Nr. 271.
30. Jahrgang.
3. Beilage des„ Vorwärts " Berliner Volksblatt. Donerstag, 16. Oktober 1913.
Hus der Frauenbewegung.
Die bürgerlichen Stimmrechtlerinnen gegen das gleiche Wahlrecht.
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müßten dann aber ebenfalls noch einige Stimmen zugerechnet die besten Erfolge erzielt. Es wurde gewünscht, daß da, wo noch werden, sodaß das Verhältnis 65 zu 125 gewesen wäre. feine Frauenabende" mit besonderen Vorträgen eingerichtet sind, Das sieht etwas anders aus. Wenn auch nicht die Drei- dies bald nachgeholt wird. Mit den Nähabenden für junge MädDer Deutsche Verband für Frauenstimmrecht hat auf viertelmajorität erreicht worden wäre, die zu Sagungs- schöne Erfolge unter den jungen Mädchen zu erzielen. Besonders chen seien überall da, wo tüchtige Lehrerinnen vorhanden seien, seiner Generalversammlung, die vom 5. bis 9. Oftober in änderungen notwendig ist, so wird man doch zugeben müssen, aber müsse die Hausagitation eins unserer hauptsächlichsten Mittel Eisenach tagte, alle Abschwächungsanträge zu dem viel daß ein Verband, in dem zwei Drittel der Stimmen zur Gewinnung neuer Mitglieder sein. umstrittenen§ 3 seiner Sagung abgelehnt und die alte Fassung für eine Abschwachung der Forderung des mit der Forderung des allgemeinen, gleichen, direktem und allgemeinen, gleichen Wahlrechts sind, nicht| Agitationsnummer der Arbeiterinnenzeitung" war, brachte der Eine Agitationswoche in Wien , deren bestes Werkzeug die geheimen Wahlrechts bestätigt. So lautete die Meldung, die mehr als ernsthafte Kampftruppe für Voltsrechte angesehen Wiener Frauenorganisation 1000 neue Mitglieder. durch die Presse ging, und man konnte annehmen, daß allen werden kann. Zweiflern zum Trotz die Anhängerinnen des allgemeinen, Wer einen deutlichen Beweis dafür will, wie sehr die Kinderfchutz. gleichen Wahlrechts einen schönen Sieg über die Reaktionäre Verschwommenheit im Deutschen Verband für Frauenstimmrecht Der Kinderschutz in Ungarn . Zu dem in Nr. 257 veröffentund diejenigen Mitglieder im Deutschen Verband für Frauen- um sich gegriffen hat, der sehe sich seinen neugewählten Vor- lichten Bericht erhalten wir ein Schreiben des Direktors und Chefstimmrecht, denen die sogenannte Einheitlichkeit der Frauen- stand an. Zur Vorsigenden wählte man wieder Frau Marie arates des staatlichen Kinderasyls zu Budapest , worin eine Widerstimmrechtsbewegung höher steht als irgendein Prinzip, Stritt, die für den reaktionären Stettiner legung der Behauptung versucht wird, daß der ungarische Kinderdabongetragen hätten. Antrag, und als der abgelehnt wurde, der Reihe nach Direktor verweist darauf, daß Ungarn fein geburtenarmes Sand schus arbeitspolitische und agrarpolitische Zwede verfolgt. Der Ein Sieg? Ach nein; wenn man die Abstimmungs - für alle übrigen Abänderungsanträge ge- ist, sondern nach Rußland die größte Geburtenziffer in gang resultate vergleicht und sich über den Gang der Verhand stimmt hatte! Der Verband gibt vor, das demokratische Europa hat, und daß noch heute jährlich 4 Million Menschen aus lungen unterrichtet, so muß man sagen, daß dieser Aus- Wahlrecht zu wollen und wählt eine Vorsitzende, die für alle Ungarn auswandern.( Das Statist. Jahrbuch gibt nur 73 650 gang des Kampfes verzweifelt wenig mit einem Sieg gemein Gegenanträge gestimmt hat: gibt es eine größere Farce? Frau Auswanderer an!) Wir fönnen dem entgegenhalten, daß Ungarn hat, daß er weit eher einer Niederlage ähnlich sieht, ja, Voß- Biez, ebenfalls ein Vorstandsmitglied, soll in der gleichen nach Rußland auch die größte Säuglings- und Allgemeinsterblichkeit daß er schlimmer ist als ein Unterliegen. Denn jetzt jehen Weise votiert haben. Drei andere, nämlich die zweite Vor- hat und zu den am schwächsten bevölkerten Ländern Europas gedie Außenstehenden im allgemeinen nur die Tatsache, daß die sitzende Frau Lindemann sowie Frau Dr. Kempf und Frau hört, so daß unsere Bezeichnung menschenarm" zutreffend ist. Satzungen des Verbandes nicht geändert worden sind, und Działoszynski stimmten für den preußischen Abänderungs- folgende Angaben:„ Daß der ungarische Kinderschuh feine agrarUeber die berufliche Ausbildung der Kinder macht der Direktor nur den wenigen offenbart sich die Schwäche der radikalen antrag. Nur zwei von sieben: Fräulein v. Welczeck und politischen Zwecke verfolgt, ist aus dem ersichtlich, daß 80 Proz. Elemente im Frauenstimmrechtsverbande, die einen genauen Fräulein Schieß sind als Vertreterinnen der ursprünglichen unserer Knaber Gewerbelehrlinge werden. Bei der leider sehr Einblick in die ganze Lage gewonnen haben und die sich Fassung im neuen Vorstand! wenig intensiven Art des ungarischen Ackerbaues sind wir nicht weder durch Phrasen noch durch Siegesgejubel täuschen lassen. Ob die Frauenstimmrechtlerinnen nun die ersehnte Ruhe imstande, unsere Stnaben in landwirtschaftlichen Betrieben für Auf der Linken im Deutschen Verband für Frauen haben werden? Wir wissen nicht, ob die Minderheit, die für das ganze Jahr unterzubringen. Mehrere Versuche sind vollstimmrecht, das heißt bei denjenigen, die den Antrag gestellt das allgemeine, gleiche Wahlrecht eintritt, und zwar nicht nur ständig gescheitert. Durch die Bedingungen, die wir für unsere hatten„ Die Generalversammlung wolle beschließen,§ 3 der als Ziel, sondern als Gegenwartsforderung, sich noch im naben fordern, werden sie zu teuere Arbeitskräfte. Satzungen( das ist der Wahlrechtsparagraph) unverändert bei- Deutschen Verbande wohl fühlen wird. So viel ist jedenfalls sicher: 200 Anaben untergebracht. Wieder nur Versuche. Die Knaben industriellen haben wir in Internaten von 55 000 Kindern etwa zubehalten", ist denn auch durchaus keine Jubelstimmung vor- auf den Deutschen Verband für Frauenstimmrecht in seiner leben in diesen Internaten unter solchen Bedingungen, daß sie handen. Und dem, der das Resultat der Abstimmungen ruhig jetzigen Gestalt ist weniger als je in der Frage des all stets zu den anspruchsvollsten Arbeitern zählen werden. Leider betrachtet, wird sehr bald klar, daß die alte Fassung nur des- gemeinen, gleichen Wahlrechts ein Verlaß. Die Stellung der vollen die Fabritanten aber nichts mehr von unsern anspruchshalb geblieben ist, weil ihre Gegner sich nicht Minderheit ist hoffnungslos, sie wird mit der Zeit zerrieben vollen Kindern wissen. Einen einzigen bescheidenen Versuch gibt einigen konnten. Wie war es denn? Es lag ein Antrag Stettin vor, und den Harmoniepredigern zu ziehen. werden, wenn sie es nicht vorzieht, einen Schnitt zwischen sich es seit drei Jahren in der Konfektionsbranche. An ungarischen Verhältnissen gemessen, sind diese Kinder gut aufgehoben. Wir jede präzisere Fassung der Wahlrechtsforderung abzulehnen und in den Sagungen nur das Frauenstimmrecht ganz scheint so, als ob der Deutsche Verband seine Hauptaufgabe Dienstboten zu erziehen. Uebrigens bleibt die überwiegende Ein Arbeitsfeld wäre ja für sie vorhanden, denn es sehen nur noch nicht klar, was die Zukunft dieser Kinder sein wird. Mädchen allgemein zu verlangen. Jedes einzelne Mitglied konnte, für die nächsten zwei Jahre darin sehen wird, die im Jahre Mehrzahl der Mädchen in der Pflegemutter- Familie, wie das wenn dieser Antrag durchgegangen wäre, ein radikales oder 1915 in Deutschland stattfindende Tagung des Weltbundes für eigene Kind. reaktionäres Wahlrecht füe seine Person vertreten. Der Frauenstimmrecht mit all den Festivitäten, die drum und dran Deutsche Verband als solcher hätte stumm bleiben müssen, hängen, vorzubereiten. Damit haben die Damen genug zu wenn er in der Deffentlichkeit zu einer Stellungnahme zur tun, so viel, daß sie keine Zeit haben werden, sich besonders Wahlreformbewegung in Preußen aufgefordert worden wäre. für die Frauenwahlrechtsforderung einzusehen. Ein Antrag der Reformpartei"( Maria Lischnewska und Genossen) wollte folgende Fassung aufgenommen wissen:
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Aus der bürgerlichen Bewegung.
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T. B.
Der ungarische staatliche Kinderschuh ist auch heute noch in konservativen Kreisen unbeliebt, und man macht uns aus diesen Kreisen den schrecklichen Vorwurf, daß wir Sozialisten erziehen. Wir fordern Schulen, Aerzte, wir treiben Wohnungs- und Kleidungshygiene. Das sind in konservativen Augen. unsere Mängel."
Milchkontrolle und Tuberkulose der Kinder. Wie Dr. Stiles
„ Der Verband führt den Kampf für die politische Befreiung Der Deutsche Bund zur Bekämpfung der Frauenemanzipation im Brit. med. Journ." mitteilt, läßt die Milchkontrolle in Edin. der deutschen Frau. Er fordert das volle Staatsbürgerrecht für hielt am vergangenen Sonnabend und Sonntag nach faum einalle Frauen. Außerdem lehnte er für die Sagungen jede Feſt- jährigem Bestehen seine zweite Jahresversammlung in Berlin ab. burg und anderen Städten Schottlands viel zu wünschen übrig. legung auf eine bestimmte Form des Frauenwahlrechts ab". Die Verhandlungen, deren Besucher in der Mehrzahl von deutsch - Interessant ist nun, daß 25 Proz. der Kinder Darmtuberkulose Der Grund für diese Formulierung war der, daß bei nationalen Handlungsgehilfen und Mitgliedern des Vereins deut- aufweisen. Ferner zeigten von 67 Kindern mit Knochen- und Gelenktuberkulose 61 Proz. den Rinder tuberkelbazillus und nur einem Bekenntnis zum allgemeinen, gleichen Wahlrecht die scher Studenten gestellt wurden, wären- wie es ihnen gebührte 34 Proz. den Menschen tuberfelbazillus. Von 72 Kindern mit von Frau Lischnewska und ihren Freunden heiß erstrebte unter Ausschluß der Oeffentlichkeit verlaufen, wenn die bürger- Halsdrüsentuberkulose hatten sogar 90 Proz. den Rindertuberfel lichen Frauenrechtlerinnen es überflüssigerweise nicht für nötig Verschmelzung mit der Deutschen Vereinigung für Frauen hielten, durch Diskussionsreden etwas Leben in die Langeweile der bazillus. Da bei 65 von den 72 erkrankten Kindern in der Familie stimmrecht, die in der Hauptsache nationalliberale und frei antibündlerischen Banalitäten zu bringen. Der antisemitische keine Lungentuberkulose vorhanden war, so konnte die Ansteckung tonservative Frauen umfaßt, unmöglich wäre. Pfarrer Julius Werner, der über das Frauenwahlrecht sprach, nur durch rohe Milch erfolgt sein. Ein Beweis dafür, wie wichtig orohte den Frauenrechtlerinnen damit, daß gar nicht sie, sondern eine genügende Milchkontrolle für die Gesundheit unserer Kinder die Sozialdemokratie von der Einführung des Frauenstimmrechts ist. Sie läßt auch in Deutschland noch viel zu wünschen übrig. profitieren würde. Etwas verblümt, aber darum nicht weniger scharf wandte sich Werner gegen die konservativen Parteiführer, die der Gründung der Vereinigung konservativer Frauen zugestimmt haben.
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Literarisches.
Schließlich verlangte ein Antrag des Preußischen Landesvereins für Frauenstimmrecht zwar das allgemeine, gleiche Wahlrecht, aber nur als Ziel"; was vor der Erreichung des Zieles als annehmbar gilt, wurde nicht gesagt. Wie sich diese Damen den Weg denken, geht jedoch daraus hervor, daß ein großer Teil der Delegierten freudig zustimmte, als eine Anhängerin der radikalen Richtung in ihrer Kritik dieses Antrages meinte:" Sie würden eventuell auch einer Uebertragung des Dreiflassenwahlrechts auf die daß die konservative Parteileitung ohne Wissen des weiteren Umgestaltung der alten, heillos verfahrenen Zustände Frauen Ihre Einwilligung geben können, wenn es Herrn v. Bethmann Hollweg einfallen sollte. einen solchen Vorschlag zu machen." Natürlich, dazu waren sie bereit, sie können es nicht verstehen, daß die kritisierende Delegierte darin keinen Fortschritt, sondern einen verhängnisvollen Rückschritt erblickte, der recht beträchtlich von dem Wege zu dem angeblichen Ziel abwiche.
Das waren die Hauptanträge. Außerdem lag noch ein Beschluß vor, der infolge eines Antrages von Dr. Augspurg im Herbst des vergangenen Jahres auf der Beiratskonferenz des Verbandes in Weimar gefaßt worden war, und der die heftigen Kämpfe des letzten Jahres und den Austritt von Frau Minna Cauer und anderen radikalen Frauen zur Folge hatte, sowie ein Antrag von Frau Lindemann, der in höchst unglücklicher Form die Forderung des allgemeinen, gleichen Wahlrechts umschrieb. Beide Anträge wurden sozusagen fallen gelassen. Man sprach dazu und brachte sie formell ein, weil man mußte, aber nicht einmal die Antragstellerinnen erwärmten sich für sie.
Der von Prof. Langhammer erstattete Jahresbericht nimmt ebenfalls gegen die neue konservative Vereinigung einen durchaus ablehnenden Standpunkt ein. Er enthüllt zugleich die Tatsache, Parteiausschusses die Vereinigung ins Leben gerufen habe; es heißt darüber:
" Die Damen vom Deutsch - evangelischen Frauenbund haben sich auf den Grundsatz besonnen, daß der Hieb die beste Parade ist, ber nun, wie es scheint, die Forderungen des Deutsch - evangelischen und haben die Vereinigung konservativer Frauen gegründet, in Frauenbundes nach dem kirchlichen und kommunalen Wahlrecht im Namen der konservativen Partei erhoben werden sollen. Da das kommunale Wahlrecht schon als ein Stück des politischen auf zufassen ist, so würde man auf diese Weise die Forderungen der radikalen Schwestern aufs beste vorbereiten und doch den konservativen Schein" wahren. Man hat auf diese Weise einen doppelten entkräftet und zugleich die letzte Partei, welche bisher der Erfolg erzielt: Zunächst hat man den Verdacht liberaler Gesinnung Politisierung der Frau ernsten Widerstand entgegenseßte, in das Fahrwasser der radikalen Frauenbewegung leise und unmerklich hineingeführt. Wenn es sich bewahrheiten sollte, daß der Fünf ziger- Ausschuß der konservativen Partei nicht befragt worden ist, so dürfte das Drama noch ein Nachspiel haben; aber das ändert nichts an der vollzogenen Tatsache der Politisierung der konservativen Frau durch die Damen der Frauenbewegung."
Die Frau in der Partei.
Der Kampf um die Gesundung der geburtshilflichen Ordnung in einer Sammlung alter und neuer Beiträge, beleuchtet von Dr. Brennecke, Geh. Sanitätsrat in Magdeburg. ( Kommissionsverlag von Lichtenberg u. Bühling, Magdeburg 1913.) Brennece iſt einer der ältesten und verdientesten Vorkämpfer für eine gründliche hilfe. Seit 3 Jahrzehnten hat er nichts unversucht gelassen, um die Regierung, die Aerzteschaft, die Hebammen, bürgerliche Frauenfreise u. a. für die bedeutungsvolle Frage eines wirklich zuverlässigen Mutter- und Säuglingsschutzes zu intereffieren. Einen großen Teil der Kampfe hat Brennecke nun, zu einem stattlichen Bande von 360 Seiten Artikel und Vorträge aus diesem mit leidenschaftlichem Eifer geführten vereinigt, herausgegeben.
Der Verfasser will feine Flick- und Stüdarbeit verrichten, wie sie unsere mit so großer Sparsamkeit und so wenig Weisheit begabte Regierung zu versuchen pflegt, wenn die Notstände der Geburtshilfe gar zu fraß zutage treten. Das jammervolle Hebammenwesen ist Brennecke nur einer der reformbedürftigen Teile schwacher. Er ist der richtigen Ansicht, daß die Geburts- und Wochenbettder Mutterfürsorge, allerdings ein besonders franter und altershygiene nicht mit dem Hebammenwesen allein rechnen dürfe, daß vielmehr auch die soziale Lage der unteren Bevölkerungsschichten als ein namhafter, die geburtshygienischen Ergebnisse start beeinflussender Faktor in Erwägung gezogen werden muß. Soziale Ausgestaltung der Geburts- und Wochenbettshilfe, des Mutter- und Säuglingsfchußes muß darum die Parole sein. Insbesondere sollen Wöchnerinnenasyle und Säuglingsheime nach voraufgegangener Auf die Debatten brauchen wir nicht einzugehen. Sie gründlicher Reform des Hebammenwesens in den Mittelpunkt der Danach werden sich die von uns schon mehrfach erwähnten geburtshilflichen Ordnung des Mutter und Säuglingsschutzes enthielten nichts wesentlich Neues. Der Antrag Stettin , der Auseinandersetzungen über die neue Vereinigung innerhalb der einrücken. Nur so kann man hoffen, die grauenhaften Todesopfer, reaktionärste, wurde zuerst zur Abstimmung gestellt. Er fiel tonservativen Partei noch verschärfen. die unter der Herrschaft des St. Schlendrian Jahr für Jahr gebracht mit 68 Stimmen gegen 123. Der Antrag der Reformpartei" werden, auf ein Mindestmaß herabzudrücken. So fönnten nach wurde mit 130 gegen 52 Stimmen abgelehnt, der des Preußischen Brennecke alljährlich 8000 Wöchnerinnen, 300 000-400 000 Säuglinge Landesvereins mit 102 gegen 73. Nun blieb noch der Antrag, Frauenkonferenz für den Bezirk Niederrhein . In Düssel - vom Tode, 30-40 000 Frauen vor langwierigem Siechtum gerettet, die alte Fassung aufrecht zu erhalten, aber man erklärte, da dorf wurde am Sonntag eine Frauenkonferenz atbgehalten. Die es könnte der Zerstörung des Familienglücks ungezählter Menschen alles andere abgelehnt sei, so brauche man darüber nicht mehr vierzehn Wahlkreise des Bezirks Niederrhein hatten 37 Genossinnen vorgebeugt werden, wenn man seinen Reformplänen folgte. Aber abzustimmen, und die Antragsteller selbst bestanden nicht auf und 11 Genossen delegiert. Die Genossin Agnes- Düsseldorf sprach deren Verwirklichung paßt unserer Regierung nicht, fie gehen ihr ihrem Recht. über:" Die Frauen und die Gemeindewahlen." Rednerin viel zu weit, obwohl sie Brenneckes herbe, aber auf unwiderlegliche Das war bedauerlich. Denn wenn über diesen Antrag ging auf das weite Gebiet der Forderungen ein, welche die Sozial- Tatsachen gestützte Kritik an der heutigen Geburtshilfe biher nicht widerdemokratie an Staat und Gemeinde stellt. Die von der Gemeinde legen konnte. Von feinen Berufsgenossen wurde er vielfach mißverstanden abgestimmt worden wäre, hätte sich das Bild mit einem zu verlangenden Einrichtungen seien besonders für die Frauen und im Stich gelassen, von der Hebammenschaft lange heftig bekämpft, weil Schlage gewandelt. Unter den 102 Stimmen, die gegen den wichtig und da sei es Pflicht aller Arbeiterinnen, lebhaft in den fie fürchtete, durch eine strengere Auswahl in ihrem ohnehin färgAntrag des Preußischen Landesvereins den„ Zielantrag" Wahlkampf mit einzugreifen. Erst dann würden Staat und Gesell- lichen Erwerb noch geschmälert zu werden. Das bürgerliche waren, befanden sich auch mindestens 40 Stimmen der„ Reform- schaft bereit sein, die von uns gestellten Forderungen zu erfüllen, Bublifum aber erwärmte sich nicht für das umfassende geburts partei" und der Stettiner", denen der preußische Antrag nicht wenn die Frauen mehr wie bisher den Fragen der Schulpolitik, des hilflich- soziale Reformprogramm, sondern für eine Teilreform, für weit genug ging. Sie würden gegen Aufrechterhaltung der Armenwesens, der Speisung der Schulkinder usw. lebhaftes Inter - den unter dem Protektorat der Kaiferin mit gewaltigem Tamtam alten Sagung mit der unziveideutigen Forderung des all- else entgegenbrächten und so die bürgerliche Gesellschaft vorwärts in Szene gefeßten Schuß der Säuglinge, von dem man glaubte, trieben. Organisation und Aufklärung seien nötig, um das Ziel daß er sich ohne stärkere Inanspruchnahme öffentlicher Geldmittel gemeinen, gleichen, direkten, geheimen Wahlrechts für aktiver Teilnahme der Massen der Arbeiterfrauen an den Forde- leichter und widerspruchslofer durchführen lassen werde, als die kost die Frauen gewesen sein. Es würden sich also rungen, die in der Gemeinde zu stellen sind, zu erreichen. An spielige, jeden Dilettantismus verbietende Reform des gesamten teine 102 Stimmen für ihre Aufrechterhaltung ge- den Vortrag schloß sich eine lebhafte Diskussion an, in welcher be- Gebietes von durchgreifenden Fürsorgemaßnahmen für Mutter und funden haben, sondern 102 weniger 40 gleich 62; und da bei sonders von den in den Gemeinden tätigen Genossen und Ge- Kind. Brennecke aber betonte immer wieder, daß. Säuglingsschutz der letzten Abstimmung im ganzen 175 Stimmen ab- nofsinnen praktische Erfahrungen zur Darlegung gelangten. ohne Mutterschutz eine klägliche Halbheit ist und bleibt. gegeben wurden, blieben 113 gegen die alte Fassung. Wenn Ueber: Der Stand der Frauenbewegung am Niederrhein " Brennecke ist kein Freund der Sozialdemokratie; doch findet er man nun selbst so günstig wie möglich rechnet, so würden referierte Genossin Merkel- Solingen. Aus den Berichten, die dann bei uns nicht nur das weitgehende Verständnis seiner Reformpläne, einzelne Delegierte gaben, ging hervor, daß es auch am Niederrhein das er in bürgerlichen Kreisen bisher vergeblich gesucht hat. Wir doch keinesfalls mehr als 65 Delegierte für die Beibehaltung mit der Frauenbewegung vorwärts geht. Besonderes Gewicht wurde zollen ihm auch Anerkennung für die rücksichtslose Entschiedenheit, mit der Forderung des allgemeinen, gleichen Wahlrechts in der auf die Gewinnung der Kinder und Jugendlichen für unsere Ideen der er das ganze System der Geburtshilfe aus der unheilvollen Ver ursprünglichen Form gestimmt haben. Der anderen Seite gelegt. Mit den Ferienspielen und Wanderungen habe man sumpfung herausreißen will. M. Kt.
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