Nr. 182. 30. Jahrg.
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Bezirks- Beilage des„ Vorwärts" für Norden- Often. 19. Juli 1913.
Der Jungdeutichland- Unfug.
trieben mußte die Arbeitszeit verkürzt werden sowie auch Arbeitsaussetzung jett Regel ist. In zirka 100 Sizungen, Versammlungen, Konferenzen usw. wurden die Verwaltungsgeschäfte des 2. QuarIn dem ersten Jahresbericht des Jung deutschland - tals erledigt. Verschiedene Differenzen mit den Unternehmern bundes( für die Zeit vom 13. November 1911 Gründungstag- gelang es durch Verhandlungen beizulegen. Zum Schluß wünschte bis 31. März 1913) wendet sich die Bundesleitung er regere Anteilnahme an den Veranstaltungen des Verbandes. Dem grundsätzlich gegen jede militärische Uniformierung, Geschäftlichen folgte ein mit lebhaftem Beifall aufgenommenes gegen militärische Rangstufen, Gradabzeichen und Titulaturen, Referat Dr. Moses' über:„ Die Arbeiterschaft und der Geburtengegen das Waffentragen und namentlich gegen die Verwen rüdgang Deutschlands ." bung irgendwelcher Waffen einschließlich der Knallpistolen bei Uebungen, gegen Schießübungen, gegen das Ererzieren und jed Drill
Auch jeder Vorbeimarsch kann in der sehr gut aussehenden Marschkolonne erfolgen.
Wenn zum Jungdeutschlandbunde gehörige Vereine von früher her Waffen tragen und an diesem Gebrauch hängen, so haben sie die Waffen nur als Schmuckstück zu betrachten; das Ablegen ist anzustreben. Bei gemeinschaftlichen vom Jungdeutschlandbunde veranstalteten Uebungen ist das Waffentragen und jedes Schießen jedenfalls zu berbieten."
Sehr interessant und höchst bezeichnend ist die Begründung dieser Vorschriften oder richtiger: guter Vorfäße:
Dem Augenblick, in dem der junge Mann als Vaterlandsverteidiger ins Heer tritt, darf die Feierlichkeit nicht dadurch genommen werden, daß ihm Uniform und Waffen schon vorher vertraut wurden oder gar die bis dahin getragene Uniform ihm schöner erscheint als die feines Truppenteils."
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Man will sich also, wenn Gleichmäßigkeit im ganzen Anzug bei den einzelnen Abteilungen nicht zu erreichen ist, mit gleicher R Kopfbedeckung und einem gleichen Abzeichen( Armbinde und dergl.) begnügen.
,, Daß die Beschaffung einer vollständigen Bekleidung besonders für die ärmere Jugend von großer Bedeutung ist, unterliegt feinem Zweifel; denn diese Jugend besitzt neben dem Arbeitsanzug fast ausschließlich nur einen Sonntagsanzug, der selbstverständlich bei den Uebungen nicht angelegt werden kann.
Der Arbeitsanzug muß aber für die Lehrlinge vielfach vom Meister geliefert und instandgehalten werden; es wird daher den Jugendlichen nicht erlaubt, ihn bei den Geländeübungen anzulegen. Andererseits wollen. auch vielfach die Jugendlichen selbst bei den meist nur an den Sonntagen stattfindenden Üebungen den durch ihren Beruf beschmutzten, befleckten und geflicten Anzug nicht anziehen.
Der Wert einer gleichmäßigen Kleidung liegt aber vor allem auch darin, daß der äußere Unterschied von arm und reich verschwindet und sich so die Klassengegensäge leichter aus gleichen.
Leider ist die Bundesleitung bei den ihr zu Gebote stehenden Geldmitteln noch nicht in der Lage, bei der Beschaffung dieser Uebungsanzüge helfend einzugreifen."
Der Anfang ist allerdings auch in dieser Richtung bereits gemacht:
Mit Genehmigung des Justizministeriums sind fünf Gefängnisse, die gebrauchte Militärsachen„ berarbeiten", ermächtigt worden, diese zu, mäßigen Preisen an die„ vaterländischen" Jugendbereine abzugeben.( Namentlich Bekleidungs-, Ausrüstungsgegenstände vor allem Schuhzeug!).
und
Ueber die Bevorzugung des J. D. B. bei Eisenbahnfahrten sind die Leser des„ Vorwärts" informiert. Auch darüber, daß der preußische Staat aus dem Gelde der Steuerzahler die Kosten trägt für die Haftpflicht Versicherung aller der staatlichen JugendpflegeOrganisation" angeschlossenen Vereine sowie für die UnfallVersicherung der Führer, Leiter usw., zu deren Anst e II ung man mit der get immermehr" überzugehen plant!
All das wollen wir uns merken. Denn es zeigt uns, wie die Herrschaften von der vereinigten staatlichen und privat- bürgerlichen Jugendfürsorge" den Seelenfang im proletarischen Lager ganz systematisch betreiben und wie sie ihn mit immer größerem Raffinement auszubeuten und zu verschärfen gedenken.
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Freiherr v. Bissing, Staatsminister a. D. Fabrikant Pollmann, Hentig, Reichskanzler a. D. v. Bülow, Friedlaender Fuld, jetzt Berlin N., Lothringer Str. 60. Direktor v. Gwinner, Kommerzienrat a berland( Berlin), Eigene Werkstatt. Lieferant für Robert v. Mendelssohn, der bekannte" Richard Nordhausen nicht Krankenkass. Fachgem. Bedienung. zu vergessen allerlei Leutchen aus der Regierung und von den deutschen" Radfahrern, deutschen" Fußballern,„ nationalen" Handlungsgehilfen, deutschen" Turnern.
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Sehr beachtenswert ist auch die Einteilung des Jungdeutschlandbundes, die ouf den Armeekorps des deutschen Heeres basiert und alle möglichen aktiven und inaktiven Offiziere, Regierungsräte, Rektoren, Polizeipräsidenten, Kammerherren, Staatsräte als Vertrauensmänner hat.
Durch all diese und all dieses soll
1. das Vertrauen zur Armee und zu seinen Offizierkorps zum Wachsen gebracht,
2. eine Abschwächung der Klassengegensäge angebahnt,
3. unseren jungen Offizieren Gelegenheit gegeben werden zur Betätigung als Lehrer und Bildner, die ihnen im Rahmen des militärischen Dienstes im allgemeinen bersagt bleibt"!
In der Tatein Eingeständnis, das sich die Proletarier eltern einprägen mögen. Die Arbeiterkinder als Versuchskaninchen für die jüngsten Offiziere, die sich beim Militär, im allgemeinen" nicht als Bildner und Lehrer der Soldaten betätigen!
Vorsicht alſo, ihr Proletariereltern! Denn der Wolf im Schafs
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Etwa auch, soweit es die Schul leitung gestattet"?! 3ft es 500, wirklich schon soweit gekommen, daß die Arbeitereltern rein gar nichts mehr in den Angelegenheiten ihrer eigenen Kinder mitzureden
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Generalversammlung des Zentralverbandes der Schuhmacher. Am vergangenen Mittwoch hielt die Ortsgruppe Berlin ihre Geburg u. Umg., Potsdam, Rheinsberg, neralversammlung ab. Dem vom Ben'dig gegebenen Raisen Rüdersdorf, Spandau- Tegel, Spreebericht ist zu entnehmen, daß der Zentraltassenetat mit 17 814,95 wald, Strausberg- Blumental u. a. Mart balanziert. 8544,15 M. wurden verausgabt und an die Lokalfasse 1610,14 M., an die Hauptkasse 7660,66 m. überwiesen. Von den Ausgaben interessieren besonders 2081,85 M. Streikunterstüßung( intl. Lokaltasse) und 148,40 M. Maßregelungsunter stügung. An Arbeitslosenunterstüßung wurden 3358,60 M.( inkl. Lokaltasse) und an Krantenunterstübung wurden 3114,45 M. berausgabt. In der Lotalzuschußtaffe ist ein augenblidlicher Bestand von 5050,07 M. vorhanden. Nach Abzug von 3734,09 M.
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