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Hr. 238. 30. Jahrgang.

2. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt Sonnabend, 13. September 1913.

Gewerkschaftliches.

Krifis und Arbeitslosigkeit in der

Textilinduftrie.

die Verwaltungen den Versuch, die Anordnungen des Magistrats arbeiter führte deshalb mehrfach Verhandlungen mit den zustän­zu verschlechtern. Die Leitung des Verbandes der Gemeinde­arbeiter führte deshalb mehrfach Verhandlungen mit den zustän­befferungen, welche nach der Verfügung des Magistrats eintreten digen Magistratsvertretern und so gelang es, die geringen Ver­sollten, auch zur Durchführung zu bringen. Sehr enttäuscht sind die Arbeiter aber dadurch, daß das Personal der Bade- und Pflegeanstalten von den Lohnaufbesserungen ausgeschloffen ist und auch ein Teil der Arbeiter auf den Rieselgütern leer ausgeht. Gine am Donnerstag abgehaltene außerordentliche General­versammlung des Verbandes der Gemeindearbeiter hatte sich mit der Frage zu beschäftigen, ob sie die Lohnbewegung mit dem vor­ferent 23 uzky legte im einzelnen dar, daß die Ergebnisse der liegenden Ergebnis als abgeſchloſſen betrachten wolle. Der Re­Lohnbewegung feineswegs befriedigend sind, daß aber zurzeit nicht mehr zu erlangen ist und die Bewegung deshalb als beendet er­flärt werden kann. Im Namen des Vorstandes und der Ver­trauensmänner empfahl er die nachfolgende Resolution, die einstimmig angenommen wurde:

" Die Generalversammlung der Filiale Groß- Berlin stellt nach Kenntnisnahme der Berichte aus den einzelnen Betriebs­verwaltungen fest, daß die zu Beginn des laufenden Etatsjahres in Kraft getretenen Lohnerhöhungen den gehegten Erwartungen der städtischen Arbeiter, Handwerker und Angestellten nicht voll entsprechen. Weder kann die Höhe der Zulagen, als billiger Ausgleich gegenüber der in den letzten Jahren eingetretenen Verteuerung der Lebenshaltung angesehen werden, noch ist die Art der Verteilung der Lohnerhöhungen als zufriedenstellend zu bezeichnen. Ebensowenig entspricht es der Gerechtigkeit, daß das Personal der Pflege- und Badeanstalten sowie ganze Gruppen von Rieselgutarbeitern von der Lohnaufbesserung völlig ausgeschlossen wurden, obwohl in diesen Betrieben die gegenwärtigen Löhne seit Jahren in Geltung und Zulagen daher dringend nötig sind.

frühmorgens von 6 Uhr ab die Dampfmaschine alle Trans- Aber mit der Durchführung der Magistratsverfügung durch die missionen in Bewegung, nach wie vor wird abends 6 Uhr Betriebsverwaltungen haperte es. In manchen Fällen machten mit dem schrillen Pfiff der Dampfpfeife die Bewegung be­endet. Aber innerhalb des Betriebes stehen hunderte Maschinen still! Es gibt Webfabriken, wo von 300 Stühlen nur 18 bis 20 arbeiten. Alle übrigen noch beschäf Die deutsche Tertilindustrie mit ihren mehr als 1000 000 tigten Weber und Weberinnen müssen auf Kette oder auf beschäftigten Arbeitern und Arbeiterinnen steht gegenwärtig Schuß warten. Ausseßen der Arbeit aus diesem Grunde auf unter dem Drud einer furchtbaren Krisis, und zwar sind alle Tage und Wochen ist keine Seltenheit. Des weiteren aber Zweige, mit Ausnahme der 104 000 Arbeiter umfassenden werden Weber und Weberinnen, welche in normalen Zeiten Wirkerei und Strickerei und der Jutefabrikation mit ihren 2, 3 und auch 4 Webstühle bedienen, nur an einem Webstuhl 37 000 Perionen, von dieser Krisis erfaßt. In ganz besonders beschäftigt. Die übrigen Webstühle des betreffenden Ar­hohem Maße ist selbstverständlich die Fertigwarenfabrikation beiters stehen still. Statt die Arbeitszeit pro Tag entsprechend in Mitleidenschaft gezogen und hier ist es wiederum vor dem verminderten Beschäftigungsgrad einzuschränken und nehmlich die Wollenbranche, sowie die Spiken- und die Band- somit dem Arbeiter und der Arbeiterin Gelegenheit zu geben, industrie, welche seit langem arg daniederliegen. Die von wenigstens während der Zeit der Krisis außerhalb der Fabrik den meist nationalliberalen Webfabrikanten, vereint mit den sich zu betätigen, den Haushalt zu besorgen usw., zwingt man Konservativen geförderte und im Kampfe gegen die Sozial- durch die unverkürzte Arbeitszeit bei verminderter Zahl der demokratie inaugurierte Zoll- und Wirtschaftspolitik mit ihrer zu bedienenden Maschinen die Beschäftigten nach wie vor Folge maßloser Verteuerung aller Gebrauchsgegenstände des 12 Stunden und mehr in der Fabrit bei stark reduziertem Volkes rächt sich heute auch an ihren Urhebern. Die Not der Verdienst auszuhalten. Man raubt so der Arbeiterfrau den Teuerung schwächt die Kauffraft der Massen und muß not- einzigen Vorteil, welchen die Krisis ihr bietet, den Vorteil, wendig zurückwirken auf eine Industrie, welche in der Haupt- sich mehr als sonst der Erziehung der Kinder und der Familie fache bestimmt ist, aufschiebbare Bedürfnisse" der Massen, widmen zu können. Es arbeiteten so zum Beispiel in namentlich die nach Kleidern usw. zu befriedigen. Der Be- Glauchau 260 Männer und 192 Frauen auf je einent Stuhl, darf des Inlandmarktes wird künstlich eingeschränkt und auf in Mylau   waren es 433 Personen, in Greiz   732, in Gera   627. dem Markte des Auslandes ist allmählich durch Repressalien Gleich schwer wie in der Wollenindustrie lastet die Krisis der fremden Regierungen die Konkurrenzmöglichkeit der auch auf der Spizen- und Bandindustrie sowie den verschiede­deutschen Textilindustrie erheblich geschwächt worden. Leider nen anderen kleineren Branchen. In der vogtländischen Spitzen­sind es in der Hauptsache die Arbeiter und die kleinen Unter- fabrikation stehen mindestens 60 Prozent der Maschinen still. nehmer, welche unter der Krisis zu leiden haben. Die Zahl Im zweiten Quartal 1913 wurden von Deutschen Textil­der Arbeitslosen ist mächtig angewachsen. Nachstehende Tat- arbeiterverband im vogtländischen Gau   allein 29 000 M. an sachen geben ein Bild des durch die Krisis erzeugten Sammers. Arbeitslosenunterstügung ausgezahlt. Städte und Ortschaften Der Deutsche   Tertilarbeiterverband hatte im Mai d. s. gehen dort an Einwohnerzahl infolge Abwanderung der Pro­bei 140 000 Mitgliedern 1360 Arbeitslose und Unterſtüßungs- fetarier zurüd. Immerhin ist in der Spigenindustrie noch berechtigte, im August waren es 2725. Die wirkliche Zahl die meiste Aussicht auf baldigen Wandel zum Besseren vor­der Arbeitslosen ist aber bedeutend höher, da alle diejenigen, handen. Im Pulsniger Bezirk darf in der Hausindustrie welche noch keine einjährige Mitgliedschaft hinter sich haben, nur noch die Hälfte des früheren Quantums an Band ange­sowie diejenigen, welche an Unterstübungen ausgesteuert sind, fertigt werden. nicht von der Statistik erfaßt sind. Die Zahl der auf der Reise befindlichen Mitglieder stieg im zweiten Quartal 1913 auf 2543 gegen 1528 im ersten Quartal. Noch besser veranschau­licht wird die Lage, wenn man die Zahl der stillstehenden Ma­Unter Hinweis auf die leßten, ausschließlich durch die schinen in den einzelnen Zentren der Textilindustrie sich ver­Tätigkeit der gewerkschaftlich organisierten Arbeiterschaft er­gegenwärtigt. In den Crimmitschauer   Tuchfabriken waren zielten Verbesserungen appellieren die Versammelten erneut an im Dezember 1912 vorhanden 2423 Webstühle, im Juli 1913 das Solidaritätsgefühl aller Kollegen und Kolleginnen der städtischen Betriebe und fordern sie auf, Mitglied des Verbandes waren es nur noch 2360. Es waren sonach 83 Stühle ab­der Gemeinde- und Staatsarbeiter zu werden. Je stärker diese gerissen, ohne durch neue ersetzt zu sein. Von den 2360 entschiedene Interessenvertretung der Gemeindearbeiter ist, um Stühlen waren aber nur noch 2076 in Betrieb, 12,03 Proz. so mehr wird es gelingen, den nächsten Vorstoß zur Verbesserung der Maschinen standen still. In der Fabrikation schwerer der Lohn- und Arbeitsbedingungen wirksam zu gestalten." Herrenstoffe ist das ein hoher Prozentsaz. In Spremberg  Die Aussichten für die Zukunft sind trübe. Die Unter­stehen von 1711 Stühlen 359, das sind 21 Proz. In Kottbus nehmer erwarten Befferung von der Beendigung des Balkan- tals Schultheiß- Spezial- Ausschant", Stalizer Straße 39, Gde Achtung, Gastwirtsgehilfen! Zwischen dem Inhaber des 20­fteben von 2017 Stühlen rund 380; ebenso fieht es in Forst, frieges und der Inkraftsetzung des neuen Zolltarifs der Ver- Wiener Straße, Herrn Heinrich Sander  , und dem Verband der Luckenwalde  , Werdau   und Aachen   aus. Die arbeitslosen einigten Staaten. Dieselben Unternehmer Deutschlands  , Gastwirtsgehilfen ist es infolge Tarifbruches seitens des Unter­Tertilarbeiter Aachens   suchen zu Hunderten Beschäftigung in welche an der Aufrichtung hoher Zollmauern um Deutschland   nehmers zu Differenzen gekommen. Alle bisherigen Versuche der den Bergwerken des Wurmgebiets. Ein guter Teil der beſt- stark beteiligt waren, sehen ihre Hoffnung auf die Nieder- Organisationsvertreter, einen gütlichen Vergleich herbeizuführen, dustrie verloren. In den Distrikten der Damenkleiderstoff- greifender Wandel zum Besseren wird für die Textilindustrie, der. Für organisierte Gehilfen gilt der Betrieb als gesperrt. branche stehen mindestens 40 Proz. aller Maschinen still. In soweit das überhaupt möglich ist, nur durch einen Bandel Die zurzeit dort organisierten Kelner gehören nicht mehr dem Greiz   sind vorhanden 8208 Webstühle, davon stehen still 3625, der eigenen Wirtschaftspolitik herbeigeführt werden können. Verbande an. das sind gegen den Vormonat 419 Stühle mehr. 125 Arbeiter unterdessen darbt das Bolt. Die Arbeitslosigkeit mit all find an diesen Stühlen meniger beschäftigt als im Juli. In ihren üblen Begleiterscheinungen offenbart aufs neue den Gera   stehen von 6993 3038 Stühle still. In Glauchau   sind Krankheitsprozeß der privatkapitalistischen Wirtschaft. Das von 1824 Webstühlen nur 746 in Betrieb und in Meerane   Einkommen der Arbeiter sinkt, die Not zieht ein. Das große bon 2716 nur 1249. Reichenbach   i. V. verzeichnet 2444 Web- Deutsche Reich steht tatenlos dabei und Stühle bei 968 stillstehenden. läßt die Armen beiterklasse selbst in ihren Gewerkschaften sucht den Uebeln hungern. Staaten und Gemeinden versagen. Nur die Ar­zu steuern.

Ganz bedeutend verschlechtert hat sich die Geschäftslage auch in der Baumwollindustrie, und zwar sind alle Zweige, leiderstoffe, Bettzeuge, Hosenzeuge, Futterstoffe, Frottier­stoffe usw. davon betroffen; ebenso alle Bezirke: Rheinland  wie Sachsen  , Schlesien   wie Bayern  . Dabei ist noch ein fort­gesetter Zuftrom österreichischer Arbeiter, ganz besonders in Sie bayerischen Tertilzentren zu konstatieren. Der schlechte Geschäftsgang in Desterreich zwingt die Proletarier zur Ab­wanderung. Sie fommen nach Deutschland   und vermehren das Angebot der Sände. Vieles über die Wollenindustrie Gesagte gilt auch für die Baumwollenbranche.

Berlin   und Umgegend.

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Abschluß der Lohnbewegung der städtischen Arbeiter Berlins  .

Aber auch die Zahlen der wirklich Arbeitslosen und still­ftehenden Stühle geben noch durchaus kein richtiges Bild der Beschäftigungslosigkeit und der dadurch erzeugten Leiden. In vielen Orten, wie zum Beispiel in Aachen  , arbeiten alle namhaften Firmen mit verfürster Arbeitszeit pro Tag und gekürzter Arbeitswoche. In anderen großen Bezirken aber find die gut ausgebildeten Unternehmerorganisationen ängst­lich bemüht, nach außen hin den Schein eines günstigen Ge- Stadt Berlin   beschäftigten Arbeiter eine Lohnbewegung ein, indem Im Herbst vorigen Jahres leiteten die in den Betrieben der schäftsganges und genügenden Beschäftigungsgrades zu erfie Forderungen aufstellten und dieselben an zuständiger Stelle weden. So dementiert der Verband Sächsisch- Thüringischer einreichten. Im April d. J. erließ dann der Magistrat eine Webereien prompt alle Pressemeldungen über besonders Verfügung an die einzelnen Betriebsverwaltungen, wodurch diese schlechten Geschäftsgang. Rücksichten auf Kredit und andere Verhältnisse bestimmen die Unternehmer, den Betrieb mit unverkürzter Arbeitszeit laufen zu lassen. Nach wie vor jegt

Kleines feuilleton.

Reklamemarken  - Ausstellung. Das Kaufhaus des Westens hat eine leine interessante Ausstellung von Reklamemarken veran­ftaltet. Das find gummierte Bilderchen, die in hübscher Aus­führung, meistens im Vierfarbendruck, das Wesentliche der be­treffenden Branche Darstellen. Meist hat man sich die Sache leicht gemacht und die schon bekannten, fait möchte man sagen populären, Blatate start verkleinert. Das hat auch seine Reize, noch einmal winzig und sauber die hübschen Blätter von Klinger und Bernhard vor sich zu haben.

Wenn trotzdem die Versammelten beschließen, die Lohn­bewegung jet als erledigt zu betrachten, so geschieht das ledig­lich deshalb, weil nach Würdigung aller in Betracht kommenden Verhältnisse die Ergreifung weiterer Maßnahmen nicht ratsam erscheint.

Ausgenommen von dieser Entschließung bleiben jedoch die obengenannten Betriebe. Die Ortsverwaltung wird verpflichtet, alles zu tun, um für die Arbeiter und Angestellten derselben die gerechte Forderung von Lohnerhöhungen noch nachträglich durchzusetzen.

3ahlstelle Berlin  , schreibt uns:

Verband der Gastwirtsgehilfen.

Der Zentralverband chriftlicher Holzarbeiter Deutschlands  , tember 1913, ist unter Gewerkschaftliches betreffs Der Streit in In der Nr. 235 des Vorwärts" vom Mittwoch, den 10. Sep­der Klaviaturfabrik von Wernete", in dem Absatz: Ein, Streifen­der, Mitglied des christlichen Verbandes, brachte es fertig, ab­fratischen Kandidaten Wernete trotz der gemachten Abzüge feine trünnig zu werden und dem ehemaligen Genoffen, jebigen demo­Arbeitskraft zur Verfügung zu stellen usw." eine unrichtige Be­hauptung enthalten.

Wir stellen fest, daß in dem genannten Betriebe weder ein Mitglied beschäftigt, noch ein Streifender aus unserer Organi­sation an der Bewegung beteiligt ist. Wir ersuchen um Aufnahme dieser Richtigstellung.

Deutfches Reich.

Und wieder eine neue gewerkschaftliche Organisation der kaufmännischen Augestellten. Unter dem Namen AIIgemeiner Verband der kauf­angewiesen wurden, gewisse, allerdings sehr bescheidene Aufbesse- männischen Angestellten" erfolgte am lebten Sonntag in rungen im Lohnverhältnis eintreten zu lassen. Eine Million Berlin   die Gründung eines neuen kaufmännischen Angestellten­Mart wurden zur Aufbesserung der Löhne in den Etat eingestellt. verbandes auf neutralgewerkschaftlicher" Grundlage. Der neue

Elemente"

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stellung hergibt oder nicht. Leise kommen Aehnlichkeiten, Gleichheiten,| diesem Thema also findet die Hofbühne sich mit Strindberg zu­Anklänge.... fam: nen, und sie läßt sich natürlich die Gelegenheit nicht entgehen, Bethmann Hollweg   im Wintergarten... Eine feine Nummer. das christentümlich- religiöse Element theatralisch zu betonen. Als ob Aber langweilig. Denn der Lange wird auftreeten, mit einem Kaiser  - es das Ziel der Dichtung wäre. wort ein bißchen jonglieren, über Strohhalme stolpern, den Dummen Die Traumdichtung Schwanenweiß ist ein Lied vom ersten martieren, aber eigentlich neues wird er nicht bringen. Und jungen Werden der Liebe, die aus Kindheit aufblüht und Jungfrau das Publikum wird pfeifen, und in so einem Varieté muß der und Jüngling erwachen läßt. Aus Märchenfäden ist das Lied ge­gehen, der ausgepfiffen wird. sponnen, in lichter Inrischer Romantit, ganz abseits aller realistischen Marsch, jener stürmt auf die Bühne, zieht den Sabul und donnert lobt. Einer Prinzen sendet dieser König als Boten, und Prinz und Oder der Kriegsminister... Die Mufit spielt einen fräftigen 2iffenschaft. Bringeffin Schwanenweiß ist einem jungen König ver­unter stürmischem Gelächter des Parketts eine Rede über zersetzende Schwanenweiß erglühen für einander. Schlummernd durchlebt Tusch. Bautenschlag. Vorhang. Schwanenweiß das Neue, das in ihre Seele gekommen ist, Zu denken find sie alle. Gäben aber nicht sehr lustige Pro- und sie durchlebt es in wünschender Freude und fürchtender Der gramm- Nummern ab: im Wintergarten. Denn viel fomischer sind sie Bängnis. Dichter hat Das an Marken Eigene taugt meist nicht viel. Es ist schwer, bei sich zu Hause, in der Natur, im Amt. Man sehe fie fich an, in Naivität sich der ganz primitiven des Märchens ergeben, die aus dem Wechsel die richtigen Leute zu finden, die eine so kleine Fläche richtig ihrer grotesken Wichtigkeit, die vermeint, eine preußische Ausführungs- von Hell und Dunkel, Gut und Böse eine phantastische Erzählung disponieren können. Meistens steht viel zu viel darauf. Dabei berträgt so ein kleines Papier fast gar keinen Tert. Eine Abbil- bestimmung habe irgend etwas mit Vernunft oder Kultur zu tun, gewinnt. Er hat ganz darauf verzichtet, sich von neuzeitlichem Man sehe Traumwissen lenken zu lassen. gebe noch jemand an außer dem beteiligten Assessor.. dung, ein Wort genügen, um uns tlar zu machen, woran wir sind. Den Landrat, wie er arbeitet, den Polizeipräsidenten mit dem Schutz was Liebe anschaut, verschönt sich, und trübt sich das Glück, Nur das Eine führt sein Spiel: Die Sportleute bringen gewöhnlich verkleinerte Photos, und man was eben schön war, häßlich. Die Stiefmutter läßt es sich gefallen. Merkwündig schlecht ist auch hier wieder alle mannsfattotum. Typen, Kinder, Typen! Die ihres Beifalls gewiß fo wird, baterländische" Kunst, Richt aber ein ernster Amerikaner, der im Vergleich der Schwanenweiß hat das Liebesglück das sie ersehnte, ihre Werbemarken sind übel. Auch sein können. Raritäten sind ausgestellt, alte Marken aus den siebziger Jahren, zu diefen ein Geschäftsmann ist und ein Mann und ein ganzer Sterl. nicht gefunden und ist ein Wefen ohne Güte geworden; sie ver­Fälschungen( schon!) und seltene Zusammenstellungen der Marten. folgt Schwanenweiß und ihr Liebesglück. In Schwanenweiß aber Und mag man über den Eifer der neuen Liebhaber dieser offenbart die Liebe sich als lebenerweckende Güte voll barmherzig Papierchen lächeln, man denkt doch am Schlusse ein bißchen erlösender Kraft. Aus dem Liebesglück, das der alternde Strindberg darüber nach, was das für eine Produktionsweise sein muß, bei dichtung von August Strindberg  . Also Strindberg auf der das Märchenspiel von Schwanenweiß geboren. Dieses Glück brachte Königliche Schauspiele: Schwanenweiß, Traum- aus der Brautschaft mit Harriet Bosse   empfing, dem diese unnötige Reklamebelastung der Bilang gar nicht ins Sofbühne in Berlin   zum ersten Male. Anderswo, außerhalb bie büfteren Mächte zum Schweigen, die aus Enttäuschungen der Gewicht fällt, vielmehr jede Firma freudig die Druckkosten für Breußens, hat man die Sperre schon früher durchbrochen. Aber nur Liebe über ihn Gewalt gewonnen hatten. An der wundersam felig­folche Spielezelen bezahlt. Aber bei drei Pfennig Lohnerhöhung mit einem einzelnen Schritt. Ein Verdienst um Strindberg, bon zarten Syrit des Spiels läßt sich ermessen, wie sehr dieses Glück ihn gibt es einen Streit. dem zu reden wäre, fann so ein vereinzelter Schritt nicht heißen. befreite und wie tief sein Dantgefühl war. Die Szenen, in denen

Theater.

tu.

wurde

Der Barieté- Staatsmann. Der amerikanische Staatssekretär des Es hängt von weiterem ab, ob er besonders angemerkt zu werden diefe Lyrit das Frühlingserwachen kindlicher Seelen verklärend Auswärtigen, Herr Bryan, tritt augenblicklich in einem Varieté auf. verdient. Auch nicht als Leistung besonderen Muts fann er spinnt, find das Schöne der Dichtung. Die Märchenphantastik aber Er hält dort einen Vortrag, in Wirklichkeit läßt er sich begaffen, so in Betracht kommen. Die Traumdichtung Schwanenweiß liegt die sich um dieses Herzensechte legt, geht ohne tiefen Eindruck und wie er es tat, als er Films von sich herstellen ließ:" Der Staats- von dem Gesellschaftshaffer Strindberg so weit ab, daß man ohne zu haften vorüber.

felretär verhandelt mit den Großmächten"( in seinem Arbeitszimmer diesen fast bei dem Werke vergift. Sie gehört einer Zeit Diese Phantastik erschwert ohne Zweifel die Aufführung. Soll aufgenommen), Der Staatssekretär unterschreibt einen Vertrag" und lebensgläubiger Friedensstimmung an, hinter der die furcht- fie wertvoll werden, so muß sie in allem dem Wesen Schwanen­so. Seine Nummer im Varieté liegt zwischen einem Jongleur und baren Erschütterungen des schweren durchgekämpften Daseins weiß angeglichen sein. Strindberg hat aber der Szenerie so viel einem Jodlerquartett, und er macht sich sehr gut da, findet er, zumal fern verrollen. Die Zweifel schweigen, der Glaube breitet sich aufgebürdet, daß dieses Angleichen sehr erschwert wird. Daß da er fein Einkommen nicht unbeträchtlich vergrößert. fänftigend aus und weist dem Willen den Weg. Verklärt zeigt Dr. Brucks Regie verstanden hatte, sich dieser Bürde zu erwehren,

Dafür fehlt uns der Maßstab, und schließlich fann es uns auch fich ihm die Liebe als Urquell aller Schönheit, die in fann man nicht sagen. Sie arbeitete mit recht opernhafter Auf­gleich sein, ob ein amerikanischer Staatsmann fich für eine Schau- ihrer höchften Steigerung als religiöse Inbrunst erscheint. In machung und blieb weitab von der Vereinfachung der Szenerie, die