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Schließlich wurde das Amendement mit 203 000 gegen 228 000 Stimmen verworfen und die oben angeführte Reso= lution darauf fast einstimmig angenommen.

Nach Ansicht vieler alter Delegierten find auf einent britischen Arbeiterkongreß die Geister selten so scharf aufeinandergeplakt wie diesmal.

Arbeitslosigkeit.

Immer wieder Erwägungen.

Die Stadt Berlin   hat bekanntlich vor kurzem zusammen mit zahlreichen Vororten dem Reichstanzler das Gesuch unterbreitet, die reichsgejegliche Regelung der Zwangsversicherung gegen die Ar­beitslosigkeit in erster Reihe für das Bauemerbe, sodann aber auch in anderen erfahrungsgemäß von Perioden wiederkehrender Ar­beitslosigkeit betroffenen Erwerbsgweigen alsbald in die Wege zu leiten. Darauf ist vom Reichskanzler die Mitteilung eingegangen, dag er das Reichsamt des Innern mit einer Prüfung der An­gelegenheit beauftragt habe.

Bettelsuppen statt Arbeitslosenversicherung.

Militaristische Logik.

Der deutsche Militarismus treibt seltsame Giftblüten. Er führt nicht nur, wie erst jüngst wieder die Zaberner Vorgänge bewiesen haben, zur Willfür und Hinwegsehung der Soldateska über die verfassungsmäßigen Voltsrechte; er erstickt auch in seinen Apologeten alle besseren menschlichen Gefühlsregungen, jede humane Betrachtungsweise. Er hat eben seine besondere eigene Logik, die Logik der Brutalität.

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das, Herr Stegerwald. Er selbst schilderte ihn selbst in folgender Weise:

Die christlich- nationale Arbeiterbewegung steht auf staats­positivem Boden. Sie lehnt es ab, alles in Grund und Boden zu kritisieren. Das hat uns in den letzten Jahren den Vorwurf eingebracht, eine Schwenfung nach rechts unternommen zu haben. Wie war denn die Sachlage? Seit 1909 ist das Bürgertum in immer steigendem Maße radikalisiert worden. Der Sozialdemokratie trieb man so die Hajen geradezu in die Küche. Wir fingen daher an, den deutschen   Arbeitern zu sagen, daß es um Deutschland   doch nicht sp ichlimm stehe, wie die Sozialdemokratic es wahr haben wol Ic."

Auch ein Standpunkt: Weil die Sozialdemokratic Fortschritte

Wo sind die Terroristen?

Dafür liefert ein Soldatenmißhandlungen" überschriebener Artikel der Dienstagmorgen- Nummer der Kreuz Zeitung  " einen neuen Beleg. Das ehrfame Organ der Strauchritter Epigonen spottete darüber, daß voraussichtlich sich gar bald der Reichstag   wieder mit Stlagen über Soldatenmizhandlungen zu beschäftigen machte, mußte den Arbeitern eingeredet werden, daß es ihnen in haben werde, und der Kriegsminister wieder in üblicher Deutschland   recht gut gehe. Weise versichern werde, daß von der Heeresverwaltung Reform der Reichsratskammer in Bayern  . alles geschehe, um solche Mißhandlungen auszurotten. Nach der Ansicht des Artikelschreibers ließen sich die Soldatenmiß- Zu Beginn der Dienstagsigung der baherischen Abgeordneten­handlungen leicht wesentlich einschränken. Und wodurch? fammer überraschte Freiherr   v. Hertling das Haus mit der Mit­Nicht durch härtere Bestrafung viehischer Soldatenschinder, teilung, daß die Regierung eine Reform der Reichsratskammer plane. nicht durch Aenderung des heutigen furiosen Beschwerde- Man kann ungefähr voraussagen, wie diese Reform sich gestalten systems, besserer Ueberwachung der Rekrutenausbildung durch wird: gewerbliche Körperschaften, Handelskammern, Gewerbe­erfahrene Offiziere, Verminderung des läppischen Paradedrills fammern usw. werden Vertretungen erhalten. Den Anlaß zu diesem oder irgendwelcher ähnlicher Maßnahmen sondern plötzlichen Entschluß gibt eine Bestimmung der bayerischen Vers Seit Jahren führer die Sozialdemokraten im Nürnberger   durch häufigere und strengere Bestrafung der faffung, die es verhindert, die Königsmacher durch Berufung in den Rathause einen zähen Stampf um die Einführung der Arbeits. bom lnteroffizier beim Kompagniechef ge- Reichsrat zu belohnen. Nach der Berfaffung darf im Gegensatz zu Preußen, wo das Berufungsrecht des Königs unbeschränkt ist, die losenversicherung, für Sie auch schon seit Jahren ein Statut fir und meldeten Retruten. Wehleidig beklagt die Kreuz- Zeitung  ", daß es Kom- Zahl der berufenen Mitglieder des Reichsrats den dritten Teil der fertig ausgearbeitet worliegt, das aber nicht in Kraft gesezt wird, weil der ausschlaggebende Freijinn verlangt, daß zuerst der Staat pagniechefs gibt, die nicht geneigt sind, jeden Gemeinen, der erblichen Mitglieder nicht übersteigen. vorangehen soll. Das einzige, was erreicht werden konnte, ist die ihnen als unwillig, widerseßlich oder nachlässig gemeldet wird, Einschung von 30 000 M. zu diesem Zwede in den Etat, doch das sofort hart zu bestrafen, besonders nicht die eben einge­tretenen Refruten. Meldet der Unteroffizier sochem Haupt­Geld darf nicht ausgegeben werden, bis wiederum der Staat den Anfang macht. Auch für Gewährung von Parunterstüßung an Ar- mann zu oft Vergehen der Refruten, erhält er wohl gar von beitslose können sich die Herren nicht erwärmen; gegenüber den seinem Vorgesetzten die Antwort: Man meldet doch nicht Forderungen sozialdemokratischer Arbeitervertreter verwies man die lede Kleinigkeit!" Wenn der Hauptmann aber doch Strafen Dft verfügt er nur Notleidenden auf die Armentasse oder gab den höhnischen Rat, die berhängt, ist er gewöhnlich zu milde. Gewerkschaften sollten ihre Stassen zur Unterstützung der Arbeits- Nachererzieren. Das ist, wie die Streuz- Zeitung" meint, ganz lojen leeren. Daß die Gewerkschaften schon ganz gewaltige Mittel falsch; der Rekrut müsse eine weit härtere Strafe zudiftiert für diesen Zwed aufwenden, ficht die Leute nicht weiter an. So erhalten, und zwar eine Strafe, die fein Selbst­gefühl und seine Selbstachtung herabdrückt. haben die Nürnberger Gewerkschaften in den ersten elf Monaten örtlich heißt es in dem Artikel: dieses Jahres nicht weniger als 240 000 m. für Zwede der Arbeits­Iosenunterstützung verausgabt. Da nun die Not immer weiter steigt, fann sich auch das satte Bürgertum ihr nicht mehr verschließen und sieht sich veranlaßt, doch etwas zu tun. Das Mittel, auf das man dabei verfallen ist, ist fast noch entwürdigender als die Ver­weisung an die Armenpflege. Von städtischer Seite hat man die philanthropischen Bürger und Bürgerinnen, die sportsmäßig die Wohltätigkeit" üben mit der meist schlecht verhehlten Nebenabsicht, jeine geschätzte Person bei gewissen Stellen in empfehlende Grinne­rung zu bringen, mobil gemacht und einen Aufruf erlassen, nach dem an die Familien bedürftiger Arbeitsloser Essen abgegeben werden soll. Also Klostersuppenpolitik anstatt öffentlicher sozialer Fürsorge! Unser Nürnberger Barteiblatt hat die Veröffentlichung des Aufrufs abgelehnt, dafür aber den Gewerkschaften 3000 M. für außerordentliche Unterstützungen an Arbeitslose überwiesen. Vom Gewerkschaftsfartell find 10 000 M. zur Verfügung gestellt, auch andere Einrichtungen der Arbeiterbewegung steuern entsprechend bei, so daß im ganzen zirfa 30 000 Mt. verfügbar sind, die an die einzelnen Gelvertschaften nach ihrer Mitgliederitärte verteilt werden. 3Jm

Im Stadtmagistrat& ürth, wo man sich ebenfalls nicht zur Einführung der Arbeitslosemunterstüßung bewegen lassen will; tellte Genosse Zorn den Antrag, 20 000 M. jur Barunterstüßung an Arbeitslose zu bewilligen. Nach längerem Redekampf wurden 10 000 M. zu diesem Zwed ausgeworfen, die durch eine Kommission vertcilt werden sollen.

Politische Ueberlicht.

Zabern  .

Militärdiktatur ohne Ende.

Die Herren Scharfmacher lagen ständig über den Terro­rismus" der freien Gewerkschaften. Wo jedoch in Wirklichkeit die Terroristen, und zwar Terroristen sans phrase jizen, ist aus einem Artikel zu erkennen, der dem Dortmunder   Amtsblatt zu­gegangen ist. Da wird die einige Gemeinden in der Umgebung Dortmunds   berührende Frage der Eingemeindung behandelt und dabei folgender empörende Vorgang geschildert: 05

In einer der letzten Sizungen der Gemeindevertretung Destrichs, in der die betreffende Eingemeindung besprochen wurde, äußerte sich ein auf der Zeche Adolf von Hansemann   beschäftigter Gemeindevertreter gegen die Eingemeindung Oestrichs nach Men­gebe. Er erklärte, daß die Stimmung in seinen Bekanntenkreisen allgemein nicht für eine Eingemeindung sei, und man energisch von ihm berlangt habe, dem Wunsche der Zechenpartei, für die Eingemeindung zu stimmen, nicht zu folgen.

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Mit dem heutigen Tage ist Ihnen 3hr Arbeitsverhältnis zur Zeche Adolf von Hansemann   gefündigt. Ihr Austritt hat demnach mit Schluß des Monats zu erfolgen.

Für den Rekruten ist diese Strafe nicht besonders fühlbar, denn er darf nicht überanstrengt werden, das könnte zu sehr uns angenehmen Folgen für die Vorgesezten führen, sein Selbst gefühl ist dadurch auch nicht wesentlich herab gedrückt, von Selbsta& tung in diesem Falle gar nicht zu sprechen, denn seine Kameraden Dieser Gemeindevertreter, der in der Nähe der Zeche ein kleines achten ihn schon meist nicht mehr besonders hoch, wenn es es so weit mit ihm gekommen ist, aber Anwesen besitzt, das seit altersher der Familie gehört, und der höchst unangenehm fühlbar ist diese Maßregel für den feit 19 Jahren ununterbrochen zur ständigen Zufriedenheit seiner Unteroffizier, der wegen dieses Mannes von seiner ohnehin Vorgefeßten auf Zeche Hansemann als Schachthauer gearbeitet recht Inappen Erholungszeit noch etwas einbüßt, und für den hat", erhielt furz nach dieser Gemeinderatssigung folgendes Schrei­Offizier, der als Aufsicht dabei stehen muß. Damit ist die große ben ins Haus gebracht: Mengede  , den 14. November 1913. Bahrscheinlichkeit gegeben, daß bei dem Unteroffizier sich ein Groll gegen diesen Refruten einstellt, der ihm ohnehin schon genug Merger bereitet hatte, bis er sich zu der Meldung entschloß und um dessent­willen er nun auch noch von seiner freien Zeit verliert. Er sagt sich also: Den melde ich sobald nicht wieder," und in be­sonderem Maße fagt es der Unteroffizier dann, wenn der Hauptmann den Rekruten überhaupt nicht bestraft hat. In beiden Fällen fagt er sich, ich muß mir also selbst helfen", und damit ist dann die Grundbedingung für die leider immer noch vorkommenden Fälle der fo genannten fortgesetten Mißhandlungen gegeben. Deshalb strengere Bestrafung der Rekruten, Abschaffung des heutigen Systems der Strafbücher( in die der Straf­grund" eingetragen werden muß), Schuß der Autorität Der Unteroffiziere mit allen zu Gebote stehenden Mitteln" oder auf gut Deutsch  : schärfere Behandlung des Rekruten, größere Freiheit für den Unter­offizier und Ersetzung des Selbstgefühls des Gemeinen durch den Kadavergehorsam!

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Sicherlich ein wundersames Rezept, Soldatenmißhandlungen zu beseitigen.

Den Scharfmachern zu Willen!

Stempel der Deutsch  - Luremburgischen Bergwerfs- und Hütten- Attien- Gesellschaft. Der Betriebsführer: gez Niebereichholz."

Der Amtsblattartikler bemerkt dazu:

Gin derartig rigoroses Vorgehen fann nur tiefgehende Ere bitterung hervorrufen, und man braucht sich nicht zu wundern, wenn durch solche Maßnahmen Staatsbürger, die bisher für die nationale Sache mit allen Kräften eingetreten sind, der Sozial­demokratie in die offenen Arme getrieben werden. Nicht ohne Grund ist bei jeder Wahl eine Zunahme der sozialdemokratischen Stimmen zu konstatieren. Aber der Terrorismus der Zechen­partei geht noch viel weiter. Gemeindeeingesessene, die den Protest gegen die geplante Eingemeindung unterschrieben haben, sind dieserhalb zur Verantwortung gezogen worden, und wenn fie teine genügende Entschuldigung vorbringen fonnten, wurde Ihnen die Entlassung aus dem Arbeitsverhältnis der Zeche an= gedroht. Kein Handwerker oder Geschäftsmann, der von der Beche abhängig zu sein glaubt, wagt seine Ansicht frei und offen auszusprechen, weil er befürchten muß, in seinen Erwerbsver­hältnissen geschädigt zu werden."

Weiter wird bemerkt, daß der Amtsvorsteher von den Zechen­bertretern in der Gemeindevertretung als Amtsverordneter nicht sich der Oberinspektor der Zeche gewählt und wählen lassen. Von Eingemeindung nicht habe überzeugen fönnen. Sait seiner habe wiedergewählt worden sei, weil er sich von der Zwedmäßigkeit der die gehorsam it und pflichtschuldigit dem Winke von oben folgen müßten.-

Der Nationalzeitung" mird aus Straßburg   gemeldei: Eine Familie aus der Umgebung von Colmar   hat einen Brief von ihrem heim Militär stehenden Sohn erhalten. Daraus geht hervor, daß Nach dem Bayerischen Sturier" wird ein Arbeitswilligen­man den eljässischen Retruten ganz allgemein den Weihnachtsurlaub schutzgesetz im Reichsamt des Jnnern vorbereitet. der Zaberner Angelegenheit im Kreise der Familie und der Freunde genommen werden, daß ein erheblicher Teil der Bundes­in die Heimat verweigern will. Man befürchtet, daß die Besprechung Das Organ des bayerischen Zentrums schreibt, es dürfe an­die Disziplin bei den jungen Soldaten gefährden könne." Das regierungen im Bundesrate für ein Arbeitswilligenschutzgesetz sieben Mitgliedern des Gemeinderats seien bier Zechenbeamte, geht auch der militärfrommen Rationalzeitung" über den Stamm eintreten wird; Sachsen   hätte bereits einen entsprechenden und sie bemerkt hierzu:" Sollte sich dieser Verdacht bestätigen, so Antrag gestellt. märe damit nur ein neuer Anlaß gegeben zum schärfsten Protest gegen einen solch überspannten Militarismus."

Folgen von Zabern  .

Wie sich der Züricher Tagesanzeiger" aus Belfort   melden lägt, haben sich dort und auf dem Werbebureau in Nancy   26 Elsässer für die französische   Fremdenlegion anwerben lassen. So ist durch die Vorfälle von 3abern also auch der Agitation für die franzö­fifche Fremdenlegion Vorschub geleistet worden!

Sozialdemokratische Protestkundgebungen.

Gegen die Gäbeldiftatur protestierte am Montag­abend in Lübed eine von 2000 Personen besuchte Massenversamm­Tung, in der Reichstagsabgeordneter Th. Schwarz.referierte. Eine Resolution, in der gegen den militärischen Absolutismus   Pro­test erhoben und die Ausdehnung der Volksrechte gefordert wird, gelangte einstimmig zur Annahme.net

Auch die Gothaer Arbeiterschaft protestierte am Montagabend in einer vom Sozialdemokratischen Verein einberufenen öffentlichen Bersammlung gegen das austrecht der Soldatesta". Der große Gaal des Boltshauses war lange vor Beginn der Ver­jammlung überfüllt. Die Zahl der Anwesenden wurde auf 2000 geschätzt. Reichstagsabgeordneter Bod erläuterte die Zaberner Borfommnisse, schilderte den nur notdürftig verkleideten Absolutis. mus in unserem Recheitaat" und die Zustände, die für ein politisch mündiges Volk unwürdig sind. Die Arbeiterschaft müsse diesem System den Kampf anjagen und dürfe nicht eher rasten und ruhen, bis diesem System ein Ziel gesezt ist. Eine scharfe Pro­test resolution wurde einstimmig angenommen.

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Verhandlung gegen die Zaberner Rekruten. Wie telegraphisch aus Straßburg   im Elsaß   gemeldet wird, findet die Verhandlung gegen die Zaberner Refruten am Donnerstag, den 11. d. Mts., vormittags, vor dem dortigen Militär- Divisionsgericht statt.

Radikale Worte.

Der Generalsekretär der christlichen Gewerkschaften, Herr Adam Stegerwald  , hot am Sonntag in einer öffentlichen Berjamm. lung in Köln   über den 3. Deutschen   Arbeiterfongreß berichtet. Der christliche Gewerkschaftsführer fand in seiner Rede sehr radikale Worte. Er sagte:

In einem Prozeß gegen einen sozialdemokratischen Funktionär erklärte auch ein Gemeindevorsteher auf eine Frage des Gerichts. borjizenden ganz najv, es sei doch naturgemäß, daß die 3echenbeamten im Gemeinderat die Interessen der Zechen wahrnähmen!

Das Dortmunder   Amtsblatt hält den Nationalliberalen der berüchtigten alten" Schule die Steigbügel. Wenn selbst dieses Blatt solchen Klagen eines nationalen" Mannes über den Terro­rismus der Zechen Raum gibt, dann kann man sich vorstellen, wie die Arbeiterschaft unter diesem brutalen Herrenrecht des Ka­pitals zu leiden hat.

Die Nachwahl in Jerichow  .

Der Bund der Landwirte fordert den lückenlosen Zolltarif. Er verschleiert ja vorsichtigerweise, was er darunter verstehen will. Run, er soll uns nicht für so unflug halten, daß wir uns dadurch täuschen laffen. Wir lassen uns nicht vor fertige Tatsachen stellen. Wir haben eine Warnungstafel aufgestellt. Wir wollen unsere Interessen vorher geltend machen, damit die bürgerlichen Barteien, die zum großen Teil von Arbeitern gewählt sind, wissen, Die Konservativen haben für die bevorstehende Nachwahl zum wie die organisierte christlich- nationale Arbeiterschaft über die großen Lebensfragen denkt. Wenn wir als Kongreß in der gegen Reichstag gemeiniam mit dem Bunde der Landwirte den Ritterguts­wärtigen Situation nicht zu solchen Fragen Stellung genommen pächter Martin Schiele   in Schollene   als Standidaten aufgestellt. hätten, dann hätten es die christlichen Gewert. Für die Fortschrittler kandidiert der Fleischermeister so belt, für schaften und jedenfalls auch andere Organisa. die Sozialdemokratie wieder Genolie Haupt. Die Wahl dürfte in tionen abgelehnt, sich daran zu beteiligen, dann der ersten Hälfte des Februar stattfinden. hätten wir jebe Selbstachtung und jedes Selbstewußt. fein preisgegeben. Und ohne diese Eigenschaften fann eine Massenbwegung nicht bestehen."

Der unwürdige Einjährige.

Und zu den Scharfmachern gewendet, rief Herr Stegerwald aus: mus mit Unterstützung der beteiligten Zivilbehörden geleistet. 3u Einen neuen Streich hat sich soeben der preußische Militaris. Die große Ceffentlichkeit in Deutschland   muß jich endlich dem Genossen Walter Stoeder in Köln  , der in der prole­einmal an den Gedanken gewöhnen, das es nicht Aufgabe tarijchen Jugendbewegung tätig ist und bis vor wenigen Wochen einer christlich- nationalen Arbeiterbewegung auch als Berichterstatter an der Rheinischen Zeitung" in Köln  sein kann, den bestehenden gesellschaftlichen arbeitete, tam am 22. Juli ein Schuhmann, ließ sich den Berech Zustand bloß zu loben; wir haben vielmehr auch& orde. tigungsschein Stoeders zum Einjährig- Freiwilligendienst vorlegen rungen an Staat und Gesellschaft zu stellen! Wir und beschlagnahmte ihn. Ende Juli erhielt darauf Stoeder folgen-, erflären: Gs ist nicht bloß das Recht des Bundes der Landwirte, des Schriftstüd: des Zentralverbandes deutscher Industrieller uso ,; nein, es ist auch das unbestreifbare Recht der christlich- nationalen Arbeiter­bewegung, genau so Stellung zu nehmen, wie das die anderen Interessengruppen für sich als jelbstverständlich ansehen."

Es wird wohl mit den Forderungen an Staat und Gesell­schaji" nicht so schlinui werden, denn der weitaus größte Teil der Stegerwaldschen Rede gipfelte darin, nachzuweisen, daß die christlich. nationale Bewegung die Arbeiter mit den kapitalistischen   Zuständen zu berjöhnen tradhte. Staatspojivitis mus" nennt man

Ersatz- Kommission Köln  ( Stadt) II

Nr. 5982/1246 E.

Köln  , 22. Juli 1913. Krebsgaffe 1. Durch Entscheidung der Ersatzbehörde 3. Instanz vom 14/10. Juli d. 3. Rr. 1381 11 b/ M. 6 ist Ihnen die von der Prüfungskommission für Einjährig- Freiwillige zu Berlin   am 24. Februar 1911 erteilte Berechtigung zum Ginjährig­Freiwilligendienst entzogen und zugleich bestimmt worden, daß Ihre Heranziehung zum zwei bam. mehr.