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Ein Ausweg.

Was alle bürgerlichen Sozialreformer bisher vergeblich er­strebten: innerhalb der kapitalistischen   Gesellschaft einen Ausgleich der Klaffengegensätze und damit einen Ausweg aus dem Klassen­kampf zu finden, ist jetzt zur Tat geworden. Unter dem Titel Ein Ausweg" gibt die Zentralstelle einer neugegründeten Neutral- Partei" eine offizielle Programmschrift heraus, die spielend beweist, wie leicht es ist, einen Ausweg zu finden. Jeder einzelne braucht nur den Teil feines eventuellen Vermögens, den er im Augenblick nicht anzugreifen braucht, den anderen, die derartige Reserven nicht haben, zur Verfügung stellen, und die Frage ist gelöst. Das ist in kurzen Worten das mit philosophischer Klarheit abgefaßte Programm der neugegründeten Neutral­Partei". Der Begründer der Neutral- Partei, ein Philosoph Theo­dor Rudert, geht seinen zukünftigen Mitgliedern mit gutem Bei­spiel voran. Gelb hat er zwar nicht, dafür aber wird er seinen unschätzbaren Verlag für aktuelle Pilosophie" in die Masse einbringen. Jedes Mitglied der Neutral- Partei braucht vor= läufig nur 15 Mark an die Zentralstelle zu zahlen, um dann erfolgreich für die Verbreitung der neuen Organisation wirken zu fönnen.

Der Gründer der Partei scheint wirklich ein altueller Philo­soph" zu sein. Er hält es nämlich für wünschenswert, daß durch­schnittlich nicht nur der Mindestbeitrag von 15 M., sondern gerade­zu schlechthin alles Verfügbare, ohne Anspruch auf Rückgewährung, dem Werbezwed gestiftet werde". Als richtiger Philosoph sagt er in der Legründung, daß es nur zwei Möglichkeiten gebe. Ent­weder geht das Geld drauf, oder es wird nicht gebraucht und dann bleibt es der Bewegung erhalten. Das Risiko ist also nicht so groß und verringert sich noch dadurch, daß eine Anzahl der im Verlage erschienenen Schriften jedem Mitgliede, der wenigstens 15 M. ein­bringt, gratis geliefert werden. Da der philosophische Begründer und Zentralstellenleiter der Neutral- Partei ganz überflüssiger­weise noch versichert, daß die von ihm verfaßten Parteischriften bald in Millionenauflage begehrt werden würden, ist für die zu­fünftigen Mitglieder der neuen Partei auf ein glänzendes Ge­schäft zu rechnen. Es ist daher ohne weiteres anzunehmen, daß alle bestehenden Parteien in der nächsten Zukunft ihrer Liquidation entgegensehen. Die Neutral- Partei, die sich dann um ihren Be­gründer und vorläufig wohl einzigem Mitgliede schart, ist das Mitgliede icha Panier der Zukunft.

Der Streikbrecher.*)

Bedecke dich, mein Augenstern, Juftitia,

Und übe, dem Knaben gleich,

Der Disteln föpft,

An streifenden Arbeitern dich!

Mußt ja meine Taten

Doch lassen geschehn.

Denn du siehst ja, wie ich gebaut bin, Und meine Handschuhnummer,

Um deren Wucht

Du mich beneidest.

Ich kenne nichts Aermeres

Unter der Sonn, als euch Richter!

Ihr nähret fümmerlich

( Die folgenden Verse sind von uns selbst schon konfisziert.)

Da ich noch frei war,

Nicht wußte, was mein und dein, Kehrt' ich mein vertiertes Auge Zur Sonne, als wenn drüben wär' Ein Dhr, zu hören meine Flüche, Ein Herz, wie mein's,

Sich des Betränkten zu erbarmen.

*) Der Stettiner Arbeitswillige Hermann Brandenburg, der am Mittwoch wegen Totichlages an einem Streifenden freigesprochen wurde, befam in der Untersuchungshaft Goethes Gedichte als Lektire. Er dichtete den Prometheus   in der oben wiedergegebenen Weise um.

Arbeit nicht verachtet. Bis in sein breißigstes Lebensjahr hat er gearbeitet und dann erst begann er zu lehren. Ihr aber wollt lehren und kennt nicht das Leben, weil Ihr die Arbeit nicht kennt. Geht in die Fabriken und in die Hütten, lebt mit den Arbeitern, teilet ihre Not und ihre Armut, horchet bei ihnen auf den Buls. schlag eines neuen Lebens und einer neuen Zeit- dann gehet hin­aus und seid Apostel. Und Ihr werdet Apostel   der Arbeit werden und des Lebens! O, ein großes Licht leuchtet in die Finsternis, deren Diener Jhr seid. Ich sehe-

Wer half mir

Wider der Streifenden Uebermut? Wer rettete von Faulheit mich

Mit Streifarbeit?

Hast du nicht alles selbst vollendet, Heiliges Glühweinherz? Und glühtest jung und dhun, Branntweinboll, Rettungsdant Dem Unternehmer droben?

Jch dich ehren, Justiz?

Mußt du denn nicht verknaden

Immer die Streifenden?

Mußt du nicht frei uns sprechen,"

Die Arbeitswilligen?

Hat nicht Dich zum Popanz geschmiedet Das Großkapital

Und der mächtige Junker, Keine Herrn und deine?

Wähntest du etwa,

Ich sollte den Totschlag haffen, Den Streifbruch fliehen, Weil nicht alle Streifbruchträume reifen?

Hier siz' ich, aber Hinge Formt Menschen

Nach meinem Bilde,

Ein Geschlecht, das mir gleich sei, Streit zu brechen, Streifende zu erstechen Und zu erschießen Und zu betrinken sich Und dein nicht zu achten, Wie ich!

Eine fürchterliche Gefabr.

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tve­

In sozialdemokratischen Kreisen wird seit einiger Zeit der Gebärstreik oder die Geburteneinschränkung diskutiert. Diese Frage dürfen wir nun wohl auf sich beruhen lassen. Unsere Gegner find uns nämlich zuvorgekommen und arbeiten bereits im geheimen an dem Untergang der Menschheit nigstens der besseren". Während nämlich die Masse des Volkes sich zunächst noch ausreichend vermehrt, ist der Gebärstreit und die Geburteneinschränkung bei den Führenden der Nation", in den Kreisen von Bildung und Befit eine von niemand bezweifelte Tatsache. Allerdings hat man hier andere Gründe. Die Prole­tarierin bangt um Nahrung und Wohlergehen ihrer Kinder; die wohlhabende Frau fürchtet für Taille und Figur. Dieser Gebär streit der Besitzenden hat die Sozialdemokratie bisher kalt gelassen. Mit Unrecht! In ihrer Kurzsichtigkeit hat fie nämlich die fürchter­liche Gefahr übersehen, die aus jener Tatsache entspringt!

Glücklicherweise wird uns noch eben zu rechter Zeit der Star gestochen. Und zwar besorgte dies gründlich und mit Eleganz der Obermedizinalrat Profeffor Dr. Gruber aus München  . Auf dem verfloffenen Kongreß des Deutschen Vereins für öffentliche Ge­sundheitspflege in Aachen   hat er seine warnende Stimme erhoben und folgenden Kassandraruf von sich gegeben:

" Die außerordentlich geringe Fruchtbarkeit in den Klassen der Besitzenden und Höhergebildeten erwedt die Sorge eines noch rascheren Versiegens des Nachwuchses an hoch begabten, zur Führung im Staats- und Gesell­schaftsleben befähigten und für das Wohl ber Masse unentbehrlichen Personen."

Hand aufs Herz: Haben wir diese drohende Kalamität bisher auch nur im geringsten beachtet? Nein, nur um unsere eigene Brut kreiste unsere Sorge! Nun aber öffnet sich uns der Ab­

grund, in dem alle Kultur, Weisheit, alles Gedeihen der Zukunft rettungslos versinken muß!

Denn wenn Oberlehrer Meier keine Söhne hinterläßt, wer soll fünftighin die Kultur auf seine Achseln nehmen?

Wenn unsere dice, zehnfache Hausbesitzerin, Frau Jda Lebe­fett, den Gebärstreit proklamiert wer wird unseren Kindern Wohnungen vermieten und steigern?

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Da ist Oberleutnant a. D. von Habenichts, Weinreisender und Versicherungsagent. Der Mann weigert sich hartnäckig, Kinder in die Welt zu sehen. Was wird aus unserer militärischen Stra­tegie, was aus der Vaterlandsverteidigung?

Professor Sperrtsieein liest über römisches Recht. Hat ei Nachkommen? Keine Spur! Wer wird unsern Nachkommen Ge­rechtigkeit beibringen? Die Justiz muß versumpfen.

Auf welche Weise sollen die internationalen Beziehungen Deutschlands   vermurfst werden, wenn auch die Diplomatengattinnen sich dem Gebärstreik anschließen?

Und nun gar die erste Wählerklasse in Altona  ! Was wird aus ihr, wenn die Bordellwirte ihre bedeutende Mitarbeit an der kulturellen Höherführung der preußischen Nation verweigern?!

Auch der Fabrikant und achtfache Millionär Ignaz Drüdden­lohn hinterläßt niederträchtigerweise Betrieb und Millionen Herren­los. Die Millionen nimmt ja schließlich der Staat, aber was wird aus der Fabrik? Wenn es nun alle Fabrikanten, alle Aktio­näre und Dividendenschlucker so machen was finge die Arbeiter­schaft ohne diese Herren an? Da doch bekanntlich alle Produktion auf den Schultern jener Führenden ruht und wir ohne sie gänz­lich hilflos würden.

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Der Handel geht natürlich auch flöten. Kaufmann Bier­wurms Konserven müssen elendiglich verderben, und seinen Käse fressen die Maden. Der Großkonfektionär Schwißleben verweigert jede Heimarbeit und erzeugt weder Kinder noch Buckskinhojen. Sein Schwager, der Bankier Veilchenfeld, läßt sich mit sämtlichen echten und falschen Wechseln verbrennen, nachdem er die Depo­siten durchgebracht hat. Was bleibt? Gin Häuflein Asche, aber feine Kinder. Die Börse stirbt auf diese Weise überhaupt aus, und die letzte Ultimoregulierung bleibt in der Luft hängen, Ja, wir gehen fürchterlichen Zeiten entgegen! Denn ich bitte Euch: Was soll geschehen, wenn alle die glän­zenden Köpfe, die heute die Ministerien und uns regieren, ohne Nachfolge bleiben?

habe, find alle sehr glücklich und zufrieden. Fragen Sie meine]. Stunden, alle werden Ihnen versichern: Frau Liebethal hat unser Glüd begründet. Eigner Herd ist Goldes wert! Also, womit könnte ich Ihnen dienen? Es möchte doch etwas Apartes sein! Irma( 28 Jahre, mittelmäß pes Aeußere, steif vom Sessel aufgerichtet): Ich dachte vielleicht ein mittlerer Staatsbeamter mit Pensions

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Frau LiebethaI( die momentan keinen Beamten auf Lager hat): Aber ich bitte Sie, Fräulein, ein Beamter.. Er sprang auf und stand in wahrhaft prophetischer Stellung Das ist ja gar nicht mehr modern. Der kann ja bei dem bißchen da. Auch der ältere der drei Geistlichen war aufgesprungen. Nicht Gehalt nichts hinter sich bringen! Und die lumpige Pension heut rauh, aber mit starker Faust drückte er den Alten auf die Bank zutage. Du lieber Gott  ! Wie wärs denn mit einem soliden nieder. Er sagte dabei vor sich hin. vielleicht sollte es eine Ent- Handwerksmeister? Handwerk hat goldenen Boden... schuldigung oder Erklärung mir gegenüber sein: Irma: Nein, ich dachte, ich hätte gern.. Frau Liebethal: Einen besseren Kaufmann meinen Sie wohl! Etwas sehr Apartes, jawohl. Wird von den Damen sehr gern genommen. Und kommt nie aus der Mode!

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D, dieser schreckliche Streik! Er war bisher so still in seinem Wahn. Aber dieser Streit wir müssen ihn in eine Anstalt bringen."

Der Zug fuhr in die schwarze Halle des Bahnhofes von Charleroi   ein und stand still. Die Geistlichen hatten sich erhoben, nahmen den alten Mann in die Mitte und stiegen aus, nachdem fie mir stumm zugenickt hatten. Ich folgte ihnen. Als wir aus dem Bahnhofsgebäude auf den Vorplab traten, tamen in gewaltigem Buge die feiernden Arbeiter von Charleroi   daher. Hell flang das Lied:" Das ist der Arbeit heil'ger Krieg!"

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Was fangen wir an ohne Dallvike, Schorlemers e tutti o Gott ohne Bethmann Holl quanti, was vor allem ohne vege?! Noch höher hinauf? Nein, da hat's feine Not. Da ist vor­gesorgt. Auf Generationen hinaus. Daß auch die Throne ver­waisen der Schmerz bleibt uns erspart.

Aber die anderen hochbegabten, zur Führung im Staats­und Gesellschaftsleben Befähigten"!

Die Geheimen und Wirklichen Geheimen Räte, die Regie­rungspräsidenten und preußischen Landräte! Ja, wenn die Land­räte aussterben- armes Preußen! beispielsweise Herr von Heydebrand, Herr Dr. Dertel, Herr Diederich Hahn  , Herr Fuhrmann und Erzberger  ! Wer könnte einen Erzberger ersehen?

Und

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Nein, dieser Geschlechter- Massenselbstmord ist in seinen Folgen gar nicht auszudenken!

Und wir fragen uns schaudernd: Was bezwedt man bamit? Jit's eine Intrige gegen die Sozialdemokratie?

Will man aussterben, um uns meuchlings und hinterrücks allein au laffen? So, nun seht, wie Ihr ohne uns fertig werdet!?" O, laffet uns versuchen, fie umzustimmen! Alle müssen uns erhalten bleiben, alle!

Es geht ja nicht ohne sie, fann nicht ohne sie gehen. Ohne die für das Wohl der Masse unentbehrlichen Personen"!

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Professor Gruber hat recht.

Denn zum Wohl der Masse gehört der Humor. Und sie geben uns soviel Anlaß zu herzlichem Vergnügen! Wie Figura zeigt. Pan.

II.

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( Drei Tage später. Heiratsvermittelungsbureau Marie Liebe­thal. Die Verhandlung ist im Gange.)

die Dame ist als wäre sie bom lieben Gott für Sie geschaffen! Frau Liebethal:... Verlassen Sie sich drauf, Herr, Irma heißt sie, Irma- ein himmlischer Name.

Etwas zu schlank. Alfons( betrachtet Irmas Photographie im Damenalbum):

apart. Die große Mode. Wird von den Herren jezt sehr gern Frau Liebethal: Aber das ist doch sehr modern, sehr genommen. Die Molligkeit fommt mit den Jahren. Die Damen, die ich bedient habe, find alle molliger geworden.

Mit

Alfons( hat die Augen immer noch auf dem Bilde). Frau Liebeth a'l: Und aus sehr guter Familie. sich kaum etwas Aparteres bieten! Mit tadelloser Vergangenheit, tadelloser Vergangenheit.. Ihnen als Witwer mit Kind wird ohne Anhang!

Alfons: 15 000 Mart, sagten Sie?

Irma( nestelt unschlüssig an den Handschuhen). Frau Liebethal( schlägt ein auf dem Tische liegendes Album auf): Da hätt' ich etwas sehr Vorteilhaftes am Plaze! der Onkel stirbt. Er ist immer sehr frant. Sie werden ein glüd­Frau Liebethal: 15 000! Und noch einmal sobiel, wenn Würde eine sehr glückliche Ehe geben!( Beigt auf eine Photo- liches Paar werden, verlassen Sie sich ganz auf mich.. graphie.) Ich Irma( betrachtet das Bild eines Mannes in mittleren Ich bin das reellite Geschäft am Blake. Die Herrschaften, die erledige Ihnen alles für 3 Prozent vom Vermögen. Nur 3 Prozent. Jahren, mit aufgezwirbeltem Schnurrbart, glattem Scheitel, for- ich bedient habe, sind alle sehr glücklich und zufrieden... rettem, nichtssagendem Gesicht): Und das Einkommen?

Frau Liebethal: Etwas sehr Vorteilhaftes! Schönes Einkommen! 7000 Mart! Kaufmännischer Reiter einer Fabrik.

III.

Salon. Die Verhandlung ist im Gange.)

Der Alte im Priesterrock und grauem Bart hob die Hände und wollte dem Zug der Arbeiter entgegen eilen. Aber rasch hatten ihn die Geistlichen umringt. Sie drängten ihn gegen einen fahren den Wagen und schoben ihn hinein. Rasch fuhr der Wagen davon. Sie würden ein Dienstmädchen haben. Sehr nett, wirklich.( Alfons und Irma sind zwei Jahre berheiratet. Irmas Ich aber stand und sah diese ernsten Männer mit den schwie- Allerdings, der Herr ist Witwer mit Kind,( eifrig) was aber doch ligen Fäusten, in den Augen den hohen Blick in gewaltigem Zug von den Damen jetzt sehr gern genommen wird, weil Gottes Segen an mir vorüberwallen. Mein Herz schlug hoch. Dann wanderte in so einer Ehe doch schon drin ist. Ein Witwer mit Kind ist ich durch die Straßen von Charleroi  . Und überall, da sah ich es bei mir immer gleich vergriffen! und hörte ich es von vielen Zungen, nicht in denselben Worten, Irma( will in dem Album weiter blättern). doch im selben Sinne, was der alte Geistliche auf der Fahrt zu mir gesprochen hatte:

Die Arbeit ist der Herzschlag des Landes!"

frau Liebetbal, Alfons und Irma.

Liebe, Ehe und Alimente in drei Zwischenspielen.

I

( Heiratsvermittelungsbureau Marie Piebethal: familientrautes Zimmer mit Amorbildern, Engeln und Familienphotographien. Die Verhandlung ist im Gange.)

Frau Liebethal: Ja, verehrtes Fräulein, da kommen Sie allerdings in eine andere Abteilung. Nur für Vermögen

bon 25 000 Mark an!

Irma( zögernd): Wenn mein Onkel stirbt.** Er ist

immer frank.

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Frau Liebenthal: Ja, aber solange ein Onkel eben doch noch lebt...! Die Herren in dieser Abteilung haben nur fefte Preise.  ( Mit Ehrfurcht:) Offiziere, Adel und so Ränge.. Ich glaube bestimmt das große Glück für Sie wäre der Witwer mit Kind... Alfons ist sein Vorname. Alfons ein herrlicher Rame. Und er hat ein so trauliches Heim Ist solid, in verünftigem Alter, hat sich die Hörner abgelaufen.. Irma( mustert das Mannsbild mit dem gezwirbelten Schnurr­bart): 7000 Mart Einkommen...?

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Irma:... Ich habe Ihren Zustand eigentlich schon längst bemerkt, Anna, aber ich hielt so etwas von Unfittlichkeit bei meinem Dienstboten nicht für möglich!

Anna( hat den blonden Kopf gesenkt, bezwingt das Weinen). Alfons( geht im Nebenzimmer erregt auf und ab). Irma: Schämen Sie sich, daß Sie sich an den ersten besten wegwerfen. Irgend eine Tanzbodenbekanntschaft, nicht wahr? und daraus soll dann eine glückliche Ehe werden! Ach, die Mädchen heutzutage!

Alfons( geht im Nebenzimmer nervös auf und ab, bleibt manchmal stehen. horcht angestrengt).

Irma( streng): Ich kann Sie nicht mehr behalten, Anna! Schon wegen der Kinder nicht. Und was sollen denn die Leute von mir denken! So was von Unsittlichkeit...( Geht empört zur Küche ab.) Anna( hat den Kopf gesenkt, weint).

Alfons( fommt aus dem Nebenzimmer, blidt scheu um sich. Frau Biebethal( ehrbares Aeußeres, rundes, biederes Zu Anna gewendet, raunend): Daß Sie um Gotteswillen nichts Geficht):... Gine Ausstattung, 15 000 Mart Vermögen und Frau Biebethal: 7000 Mark. Und das steigt noch! verraten, Anna! Ich bezahle die Entbindung.. Werde auch noch etwas, wenn der Onkel stirbt damit werden Sie Ihr Glück( Eifriger:) Verlassen Sie sich ganz auf mich, liebes Fräulein. Ich sonst nicht knaufern machen, Fräulein! Wenigstens die Herrschaften, die ich bedient vermittle nur reelle Sachen. Ich bin das älteste Geschäft am Plazze. Geschäft...

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Schreiben Sie mir Ihre Adresse ins Robert Größsch.