchem Kapital und italienischerArbeit Schiffe baut, deren Italien bedarf, um mit seinen Verbündeten da? britische Reich umzustürzen s Da der frühereSekretär des Reichsverteidigungsaus fchuffes undder ftühere permanente Sekretär des Schatzamtesjetzt Direktoren von Armstrongs sind, sollte die Gesell-schast in der Lage sein, dem britischen Publikum eine vollkommenklare Auseinandersetzung ihrer Ansichten zu geben.'In weiteren Artikeln wird auf die vertraulichen B e.zie Hungen hingewiesen, die zwischen den Leitern derRüstungSfirmen und den Regierungen bestehen. Sobemerkt Wilson, daß die britische Regierung mit diesen Herrenfreimütig Geheimnisse diskutiert, die es dem Parlament und selbstdem in geheimer Sitzung tagenden Budgetkomitce vorenthält. Di«Leiter der Rüstungsindustrie werden reichlich mit Titeln und Ordenbedacht— wohl wegen ihrer vielen patriottschen Taten. Der jetzigeVorsitzende der Firma Armstrong scheint sich in recht vielenLändern als waschechter Patriot erwiesen zu haben, wenn man ihnnach seinen Orden und Titeln beurteilen darf. Er wurde vonder englischen Regierung zum Ritter de» Bath-OrdenS gemacht undheißt jetzt Sir Andrew Noble. Er besitzt außerdem noch folgendeOrden und Würden: den japanischen Orden deS Heiligen Schatzeserster Klasse; den Orden der Aufgehenden Sonne erster Klaffe; dasgroß« Band der türkischen Mesudieh- und Medschidie-Orden; dieRose von Brasilien; das große Kreuz der Krone Italiens; denDrachen von China; Kommandant des portugiesischen JesuS-EhristuS-OrdenS; Ritter des spanischen Karl-OrdenS. Der eng-lisch« Zdmionenlöuig als Kommandant deS JesuS-ChristuS-OrdenS!Fürwahr unsere Zeit schreibt ihre eigene Satire.Wenn man daran denkt, wieviele arme Spitzbuben ihre Seelenverkaufen,-um militärische Geheimnisse zu stehlen, so muß manlaut auflachen, wenn man vernimmt, wie Priester und Tempel-tiener de? Militarismus, die alle Geheimnisse deS Allerheiligstenkennen, im Direktorium der Rüsttingsunternehmen sitzen, die ihreWaren ohne Unterschied an alle Nationen verkaufen, die dafürbezahlen können. Im Direktorium der internationalen FirmaArmstrong fitzen zum Beispiel Sir George Murrav, einGeheimrat, der Privatsetretär Gladstones und RoseberyZ und vonISO? bis 1007 permanenter Sekretär des Schatzamts war, und derKonteradmiral Sir Charles Langdal« Ottleh.Dieser Admiral war zwischen 1007 und 1911 Sekretär detRoichsverteidigungsausschusse» und bewahrte altsolcher die Archive diese» Allerheiligsten deS britischen Militarismusund hörte natürlich auch die intimsten Debatten über Strategie mitan. Der geschäftSführend« Direktor der Geschützfabrik zu Coventrh,einem Geschäft, das drei großen RüstungSfalwiken gehört, ist derKonteradmiral R. H. S. Bacon, der erste.Kapitän desberühmten Schlachtschiffes.Dr e a d n on g h t'. mit dem eineneue Rüstungsära eingeleitet wurde. Nachher wurde er Direktordes Klottengeschütz- und Torpedowesens, bis er die Geschäftsführungder Firma in Coventrh übernahm, die ihm das fürstliche Gehaltvon 7000 Pfund bezahlt. Das ist 2000 Pfund mehr als der Premier-minister von England bekommt. Wie gut sich die RüstungSfirmeneinflußreiche Verbindungen zu sichern wissen, beweist auch die Tat.fache, daß ein Sohn Gladstones Direktor der Firma Arm»strong ist.Interessant ist auch ein Zeitungsbericht, den Herr Wilsonwidergibt. Er lautet:.Auf der jährlichen Generalversammlungder Firma John Brown and Company(einer der großen Rüstung?-firmen), die im Juli 1005 abgehalten wurde, berührte Sir CharlesMcLaren die Ernennung des Sir John Fisher zur Admiralitätund drückte sein Vergnügen darüber aus, daß dieser Herr cnt-schlössen sei, mit dem Bau von Schlachtschiffen fortzu-fahren, da die» der Gesellschaft sicher mehr Ar-beit verschaffen werde.(Beifall.) Bericht wurde angenom-men und die Dividende von 81h Proz. für das Jahr genehmigt.'Weiter befaßt sich Herr Wilson mit der Geschützfabrik zuToventry. Wir erfahren aus seinen Darstellungen, daß diese Firmadrei großen Rüstungsgeschäften gehört und wie der Einfluß dieserGeschäfte sich im Parlament bemerkbar machte. Es war im Jahre1009, als die Flottenkrife in England sehr akut war, als dieChauvinisten ihre acht TreadnoughtS verlangten und im Parlamentein Mißtrauensvotum gegen die Regierung einbrachten. DerViscount Castlereagh, der Vertreter de» Wahlkreises Maid-stone, entwickelte zu der Zeit ein überaus reges Interesse für dieGeschützfabrik zu Coventrh und stellte dein Marineminister ver-schiedene Fragen, die«ine genaue Kenntnis der Angelegenheitendieser Geschützfabrik verrieten. Die Fragen drehten sich um denPunkt, ob die Regierung von der Fabrik Geschütze von zwölfzölligemKaliber beziehe. Herr McKenna erwiderte, daß die Firma auf derListe der Lieferanten für GeschützmontierungSstücke stehe. Die Snt-wort befriedigte nicht. Die Geschützfabrik hatte offenbar Regie-rungSaufträg« für Schiffsgeschütze notwendig; sie hatte einen Auf-trag der japanischen Regierung nicht erfüllen können, weil die eng-lisch« Regierung nicht dieselben Kanonen bei ihr bestellte. Direktnach diesem Zwischenfall, schreibt Herr Wilson, erfolgten diescharfen Angriff« der konservativen Opposition gegen die RüstungS-Politik der Regierung.politilcbe deberftcht.Die Landtagskandidatur im S. Berliner Wahltreis.Im fünften Berliner Landtagswahlkreis ist am Sonntagin einer Funkttonärsitzung an Stelle des Genossen Borchardtder Vorsitzende des WahlvercinS deS vierten Berliner Kreises,Genosse Paul Hoffmann als Kandidat aufgestellt worden.Heeresvorlage und Deckung.Es erscheint immer wahrscheinlicher, daß die Heeres-Vorlage vom Reichstag ohnedieDeckungsvorlageverabschiedet werden wird. Ja, es heißt sogar, daß die Be-ratung der HeereSvorlage noch in dieser Woche im Reichstagselbst beginnen soll. Tas Zentrum soll für diese getrennteBel)andlung der Vorlagen bereits gewonnen sein. Es habenauch wiederholt vertrauliche Beratungen zwischen den bürger-lichen Parteien stattgefunden und die„Nationalliberale.Äorresp." kündet bereits an, daß auch eine Verständigungüber die B e s i tz st e n e r f,t a g e nahe fei. Die National-liberalen hätten schon früher erklärt, daß sie sich nicht auseine Reichserbschastssteuer versteiften, sondern auch mit einerR e r ch s v e r m ö g e n S st e u e r zufrieden seien. Und dasZentrum scheine gewillt, um die Erbschaftssteuer zu verhüten,ans den nationalliberaleil Vorschlag einzugelien.ES wird sich ja bald zeigen, wieviel Wahres diese Nach-richten enthalten. Irgendein Zwang, ans die ErbschastSsteurrzu verzichten, besteht reinesfalls, wenn die Nationalliberalenfest bleiben. Eine gründliche Reichsfinanzreform müßte eineReichsvermögenssteuer in Verbindung mit der Erbschafti-steuer bringen. Auf diese zu verzichten, nur um sich dcniMachtsvruch der Schwarzblauen zu unterwerfen, für solchfeige Politik sollte eigentlich selbst für Nationalliberale keinGrund vorhanden sein.Deutschland sei wach lDie Erfolge der WehrvereinSagitation erreg«» den Neid derTreiber für maritime Rüstungen. Auf der gestrigen Hauptver»sammlung des Deutschen Flottenverein» in Bremenproklamierte man zwar zugunsten der jetzigen Wehrvorlage«inegewisse Zurückhaltung, aber waS man später für..dringend er-forderlich' zum Ausbau unserer Flotte halten wird, das geht schonjetzt aus den geringfügigen Wünschen hervor, dessen Berückfich«tigung keinen Aufschub zulasse. WaS die bescheidenen Flottenver-einler— ihr Präsident Großadmiral v. Köster verlangte seiner-zeit„nur" neue Schlachtkreuzer und Ausbau der Reserveforma»tionen— an Schiffswünschen zurückstellten, kompensierten siewieder durch um so gefährlichere Forderungen politischer Art. Ander West- und Ostküjte Amerikas sollen je ein neuer Kreuzerstationiert und unsere Nachbarn durch Einrichtung eines.fliegen»den Geschwaders", bestehend au» Panzer- und kleinen Kreuzern.in der Heimat beunruhigt werden. AIS Begründung für dies« Auf-reizung deS Auslandes mußte das selbst vom Kanzler verscheuchteGespenst drohender Gefahr durch den PanslaviSmuS und den wach-senden Chauvinismus in Frankreich herhalten. Seine Kenntnisder Volksstimmung im Ausland illustrierte v. Köster dabei durch dieMitteilung, daß man in Frankreich für die Einführung der drei-jährigen Dienstzeit begeistert sei. Ten Wunsch England», mitDeutschland in der Flottenfragc Hand in Hand zu gehen, verhöhnteder Redner durch seine Zustimmung in der Form, daß Deutschlanddabei in voller Gleichberechtigung über eine achtunggebietendeFlotte»verfügen müsse. Wenn v. Köster die Warnung:„Deutsch-land sei wach!" ergehen ließ, so weiß das arbeitende deutsche Volkwohl, wem eS am ehesten auf die Finger sehen mutz!Hakatistengelärm.In Broinberg hatte sich am Sonnabend der GesamtauS-schuß des O st m a r k e n v e r e i n S versammelt. Zunächsthielt der Historiker der Berliner Universität, GcheimratSchäfer, eine Festrede— seder Zoll ein preußischer Leib-gardist. Interessant war. daß er Wilhelm II. als einenGesinnungsgenossen der Hakati st en in An-spruch nahm.Der Hauptredner war natürlich der bekannte Herr vonT i e d e in a n n. Er pries den Polenboykott als einen Siegder Deutschen, mußte sich aber in der Diskussion sagen lassen.daß dieser Triumphgesang mit den Tatsachen durchaus imWiderspruch stünde. Tie Polen kaufen nach wie vor bei denPolen, während in den Städten der Stand der deutschen Ge-werbetreibenden zurückgegangen sei. In der Tat muß auchHerr v. Tiedemann trotz aller Großsprechereien von dem Er-folg seiner Sache durchaus nicht so überzeugt sein. Dennsonst hätte er kaum die Gegner der Verhetzungspolitik in somaßloser Weise beschimpfen brauchen. Besonders ging ergegen den konservativen Professor Delbrück vor(dessenName übrigens von der Versammlung mit Pfuirufen aufge»nommen wurde), dem er historische Unkenntnis vorwarf.Noch schlimmer kam der frühere Landrat V. Puttkamer wegund schließlich nannte der Herr alle Nichthakatisten„k i n-d i s ch und albern"! Damit der Humor noch weiter zuseinem Rechte komme, pries dann Herr v. Tiedemann dieglückliche Lage der Polen in Preußen in demselben Atem-zug. in dem er die schärfere Anwendung des EnteignungS-gesctzes, Wiedereinführung der Osttnarkenzulagen und andereAusnahmegesetzes verlangte. Um so schmählicher ist das Lob,das dieser Hetzer dem Zentrum und der Fortschritts,Partei in der Ostmark ausstellen zu können glaubte.In diesem Zusammenhang ist es vielleicht interessant,darauf hinzuweisen, daß die.Hakatisten eine Aenderungim Polenkurs befürchte», da der seitherige Präsident derÄnsiedelungskon'mission Dr. Gramsch am 1, Juli zurücktrittund durch den LberregierungSrat v. Tilly aus Königsbergersetzt wird. Ein..Ostmarkendeutscher" hat in der„Rheinisch-Westfälischen Zeitung" darauf hingewiesen, daß man für denmilderen Kurs auch den Bund der Landwirte gewinnenwolle und zwar dadurch, daß einem Angehörigen deS Fre,-Herrn v. W a n g e n h e i m ein gewünschtes Restgut zugesichertsei und daß sogar versucht werde, einen im Ostmarkenvereinsehr hervorragenden Herrn dadurch zu gewinnen, daß ihmein angenehmer Austausch in Aussicht gestellt ist. Tie„Deutsche Tageszeitung" weist diese Behauptungen mitgroßem Nachdruck zurück, sie erklärt, sie seien in ihrem ganzenUmfang das Erzeugnis freier Erfindung, ganz besonders so-weit der Freiherr v. Wangenheim dabei in Frage komme.Wahlmänner-Stichwahle«.In Frankfurt a. M. sind nun endgültig gewählt: 445 Sozial«demokraten, 840 Fortschrittler und 2ö0 Nationalliberale. Die Wahlder beiden Forischrittler ist also gesichert.Älocbenfilm.j-,,. Diewt«! be» Menschen Fürrecht Lachen ist.Rabelai».Ekelhafk, scheußlich und absolut nicht standesgemäß, daß ichschon wieder in diesem Proletenblatt mein« Perlen vor die rotenSän« werfen mutz, zumal in voriger Nummer so ein Fatzke auSBerkin N.N. bezweifelt, daß ich«in echter konservativer Augustbin. Kennt der Mann mich schlecht. Alles ist waschecht, dasKonservative und der August erst recht, und mit Herrn v. Hcydc-dvand bin ich beinah auf Du und Du.Aber ich muß mich trotzdem in den„Po r w ä r t S' flüchte»,weil mir die.Deutsche Tageszeitung" ihre Spalten per-schließt(und„Kreuzzeiiung" ist, unter Kameraden kann man S jalagen, verflucht langweilig« Gazette). DaS kam so: in einer derletzten Nummern stand etwas von dem schwersten Mann des Jahr-hundert» drin, der seine sechsmalhundert Pfund wiegt, seit feinemfünfzigsten Jahr« nicht mehr arbeitet und als llnicum für Geldzu sehen ist. Habe mir nun huldvollen Scherz erlaubt und ineinem Postskriptum angefragt, ob der Sechszentnermann nicht alsRedakteur der„Deutschen Tageszeitung" zu verwenden sei. Na,waS glaubst Du wohl, lieber Leser,»ras mir Herr O« r t e l geant-wartet hat? Liebes nicht I Und seitdem schickt er mir a ternpomeine geistvollsten Manuskripte zurück. Ekelhafter Kerl!Werde mich unter sotanen Umständen demnächst ans„Der.liner Tageblatt' wenden müssen. Ist, bei Licht besehen.gar kein so üble» Blatt und mir unverständlich. waS die„DeutscheTageszeitung" immer dagegen zu fchimpsen hat. EinfachKonkurrenzneid! Freilich ist im Leitartikel von T. W. immer einbißchen Männerstolz vor Königthronen. So was will der deutscheBürger in mäßigen Dosen, wenn er verärgert ist. Feste auf dieWestcl Druff aus Schranzen und Junker und Pfaffen! Schadetaber nischt! Wird wieder gut gemacht durch den lokalen Teil.Tenike da zunächst an die Artikel über erfreuliches Ereignis beiS. M., Einholung der Majestäten von Rußland und England unddes Schwiegerpapas von Prinzeßchen. Pikfein und loyal, lieberLeser, loyal, wie es Scherl nicht besser fertig bekommt, loyalzum Kronenordenkriegeu l Ein paar Proben gefällig? Also:„Ein ganz besonderes Lob gebührt der Berliner Polizei..." Naja!„Vor dem Eiugaug zum Fürstcnzimmcr flehen einigereich gallonierte Diener im Gespräch mit den Bahnhofs-beamten, die durch Extrauniform und weiße Hand»schuhe die Bedeutung de» TageS zu würdigen wissen." Zuwürdigen wissen. Weiter:.Prinzessin Leopold in gintcwundervollen Toilette.... sehr dekorativ dieschlanke Gestalt der schön« n Prinzessin AugustWilhelm... Prinzessin Victoria Lius«, die sich an der Seit«ihres Verlobten wie ein« ganz wirtlich«, bürgerlicheBraut zu fühlen scheint." Da steckt Schmiß drin, loyalerSchmitz: wie eine ganz wirtlich«, bürgerliche Braut! Weiter:„Sehr stattlich steht dem Ptarineprinzen Adalbert der kurzeVollbart, wie denn überhaupt auch eingefleisch.teDemokraten gern zugeven werden, daß die Söhne detdeutschen Kaisers in ihrer gesunden Männlich-teit gute Repräsentanten der BolkSkrast fürsAusland sind." Brav! Sehr brav! Kronenorden vierter!„Tie KürassiercStorte in wechen Kollern wie die beritteneSiegesalle« l" Beritten« SiegeSallee— samo»! famo» IIWetter:„Gemälde der Uniformen fremdartig orientalische Nuance."(Fremdartig orientalische Nuance'scheint hier doch nicht derrechte Ausdruck zu sein!)„Auch der P o l iz e i p r ä s i d e nt vonJagow gibt Rußland die Ehre; er trägt ein russische»Ordensband"— freilich! freilich! trägt Traugott seit MoabitIDann läuft der Zug der russischen Majestät ein.„Jedoch— derEmpfang ist von den Würdenträgern so umdrängt, daß nur«in panr Gymnastiker etwa« von ihm zu sehenbekommen, die an der Lokomotive de» Hofzugc»in die Höhe geklettert sind und auf diese Weiseüber die Köpfe hinwegschauen können. Es lohntd i e M ü h e." Na. höher al» auf die Lokomotive geht« dochnimmer mit dem Patriotismus. Talentvoller junger Mann, dermit den: Bleistift auf die Lokomotive klettert, um dem Zaren aufdie hohe Mütze zu schauen. Nicht schimpfen, Herr Oertel, nach.machen!Auch sonst sind politische Ausjichten recht erfreulich? Aussallder LandtagSwahlen Ib. Hält noch immer dicht, das brave alleDreiklassenwahlrecht. Wohin das hundsgemeine, gleiche, direkte undgeheime führt, zeigt Anmaßung des Herrn Dove, der bei Eroff-nung der JubiläumskuiistauSstelluilg nicht hinter, sondern vordem Strick stehen wollte, wo S. M. und kunstverständige Herren vonder Garde sich aufhallen und wohin zu gelangen höchstens Präsidentdes Abgeordnetenhauses ein Recht hätte. Aber Dove— ti donc!Ter Mann gehört weder vor noch hinter den Strick, sonderndirekt an den Strick, und dann hoch mit dem Fortschritt! DieserDove bat keinen Respekt vor gottgewollten Llbhängigkeiten undsieht nicht ein, daß der Strick, hinter dem die Masse steht, ein Sinn-bild unserer göttlichen Gesellschaftsordnung ist. Gefällt mir feinKollege Kaempf bedeutend besser. Auch ein Fortschrittler, aberder hat den Respekt.Auch bocherfteulick. daß man die WackeS im Elsaß endlichzwiebeln will. Frech« Blase! Muß mal preußisch geredet werdenmit ihnen, ein Bataillon Landräte herunter und da» Dreitlassen»Wahlrecht— dann werden sie schon zahm! Aber Vorgänge infranzösischen Kasernen gefallen mir nicht. Ersten» für«in strengpreußisches Herz«in Horror, zu denken: Soldaten, die„Jnternatio-nale" anstimmen uicd gegen drei Jahr« Drill rebellieren! Einfachscheußlich! Aber habe mich nicht wie manche meiner Kameradenfreuen können, daß die französisch« Armee sozialdemokratisch durch-seucht ist. K» Cantrollcur—- im Gegenteil! Steckt ein« ganzkolossal« Gefahr drin! Sozcn wollen bekanntlich, da» weißt Du.lieber Leser vom„Vorwärts", teilen, egal weg teilen! Wenn nunalle französischen Regimenter sozialistisch find und die Ossizier«mit und der Kriegsminister mit. dann marschiert daS alles eine»Tages über die Grenze, um bei uns mit dem Teilen anzufangen,denn bei unt ist Gottfeidank! noch etwas zu holen! Und denn istder groß« Kladums da und wir haben ganz ergebenst das Pläsier-Bercmügen. im« für« Baterland totschießen zu lassen. FauleSacke das!Ueberhaupt, wenn August an diese rote Bagage denkt, wirdihm ganz flau im Magen und Kellner muß ä ternpo mit Henneft i)anschwirren. Scheußlich« Bande! Tann kommt mir die ganzeWelt eklig brenzlich vor und eine Notiz, die ich dieser Tage gelesen.erscheint mir wie Shmbolium. Stand auch in«Deutscher Tages-zeitung":Bor einiger Zeit nahm der hier lebende reiche Bankier Wal-tiug aus Versehen Ouecksilberchlorid zu sich. Die Aerzte habenihm sein sicheres Ende vorausgesagt, und der dem Tode Geweihtegibt jetzt abend für abend seinen Freunden und Verwandtendie lusttgsten Feste. Eine gute Kapell« spielt die Lieblingsliederdes Todeskandidaten: dabei wird gut gegessen und getrunken.Herr Walting hat sich mit seinem traurigen Schicksal abge-sunden; er weiß, daß das Gift sehr langsam wirkt und daß eskein Mittel gegen diesen schleichenden Tod gibt...So gehtS Konservativen und Junkern ouch.� Biermusik fiedelt,aber wir alle haben Quecksilber im Leibe. Natürlich nur politisch!Aber nicht Kopf hängen lassen! Der dolle Kerl Carlyle fragt:Arbeiten und nicht Verzweifeln? Sehr richtig. Ich arbeite �nicktund verzweifele darum auch nicht. Und�jetzt Schluß! Sonstkomme ich zu spät, um noch ein Stück Strumpfband von derPrinzessin-Braut zu erwischen.(Aber wäre nicht weiterPavillon Maskotte, wo manStrumpfband erwischt.)schlimm. Gehe dannsicher irgendwie aucheinfach inein StückDer konservativ» Angnst.