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Nr. 266. 30. Jahrgang.

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2471,88.

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Quittung.

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1. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt. Sonnabend, 11. Oktober 1913.

ein

Massen der Arbeiter hineingetragen werden.

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treten.

Deutsches Reich  .

Aber trotzdem muß es eine der ersten Forderungen jedes Achtung, Klavierarbeiter, Tischler, Polierer! Gewerkschaftlers sein, daß die Gesellschaft, deren planlose In der Pianofortefabrik von Krause u. Dreß, die in Berlin  Produktionsweise die Arbeiter in Massen auf die Straße wirft, die niedrigsten Affordlöhne zählt, befinden sich die Arbeiter wegen Jm Monat September gingen bei dem Unterzeichneten Vorsorge trifft, daß die Arbeitskraft der unfreiwillig Feiernden Lohndifferenzen im Ausstand. Nun werden in der Volks- Zeitung" folgende Parteibeiträge ein: durch Einführung der staatlichen resp. tommu von dem bekannten Streifbrecheragenten W. Scheu unorganisierte 1. Breslau   f. Binnenschiffer 19,-, Lübed I. Qu. 1163,20, nalen Arbeitslosenversicherung erhalten bleibt. Tischler und Poliere nach Kopenhagener Str. 65 verlangt. Dieſelben 21. jächi. Str. I. Qu. 523,92, Bez. Leipzig f. 4 Str. a tonto( Wurzen   In diesem Kampf um ein Grundrecht des Arbeiters steht die follen als Arbeitswillige bei der Firma Krause u. Dreß in Tätigkeit Dichazz 600,-, Leipzig  - Stadt 1000,-, Leipzig- Land 8009,- Borna   Arbeiterschaft fast allein da. Ist doch gestern erst von 200,-) Sa. 9800,-. 2. Meste, Schlachtenice 20,-. 4. 9. schlesw. der Berliner   Freisinnsmehrheit in Wir erfuchen alle anständigen Kollegen, den Zuzug zu dem be­der Deputation für streiften Betriebe fernznhalten. Die Branchenleitung. holst. Str. I. Qu. 102,38. 5. Köln   Reg. W. 20,-. 6. 20. fäch die Errichtung einer städtischen Arbeitslosenversicherung Rr. I. Qu. 351,70. 8. Bez. Görlig f. 6 Kr. I. Qu.( Grünberg­500 000 Mark Antrag unserer Genossen, sofort Freistadt   114,20, Sagan- Sprottau   158,38, Bunzlau  - Lüben 186,06, Löwenberg 33,-, Görlig 549,16, Rothenburg  - Hoyerswerda   254,36) zur Unterstützung der Arbeitslosen zur Ver­Zum Streik der Hafenarbeiter in Stettin  . Sa. 1295,16. 9. Faltenberg D.- Schl., A. L. 3.- Magdeburg   fügung zu stellen, abgelehnt worden mit der Bee In einem von der Organisation des Gemeindearbeiterverbandes f. Binnenschiffer 41,80, Bez. Mecklenburg f. 7 Str. I. Qu.( Hagenow gründung, daß der Armenetat jest schon um mehr als herausgegebenen Flugblatt an die Arbeitswilligen erklärt dieſe ſich 86,85, Schwerin  - Wismar   329,19, Parchim   88,14. Malchin   112,02, 650 000 m. überschritten sei. Als ob dem Arbeiter damit bereit, diejenigen Arbeitswilligen, die bereit seien, Stettin   zu ver­Rostock Doberan 544,77, Güstrow   Ribniz 176,67, Mecklen- gedient ist, daß er Almosen bekommt, wenn er von der lassen, auf Kosten des Verbandes in ihre Heimat burg Streliz 105,75) Sa. 1443,39, Bez. Pommern für fapitalistischen Gesellschaft sein Recht fordert. Der Ge- zu befördern. Viele waren bereit, von diesem Anerbieten Ge 14 Str. I. Qu.( Anflam- Demmin 21,48, Randow- Greifenhagen 575,28, Usedom  - Wollin 151,68, Stettin   470,03, Pyriz- Saagig 18,21, danke, daß es ein selbstverständliches Recht des Arbeiters ist, brauch zu machen, sie werden jedoch mit Gewalt auf dem Freibezirk Naugard- Regenwalde 19,92, Greifenberg  - Rammin 14,85, Stolp  - auch während seiner Arbeitslosigkeit in seiner Arbeitskraft zurückgehalten, keiner darf die Kette der Schußmannsposten passieren. Lauenburg   31,59, Bütow- Schlate 8,40, Stöslin- Kolberg 77,34, erhalten zu werden, muß mehr noch als bisher in die breiten Anscheinend von den Agenten des Herrn Hesberg wird das Gerüch weitergegeben, daß die Verbandsleitung garnicht gewillt sei, ihre Belgard  - Schivelbein   7,86, Neustettin 11,40, Rügen  - Stralsund   214,86, Versprechungen den Arbeitswilligen gegenüber zu halten; ferner, daß Greifswald  - Grimmen   94,08), Sa. 1716,98. 12. Bez. Oberrhein f. Diesen Ideen dienten zwei starkbesuchte Arbeitslosen- die Streitposten mit Waffen ausgerüstet seien und keinen Streifbrecher 15 Kr. I. Qu.( Köln   Stadt und Land 1886,39, Aachen  - Stadt 119,20 versammlungen, die am Mittwoch und Donnerstag in EI ber herausließen. Es erscheint kaum notwendig, derartige unsinnige Aachen  - Land 107,-, Rheinbach  - Bonn   97,68, Fürstentum Birkenfeld feld und Barmen stattfanden. Einberufen waren diese Verdächtigungen zurückzuweisen. Die Zentralleitung der Organisation 78, Koblenz- St.- Goar 40,52, Mayen  - Ahrweiler   33,60, Trier   28,57, Versammlungen von der Elberfeld  - Barmer Gewerkschafts  - hat ferner beschlossen, allen Streifenden, auch denen, die noch nicht Neuwied   25,26, Bergheim- Euskirchen   16,-, Siegburg  - Waldbroel  15,12, Düren   Jülich   19,-, Verein obere Rheinproving 5,54), Sa. fommission in Gemeinschaft mit dem Ortsverband der Hirsch voll unterstützungsberechtigt sind, die volle Unterstügung 13. Uebersch. einer Landpart. der Arb. d. Schuhfabr. Dunckerschen Gewerkvereine. Die Christlichen  , die an zu zahlen, d. h. jeder erhält mindestens 12 bis 15 M. pro Woche, Jakobius Söhne Nachf. 5,30, Berlin   v. 6. Mitgl. d. Verb. deutscher   Buch- fangs mit an den vorbereitenden Verhandlungen teilnahmen, wofür noch für jedes Kind ein Zuschlag von 1 M. pro Woche hinzukommt. drucker im Vorwärts" 50,- 15. Berlin   R. V. f. Aug., September 6,-, schlossen sich später aus, obwohl die Mitglieder der christlichen Daß Mißhandlungen durch sogenannte Aufsichtspersonen 19. Berlin  , Dr. L. A. 100,-. 20. Bez. Nordbayern f. 21 r. Gewerkschaften nicht minder unter den Folgen der Arbeits- gegen Arbeitswillige tatsächlich vorkommen, beweist die Tatsache, I. Qu.( Aschaffenburg   198,47, Würzburg   382,62, Ansbach  - Schwabach   losigkeit zu leiden haben. Ueber das Thema Die Arbeits- daß gegen einen Kontrolleur" Strafantrag gestellt worden ist. 322,62, Schweinfurt   255,76, Bayreuth   454,88, of 464,78, Eichstätt   losigkeit und ihre Folgen und welche Verpflichtungen haben Der Betrieb des Freihafens ruht fast vollständig. 31,26, Nürnberg   3920,84, Neunburg   2,16, Neumarkt   11,16, Stronach Reich, Staat und Gemeinde, die durch die Arbeitslosigkeit Schuppen und Speicher sind bis obenhin gefüllt. Die Arbeitswilligen 123,96, Stigingen 41,76, Neustadt a. S. 21,48, Amberg   47,38, Gr­Langen- Fürth 987,06, Dinkelsbühl   45,54, Lohr   17,88, Neustadt a. 23. n hervorgerufene Not zu lindern?" sprachen Arbeiterfekretär find tros Antreibens gar nicht in der Lage, die Arbeit zu leisten. Wenn früher zwei Mann in der Karre gingen, so verrichten diese 72,38, Rothenburg   32,44, Forchheim  - Kulmbach   147,10, Bamberg   Genosse Krüger- Barmen und der Sekretär der Hirsch- Arbeit jetzt sechs Mann. Mußten früher diese beiden 10-12 Zentner 156,82) Sa. 7743,35. Berlin   Prämie f. Umfaß 100,- 24. Glas- Dunderschen Gewerkvereine, Ingenhofen Düsseldorf  . fortschaffen, so haben sechs Arbeitswillige mit 6-8 Bentnern vollauf arbeiter, Toluca, Merito, 1. Halbj. 1913 114,10. 25. Gegen den Obwohl sämtliche Stadtverordnete zu diesen Versammlungen genug. Auch der Betrieb der Krane ist ein äußerst mangelhafter, Volksbetrug 10,- Bebel- Nachlaß 20 000,-. 26. Bez. Kassel f. 2 Kr. eingeladen worden waren, erschienen nur mehrere sozial- für ungeübte Leute übrigens nicht ungefährlich. Die Schönfärberei I. Qu.( Raffel- Melsungen 791,84, Eichwege- Schmalkalden 174,76) Sa. demokratische, während die bürgerlichen durch des Magistrats ist lediglich ein Aft der Verzweiflung. 966,60. Berlin  , 8pp. u. A. P., Hanfaviertel 5,-. 27. Berlin   Abwesenheit glänzten. Eine Resolution, die dic Machetes 10,-. Bern   P. 2. 50,-. 29. Berlin  , Fust" 5,--. Bleistea 1, Stommunen Elberfeld   und Barmen auffordert, eine Vorlage Zur Tarifbewegung der Münchener Speditionsarbeiter. 30. Bez. Chemnitz   f. 3 Sr. a fonto( 16. Str. 2000,-, 17. Str. zur Grundlage der Einführung der Arbeitslosenunterſtützung 500,-, 19. Str. 360,-) Sa. 2860 M. Berlin   Knabe 3,-. Mitgl. d. U. Dr. 1,80, Bez. Frankfurt a. M. f. 11 Str. I. Du.( Höchst   einzubringen und zu beschließen, wurde einstimmig an­Usingen 894,52, Wiesbaden   504,68, St. Goarshaufen 46,32, Diez   genommen. Limburg   33,22. Dillfreis 23,50, Frankfurt   a. M. 2261,-, Hanau  1737,29, Fulda   21,36, Weglar- Altenkirchen 80,30, Marburg  - Kirch­ hain   24,88, Siegen- Wittgenstein   31,52) Sa. 5661,59. Thüringen   für 5 Ar. I. Qu.( Meiningen   II 238,89, Reuß ä. 2. 267,57, Sondershausen   199,11, Altenburg   1303.03, Weimar I 348,98) Sa. 2357,58. Hennig, Argentinien   5,- Gr.- Berlin   a tonto f. 8 Str. 5000,-, darunter: Alexander F. 6,-, Die sozialdemokratische Rathausfraktion in München   hat im dagegen, daß nunt Vortrag des Gen. Dr. Moses 3,-, Gieffe 0,55, Ruzz d. Fuhs 10,-, B. durch Fuhs 10,-, Sechiertaffe der Maschinenießer Typographia Gemeindekollegium den Antrag eingebracht, den Magistrat zu er­A. B. Miſter 1,-, Höppner 2.-. Uebersch. v. Märztranz der suchen, baldigst einen Gesezentwurf für eine gemeindliche A. G.-G. Apparatefabr. 491, Maschinenfabr. 677,05, St.. D. Arbeitslosenversicherung in Vorlage zu bringen und zu 538,20, Hennigsdorf   93,75. Gutenberg 25,10. Berlin  , H. H.   50,- diesem Zwecke den Betrag von 150 000 M. bereit zu stellen. Zu der Quittung für August ist nachzutragen unterm 27. Berlin  zurückgezahlte Diäten" 59,50. Außerordentlicher Verbandstag des Bauarbeiter­

5,-

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Berlin  , den 6. Oftober 1913.

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Die sozialdemokratische Stadtverordnetenfraktion auf dem Elber­Bezirk felder Rathaus hat für die nächste Sigung folgenden Antrag ein­gebracht: Einführung der städtischen Arbeitslosenversicherung und Bereitstellung von 20 000 M. Hierfür".

Für den Parteivorstand: Otto Braun  , Lindenstr. 3. Bostichedkonto Nr. 7918, A. Gerisch, F. Ebert  , D. Braun, Berlin, Lindenstr. 3 beim Postscheckamt Berlin.

Gewerkschaftliches.

Die Arbeitslofigkeit. Jmmer drohender erhebt das Gespenst der Massenarbeits­losigkeit sein Haupt. In engster Verbindung damit greift in den von der Arbeitslosigkeit betroffenen Familien Not und Elend um sich. Zwar hat die Mehrzahl der deutschen   Gewerk schaften durch den Ausbau der Unterstütungseinrichtungen dafür gesorgt, daß das größte Elend in etwas gelindert wird.

Kleines feuilleton

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Nach langwierigen Unterhandlungen haben die Münchener Speditionsarbeiter ihre diesmalige Tarifbewegung trotz der von den Unternehmern getroffenen Vorbereitungen glücklich zum Abschluß ge­bracht. Eine Ueberraschung gab es jedoch am Donnerstag, als der Als der Vertrag Vertrag von den Parteien unterzeichnet wurde. war, präsentierte der Gewerbegerichtsvorsitzende unterschrieben christliche Organisation den Antrag Dr. Brenner ein Schriftstüd, un festzustellen, daß auch die gestellt habe, mit der Ladeinnung den gleichen Vertrag abzuschließen. Der Gauleiter des Transportarbeiter Verbandes protestierte auf einmal, nachdem der ganze Tarif durchberaten, durchgefochten und unterschrieben wurde, auch die Christlichen  " auftauchen, obwohl sie von ca. 360 Spedi­Antrag der Christlichen   stattgegeben werde, würde er feine Unter­tionsarbeitern ganze zwei Mitglieder haben. Wenn dem schrift zurückziehen. Sowohl der Vorsitzende, als auch die Arbeit­geber pochten aber darauf, daß der Vertrag zurecht bestehe und daß Niemand die Ladeinnung rechtlich hindern könne, den gleichen Ver­trag auch mit den Christlichen  " abzuschließen. Die Ladeinnung Um über die Einführung der Arbeitslosenunter hat dann den gleichen Tarifvertrag mit der zwei männigen stützung im Baugewerbe zu beschließen, beruft der christlichen Kampforganisation" auch abgeschlossen. Merkwürdig war Zentralvorstand des genannten Verbandes zum 1. und 2. De- der Eifer, mit dem sich der Arbeitgeber Verband für diesen Tarif­zember einen außerordentlichen Verbandstag nach Ham- abschluß ins Zeug legte. Es war jedenfalls der Dank dafür, daß die Christlichen  " der Ladeinnung schon während der Bewegung burg   ein. 14 christliche Aushilfsarbeiter vermittelte.

verbandes.

Berlin   und Umgegend.

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Achtung, Glasarbeiter! Der Streit der Glasschleifer, Polierer Erfolge der sächsisch- thüringischen Textilarbeiter. und Beleger ist nur scheinbar beendet worden, denn eine ganze Mit dem 1. Oktober traten in dem großen sächsisch- thüringischen Anzahl Firmen hat ihre Arbeiter nicht wieder eingestellt und arbeitet Industriegebiet für die Färbereiarbeiter erhöhte Lohnfäße in Kraft. mit Arbeitswilligen. Das trifft auf die Firmen Röder u. Meyer, Es erhalten dadurch Arbeiter, die über 18 Jahre alt und ununter­Holten- Schönhausen, J. Salomonis, Glügge u. Fertig zu. In brochen sechs Monate in der Branche beschäftigt sind, einen Mindest­anderen Betrieben sind die Arbeiter nur teilweise eingestellt lohn von 31½ Pf. pro Stunde, Arbeiter von 16-17 Jahren er­worden. Die Betriebe gelten als gesperrt und wird der Kampf halten 25 Pf. und Arbeiter von 17-18 Jahren 28 Pf. pro Stunde. weiter geführt. Alle Kollegen haben diese Betriebe zu meiden und Arbeiter, die noch nicht sechs Monate in der Branche beschäftigt sind, Arbeitsangebote bei den Firmen abzulehnen. [ bekommen 2 und 3 Pf. weniger. Die Mindest Stundenlöhne für

spreizter Vokabeln das Leben in Formeln fangen möchten. Die Kunst| Zweifellos habe die hier in Frage stehende Gegend hohe land­spottet der Aestheten; sie lebt und bleibt, während die Theorien schaftliche Schönheiten, die durch die Reklametafeln beeinträchtigt welkend sich wandeln. Ein Gang über die Felder, ein Anschauen werden. Darunter fallen auch die an einer Scheune von Bensheim   an­Auge in Auge von mir zu Rembrandt  , zu Liebermann oder zu Hodler, ein einziges Erleben ist mehr als eine Bibliothek von Kunst­

rbr

Profefforen- Aesthetit. Drei Tage lang haben die Gelehrten auf dem Kongreß für Aesthetik gestritten: was die Kunst sei und wie fie angeschaut werden müsse, wie sie wirke und woher sie komme. Es theorien. ist nicht anzunehmen, daß durch solche Disputation irgendein bisher Ein Junkerkonterfei. Blinder oder Tauber zum Leben der Sinne erwachte. Herrn Alt Superintendent Antonius Corvinus   au Wizenhausen, der im Eine mannhafte Sprache führte der zum Beispiel, dem Helden von Mannheim  , der gegen alle moderne 16. Jahrhundert lebte. Er sagt in seinem Buche Bericht, wie sich Kunst den Scheiterhaufen schürt, ist gewiß kein Licht aufgegangen. der Adel verhalten solle": Und der gute Lasson, dieser achtzigjährige Jüngling, wird auch tünftighin von dem Weltgeist donnern, der als absolutes Maß, als höchste Persönlichkeit die Kunst bestimme, daß nichts Willkürliches im Laufe der Zeiten übrig bleibe, sondern allein die Spiegelung des Ewigschönen.

bekümmern werdet.

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gebrachten Bilder, denn diese Scheune gehöre in das hier romantisch schöne Landschaftsbild hinein, wenn fie an sich auch häßlich ist. Da die Reklametafeln des einen Angeklagten sich in keiner Weise dem Land­unterbrochen. Die Tafeln des andern Angeklagten feien im Entwurf schaftsbild einpassen, wird durch sie der Blick in häßlicher Wirkung die Landschaft angestrebt worden. Vom Standpunkt der durchschnitt­gefälliger, und in der Farbenzusammenstellung ist ein Einpassen in lich Gebildeten betrachtet, nicht des Durchschnittsreisenden, stören strafen von 50 bezw. 30 Mart. auch diese Reklame das Landschaftsbild. Die Straftammer Darmstadt   kam zur Verurteilung zu Geld­

"

Mufil.

Deutiches Opernhaus Charlottenburg. Daß zu

" Ich weiß zwar, daß ihr Edelleute euch wenig um mein Buch besser als Narren, und euer wahrer Adel besteht in Ackerland, Denn gelehrte Leute scheinen euch nicht viel Pferden, Schlemmen, Praffen, Spielen, Huren und Fluchen. Kommt dann das letzte Stündlein nahe, so wird ein fauler Mönch herbei­Die Erkenntnis fließt. Heute meint man, daß alles ästhetische Empfinden subjektiv sei. Man schaut einen Baum an, und freut gerufen, der mit Plärren, Vigilien und Seelenmessen alles wieder tilgen sich an ihm: Ich freue mich, ich grüne und blühe und breite die foll, euch aber dabei einen Zehnten oder ein halbes Dorf aus dem Guiseppe Verdis hundertster Geburtstagsfeier gerade der Rachen reißt. Ach, wäre nur nicht zu befürchten, daß Zweige. Ich fühle mich ein, in die Welt und in die Seele des am Ende der Teufel die Mönche samt den Junkern hole. Hier habt roubadour" erwählt wurde, rechtfertigt sich nur, wenn durch Kunstwerkes. Das Kunstwert erleichtert mir solch Einfühlen, dirigiert ihr aus meiner Hand wenigstens eine Belehrung über eure Pflichten, bewiesen werden sollte, daß dies Wert seinen üblen Ruf zu unrecht eine die ursprüngliche Fassung berücksichtigende sorgfame Aufführung es, fonzentriert es. Das Kunstwerk, das Stück Leinwand, ist wert nicht nur gegen Gott, eure Geschwister und Gesinde, sondern auch verdiene. In der Tat ist am Troubadour" viel gesündigt worden: los, wenn nicht das Künstlerische, die seltsame Eigenschaft, die das Bild über die Natur hebt, dem Werk entquillt. Kunstgeschichte baß geschrieben stehet: Die Gewaltigen sollen gewaltiglich gestraft brett, um ihren Ehrgeiz zu betätigen. Dabei friegte man dann ein gegen eure Unterfassen. Das tommt euch seltsam vor. Bedenkt, er bedeutet für alle Sehlkopfequilibristen vom hohen C das Sprung­bekommt ihren Sinn erst durch solch Erfassen und Erleben des werden. Wie aber habt ihr bisher euer Gewissen verwaltet? Den lebermaß jenes verlogenen Italienertums zu kosten, das ganz danach Künstlerischen. Die Straft ist alles; die Gesetze sind nichts. Es gibt feine dem muß das Recht gestärkt sein. Reichen wird alles übersehen. Sündiget aber ein Armer, mit angetan war, feinen Ohren das Werk zu verekeln. Nun, man kann objektive Schönheit und feinen Maßstab, nach dem der Künstler feine Kindtaufe wird gehalten, ohne die armen Leute mit Abgaben Melodit, seiner gesunden Harmonit und seiner schönen Instrumen­Kein Hof, teine Hochzeit, sich noch immer seiner volltönenden Gedanken, seiner üppigen Schneiderei zu betreiben hätte. Die sogenannte normative Aesthetik, eine Kunstlehre, die vorschreibt, was und wie der Künstler zu arbeiten zu beschatzen." tierung erfreuen, ohne deswegen blind und taub für mancherlei habe, ist ein für allemal tot. Das ist das eine und wohl Man sieht, es hat sich seitdem wenig geändert. Schwächen zu sein. All diese noch so leidenschaftliche Musik ergibt Besonders der Pariser fein das wichtigste Ergebnis des Kongresses. Die Verschandelung des Landschaftsbildes vor dem Strafrichter. im Grunde nur eine Folge von dramatischen Situationen Profeffor Basch wußte solche Erkenntnis zu verkündigen; er hatte er hätte nicht schon auf Wanderungen und bei Eisenbahnfahrten stileinheitliches Musikdrama, woran wohl das Libretto mit seiner unflaren Und noch ein anderes durch landschaftlich schöne Gegenden sich über die aufdringlichen und ziemlich und fie eriebt, er erlebte sie, während er sprach. überschüssigen Theaterromantik hatte er zu sagen: Die Kunst gehört allen, sie ist nicht ein tom geschmacklosen Reklametafeln empört, die findige Reklameleute der Anno Tobat die meiste Schuld trägt. Es ist uns Menschen plizierter Prozeß, nur denen vorbehalten, die hochgelahrt und tief- Zigaretten- und Schokoladefabriken wie Pilze aus der Erde schießen von heute nicht mehr gegeben, durch ewiges Singen auf der gebildet find. Die Kunst gehört dem Volt und kann von allen, die lassen. In eisen, für das hier in erster Linie die schöne, viel Bühne den logischen Fortgang der Handlung verzögert zu sehen. sich ihr hingeben, gewonnen werden. Basch berichtete über Volts- besuchte Bergstraße   in Frage fommt, hat man sich durch das Immerhin machte diese Aufführung manche Berfündigung an dem tunstabende, wie er sie in Paris   veranstaltet; er bestätigte, was Denkmalschutzgesetz, das auch Naturdenkmäler in den Bereich seines Werke gut. Einige, wenn auch nicht alle Striche, sind beseitigt. Ent­auch wir erfuhren. Die Kunst ist eine Offenbarung aus der Schußes zieht, ein wirksames Mittel geschaffen, die Verschandelung schieden neu wirken die Zigeunertänze im Heerlager zu Beginn des Stimme des Blutes. Peter Behrens  , der darüber sprach, daß der Landschaft einzuschränken. Auf Grund des Artikels 33,3 dieses zweiten Aftes. Wundervoll echt und turbulent, wie sie hier, dank Technik nicht das Enischeidende, sondern nur eine zu überwindende Geseyes hat der Kreisrat von Bensheim   eine Verordnung tüchtiger Einstudierung und vorzüglicher solotänzerischer Leistungen Hemmung fei, pries die Kunst als Intuition starker erlassen, die das Aufstellen von Stellametafeln innerhalb dreihundert zur Erscheinung famen, verleihen sie dem ganzen Werke eine will­Berjönlichkeit, als freie, durch materielle Bedingungen un- Meter Entfernung links und rechts der Bahnlinie verbietet. Zwei lommene dramatische Belebung und Abwechselung. Hier hatte auch behinderte Erfüllung seelischen Dranges. Auch für den Genießenden Kaufleute aus Frankfurt   a. M. und Borhagen- Rummelsburg weigerten das Tempo einige Fühlung mit der leidenschaftlichen Dittion der ist die Kunst solch ein Entzücken, das aus dem Innern hervorbricht, sich, ihre Reklametafeln zu entfernen; sie kamen daher vor den Verdischen Musit. Je stürmischer jenes fünftig gehalten wird, desto um durch Zusammenraffen eines Stückes Welt, durch Auslese, durch Strafrichter und zwar in mehreren Instanzen, die verschieden flüssiger und lebensvoller wird sich alles andere gestalten. Die Be­Wandlung, dem Innern des empfindenden Menschen neuen Reichtum urteilten. Interessant war, was der Proffessor der Technischen Hoch- fegung der Rollen ist im Rahmen der vorhandenen Kräfte des zuzuführen. schule, Geheimrat Widop als Sachverständiger bekundete; persönlich Opernhauses so günstig als möglich. Daß Alexander Kirchner als

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bon

Vor der Größe folcher Auffassung zersplittern die sogenannten| steht er auf dem Standpunkt, daß die Beseitigung der Außenreklame,| Maurio in seiner Stretta auf das dreigestrichene C zugunsten des Aestheten, die mit violetten Strümpfen und schrecklichen Bündeln ge- die das Landschaftsbild verunziert, dringend zu wünschen sei. um eine Ottave tiefer perfekten verzichtete, war verständig;