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Br. 290. 30. Jahrgang. 3. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt. Dienstag, 4. November 1913,

Der neue Krupp- Prozeß.

Berlin  , 3. November 1913.

9. Tag.

Der Vorsitzende, Landgerichtsdirektor Dr. Karsten, verkündet zu Beginn der heutigen Sigung den Beschluß des Gerichts, den General a. D. Grzellenz von Büding in Darmstadt   über den Fall Hoge zu vernehmen und ebenso den für die Versetzung von Offi­zieren zur A. P. K. zuständigen Dezernenten der Feldzeugmeisterei, Major Ahlers. Beide Zeugen folien morgen vernommen werden, und der eine der militärischen Sachverständigen wird unmittelbar beim Kriegsminister die Genehmigung zur Aussage für die beiden Offiziere einholen.

Es wird hierauf die Vernehmung des

Zeugen Dreger

fortgesetzt. Der Zeuge trägt zu seiner Aussage vom Sonnabend nach, daß bei der Hersendung Me hens nach Berlin   der Grund maßgebend war, daß man die Berichterstattung Brandts durch Er­langung nur offizieller Nachrichten ersehen wollte. Brandt war nur nach Berlin   geschickt worden, um die Nachrichten, die Herr v. Schüß nicht erlangte, zu beschaffen. Von dem Augenblick der Sersendung Mezens nach Berlin   ist bereits die Zurüd­berufung Brandts erörtert worden. Vors.: Er wurde aber hier gelassen!

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Zeuge: Ja. Auf nochmaliges Befragen erklärt der Zeuge, daß ihm bekannt war, daß Brandt seine Nachrichten durch Indis­tretionen erlangt hatte, aber niemand hatte den Gedanken an straf­bare Handlungen. Der Zeuge erzählt weiter, daß er während der italienischen Reise Mezzens Direktor Muehlon in Essen   gesagt habe, jezt wäre wieder eine Zeitpunkt, die den Zeugen bedrückenpe Sache mit den Indiskretionen aus der Welt zu schaffen. Auf die Dauer bleiben ja doch solche Dinge, die ein Duzend Leute erfahren, nicht geheim. Muehlon stimmte zu, sagte, er sei ein wenig informiert über die Kornwalzerangelegenheit, er habe nicht den Eindruck, daß man die Brandtschen Berichte nicht entbehren könnte; er fragte aber Herrn v. Dewit; der sagte nur, er brauche diese Berichte immer noch zur Kontrolle seiner eigenen Breisstellungen. Daraufhin wollte Muehlon das entscheidende Wort dem Direktorium borbehalten. Gelegentlich einer Gehaltserhöhung für Kern sagte mir Brandt, daß er sich troß seiner Gehaltserhöhungen nicht besser stünde, als in Essen  . Er schreibe das seinem großen gesell­schaftlichen Verkehr zu, der seine freie Zeit und seine Gattin zu sehr beanspruche. Er werde gezwungen, den Verkehr bei sich zu Hause zu pflegen, ins Theater zu gehen usw. Vors.: Das heißt doch, er mußte das, um die Nachrichten zu bekommen!

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Zeuge: Das sagte er nicht, aber daran ist kein Zweifel, daß die Herren, die bei ihm verkehrten, dieselben sind, von denen er seine Informationen bekam; ich hatte keinen Zweifel daran. Vors.: Sie sind doch ein so welterfahrener Mann,

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haben Sie nicht gleich überschaut, daß Brandt damit sagen wollte: Ich bin gezwungen, ich muß die Leute ausführen? bis zu einem gewissen Sinn zweifellos; daher auch meine Frage: Gehen Sie nicht zu weit? Diese Frage tam später, als ich die Veranlassung dazu hatte, jetzt war das noch nicht der Fall.. Vors.: Wieso nicht? Beuge: Ich war ja nicht sein Vorgesezter. Vers.: Und auf die Frage: Gehen Sie nicht zu weit? Was sagte er da? Zeuge: Das verneinte er Bors: Haben Sie nicht daran gedacht, wenn er mit den Leuten ausgeht, dann zahlt er auch für sie ust.? Zeuge: Gleich das Allerschlechteste von einem Menschen anzunehmen, das liegt mir nicht. Bors. Aber Herr Zeuge, das lag doch aber so sehr nahe!

mal.

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in Schlachtensee erzählte mir Brandt, daß Mezen zu ihm gesagt| dem Brief nicht ein Wort davon enthalten, daß ich bei der Ver­habe, der große Dreger und ebenso Eccius und wendung des beigefügten Materials irgendwelche Rücksicht nehmen Muehlon müßten klein gemacht werden; er gebe die sollte. Man bekommt als Parlamentarier natürlich häufig der­Kornwalzer nicht heraus, die brauche er zu seinem Prozeß. Brandt artige Zuschriften, in denen um Diskretion nachgesucht wird. Das war sagte: Mezen habe die sämtlichen Berichte, die während seiner hier nicht der Fall, im Gegenteil, es war bemerkt, es sei nicht zu Italienreise gemacht worden seien. Oberstaatsanwalt und Vor- erwarten, daß früher eingegriffen würde, ehe der Kriegsminister fitzender: Also sämtliche" oder" die" Berichte. Beuge: Ich glaube, die beigefügten Kornwalzer Geheimberichte in Händen hätte. das ist dasselbe. Ich sagte seinerzeit, es seien 17 Berichte; jetzt Ich habe daraus den Schluß gezogen, daß irgend jemand, dem von aber meine ich, daß es 57 waren, jedenfalls eine Zahl mit sieben. der Verwendung dieser Geheimberichte eine Untersuchung gedroht Vors.: In der Untersuchung hatten Sie zuerst gesagt rund 20. haben würde, nicht der Absender sein konnte. Ich habe deshalb auch Sie haben aber früher nie von 57 gesprochen, das ist jetzt das erste- kein Bedenken getragen, dem Kriegsminister einige, ich glaube zivei Der Zeuge überreicht einen Notizzettel von diesem Tage, Originale der mir übersandten Kornwalzer- Abschriften zu über­dem 3. Oktober 1912. Es sind Notizen über die Unterredung senden. Ich habe allerdings geschrieben, daß ich die Erwartung Brandts und Mezzens, wie sie Brandt berichtet hat; darunter hege, daß nun nicht etwa versucht werde, den Spieß umzukehren auch, daß Brandt den Herrn v. Mezen nicht grüßen, aber ihm und statt der in meiner Eingabe Verdächtigten man gegen jemand alles detailliert erzählen sollte; die Firma Krupp   könne die Berichte vorgehe, den man im Verdacht habe, an mich geschrieben zu haben. Notizzettel nur durch den Haten einer 5 ausgedrückt, wie der und seinen Namen habe ich absolut nicht gekannt, da mir die Brandts gar nicht entbehren. Die Zahl der Kornwalzer ist in dem Auf weitere Fragen erklärt der Zeuge: Den Herrn v. Mezen Vorsitzende bemerkt; jetzt ist mit Rotschrift an den Rand geschrieben Personalverhältnisse der Firma Krupp   völlig unbekannt waren. 57, nicht 17. Der Zeuge fagt weiter: Auch hieran schloß sich Ich habe den Namen v. Mezen" zum erstenmal vom Unter­eine Unterredung, ob Brandt mit dem Freihalten nicht zu weit fuchungsrichter gehört und die Persönlichkeit dieses Herrn zum gegangen sei. Ich hatte den Eindruck, daß Brandt niemals das erstenmal hier beim Zeugenaufruf gesehen. Ich habe Bewußtsein gehabt hat, daß er Bestechungen ausgeübt habe. Schon nach einer der ersten Unterhaltungen mit Brandt hatte ich mir das Gesez durchgelesen und ihm vorgehalten, daß er nicht durch Bestechungen die Leute in die schwerste Gefahr bringen foll. Brandt erklärte, daß das gar nicht in Frage komme. Es sei ausgeschlossen. Ich habe ihm das geglaubt und stehe noch auf dem Standpunkt, daß das seine Ueberzeugung war. Der Zeuge berichtet noch über eine Unterredung mit Mezen nach dessen Italienreise. tat ihm furchtbar leid und er hoffte, daß Mezen entweder anderswo beschäftigt werden oder pekuniär sichergestellt

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Unterredung Metens mit v. Simson

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Mezen

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niemals mit ihm gesprochen, korrespondiert oder verhandelt. Bors.: Sie kennen auch den Vater des Herrn v. Mezen nicht? die Kornwalzer von Herrn August Thyssen   an Sie gelangt seien. Zeuge: Nein. Vors.: Es wurde der Verdacht geäußert, daß Zeuge: Ich habe keine Beziehungen mit Herrn Thyssen( Heiterkeit) und weiß auch nichts davon, daß er an der Uebermittelung der Kornwalzer an mich beteiligt sei. Oberstaatsanw. Das wird auch nicht behauptet. War in dem Brief an Sie von Korn­walzern die Rede? Zeuge: Nein, dieses Wort habe ich erst von dem Untersuchungsrichter Wezel gehört.­werden könnte. Dann aber sprach Mezzen mir gegenüber von 17 Blatt darstellten. Der Zeuge fügt noch von sich aus hinzu, daß Der Zeuge gibt noch an, daß er 15 Kornwalzer erhalten habe, die Rache, nachdem ich ihm gesagt hatte, die Firma könne es nicht derselbe Journalist, der bei Herrn v. Mezen gewesen ist, nach den dulden, was dem Ehrenkoder widerspreche. Essen   beschlossen, daß Dreger die Kornwalzer selbst unterschreiben wie er überhaupt von Journalisten en masse aufgesucht wurde, Es wurde dann in ersten Veröffentlichungen in dieser Angelegenheit auch bei ihm war, sollte, was er so aufgefaßt hat, daß er die Kornwalzer sieben sollte und denen er die gewünschten Aufklärungen, soweit es möglich und an­Brandt sollte den Verkehr einschränken, keine geheimen Sachen gebracht war, gegeben habe. Dieser Journalist sagte mir, was bringen und vermeiden, sich Auszüge geben zu lassen. Ich habe Herr v. Mezen ihm erklärt habe, und er erzählte mir auch, daß zwei Kornwalzer zurückbehalten, weil zu weitgehende Indiskretio- Herr v. Meken niemals erfahren dürfe, daß er auch bei mir gewesen nen darin enthalten waren. Vors. Sie sollen einmal gesagt haben: Sie müßten immer lachen, wenn Sie Hugenbergs Gesicht sei, da ihm auch sonst Herr v. Mezen die Tür vor der Nase Vert. Rechtsanwalt Löwenstein: Haben sehen, sobald von Kornwalzern die Rede ist. Der Zeuge Lehrt schlagen würde. Sie Herrn Brandt für den Schreiber des Briefes gehalten? das auf das entschiedenste a b. Zeuge v. Mezen: Mir hat Herr Dreger gesagt: Ich muß immer innerlich lachen, wenn lich nicht gekommen.- Angell. Eccius: Warum hat der Zeuge das Zeuge Dr. Liebknecht: Ein solch unsinniger Gedanke ist mir natür­ich das Gesicht des Herrn Hugenberg sehe, wenn die Rede auf Original des ihm zugegangenen Schreibens vernichtet?- Direktionssachen kommt. Wir hatten da gerade von Korn- Zeuge Dr. Liebknecht: Aus derjenigen Vorsicht heraus, die jeder walzern gesprochen. Zeuge Dreger: Ich habe meines Bolitiker solchen Schreiben gegenüber obwalten läßt. Ich habe Wissens in jener Zeit an teiner Sizung teilgenommen, in der dem Schreiben das Wesentliche entnommen, es dem Kriegsminister über Kornwalzer gesprochen wurde. Private Besprechungen mit übermittelt, angenommen, daß die Sache ihren weiteren Lauf pugenberg habe ich auch nicht gehabt, ich kann also eine solche nehmen wird und habe hierauf alles getan, um zu verhindern, daß Aeußerung nicht getan haben. Beuge: Ja, Auf eine Frage des Verteidigers man irgendwie durch meine Hilfe gegen jemanden vorgehen könnte, Justizrats Dr. v. Gordon erklärt Direktor Dreger, die der mir sein Vertrauen schenkt. Ich bin überzeugt, daß eine solche Vorsicht von jedem Politiker einer jeden Partei in einem solchen nicht im Auftrage der Firma, sondern aus seiner Abfall geübt werden wird. Dr. Liebknecht führt noch aus, daß sicht, ihm zu helfen, heraus vermittelt zu haben. Mit dieser Absicht jemand, der die Kornwalzer in einer solchen Weise erlangt haben ist der Zeuge bei der Firma start abgefallen. Ober- würde, daß ihm daraus eine Verfolgung erwachsen könnte, ihm das staatsanwalt: Nach dem Inhalt der Akten sind auch Anfragen an Material doch nicht geschickt haben würde, ohne ihn aufzufordern, die Berliner   Vertretung gerichtet worden, die Brandt mit Geheim- es zu vernichten. Auf eine Anfrage des Verteidigers Löwenstein berichten beantwortet hat. Beuge: Das ist mir erst in der gibt der Zeuge noch an, das Originalschreiben ver Untersuchung bekannt geworden. Ich würde aber nichts darin ge- nichtet zu haben, furz nachdem er die erste Mitteilung des funden haben. Oberstaatsanwalt: Es sind ganz deutliche Kriegsministers erhielt, daß die Grmittelungen bereits ein Gra Unterschiede zwischen den Anfragen, die offiziell und die gebnis gehabt hätten. Der Zeuge äußert sich dann über die Unterredung zwischen durch Geheimberichte zu beantworten sind. Zeuge: Davon Hieran schließen sich einige Fragen des Rechtsanwalts Juftig­Muehlon, Mezen und Brandt nach dem bekannten Briefe Mezzens weiß ich nichts. Auf eine Zwischenfrage des Verteidigers von rat Dr. v. Gordon an den Untersuchungsrichter, und den Zeugen an das Direktorium vom 22. Juli. Mehen suchte uns voreinzu- Gordon über spätere Einigungsverhandlungen zwischen der Firma v. Dewiß über die nehmen gegen Brandt, er sagte, Brandt bekomme schon zu viel, sei bezw. Dreger und v. Simson sowie v. Mehen ergibt sich, daß nach Aufbewahrung der Kornwalzer, wenig vertrauenswürdig und habe sogar einen Nachschlüssel einer telephonischen Mitteilung Dregers am 11. Februar die zeitweise im Besiz v. Mezens gewesen sind. Im Laufe diefer zu seinem Schreibtisch. Aus Muehlons Erzählung über die 1913 die Auseinandersetzung, die zu einem bestimmten Ergebnis nach der Unterredung hatte ich den Eindruck, daß Mezen erzählt hätte, Einigungsverhandlungen zwischen der Firma und v. Mehen Richtung hin, ob Herr v. Mehen an der Uebermittelung der Korn­Brandt habe gegen ihn eine Erpressung auszuüben versucht und stattfinden sollten; dazu kam es aber leider nicht, da gerade an walzer an Dr. Liebknecht beteiligt sei, nicht führt, erklärt der Unter­Brandt habe gesagt, er wolle ein anständiger Mensch bleiben. Ich diesem Tage Herr v. Mezen verhaftet wurde. Auf eine Frage suchungsrichter Wetzel es für sehr möglich, daß Brandt in der legte den Nachdruck auf das bleiben. Vorſ.: Brandt soll aber des Werteidigers Rechtsanwalt, Loewenstein ſtellt Direttor Dreger Untersuchung gesagt habe, er laffe fich hängen", wenn die von gejagt haben: Ich wünschte, ich wünschte ich trüge noch die Unter­offizierstreffen, dann würde ich noch ein anständiger Mensch sein. dem Angeklagten Brandt das beste Zeugnis aus und erklärt auch, Liebknecht dem Kriegsminister überfandten Kornwalzer nicht aus daß Brandt niemals Pressionen ausgeübt habe. dem Besitz des Herrn v. Mezen feien. Zeuge: Davon weiß ich nicht 3.- Vors.: Die Worte, er wolle Der Zeuge v. Metzen gibt auf verschiedene Fragen des Rechts­Abg. Dr. Liebknecht fügt seiner Aussage noch hinzu, daß nach ein anständiger Mensch bleiben, mußten Sie aber doch schon be- anwalts Dr. Loewenstein an, daß er auf seinen Gid die Gewißheit den Mitteilungen des betreffenden journalisten Herr v. Mehen denklich machen. Zeuge: Die Aeußerungen, die Muehlon später nehmen könne, daß ein so weiterfahrener Mann, wie es noch einiges wissen müßte über den im Direktorium in Essen   gemacht hat über diese Sache, hat er zu Herr Dreger ist, orientiert sein mußte über die Art der Brandt­mir nicht gesagt. Auf erneutes Befragen des Vorsitzenden sagt der Verkehr zwischen Brandt was einigen mittleren schen Berichterstattung. Zeuge, es sei möglich, daß er damals den Gedanken an Er( b. Mezzen) sei wohl im Unklaren darüber gewesen, ob der juristische Tatbestand der Bestechung Beamten des Reichsmarineamts, Bestechungen vorliege, aber darüber, daß die Verleitung von Militärpersonen wovon bisher nicht die Rede war. Oberstaatsanwalt: In zur Hergabe geheimzuhaltender Nachrichten etwas unzulässiges diesem Verfahren ist etwas Belastendes nach dieser Richtung ist, darüber sei er schon als früherer Offizier hin nicht zutage getreten, und es ist darum auch nicht Gegenstand vollständig sicher dieser Verhandlung. Der Vorsitzende bestätigt dies. Verteidiger Rechtsanwalt Dr. Löwenstein: Die genaue Unter­suchung hierüber hat zu dem Resultat geführt, daß an dieser Beschuldigung nichts ist. Dr. Liebknecht: Ich halte mich für verpflichtet, noch zu erklären, daß ich noch einiges nicht uns wesentliche über das Nachrichtenwesen der Firma Krupp   und dessen Tätigkeit im Auslande überhaupt, wie über die Bestechung von ausländischen Zeitungen durch Krupp ich würde event, einen Namen angeben können und ebenso wie die ausländischen Geschäfte er die Art nach meinen Mitteilungen auch unter der Mitwirkung des Direktors Eccius vollzogen worden sind, weiß- Dinge, die

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gewesen. Geschenke gebe.

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Brandts gehabt hat, aber das sei heute schwer zu reton struieren. Damals nahm ich an, daß Muehlon weitere Schritte veranlassen würde und das ist ja auch geschehen. Als in Essen  davon die Rede war, daß Brandt weggenommen und ich das Bureau leiten sollte, war mir das so, wie wenn ein komman= Der Zeuge Dr. Muehlon wird befragt, ob er auch dem dierender General einen Kompagnie chef vertreten Angeklagten Gccius gegenüber davon gesprochen habe, daß Brandt Dr. Muehlon hält dies soll. Es wurde in Essen   über die Nachfolge Brandts verhandelt. Man sagte, man brauche seine Tätigkeit überhaupt nicht; jeder Ver­für zwiefellos, treter müßte doch solche Berichte verschaffen. Das Dumme war da es in einer Gigung geschah. Angeklagter Eccius: Es wurde nur, daß das bei uns so geheim behandelt wurde. Wenn das nicht nur gesagt, daß das Bekanntwerden der Berichterstattung einen der Fall gewesen wäre, hätte taum jemand etwas dagegen zu sagen publizistischen Skandal hervorrufen könnte, aber von Einzelheiten gehabt. Man bedauerte, daß Brandt mit seiner gewissen Selb  - der Brandtschen Berichterstattung wurde nicht gesprochen. Zeuge ständigkeit neben Metzen gesetzt worden war. Vor dieser Direktorial- Dr. Muehlon: Ich habe selbstverständlich gesagt, es ist in Berlin  fizung hatte ich noch ein Gespräch mit Brandt gehabt, der mir auf etwas vorgekommen. Berteidiger Justizrat Dr. v. Gordon: Aber bas Bestimmteste versichert hatte, daß nichts strafbares in fönnen Sie auf Ihren Gip nehmen, 20 pollib von Beitechungen Eid ob positiv feiner Handlungsweise gelegen habe. Das teilte ich den Direktoren gesprochen wurde? Zeuge: Ich kann auf meinen Eid sagen, daß mit und ebenso, daß Herr ich Herrn Eccius gefragt habe, ob er von diesen Dingen nichts gemußt hat. Das hat Herr Eccius verneint. Der nächste Zeuge ist Rechtsanwalt Reichstags- und Landtags­abgeordneter Dr. Karl Liebknecht  :

Dewit sich dagegen sträubte, die Berichte abzuschaffen. Das Ergebnis der Sizung war, daß ich Brandt noch einmal scharf vornehmen sollte und daß von den Berichten Brandts kein Abstand

genommen werden sollte, und daß Brandt die Berichte, die ja harm- Er ist von der Verteidigung geladen und wird vereidigt.

durch

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über die Art,

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für die Geschäftsgepflogenheiten der Firma Krupp von Belang

find.

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Beuge

auszuschalten. Oberstaatsanwalt: Wenn Herr Dr. Lieb­fnecht weitere Beschuldigungen zu erheben wünscht, so mag er das bei mir tun, ich bin dazu da, sie entgegena

Vors.: Das gehört aber nicht zu diesem Verfahren, in Ios waren, auch als harmlos behandeln sollte. Auf eine Frage Bors. dem nur zwei Personen wegen bestimmter Handlungen angeklagt des Vorsitzenden erklärt der Zeuge, die Vorlage von Kornwalzern Ihr Zeugnis ist wesentlich, insofern es auf die Glaubwürdigkeit sind. Vert. Justizrat Dr. v. Gordon: Das Ausland geht uns durch Brandt stets abgelehnt zu haben. Vors.: In der Unter- eines Zeugen ankommt. Hatten Sie die Anlagen zu Ihrem Brief hier gar nichts an, und Herr v. Mehen hat auch taftvoll er­suchung haben Sie aber gesagt, Sie haben aus den Kornwalzern an den Kriegsminister von dem Zeugen v. Mezzen? Zeuge: Ginen gesehen, daß sie streng vertrauliches Material enthielten, das nur Tag oder einige Tage, bevor ich die Anzeige an den Kreigsminister klärt, auf das Ausland nicht eingehen zu wollen. schrieb, lief bei mir ein Brief ein. Ich würde darüber Näheres Dr. Liebknecht: Als Jurist mußte ich mit der Frage rechnen, Indiskretionen von Zentralstellen ncht aussagen, da mir das Schreiben offensichtlich in meiner parla- daß die Geschäftsgepflogenheiten der Firma Krupp  beschafft sein könnte. Der Zeuge gibt darauf unter Vorbehalt des mentarischen Eigenschaft zugegangen ist und weil ich trotz der Rechts­heranzuziehen sein würden. Wortlauts zu, diesen Eindrud stets gehabt zu haben. lage auf dem Standpunkt ſtehe, daß es eine schmähliche Handlung Bert. Justizrat v. Gordon bittet den Vorsitzenden, diese Sache Als Brandt mir berichtete, daß Mehen Geheimberichte zu Hause würde, aber da hier eine Person zu Unrecht bezichtigt werden könnte, sein würde, wenn ich das mir entgegengebrachte Vertrauen täuschen habe und sie nicht herausgeben wolle, fragte ich ihn: Na, was machen Sie denn für ein dummes Gesicht, wenn da alles anständig balte ich es für meine Pflicht, auch hierüber und einwandfrei zugegangen ist, da kann uns ja auch Mezen damit nicht schaden! Brandt sagte: Es könnten schließlich doch abzulegen. Der Brief war nach dem Poststempel   in Berlin   auf- zunehmen. Zeuge Dr. Liebknecht: Ich nehme in diesem Kameraden in Disziplinaruntersuchung kommen. Bei diefer Ge- gegeben, er war mit einer steilen, großen, kanzleimäßigen Hand- Prozeß eine besondere Position ein und bin hier auch in der legenheit hörte ich, daß Abzüge zurüdbehalten worden waren, und schrift geschrieben, die keinen besonderen Charakter trug. Der schärfsten Weise angegriffen worden, so von einem der da sagte ich ihm, er möchte Brief enthielt fast wörtlich dasjenige, was ich dem Kriegsminister Direktoren von Krupp  , der hier von Wischen sprach, die ich in die die Abzüge vernichten. mitgeteilt habe. Ich bin bereit, den Wortlaut dieses Briefes auf Luft gehalten hätte.( Bors.: Ich habe das ja zurückgewiesen) Wunsch mitzuteilen.( Es wird nun das in der Oeffentlichkeit seit Also, event!. Hätte Bors.: Warum? Zeuge: Weil es langem bekannte Originalschreiben Dr. Liebknechts an den Kriegs­minister verlesen.) Der Brief war wohl unterzeichnet, meiner Er­innerung nach mit einem Namen, wie er bei pseudonymen Schreiben was ich gesagt hätte, und deshalb habe ich es für meine Pflicht gewählt zu werden pflegt: Schulz oder Schmidt. Es war in gehalten, bies bier borzubringen.

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die Firma belasten könnte

and weil es mir das Unangenehmste bei der Sache wäre, wenn bie armen zengoffiri berurteilt würden. Von der Unterredung

volles Zeugnis

das vielleicht doch zur Sache gehört,