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Noch systematischer ist der eigentliche Jugendfang organi­siert. Und auch der Frauenagitation hat man( besonders im letzten Jahre) große Aufmerksamkeit gewidmet, und zwar aus­gesprochenermaßen zur Bekämpfung der sozialdemokratischen Frauenbewegung. Der Volksverein hat 26 700 weibliche Mitglieder, für die eine besondere Zeitschrift hergestellt wird. Die im letzten Jahre gedruckten Bücher und Broschüren, die sich fast ausschließlich gegen die Sozialdemokratie richten, hatten eine Auflage von 851 000 Gremplaren. Eine der Hauptaufgaben des Volksvereins ist auch die Förderung der christlichen Gewerkschaften, die ihre Gründung den M.- Gladbachern verdanken.

Oft werden die Wahlerfolge des Zentrums nur darauf zurück­geführt, daß diese Partei in den katholischen Geistlichen ein Riesen­heer unbezahlter Agitatoren besitzt, die nicht nur mit der Bevölke­rung ihres Wirkungskreises bekannt und verwachsen sind, sondern auch infolge ihres geistlichen Amtes sich einer besonderen Autorität erfreuen. Das ist sicher zum großen Teil richtig; doch muß an­erkannt werden, daß sich die Zentrumspartei   daneben im Volks­verein einen Agitations, Instruktionss, Flugblätter und Bro­schürenvertriebs- Apparat geschaffen hat, wie ihn feine andere Partei besitzt. Auch die sozialdemokratische Partei kann in dieser Hinsicht noch gar manches vom Zentrum lernen.

Politifche Ueberficht.

Nationalliberale Nachklänge der Zabern  - Debatte. So gemäßigt in Ton und Haltung auch entsprechend den Schönen Traditionen der politischen Quallentiere sich der natio­nalliberale Abgeordnete Professor v. Calfer in der Reichs­tagsfizung des 4. Dezember gegen das Vorgehen der Militär­behörden in Babern gewandt hat, findet doch seine Rede bei den Rechts- oder, wie sie sich zu nennen belieben, Altnational­liberalen heftigste Verurteilung, und deshalb leistet sich Herr Paul Fuhrmann   als Vertrauensmann dieser Spezies in der ,, Altnationalliberalen Reichskorrespondenz" eine scharfe But­rechtweisung der nationalliberalen Reichstagsfraktion und ihres Redners.

Herr Fuhrmann schüttet zunächst in seinem Babern" überschriebenen Artikel seine ganze fittliche Entrüstung über die radauluftige Sozialdemokratie und Fortschrittliche Volks­partet sowie über das demagogische Zentrum aus. Er meint:

Gin geschidt und es gelang ihnen auch, die Vertreter darauf hin, daß nach genauer Prüfung der Protestgründe Tumultuanten zu zerstreuen. Am 9. November, als auch nicht das geringste übrig bleibe, was eine Un­wieder Ansammlungen vorkamen, griffen neben der allerdings gültigkeitserklärung rechtfertigen tönne. Das half wirkungslosen Feuerwehr, die eine freiwillige ist und nicht den aber nichts, die bürgerliche Mehrheit erklärte einfach die Wahl der Charakter einer städtischen Einrichtung hat, sofort auf Anordnung vier Sozialdemokraten für ungültig.

In Ohlau   waren die Protestgründe ebenso fadenscheinig wie

des Kreisdirektors die fünf Gendarmen sämtlich zu Fuß ein und hielten die meistens aus Frauen und lärmender Jugend bestehende Ansammlung so gut es ging in Schranken. in Bunzlau  , aber auch hier sorgte die bürgerliche Mehrheit durch Die Menge war sehr aufgeregt, aber Werfehlungen ungültigkeitserklärung dafür, daß die rechtmäßig Gewählten vor gegen das Strafgesez find kaum vorgekommen. läufig das ihnen übertragene Amt nicht ausüben dürfen. Ebenso wenig fam es am 10. November zu strafbaren In den beiden Städten werden unsere Genossen den Klage­Handlungen. Für alle Fälle traf jedoch der Kreisdirettor weg beschreiten. Bis zur Erledigung des Verfahrens bleiben aber weitere Maßnahmen, um jeglichen Kundgebungen vorbeugen zu die bisherigen Mandatinhaber im Befiz derselben, benn nach

fönnen.

Auf seine Anordnung erließ der Bürgermeister eine

beruhigende Bekanntmachung. In den Schulen wurden die Kinder§ 28 der Städteordnung für die sechs östlichen Provinzen berwarnt, die Leitung der großen Werkzeugmaschinenfabrik Born- fönnen Stadtverordnete so lange in" Tätigkeit" bleiben, bis ihre hof versuchte ihre Arbeiter durch Anschlag zu warnen. Bier Nachfolger das Recht erworben haben, ihr Amt anzutreten. er während weitere Gendarmen wurden herangezogen, ab- Daß einer von diesen Herren das Amt, das gefehen von der Ortspolizei, die wohl wie in den meisten fleinen dieser Zeit ausübt, ohne dazu beauftragt zu sein, freiwillig Landstädten nicht mit der einer Großstadt verglichen werden darf, niederlegt, ist kaum anzunehmen. Die bürgerliche Moral ist in dieser und also acht Gendarment, darunter mehrere berittene unter einem Beziehung durchaus nicht engherzig. Oberwachtmeister, bereitgehalten. Wenn man bedenkt, daß Babern

Die deutsch  - französische Annäherung.

im ganzen etwa 9000 Einwohner zählt, und für die Anjamm­lungen nur ein kleiner Raum in Frage fam, mußte dieses Sicher heitsaufgebot als durchaus genügend gelten. Am 9. Dezember hat im Reichstag eine Sigung deutscher Parla­Es ist auch am Dienstag, 11. November, nichts von be mentarier stattgefunden, um das durch die Berner Ver­sonderer Aufregung in der Stadt bemerkt ständigungstonferenz von Pfingsten 1913 eingesetzte ständige Die von auswärts herangezogenen Gendarmen Somitee der deutsch  - franzöfifchen Verständigungskonferenz durch konnten unbedenklich am 12. November wieder entlassen

worden.

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werden, und das weitere Verhalten der Bevölkerung vom 12. bis Rooptation zu vervollständigen und zu konstituieren, nachdem die 28. November rechtfertigte wohl auch diese Maßnahme. Die Stonftituierung der französischen   Abteilung des Komitees fürzlich Stadt blieb ruhig. Gleichwohl war die aus fünf Mann stattgefunden hat. Gleichwohl war die aus fünf Mann stattgefunden hat. Es wurde von den deutschen Reichstagsabgeord­bestehende Zaberner Gendarmerie von ihren gewöhnlichen neten die Einsetzung eines Vorstandes von fünf Mitgliedern be­Patrouillengängen entbunden und hatte den Befehl, dauernd schlossen, die den fünf in dem Komitee vertretenen Parteien ent­in der Hauptstraße es kommt hier eine Länge von nommen worden sind. Es sind dies die Herren: 200 Meter in Betracht in Stärke von zwei Mann zu Reichstagsabgeordneter Dr. Belzer( 8.) patrouillieren. Die Ortspolizisten hatte ihre gewöhnlichen Dr. Bollert( natl.) Dienstgänge und hatten sich mit Einbruch der Dunkelheit für alle Dr. Haase( S08.) Fälle zur Verfügung zu halten. Daß frogbem mili. Haußmann( Bp.) tärische Patrouillen in der Stadt erschienen und Leutnant Dr. Ridklin( Elf.) v. Forstner nur mit militärischer Bedeckung ausging, fann jedenfalls damit, daß in der Bevölkerung Unruhen zu be Zum Vorfizenden wurde Abgeordneter Haußmann bestimmt. fürchten warett, nicht begründet werden. Db es fich Dem Stomitee felbft gehören die Reichstagsabgeordneten Belzer, mit dem nötigen Schug gegen vereinzelte Beleidigungen Bolz, Bollert, David, Fischbed, Frant, Gothein, a afe, rechtfertigen läßt, mag dahingestellt bleiben. Auch an dem Haegy, Haußmann, Ledebour, Liesching, b. Liszt  , Müller­fritischen Tage, dem 28. November, war feinerlei Meiningen  , Pfeiffer, Nicklin, Scheidemann   und Weill  . Der Ansammlung vorauszusehen. Der Gendarmerieoberwachtmeister Borstand wurde beauftragt, dem Komitee Vorschläge über die Art war noch eine Viertelstunde vor dem Trommel- und Weise gemeinsamen Vorgehens zu unterbreiten. Es wurde in wirbel, ber der militärischen Straßenräumung boraufging, über den fast leeren Schloßplatz gegangen und der Sigung mitgeteilt, daß von den französischen   Teilnehmern der hatte nichts Auffälliges gemerft. Die Gendarmerie- Berner Konferenz und der inneren Kommission zwei in das neue patrouille von givei Mann und einem Polizisten stand am Schloß- Ministerium eingetreten sind und daß Minister Caillaug der Berner play. Daß dann alles gutsammenlief, als plöglich Stonferenz schriftlich seine Sympathie und fein Einverständnis mit­militärische Trommelwirbel mitten in der geteilt hatte. Stadterica Ilten und Aufruhrparagraphen ver lesen wurden, darf niemand wundern. Falsch ist aber und muß mit aller Entschiedenheit bestritten werben, wenn

in einem solchen Augenblick von gefährlicher zusammen rottung und von Versagen der Bibilgewalt ge sprochen wird."

Linden als Hafenstadt.

Die städtischen Kollegien der Stadt Linden( bei Hannover  ) bewilligten gestern einstimmig die Summe von 4800 000 M. zur Erbauung eines städtischen Hafens mit Hafenbahnhof im Anschluß an den Stichkanal des Rhein- Leine- Kanals. Der Magiftrat hatte aus den lleberschüssen der lezten Jahre zu diesem Zwecke einen Fonds von 1 Millionen Mart angesammelt, so daß eine Steuer­erhöhung vorläufig noch nicht nötig erscheint.

Die Nationalliberale Storrespondeng" hat es bedauert, daß die Sozialdemokratie bei dem lediglich um der Opposition willen tünstlich inszenierten Radau" in den Freisinnigen Genossen ihres Tuns gefunden habe. In der Tat ist kein Wort zu scharf, die Würdelosigkeit der gekennzeichneten Auftritte gu brandmarken. Wenn man bedenkt, daß sie den demokratischen Parteien zur Last fallen, die auf eine Erweiterung der Rechte des Parlaments hinarbeiten, dann fonnten die Gruppen keinen befieren Beweis für ihre Un­reife und für die Schädlichkeit Ses von ihnen bertretenen Systems erbringen, als er in den eigenen handlungen zur Erscheinung tam. Wer Das Militär hat also nicht nur durch die von Forstner im politischen Leben steht und damit in die politische verübten skandalösen Erzesse die nur zu gerechtfertigte Gm Dredlinie" eingerückt ist, der hat es gewiß verlernt, in pörung der Zaberner und elsässischen Bevölkerung überhaupt manchen Dingen allzu zimperlich zu sein. Was aber am provoziert, sondern auch ohne den geringsten Anlaß 4. Dezember im Reichstag geschah, das hat sicherlich keiner der Maßnahmen ergriffen, zu denen es teinerlei Berechtigung be­Zentrum und christliche Gewerkschaften. Beteiligten Abgeordneten jemals in der radauluftigsten Volts- faß, die im Gegenteil die gröblichsten Verfassungs­Auf dem Zentrumsparteitag für den Kreis Aachen  - Land, der am versammlung erlebt." berlegungen darstellten. Durch die Darlegung der 7. Dezember stattfand, wurde auch die Saltung des Zentrums zu den Baberner Zivilverwaltung fällt also auch der legte faden Stommunalwahlen besprochen und daraufhin erklärt, daß die Ge­scheinige Beschönigungsversuch für die Militärverwaltung hinweg. meinderatswahlen vom politischen Parteistandpunkt aus gemacht Um so gespannter darf man sein, welche Strafen dem werden müssen". Demnach kommen die fommunalen Interessen der Reuter, Forstner und anderen Schuldigen blühen werden. Wenn Gemeinden für das Zentrum erst in atveiter Linie in Betracht. eine halboffiziöse Korrespondenz bereits mitteilen zu können Weiter wurde erklärt: glaubt, daß die unerhörten Gesetzesverletzungen in einer ersetzung des Leutnants v. Forstner eine genügende Sühne finden und daß Oberst Reuter vollends straffret bleiben werde, so halten wir diese Darstellung einftiveilen für allzu optimistisch. Sollte die Sühne aber witflid) ähnlich ausfallen, so tönnte sich die Sozialdemokratie fürs erste wegen Mangels an Agitationsstoff wirklich nicht beklagen!

Um so größer war nach Herrn Fuhrmanns Ansicht die Berpflichtung, diesem Treiben entgegenzutreten und sich schüßend vor die Regierung, das heißt den Kanzler, zu stellen. In der Rede des Herrn v. Calker aber. habe man jeden Ver­such dieser Art schmerzlich" vermißt-wodurch die natio­ nalliberale Partei   in den schrecklichen Verdacht geraten sei, mit der bürgerlichen und sozialistischen Demokratie gemeinsame Beweggründe und Ziele zu haben. Besonders hätte Herr v. Calfer auf die Nachlässigkeit der Zivilbehörden in den Reichslanden und auf den unpatriotischen Geist der Elsässer hinweisen müssen:

Vor allemt aber hätte der Bevölkerung des Reichslandes gesagt werden müssen, daß sie im Verein mit einzelnen hezerischen Breßorganen mit die Schuld daran trägt, daß ein an sich nicht ,, veltbewegender" Vorfall so unheilvolle Folgen hatte. Wenn man sich aber leider darauf beschränkte, dem elsässischen Volke von allen Seiten gut zuzureden, es möge aus der Parteinahme des Reichstages das Wohlwollen des deutschen Volkes für seine Gigenart und seine Rechte entnehmen, dann war das faum der richtige Weg, einen, wie die Dinge zeigen, überempfindlich ge­wordenen Volksstamm, der weit über die berechtigte Eigenart hinaus zur fulturellen, wenn nicht gar staatlichen vollen Ver­selbständigung entschlossen ist, aum innerlichen Anschluß an die altdeutsche Kultur und zur Unterordnung unter den Reichs­gebanken zu führen."

Proklamierung des Fauftrechts.

Die Aufstellung der Kandidaten bei Kommunalwahlen müsse durch die Ortskomitees der Partei, nicht durch allgemeine Volks bersammlung erfolgen. Das Romitee präsentiere feine Kandidaten der Zentrumswählerversammlung. Wo das nicht geschehe, fönne das zu unliebsamen Vorkommnissen führen, wie das beispiels weife in Grefsenich geschehen ist, wo ein Hirsch- Dunderscher Ges wertschaftler aufgestellt, allerdings nicht gewählt wurde, der im Streit bei Prym ganz besonders gegen die christlichen Gewerkschaften aufgetreten ist.

Wer gegen die christlichen Gewerkschaften ist, wird vom Den norddeutschen konservativen Organen folgend, proklamiert Zentrum befämpft. Als Gegenleistung befämpfen die christlichen nun auch die Süddeutsche Konservative Korrespondenz" das mili- Gewerkschaften wieber jeden, der nicht für das Zentrum zu tärische Faustrecht. Das Blatt schreibt:

Das Militär ist die Garde des Königs und die General schußmannschaft des ganzen Reiches und des ganzen Volles. Die Armee ist der technische vollendetste Ausdrud obrigkeitlichen Macht willens und durch seine Subkorporation mit dem Königswillen ein wesentlicher Bestandteil der Obrigkeit. Wenn Soldaten von 2ümmeln und Proleten, von einem deutschs, fönigs- und militärfeindlichen Biebs bedroht werden, dann haben fie dreimal das Recht, sofort gegen die Attentäter einzufchreiten."

haben ist.

Bei Wahlen und bei volts- und arbeiterverräterischen Streichen des einen oder des anderen Teils macht sich diese Solidarität ganz besonders bemerkbar. Und da jage noch einer, daß Zentrumspartei  und christliche Gewerkschaften nicht eins find.

Konservative Enthüllungen?"

Die aftenmäßige Darlegung über den konservativen Wahl beeinflussungsversuch im schlesischen Streise 2öwenberg, die in der Reichstagsfiyung vom 28. November der freifinnige Abgeordnete

Leider habe die nationalliberale Reichstagsfraktion ber- Das Zentrum und der sogenannte Arbeitswilligenschuh. Ablaß   vortrug, läßt die Konservativen nicht ruhen. Gleich nach jäumt, von dem Parlamentsipektakel der Sozialdemokratie Bei den Debatten der bayerischen Abgeordnetenkammer über die Herrn Ablaß   meldete sich damals Graf Westarp zum Wort und und des Freisinns" weit abzurücken, die Rechte der Krone Gewerbeaufsicht erklärte am Donnerstag der fleritale Arbeiterführer fündigte peinliche Enthüllungen über sozialdemokratisch freisinnige gegenüber dem Parlament hervorzukehren und die ihr durch Dswald fich zwar gegen eine neue Buchthausvorlage, fügte aber Techtelmechteleien im selben Löwenberger Streise an. Jezt sind dieſe Tradition, Parteicharakter und durch die nationalen In wörtlich hinzu: Wir sind auch der Meinung, daß gegenüber den Enthüllungen heraus. Der konservative Löwenberger Malermeister teressen" gewiesene Stellung einzunehmen. Bestrebungen des immer wieder hervortretenden Terrorismus, der Weymann, der bekanntlich ganz aus eigener Entschließung" dem Für den Amphibiencharakter der Nationalliberalen ist ausschaltung von Arbeitswilligen, auch solcher die organisiert find, sozialdemokratischen Vertrauensmann erst 500, dann 1000 Mark an diese Abrüffelung der nationalliberalen Reichstagsfraktion mit einer größeren Entschiedenheit entgegengetreten werden muß geboten hatte, falls die sozialdemokratischen Wähler in der Stichwahl höchst kennzeichnend. Zugleich aber beweist sie, welches als bisher." nicht für Kopsch stimmen würden, richtet einen Offenen Brief  " an den Abg. Ablaß  , in dem er folgendes behauptet:

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Uebergewicht   in der nationalliberalen Partei seit dem vorigen Man müsse sich, erklärte er, ernstlich überlegen, ob es nicht Zeit Jahr die sogenannte" alte" Richtung erlangt hat. Noch vor set, gegen den Terrorismus der sozialdemokratischen Gewerkschaften" Jahresfrist hätte Herr Fuhrmann fich kaum offen in dieser einzuschreiten. Er sei der Meinung, daß es fein wirksameres Mittel Weise als Bensor und Oberschulmeister seiner Partei aufzugebe, als wenn die Kaufleute und Arbeitgeber, an die terroristische spielen gewagt.

Die Zaberner Zivilverwaltung gegen die Militär­

legenden.

Anforderungen gestellt würden, den Staatsanwalt davon in Kenntnis fegten unter Benennung der betreffenden Berfonen, und wenn dieser bann mit Entschiedenheit eingriffe. Er richte deshalb auch an die Regierung die Bitte, ihren Einfluß im Bundesrat dafür geltend zu machen, daß der geplante Arbeitswilligensang unterbleibe, dafür aber die geltenden gesetzlichen Bestimmungen strenge auf jene an­gewandt würden, die anderen gegenüber Terrorismus und Gewalt ausübten.

Daß unter Duldung und Mitwirkung des Obersten v. Reuter in Zabern   eine verfassungswidrige Militärdiktatur etabliert wurde, ist ja selbst von Herrn v. Bethmann Hollweg  gnädigst zugestanden worden. Aber der Reichskanzler sowohl Die bayerische   Staatszeitung" faßt den Inhalt der Oswaldschen wie der Kriegsminister haben zur Entschuldigung dieser un­erhörten Gesetzesverlegung eine von militärischer Seite eußerungen zutreffend in dem Satz zufammen: Oswald habe sich ausgehende Darlegung wiedergegeben, wonach die Dffiziere nur gegen ein direttes Arbeitswilligenschutzgesetz ausgesprochen. zur Abwehr von Beleidigungen hätten greifen müssen, Das bayerische Zentrum will in der Tat zunächst indirekt auf dem weil ihnen die Zivilverwaltung nicht den nötigen Verwaltungswege einen Ausnahmezustand für die freien Gewerk­Schutz gewährt hätte. Gegen diese unwahre Darstellung schaften schaffen. Später wird es dann auch für eine Verschärfung wendet sich die Baberner Zivilverwaltung durch eine Er- des allgemeinen Strafgesezes eintreten. flärung in der Straßburger Post". In dieser Er­flärung heißt es:

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Bürgerliche Gewaltakte.

Was tat der Freifinn? Zwei seiner Vertrauensmänner, Herr Brauereibefizer Hohberg und Herr Gartenbesiger Julius Seidel, beide hierselbst, besuchten den Vertrauensmann der sozialdemo fratischen Partet, Herrn Maerten, in dessen Wohnung, um nicht, wie ich getan, sich wegen eventueller Stimmenthaltung zu er fundigen, sondern um Stimmabgabe für ihren Kandidaten zu werben unter gleichzeitiger Uebernahme sämtlicher Kosten, die durch Inserate und Flugblätter auf Grund dieses, Abkommens er wachsen würden.

Vorher war die Anerkennung erwähnter sechs Forderungen, welche die fozialdemokratische Partei geitelt hatte, mit eigen händiger Unterschrift des Herrn Kopsch versehen, eingetroffen; boch mußte dieselbe, um bei den Genossen Annahme zu finden, erst noch mit dem freisinnigen Parteistempel erhärtet werden. Dieses geschah und das Geschäft war richtig.-

Wissen Sie, Herr Justigrat, den geldlichen Preis für dieses Techtelmechtel anzugeben? Wenn nicht, der jetzige Abgeordnete Herr Rektor Kopich, wird hierüber wohl Auskunft geben fönnen."

Der Vorwurf, der hier den Freifinnigen gemacht wird, Hegt barin, daß fie, angeblich um die Ausführung des fogen. Dämpfungs­Tatsächlich hat die Polizei in Zabern   ihre Pflicht erfüllt. In jeder der beiden fchlesischen Städte Dblau und Bunzlau   abfommens zwischen Sozialdemokratie und Freifinn zu ermöglichen, Es stehen dort der unter einem Oberwachtmeister organisierten wurden bei den diesjährigen Stadtverordnetenwahlen vier Sozial der Löwenberger Parteileitung Geld gegeben haben. städtischen Ortspolizei vier Polizisten, drei Feldhüter und zwei Demokraten gewählt, deren Wahl jedoch dieser Tage von den Ohne Zweifel eine Erfindung; denn sonst würde Herr Wey­Nachtivächter zur Verfügung. Die Gendarmeriestation Zabern   be fieht aus einem Oberwachtmeister, zwei berittenen und wei Fuß bürgerlichen Mehrheitent beider Stabiparlamente für ungültig mann doch genaueres darüber angeben tönnen. Die Unmöglichfeit gendarmen. Als die ersten Ansammlungen vor dem Haufe des erflärt wurden. Angeblich sollen Verstöße gegen das Wahlgefeh einer solchen örtlichen finanziellen Intimität ergibt sich schon aus b. Forstner ant stattfanden, vorgekommen fein. In Bunzlau  , wo zur Prüfung von Wahl- dem ganzen zentralen Charakter der damaligen Abmachungen zwischen November wurdeu die städtischen Polizeidiener fofort bortprotesten eine besondere Recht stommission besteht, wies deren Sozialdemokratie und Freifinn. Der oben genannte sozialdemo

Leutnants

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