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Nr. 249.

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Berliner Volksblatt.

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Zelegramm Adresse: ,, Sozialdemokrat Berlin".

Zentralorgan der fozialdemokratifchen Partei Deutschlands .

Redaktion: S. 68, Lindenstrasse 69. Fernsprecher: Amt Moritzplatz , Nr. 1983.

tönnte.

Verbrecherischer Leichtfinn.

( 3 um zweiten Ballantriege.) Von Janko Sakasoff, Sofia .

Mittwoch, den 24. September 1913.

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Expedition: S. 68, Lindenstrasse 69. Fernsprecher: Amt Moritzplatz , Nr. 1984.

Truppen waren zwischen die Serben und Rumänen geraten. Serbien gezeigt hätte. Der Ministerpräsident Danew son Die Türken hatten die unlängst befreiten" Länder wieder Drohbriefe erhalten haben, die ihn vor dem Gang nach oktupiert und die alte bulgarische Grenze überschritten. Die Petersburg warnten, und er plante, wie es heißt, mit einem Bevölkerung Südbulgariens, ihr Hab und Gut im Stich Automobil bis zu einer zweiten Station zu fahren, um seine laffend, flüchtete nach Norden. Die bulgarischen Truppen Abfahrt nach Rußland zu verbergen. tämpften verzweifelt mit der lähmenden Sorge, daß unter- Das war die alte Geschichte des Rampfes Seit mehr als zwei Monaten durchlebt man in Bulgarien dessen ihre Heimstätten von Rumänen und Türken beraubt der nationalistischen Elemente gegen die die schwersten und peinvollsten Stunden, die einem Volfe in würden. Die ausländischen Vertreter in Sofia versammelten Russenfreundschaft, und diesem Kampf ist der neueren Zeit je beschieden sind. Mitten in der endlich sich um zu entscheiden, ob es in Bulgarien noch eine Regie- Bulgarien zum Opfer gefallen. wiederkehrenden Zuversicht auf eine bessere arbeitsreiche Zu- rung gibt. Ein rumänisches Flugzeug zog zwei Tage hindurch In der Nacht vom 16./29. Juni hat das Armeekommando funft, wurden wir alle durch das Gerücht überrascht, ar der seine Kreise über der Hauptstadt Bulgariens. vom Hauptquartier den Befehl bekommen, einige Höhen Grenze sei gegen Serben und Griechen ein Kampf im Da gab die Regierung Da news ihre Demission und der serbischen und griechischen Befesti­Gange, der schon einige Tage dauere. Man war bestürzt, der König der Bulgaren " wurde gezwungen, einen Rat gungen zu erstürmen, um, wie es in dem einen man wußte nicht, was die Feindseligkeiten herbeigeführt haben der oppositionellen Parteien einzuberufen, um Befehl heißt, d te Intervention Europas über die Lage des Landes zu entscheiden. zu erlangen. Am zweiten Tage gab man Noch am 15./28. Juni war, wie man bestimmt wußte, Es war zu spät. Dem heranziehenden Unheil war nicht den Befehl, die Feindseligkeiten einzustellen, was in der Tat die Regierung entschlossen nach Petersburg zur Zusammen- mehr zu entrinnen. Bulgarien mußte den bitteren Kelch bis geschah, zum Verderben der bulgarischen stürmenden Kolonnen. funft der vier Ministerpräsidenten der Balkanstaaten zu gehen. zur Neige leeren. Der Bukarester Friede hat es zugunsten Die Serben und die Griechen, genau unterrichtet und vor­Die serbische Stupschtina hatte beschlossen, die Frage Serbiens der größten Teile Mazedoniens beraubt und ließ bereitet auf die Lage der Dinge, fümmerten sich nicht mehr um der Verteilung der strittigen Gebiete dem Schiedsspruch ihm nur die fahlen Höhen der Pirius- und der Rhodope - den Gegenbefehl und der Krieg brach aus. des Zaren zu überlassen. Ein russischer Dampfer in Gebirge. Die Griechen nahmen Kawalla am Aegäischen Meere, Varna wartete auf den bulgarischen Ministerpräsidenten Serres , Drama. Die Rumänen steckten die fruchtbaren Ge­Danew und die endgültige Abreise sollte jeden Tag biete von Putrakan, Dobritsch , Baltschik ein, und die Türken erfolgen. Alles hing an dieser Eutscheidung der serbischen suchen es von dem Aegäischen Meere und Thrazien ganz zu und bulgarischen Regierung, den Gebietsstreit in Petersburg vertreiben. Die Bulgaren , so scheint es, müssen jest froh und mit den anderen Baltan- Präsidenten zusammen zu entscheiden. dankbar sein, wenn ihre Nachbarn und Verbündeten ihnen die Diesen Entschluß herbeizuführen und alle dagegen wirkenden Gebiete, die sie vor dem Kriege hatten, noch lassen. chauvinistischen und militärisch- nationalistischen Einwirkungen zu befämpfen und niederzuhalten darin bestand in Bul­ garien wie in Serbien die Aufgabe aller nüchternen Politiker.

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So verbrecherisch- leichtsinnig sette man die Zukunft des ganzen Landes auf die eine Karte der vermeintlichen Inter­vention Europas , von der man eine richtigere Verteilung der ftrittigen Gebiete erwartete, ohne sich darum zu befümmern, ob diese Intervention möglich war und ob sie gleich erfolgen werde, ob die Gegner auf eine solche eingehen und ob ble hinter dem Rücken Bulgariens stehenden Rumänen und Türken diese Intervention nicht überflüssig machen würden, vie es dann in der Tat geschah.

Zweihunderttausend Männer geopfert, zwei Milliarden Diesem unbegreiflichen Leichtsinn der Regierung ber­Und nun die Nachricht von dem auf der ganzen Linie, Staatsschulden kontrahiert, das ganze Arbeitervolf nahe an danken wir jetzt nicht nur die Verstümmelung Bulgariens , bom Aegäischen Meere bis zu der Donau ", ausgebrochenem den Ruin gebracht, zwei Millionen von Nationsgenossen der sondern auch die Schaffung einer Lage auf dem Balkan , die Stampfe! Wer war der Urheber? Doch nicht die bulgarische Entnationalisierung preisgegeben, als das grausamste und nichts Erfreuliches in sich birgt und die vielmehr der Anfang Regierung, die ihre Vorbereitungen zur Abreise ihres Ver- unmenschlichste Volk in der gebildeten Welt ausgeschrien einer Periode erbittertster nationaler treters getroffen hatte, oder die serbische Regierung, die in wie konnte ein arbeitsames, nüchternes Bolf, wie es die Bul - Kämpfe zwischen den Balkanstaaten bedeutet. Nur einen der Stupschtina den Beschluß hatte fassen lassen, sich dem garen sind, zu solchem schrecklichen Ende getrieben werden? erfreulichen Ausweg sehen wir aus dieser Lage und das ist 8arenspruch zu unterwerfen? Diefer Gedanke zerfrigt wie eine äzende Säure das Be- die Erstartung der Demokratie und namentlich der Der Anfang der Feindseligkeiten fiel auf den 17./30. Juni, wußtsein des gequälten und geplagten Bürgers und Bauers Sozialdemokratie, in Bulgarien und Serbien , die Nachricht davon wurde am nächsten Tage verbreitet, und und fordert gebieterisch Antwort. die allein die Richtung der ruhigen inneren und äußeren bereits an dem folgenden wurde offiziell bekannt gemacht, Es wäre falsch, wollte man all diese Resultate auf Entwickelung des Balkans anbahnen kann. Der Aufschwung daß die Regierung einen Befehl an die Armeekommandos eine einzige Ursache oder auf eine einzige Person zurück- in Serbien wie die Demütigung in Bulgarien werden in zur Einstellung der Kämpfe gerichtet hätte. Es war offenbar: führen. Wenn man auch darauf verzichtet, Handlungen beiden Ländern einen günstigen Boden schaffen, auf dem sich die Regierung wollte den Strieg nicht. der bulgarischen Regierung nach der Schlacht von eine starke Voltsbewegung für die innere

Und nun der letzte und größte Schlag der Krieg mit den Verbündeten.

Klaffenjuftiz.*)

Man atmete frei auf, doch nur für allzu kurze Zeit, denn üle Burgas , als der Großwefir Riamel Pascha um den Freiheit und Selbstbestimmung der hier woh­am nächsten Tage erfuhr man, daß zwei bulgarische Re- Frieden bat, zu kritisieren, so muß man doch hervorheben, nenden Völkerschaften entwickeln wird, die den nationalen gimenter von einer serbischen Division überrumpelt und zer- daß seit diesem Datum, 18./31. Oktober 1912, die bulgarische Gegensägen ein Gegengewicht bieten wird. Der zehnmonatige sprengt worden seien, und noch an demselben Abend ver- Regierung feine vernünftige Aktion unternommen hat, um verheerende Kriegszustand und die Rolle der Sozial­breitete man zum Ersatz" das Gerücht, eine serbische Division das eroberte Territorium dauernd zu behalten. Die wag- demokratie bei diesem Striege, die sich die Herzen aller Un­( die Timor- Division) sei von den bulgarischen Truppen teils halsige Forcierung der Tschataldschalinie, der Abbruch der interessierten erobert hat, sind eine reiche Saat, aus der die gefangen genommen, teils zersprengt worden. Alle Herzen Friedensverhandlungen, die Wiederaufnahme des Krieges, innere Freiheit der Nationen einst sprießen wird. waren beklemmt. Der Krieg, der gefürchtete, grausame Bruder- die Erstürmung von Adrianopel und endlich der Bruch mit trieg schien nicht mehr aufzuhalten. den Verbündeten- all das waren Fehler einer Politik, die Die Ereignisse in den darauffolgenden Tagen bestätigten nicht genau wußte, was sie unangefochten erreichen konnte. diese Befürchtungen. Der oberste Befehlshaber der bulgarischen Freilich haben die Serben und die Griechen die Gelegenheit Armee wurde abgefegt, eine neue Dislotation der Heeresteile benutt, während die bulgarische Armee bei Tichataldscha und Schlachtfelde zwischen den Vorkämpfern und den Feinden Die nächste große Schlacht, die auf dem politischen angeordnet und all die vielen Soldaten und Offiziere, die Galippoli beschäftigt war, um ihre territorialen Forderungen der Arbeiterklasse gekämpf wird, betrifft menschlicher Voraus­man in letter Zeit beurlaubt hatte, wurden wieder zurück zu vergrößern, aber dazu hat sie die bulgarische Politik der sicht nach die Strafrechtsreform. Hier dreht es sich berufen. Es war zweifellos, daß erst jetzt die endgültigen Maß- Ausdehnung nach dem Osten selbst getrieben. regeln für den schon begonnenen Strieg getroffen wurden. Diesem für uns in erster Linie nicht um juristische Quisquilien, son­dern um das, was wir als Klassenjustiz zu bezeichnen pflegen. Gedanken hat auch der bulgarische Ministerpräsident Ausdruck gegeben in seiner übrigens sonst sehr verlogenen Erklärung, Als eine treffliche Materialsammlung für jene bevorstehenden Wir haben ausgeführt, daß die bulgarische Regierung Kämpfe ist die Schrift des Genossen Kuttner zu begrüßen. in der er betonte, wenn die bulgarische Regierung den Krieg den Krieg mit den Berbündeten nicht gewollt und nicht vor Sie ist gleich wichtig als Belehrungsmittel für unsere Freunde gewollt hätte, so würde sie ihn diplomatisch und militärisch bereitet hatte. Die Regierung wußte genau, daß die Rumänen wie als Stampfmittel gegen unsere Gegner. Wohl kaum einer vorbereitet haben. nicht befriedigt waren, und die rumänische Regierung hatte der aus unseren Reihen ständig erhobenen Vorwürfe wird Und in der Tat, man sah mit Erstaunen, daß die bul ja auch offiziell bekannt gemacht, daß sie sich nicht neutral von den herrschenden Kreisen mit derartiger Entrüstung zu­garischen Truppen, die längs der serbischen Grenze um Sirot, verhalten werde. Die Türkei hatte ihre Armee nicht demobili- rückgewiesen, als der Vorwurf der Klassenjustiz. Und wenn Aleronaz und Saftschar einige 30 bis 40 Stilometer ein- fiert und eine neue Grenzregulierung verlangt. wir dann einzelne Entscheidungen anführen, aus denen sich gedrungen waren, zurückbefohlen wurden, um zum Teil nach Und dann die militärische Seite des Dramas. mit Sicherheit ergibt, daß die betreffenden Richter bei anderen Richtungen gesandt zu werden. Ein unbegreiflicher Die Heeresleitung und die Regierung waren sehr genau und Fällung ihres Urteils in Alaffenvorurteilen befangen waren, Unsinn wäre die ursprüngliche Disposition der Truppen ge- von kompetenter Seite informiert über den Geist der Truppen. also Klaffenjustiz geübt haben, dann schallt uns wohl die Ent wesen, wenn man annehmen sollte, daß der Krieg von der Es gab Putsche und Gewaltsamkeiten gegen schuldigung entgegen, daß es sich um vereinzelte Mißgriffe bulgarischen Regierung absichtlich angezettelt worden sei. die Obrigkeit noch während der Verhandlungen mit den Nicht minder erstaunlich wirkten die gleich darauf Türken. Die nahende Ernte machte die Bauern toll. Lassen handelt, um Ausnahmen, die man nicht verallgemeinern dürfe. folgenden Nachrichten, daß Rumänien mit dreimalhundert- Sie uns freiwillig nach Hause, sonst gehen wir ohne jemand des Genossen Kuttner präsentieren, in dem auf 138 Seiten Wenn wir aber in Zukunft unseren Gegnern den Band tausend Mann nach Bulgarien vom Nordosten her eingedrungen zu fragen" so lauteten die Erklärungen der Bauern. Wir viele Hunderte derartige Urteile in trautem Verein zu­sei und daß die Türkei nach Adrianopel mit bedeutenden haben es satt, hier in den nassen Schanzen zu schmachten, wir sammengestellt sind, dann dürfte so mancher, der sich jetzt bei Sträften vom Südosten marschiere. Wer von den Eingeweihten sehnen uns nach der lieben friedlichen Arbeit" das war die dem Vorwurf der Klassenjustiz empört aufbäumt, recht flein­fonnte annehmen, daß bei einer solchen diplomatischen Ston- Losung, die die Reihen der bewaffneten Bürger beseelte. Die laut werden, besonders da gegenüber dieser Schrift auch nicht stellation eine Regierung einen Krieg gewagt hätte? Nachrichten, die von der serbischen Grenze kamen, sagten das einmal die beliebte Entschuldigung gestammelt werden kann, Und doch wurde es bald dem Volke flar, daß es nicht selbe: Die Truppen wollen nicht kämpfen, sie drohen, die daß es in leger Zeit beffer geworden sei. Bringt doch die die serbische Militärliga war, die mit der Entscheidung der Offiziere zu entwaffnen. Man muß die friedliche Lösung Broschüre nur Urteile aus den letzten fünf Jahren! Stupichtina unzufrieden, den Krieg angezettelt hatte. 3war mit den Verbündeten beschleunigen, sonst ist nichts sicher. hatten die Griechen die bulgarische Garnison in Saloniki ge- Dieser Zustand der Truppen war der Regierung und der waltsam entwaffnet und gleich darauf alle Maßregeln zum Heeresleitung ebenso bekannt wie die verzweifelte diplo­Vorrücken ihrer Truppen getroffen, aber auch diese hatten matische Situation. Wie konnte also die Regierung es unter­die Bulgaren zuerst angegriffen. Alle verwundeten Soldaten, laffen, den Ausbruch der Feindseligkeiten zu verhindern? die in die Heimat zurückfehrten, bestätigten diese Vermutungen. In der Regierung Danew- Geschow lebten von vorn Was für einem Zwed konnte eine solche Provokation des herein zwei Seelen. Sie war auf das nationalistische Pro­Krieges dienen mit Gegnern, die seit Monaten hinter dem gramm verpflichtet und wollte den chauvinistischen Elementen Rüden von Bulgarien eine rumänische und eine türkische In den Wind aus den Segeln nehmen; zugleich sah sie aber die bafion vorbereitet hatten? Man zudte die Achseln und die tatsächlichen Verhältnisse, den Verlauf der militärischen und Schläge, die dann kamen, nahm man ohnmächtig fluchend und diplomatischen Ereignisse, der die Forderungen diefer Ele­zähnefnirschend hin. mente als unerfüllbar erscheinen lassen mußte. Man wußte, Und es ging immer schlimmer. Die Numänen waren bis daß Petersburg mehr die serbischen und die griechischen einige Stilometer weit von Sofia vorgedrungen. Der Weg der Prätensionen zu unterstüben geneigt war, als die bulgarischen. Berproviantierung der bulgarischen Armee war abgeschnitten. Man fürchtete aber die Agitation und die Rache der Natio­Die an der Westgrenze gegen die Serben tämpfenden nalisten und der Mazedonier, wenn man sich nachgiebig gegen wärts, Berlin 1918, 138 Seiten, 1 M.).

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Gebiet des Strafrechts. Mit Recht hebt er jedoch hervor, daß Genosse Kuttner beschränkt sich in seiner Arbeit auf das auch das Gebiet des Zivilrechts und des Verwaltungsrechts reiche Ausbeute gewähren würde.

Den ersten Teil seiner Arbeit widmet der Verfasser den Organen der Klassen justiz". Er zeigt an präg nanten Beispielen, wie windig es um die Unabhängigkeit un­serer Richter bestellt ist, geißelt das Wesen des Hilfsrichter­tums und den Mangel an Objektivität bei Staatsanwaltschaft und Polizei. Er berührt auch die unwürdige Stellung des den Machthabern oft unbequemen Anwaltsstandes gegenüber Richter und Staatsanwalt, die den Anwälten so oft die Be­rufsfreude verbittert.

*) Erich Kuttner : Alaisenjuftig!"( Verlag Vore