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Apostel  , der deS Meisters Traum zu verwirklichen trachtete und einen energischen literarischen Kampf anböte Die Revolution von 1843 brachte Considerant in die Kammer, wo er zu den überzeu�teslen, aber auch mildesten und maßvollsten Republikanern gehörte. Als die furchtbare Juni- schlachl in den Straßen tobte und die Reaktion wüthend nach den brutalsten Maßregeln verlangte, hatte er den Muth, die Be- siegten zu vertheidigen.Mörder sind es!" heulte man ihm zu; es sind Verirrte", antwortete er gelassen. Er war beschuldigt. an einem Komplott mitgewonnen zu haben und zur Deportation verurtheilt. Das Exil der Hästlingszelle vorziehend, entfloh er und gmg nach Texas  , auf einer Kolonie seine Träume von Freiheit und Brüderlichkeit zu verwirklichen. Das Unter- nehmen mißlang. Alles verlangt Zeit und für diese Pläne war sie noch nicht da; man hatte auch Klima und topographische Verhältnisse nicht gefunden, wie sie geschildert worden. Das Mißgeschick erschütterte seinen Glauben nicht. Aber er zog sich, nach reiner politischen Rolle gelüstend, zurück, nur seinen Studien lebend. In Frankreich   war's ja auch nach dem Staats- streich aus mit jedem Wirken; die Regierung ließ das Eigen- thum schützen oder auch stehlen, wo es sich verlohnte. Der große Haufe vergaß den alten Pionier, den in der letzten Zeit nur der enge Freundeskreis kannte, der täglich sich m einem kleinen Cafe des Quartiers Latin um ihn versammelte, andächtig lauschend, wenn jener zuweilen noch seine Gedanken mit der ihni eigenen Klarheit entwickelte. Das Bergwerk den Bergleuten. Ter Artikel, in welchem wir vor kurzem das Verkehrte dieses Satzes dar- legten, ist von unserem französischen Bruderorgan, dein Parti ouvrier", mit dem ausdrücklichen Vermerk, daß die Redaktion in allen Punkten mit demVorwärts" überein- stimme. Wir erwähnen das, weil gerade in Frankreich  (und auch in Belgien  ) die Phrase: la Mine aux Mineurs bis in die neueste Zeit sich großer Popularität erfreute. Tie Tame Justitia ist ein gar sonderbares, wider- spruchsvolles Wesen, von wechselnder Gestalt und wechseln- den Eigenschaften wie Proteus. Bald ist sie so blind, daß sie den Elephanten nicht sieht, der schnippchenschlagend vor ihr herumtanzt, bald ist sie so luchsäugig. daß ihr auch das kleinste Mückchen, das unvorschriftsmäßig in der Sonne spielt, nicht entgeht. Bald ist sie lahm und kann auch die fetteste, asthmatischste Schnecke nicht einholen; bald ist sie schnellfüßig wie Achilles   und packt im Nu auch den hurtig- sten Staatsfeind. Ein Pröbchen von solch wahrhaft äffen- artiger GeschwindigkeitGeschwindigkeit ist bekanntlich keine Hexerei" hat die Frau mit der Binde vor den Augen soeben in Belgien   geleistet. In der Nummer des BrüsselerPeuple  " vom 17. des vorigen Monats erschien ein Artikel des Genossen V o l d e r s. Genosse Volders gehört zu den Naturen, die auf das Nervensystem der Dame Justitia   einen geheimnißvoll magnetischen Einfluß ausüben und es sofort in Aufruhr bringen. Im Nu fiel die Binde von den Augen, im Nu waren die Bandagen von dem lahmen Hinkfuß(den schon Horaz   verspottet hat) abgerissen, und wie ein Habicht stürzte die Justitia   auf Volders los, der nichts anderes geschrieben hatte, als was jeden Tag nur mit anderer Adresse in den Blättern aller andern Parteien geschrieben wird, und am 28. Dezember war bereits das Verfahren eröffnet, die Anklage erhoben, und die Gerichtsverhandlung für die Januarassiscn, die am 8. d. beginnen, anberaumt. DerPeuple  '' meint, das sei schon nicht mehr Justiz zu Fuß, sondern zu Veloziped.   Eine echte Hunger- Revolution ist es, die auf Sizilien   weiland derKornkammer" des alten Römcrreiches, ausgebrochen ist. Keine politische Partei die sozialistische so wenig als eine andere hat diesen Brand entzündet. Es ist, gleich allen derartigen Ausbrüchen der Verzweiflung, ein Fall vonSelbstentzündung". Und in der politischen wie in der physischen Welt wird die Selbstentzündung durch Druck hervorgerufen. Wenn die Herren, die an der Spitze der Staaten sstehen und die aus Furcht vor der Revolution den ruhigen Nachtschlaf verloren haben, sich einmal zu ernsthaften Revolutionsstudien ent- schließen könnten, dann möchten wir ihnen rathen, die sizilianische Hunger-Revolution zu studiren. Dann würden sie finden, daß die Revolutionen überhaupt nicht ge« macht werde» in dem landläufigen Sinuc des Wortes. Und daß, wenn man den Ausdruck durchaus gebrauchen will, einzig und allein die schlechten Regierungen es sind, welche die Revolutionen in so fernmachen", als sie es sind, welche durch Aushäufung von Lasten den ungeheuren Druck erzeugen, der zur elementaren Selbstentzündung führt. Auf Sizilien   springt das so in die Augen, daß nur ein Blinder es nicht sehen kann. Die Politik der Regierung trägt die Schuld. Und Herr Crispi ist von allen italienischen Ministern der, welchem die größte Schuld trifft. Er hat, um seinen brennenden Ehrgeiz zu befriedigen, das arme Italien   in eine Großniachtsstellung hineingezwängt, der die Kräfte des Landes nicht gewachsen sind. Statt den Wohlstand des Volkes zu heben, hat er es bis auf den letzten Blutstropfen ausgesogen. Und seit der Zeit, wo er vor drei Jahren unter den Verwünschungen der Nation zurücktreten mußte, hat er nichts gelernt. Vor wenigen Wochen in die Gewalt zurück- gekehrt, fing er das alte Spiel wieder an. Und die Hunger- Revolution auf Sizilien   ist die Autwort. Wird er jetzt lernen V Wird er die verderbliche Groß- machtsspielerei aufgeben? Die Armee in ein Milizheer um- wandeln? Die Steuern herabsetzen und den Reichen aus- Icgen? Einstweilen vermehrt er die Truppen auf Sizilien  . Und die einzige Kur, die er für das hungernde Volt hat, sind blaue Bohnen. Wenn der noch lernte, das wäre fürwahr ein Wunder. Ter Aufstand in Sizilien ist m jedem Falle ein Er- eigniß von größter Tragweite, aller Wahrscheinlichkeit nach entscheidend für die Weilerentwickelung Italiens  . Die Insel Sizilien   zählt S' Millionen Einwohner, die sich vor allen übrigen Bewohnern Italiens   durch kriegerische Eigen- schaften auszeichnen; sie eignen sich gleich dem Terrain vortrefflich für den Guerillakrieg und besitzen eine außerordentliche Zähigkeit und Ausdauer. Die Blutrache besteht noch, und ist einmal in einem Streit oder Kampf Blut geflossen, so ist es schwer Einhalt zu thuil. Das Land emhält wenig gebahnte Straßen, so daß bei dem ge- birgigen, zerklüftelen Boden regelmäßige militärische Opera­tionen überaus schwierig sind. Nirgends in ganz Italien  entfaltete die Revolution im Jahre 1848 so große 5kraft und leistete so hartnäckigen Widerstand wie ans Sizilien; und im Jahre 1860 wurde Sizilien   die Wiege des König- reichs Italien  . Unter denTausend" d e s G a r i b a l d i befand sich C r i s p i. Er stand derrevolutionären" Monarchie des geeinten Italien   an der Wiege, und da? Schicksal scheint eS zu wollen, daß die Wiege zum Grabe wird, und daß Crispi an dem Grabe zu stehen hat, wie vor 33 Jahren an der Wiege. Fassen wir nun kurz die Nachrichten der letzten 24 Stunden zu- sammen. TerVossischen Zeitung" wird telegraphirt: Rom  , 2. Januar. Je mehr, desto schlimmere Nachrichten! In Campobello  (Provinz Trapani  ) ist Rathhaus und Steueramt eingeäschert. In Mazzara (Provinz Caltanissetta  ) hatte der Gemeinderath unter dem Druck einer imponirenden Volksversammlung gestern die Auf- Hebung der Mehlsteuer beschloffen, sofort aber erhöhten die Müller den Mehlpreis. Die hierüber wüthende Menge verbrannte die Mühle der Ge- brüder Salvo, zündete darauf das Steuer- amt, Domänenamt, Polizeigericht, Schulen u. s. w. an und erbrach das Gefängniß. Die Feuersbrunst ergriff mehrere Privathäuser. Die Ortschaft bietet einen jammer- vollen Anblick. Die Soldaten, die das Stempelamt bewachten, zogen sich zurück, Die Karabinieri feuerten wiederholt, vier Personen sind schwer ver- wundet. In Salemi  (Provinz Palermo  ) erfolgten vandalische Ausschreitungen(!) der mit Flinten, Hacken, Sicheln, Knütteln bewaffneten Volksmenge, obwohl der Ge- meinderath die Verzehrungssteuern und alle Steuerzuschläge ausgehoben und 50 000 Lire zur Unterstützung der Bedürftigsten angewiesen hatte. In Pietraperzia   mußte das Militär gegen die alles verwü st enden und b r a n d- legenden Rotten(!) die Waffen gebrauchen. Fünf Todte, viele Verwundete. Das ist lakonisch. Gut ist dasmußte" von den vandalischen Ausschreitungen" undbrandlegenden, Rotten" halbverhungerter Menschen gar nicht zu reden. Ferner liegen folgende Wolff'sche Depeschen vor, die sich zum Theil mit dem Inhalt der vorstehenden Depesche decken, ihn aber auch ergänzen: Palermo  , 2. Januar. Nach weiteren Mittheilungen kam es gestern in Pietraperzia   zu mehreren sehr ernsten Tumulten, wobei verschiedene öffentliche Bureaus und Privat- gebäude in Brand gesteckt wurden. Das Militär mußte einschreiten. Die Telegraphenleitung, welche zerstört worden war. wurde wiederhergestellt. In Mazzara stürmte die Menge in das Katasteramt und in die Ein- nahmestelle für die Kommunalsteuern, verbrannte die Papiere und zündete ein öffentliches und mehrere private Ge- bäude an; auch in das Gefängniß suchte die Menge einzu- dringen. In Belmonte fand eine Kundgebung gegen die Kom- munal-Abgaben statt. In Campobello   wurden die beiden Häuser, in welchen sich das Munizipium und die Steuer- einnähme befinden, in Brand gesteckt. In Terrasini  , Palma  , Montechiaro und Camporeale fanden Zusammenrottungen statt, welche ohne Zwischenfall aufgelöst wurden. Rom  . 2. Januar. In dem heute Nachmittag ab- gehaltenen Minislerrath theilte Ministerpräsident Crispi die aus Sizilien eingetroffenen Nachrichten mit. Nach der Tribuna" stellte» es die Minister dem Ministerpräsidenten an- heim, dem General Morra unbeschränkte Vollmacht zur Wieder- Herstellung der Ordnung zu ertheilen. Privatmeldungen aus Palermo   zufolge sind bei den gestrigen Unruhen in Pietra- perzia, das von Caltanisetta 20 Kilometer entiernt ist, 5 Per- sonen getödtet und eine grobe Anzahl verwundet worden. Ju Mazzara sind Straßen und Plätze bedeckt von den Trümmern der Häuser, welche gestern von der Menge in Brand gesteckt wurden. Vier Personen erlitten schwere Verwundungen. Endlich wird derVossischen Zeitung" telegraphirt: Rom  , 3. Januar. Das sozialistische in Palermo   er- scheinende BlattJl Siciliano" bringt in seiner ersten Nummer eine Schilderung der Revolte in Valguarnero aus der Feder des Deputirlen Defelice, der bemüht ist, die verziveifeltcn Tumultuanten zu entschuldigen, die trotz des berechtiglen Hasses gegen den Bürgermeister und der Herausforderung durch die Polizei sich gegenseitig vom Blut- vergießen abmahnten und die Behausungen beliebter Grund- beützer schonten. 36 Verhaftete, darunter neunzehn Weiber mit Kindern am Halse, mußten gefesselt 41 Kilomeier nach Cal­tanisetta zu Fuß zurücklegen und wurden dort in unzureichende Gelasse gepfercht. In N a z z a r a soll namenloses Elen d�mid Erbitterung herrschen. Vier Kompagnien lagern in den Schulhäusern. In Belmonte waren die Arbeiter- bünde mit fliegenden Fahnen an der Spitze der Revolte. In Pietraperzia   gab es acht Todte und fünfzehn Bse r w u n d e t e. Rattazzi, der italienische Hausminister und Führer der Camarilla(Höflingsrings) ist von Crispi, der den Ein- fluß dieses mächtigsten Berathers der Krone fürchtete, nach Ueberwindung des widerstrebenden Königs zum Rücktritte gezwungen worden. Früher gefeiert als Förderer der Künste wird jetzt die ungeschminkte Wahrheit über ihn er- zählt. Glolitti soll sein Werkzeug gewesen sein, der Ver- tuschung der Bankskandale soll er sich mit Eifer gewidmet haben und der Korruptesten einer soll er in Italien   ge- wesen sein. Er hat dem Erzspitzbuben Tanlongo den Senatorenrang verschafft, weil er ein Hauptschulduer der Banca Romana war, deren Direktor eben Tanlongo war. Rattazzi geht, doch die Korruption bleibt. Crispi entledigte sich Tanlongo's nicht, weil er korrupt war, sondern weil er feinen Einfluß beschränkte. Nicht Personeufragen sind es, die Italiens   Wiedergesunduug herbeiführen können, sondern lediglich ein gründlicher Systemwechsel, bei diesem müßte abcr�wie Rattazzi, so auch Crispi und Dutzende Andere der einflußreichsten und. bei der herrschenden Klaffe an- gesehensten Personen zu' den politischen Tobten geworfen werden. England«nd die brafilianischen Revolutionäre. Im englischen Nuterhause gab Gladstone die Erklärung ab, daß England die Insurgenten nicht als kriegsführende Macht anerkenne und daß die englische   Regierung sich ent- halten werde, den Bürgerkrieg zu beeinflussen oder zu ent- scheiden. Afrikanisches. In Afrika   besiegt zu werden, ist gewiß sehr unangenehm. Noch unangenehmer aber ist es, in Afrika   zu siegen. Das empfinden reihum alle Völker, die auf den Leim derKolouialpolitik" gerathen sind: die Deutschen   in Witbooilaud, wo wir den bösen Witbooi so lange besiegt haben, bis er unbeschränkter Herr des Landes geworden ist; die Engländer in Matabcleland, wo sie die Zulns so langebesiegt" haben, bis die englische Vorhut vernichtet war; und jetzt die Franzosen  , die in Dahomey   den König Behanzin   so gründlich besiegt haben, daß der siegreiche Dodds jetzt bei Nacht und Nebel nach Frankreich   zurückkehrt ohne Behanzin. Der jüngste italienische   Sieg bei Maffaua wird auch sein bitteres Nachspiel haben, und daß unsere Musterkolonie Kamerun  acht Tage lang von unserenSchntztruppen" in die Tasche gesteckt war vorausgesetzt, daß sie Taschen haben ist auch echt afrikanisch! Parfeinaclteiiftfen. Der Bierboykott in Magdeburg   soll, nach einem am Sonnabend gesaßten Beschluß unserer dortigen Parteigenossen, noch bis zum 1. Jauuar�lSSS ausrecht erhalten werden. AuS New-Dork geht uns folgendes Schreiben zu: So ist denn endlich, nach jahrelangen vergeblichen Kämpfen auf den Konventionen derAm. Federation os Labor" die selb- ständige politische Aktion der Arbeiterklasse von der überwälti­genden Mehrheit aus der gegenwärtig in Chicago   tagenden Konvention dieser nationalen gewerkschaftlichen Zentralorgani- sation als eine nothwendige Waffe anerkannt worden. Es stimmten die Vertreter von 2264 Lokalorganisationrn dafür und nur die von 67 Organisationen dagegen. Wohl ist aus der bezüglichen Verhandlung ersichtlich, daß die bisherigen Gegner jener Aktion die ja imgewöhnlichen bürgerlichen Leben" demokratische oder republikanische, und nach Umständen populistische Partei- ganger sindder Roth gehorchend, nicht dem eägnen Trieb" gehandelt haben; die absolute Ohnmacht, m der sich die gewerkschaftlichen Organisationen seit Beginn der schreck- lichen Krise befinden, hat ihnen aber den Boden vollständig unter den Füßen weggezogen, so daß sie es nicht wagen konnten, sich den wuchtigen Argumenten der Ver- treter des selbständigen politischen Vorgehens gegenüber in alter Weise ablehnend zu verhallen. Mit welchem»nnerlichen Wider- streben sie in densauren Apfel" bissen, ersieht man daran, daß der Passus der bezüglichen Resolution, welcher dieselbe den Einzel-Organisationen zurgünstigen" Berücksichtigung empfiehlt, mit 1274 gegen 1 161 Stimmen gestrichen wurde! Der betreffende Antrag war vom Sekretär derBrotherhoöd of Carpenters and Joiners", Mr. Guire, gestellt worden, der einstmals im Gerüche des Sozialismus gestanden hat und als Delegat zum Churer  Kongreß entsandt worden war. Im Uebrigen ist in der von Genossen Morgan- Chicago   verfaßten Resolution auf welche sich die übrigen Antragsteller geeinigt hatten unter Hinweis aus die Stellungnahme der Gewerkschaften Englands in dieser Frage, gesagt, daß die Konvention das Vorgehen der britische» Genossen gutheißt und deren Programm als Grundlage zu einer politischen Arbeiterbewegung den Arbeiterorganisationen zur Entscheidung unterbreitet, mit dem Ersuchen, ihre Delegaten zur nächsten Jahreskonvention der Federation of Labonr über diesen wichtigen Gegenstand zu instruiren. Mögen nun auch die meisten Delegaten bei ihrer Ent- scheidung den Hintergedanken gehabt haben, daß sich die Verhältnisse bis zur nächsten Konvention in für die alte Schwanzpolitik günstiger Weise ändern werden, so ist demgegenüber mit ziem- licher Sicherheit anzunehmen, daß der Glaube der Arbeitermaffen an die Wirksamkeit des nurgewerkschaftlichen Kampfes definitiv erschüttert, wenn nicht gebrochen ist; die noch Gläubigen werden sich nur noch aus den Arbeitern einzelner Industriezweige zu- sammensetzen, für welche noch gewisse Ausnahmeverhältnisse be- stehen bleiben. Aber diese Industriezweige werden immer dünner, die jetzige Krise hat in dieser Beziehung gewaltig ausgeräumt; und es ist vorherzusagen, daß die Arbeiter keines derselben nach Eintritt besseren Geschäftsganges die alte Position zurückerobern werden. Man kann überhaupt sagen, daß die Krise die Arbeiterklasse Amerikas   dauernd auf ein(bedeutend) niedrigeres Niveau der Lebenshaltung gestellt hat, als sie bisher inne hatte, und die Plötzlichkeit, womit sich dieser Prozeß vollzogen, läßt hoffen. daß bei der ersten günstigen Gelegenheit der Geist des Wider- standes lebendig wird, der sich aber nicht auf das ökonomische Kampfgebiet beschränken dürste, sondern auch daß politische be- schreiten wird, welches den Massen von den interessirten Führern bisher als ein noli ine längere hingestellt wurde. Der bisherige Präsident der Federation, Gompers, ist mit knapper Majorität(1314 gegen 1222 Stimmen) wiedergewählt worden. Die westlichen Delegaten hatten ihm gegenüber den Präsidenten des Bergarbetter-Verbandes Mc Bride nonrinirt; dieser ist aber ein Politiker der alten Sorte und konnten sich die fortschrittlichen Delegaten nicht für ihn entscheiden; ein von ihnen selbst normirter Kandidat hätte aber keine Aussicht gehabt» Der Sitz der Federation bleibt New-Iork. Soziale ZUeveeNÄlk. Zonentarif her! Als eine Folge der Fahrkarten-Ver- längerung auf den bayerischen Eisenbahnen konnte der Minister im Finanzausschuß der bayerischen Abgeordnetenkammer koustaliren, daß sich bis Ende Oktober 1393 eine Etnnahme-Er- höhung der Slaalsbahnen nachweisen lasse gegen 1392, wo sich eine Unterbilanz von 2 451 000 M. gegen den Voranschlag er- geben hatte. Also ist auch hier wieder eingetreten, was wir immer wiederholt haben: jede Verbilligung der Tarife ic. hat eine Frequenzvermehrung und damit eine Steigerung der Ein- nahmen im Gefolge. Hoffentlich wird dieser Satz mehr und mehr in seiner Wahrheit von den Leitern des Eisenbaha-ReffortS recht gewürdigt. Die Wohlthaten." welche man den Darbenden widerwillig gewährt, möchte man ihnen in vielen Fällen überhaupt verekeln. In Fürstenberg in Mecklenburg   sind die armen Leute, welche Armenunterstützlliig empsangen, gezwungen, aus dem Marktplatze und vor der Kirche des Städchens das zwischen den Steinen emporsprießende Gras mit den Händen abzurupfen. Daß die armen Teufel auch noch die öffentliche Blamage für die großarlige Unterstützung von 70 Pfg. pro Tag mit in den Kauf nehmen sollen, das ist allerdings würdig der christlichen Obrigkeit. VviekkaVen der Vedaktton. B. A. L. Zwingen kann man Niemand zur' Heirath und auch ihren Verlobten nicht. Frcienwalde. Im Voraus können wir uns nicht ver- pflichten, Mittheilungen uns unbekannten Inhalts aufzunehmen. P. F. Griebenowstraße. Ihre Mittheilung wird in nächstcr Zeit verwerthet. H. W 14. 1. Das richtet sich danach, was im Termine geschieht. Wenn der Schuldner anerkannt, sind die Kosten ge- ringer, als wenn er ausbleibt. Und wenn er widerspricht und Beweis erhoben ivird. sind sie noch höher. 2. Wenn er durch Nichtzahlung trotz Fälligkeit und Mahnung zur Klage Ver- anlassnng gegeben hat, ja. Vormund. Wenn es ein Kind von dem späteren Ehemanns war, kann die Ehe nachträglich im Geburtsregister vermerkt werden, dann hat das- Kind alle Rechte der ehelichen, kann auch den Namen des Vaters führen, braucht auch leinen Vormund. Wenn das Kind von einem anderen Manne war, darf dies nicht geschehen, es gilt als un­eheliches und führt den Namen der Mutter. So lange dir Vater seiner Mutter lebt, ist dieser gesetzlicher Bormund, nachher muß es einen Vormund haben. Der Ehemann der Mutter kann Vormund werden, wenn er 21 Jahre alt und im Besitz der Ehrenrechte ist. und ihn der Waisenrath empfiehlt. C. W. 20. Die besonderen Dienstvorschriften für die Stationsvorstände können wir nicht ermitteln. Vviefknsten der Expedition. Abonnent Lüneburg  : Wenn auch nicht streng durchgeführt aus diesem Standpunkt, so doch in diesem Sinne geHallen ist die in Lieferungen erscheinende Bogt'sche Wellgeschichte, die Sie durch die.Vorwärls-Buchhandliing" beziehen können.